Forex Lots

Wie berechne ich die richtige Positionsgröße für mein Handelskonto?

Erklärung wichtiger Begrifflichkeiten Die Positionsgröße beschreibt beim Trading, wie viel Geld der Trader in ein Asset investiert. Da beim Trading viel mit Dezimalstellen gearbeitet wird, ist es elementar wichtig, dass die Positionsgröße im Vorfeld richtig berechnet wird, damit die Position später nicht beispielsweise um ein Zehnfaches zu groß ist. Dies würde den Trader einem enormen Risiko aussetzen und allein aufgrund des Spreads einen hohen Verlust verursachen. Für jedes Asset gibt es eine Basiswährung. Beim Trading wird oft der Begriff „Lot“ verwendet. Ein Lot ist die Einheit, in der die Positionsgröße berechnet wird. Hierauf basieren alle anderen Dezimaleinheiten, in denen die Position heruntergerechnet werden kann. Dies hat den Vorteil, dass jedes Asset sich in sogenannten Lots berechnen lässt und man eine Verallgemeinerung schafft, die immer anwendbar bleibt. In den meisten Fällen werden drei hauptsächliche Lotgrößen benutzt, um die Position zu quantifizieren. Das Standard-Lot, auch einfach nur Lot genannt. Daneben existieren die beiden kleineren Einheiten Mini-Lot und Micro-Lot. Ein Lot umfasst immer 100.000 Einheiten der Basiswährung. Ein Mini-Lot umfasst 10.000 Einheiten, ein Micro-Lot umfasst 1.000 Einheiten. Dies gilt für alle Plattformen, alle Assets und alle Währungen, sprich: es handelt sich um ein skalierbares System.   Was bedeutet Basiswährung genau? Da es sich beim Thema Trading im Allgemeinen oft um Devisenhandel im speziellen handelt, muss sichergestellt werden, dass die Begrifflichkeiten immer richtig verwendet werden, um grobe Missverständnisse auszuschließen. Daher werden Begriffe wie Basiswährung und Kurswährung benutzt. Im Devisenhandel bezeichnet Basiswährung immer die zuerst genannte Währung und Kurswährung die Gegenwährung. Im EUR/USD beispielsweise also wäre die Basiswährung der Euro und die Kurswährung der US-Dollar. Ein Lot im EUR/USD würde also bedeuten 100.000 Euro zu besitzen und sie gegen den USD zu handeln. Entsprechend würde ein Micro-Lot dann bedeuten, 1.000 Euro zu handeln.   Was sind Pips? Die wichtigste Kenngröße im Daytrading sind die Pips. Im Devisenhandel wird die Preisänderung eines Devisenpaares in Pips gemessen. Pip bedeutet „percentage in point“. Es handelt sich dabei um Dezimalstellen vier bis fünf Stellen hinter dem Komma. Es wird unterschieden zwischen Devisenpaaren, welche lediglich eine Stelle vor dem Komma besitzen, wie beispielsweise der EUR/USD und denjenigen, welche mehrere Stellen vor dem Komma besitzen, beispielsweise die Yen-Paare. Bei den meisten Handelsplattformen werden die Devisenpaare mit einer Stelle vor dem Komma entweder mit vier oder fünf Nachkommastellen dargestellt. Der Pip, also die relevante betrachtete Preisänderung bezeichnet hier die vierte Nachkommastelle. Ändert sich das Investment also von 1,1234 auf 1,1235 ist es um einen Pip gestiegen. Bei den Yenpaaren bezeichnet Pip lediglich die Änderung um 0,01.   Wie wirkt sich dies auf den Wert des Investments aus? Der Wert, oder besser die Wertänderung des Investments wird einerseits über die Dezimaländerung der Pips berechnet, andererseits muss die Lotgröße mit einberechnet werden. Dann kann exakt bezeichnet werden, wie viel genau bei diesem einen Investment ein einzelner Pip wert ist. Anhand dessen muss später auch das Risk- und Money-Management einberechnet werden. Hiernach richtet sich im Prinzip alles: Der Stop-Loss, Ausrichtung an Fibonacci-Retracements und der benutzte Leverage des Brokers. Der Trader muss wissen, wie viele Pips Verlust er verschmerzen kann, bzw. wie viele Pips er an Risiko tragen kann, ohne beispielsweise Margin Call zu erleiden oder seinen Stop-Loss aus finanziellen Gründen zu eng setzen zu müssen. Hierzu wird ein einzelner Pip mit dem momentanen Kurswert ins Verhältnis gesetzt. Dazu wird zunächst der Nominalwert eines Pips, nämlich 0,0001 durch denen momentanen Kurswert dividiert. Beispielrechnung: Momentaner Kurswert des EUR/USD bei 1,1318. 0,0001 / 1,1318 = 0,000088. 0,000088 ist also der Faktor, welcher mit der Positionsgröße multipliziert wird, um den Gegenwert eines Pip in der gehandelten Währung zu erhalten. Da die Basiswährung, wie oben bereits erwähnt, Euro lautet, ist bei einem momentanen Stand von 1,1318 USD pro Euro ein Pip bei folgenden Lotgrößen folgendes wert: Standard-Lot: 100.000 * 0,000088 = 8,83 € Mini-Lot: 10.000 * 0,000088 = 0,88 € Micro-Lot: 1.000 * 0,000088 = 0,088 €   Was hat die Wahl des Tradingkapitals mit dem Money-Management zu tun? Grundlegend ist das Thema Money-Management eines der wichtigsten auf dem Weg zu einem erfolgreichen Trader. Dieses Thema allein füllt unzählige eigene Artikel und sollte stets beachtet werden, da es über Erfolg und Misserfolg beim Trading maßgeblich mitentscheidet. Hierzu helfen Ihnen einige grundlegende Regeln, wie das optimale Kapital zum Trading ermittelt werden kann und in Abhängigkeit davon Leverage und somit die optimale Positionsgröße bestimmt werden. Grundsätzlich sollten Sie wissen, wie hoch Ihre Ausgaben sind und im Gegensatz dazu Ihre Einnahmen. Eine präzise Rechnung sollte im Vorfeld erfolgen, damit Sie wissen, wie hoch Ihr Kontostand bei Ihrem Broker sein sollte. Vergessen Sie niemals, dass Tradingkapital Risikokapital ist und Sie im Wort Case auch alles verlieren können. Daytrading bedeutet ein gewisses Risiko des Totalverlustes Ihres eingesetzten Kapitals. Sie sollten daher immer nur so viel riskieren, wie Sie auch wirklich bei Eintritt des schlimmsten Falles verschmerzen können, ohne an anderer Stelle dann finanzielle Schwierigkeiten zu erleiden.   Die Wahl der Positionsgröße ist Teil des Risikomanagements Wenn Sie Ihr optimales Tradingkapital ermittelt haben, haben Sie bereits eine der wichtigsten Entscheidungen getroffen, nämlich wie viel Risiko Sie grundsätzlich bereit sind, einzugehen. Dies gilt allerdings in Bezug auf Ihr gesamtes Geld, also auch das Geld, das mit Ihrer Tätigkeit als Trader nichts zu tun hat. Jedoch müssen Sie auch lernen, wie das Kapital beim Trading richtig gemanagt wird. Dies ist Teil des Risikomanagements. Wenn Sie ermitteln möchten, wie viel Geld Sie pro Trade riskieren, müssen Sie sich zuerst die Frage stellen, was Sie von Ihrem Trade erwarten. Sie sollten also zunächst Ihr gewünschtes Asset genau analysieren. Hier helfen Ihnen Werkzeuge wie die technische Analyse und die Chartanalyse weiter. Sie sollten eine ungefähre Vorstellung davon haben, wo sich der Kurs Ihres Assets hinbewegen wird, damit Sie einschätzen können, wie groß die Bewegung sein wird. Nur dann macht es überhaupt Sinn, die Positionsgröße zu ermitteln.   Hierzu ein Beispiel: Sie möchten in den EUR/USD investieren, da sich ein Szenario eines Channel-Breakouts oder die Überwindung eines Widerstandes angedeutet hat. Damit Sie aber wissen können, wie viel Sie in diesen Trade eingehen, sollten Sie vorab eine Einschätzung treffen, wie groß die Bewegung in…

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Alles was Sie über den Forex-Markt wissen sollten

Der Forex-Markt ist und bleibt der größte Markt der Welt. Dennoch wissen viele Trader nicht oder nicht genau, wie er funktioniert. In unserem Grundlagenartikel zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, was der Forex-Markt ist, welche Fachbegriffe Sie kennen sollten und welche grundlegenden Analyse- und Trading-Methoden Sie einsetzen können. Was ist der Forex-Markt? Forex (kurz FX) ist zunächst die Abkürzung für Foreign Exchange und heißt nichts anderes als Devisenmarkt. Anders als der klassische Aktienhandel ist Forex ein außerbörslicher Markt. Das heißt, es gibt keine zentrale Börse. Der Forex-Markt setzt sich aus Banken, großen Unternehmen, Zentralbanken, Fonds, Brokern und Privatanlegern zusammen, die Over-the-Counter (OTC) – also außerbörslich – miteinander handeln. Der Forex-Markt ermöglicht es dem Anleger, aktiv mit den Währungen verschiedener Länder zu handeln, wobei Privathändler erst seit 1999 aktiv am Forex-Markt traden dürfen. Zuvor war dieser ausschließlich Institutionen vorbehalten. Entstanden ist der Forex-Markt in den 1970er Jahren infolge des Übergangs vom festen zum flexiblen Währungskurssystem. Der FX-Markt öffnet am Sonntagnachmittag und bleibt bis Freitagabend geöffnet. Während dieser Zeit ist er 24 Stunden geöffnet und verfügt über ein tägliches Handelsvolumen von mehr als fünf Billionen Dollar – weit mehr als jeder andere Markt. Der Handel beginnt täglich in Sydney, bewegt sich dann nach Tokio, bevor er weiter nach Frankfurt und London läuft und am Ende in New York schließt. Auf diese Weise kann jeder Händler in jeder Zeitzone, egal ob Tag oder Nacht, Devisen handeln. Allerdings nimmt die Liquidität außerhalb der europäischen und amerikanischen Handelszeiten zum Teil stark ab. Ein Großteil des Handels konzentriert sich zwischen 08:00 und 18:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit (MEZ) vor allem auf den Londoner Handel (sogenannte „London Session“). Der 24-Stunden-Handel hat einige Vorteile für Trader. Sie müssen zum Beispiel nach der Bekanntgabe relevanter Nachrichten nicht darauf warten, dass der Markt öffnet. Damit fallen das Übernacht-Risiko und unerwartete Kurslücken zu großen Teilen weg, Absicherungs-Stopps können fast jederzeit ausgeführt werden. Die Händler können globale Chancen sofort und zu fast jeder Tages- oder Nachtzeit wahrnehmen, besonders seitdem es automatisierte Handelsstrategien gibt. Sie können ihre Strategie im Einklang mit spezifischen Marktereignissen und schleppenden Handelszeiten beziehungsweise Stoßzeiten individuell anpassen. Ein Restrisiko verbleibt für die Wochenenden, nach denen durchaus Kurslücken möglich sind. Trotz dieser Einschränkung bietet der Forex-Markt eine hohe Flexibilität für Trader, die in anderen Märkten nicht in diesem Maße gegeben ist. Doch es gibt noch weitere Argumente, warum Forex Trading so interessant für Trader ist. Der Forex-Markt ist aufgrund seiner hohen Volatilität ideal für kurzfristige Händler, da sich eine Vielfalt an Faktoren auf die Wechselkurse auswirkt. Gewinne, aber auch Verluste werden sofort realisiert. Zudem seien die Kosten für den Handel im Vergleich zu traditionelleren Instrumenten sehr gering. Zu guter Letzt ist einer der Hauptanziehungspunkteder Zugang zu Hebeln, wodurch die Händler selbst bei geringsten Marktbewegungen und mit nur einer kleinen Investition ihren Gewinn (oder Verlust) erhöhen können. Währungspaare beim Forex-Handel Der eigentliche Gegenstand unseres Handels am Forex-Markt sind Währungspaare. Im Wesentlichen funktioniert der Devisenhandel so, dass wir eine Währung mit einer anderen in einen Wettbewerb treten lassen. Wenn ein Trader aufgrund seiner Analyse zum Beispiel der Meinung ist, dass der US-Dollar gegenüber dem kanadischen Dollar steigen wird, geht er im USD/CAD long. Damit ist er im USD long, das heißt, der Trader ist überzeugt, dass die US-Währung gegenüber dem kanadischen Dollar an Wert gewinnen wird. Zwei einander gegenüber gestellte Währungspaare können nie das Gleiche tun – sie fungieren wie eine Wippe: Wenn die Währung auf der linken Seite nach oben geht, fällt die Währung auf der rechten Seite nach unten, und umgekehrt. In unserem Beispiel befindet sich der USD also oben (= long) und der CAD unten (= short). Gerade hier liegt eine typische Fehlerquelle, wenn es um den Forex-Handel geht. Eine der wichtigsten Regeln ist es, zu verstehen, dass es beim Kauf oder Verkauf eines Währungspaares zwei Währungen sind, auf die man achten muss, und nicht nur eine. Im Gegensatz zu Aktien oder Rohstoffen, bei denen man nur darauf achten muss, ob sie fallen oder steigen, und folglich kauft oder verkauft, muss man bei einer schwachen Währung den Gegenspieler finden, um aus der Schwäche einen Vorteil zu ziehen. Dem Forex-Händler stehen zahlreiche Währungspaare zur Verfügung – allerdings mit der Einschränkung, dass genau wie beim Aktienhandel einige Währungspaare besser geeignet sind als andere. Die Gründe dafür sind die unterschiedliche Liquidität und verschieden schnelle Bewegungen. Einige Broker bieten weit mehr als 20 Währungspaare zum Traden an. Doch Sie werden schnell feststellen, dass Sie am Ende nur mit einigen Währungspaaren – in der Regel den Majors – handeln. Währungspaare – Anteile am Handelsvolumen   Wachsendes Handelsvolumen Die Entwicklung der Währungsmärkte ist vergleichbar mit der der Rohstoffmärkte. Aufgrund der wachsenden Wirtschaftsverflechtungen verschiedener Währungsräume unterliegen der Kurswert und die Kaufkraft einer Währung gegenüber anderen Währungen ständigen Einflüssen von außen und damit entsprechend starken Schwankungen, die durch die vielen Transaktionen der Marktteilnehmer entstehen. Aus diesem Grund verändern sich die Kurse der Währungspaare fortlaufend. Da zudem die Handelsverflechtungen immer weiter zunehmen, steigen auch die Währungsumsätze stetig an. In ihrer jüngsten Studie spricht die Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIS) für das Jahr 2013 von einem Forex-Tagesvolumen von sage und schreibe 5,3 Billionen Dollar. In der vorherigen Untersuchung aus dem Jahr 2010 waren es noch vier Billionen. Ungefährdet ist gemäß der Studie die Vormachtstellung des US-Dollar. In 87 Prozent aller Währungstransaktionen war der Dollar beteiligt. Die größte Zunahme an Handelsvolumen seit 2010 war indes beim japanischen Yen zu beobachten. Vor allem der Umsatz beim Währungspaar USD/JPY konnte massiv zulegen, um rund 70 Prozent. An Bedeutung verloren hat dagegen der Euro – zumindest relativ zu den anderen Währungen. Seit 2010 stieg der Euro-Währungsumsatz um 15 Prozent und damit weniger stark als der Devisen-Gesamtmarkt. Dennoch bleibt der Euro mit einem Anteil von 33 Prozent (2010: 39 Prozent) die zweitwichtigste Währung der Welt. Weitere Währungen, die an Bedeutung gewinnen konnten, waren der chinesische Renminbi (CNY) sowie der australische (AUD) und der neuseeländische Dollar (NZD). Interessant ist auch die zunehmende Konzentration des Währungshandels in den großen Finanzzentren. 71 Prozent aller Umsätze wurden laut der BIS-Studie in Großbritannien, den USA, Singapur und Japan getätigt. 2010 waren…

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