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Forex Marktausblick 18.03.2019: EURUSD, GBPUSD

In diesem Forex Marktausblick möchten wir kurz die Marktlage der wichtigsten Währungen und Währungspaare besprechen. Dazu berücksichtigen wir relevante fundamentale Kurstreiber. Außerdem prüfen wir das Chartbild. Forex-Trading: Eine relative Analyse von zwei Wirtschaftsregionen Wer Währungen tradet, muss immer zwei Währungsräume miteinander vergleichen. Denn mit einer Position in einem Währungspaar geht der Trader strenggenommen eine Long- und eine Short-Position gleichzeitig ein. Wer beispielsweise EUR/USD long geht, kauft den Euro und verkauft gleichzeitig den US-Dollar. Auch der US-Dollar Index setzt sich aus einem Vergleich des USD mit anderen Währungen zusammen. Dementsprechend ist ein Trade im DXY eine Wette auf eine relative Veränderung der fundamentalen Situation des USD gegenüber dem Rest der World (RoW=Rest of the World). Dabei spielen folgende zwei Faktoren eine große Rolle: Wirtschaftsentwicklung Zentralbankpolitik Wenn sich nun die Wirtschaft in den USA wie auch im Euroraum abkühlt, die Wirtschaftsleistung des Euroraums aber schneller abnimmt, ist dies positiv für den USD. Wir dürfen bei einer Analyse des USD also nicht die USA isoliert betrachtet. Egal wie schlecht dort die fundamentale Situation aussehen mag – wenn die andere Seite des Währungspaares ein noch düsteres Bild abgibt, wertet diese Währung zugunsten des USD ab. Eine ähnliche Herangehensweise gilt für die Bewertung der Zentralbankpolitik. Auf diese Weise werfen wir im Folgenden einen Blick auf die fundamentale Situation des EUR/USD und GBP/USD – zwei wichtige Währungen im Index. Der US-Dollar Index berechnet sich aus dem Vergleich des US-Dollars mit verschiedenen Währungen, die unterschiedlich gewichtet sind. Folgende Übersicht zeigt die Zusammensetzung: Rang Währung Code Gewichtung in % 1 Euro EUR 57,6 2 Japanischer Yen JPY 13,6 3 Britisches Pfund GBP 11,9 4 Kanadischer Dollar CAD 9,1 5 Schwedische Krone SEK 4,2 6 Schweizer Franken CHF 3,6 EUR/USD: Wachstumsdivergenzen und eine dovishe Fed Das Ergebnis der letzten EZB-Sitzung ist „dovisher“ ausgefallen als erwartet. Mögliche Zinsanhebungen sind in weite Ferne gerückt und ein neues Stimulierungsprogramm wird im September gestartet. Die aktuellen Sorgen um eine mögliche Rezession in der Eurozone sind für den Euro nach wie vor belastend. Wenn sich die kommenden Wirtschaftsdaten verschlechtern, dürfte dies erneut im Fokus stehen und den Euro abwerten lassen. Während die Einkaufsmanagerindizes der herstellenden Industrie in Europa schon länger nach unten zeigen, folgt die USA seit Oktober 2018 ebenfalls dem Abwärtstrend. Wenn sich die Divergenz zwischen der Wirtschaftsstärke beider Regionen weiter reduziert, könnte der Euro dagegen seine Erholung fortsetzen. Am Freitag werden uns die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes dazu weitere Hinweise geben können. Aktuellen Rückenwind bekommt der Euro durch drei Veränderungen in den USA: Das schwächer werdende Wirtschaftswachstum (u.a. Durable Goods Order -0,1% und Verkäufe neuer Häuser -6,9%), abnehmende Inflationsraten (Verbraucherpreisindex im Februar 2,1% statt 2,2%) und die marktfreundliche Notenbankpolitik. Letzteres kann am Mittwoch neue Impulse geben. Sollte die Fed ihre „dovishe“ Positionierung bestätigen, dürfte dies den USD schwächen. Ein Signal hierfür könnte ein fester Termin für das Ende der Bilanzverkürzung sein. Entscheidend wird die Veränderung des „dot plots“ sein. Die bisherige Einschätzung der Notenbankmitglieder für den Zinssatz 2019 von Dezember 2018 liegt bei 2,875% – das entspricht einer erwarteten Anhebung von 0,375%. Dagegen preist der Markt für das Jahresende mit 71,6% keine weiteren Zinsanhebungen ein. Diese Information können wir den Fed Fund Futures entnehmen (siehe untenstehendes Bild). Das britische Pfund: Brexit-Abstimmungen Das britische Pfund bleibt von den Entwicklungen rund um den Brexit abhängig. Positiv wirkt eine Aufschiebung des Brexits, negativ wäre offensichtlich ein harter Brexit. Genauso könnten aber auch Neuwahlen für große Unsicherheit sorgen und damit das Pfund schwächen. Ein Flussdiagramm der Citibank zeigt die möglichen Szenarien für die kommenden Monate: In den letzten Abstimmungen hat das Parlament den Deal von Theresa May ebenso wie ein „No-Deal“-Szenario abgelehnt. Am Mittwoch stimmt das britische Parlament erneut über einen Ausstiegsvertrag ab. Es wird eine Ablehnung erwartet, mit einer Terminverschiebung des Brexits zur Folge. Eine solche Ausweitung von Artikel 50 würde der Regierung mehr Zeit geben, einen geordneten Brexit zu planen. Dieses Szenario wäre für das britische Pfund zunächst einmal bullisch. US-Dollar Index Fazit und Chartanalyse: Eine Topbildung? Angesichts der zurückgehenden Divergenz der Wirtschaftsstärke zwischen den USA und der Eurozone, einer dovishen US-Notenbank, sowie der wahrscheinlichen Terminverschiebung eines Brexits gehen wir für die nächsten 1-3 Monate von einem abwertenden US-Dollar aus. Charttechnisch befindet sich der US-Dollar Index seit Februar 2018 im Aufwärtstrend. Letzte Woche hat sich die Korrektur vom Jahreshoch bei 97,71 fortgesetzt. Damit wurde das Jahreshoch 2018 (ebenfalls 97,71) als aktuelles Widerstandslevel bestätigt. Solange kein neues Jahreshoch erreicht wird, können wir hier von einer Top-Bildung ausgehen. Ein Bruch des Jahrestiefs bei 95 könnte auf eine Trendumkehr hinweisen. Folgen Sie uns auch auf TradingView: https://de.tradingview.com/u/Smartmoneynews/ Bildnachweis: © Olivier Le Moal – stock.adobe.com

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Deshalb bricht der Euro nach oben aus [Trade Idee]

Am Freitag hat US-Notenbankchef Jerome Powell versucht, das Vertrauen der Märkte zurückgewinnen. Zum einen hat er versichert, dass er „auf den Markt hören wird“. Wenn die Abwärtsrisiken zunehmen, oder sich die US-Wirtschaft abschwächt, würde er demnach mit weiteren Zinsanhebungen abwarten. Zum anderen will er nicht auf den Wunsch von Trump hin zurücktreten. Nachdem die Fed im Dezember die Märkte negativ überrascht hat, wird sie sich nicht ein zweites Mal gegen die Bullen stellen wollen. Schließlich ist die Stabilität des Finanzsystems eines der Aufgaben der Notenbank. Trotz der dovishen Kommentare hat sich der US-Dollar am Freitag noch gut halten können – dank sehr guter Arbeitsmarktdaten. Aber jetzt scheint sich die Fed durchzusetzen. Hoffnungen auf eine Pause der Zinsanhebungen lassen den US-Dollar abwerten – der Euro steigt. Ein ähnliches Szenario war Anfang 2016 zu beobachten: Hier hatte die Fed nach der ersten Zinsanhebung im Dezember 2015 zunächst eine längere Pause eingelegt, weil Sorgen um China die Märkte in große Turbulenzen gebracht hatten. Der EUR stieg damals um rund 8% gegenüber dem USD.   Trade-Idee Wer von einer Abwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro profitieren will, kann dies mit einem Long-Trade umsetzen. Folgende Referenzpunkte sehen wir dafür im Chart: Wenn der EUR über 1.1460 schließt, ist die Seitwärtsbewegung von 1.129 bis 1.1460 zunächst überwunden. Das könnte der erste Impuls für einen Aufwärtstrend sein. Unser Ziel für Long EUR/USD ist 1.18, mit einem SL bei 1.13. Folgen Sie uns auch auf TradingView: https://de.tradingview.com/u/Smartmoneynews/ Bildnachweis: ©Sergey Nivens – stock.adobe.com

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EUR/USD: Wie tief kann der Euro noch fallen?

Am Montag ist der Euro unter 1.13 gefallen und hat damit den tiefsten Stand seit Juni 2017 erreicht. Das neue Jahrestief bestätigt die Fortsetzung des Abwärtstrends. Welche Faktoren stehen hinter der Abwertung des Euros? Und können diese den Eurokurs in den nächsten Wochen noch weiter fallen lassen? Der maßgebliche Faktor für die Abwertung des Euros gegenüber dem US-Dollar seit Februar ist offensichtlich die divergierende Zinspolitik und Wirtschaftsentwicklung. Während die US-Notenbank mitten im Zinsanhebungszyklus steht, ist die EZB kurz vor dem Ende einer ultralockeren Geldpolitik. In den USA boomt die Wirtschaft, während das Wachstum in Europa seit einigen Monaten rückläufig ist. Das Zinsniveau der beiden Wirtschaftsräume verdeutlicht die Differenz: In den USA werfen die 10jährigen Staatsanleihen 3,18% ab, in Deutschland sind es nur 0,39%. Untenstehender Chart zeigt diese Zinsdifferenz im Vergleich zum Wechselkurs EUR/USD. Solange sich die Zinsdifferenz auf diesem Level hält oder sogar ausweitet, ist der USD die attraktivere Währung.   Auch die Einkaufsmanagerindizes, ein Frühindikator für die Wirtschaftsentwicklung, machen die divergierende Wirtschaftsentwicklung deutlich. Zwar befinden sich beide Wirtschaftsräume noch in der Expansionsphase – die PMIs sind über 50 – aber in der Eurozone können wir seit Januar rückläufiges Wachstum beobachten (siehe untenstehender Chart). In den USA hat sich der Einkaufsmanagerindex der herstellenden Industrie (ISM Manufacturing PMI) auf einem relativ hohen Level zwischen 58 und 61 gehalten. Unter anderem resultiert aus dieser unterschiedlichen Wirtschaftsstärke die vorliegende Differenz in der Geldpolitik. Da wir als Trader aber immer das Zukunfts-Szenario handeln wollen, müssen wir vorausschauend denken. Wie wird sich die Geldpolitik in den nächsten 3 bis 6 Monaten verändern? Sollte die EZB wie geplant im nächsten Jahr die ersten Zinserhöhungen einleiten, während die Fed dann schon vom Ende des Zinsanhebungszyklus spricht, wäre dies für den Euro im Vergleich zum USD ein sehr positives Signal. Denn nicht nur die vorherrschende Zinsdifferenz spielt eine Rolle, sondern viel mehr die relative Veränderung in 3 bis 6 Monaten gegenüber der heutigen Situation. Dieses Szenario ist aber angesichts der schwachen Wirtschaftsentwicklung in der Eurozone sehr unwahrscheinlich. Wenn die Eurozone in eine Rezession rutscht, würde die EZB wieder zu geldpolitischen Maßnahmen greifen und den Euro damit weiter schwächen. Weniger langfristig belastet aktuell die politische Unsicherheit den Euro. Italiens Haushaltsdefizit und das Hin und Her rund um den Brexit sorgen für weitere Schwäche im EUR/USD. Es besteht nach wie vor die Gefahr, dass Italien die Stabilität der Eurozone ins Wanken bringt. Dies würde einen Wirtschaftsabschwung im Euroraum selbstverständlich beschleunigen. Natürlich können auch einige Faktoren auf der anderen Seite des Ozeans für eine Abschwächung des USD sprechen. Aber solange dort die Wirtschaft stabil bleibt, sodass die Inflation steigt und die Fed weitere Zinserhöhungen durchführt, dürfte der USD die favorisierte Währung bleiben. Schauen Sie sich hier unsere aktuelle Chartanalyse zum EUR/USD an. Bildnachweis: ©tanaonte – stock.adobe.com

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EUR/USD – Das ungleiche Währungspaar

EUR/USD, eines der berühmtesten Währungspaare der Welt. Die stärkste Währung der Welt und die stärkste Währung Europas. Doch was genau bedeutet diese Zusammenstellung für einen Anleger?   Euro und Dollar – Zwei sind nicht zu trennen Die Bezeichnung EUR/USD steht für einen gemeinsamen Wechselkurs, den die beiden Währungen miteinander verbindet. Konkret geht es darum, wie viele Dollar man für einen Euro bekommen kann. Gegenwärtig ist der Euro stärker als der Dollar. Daher kann man für einen Dollar knappe Eineindrittel Euro bekommen. Der Kurs, der mit dieser Abkürzung ausgedrückt wird, sagt auch einiges darüber aus, wie sich die Wirtschaften der beiden Zonen USA und EU entwickeln. Solange der Euro Wert über dem des US-Dollar steht, hat die europäische Wirtschaft eine höhere Kaufkraft im Verhältnis zur Gesamtsumme an Geld. Auch wenn die USA gewiss mehr Geld in Umlauf haben und auch eine größere Wirtschaftsmacht sind, so ist das Verhältnis zwischen Geldmenge und Kaufkraft weniger vorteilhaft als in der Euro-Zone.   Was bedeutet es, mit EUR/USD zu handeln? Der Kurs an sich ist vor allem für Anleger in Devisen wichtig. Denn an ihm erkennen sie, wann es sich lohnt zu kaufen und zu verkaufen. Sowohl die Großanleger als auch die privaten Anleger achten auf jede kleine Änderung in den Kurswerten. Auch wenn der Euro stärker ist als der Dollar kann eine kleine Verschiebung zu Gunsten des Dollars einen großen Gewinn bedeuten. Der Wechselkurs hat auch große Auswirkungen auf den Außenhandel der EU. Je besser das Verhältnis des Kurses in Richtung Euro ausschlägt, desto mehr Waren können EU-Unternehmen in Dollar-Gebieten für den gleichen Preis kaufen. Im Umkehrschluss heißt es aber auch, dass weniger Produkte aus der EU in der Dollar Zone gekauft werden können. Sie dann teurer sind. Das gleiche gilt für den Handel an der Börse. Auch hier bedeutet eine zu starke Veränderung des EUR/USD Kurses in die eine oder andere Richtung, dass entweder Devisen oder Firmenanteile aus der anderen Zone teurer oder billiger werden können, da der Wert umgerechnet werden muss. Bildmaterial: © Sergej Khackimullin/Fotolia.com  

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Devisenmarktbericht: EUR/USD Parität wirklich realistisch?

Der Währungshandel wird überwiegend von den Majors (liquideste Währungen) dominiert und auch diese sind in der Regel gegen den US-Dollar oder den Euro notiert. Es ist klar, dass mittel- bis langfristig die beiden Währungen den Ton angeben und aktuell sieht es halt so aus, als würde der US-Dollar weiterhin an Stärke gewinnen, wenn auch verhalten. Handelbar sind Währungen entweder direkt auf dem Interbankenmarkt oder über einen Forex-Broker (weiterführende Informationen: www.qtrade.de/tradingblog/was-ist-ein-forex-broker/ ) Viele Analysten rufen für den EUR/USD Kurs Parität aus, diese Notierung zu erreichen erscheint jedoch nicht mehr so einfach zu sein wie es das Chart für das Währungspaar andeutet. Das Tief wurde mit 1,045 US-Dollar je Euro bereits Anfang März erreicht und bisher konnte es noch nicht überwunden werden. Für die Stärke im Euro gab es zwei wichtige Faktoren: Die Unsicherheit hinsichtlich der nächsten Zinsanhebung in den USA Die konjunkturelle Lage in der EU   Wie reagieren Marktteilnehmer auf die Zinsen der FED? Noch letztes Jahr hat die FED in ihrem Statement mit dem Wort „patient“ (deutsch: vorsichtig) den Marktteilnehmern zu verstehen gegeben, dass sie mit der Zinsanhebung vorsichtig sein würde. Sie würde ihre Obacht gleichzeitig davon abhängig machen, wie sich die konjunkturelle Lage im Verlauf entwickelt. Die Folgen dessen waren folgende: Jedes Mal wenn Konjunkturdaten positiv ausfielen, stärkten die Erwartungen der Investoren an einen früheren Zinsanstieg den US-Dollar. Waren die Daten dagegen negativ so wurde der US-Dollar abverkauft. In der letzten FOMC- Sitzung wurde gespannt der Beschluss erwartet, denn dann sollte es mehr Klarheit über den geplanten Anstieg geben. Was die FED beschlossen hatte, stellte Marktteilnehmer weniger zufrieden. Denn die FED hat das Wörtchen „patient“ raus genommen gleichzeitig aber bekanntgegeben, dass der Anstieg in den Zinsen von der weiteren Entwicklung abhinge (weiterführende Informationen: http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/us-notenbank-fed-chefin-janet-yellen-laesst-die-boersianer-jubeln/11420192.html ). Damit nahm sie den Investoren zum Teil die Sicherheit, sich selbst aber gab sie mehr Handlungsspielraum. Dass die Verwendung der sogenannten „Forward Guidance“ (Verbalinterventionen) mit dem Wort „patient“ etwas ungeschickt gewählt war, wurde von vielen Analysten festgestellt. Als die FED diese verwerfen würde war für Fachleute nicht wirklich eine Überraschung. Das was die Marktteilnehmer nun doch etwas unsicher zurück lässt ist die Tatsache, dass keiner so recht weiß, ob der Zinsanstieg nun im Juni oder erst im September erfolgt. Diese Unsicherheit ist deutlich im Kurs des EUR/USD erkennbar. Selbst die, nur leicht nicht wie erwartet ausgefallenen Einzelhandelsumsätze (weiterführende Informationen: http://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/usa-einzelhandelsumsaetze-steigen-weniger-stark-als-erwartet_id_4610122.html ) sorgten dafür, dass der Euro abrupt anstieg. Der Effekt: Je negativer die Konjunktur, desto weiter rückt der Zinsanstieg in die Ferne. Bei dem Anstieg handelte es sich jedoch überwiegend um eine Übertreibung, den die Daten waren nicht so schlecht wie zunächst angenommen. Darüber hinaus ändert sich trotz der Unsicherheit wenig an der Tatsache, dass der Euro sich weiterhin in einem starken Abwärtstrend befindet, und da auch die EU- Zinsen noch einige Jahre auf dem niedrigen Niveau verbleiben werden, ändert sich an der allgemeinen Tendenz erst einmal wenig. Übertreibungen werden daher von Händlern oft genutzt um US-Dollar nachzukaufen. Zu beachten wäre allerdings, dass der Euro längst fällig für eine größere Korrektur ist, denn der steile Abwärtstrend sowie man ihn im letzten Jahr hatte, ist äußerst selten und die Gegenbewegung könnte um so stärker ausfallen. Dass der Euro jedoch nachhaltig auf das Ausgangslevel von 1.40 US-Dollar je Euro in naher Zukunft steigen wird, ist eher unwahrscheinlich.   Welche Auswirkungen hat die konjunkturelle Lage in der EU auf den Euro? Der Euro ist seit der Verkündung der EZB im Mai letzten Jahres sie würde die Zinsen senken, im freien Fall. Weitere Maßnahmen folgten und kürzlich legte die EZB ein nach dem Vorbild der FED aufgelegtes QE-Programm auf. Damit kauft sie monatlich in einem Umfang von 60 Mrd. Euro Staatsanleihen (weiterführende Informationen: http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/gemischte-reaktionen-auf-historische-entscheidung-ezb-kauft-staatsanleihen-fuer-60-milliarden-euro-pro-monat/11266084.html ) auf und pumpt so Liquidität in die Märkte. Damit man das Ganze besser versteht: Die EZB kauft Anleihen von anderen Institutionen auf, wie etwa aus den Ländern Italien oder Spanien. Durch die günstige Finanzierung können Kreditinstitute, da direkt an dem Verkauf der Anleihen beteiligt sind partizipieren, indem sie entweder mehr Kredite vergeben oder das Geld woanders investieren, womit wir bei den steigenden Aktienmärkten wären. Die Frage ist und bleibt: Welchen Effekt haben diese Maßnahmen auf die Wirtschaft und somit auf die Währung? Der Euro ist innerhalb der letzten 12 Monate um 24 % gegenüber dem US-Dollar gefallen. Dieser Verfall wurde durch Zinssenkungen ausgelöst. Die Erwartungen an bald steigende Zinsen in den USA gaben dem US-Dollar zusätzlichen Auftrieb. Nun ist es aber auch so, dass der schwache Euro sich mit Zeitversatz in der Realwirtschaft erkennbar machen sollte und zwar durch steigende Exporte und fallende Importe (weiterführende Informationen: http://www.handelsblatt.com/video/unternehmen/schwacher-euro-beguenstigt-exporte-das-sind-die-erfolgreichsten-dax-konzerne/11013706.html ). Dafür ist jedoch eine rege Nachfrage notwendig. Fallende Rohstoffpreise sind ein Katalysator für diese Nachfrage, die wir auch verzeichneten. Ein Reversal im Euro könnte daher nicht mehr lange auf sich warten, denn laut der Kaufkraft-Paritäten-Theorie, die ihre Wirkung erst dann entfaltet wenn alle anderen Erwartungen vom Tisch sind, sollte sich der Kurs in Richtung Wirtschaftskraft bewegen. Ob dieser Moment jedoch jetzt schon gekommen ist, wäre reine Spekulation. Zumal der Zinseffekt und das QE weiterhin auf dem Euro lasten. Eine vorsichtige Annahme wäre daher, dass der Euro aufgrund der wirtschaftlichen Verbesserung weniger Potential nach unten haben sollte, sofern keine Impulse seitens der FED in der nahen Zukunft kommen, welche diesen wiederum belasten würden. Und aktuell ist das auch der Fall wodurch der Euro bei schlechten US-Daten stark nach oben tendiert. Es ist auch unwahrscheinlich, dass der Euro nun in einer einzigen dynamischen Bewegung auf Parität zum US-Dollar fällt sondern eher seitwärts tendieren sollte, sofern eben keine neuen Impulse aus den USA kommen. Und selbst wenn, dann wäre es kein großer Impuls, denn die Erwartungen an steigende Zinsen werden alleine dadurch schon gedämpft, dass der Anstieg nur gemächlich erfolgt.   Ein Blick auf das technische Bild des EUR/USD Auch das technische Bild unterstreicht deutlich den intakten Abwärtstrend im Euro. Es gab in diesem Monat zwei Versuche über die Notierung von 1.10 US-Dollar je Euro auszubrechen, nachdem die FED ihre letzte Pressekonferenz gab. Dieser Level konnte nicht überwunden werden worauf die Notierung in der letzten Woche deutlich…

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