Für viele Trader kommt das Volumentrading alleine wegen der teuren Trading-Software nicht infrage. Die meisten Trading-Plattformen für Volumentrader kosten nämlich viel Geld – monatlich bis zu 199$. Diese Kosten schrecken viele davon ab, das Volumen in ihrem Trading zu berücksichtigen.
Aber ist eine spezielle Trading-Software für das sogenannte Volumentrading überhaupt erforderlich? Nicht unbedingt. Auf der Charting-Plattform TradingView ist das Volumentrading im DAX inklusive Echtzeit-Futures Daten für unter 20€ im Monat möglich. Wir zeigen wie.
Welche Daten benötige ich für das Volumentrading?
Das Volumentrading setzt natürlich voraus, dass wir auf die Daten des Handelsvolumens zugreifen können. Wenn wir nicht wissen, wieviele Kontrakte eines Futures, oder welche Stückzahlen einer Aktie innerhalb verschiedener Perioden gehandelt wurden, können wir das Volumen auch nicht analysieren. Wichtig ist hierbei, dass wir uns auf das Handelsvolumen des wichtigsten Handelsplatzes für den jeweiligen Handelswert beziehen.
Das für uns relevante Handelsvolumen des DAX ergibt sich nicht etwa aus den Stückzahlen gehandelter CFDs bei einem CFD-Broker, sondern aus den Kontraktzahlen der gehandelten DAX-Futures. DAX-Futures (FDAX) werden an der Eurex gehandelt. Damit müssen wir uns im Volumentrading des DAX auf die Daten der Eurex beziehen. Denn dort sind auch die „großen Spieler“ am Werk, also Banken und institutionelle Investoren. Schließlich wollen wir ja deren Aktivitäten anhand des Volumens in unserem Trading berücksichtigen.
Wer über einen Futures-Broker nicht sowieso schon Zugriff auf den Realtime-Datenfeed der Eurex hat, kann bei TradingView die Futures-Daten inklusive Handelsvolumen beobachten. Um 15 Minuten verzögerte Futures-Daten sind auf der Plattform bereits inbegriffen. Realtime-Daten für Eurex-Futures können bei TradingView für nur 6$ im Monat hinzugebucht werden.
Die wichtigsten Indikatoren im Volumentrading
Wer das Volumen in seinem Trading berücksichtigen will, hat dazu eine Vielzahl an Indikatoren zur Auswahl. Diese Volumen-Indikatoren stellen das Handelsvolumen auf unterschiedliche Art und Weise dar, ähnlich wie technische Preis-Indikatoren im Chart.
Folgende Indikatoren gehören zu den wichtigsten Werkzeugen im Volumentrading. Auf TradingView können wir sie alle benutzen.
Vertikale Volumenbalken
Die klassischen vertikalen Volumenbalken werden am unteren Rand des Charts angezeigt. Sie erlauben uns, das Handelsvolumen für die einzelnen Perioden mit der Preisbewegung innerhalb einer Periode zu vergleichen. Auf diese Weise prüfen wir folgenden Zusammenhang: Bestätigt das Volumen die Preisbewegung, oder nicht?
Eine große Preisbewegung bei gleichzeitig ungewöhnlich geringem Volumen ist weniger signifikant, als eine Preisbewegung, die von entsprechend hohem Volumen begleitet wird. Beobachten wir auf der anderen Seite eine geringe Preisveränderung innerhalb einer Periode, – also eine Kerze mit kleinem Kerzenkörper – jedoch gleichzeitig hohes Handelsaufkommen, ist hier eine Trendumkehr wahrscheinlich.
Die Volumenanzeige finden wir bei TradingView bei den Indikatoren unter dem Namen „Volumen“. Standardmäßig sind die Volumen-Säulen bei einer negativen Kerze rot, und bei einer positiven Kerze grün eingefärbt.
Volumenprofil (Volumen-Histogramm) mit Value-Area (VA) und Point of Control (POC)
Das Volumenprofil beschreibt das kumulierte Handelsvolumen auf jedem Preislevel. In der Regel wird hierbei eine Zeitspanne von einem Tag gewählt. Dieses Volumenprofil können wir uns je Handelstag im Chart auf der linken Seite des Beginns des Handelstages in Form eines horizontalen Histogramms anzeigen lassen. Jeder Balken zeigt an, wieviel auf dem jeweiligen Preislevel gehandelt wurde.
Außerdem enthält das Volumenprofil standardmäßig noch zwei weitere Indikatoren: Die Value-Area (VA) und den Point of Control (POC).
Die Value-Area zeigt an, in welchem Preisbereich des Volumenprofils 70% des gesamten Volumens umgesetzt wurden. Dieser Bereich gilt als „fairer Preis“. Je mehr Kontrakte auf einem Preislevel umgesetzt wurden, desto mehr Marktteilnehmer haben dieses Preislevel akzeptiert, es also als „fair“ anerkannt. Auf TradingView ist die Value-Area gesondert eingefärbt.
Der POC zeigt das Preislevel an, auf dem die meisten Kontrakte gehandelt wurden. Damit ist er der fairste Preis innerhalb eines Tages. Der POC dient als Referenzpunkt und wird vom Markt gerne wiederholt getestet. Oft wird der POC am folgenden Tag erneut angelaufen. Auch POCs aus weiter zurückliegenden Tagen können als Unterstützungs- oder Widerstandslevel betrachtet werden. Dazu können wir in den Indikatoreinstellungen den POC als durchgehende Linie nach rechts verlängern – so lange, bis der POC von einem folgenden Tag erneut berührt wurde.
Das Volumenprofil hat auf TradingView den Namen „VPSV“. Es bezieht sich immer nur auf einen Tag. Damit können wir den VPSV-Indikator nur auf dem Tageschart oder einer kleineren Zeiteinheit sehen.
Volume Weighted Average Price (VWAP)
Der VWAP kombiniert Preis und Volumen. Ähnlich wie ein exponentiell gleitender Durchschnitt, wird hier der Preis unterschiedlich stark gewichtet. Der VWAP gewichtet die Preislevel entsprechend dem Handelsvolumen. Preislevel mit höherem Handelsaufkommen bekommen ein höheres Gewicht.
So wie der POC, dient der VWAP als Referenzpunkt im Markt. In einem Seitwärtsmarkt gilt ein Preis über dem VWAP als teuer, ein Preis darunter dagegen als günstig. In einem Aufwärtstrend dient der VWAP als Unterstützungslinie, und im Abwärtstrend als Widerstandslinie.
Den VWAP finden wir auf TradingView als gleichnamigen Indikator. Da sich der VWAP immer nur auf das Trading innerhalb einer Handelssitzung bezieht, können wir ihn nicht im Tages-, Wochen- oder Monatschart aufrufen.
Das kostet TradingView für Volumentrader
Für die Benutzung der Volumenindikatoren ist auf TradingView eine Pro Mitgliedschaft erforderlich. Diese kostet monatlich 14,95$. Bei der Buchung einer Jahresmitgliedschaft gibt es erhebliche Rabatte.
Der Realtime-Datenfeed der Eurex kostet gerade einmal 6$ im Monat. Die Realtime-Datenfeeds ausländischer Börsen, wie beispielsweise der CME Group, sind dagegen um ein Vielfaches teurer. Hier empfehlen wir die Anbindung des Datenfeeds über einen Futures-Broker.
Wenn Sie noch Fragen zum Volumentrading oder einer passenden Trading-Software haben, schreiben Sie uns gerne eine E-Mail.
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4 Kommentare
Ich benutze Trading View seit langem und bin sehr zufrieden..zumal sich die Kosten im Rahmen halten.
Ich finde das Thema sehr spannend. Leider bleibt der Artikel nur an der Oberfläche. Hier wäre es interessant die Volumen Profile von Tradingview mit anderen Programmen wie Atas oder Rancho Dinero Add-on für Ninja Trader zu vergleichen. Insbesondere auf die Praxistauglichkeit im Tading.
Hier ging es uns zunächst darum, eine der einfachsten und günstigsten Volume Profile Plattformen zu präsentieren. ATAS und Ninja Trader sind hier um ein Vielfaches teurer.
Ich erhalte immer nur die Meldung The data vendor doesn’t provide volumen data for this symbol wenn ich dies für den Dax40 möchte. Da es auch keinen support von Traiding view gibt eine ziemlich frustrierende Angelegenheit