Forex-Markt

Alles was Sie über den Forex-Markt wissen sollten

Der Forex-Markt ist und bleibt der größte Markt der Welt. Dennoch wissen viele Trader nicht oder nicht genau, wie er funktioniert. In unserem Grundlagenartikel zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, was der Forex-Markt ist, welche Fachbegriffe Sie kennen sollten und welche grundlegenden Analyse- und Trading-Methoden Sie einsetzen können. Was ist der Forex-Markt? Forex (kurz FX) ist zunächst die Abkürzung für Foreign Exchange und heißt nichts anderes als Devisenmarkt. Anders als der klassische Aktienhandel ist Forex ein außerbörslicher Markt. Das heißt, es gibt keine zentrale Börse. Der Forex-Markt setzt sich aus Banken, großen Unternehmen, Zentralbanken, Fonds, Brokern und Privatanlegern zusammen, die Over-the-Counter (OTC) – also außerbörslich – miteinander handeln. Der Forex-Markt ermöglicht es dem Anleger, aktiv mit den Währungen verschiedener Länder zu handeln, wobei Privathändler erst seit 1999 aktiv am Forex-Markt traden dürfen. Zuvor war dieser ausschließlich Institutionen vorbehalten. Entstanden ist der Forex-Markt in den 1970er Jahren infolge des Übergangs vom festen zum flexiblen Währungskurssystem. Der FX-Markt öffnet am Sonntagnachmittag und bleibt bis Freitagabend geöffnet. Während dieser Zeit ist er 24 Stunden geöffnet und verfügt über ein tägliches Handelsvolumen von mehr als fünf Billionen Dollar – weit mehr als jeder andere Markt. Der Handel beginnt täglich in Sydney, bewegt sich dann nach Tokio, bevor er weiter nach Frankfurt und London läuft und am Ende in New York schließt. Auf diese Weise kann jeder Händler in jeder Zeitzone, egal ob Tag oder Nacht, Devisen handeln. Allerdings nimmt die Liquidität außerhalb der europäischen und amerikanischen Handelszeiten zum Teil stark ab. Ein Großteil des Handels konzentriert sich zwischen 08:00 und 18:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit (MEZ) vor allem auf den Londoner Handel (sogenannte „London Session“). Der 24-Stunden-Handel hat einige Vorteile für Trader. Sie müssen zum Beispiel nach der Bekanntgabe relevanter Nachrichten nicht darauf warten, dass der Markt öffnet. Damit fallen das Übernacht-Risiko und unerwartete Kurslücken zu großen Teilen weg, Absicherungs-Stopps können fast jederzeit ausgeführt werden. Die Händler können globale Chancen sofort und zu fast jeder Tages- oder Nachtzeit wahrnehmen, besonders seitdem es automatisierte Handelsstrategien gibt. Sie können ihre Strategie im Einklang mit spezifischen Marktereignissen und schleppenden Handelszeiten beziehungsweise Stoßzeiten individuell anpassen. Ein Restrisiko verbleibt für die Wochenenden, nach denen durchaus Kurslücken möglich sind. Trotz dieser Einschränkung bietet der Forex-Markt eine hohe Flexibilität für Trader, die in anderen Märkten nicht in diesem Maße gegeben ist. Doch es gibt noch weitere Argumente, warum Forex Trading so interessant für Trader ist. Der Forex-Markt ist aufgrund seiner hohen Volatilität ideal für kurzfristige Händler, da sich eine Vielfalt an Faktoren auf die Wechselkurse auswirkt. Gewinne, aber auch Verluste werden sofort realisiert. Zudem seien die Kosten für den Handel im Vergleich zu traditionelleren Instrumenten sehr gering. Zu guter Letzt ist einer der Hauptanziehungspunkteder Zugang zu Hebeln, wodurch die Händler selbst bei geringsten Marktbewegungen und mit nur einer kleinen Investition ihren Gewinn (oder Verlust) erhöhen können. Währungspaare beim Forex-Handel Der eigentliche Gegenstand unseres Handels am Forex-Markt sind Währungspaare. Im Wesentlichen funktioniert der Devisenhandel so, dass wir eine Währung mit einer anderen in einen Wettbewerb treten lassen. Wenn ein Trader aufgrund seiner Analyse zum Beispiel der Meinung ist, dass der US-Dollar gegenüber dem kanadischen Dollar steigen wird, geht er im USD/CAD long. Damit ist er im USD long, das heißt, der Trader ist überzeugt, dass die US-Währung gegenüber dem kanadischen Dollar an Wert gewinnen wird. Zwei einander gegenüber gestellte Währungspaare können nie das Gleiche tun – sie fungieren wie eine Wippe: Wenn die Währung auf der linken Seite nach oben geht, fällt die Währung auf der rechten Seite nach unten, und umgekehrt. In unserem Beispiel befindet sich der USD also oben (= long) und der CAD unten (= short). Gerade hier liegt eine typische Fehlerquelle, wenn es um den Forex-Handel geht. Eine der wichtigsten Regeln ist es, zu verstehen, dass es beim Kauf oder Verkauf eines Währungspaares zwei Währungen sind, auf die man achten muss, und nicht nur eine. Im Gegensatz zu Aktien oder Rohstoffen, bei denen man nur darauf achten muss, ob sie fallen oder steigen, und folglich kauft oder verkauft, muss man bei einer schwachen Währung den Gegenspieler finden, um aus der Schwäche einen Vorteil zu ziehen. Dem Forex-Händler stehen zahlreiche Währungspaare zur Verfügung – allerdings mit der Einschränkung, dass genau wie beim Aktienhandel einige Währungspaare besser geeignet sind als andere. Die Gründe dafür sind die unterschiedliche Liquidität und verschieden schnelle Bewegungen. Einige Broker bieten weit mehr als 20 Währungspaare zum Traden an. Doch Sie werden schnell feststellen, dass Sie am Ende nur mit einigen Währungspaaren – in der Regel den Majors – handeln. Währungspaare – Anteile am Handelsvolumen   Wachsendes Handelsvolumen Die Entwicklung der Währungsmärkte ist vergleichbar mit der der Rohstoffmärkte. Aufgrund der wachsenden Wirtschaftsverflechtungen verschiedener Währungsräume unterliegen der Kurswert und die Kaufkraft einer Währung gegenüber anderen Währungen ständigen Einflüssen von außen und damit entsprechend starken Schwankungen, die durch die vielen Transaktionen der Marktteilnehmer entstehen. Aus diesem Grund verändern sich die Kurse der Währungspaare fortlaufend. Da zudem die Handelsverflechtungen immer weiter zunehmen, steigen auch die Währungsumsätze stetig an. In ihrer jüngsten Studie spricht die Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIS) für das Jahr 2013 von einem Forex-Tagesvolumen von sage und schreibe 5,3 Billionen Dollar. In der vorherigen Untersuchung aus dem Jahr 2010 waren es noch vier Billionen. Ungefährdet ist gemäß der Studie die Vormachtstellung des US-Dollar. In 87 Prozent aller Währungstransaktionen war der Dollar beteiligt. Die größte Zunahme an Handelsvolumen seit 2010 war indes beim japanischen Yen zu beobachten. Vor allem der Umsatz beim Währungspaar USD/JPY konnte massiv zulegen, um rund 70 Prozent. An Bedeutung verloren hat dagegen der Euro – zumindest relativ zu den anderen Währungen. Seit 2010 stieg der Euro-Währungsumsatz um 15 Prozent und damit weniger stark als der Devisen-Gesamtmarkt. Dennoch bleibt der Euro mit einem Anteil von 33 Prozent (2010: 39 Prozent) die zweitwichtigste Währung der Welt. Weitere Währungen, die an Bedeutung gewinnen konnten, waren der chinesische Renminbi (CNY) sowie der australische (AUD) und der neuseeländische Dollar (NZD). Interessant ist auch die zunehmende Konzentration des Währungshandels in den großen Finanzzentren. 71 Prozent aller Umsätze wurden laut der BIS-Studie in Großbritannien, den USA, Singapur und Japan getätigt. 2010 waren…

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