MT4

Trading mit Market Profile (1) – Erklärung und Begriffe

Das Market Profile (Marktprofil) ist eine besondere Darstellungsform des Marktverhaltens. Es erlaubt dem Trader, die Dynamik des Marktes besonders gut auf einem Chart zu erfassen. Das Market Profile wurde vom Trader Peter Steidlmayer entwickelt und ist seit 1985 öffentlich zugänglich. Obwohl das Market Profile gegenüber dem klassischen Kerzenchart einige Vorteile bietet, wird es unter privaten Tradern kaum genutzt. Es wird oft dem Bereich des Volumentradings zugeordnet, das in letzter Zeit immer bekannter wird. Im Folgenden werden wir die Vorzüge erläutern und wichtige Begriffe klären.   Das Market Profile als Alternative zum Kerzenchart Das Besondere am Market Profile ist, dass wir auf einen Blick sehen können, auf welchen Preisniveaus besonders viel gehandelt wurde. Auf diese Weise können wir wichtige Preislevel ausfindig machen. Preise, die im Laufe eines Handelstages häufiger angelaufen wurden, werden als fair betrachtet. Dagegen gelten Preise, an denen die Handelsaktivität gering war, als unfair. Natürlich ließe sich auch im Kerzenchart abschätzen, an welchen Preisniveaus sich der Kurs besonders lange aufgehalten hat. Allerdings erfordert dies eine gewisse visuelle Vorstellungskraft und ist damit weniger genau. Warum also nicht gleich die korrekte Darstellung wählen?   Wie funktioniert das Market Profile? Für jeden Handelstag bekommen wir ein Histogramm, das die Handelsaktivität auf die verschiedenen Preisniveaus verteilt. Das Histogramm setzt sich aus einzelnen Buchstaben zusammen, die die unterschiedlichen Zeitabschnitte im Handelstag markieren. Diese Buchstaben sind Time Price Opportunities (TPOs). In der Regel steht ein TPO für 30 Minuten. Damit lässt sich im Nachhinein feststellen, zu welchen Uhrzeiten welche Preise gehandelt wurden. Die einzelnen Buchstaben – also TPOs – werden im Laufe des Handelstages aneinandergereiht. Für jede Preisspanne, die gehandelt wird, wird der Buchstabe des aktuellen 30-Minuten Abschnitts vergeben. Das Histogramm der TPOs sieht nicht immer wie eine Normalverteilung aus. Je nach Marktsentiment bilden sich unterschiedliche Formationen. Anhand der Form des Histogramms können wir beispielsweise feststellen, ob es sich um einen Seitwärts- oder Trend-Markt handelt.   Bestandteile des Market Profile (wichtige Begriffe) Um das Market Profile im Trading richtig nutzen zu können, müssen wir die einzelnen Bestandteile kennen. Dazu haben sich einige Fachbegriffe durchgesetzt.   Initial Balance (auch als Opening Balance bezeichnet) Die Initial Balance ist die Preisrange während der ersten beiden TPOs (die erste Handelsstunde). In dieser Periode versuchen die Intraday Händler bzw. Market Maker, eine faire Preisspanne zu finden.   Range Extension Die Kursbewegung über die Initial Balance hinaus wird als Range Extension bezeichnet. Der Ausbruch aus der Initial Balance wird oft von aggressiven Markteilnehmern (in der Regel längerfristige Marktteilnehmer mit großen Aufträgen) ausgelöst. Die gesamte Handelsspanne eines Tage ist die Range.   Value Area (VA) Der Preisbereich, in dem 70% der Handelsaktivität stattgefunden hat, ist die Value Area. Das hohe Handelsaufkommen in der Value Area zeigt, dass diese Preise von Käufern wie Verkäufern akzeptiert wurden.   Single-Print Buying/Selling Tail Mindestens zwei einzelne TPOs am oberen (Selling Tail) oder unteren Ende (Buying Tail) des Market Profile bilden ein Single-Print Tail. Der Preis hat sich an diesem Extrempunkten nur kurz aufgehalten. Andere Marktteilnehmer haben den Kurs mit aggressiven Gegenaufträgen sofort wieder zurückgedrängt.   Point of Control (POC) Der Point of Control ist der fairste Preis. Hier erfolgte die größte Handelsaktivität. Das erkennen wir an dem längsten horizontalen TPO-Balken.   Closing Range Die letzte Handelsperiode ist ein wichtiger Referenzpunkt für den nächsten Handelstag. Sie steht für das Sentiment eines Handelstages. Mithilfe der Bestandteile und den Formationen des Market Profile können wir verschiedene Trading Set-ups und Market Profile Strategien definieren. Auf die praktische Anwendung werden wir in nachfolgenden Artikeln noch genauer eingehen.   Market Profile Software und Indikatoren für den MetaTrader 4 Das Market Profile verarbeitet ausschließlich die Information Preis und Zeit. Damit können wir es auch im MetaTrader 4 nutzen. Hier können Sie sich einen entsprechenden Indikator downloaden. Allerdings verlangsamt dieser den Metatrader erheblich. Die bessere Variante finden Sie in umfangreichen Trading-Plattformen. Diese haben das Market Profile bereits als Charting-Möglichkeit integriert. Eine günstige Software ist beispielsweise MultiCharts, die über ausgewählte Broker sogar kostenlos erhältlich ist. Eine teure Alternative wäre MarketDelta für 199$ im Monat. Beide Plattformen erlauben die Darstellungsform in TPOs als Buchstaben. Letzteres ist leider nur bei wenigen Trading-Plattformen inkludiert. Auf Tradingview finden Sie mit dem Volumenprofil die alternative Darstellungsform. Bildnachweis: ©whyframeshot – stock.adobe.com    

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Wie professionell ist der MetaTrader 4 als Trading-Plattform?

Der MetaTrader 4 (kurz MT4 oder einfach MetaTrader) gehört zu den bekanntesten und meistgenutzten Trading-Plattformen weltweit. Designtechnisch ist die Plattform nicht gerade auf dem neusten Stand der Technik und erinnert eher an Applikationen aus dem Zeitalter Windows XP. Im Gegenzug ist die Plattform mit allen Windows Versionen ab 95 kompatibel und läuft stabil ohne große Hardwareanforderungen. Für Sie als Trader ist allerdings die Funktionalität wesentlich wichtiger, als das Aussehen. Hier glänzt der MetaTrader durch Flexibilität. Viele Broker stellen die Plattform kostenfrei zur Verfügung, mit kleinen Anpassungen, die je nach Broker variieren können. Fast alle Elemente der Ansicht lassen sich beliebig bewegen, so können Sie die Trading-Plattform auch auf mehrere Monitore verteilen. Kontoübersicht und aktuelle Kurszahlen auf einem Monitor und Charts auf anderen Bildschirmen? Kein Problem für den MetaTrader. Die Elemente können zudem beliebig ein- und ausgeblendet werden, je nachdem ob Sie eher ein minimalistisches Setup wünschen oder die volle Bandbreite an Informationen im Sichtfeld haben möchten. Sobald mehrere Charts geöffnet werden, wird ein Tab Menü eingeblendet, mit dem Sie bequem zwischen den einzelnen Kursen hin und her blättern können. Alternativ dazu können Sie die Charts per Hand bewegen oder mit vorgegeben Optionen ausrichten lassen, zum Beispiel alle nebeneinander oder untereinander. Die Marktübersicht lässt sich bequem nach Bedarf anpassen. Sie können beliebig viele Symbole (Auswahl abhängig vom Broker) anzeigen lassen und neben Symbol, Bid und Ask noch die Informationen zu Hoch, Tief, Spread und Uhrzeit anzeigen lassen. Zudem lassen sich einzelne Sets speichern, wie zum Beispiel Aktien, die bevorzugten Währungen oder Rohstoffe. Diese Sets können dann mit wenigen Mausklicks geladen werden. Kontoverwaltung im MetaTrader 4 Grundsätzlich können beliebig viele Konten eingerichtet werden, jedoch immer nur eines aktiv bedient werden. Der Wechsel zwischen gespeicherten Konten kann mit wenigen Mausklicks erledigt werden. Falls Bedarf daran besteht, mehrere Konten gleichzeitig im Blick zu halten, gibt es das MetaTrader MultiTerminal (http://www.metaquotes.net/en/company/news/3465). Hier werden keine Charts angezeigt, sondern lediglich alle Konten übersichtlich aufgelistet, inklusive der relevanten Kennzahlen, wie zum Beispiel Margin, Equity und Profit. Zudem können über das MultiTerminal Aufträge auf allen Accounts gleichzeitig ausgeführt, bearbeitet oder geschlossen werden. Selbstverständlich kann man diese Aktionen auch auf bestimmte Accounts eingrenzen. Über einfache Checkboxen lassen sich bequem die Accounts markieren, auf denen der Auftrag ausgeführt werden soll.   Für Trader, die viele Accounts gleichzeitig managen, empfiehlt sich daher, beide Applikationen simultan zu nutzen, zum Beispiel um etwaige Analysen auf der Hauptplattform zu tätigen und die Aufträge dann im MultiTerminal auf allen Konten auszuführen und dort gleichzeitig den Überblick über die Gesamtlage zu behalten.   Chartanalyse in der Trading-Plattform Für die Chartanalysten bietet der MetaTrader 4 eine kleine Palette an Zeichnungswerkzeugen an. Diese sind von der Funktionalität etwas beschränkt, reichen aber für grundlegende Analysen vollkommen aus. Wer hier nicht gerade auf die Schönheit seiner Zeichnungen setzt, wird mit den vorhandenen Mitteln hinreichend bedient sein. Neben einfachen Linien, Kreisen und Rechtecken, stehen dem Trader noch ausgefallenere Werkzeuge zur Verfügung, wie zum Beispiel Fibonacci Retracements und Extensions. Die gezeichneten Objekte lassen sich über Kontextmenüs auf präzise Werte einstellen und farblich zu einem gewissen Grad anpassen. Sie werden mit den vorhandenen Werkzeugen sicherlich keine meisterhaften Kunstwerke zeichnen können, aber die grundlegenden Analysen lassen sich damit problemlos erledigen. Trader, bei denen komplexe Chartanalysen auf der Tagesordnung stehen, sind allerdings besser bedient, wenn sie hier auf andere Tools ausweichen, wie zum Beispiel https://www.tradingview.com/. Die Möglichkeiten im MetaTrader sind zwar gegeben, aber keineswegs auf dem neusten Stand der Technik.   Automatisiertes Handeln Hier glänzt der MetaTrader 4 in seiner vollen Pracht. Die Applikationsstruktur erlaubt es, die Trading-Plattform nach Belieben anzupassen. Über die integrierte Schnittstelle zum Market lassen sich beliebig viele Indikatoren und Expert Advisor per Knopfdruck erwerben und installieren. Selbstredend können diese auch von Drittanbietern bezogen werden. Für die Installation ist nichts weiter nötig, als die entsprechenden Dateien in den richtigen Ordern abzulegen. MetaTrader bietet dazu den passenden Menüpunkt, damit Sie nicht in den einzelnen Ordnern nach dem richtigen Stellplatz für die Dateien suchen müssen. Im selben Ordner sind auch alle gespeicherten Vorlagen für Charts, Symbole und Ähnliches gespeichert, falls Sie diese sichern und/oder auf einem anderen PC einspielen möchten. Besonders viele Pluspunkte sammelt der MetaTrader durch die Integration des MetaQuotes Language Editors. Hiermit lassen sich – gewisse Programmierkenntnisse vorausgesetzt – eigene Indikatoren und Expert Advisor erstellen. Sofern die entsprechenden .mq4 Datei vorliegt, können Sie auch bereits vorhandene Projekte anpassen und erweitern.   Der Kreativität sind hier wenig Grenzen gesetzt. Im Grunde kann man die Plattform beziehungsweise die Charts nach Belieben anpassen und erweitern. Ob es sich dabei nun um verschiedene Indikatoren handelt, die ihre Analysen automatisch erledigen oder vollständige Expert Advisor, die das Konto überwachen oder für sie Aufträge platzieren, bleibt dem Trader selbst überlassen. Innerhalb des Editors stehen Ihnen viele Kennzahlen über einfache Funktionen zur Verfügung und können auf verschiedenste Weisen ausgewertet werden. Ihre Strategie basiert auf der Entwicklung von Preisen? Auch kein Hindernis. Über vordefinierte Funktionen können Sie auf alle beliebigen Kursdaten der Vergangenheit zurückgreifen, Ihre Berechnungen pro Tick wiederholen und so Ihre Algorithmen immer und immer wieder auswerten lassen.   Backtesting im MetaTrader 4 Der Expert Advisor ist programmiert, aber Sie sind sich nicht sicher, ob er auch funktioniert? Zur Evaluation der Programmierarbeit liefert die Trading-Plattform einen Strategietester. Hier können Sie einen Expert Advisor auswählen und mit historischen Daten im Testlauf auf seine Stärken und Schwächen testen. Dabei lässt sich der Zeitraum beliebig ausweiten, sofern Kursdaten vorhanden sind. Sobald Sie den Test starten, fängt der Strategietester beim gewählten Startdatum an, simuliert den Marktverlauf und der Expert Advisor handelt virtuell. Dabei sehen Sie eine Auswertung aller Positionen und den Verlauf von Gewinn und Verlust. Nach Abschluss des Tests wird eine Zusammenfassung generiert. Darüber hinaus kann eine Parameteroptimierung vorgenommen werden. Haben Sie beispielsweise einen Parameter im Expert Advisor, der den Stop Loss auf 30 Pips festlegt, so kann im Optimierungsprozess ein Start- und Endwert, sowie die Schritte eingestellt werden. Hier könnten Sie zum Beispiel prüfen, wie sich dieser Parameter mit einer Einstellung von 25 Pips bis 35 Pips, in 1-Pip-Schritten auswirkt. Die Auswertung ist in diesem Fall eine Übersicht über Gewinn und Verlust…

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Expert Advisors – die Zukunft des Börsenhandels

Die Handelsplattform MetaTrader wartet mit einer interessanten Zusatzfunktion auf. Zum Funktionsumfang der Software aus dem Hause MetaQuotes gehören nicht nur diverse Chart-Features und Standard-Indikatoren, sondern auch ein vielseitig anwendbares Programmier-Tool, das über die Schaltfläche MetaEditor aufgerufen werden kann. Das leistungsstarke Tool ist wohl einer der Hauptgründe, weshalb der MetaTrader zu den beliebtesten Handelsplattformen für private Anleger zählt. Dieses Tool erlaubt unter anderem die Erstellung und Bearbeitung der sogenannten Expert Advisors, kurz EA’s genannt. EA’s bieten dem Trader die Möglichkeit, automatisiert zu handeln.   Wesentliche Vorteile von Expert Advisors Der Umgang mit der menschlichen Psyche zählt mitunter zu den schwierigsten Herausforderungen beim Trading. Diverse Situationen, wie zum Beispiel ein plötzlicher Anstieg der Volatilität, können nicht nur die Nerven belasten, sondern auch dazu führen, dass in der Hektik völlig irrationale Entscheidungen getroffen werden – das sorgfältig geplante Einstiegs- und Ausstiegsregelwerk wird kurzer Hand außer Acht gelassen und dem Risiko- und Moneymanagement kommt keinerlei Bedeutung mehr zu. Einzelne Trades können so für einen erheblichen Drawdown sorgen und unter Umständen das gesamte Trading-Kapital gefährden. Die Vorteile von automatisierten Handelsprogrammen, wie den Expert Advisors für den MetaTrader, liegen auf der Hand. Sie machen es zum Beispiel möglich, dass sich der Trader strikt an sein Regelwerk hält – auf diese Weise kann der Risikofaktor Emotionen wirkungsvoll ausgeschaltet werden. Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist die Reaktionsfähigkeit eines automatischen Handelssystems. Trading ist oftmals mit stundenlangem Warten verbunden. In vielen Märkten ist es eher die Regel als die Ausnahme, dass stundenlang auf ein Einstiegs- oder Ausstiegssignal gewartet werden muss. Oftmals ist es so, dass ein Trader im entscheidenden Augenblick nicht aufmerksam ist – weil er entweder schon viel zu lange vor dem Computer sitzt oder schlichtweg abgelenkt ist. Ein automatisiertes Handelssystem kann im Grunde genommen immer mit der gleichen Geschwindigkeit reagieren. Konzentrationsschwächen und Ermüdungserscheinungen, wie sie beim menschlichen Trader im Laufe der Zeit zwangsweise vorkommen, gibt es hier nicht. Des Weiteren können automatisierte Handelssysteme den Trader sowohl in psychischer als auch in physischer Hinsicht deutlich entlasten. Zum einen kann Stress vermieden werden, zum anderen muss der Händler zur Beobachtung der Märkte nicht ständig am Rechner sein und kann anderen Tätigkeiten nachgehen. Zu guter Letzt besteht mit einem automatisierten Handelssystem die Option, mehrere Märkte gleichzeitig zu beobachten und zu traden – auch in dieser Hinsicht sind der menschlichen Konzentration und Handlungsfähigkeit Grenzen gesetzt. Auf diese Weise kann die Arbeitseffizienz merklich erhöht werden.   Die Entwicklung von Programmen mit dem MetaEditor Um den MetaEditor vollumfänglich nutzen zu können, sind Programmierkenntnisse notwendig. Ein einfaches Zusammenstellen der Programme über grafische Benutzeroberflächen via Drag & Drop ist beim MetaEditor nicht möglich. Dafür besteht für den Entwickler die Möglichkeit, sehr flexibel zu arbeiten. Die Programme, die mit dem MetaEditor geschrieben werden können, können grundsätzlich verschiedene Ausprägungen und Komplexitäten aufweisen. Möglich sind sowohl einfache Skripte, wie zum Beispiel Ordertools, als auch anspruchsvolle Indikatoren und komplexe Experts Adivisors. Die Sprache, in der die Programme für die Handelssoftware geschrieben werden, findet bei der Variante MetaTrader 4 als MQL4 und bei der Variante MetaTrader 5 als MQL5 Bezeichnung.   Die zentralen Elemente eines Expert Advisors Um automatisiert handeln zu können, müssen sämtliche Parameter, die im Zusammenhang mit des Positionseröffnung und der Positionsschließung im Zusammenhang stehen, definiert werden. Festgelegt wird zum Beispiel nicht nur die Positionsgröße, sondern auch die Art und Weise, wie eine Position automatisch eröffnet werden soll. Beim MetaTrader 4 kann die Position zum Beispiel via Marktausführung oder via Pending-Order eröffnet werden. Der zentrale Teil eines Expert Advisors stellt die Handelsstrategie dar. Unter der Handelsstrategie werden in aller Regel die Kriterien, nach denen Positionen eröffnet und geschlossen werden, verstanden. Eine beliebtes Konzept ist zum Beispiel die Generierung von Handelsignalen mittels Indikatoren oder auf Basis von Gleitenden Durchschnitten. In die Expert Advisors können sowohl die bereits installierten Standardindikatoren, wie zum Beispiel der CCI, der MACD oder der RCI, als auch eigens erstellte Indikatoren integriert werden. Natürlich ist auch eine Kombination aus mehren Indikatoren möglich. Auf diese Weise können sehr komplexe Signalketten erstellt werden – eine ausgesprochen differenzierte Betrachtung der Märkte ist so ohne Probleme zu bewerkstelligen. Die Ausstiegsstrategie, also das Regelwerk, das den Ausstieg aus einer Position beschreibt, kann durch Festlegung eines Stop-Loss- oder Take-Profit-Levels sowie ebenfalls auf Basis eines Indikatorsignals erfolgen. Expert Advisors für den MetaTrader können auf den Zeitperioden M1, M5, M15, M30, H1, H4, D1, W1 und MN zur Anwendung kommen. So ist sowohl ein automatisiertes Trading im Rahmen von kurzfristigen als auch im Rahmen von mittel- und langfristigen Zeithorizonten möglich.   Welche Märkte können via Expert Advisor gehandelt werden? Im Grunde genommen können die Expert Advisors beim MetaTrader für die unterschiedlichsten Märkte programmiert werden. Oftmals ist sogar ein flexibler Einsatz der EA’s auf verschiedene Märkte möglich. Es sind natürlich diverse Anpassungen notwendig, da die Märkte in aller Regel unterschiedliche Volatilitäten aufweisen. Das Angebot an handelbaren Märkten hängt selbstverständlich vom Broker ab. Die Broker, die den Handel auf dem MetaTrader möglich machen, sind in aller Regel den Segmenten CFD- und Forex-Broker zuzuordnen. Zu den typischen Märkten zählen diverse Major- und Minor-Währungspaare, CFDs auf umsatzstarke Indizes und Rohstoffe wie Gold, Silber, Öl und Gas. Das Angebot an CFDs auf Einzelaktien ist bei den meisten Anbietern auf wenige umsatzstarke und bekannte Werte beschränkt.   Die Einbindung von fremden EA’s Natürlich besteht auch die Möglichkeit, fremde Expert Advisors für den eigenen Handel zu nutzen. Rund um das Thema MetaTrader ist in der Zwischenzeit eine große Community entstanden. Diverse Expert Advisors können heruntergeladen und in die eigene Handelsumgebung integriert werden. So können auch Trader, die über keinerlei Programmierkenntnisse verfügen, von den Vorteilen der EA’s profitieren. Darüber hinaus gibt es diverse Unternehmen, die sich auf die Programmierung von Skripten, Indikatoren und Expert Advisors für den MetaTrader spezialisiert haben und ihre Produkte kommerziell anbieten. Dennoch sollte der Trader bei fremden Expert Advisors die zugrundeliegende Strategie zumindest ansatzweise nachvollziehen können. Nur so kann herausgefunden werden, ob das System zu den persönlichen Risikopräferenzen passt. Ein großer Teil der angebotenen Systeme setzt auf bestimmte Handelsstrategieschwerpunkte. So sind zum Beispiel sowohl Systeme, die dem Trend folgen, als auch Handelssysteme, die sich auf das Gap- oder Range-Trading…

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MetaTrader – die innovativste Handelsplattform der Welt

MetaTrader ist eigentlich der Oberbegriff für eine Software- Suite des Herstellers MetaQuotes. Die Software-Suite bietet alle nötigen Programme, um einen Brokerbetrieb aufzubauen. Im Folgenden wird jedoch nur auf das Client Terminal eingegangen, das Frontend für Trader. MetaTrader Client Terminal ist eine Trading Software, die in erster Linie auf die Entwicklung und den Betrieb automatischer Handelssysteme ausgelegt ist. Sie besteht aus zwei Komponenten: dem MetaTrader Terminal und dem MetaEditor. Das MetaTrader Terminal bietet dem Anwender eine grafische Oberfläche mit Charts und Indikatoren, wie man es auch von anderen Programmen kennt. Die Anwendung sticht dadurch hervor, dass im Terminal selbsterstellte Indikatoren, Skripte und sogenannte „Expert-Advisors“ eingesetzt werden können. Expert Advisors (EAs) stehen in der MetaTrader-Terminologie für automatische Handelssysteme. MetaEditor ist die Entwicklungsumgebung, in der Indikatoren, Skripte und EAs programmiert werden können. Die eingesetzte Programmiersprache heißt MQL und ist ein C-Derivat. Das Besondere an MetaTrader ist – und das erklärt vermutlich auch die starke Verbreitung der Software –, dass sie für den Anwender kostenlos ist; sogar die historischen Daten, mit denen gearbeitet werden kann. Die Software kann von der Hersteller-Webseite oder direkt bei einem der zahlreichen Broker heruntergeladen werden. Bisher ist noch kein anderer Software-Hersteller auf diesen Zug aufgesprungen. Die rasante Verbreitung der Software wurde zudem durch die Verbreitung kommerzieller EAs angekurbelt. Mittlerweile ist eine unüberschaubare Menge von EAs, sprich von vollautomatischen Handelssystemen, für jedermann für ein paar hundert Dollar ohne laufende Kosten zu haben – klar, dass das zu einem Selbstläufer wurde. Es gibt mittlerweile mehrere Versionen der Handelsplattform. Das ürsprüngliche und am weitesten verbreitete Programm ist Version 4. Andere Versionen wurden von verschiedenen Brokern speziell erweitert, wie etwa „MetaTrader 4 Pro“ oder „MetaTrader 4 Supreme“. Dazu kommt die aktuelle Version 5, die mit den beiden anderen Versionen nicht kompatibel ist. Sie wurde weitgehend neu programmiert und ist für den Handel mit Optionen und Futures vorbereitet. Allerdings wird diese Erweiterung kaum von den Brokern genutzt. Als Hauptarbeitswerkzeug wird die Technische Analyse vom Monatschart bis hinunter zur Analyse im Minutentakt eingesetzt. Alle Fenster lassen sich ausblenden, die komplette Arbeitsoberfläche lässt sich als sogenanntes „Profil“ abspeichern. So kann man mit einem Mausklick auf verschiedene Profile zugreifen. Über den Charts befindet sich eine Arbeitsleiste, mittels derer man zwischen drei verschiedenen Darstellungsarten (Linien-, Kerzen-, Balkenchart) auf verschiedenen Zeitrahmen umschalten kann. Das mag für viele Trader zu wenig sein. Die Programmiersprache lässt jedoch alle Möglichkeiten offen, weitere Chartarten zu programmieren. Im Internet findet man bereits fertige Indikatoren, die Point&Figure-Charts und Zig-Zag-Darstellungen generieren. Übliche Arbeitswerkzeuge wie Linien, Kanäle, Gann- Techniken, Fibbonacci, und Zyklen sowie Indikatoren, unterteilt in Trends, Oszillatoren und Volumen, sind über das Dropdown-Menü anwählbar. Eingefügte Indikatoren in den Chartfenstern lassen sich als Schablonen – sogenannte „Templates“ – abspeichern und stehen dann für andere Währungspaare zu Verfügung. So kann man ein Währungspaar in verschiedenen Zeitrahmen mit verschiedenen Indikatoren anlegen, diese dann als Profil speichern und sich so die Grundlage für das tägliche Arbeiten schaffen. Mittels eines sogenannten „MQL5-Wizard“ wird man durch eine ausgefeilte Menüführung komfortabel bei der Entwicklung von Handelssystemen unterstützt, um diese dann nach ausgiebigen Tests im realen Handel auf eines oder mehrere Instrumente einzusetzen. Neue Indikatoren und Handelssysteme stellt MetaQuotes nach Prüfung in der Datenbank „Code Base“ zur Verfügung, die man ebenfalls direkt aus dem Programm anwählen kann. In den letzten zwölf Jahren gab es viele Softwareprodukte, die für den Online-Handel entwickelt wurden. Keines davon hat so eingeschlagen wie das von der russischen Schmiede MetaQuotes entwickelte Programm MetaTrader. Mittlerweile in Version 5 erhältlich, ist sein Siegeszug um die Welt noch lange nicht zu Ende. Alles begann im Jahr 2000, als der Zugang zum Internet für jeden erschwinglich wurde und eine DSL-Leitung das Trading auch von zu Hause ermöglichte. Plötzlich kam der Handel von Währungen, vor diesem Zeitpunkt nur institutionellen Händlern vorbehalten, in Mode. Aus einer anfänglichen Nischenbranche entwickelte sich mit der Zeit eine komplette Industrie, die mittlerweile weltweit Millionen von Privatleuten den Traum vom schnellen Reichtum träumen lässt. Das russische Unternehmen MetaQuotes war maßgeblich an der Erfüllung dieser Träume beteiligt, indem es dem Trader zunächst die Handelsplattform FX Charts kostenlos zu Verfügung stellte. Später wurde daraus MetaQuotes. Die Umbenennung ermöglichte es der Kundschaft zusätzlich, nicht nur Währungspaare, sondern auch CFDs zu handeln. Ein Jahr später setzte man Verbesserungsvorschläge der Anwender um und entwickelte MetaTrader. Die Handelsplattform legte noch einmal an Funktionsvielfalt zu, zeigte eine verbesserte Performance und beinhaltete zudem die erste Version von MQL, MetaQuotes-Language. Fortan war der Trader in der Lage, buchstäblich alles, was in Formeln zu fassen ist, zu programmieren und grafisch darzustellen. Mittels Ein- und Ausstiegsregeln war es zudem ohne weitere Kosten möglich, Handelssysteme zu programmieren und diese mittels Realtime-Kursen des Forex-Marktes auf kostenlosen Demokonten zu testen. Diese Maßnahmen sorgten für eine derartige Verbreitung, wie man sie bis zu diesem Zeitpunkt von keiner anderen Handelssoftware gekannt hatte. Vor MetaTrader musste der angehende Handelssystementwickler für Programme mit entsprechender Programmieroberfläche teilweise mehrere tausend Euro zahlen – Realtime-Kursversorgung nicht eingerechnet. Je kürzer die Zeiteinheit, desto teurer wurde es. Mit den Möglichkeiten, die MetaTrader bot, wurden neue Anlegergruppen erschlossen, die sonst nicht einen Intraday Trade gemacht hätten. Die 2003 programmierten mobilen Applikationen entwickelten sich zu den meistgenutzten weltweit. Mit der im Jahr 2005 fertiggestellten Version 4 kam es zum sprunghaften Anstieg der Nachfrage von Brokerseite, die bis heute anhält. Die Programmiersprache wurde abermals verbessert und war ein weiterer Schritt in Richtung Marktführerschaft. Nicht zuletzt ist MetaTrader so erfolgreich, weil er neben einer stabilen Handelsplattform eine komplette Chart- und Analysefunktion sowie eine eigene Programmiersprache zum Entwickeln und Testen von automatisierten Handelsstrategien bietet. Anleger können MetaTrader selbst durch Programme erweitern und damit auf ihre Bedürfnisse abstimmen. Je mehr Broker die Software einsetzten, desto mehr Indikatoren und Ideen zum automatischen Handel wurden von gewieften Software-Ingenieuren umgesetzt. Automatisch handeln per sogenanntem „Expert- Advisor“ (kurz EA) ist seitdem ein Renner. Nahezu alle Broker bieten ein Demokonto mit virtuellem Spielgeld an, das man zu Beginn seiner Trading-Laufbahn rege nutzen sollte, da man auch dort immer die original gehandelten Forex-Kurse geliefert bekommt. Dies ist auch das Haupteinsatzgebiet von MetaTrader. Unterschied zwischen MetaTrader 4 und MetaTrader 5 Die Veröffentlichung der Version 5 des MetaTrader…

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