Smartmoneynews

Deshalb bricht der Euro nach oben aus [Trade Idee]

Am Freitag hat US-Notenbankchef Jerome Powell versucht, das Vertrauen der Märkte zurückgewinnen. Zum einen hat er versichert, dass er „auf den Markt hören wird“. Wenn die Abwärtsrisiken zunehmen, oder sich die US-Wirtschaft abschwächt, würde er demnach mit weiteren Zinsanhebungen abwarten. Zum anderen will er nicht auf den Wunsch von Trump hin zurücktreten. Nachdem die Fed im Dezember die Märkte negativ überrascht hat, wird sie sich nicht ein zweites Mal gegen die Bullen stellen wollen. Schließlich ist die Stabilität des Finanzsystems eines der Aufgaben der Notenbank. Trotz der dovishen Kommentare hat sich der US-Dollar am Freitag noch gut halten können – dank sehr guter Arbeitsmarktdaten. Aber jetzt scheint sich die Fed durchzusetzen. Hoffnungen auf eine Pause der Zinsanhebungen lassen den US-Dollar abwerten – der Euro steigt. Ein ähnliches Szenario war Anfang 2016 zu beobachten: Hier hatte die Fed nach der ersten Zinsanhebung im Dezember 2015 zunächst eine längere Pause eingelegt, weil Sorgen um China die Märkte in große Turbulenzen gebracht hatten. Der EUR stieg damals um rund 8% gegenüber dem USD.   Trade-Idee Wer von einer Abwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro profitieren will, kann dies mit einem Long-Trade umsetzen. Folgende Referenzpunkte sehen wir dafür im Chart: Wenn der EUR über 1.1460 schließt, ist die Seitwärtsbewegung von 1.129 bis 1.1460 zunächst überwunden. Das könnte der erste Impuls für einen Aufwärtstrend sein. Unser Ziel für Long EUR/USD ist 1.18, mit einem SL bei 1.13. Folgen Sie uns auch auf TradingView: https://de.tradingview.com/u/Smartmoneynews/ Bildnachweis: ©Sergey Nivens – stock.adobe.com

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Trading mit Market Profile (2) – Strategien und Trading Set-ups

Das Market Profile hilft uns, die Aktivitäten der Markteilnehmer besser zu lesen und zu verstehen. Anhand konkreter Strategien und Trading Set-ups können wir aus den Formationen des Market Profile Trades ableiten. Hier stellen wir zwei grundlegende Strategien und Set-ups für das Trading mit Market Profile vor. Im Grunde genommen ist der Markt eine Auktion. Unsere Aufgabe als Trader ist es, aus der Entwicklung dieser Auktion das Potenzial des Marktes für eine Aufwärts- oder Abwärtsbewegung abzuschätzen. Dabei gilt es zu prüfen, ob bestimmte Preislevel mehr Käufer oder mehr Verkäufer anziehen. Welche Kräfte am Markt gewinnen also die Oberhand? Wir beginnen mit einer Analyse der Markteröffnung.   Market Profile Set-ups für die Markteröffnung Daytrader versuchen oft, den ersten Handelsminuten wichtige Informationen für die Kursrichtung des Tages zu entnehmen. Daraus sind Strategien wie „Opening-Range Breakout“ oder „Morning Breakout“ entstanden. Die Trefferquote dieser Strategien könnte man deutlich erhöhen, wenn man zwischen Trend- und Seitwärtstagen unterscheiden würde. Das Market Profile kann hierzu wertvolle Informationen liefern.   Was sagt uns die Markteröffnung über die zu erwartende Tagesbewegung? Dazu vergleichen wir die Markteröffnung mit dem Market Profile des Vortags. Es gibt drei Bereiche, in denen der Markt eröffnen kann: Innerhalb der Value Area des Vortags Außerhalb der Value Area des Vortags, aber noch in der Trading-Range des Vortags Außerhalb der Trading-Range des Vortags Auf diese Weise können wir prüfen, ob der Markt im Gleichgewicht ist. Dementsprechend schätzen wir die Chancen und Risiken ein.   Das Opening findet innerhalb der Value Area des Vortags statt Der Markt ist im Gleichgewicht: Die Chancen genauso wie Risiken einer größeren Bewegung sind hier am geringsten (in der Regel ein langweiliger Handelstag mit wenig Bewegung).   Das Opening findet außerhalb der Value Area des Vortags statt, aber noch in der Trading-Range des Vortags Der Markt ist geringfügig aus dem Gleichgewicht: Hier ist mit etwas größeren Bewegungen zu rechnen, die Hochs oder Tiefs vom Vortag werden getestet, überschritten, aber nicht nachhaltig. Die Value Area verschiebt sich leicht.   Der Markt öffnet außerhalb der Trading-Range des Vortags Der Markt hat sich „über Nacht“ verändert und ist zunächst nicht im Gleichgewicht. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: A. Der Markt findet ein neues Gleichgewicht und bleibt um den Markteröffnungskurs außerhalb der Vortages-Range. B. Der Markt bewegt sich weiter in Ausbruch-Richtung. Wer hier rechtzeitig in Ausbruch-Richtung handelt, kann einen schönen Trend mitnehmen. Diese Set-ups sollen dabei helfen, realistische Erwartungen an den Handelstag zu haben. Außerdem können wir so mögliche Bewegungen besser abschätzen bzw. visualisieren. Es ersetzt nicht, in der ersten Handelsstunde zu prüfen, wie der Markt mit dem neuen Preis umgeht. Wird mein Set-up bestätigt, oder hat der Markt etwas anderes vor? Und natürlich gilt auch hier: Wichtige Nachrichten-Termine im Tagesverlauf müssen berücksichtigt werden.   Referenzpunkte im Markt finden (Market Profile Strategie) Mit dem Market Profile können wir wichtige Referenzpunkte im Markt identifizieren. Diese nutzen wir als Einstieg für einen Trade. Eines der wichtigsten Referenzpunkte entsteht durch Single Print Buying oder Selling Tails. Diese sind eine Range-Verlängerung, die sich als fake erwiesen hat. Im Market Profile ist ein Single Print Buying oder Selling Tail eine Range-Verlängerung von mindestens zwei einzelnen TPOs am oberen (Selling Tail) oder unteren Ende (Buying Tail) des Market Profile. Die entsprechende Definition gibt es aber auch für den herkömmlichen Kerzenchart: Eine 30-Minuten Umkehrkerze, dessen Docht oder Lunte im Laufe des Handelstages nicht mehr gehandelt wurde. Außerdem ist das Volumen in diesem Bereich sehr dünn.   Was bedeuten fake Kursausbrüche? Ein Single Print Buying oder Selling Tail entsteht folgendermaßen: ➡ Der Markt handelt höher (Kurse steigen), um mehr Verkäufer zu finden, die die Nachfrage der Käufer decken. Umgekehrt handelt der Markt tiefer (Kurse fallen), um mehr Käufer zu finden, die das Angebot der Verkäufer abnehmen. ➡ Auf diese Weise bilden sich irgendwann Hochs (Tiefs), die sofort wieder abgewiesen werden. Hier ist der Markt offensichtlich zu weit gelaufen. Aber diese Kursübertreibungen sind nötig, um zu wissen, ab welchem Level der Preis als zu weit über oder unter dem Value gesehen wird. ➡ Die Korrektur dieser Kursübertreibungen erfolgt durch Marktteilnehmer, die den teuren/billigen Preis als Chance sehen. Wird der Preis ein weiteres Mal dasselbe Level erreichen, dürften dieselben Marktteilnehmer diese „günstige Chance“ erneut wahrnehmen. Damit haben wir mit einer abgewiesenen Kursübertreibung einen Referenzpunkt im Markt (Widerstands- oder Unterstützungslevel). ➡ Solange sich die Marktbedingungen nicht ändern, wird dieses Level immer wieder als Chance der Gegenseite genutzt. Das machen wir uns zunutze und nehmen ebenfalls die Position der Gegenseite ein. Der untenstehende Chart zeigt das entsprechende Beispiel: Hier greifen wir auf das Volumenprofil zurück. Dieses zeigt einen Single Print Buying oder Selling Tail als sehr dünnes Volumen an. Wie der Kursverlauf zeigt, waren diese Selling Tails ideale Einstiegspunkte für einen intraday Short Trade. Bildnachweis: © Bjoern Wylezich – stock.adobe.com

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Trading Psychologie: 7 Schritte zur Profitabilität

Die Trading Psychologie ist zweifellos einer der entscheidendsten Faktoren im Börsenhandel. Der Umgang mit den eigenen Emotionen bestimmt darüber, ob mit Trading Geld verdient wird, oder nicht. Sie können die beste Strategie haben – doch wenn Sie diese nicht rational umsetzen, werden Sie kein Geld verdienen. Tatsächlich ist irrationales Handeln der häufigste Grund, warum Trader scheitern. Lernen Sie anhand der folgenden 7 Schritte, wie Sie Ihre Emotionen in den Griff bekommen und damit ein profitabler Trader werden.   Schritt #1: Akzeptieren Sie zu 100%, dass Sie nicht alle Faktoren kontrollieren können Im Trading können wir einige Dinge selbst bestimmen. Welchen Markt wir traden, wie groß unsere Position ist und wann wir einen Trade beenden liegt in unserer Hand (zumindest in den allermeisten Fällen). Worauf wir jedoch keinen Einfluss haben, ist die Preisbewegung. Wird unser Trade im Verlust oder Gewinn enden? Das ist die unbekannte Variable im Trading. Dieses Risiko müssen Sie zu 100% akzeptieren. Wenn Sie nicht verstehen, dass Ihr Trade genauso gut im Verlust wie im Gewinn enden kann, werden Sie versuchen, den Gewinn zu erzwingen. Der Grad, mit dem Sie an dem Trade festhalten, ist proportional zu dem emotionalen Schmerz, der aufkommt, wenn der Markt sich gegen Sie bewegt. Die Folge ist, dass der Trader den Verlust zu groß werden lässt, oder im nächsten Trade zu aggressiv tradet. Diese emotionale Reaktion müssen Sie unter allen Umständen vermeiden. Machen Sie sich vor jedem Trade klar, dass es absolut möglich ist, dass der Markt sich gegen Sie bewegt und den Stop Loss auslöst. Wenn Sie dieses Ereignis akzeptieren, werden Sie automatisch den möglichen Verlust sinnvoll begrenzen. Außerdem werden Sie dann mit weniger Emotionen konfrontiert, wenn der Verlust eintritt.   Schritt #2: Nehmen Sie Ihre eigenen Emotionen wahr Wenn Sie eine emotionale Reaktion als solche erkennen, können Sie mit ihnen besser umgehen und rechtzeitig Gegenmaßnahmen einleiten. Es geht nicht darum, emotionslos zu werden. Wir versuchen nicht, alle Emotionen im Keim zu ersticken. Das ist langfristig keine gute Lösung. Viel sinnvoller ist es, das eigene Verhalten bewusst wahrzunehmen und zu reflektieren. Sie werden täglich mit Emotionen im Trading konfrontiert. Wir müssen lernen, sie richtig zu managen. Fragen Sie sich vor, während und nach dem Trade, was Sie fühlen und denken. Gehen Sie Ihren Emotionen auf den Grund. Dabei fallen Ihnen möglicherweise schon Fehler im Trading-Prozess auf. Haben Sie z.B. Angst, einen Trade einzugehen, könnte der Grund ein für Sie zu hohes Risiko sein. Oder Sie haben kein Vertrauen in Ihre Handelsstrategie. Lösen Sie Ihre Emotionen auf, indem Sie sich mit dem Problem auseinandersetzen.   Schritt #3: Haben Sie eine Strategie, der Sie vertrauen können Woran wollen Sie sich im Trading orientieren, wenn Sie weder eine Strategie noch ein Regelwerk haben? Gerade für Anfänger ist es sehr schwer, ohne einen klaren Plan nicht von emotionalen Impulsen geleitet zu werden. Sorgen Sie dafür, dass Sie eine Vorgehensweise im Trading haben, die wenig Spielraum für Bauchentscheidungen lässt. Idealerweise traden Sie eine Strategie, von dessen Erfolg Sie überzeugt sind. Vielleicht haben Sie einen ausführlich Backtest der Strategie durchgeführt. Oder Sie verstehen, warum die Strategie Ihnen langfristig einen Vorteil verschafft. Je größer Ihr Vertrauen in die Strategie, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie von Ihrer Strategie abweichen und Emotionen die Kontrolle übernehmen. Deshalb fragen Sie sich: Habe ich eine Strategie, die ich blind umsetzen würde? Wie viel Interpretationsspielraum lässt meine Strategie zu?   Schritt #4: Sehen Sie das große Bild Wer beim Traden emotional wird, beißt sich gerne an einem Trade oder Markt fest. Es wird das Wesentliche übersehen. Ein solcher Trader versucht krampfhaft, trotz wiederholter Verluste noch einen Gewinn zu erzielen – meist in demselben Markt und entgegen der Trendrichtung. Dabei wird weder die übergeordnete Richtung des Marktes, noch die langfristige Performance des eigenen Handelskontos beachtet. Stellen Sie sich folgende Fragen, um wieder einen Blick für das große Bild zu bekommen: Was ist die Trendrichtung des Marktes auf den höheren Zeitebenen? Bestätigt der Markt Ihren Trade, oder nicht? Und in Bezug auf Ihr Handelskonto: Wohin soll sich Ihr Konto langfristig bewegen? Auch wenn diese Frage überflüssig kling – sie hilft, einen einzelnen Trade oder Handelstag in Perspektive zu setzen. Sie müssen verstehen, dass ein einzelner Trade nur ein kleiner Baustein in der Performance Ihres Handelskontos ist. Verlusttrades gehören dazu. Hängen Sie Ihrem letzten Verlusttrade nicht zu lange nach.   Schritt #5: Fokussieren Sie sich nach jedem Trade neu Auch wenn der letzte Trade super lief und Sie am liebsten gleich einen zweiten hinterherschießen würden: Fokussieren Sie sich nach jedem Trade erneut auf Ihre Strategie und eine systematische Vorgehensweise. Gehen Sie nach jedem Trade Ihre Checkliste für einen neuen Trade durch (Siehe Schritt #6). Lassen Sie niemals zu, dass Sie in einen Tatendrang verfallen und einen Trade nach dem anderen absetzen. Das ist oft der Anfang vom Ende. Egal wie spannend und schnell die Märkte gerade sind – bewahren Sie immer die Ruhe und lassen Sie sich nicht zur Eile drängen. Auch wenn Sie damit eine Chance verpassen. Selbstverständlich gibt es immer wieder Situationen, die ein schnelles Handeln erfordern. Aber bevor Sie diese erfolgreich meistern können, sollten Sie eine systematische Vorgehensweise durch viele hundert Trades bereits verinnerlicht haben.   Schritt #6: Begründen Sie jeden Trade schriftlich Traden ist mehr als nur ein paar Mausklicks. Machen Sie sich die Arbeit und notieren Sie vor jedem Trade – am besten handschriftlich – Ihren Grund für den Trade. Wenn Sie den Trade früher als geplant beenden wollen, schreiben Sie auch hierzu Ihre Begründung auf. Auf diese Weise verhindern Sie, vorschnell zu agieren. Emotionalen Impulsen kann nicht mehr einfach Folge geleistet werden. Wenn Sie für jeden Trade eine Begründung aufschreiben, setzen Sie sich automatisch auf einer analytischen Ebene mit dem Trade auseinander. Damit können Sie sich auf eine rationale und logische Vorgehensweise konzentrieren.   Schritt #7: Entwickeln Sie sich mit jedem Trade weiter Beobachten Sie Ihren Fortschritt. Das können Sie nicht nur mit einem klassischen Trading Tagebuch machen. Auch ein Tagebuch über die Emotionen im Trading kann dabei eine große Hilfe sein. Wenn ich mir meine Trades erst am Ende…

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Trading mit Market Profile (1) – Erklärung und Begriffe

Das Market Profile (Marktprofil) ist eine besondere Darstellungsform des Marktverhaltens. Es erlaubt dem Trader, die Dynamik des Marktes besonders gut auf einem Chart zu erfassen. Das Market Profile wurde vom Trader Peter Steidlmayer entwickelt und ist seit 1985 öffentlich zugänglich. Obwohl das Market Profile gegenüber dem klassischen Kerzenchart einige Vorteile bietet, wird es unter privaten Tradern kaum genutzt. Es wird oft dem Bereich des Volumentradings zugeordnet, das in letzter Zeit immer bekannter wird. Im Folgenden werden wir die Vorzüge erläutern und wichtige Begriffe klären.   Das Market Profile als Alternative zum Kerzenchart Das Besondere am Market Profile ist, dass wir auf einen Blick sehen können, auf welchen Preisniveaus besonders viel gehandelt wurde. Auf diese Weise können wir wichtige Preislevel ausfindig machen. Preise, die im Laufe eines Handelstages häufiger angelaufen wurden, werden als fair betrachtet. Dagegen gelten Preise, an denen die Handelsaktivität gering war, als unfair. Natürlich ließe sich auch im Kerzenchart abschätzen, an welchen Preisniveaus sich der Kurs besonders lange aufgehalten hat. Allerdings erfordert dies eine gewisse visuelle Vorstellungskraft und ist damit weniger genau. Warum also nicht gleich die korrekte Darstellung wählen?   Wie funktioniert das Market Profile? Für jeden Handelstag bekommen wir ein Histogramm, das die Handelsaktivität auf die verschiedenen Preisniveaus verteilt. Das Histogramm setzt sich aus einzelnen Buchstaben zusammen, die die unterschiedlichen Zeitabschnitte im Handelstag markieren. Diese Buchstaben sind Time Price Opportunities (TPOs). In der Regel steht ein TPO für 30 Minuten. Damit lässt sich im Nachhinein feststellen, zu welchen Uhrzeiten welche Preise gehandelt wurden. Die einzelnen Buchstaben – also TPOs – werden im Laufe des Handelstages aneinandergereiht. Für jede Preisspanne, die gehandelt wird, wird der Buchstabe des aktuellen 30-Minuten Abschnitts vergeben. Das Histogramm der TPOs sieht nicht immer wie eine Normalverteilung aus. Je nach Marktsentiment bilden sich unterschiedliche Formationen. Anhand der Form des Histogramms können wir beispielsweise feststellen, ob es sich um einen Seitwärts- oder Trend-Markt handelt.   Bestandteile des Market Profile (wichtige Begriffe) Um das Market Profile im Trading richtig nutzen zu können, müssen wir die einzelnen Bestandteile kennen. Dazu haben sich einige Fachbegriffe durchgesetzt.   Initial Balance (auch als Opening Balance bezeichnet) Die Initial Balance ist die Preisrange während der ersten beiden TPOs (die erste Handelsstunde). In dieser Periode versuchen die Intraday Händler bzw. Market Maker, eine faire Preisspanne zu finden.   Range Extension Die Kursbewegung über die Initial Balance hinaus wird als Range Extension bezeichnet. Der Ausbruch aus der Initial Balance wird oft von aggressiven Markteilnehmern (in der Regel längerfristige Marktteilnehmer mit großen Aufträgen) ausgelöst. Die gesamte Handelsspanne eines Tage ist die Range.   Value Area (VA) Der Preisbereich, in dem 70% der Handelsaktivität stattgefunden hat, ist die Value Area. Das hohe Handelsaufkommen in der Value Area zeigt, dass diese Preise von Käufern wie Verkäufern akzeptiert wurden.   Single-Print Buying/Selling Tail Mindestens zwei einzelne TPOs am oberen (Selling Tail) oder unteren Ende (Buying Tail) des Market Profile bilden ein Single-Print Tail. Der Preis hat sich an diesem Extrempunkten nur kurz aufgehalten. Andere Marktteilnehmer haben den Kurs mit aggressiven Gegenaufträgen sofort wieder zurückgedrängt.   Point of Control (POC) Der Point of Control ist der fairste Preis. Hier erfolgte die größte Handelsaktivität. Das erkennen wir an dem längsten horizontalen TPO-Balken.   Closing Range Die letzte Handelsperiode ist ein wichtiger Referenzpunkt für den nächsten Handelstag. Sie steht für das Sentiment eines Handelstages. Mithilfe der Bestandteile und den Formationen des Market Profile können wir verschiedene Trading Set-ups und Market Profile Strategien definieren. Auf die praktische Anwendung werden wir in nachfolgenden Artikeln noch genauer eingehen.   Market Profile Software und Indikatoren für den MetaTrader 4 Das Market Profile verarbeitet ausschließlich die Information Preis und Zeit. Damit können wir es auch im MetaTrader 4 nutzen. Hier können Sie sich einen entsprechenden Indikator downloaden. Allerdings verlangsamt dieser den Metatrader erheblich. Die bessere Variante finden Sie in umfangreichen Trading-Plattformen. Diese haben das Market Profile bereits als Charting-Möglichkeit integriert. Eine günstige Software ist beispielsweise MultiCharts, die über ausgewählte Broker sogar kostenlos erhältlich ist. Eine teure Alternative wäre MarketDelta für 199$ im Monat. Beide Plattformen erlauben die Darstellungsform in TPOs als Buchstaben. Letzteres ist leider nur bei wenigen Trading-Plattformen inkludiert. Auf Tradingview finden Sie mit dem Volumenprofil die alternative Darstellungsform. Bildnachweis: ©whyframeshot – stock.adobe.com    

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TradingView: Volumentrading im DAX ohne teure Trading-Software

Für viele Trader kommt das Volumentrading alleine wegen der teuren Trading-Software nicht infrage. Die meisten Trading-Plattformen für Volumentrader kosten nämlich viel Geld – monatlich bis zu 199$. Diese Kosten schrecken viele davon ab, das Volumen in ihrem Trading zu berücksichtigen. Aber ist eine spezielle Trading-Software für das sogenannte Volumentrading überhaupt erforderlich? Nicht unbedingt. Auf der Charting-Plattform TradingView ist das Volumentrading im DAX inklusive Echtzeit-Futures Daten für unter 20€ im Monat möglich. Wir zeigen wie. Welche Daten benötige ich für das Volumentrading? Das Volumentrading setzt natürlich voraus, dass wir auf die Daten des Handelsvolumens zugreifen können. Wenn wir nicht wissen, wieviele Kontrakte eines Futures, oder welche Stückzahlen einer Aktie innerhalb verschiedener Perioden gehandelt wurden, können wir das Volumen auch nicht analysieren. Wichtig ist hierbei, dass wir uns auf das Handelsvolumen des wichtigsten Handelsplatzes für den jeweiligen Handelswert beziehen. Das für uns relevante Handelsvolumen des DAX ergibt sich nicht etwa aus den Stückzahlen gehandelter CFDs bei einem CFD-Broker, sondern aus den Kontraktzahlen der gehandelten DAX-Futures. DAX-Futures (FDAX) werden an der Eurex gehandelt. Damit müssen wir uns im Volumentrading des DAX auf die Daten der Eurex beziehen. Denn dort sind auch die „großen Spieler“ am Werk, also Banken und institutionelle Investoren. Schließlich wollen wir ja deren Aktivitäten anhand des Volumens in unserem Trading berücksichtigen. Wer über einen Futures-Broker nicht sowieso schon Zugriff auf den Realtime-Datenfeed der Eurex hat, kann bei TradingView die Futures-Daten inklusive Handelsvolumen beobachten. Um 15 Minuten verzögerte Futures-Daten sind auf der Plattform bereits inbegriffen. Realtime-Daten für Eurex-Futures können bei TradingView für nur 6$ im Monat hinzugebucht werden. Die wichtigsten Indikatoren im Volumentrading Wer das Volumen in seinem Trading berücksichtigen will, hat dazu eine Vielzahl an Indikatoren zur Auswahl. Diese Volumen-Indikatoren stellen das Handelsvolumen auf unterschiedliche Art und Weise dar, ähnlich wie technische Preis-Indikatoren im Chart. Folgende Indikatoren gehören zu den wichtigsten Werkzeugen im Volumentrading. Auf TradingView können wir sie alle benutzen. Vertikale Volumenbalken Die klassischen vertikalen Volumenbalken werden am unteren Rand des Charts angezeigt. Sie erlauben uns, das Handelsvolumen für die einzelnen Perioden mit der Preisbewegung innerhalb einer Periode zu vergleichen. Auf diese Weise prüfen wir folgenden Zusammenhang: Bestätigt das Volumen die Preisbewegung, oder nicht? Eine große Preisbewegung bei gleichzeitig ungewöhnlich geringem Volumen ist weniger signifikant, als eine Preisbewegung, die von entsprechend hohem Volumen begleitet wird. Beobachten wir auf der anderen Seite eine geringe Preisveränderung innerhalb einer Periode, – also eine Kerze mit kleinem Kerzenkörper – jedoch gleichzeitig hohes Handelsaufkommen, ist hier eine Trendumkehr wahrscheinlich. Die Volumenanzeige finden wir bei TradingView bei den Indikatoren unter dem Namen „Volumen“. Standardmäßig sind die Volumen-Säulen bei einer negativen Kerze rot, und bei einer positiven Kerze grün eingefärbt. Volumenprofil (Volumen-Histogramm) mit Value-Area (VA) und Point of Control (POC) Das Volumenprofil beschreibt das kumulierte Handelsvolumen auf jedem Preislevel. In der Regel wird hierbei eine Zeitspanne von einem Tag gewählt. Dieses Volumenprofil können wir uns je Handelstag im Chart auf der linken Seite des Beginns des Handelstages in Form eines horizontalen Histogramms anzeigen lassen. Jeder Balken zeigt an, wieviel auf dem jeweiligen Preislevel gehandelt wurde. Außerdem enthält das Volumenprofil standardmäßig noch zwei weitere Indikatoren: Die Value-Area (VA) und den Point of Control (POC). Die Value-Area zeigt an, in welchem Preisbereich des Volumenprofils 70% des gesamten Volumens umgesetzt wurden. Dieser Bereich gilt als „fairer Preis“. Je mehr Kontrakte auf einem Preislevel umgesetzt wurden, desto mehr Marktteilnehmer haben dieses Preislevel akzeptiert, es also als „fair“ anerkannt. Auf TradingView ist die Value-Area gesondert eingefärbt. Der POC zeigt das Preislevel an, auf dem die meisten Kontrakte gehandelt wurden. Damit ist er der fairste Preis innerhalb eines Tages. Der POC dient als Referenzpunkt und wird vom Markt gerne wiederholt getestet. Oft wird der POC am folgenden Tag erneut angelaufen. Auch POCs aus weiter zurückliegenden Tagen können als Unterstützungs- oder Widerstandslevel betrachtet werden. Dazu können wir in den Indikatoreinstellungen den POC als durchgehende Linie nach rechts verlängern – so lange, bis der POC von einem folgenden Tag erneut berührt wurde. Das Volumenprofil hat auf TradingView den Namen „VPSV“. Es bezieht sich immer nur auf einen Tag. Damit können wir den VPSV-Indikator nur auf dem Tageschart oder einer kleineren Zeiteinheit sehen. Volume Weighted Average Price (VWAP) Der VWAP kombiniert Preis und Volumen. Ähnlich wie ein exponentiell gleitender Durchschnitt, wird hier der Preis unterschiedlich stark gewichtet. Der VWAP gewichtet die Preislevel entsprechend dem Handelsvolumen. Preislevel mit höherem Handelsaufkommen bekommen ein höheres Gewicht. So wie der POC, dient der VWAP als Referenzpunkt im Markt. In einem Seitwärtsmarkt gilt ein Preis über dem VWAP als teuer, ein Preis darunter dagegen als günstig. In einem Aufwärtstrend dient der VWAP als Unterstützungslinie, und im Abwärtstrend als Widerstandslinie. Den VWAP finden wir auf TradingView als gleichnamigen Indikator. Da sich der VWAP immer nur auf das Trading innerhalb einer Handelssitzung bezieht, können wir ihn nicht im Tages-, Wochen- oder Monatschart aufrufen. Das kostet TradingView für Volumentrader Für die Benutzung der Volumenindikatoren ist auf TradingView eine Pro Mitgliedschaft erforderlich. Diese kostet monatlich 14,95$. Bei der Buchung einer Jahresmitgliedschaft gibt es erhebliche Rabatte. Der Realtime-Datenfeed der Eurex kostet gerade einmal 6$ im Monat. Die Realtime-Datenfeeds ausländischer Börsen, wie beispielsweise der CME Group, sind dagegen um ein Vielfaches teurer. Hier empfehlen wir die Anbindung des Datenfeeds über einen Futures-Broker. Wenn Sie noch Fragen zum Volumentrading oder einer passenden Trading-Software haben, schreiben Sie uns gerne eine E-Mail. Bildnachweis: © NicoElNino – stock.adobe.com

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S&P 500 Chartanalyse: Short bis 2814

Der S&P 500 befindet sich zwischen 2604 und 2814 in einer Seitwärtsrange: Bei 2814 hat sich ein Doppeltop gebildet, und bei 2604 liegt das Oktober-Tief. Wir behalten unseren Short Bias: Es wurde kein neues Hoch erreicht und der Trend bleibt abwärts gerichtet (50er und inzwischen auch 200er gleitende Durchschnitt zeigen nach unten). Das Short-Ziel ist 2604, und bei unterschreiten dieser Unterstützung das Jahrestief bei 2535. Als Stop Loss für einen Short-Trade kann das Doppeltop bei 2814 gewählt werden. Wird die 2814 überwunden, rechnen wir mit einer Fortsetzung des Bullenmarktes. Bildnachweis: © Stephan Hartmann – stock.adobe.com

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EUR/USD Chartanalyse – zu spät für einen Short-Trade?

Wer dem Trend folgt, ist mit dem neuen Jahrestief des EUR/USD am Montag short gegangen. Wer jetzt noch short gehen möchte, sollte eine Gegenbewegung abwarten – darf aber nicht zu viel erwarten. Erholungsversuche wurden bisher verkauft – zuletzt am 07.11. bei 1.15. Aufgrund der dynamischen Abwärtsbewegung ist ein Rücklauf bis über 1.13 unwahrscheinlich. Davor dürfte das Währungspaar in den nächsten Tagen bis 1.12-1.115 fallen. Für diesen Trade kann die Marke von 1.13 als Stop Loss dienen. Weitere Ziele auf der Unterseite sind 1.085 und schließlich die Unterstützungszone 1.05-1.06. Der RSI nährt sich dem überverkauften Bereich, zeigt aber noch lange keinen stark überverkauften Markt an. Unter 1.15 handeln wir den EUR/USD auf der Short-Seite. Fundamentale Faktoren unterstützen einen abwertenden Euro. Lesen Sie dazu unsere letzte Analyse zum EUR/USD.

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EUR/USD: Wie tief kann der Euro noch fallen?

Am Montag ist der Euro unter 1.13 gefallen und hat damit den tiefsten Stand seit Juni 2017 erreicht. Das neue Jahrestief bestätigt die Fortsetzung des Abwärtstrends. Welche Faktoren stehen hinter der Abwertung des Euros? Und können diese den Eurokurs in den nächsten Wochen noch weiter fallen lassen? Der maßgebliche Faktor für die Abwertung des Euros gegenüber dem US-Dollar seit Februar ist offensichtlich die divergierende Zinspolitik und Wirtschaftsentwicklung. Während die US-Notenbank mitten im Zinsanhebungszyklus steht, ist die EZB kurz vor dem Ende einer ultralockeren Geldpolitik. In den USA boomt die Wirtschaft, während das Wachstum in Europa seit einigen Monaten rückläufig ist. Das Zinsniveau der beiden Wirtschaftsräume verdeutlicht die Differenz: In den USA werfen die 10jährigen Staatsanleihen 3,18% ab, in Deutschland sind es nur 0,39%. Untenstehender Chart zeigt diese Zinsdifferenz im Vergleich zum Wechselkurs EUR/USD. Solange sich die Zinsdifferenz auf diesem Level hält oder sogar ausweitet, ist der USD die attraktivere Währung.   Auch die Einkaufsmanagerindizes, ein Frühindikator für die Wirtschaftsentwicklung, machen die divergierende Wirtschaftsentwicklung deutlich. Zwar befinden sich beide Wirtschaftsräume noch in der Expansionsphase – die PMIs sind über 50 – aber in der Eurozone können wir seit Januar rückläufiges Wachstum beobachten (siehe untenstehender Chart). In den USA hat sich der Einkaufsmanagerindex der herstellenden Industrie (ISM Manufacturing PMI) auf einem relativ hohen Level zwischen 58 und 61 gehalten. Unter anderem resultiert aus dieser unterschiedlichen Wirtschaftsstärke die vorliegende Differenz in der Geldpolitik. Da wir als Trader aber immer das Zukunfts-Szenario handeln wollen, müssen wir vorausschauend denken. Wie wird sich die Geldpolitik in den nächsten 3 bis 6 Monaten verändern? Sollte die EZB wie geplant im nächsten Jahr die ersten Zinserhöhungen einleiten, während die Fed dann schon vom Ende des Zinsanhebungszyklus spricht, wäre dies für den Euro im Vergleich zum USD ein sehr positives Signal. Denn nicht nur die vorherrschende Zinsdifferenz spielt eine Rolle, sondern viel mehr die relative Veränderung in 3 bis 6 Monaten gegenüber der heutigen Situation. Dieses Szenario ist aber angesichts der schwachen Wirtschaftsentwicklung in der Eurozone sehr unwahrscheinlich. Wenn die Eurozone in eine Rezession rutscht, würde die EZB wieder zu geldpolitischen Maßnahmen greifen und den Euro damit weiter schwächen. Weniger langfristig belastet aktuell die politische Unsicherheit den Euro. Italiens Haushaltsdefizit und das Hin und Her rund um den Brexit sorgen für weitere Schwäche im EUR/USD. Es besteht nach wie vor die Gefahr, dass Italien die Stabilität der Eurozone ins Wanken bringt. Dies würde einen Wirtschaftsabschwung im Euroraum selbstverständlich beschleunigen. Natürlich können auch einige Faktoren auf der anderen Seite des Ozeans für eine Abschwächung des USD sprechen. Aber solange dort die Wirtschaft stabil bleibt, sodass die Inflation steigt und die Fed weitere Zinserhöhungen durchführt, dürfte der USD die favorisierte Währung bleiben. Schauen Sie sich hier unsere aktuelle Chartanalyse zum EUR/USD an. Bildnachweis: ©tanaonte – stock.adobe.com

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Gold: Deshalb ist der Erholungsversuch gescheitert

Die fundamentalen Faktoren von Gold haben sich gegen eine Kursrally durchgesetzt. In unserem letzten Beitrag zum Goldpreis haben wir erklärt, warum der Goldpreis aus fundamentaler Sicht fallen dürfte. Seither hat Gold über 2% verloren und heute ein 1-Monatstief erreicht. Der Gedanke eines neuen Aufwärtstrends, angefangen mit dem impulsartigen Anstieg vor einem Monat, hat sich damit nicht erfüllt. Folgende drei Faktoren wirken aktuell belastend für Gold:   Die US-Notenbank bestätigt weitere Zinsanhebungen Am Donnerstag hat die Fed wie erwartet den Leitzins nicht weiter angehoben. Jedoch wurde der Ausblick auf bevorstehende Zinsanhebungen bestätigt. Das Wirtschaftswachstum sei nach wie vor stark. Die nächste Zinsanhebung dürfte im Dezember erfolgen. Die dafür aktuell am Markt eingepreiste Wahrscheinlichkeit liegt bei 76%. Damit bleiben Staatsanleihen als Alternative zu Gold eine attraktive Anlage. Die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihe beträgt 2,94%.   Der US-Dollar wertet auf Zusammen mit dem Ausblick auf weitere Zinsanhebungen hat der US-Dollar aufgewertet. Der Dollar-Index steht kurz vor seinem Jahreshoch. Mit einem stärkeren Dollar verteuert sich Gold für Investoren außerhalb den USA. Angesichts der relativ hohen Zinsen in den USA, ist der US-Dollar gegenüber Gold zu bevorzugen.   Öl zieht die Edelmetalle mit nach unten Gold wird gerne als Inflationsschutz herangezogen. Ein wichtiger Inflationstreiber sind Rohstoffe – allen voran Öl. Seit über einem Monat befindet sich der Ölpreis allerdings im Abwärtstrend. Inzwischen ist WTI Crude Oil sogar im Bärenmarkt – der Verlust vom letzten Kurshoch beträgt mehr als 20%. Damit ist ein wichtiger Faktor für steigende Inflation weggefallen. Untenstehender Chart verdeutlicht den Zusammenhang zwischen Gold und Öl. Bildnachweis: ©Petr Ciz – stock.adobe.com

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