Strategien & Wissen

Trading-Strategien und Traden lernen: Mit unseren interessanten Artikeln bleiben Sie rund um das Thema Trading bestens informiert.

Trading-Vorbereitung – Die Arbeit vor dem Handel

Zu jedem guten Trade gehört eine gute Vorbereitung. Die meisten Leute gehen jeden Tag zur Arbeit um ihr Geld zu verdienen, wir möchten unser Geld mit Traden verdienen. Und genauso wie Sie z.B. im Büro einige Vorbereitungen treffen müssen, bevor Sie mit der eigentlichen Arbeit beginnen, müssen Sie sich auch auf das Traden gründlich vorbereiten. Da Sie in der Regel allein sind und Ihnen im Gegensatz zu den professionellen Tradern keine Mitarbeiter zuarbeiten, bedeutet das eine noch gründlichere Vorbereitung. Schließlich setzen Sie Ihr eigenes Geld ein. Dazu möchte ich Ihnen in den folgenden Ausführungen einige Tipps, geben. Physische Voraussetzungen Stellen Sie sich vor, Ihre Trades laufen und plötzlich macht Ihr Laptop oder PC schlapp, der Trade dreht ins Minus und Sie können nichts tun, weil Ihre Hardware plötzlich nicht mehr mit macht. Oder Sie übersehen eine Möglichkeit, weil der Bildschirm vom Notebook zu klein geraten ist. Oder Sie haben eine Störung in der Software zu verzeichnen, weil Sie kein Virenschutzprogramm installiert haben. Und so könnte man die Aufzählung fortsetzen, aber ich denke Sie stimmen mit mir überein, dass man an Hard- und Software nicht sparen und diese immer auf dem neusten Stand halten muss. Da Sie immer sehr viel mehr als nur eine Information beim Traden benötigen, richten Sie Ihren Bildschirm so ein dass Sie alle wesentlichen Informationen im Blick haben können. Es empfiehlt sich wirklich die Überlegung, mit zwei oder mehr Bildschirmen zu arbeiten, um nichts an kursrelevanten Informationen zu verpassen. Machen Sie sich auf jeden Fall vorher mit der Handelssoftware vertraut, für Anfänger ist ein Demo-Konto eine sehr sinnvolle Vorbereitung. Hier lernen Sie nicht nur Ihre Risikobereitschaft ohne Probleme einzuschätzen, sondern auch die Tools sowie die dort abrufbaren Informationen, die in der Software enthalten ist, richtig zu benutzen. Scheuen Sie sich dabei nicht, den Support via Chat oder Telefon zu kontaktieren, wenn Ihnen etwas unklar ist. Beginnen Sie erst wirklich real mit dem Handeln, wenn Sie alles verstanden haben. Setzen Sie sich dabei aber nicht selbst unter Druck. Man muss nicht heute beginnen, morgen ist auch schließlich noch ein schöner (Handels-)Tag. Andere haben schon gehandelt Da man als Hobbytrader keine 24 Stunden am Tag vollkonzentriert vor dem Bildschirm sitzen kann, verschaffen Sie sich erst einmal einen Überblick über die Märkte und die eingetretenen Veränderungen in den Indizes. Dabei kommt es darauf an, bei größeren Schwankungen zum Vortag zu hinterfragen und zu recherchieren, warum ist eine Änderung in die eine oder andere Richtung eingetreten. Verzweifeln Sie nicht, wenn Sie nichts finden. Es gibt manchmal Situationen, in den eine Veränderung ohne einen Grund stattgefunden hat, bzw. die Gründe nicht ganz nachvollziehbar sind. Meist sind das dann technische Reaktionen des Marktes. In der Regel fängt man seinen Tag als Trader vor der Eröffnung der europäischen Hauptbörsen in London und Frankfurt an. Vorher deshalb, weil die asiatischen Börsen bereits die ersten Informationen für die von Ihnen geplanten Trades in Europa liefern. Neben den Indizes liefert der dazugehörige Marktbericht erste Erkenntnisse über den zu erwarteten europäischen Handel. Außerdem ist es eine Notwendigkeit für jeden Trader, die Aktienindex- Futures und den nachbörslichen Handel zu betrachten. Sollten Sie am Vorabend New York verpasst haben, holen Sie es unbedingt jetzt nach, sich einen Überblick über die Situation dort zu verschaffen. Auch wenn Sie im Augenblick nicht in Währungen investiert sind, könnte das Währungspaar Euro/ Dollar Ihren geplanten Trade beeinflussen. Wichtig sind auch die Informationen über die Entwicklung des Gold- und Ölpreises an den internationalen Märkten. Versuchen Sie auf jeden Fall, die wichtigsten Zusammenfassungen des vergangenen Handelstages mit in die Trading-Vorbereitung mit einzubeziehen. Für jeden Trader ist es wichtig, die möglicherweise kursrelevanten Entscheidungen und Entwicklungen in Politik und Wirtschaft zu verfolgen. Auch die Entscheidungen der Zentralbanken und die Reden von offiziellen Zentralbankern können Ihr Trading nachhaltig beeinflussen. Ganz wichtig, ist auch welche Daten werden von Unternehmensseite an welchem Tag veröffentlicht. Hier sind nicht nur die Daten von Unternehmen entscheidend, deren Wert Sie bspw. als Basis gewählt haben, sondern auch in diesem Zusammenhang die von den Zulieferern und Kunden veröffentlichten Zahlen und Nachrichten können für ein erfolgreiches Trading wichtig sein. Achten Sie auf jeden Fall auf Trends (kurz, mittel und langfristige Trends). Von der technischen Analyse her ist Ihnen die Bedeutung des gleitenden Durchschnitts, des kursrelevanten Fibonacci-Levels und Pivot-Punkte bewusst. Sie werden die Kenntnisse darüber dringend zur Entscheidungshilfe benötigen. Die Auswahl des geeigneten Trades Egal, ob Sie gerade beginnen zu handeln oder schon Erfahrungen im Tradinggeschäft haben, die wichtigste Frage ist immer wieder, mit welchem Basiswert (Aktien, Rohstoffe, Indizes, Währungen etc.) möchte ich überhaupt handeln? Wenn Sie einen Basiswert ausgewählt haben, dann sollte sich eine weitere Recherche anschließen. Schauen sich Sie neben den Charts auch die letzten Kommentare der Analysten und deren Zielvorstellungen dazu an. Aber auch hier ist Vorsicht geboten. Als erfahrener Trader wissen Sie ja auch, dass öfter ein Eigeninteresse des Analysten oder seiner Bank für eine tendenziell positivere Einschätzung sorgen kann, als im Nachhinein die Realität erlauben würde (Sellside-Analysen). Hinweisen möchte ich Sie auch noch auf die Handelszeiten an den Börsen, die beim globalen Trading eine große Rolle spielen. Viele Portale und Broker bieten Ihnen eine monatliche Aufstellung von sogenannten Börsenfeiertagen weltweit meist als Newsletter an. Da diese Tage international zum großen Teil sehr unterschiedlich ausfallen, sollten sie diese in einem Extrakalender notieren und beachten. Wenn es Tage mit verkürzten Handelszeiten gibt, werden diese auch mitgeteilt. Was leider immer mal wieder vorkommt, sind die unerwarteten Schließungen der Börsen aus den unterschiedlichsten Gründen, wie zuletzt geschehen in Griechenland oder nach dem 11. September. Das kann man nicht planen, muss aber wieder damit rechnen. Auch sollten Sie daran denken, dass die Börsen einen Wert vom Handel befristet aussetzen können. Wenn Sie einen solchen Wert als Basiswert für einen Trade gewählt haben, dann kann der Trade auch nicht mehr wie geplant zum Abschluss kommen. Wie viel möchte ich riskieren? Sie haben jetzt alle notwendigen Informationen zusammengestellt und nun folgt der letzte Schritt der Trading-Vorbereitungen. Wie viel Kapital bin ich bereit einzusetzen und was kann ich im worst case Szenario als Verlust einschließlich ggf. möglicher Nachschusspflicht verkraften? Das kann man nirgendwo nachlesen oder recherchieren, das…

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Fehler beim Traden – Warum viele Trader versagen

Menschen machen Fehler, das war so und wird immer wieder so sein. Unsere gesamte Entwicklungsgeschichte besteht aus Fehlern, aber aus Fehlern lernt man, früher oder später werden die Fehler korrigiert. Trader sind auch nur Menschen, auch wenn sie sich moderner und teilweiser superschneller Hilfsmittel bedienen, um damit ihr eigenes oder fremdes Kapital zu vermehren. Was ist ein Trader? Trader sind per Definition zunächst einmal Personen die den Handel an Finanzmärkten betreiben. Man unterscheidet dabei berufsmäßige Trader, die für Banken, Fonds, Versicherungen etc. arbeiten und Trader, die das mehr oder weniger als ein ernsthaftes Hobby betreiben und damit ihr Einkommen aufbessern wollen. Eine spezielle Gruppe stellen darunter die sogenannten Daytrader dar, die versuchen jeden Tag mit spezieller Trader-Software auch aus der kleinsten Bewegung an den Märkten, Kapital zu schlagen. Lassen wir die berufsmäßigen Trader, die eine Ausbildung in einer Bank oder direkt an der Börse durchlaufen haben und somit über das entsprechende Know-How sowie über die notwendige Hard- und Software verfügen beiseite und wenden uns in unserem Magazin der anderen Gruppe zu. Einige Gründe, warum Trader versagen… Nicht jeder Trade kann und muss erfolgreich sein, auch Profis machen Fehler beim Traden. Fehlende Kapitalausstattung Es gibt so viele Bücher, die man vorher lesen kann, Webinare und Seminare von Profitradern und anderen Finanzexperten, Software, die man kaufen kann oder auch soll. Und trotzdem ist ein Grund, warum Trader scheitern, das fehlende oder nicht ausreichende Startkapital. Ich bin aber nicht der Meinung, dass wie in einigen Publikationen gesagt wird, ein Kapital von bis zu einer halben Million Euro sei für den Start notwendig. Auch mit wesentlich kleineren Beträgen lassen sich erfolgreiche Trades gestalten. Aber lassen Sie sich niemals darauf ein, unter Druck zu kommen, weil Sie das Geld zu einem bestimmten Termin benötigen oder es sich um einen kreditfinanzierten Trade handelt. Die Fehler sind dann schon zwangsläufig vorprogrammiert. Zusammenhang zwischen Politik und Trading Der Spruch, dass politische Börsen kurze Beine haben, ist nach wie vor gültig. Wer spricht heute im Zusammenhang mit den Börsen noch von der Krise in der Ukraine oder vom arabischen Frühling mit all seinen politischen Katastrophen. Und von Griechenland wird man auch bald nicht mehr so viel hören, dass es die Märkte entscheidend beeinflussen wird. Aber Trader sind meist kurzfristig orientiert. Und jedes politische Ereignis ist von Bedeutung für sie, da es die Kurse sehr intensiv beeinflussen kann. Am Beispiel von Chinas Währung sahen Sie aber aktuell, wie die Politik die Kurse beeinflusst. Es war eine politische Entscheidung, die Landeswährung Yuan so nachhaltig abzuwerten. Die Kurse gingen daraufhin nicht nur an den chinesischen Börsen in die Knie, sondern weltweit gaben die Kurse an den wichtigsten Börsen nach. Wer hier nicht schnell genug reagierte, hatte erhebliche Verluste zu verzeichnen. Das die Kurse binnen weniger Tage sich wieder etwas erholten, ist für den kurzfristigen Trader, der ggf. Kapital nachschießen musste, auch kein großer Trost. Der Spruch nach einer gewissen Zeit vom sprichwörtlich umgefallenen Sack Reis in China ist dann auch nicht so ganz richtig. Eine „historische“ Lehre Erinnern Sie sich noch an die Zeiten des „Neuen Marktes“ in Deutschland als in dessen heißer Phase an jedem Stammtisch, in jeder Straßenbahn und in jeder Kantine früh, mittags und abends heiße Tipps für Anlagen ausgetauscht wurden? Eine Spekulationsblase baute sich auf, als diese platzte, wurden Milliardenwerte vernichtet. Zugegeben, damals ging es hauptsächlich um Spekulationsverluste aus Aktienanlagen, aber stellen sie sich die Situation heute vor, in der Handelsplattformen im Internet allen alles zugänglich machen. Deshalb sollten Anleger und auch Trader sich zurückziehen, wenn der Markt nervös und nicht mehr realistisch einschätzbar ist und zu kippen droht. Dass das immer wieder passieren kann und wird, beweist die Geschichte des Wertpapierhandels seit der „Tulpenkrise“, die im Februar 1637 ihren Anfang nahm. Psychologische Fallen Obwohl laut Untersuchungen von Fachleuten nur rund 40 % aller Trades erfolgreich verlaufen, möchte keiner zu den 60% der nicht erfolgreichen Gruppe gehören. Niederlagen schmerzen und an den Börsen und Handelsplattformen geht es um reales Geld und teilweise auch um die Existenz des Einzelnen. Börse ist 90 Prozent Psychologie, dieser alten Wahrheit müssen sich auch Trader stellen, wenn sie nicht alles verlieren wollen. Die wissenschaftliche Bezeichnung für diese Spezialdisziplin der Psychologie heißt Behavioral Finance oder auf gut deutsch Verhaltensökonomik. In verschiedenen wissenschaftlichen Veröffentlichungen werden immer wieder zwei psychologische Phänomene genannt, das „all- time- high- bias“ und der „Dispositionseffekt“ Der “All- time- high- bias” hat zum Inhalt, dass ein Wert auf Allzeithoch nicht weiter steigen kann, das sagt zumindest unsere Psyche. Also lassen wir die Finger davon oder spekulieren lieber mit einer Short-Position auf den Wert. Wie viel Verlust hätten Sie dann wohl mit so einem Wert wie Berkshire Hathaway eingefahren, dessen A-Aktienwert 1969 mit 43 Dollar auf den Markt kam und 2014 erstmalig die Grenze von 200.000 Dollar überschritt. Oder aber der entgangene Gewinn würde Sie auch schmerzen…. Viel entscheidender aber ist die psychologische Wirkung des Dispositionseffektes. Er beruht auf der menschlich verständlichen Angst vor Verlusten. Jeder Anleger und Trader weiß es aus eigener Praxis, dass Verluste mehr schmerzen als erfolgreiche Trades. Obwohl Trader sehr schnell handeln und die meiste Zeit Augenblicksentscheidungen treffen, überlegen sie zum Teil doch noch kurz, ob der Verlust nicht in einen Gewinn umgewandelt werden kann oder zumindest noch begrenzt werden kann. Und genau in dieser Phase des Überlegens können sich die Verluste ausweiten. Umgekehrt ist aber auch genauso mit Gewinnen, wenn der Trader den Gewinn realisiert und danach sieht er auf seinem Bildschirm, was er noch alles realisieren hätte können, wenn er den Trade nicht abgebrochen hätte. Sehr oft stehen falsche Mechanismen in unserem Denken und dem daraus folgenden Handeln einem Erfolg beim Traden im Wege. Es gibt dabei verschiedene Stufen des Schmerzes über entstandene Trading-Verluste. Wir machen mit einem Trade Verlust. Tut am meisten weh, das dürfte jedem klar sein. Wir beenden einen Trade mit Gewinn und wie oben schon erwähnt, es hätte mehr sein können, aber gut wir haben gewonnen und so schmerzt uns dieser entgangene Verlust nicht ganz so stark. Am wenigsten Probleme haben wir mit den Gewinnen bei Trades, die wir bewusst, weil wir uns nicht sicher waren oder…

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Nachschusspflicht für CFD- und Forex-Trader

Spekulation mit gehebelten Derivaten Bei Investoren ist es ist kein Geheimnis, dass sich mit Differenzkontrakten („Contracts for Difference – CFDs“) hohe Gewinne machen lassen. Diese Derivate nehmen auf Basiswerte, wie Aktien, Rohstoffe, Indizes oder Währungen Bezug, wobei Trader mit Long-CFDs auf steigende und mit Short-CFDs auf fallende Basiswerte setzen. Die Hebel dieser Kontrakte, mit denen Anleger an Kursbewegungen überproportional teilnehmen können, machen diese Finanzprodukte erst richtig interessant. Jedoch sind bei diesen Finanzprodukten auch große Verluste möglich. Besonders gefährlich wird es, wenn Anleger mehr verlieren, als sie ursprünglich eingesetzt haben. Spekuliert ein Anleger auf einen steigenden Index, wie beispielsweise den DAX und dieser Index geht ein Prozent nach oben, kann der Kursgewinn eines CFDs, je nach Hebel, 100 Prozent betragen. Geht die Spekulation jedoch nicht auf und der Basiswert entwickelt sich entgegengesetzt, wird allerdings der Kursverlust ebenfalls gehebelt. Rutscht das Handelskonto ins Minus, kann dies dazu führen, dass Anleger Geld nachschießen müssen, weil beim Forex Trading mit Differenzkontrakten im Gegensatz zum Handel mit Aktien oder Optionsscheinen eine Nachschusspflicht besteht. Entstehen der Nachschusspflicht Wer bei einem CFD- oder Forex-Broker handelt, kann mit wenig Kapital sehr große Positionen bewegen, wobei der jeweils eingesetzten Hebel die entscheidende Größe ist. Der Hebel ist die „Margin„, also die Sicherheitsleistung, die ein Anleger bei einem Broker hinterlegen muss. Einigen Anbietern genügt bereits eine Margin von 0,5 Prozent. Dies bedeutet konkret, dass zum Beispiel mit 1.000,00 Euro Positionen in Höhe von 200.000,00 Euro aufgebaut werden. Gewinne können so mit 200.000,00 Euro erzielt werden, während der Trader selbst nur 1.000,00 Euro investiert. Hat jedoch ein Trader beispielsweise CFDs für eine Position in Höhe von 200.000,00 Euro gekauft und der Basiswert eröffnet am nächsten Tag durch ein unvorhergesehenes Ereignis 10 Prozent tiefer mit einem Gap, schließt der Broker die CFDs mit einem Verlust von 10 Prozent und fordert vom Trader 19.000,00 Euro. Wäre der Verlust innerhalb der regulären Handelszeiten eingetreten, hätte der Broker die Position rechtzeitig schließen können, um einen solchen großen Verlust zu verhindern. Margin Call Entwickelt sich ein Kontrakt nicht, wie der Trader es erwartet, muss der Verlust aus der Sicherheitsleistung (Margin beziehungsweise Marge) gedeckt werden. Sinkt der Saldo des Margenkontos unter die sogenannte Erhaltungsmarge, wird der Anleger aufgefordert, Geld nachzuzahlen. Dieses Nachbesicherungsrecht des Brokers wird als „Margin Call“ bezeichnet. Zu einem Margin Call kann es insbesondere bei starken Kursschwankungen kommen. Mögliche Ursachen für das Eintreten der Nachschusspflicht Normalerweise führt ein Margin Call dazu, dass ein Broker im geregelten Markt alle Positionen zu einem aktuellen Kurs direkt schließt. Ausnahmen sind jedoch sehr volatile Märkte, Feiertage oder Wochenenden. Ebenso können plötzlich eintretende politische oder wirtschaftliche Ereignisse zu einer „Kurs-Gap“ führen. Ein Kurs-Gap ist ein größerer Sprung in der Kursentwicklung eines Basiswertes. Diese Lücke entsteht beispielsweise dadurch, dass Kurse an Wochenenden nicht gestellt werden und kein aktiver Handel erfolgt. Weil ein Kurs erst nach Handelseröffnung wieder greift (Eröffnungskurs), können beispielsweise über ein Wochenende stattgefundene unvorhergesehene Ereignisse zu einem solchen Kurs-Gap führen. Entsteht hier ein größeres Gap, besteht die Gefahr, dass dies nach Schließung zu einem negativen Kontostand auf dem Konto des Traders führt. Erleiden die Positionen im Handelskonto einen derart starken Verlust und greifen Maßnahmen, wie Stop-Loss-Kurse bei einem Kurs-Gap nicht, übersteigt der Schaden den Einsatz und das auf dem Konto zur Verfügung stehende Kapital. Folglich nimmt das Handelskonto einen negativen Saldo an. Jetzt besteht die Pflicht des Anlegers, über seine eigentliche Einlage hinaus, einen Nachschuss zu leisten. Diese Nachschusspflicht ist eine Forderung des Brokers, die unabhängig vom ursprünglich eingezahlten Kapital entstehen kann und im schlechtesten Fall für den Trader eine hohe Verschuldung bedeutet. So können selbst kleine Positionsgrößen große Verluste hebeiführen und ein Trading-Konto ins Minus reißen. Beispiel: Absturz des Schweizer Franken vom 15. Januar 2015 Trader konnten zum Beispiel im Falle des Währungspaares EUR/CHF mit einem Lot (100.000 Einheiten) den Betrag von 120.000 CHF bewegen. Bei einem Hebel von 1 : 500 wurde vom Broker eine Margin von 240 CHF verlangt. Nachdem die Schweizer Notenbank am 15. Januar 2015 den Mindestkurs von 1,20 Franken je Euro aufgab, fiel der Euro innerhalb weniger Sekunden auf bis zu 30 Prozent und in der Spitze auf 0,84 Franken. Der Handel wurde vorübergehend ausgesetzt und erst nach einigen Minuten wieder aufgenommen, wodurch ein großes Kurs-Gap entstand. Anleger verloren innerhalb weniger Minuten einen dreistelligen Millionenbetrag. Zuvor hatten viele Trader bei einem Kursniveau von 1,20 Franken je Euro mit sehr großen Stückzahlen auf steigende Kurse spekuliert. Sie gingen davon aus, dass die Schweizer Notenbank den Kurs weiter stützen werde. Trader hatten über längere Zeit mit dieser Spekulation gute Gewinne erzielt, gingen anschließend noch größere Risiken ein und trieben mit immer höheren Positionen Handel. Anlegern nutzte es bei diesem Szenario auch nichts, dass sie vorher zur Begrenzung von Verlusten Stopp-Aufträge erteilt hatten. Die Bewegungen waren teilweise so heftig, dass der Kurs, zu dem ein Stop ausgeführt wurde, weit unter dem zuvor festgesetzten Stop-Auftrag lag. Auswirkungen für die Broker Die Broker konnten die Order der meisten Kunden aufgrund fehlender Liquidität oft nicht abwickeln und die Kundenverluste, die plötzlich entstanden waren, mussten zunächst von den Brokern übernommen werden. Die Folge waren Verluste im Millionenbereich. Alleine das US-Unternehmen FXCM verbuchte einen Fehlbetrag von 225 Millionen US-Dollar und der britische Broker „Alpari UK“ musste sogar Insolvenz anmelden. Die zunächst beim Broker liegenden Verluste wurden unter Bezugnahme auf die bestehende Nachschusspflicht an die Trader weitergereicht. Anwendung der Risikosysteme Grundsätzlich wird zwischen zwei Arten von Nachschusspflicht unterschieden. Entweder ist sie auf eine bestimmte Summe beschränkt oder sie ist unbeschränkt. Anleger können, je nach Broker, eine Höchstsumme bestimmen. Sollte der Ausgleich eines Fehlbetrages notwendig werden, wird nur diese Summe in Rechnung gestellt. Trader sollten sich bei ihrem jeweiligen Broker über geeignete Sicherheitsmechanismen erkundigen. Durch „garantierte Stop-Orders“ kann die Gefahr, dass beispielsweise über Wochenenden „Extremsituationen“ eintreten, zumindest abgefedert werden. Anleger können auch mit verschiedenen Strategien eine Nachschusspflicht umgehen. Vorrangig sollten Sie alle Positionen während der regulären Handelszeiten, also abends und vor Wochenenden und Feiertagen schließen. Ein Kurs-Gap durch Wochenenden oder Feiertage kann dadurch vermieden werden. Möglich ist auch, dass Sie in Märkten investieren, die rund um die Uhr geöffnet sind. Beispielsweise werden Devisen…

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Der Devisenhandel – Definition, Funktionsweise und Anwendung

Der Devisenhandel einfach erklärt Devisenhandel bezeichnet den An- oder Verkauf von Forderungen auf Währungen. Dabei wird lediglich ein Recht auf die Währung erworben, nicht aber die Währung selbst. Der Begriff „Devise“ wird häufig als Synonym für „Währung“ benutzt. Devisen sind Anrechte auf ausländische Währungen, die aus Guthaben, Schecks, Obligationen oder Wechseln bestehen können. Der Devisenmarkt ermöglicht den Tausch inländischen Geldes in ausländisches Geld und umgekehrt. Marktteilnehmer sind neben den Banken auch große Industrieunternehmen, Devisenhändler und Handelshäuser. Die Zentralbanken stellen eine wichtige Gruppe auf dem Devisenmarkt dar, weil sie aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen in den Markt eingreifen, um zum Beispiel ein wirtschaftliches Gleichgewicht herzustellen. Der größte Teil des Devisenhandels findet außerbörslich im Interbankenhandel statt. Die Grundformen bilden Devisenkassa- oder Devisentermingeschäfte. Bei Kassadevisen liegen zwischen dem Geschäftsabschluss und dem Tag der Erfüllung maximal zwei Arbeitstage. Das bedeutet, ein Käufer kann innerhalb von zwei Tagen mit der Lieferung rechnen. Es liegt ein reiner Währungstausch vor. Bei Termingeschäften stehen einem Käufer Devisen zu einem späteren Zeitpunkt zu einem vorher festgelegten Kurs zur Verfügung. Dabei haben beide Vertragsparteien die vereinbarten Bedingungen zu erfüllen. Diese Erfüllungen haben unabhängig davon, ob sich die Kurssituation geändert hat, zu erfolgen. Der Devisenhandel erfolgt immer in Devisenpaaren. Getauscht werden beispielsweise Euro gegen US-Dollar oder US-Dollar gegen Yen. Die Quotierung wird bis zu fünf Stellen hinter dem Komma festgelegt. Die wichtigsten Devisen Die Währungen der großen Wirtschaftsräume werden am häufigsten gehandelt. Dazu gehören der US-Dollar, der japanische Yen und der Euro und weitere Währungen aus Ländern, die über starke Finanzplätze verfügen. Hierzu gehören der Schweizer Franken oder das Britische Pfund. Der Euro ist offizielle Währung der Europäischen Währungsunion (EWWU). Die Einführung des Euro erfolgte 1999 als Buchgeld und 2002 erstmals als Bargeld. Der US-Dollar wurde bereits im 18. Jahrhundert eingeführt. Er galt lange Zeit als die stärkste Währung der Welt. Der Dollarkurs beeinflusst neben dem Rohölpreis sehr stark die Notierungen von Heizöl- und Benzinpreisen. Der Yen ist bereits seit 1871 Zahlungsmittel Japans und stellt neben dem Euro die größte Konkurrenz zum US-Dollar dar. In der Schweiz existiert der Schweizer Franken als Landeswährung schon seit 1850. Der Franken ist seit 1924 auch Zahlungsmittel von Liechtenstein. Die Einführung des britischen „Pfund Sterling“ erfolgte bereits 1750. Das Britische Pfund wurde danach mehrfach umgestellt. Geschichte des Devisenhandels Vorreiter des Devisenhandels war das antike Griechenland, bei dem verschiedene „Währungen“ Europas und des Nahen Ostens zusammen kamen. „Geldwechsler“ tauschten Münzen verschiedener Länder oder Städte, indem das Gewicht oder Goldverhältnis gemessen wurde. Ebenso konnten Rohstoffe gegen eine bestimmte Menge von Geld getauscht werden. Der internationale Devisenhandel wurde 1880 ins Leben gerufen. Es bestand erstmals die Möglichkeit, ausländische Zahlungen auf ein Bankkonto gutzuschreiben. Nach Gründung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank entstanden feste Wechselkurse, die ab 1969 gelockert wurden. 1972 wurden die Wechselkurse freigegeben, was anschließend immer wieder zu Kursschwankungen führte, welche besonders in Krisenzeiten sehr stark waren. Handel mit Devisen Eine Möglichkeit, mit Devisen zu handeln, sind Devisenkauf- oder Devisenverkaufsoptionen. Hier erhält ein Käufer das Recht, innerhalb eines festgesetzten Zeitraumes einen ganz bestimmten Betrag einer Währung zu einem festgesetzten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Aufgrund des Kaufs und Verkaufs unterschiedlicher Währungen wird ein Wechselkurs zwischen beiden Währungen gebildet. Deshalb wird in den Darstellungen immer ein Währungspaar genannt. Der so gebildete Kurs zwischen zwei Währungen wird als „Cross Rate“ bezeichnet. Ein Kurs von beispielsweise 1,1064 Euro zu US-Dollar bedeutet, dass für den Kauf von einem Euro 1,1064 US-Dollar gezahlt werden müssen. Der Handel (das „Trading“) mit Devisen erfolgt überwiegend durch Devisenbroker („Forex Broker„) und wird durch elektronische Systeme abgewickelt. „Trade“ bedeutet von seiner Bedeutung her, „Handel“ zu betreiben. Das Trading steht dafür, ein Geschäft abzuschließen beziehungsweise einen „Trade“ zu machen. Beim Devisenhandel bedeutet dies, eine Position zu eröffnen und diese Position entweder mit Gewinn oder mit Verlust zu schließen. Das bekannteste elektronische Handelssystem ist das Forex Trading. Forex Trading Jeder, der im Ausland in einer Bank oder Wechselstube Geld in eine andere Währung getauscht hat, ist mit dem Devisenhandel (Forex Trading) in Kontakt gekommen. Er hat die Erfahrung gemacht, dass es günstige oder weniger günstige Kurse gibt und die Wechselkurse schwankend sind. Handel mit Devisen ist nichts anderes, als die Preisunterschiede zu nutzen, um daraus Gewinne zu erwirtschaften. Es erfolgt kein physischer Erwerb einer bestimmten Währung. Die Bezeichnung „Forex“ steht für „Foreign Exchange Market“. Es handelt sich um den größten Finanzmarkt der Welt mit einem täglichen Handelsvolumen von etwa drei Billionen US-Dollar. Forex Trading ermöglicht jedem, der über einen entsprechenden Zugang verfügt, täglich 24 Stunden lang am Kapitalmarkt zu handeln. Forex bietet Tradern eine Vielzahl handelbarer Währungspaare. Die sechs wichtigsten Währungspaare werden als „Mayors“ bezeichnet. Pips Kursveränderungen bei einem Devisenkurs werden durch „Pips“ dargestellt. Ein „Pip“ steht für „Point in Percentage“ und bezeichnet bei einem Devisenkurs die vierte Stelle hinter dem Komma. Hat man beispielsweise beim Währungspaar Euro/US-Dollar (EUR/USD) zu einem Preis von 1,1064 gekauft und dieser Wert steigt auf 1,1074, hat sich der Kurs um 10 Pips verändert. Selbst die kleinsten Bewegungen können bei Kursdifferenzen, je nach gewähltem Hebel und Spread des Brokers, einen deutlichen Gewinn ausmachen. Hebel Der Hebel wird im internationalen Handel als „Leverage“ bezeichnet. Brokern wird dadurch die Möglichkeit gegeben, eine Position zu eröffnen, ohne dass sie Kapital hinterlegen müssen. Bei den meisten Brokern sind Hebel von 1 : 50 bis 1 : 500 zu finden. Beispielsweise ermöglicht ein Hebel von 500, dass mit einem Einsatz von einem Euro ein Volumen von 500,00 € gehandelt werden kann. Steigt der Gewinn der Währung um 0,01 , wird ein Gewinn von 5,00 € erzielt. Genauso kann beim Devisenhandel auf fallende Kurse gesetzt werden. Der Trader setzt in diesem Falle beim Trading nicht auf „long“, also auf steigende Kurse, sondern auf „short“, das heißt auf fallende Kurse. Broker verlangen für diese sogenannten „gehebelten Positionen“ immer eine Margin. Margin Unter „Margin“ wird eine Sicherheit verstanden, die ein Broker verlangt, wenn ein Trader eine Position mit einem Hebel tätigt. Diese beträgt in der Regel etwa ein Prozent. Handelt ein Trader beispielsweise mit einem Währungspaar in einer Größenordnung von 10.000,00 €, verlangt der Broker eine Margin von 10,00 €. Broker wollen…

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Martingale Strategie – Vor- und Nachteile der Verdopplungsstrategie

Der Begriff erscheint ein wenig geheimnisvoll und Martingale Strategie erweckt ihrem Namen nach einen Eindruck von Geschicklichkeit und Geheimwissen. Die grundsätzlichen Ansichten dazu sind zweigeteilt. Zunächst zur Herkunft des Wortes. Das Wort selbst soll eine Ableitung aus dem Namen der französischen Stadt Martigues sein, deren Einwohner als naiv risikobereit galten. Diese Charaktereigenschaft ist in Frankreich durchaus beliebt. Im 18. Jahrhundert verbreitete sich das Roulette Spiel in ganz Europa. Zuerst in Italien und Frankreich, später auch in Deutschland und den restlichen europäischen Ländern wurde Roulette zum beliebten Zeitvertreib der höheren Gesellschaft. Spieler, Mathematiker und Besitzer von Spielkasinos entwickelten schnell Theorien über die Wahrscheinlichkeit eines sicheren Gewinns, von denen es einige als Teil der Wahrscheinlichkeitsrechnung tatsächlich bis in die mathematische Literatur geschafft haben. Eine dieser Wahrscheinlichkeitsrechnungen ist die Martingale Strategie. Auf die komplexen mathematischen Hintergründe mit Wahrscheinlichkeitsräumen, Bedingungen und Indexmengen soll hier verzichtet werden. Das System Martingale im Roulette Spiel beinhaltet, dass nach einem Verlust im nächsten Spiel der doppelte Einsatz gesetzt wird. Das wird solange wiederholt, bis ein Gewinn erzielt wurde. Danach beginnt das nächste Spiel wieder mit einem kleinen oder mittleren Einsatz. Die Rechenweise ist ebenso einfach, wie einleuchtend. Beim kleinen Spiel auf die rote oder schwarze Farbe, beziehungsweise die geraden oder ungeraden Zahlen hat der Spieler eine 50%ige Gewinnchance. Bei Verlust verdoppelt er den Einsatz und hat dann im Gewinnfall den verlorenen Einsatz und einen Gewinn. Das wiederholt der Spieler immer wieder. Die Martingale Strategie ist ebenso einleuchtend, wie gefährlich. Der Spieler benötigt im ungünstigen Fall enorm starke Nerven, Durchhaltevermögen und ordentlich Kleingeld in der Tasche. Erfahrene Glücksspieler wissen, dass eine Strähne im Casino lange dauern kann. Glückssträhnen ebenso wie Pechsträhnen. Eine Serie von 12 Mal der gleichen Farbe hintereinander ist durchaus keine Seltenheit. Hat der Spieler im ersten Spiel einen Euro eingesetzt, dann ist er nach 12 Verlusten und den entsprechenden Verdopplungen bereits bei 2048 Euro. Für die meisten Spielbank Besucher ist damit das Taschengeld komplett verspielt. Geht der Einsatz noch einmal schief, steht der Spieler mit leeren Taschen da. Die Umrechnung der 50% Chance auf die Gewinnaussicht ist durchaus nicht verkehrt. Mathematiker gehen jedoch davon aus, dass diese Regel erst bei 1000 Versuchen mathematisch durchschlägt. Theoretisch können die ersten 500 Versuche falsch sein. Die Martingale Strategie hat in der Geschichte des Roulette vielen Spielern ein ansehnliches Vermögen beschert. Mindestens ebenso viele haben Haus , Hof und Vermögen verloren, weil die Kugel einen Wurf zu spät auf die richtige Farbe gefallen ist. Mathematische Wahrscheinlichkeiten bleiben Wahrscheinlichkeiten und die Glücksgöttin Fortuna lässt sich nicht zwingen. Auch nicht mathematisch. Das Martingale System als Trading Strategie Grundsätzlich wollen Trader mit dem Martingale System als Trading Strategie das gleiche Ziel erreichen, wie die Spieler beim Roulette: Vergangene Verluste sollen durch doppelten Einsatz und Gewinne ausgeglichen werden. Beim Forex Handel und beim CFD Handel oder binären Optionen wird die Martingale Strategie von einigen Spezialisten erfolgreich eingesetzt. Voraussetzung für eine klassische Martingale Strategie ist der Einsatz von Werten in immer gleicher Höhe, der nach einem Verlust verdoppelt wird und nach einem Gewinn wieder mit dem kleinsten eingesetzten Wert beginnt. Für Kleininvestoren ist das nicht zu empfehlen. Die Kursbewegungen an den Börsen und außerbörslichen Handelsplätzen lassen sich mit anderen Indikatoren besser beurteilen und erfolgreicher handeln. Die Ausgangsgrößen für die Berechnung der Wahrscheinlichkeiten für die Entwicklung von Börsenwerten sind völlig andere als beim Roulette Spiel, auch wenn die Risiken vergleichbar sind. Wer große Geldmittel zur Verfügung hat und mit kleinen Werten beginnt, kann mit der Martingale Strategie möglicherweise langfristig für sich die Gewinnzone sichern. Für Fondsmanager und große Brokerhäuser kann eine solche Martingale Strategie interessant sein, wenn sie in ein reales Verhältnis zu den anderen Indikatoren und Kaufsignalen am Handelsplatz gesetzt wird. Kleininvestoren sollten besser die Finger von dieser hoch riskanten Strategie lassen. Meist sind auch gar nicht die ausreichenden finanziellen Mittel vorhanden, um die Martingale Strategie lange genug durchzuhalten. Für sie gleicht die Martingale Strategie beim Traden eher einer Verzweiflungstat mit der Gefahr des Totalverlustes als einer Strategie beim Traden. Die Antimartingale Strategie Die Martingale Strategie geht einen anderen Weg. Sie konterkariert die Verdopplungsstrategie durch eine Halbierungsstrategie. Bei Gewinnen und Gewinnserien werden die eingesetzten Werte verdoppelt und bei Verlusten und Verlustserien halbiert. Das garantiert nicht, dass der Investor in der Gewinnzone bleibt, vermeidet aber den Totalverlust. Weitere Abwandlungen und Modifikationen der Martingale Strategie haben gemeinsam, dass es sich um eine mehr oder weniger begründete mathematische Wahrscheinlichkeit handelt, der zufolge ein Börsenwert sich ändert. Mit Angebot und Nachrage, Kaufsignalen, Indikatoren, Oszillatoren und Wirtschaftsdaten hat die Martingale Strategie weniger zu tun. Unerfahrene Trader riskieren bei leichtfertiger Anwendung den Totalverlust. Fazit Die Martingale Strategie ist ein System, welches aus dem Bereich des Glückspieles stammt und wesentliche Eigenschaften von dort enthält. Als Trading Strategie ist sie nur bedingt geeignet. Sie berücksichtigt keine börsentechnisch fundierten Fakten und erfordert im Falle des mehrfachen Verlustes hohe bis unbegrenzte finanzielle Mittel. Für erfahrene Spezialisten an der Börse und an außerbörslichen Handelsplätzen kann die Martingale Strategie ein Management Instrument sein, um das Handelskapital mittel- und langfristig in der Gewinnzone zu halten. Für Kleinanleger und unerfahrene Trader ist es besser, den Kaufsignalen und Strategien zu folgen, die auf Wirtschaftsdaten und Erfahrungswerten beruhen. Die Ratschläge von Brokern und erfahrenen Tradern sind wertvoller als riskante Investitionen in unbekannte Größen. Insgesamt betrachtet stehen mehr Argumente gegen die Martingale Strategie als dafür.

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Hebel beim Forex Trading – Devisenhandel auf Kredit

Der Devisenhandel ist eigentlich sehr simpel. Sie kaufen oder verkaufen ein Währungspaar und gleichen den Differenzbetrag aus, sobald die Position geschlossen wird. Lagen Sie richtig, bekommen Sie Geld, lagen Sie falsch, müssen Sie Geld bezahlen. Wenn man aufmerksam die etlichen Risikohinweise rund um das Forex Trading liest, so findet man fast immer die Wortkombination „gehebelte Anlagemöglichkeit“. Was steckt eigentlich dahinter? Gehebelte Anlagemöglichkeiten Gehebelt bedeutet, dass Sie weitaus mehr Kapital am Markt bewegen können, als Sie auf Ihrem Konto zur Verfügung haben. Wie man den Effekt des Hebels (Leverage) nun genau beschreibt, liegt im Ermessen des Betrachters. Entweder ist es mit steigendem Hebel möglich, mehr Kapital mit gleichem Einsatz zu bewegen, oder es ist mit steigendem Hebel weniger Einsatz nötig, um das gleiche Kapital zu bewegen. Beide Aussagen sind korrekt, doch wie wirkt sich der Hebel denn nun aus? Auswirkung des Hebels (Leverage) beim Forex-Handel Der Hebel sagt aus wie hoch ihre Eigenkapitalbeteiligung am Investment ist. Ein klassisches Beispiel hierfür wäre der Hauskauf bei der Bank. Sie möchten ein Haus im Wert von 500.000 € kaufen, haben jedoch nur 100.000 € zur Verfügung. Sie gehen zur Bank und nehmen einen Kredit über 400.000 € auf um das Haus zu kaufen. In diesem Beispiel haben Sie einen Hebel von 5 : 1, denn 100.000 € * 5 : 1 = 500.000 €. Im Devisenhandel liegen die Hebel in der Regel weitaus höher. Ein Hebel von 100 : 1 würde es Ihnen erlauben, mit einem Investment von 1.000 € stolze 100.000 € am Markt zu bewegen. Das Fremdkapital wird Ihnen dabei vom Broker oder der Liquiditätsanbieter des Brokers zur Verfügung gestellt und entsprechend verzinst. Die Risiken und Nebenwirkungen von Hebeln Jede Münze hat zwei Seiten. Die Zinsen fallen in der Regel nicht besonders hoch aus und beim Forex Trading werden Positionen teilweise innerhalb von Minuten wieder geschlossen, weswegen die Zinsen meist gar nicht erst anfallen. Klingt auf den ersten Blick doch super. Problemlos mehrere hunderttausend Euro an Kredit auf Knopfdruck. Nirgendwo sonst bekommt man so einfach fast jeden beliebigen Betrag auf Knopfdruck. Warum bekommt man vom Broker Kapital so einfach zur Verfügung gestellt? Zum einen trägt der Broker praktisch kaum ein Risiko dabei. Wenn Ihnen die Bank einen Kredit für ein Haus gibt, so trägt sie zunächst das Risiko, dass die Immobilie an Wert verliert und/oder Sie das Geld nicht zurückzahlen. Dementsprechend sind mehr Bonitätsprüfungen und ähnliche Absicherungen seitens der Bank nötig, bevor ein Entscheid getroffen werden kann. Bei einem Broker sieht das anders aus. Er leiht Ihnen das Geld auf Knopfdruck, da er sicher ist, dass Sie das Geld zurückzahlen. Nehmen wir folgendes Beispiel an: Sie haben 1.000 € auf dem Konto und möchten mit einem Hebel 100 : 1 ein Standard-Lot handeln. Sie leihen sich somit 100.000 € von Ihrem Broker und eröffnen die Position. Rutscht die Position nun ins Minus, wird sie vom Broker Zwangsgeschlossen (Margin-Call). Sie verlieren 1.000 € (bzw. etwas weniger, aber halten wir das Beispiel einfach). Von den 100.000 € Kredit sind noch 99.000€ übrig, da die Position 1.000 € Verlust gebracht hat. Die 1.000 € von Ihrem Konto werden mit der Position verrechnet. Der Broker hat seine 100.000 € wieder und Ihr Konto steht auf Null. Was viele Broker somit als Leistung anbieten, nämlich das Sie nicht mehr als Ihre Einlage verlieren können, ist im Grunde also nur ein Schutzmechanismus für den Forex Broker. In einigen Fällen verlieren Sie tatsächlich mehr als Ihre Einlage, nämlich dann, wenn der Kurs sich so schnell bewegt, dass Sie zum eigentlichen Margin-Call Kurs keine Gegenseite für die Position finden. Diesen Mehrverlust trägt in der Regel der Broker, was auch mehr oder weniger sein einziges Risiko an dem Handel ist. Die Gegenseite sieht für den Broker natürlich besser aus. In den meisten Fällen wird dem Broker wesentlich mehr daran liegen, dass Sie erfolgreich handeln, denn für jeden Trade, den Sie schließen, erhält der Broker eine gewisse Kommission. Diese kann viele Formen und Farben annehmen, seien es nun Swaps, Spreads oder andere Transaktionskosten. Je mehr Sie handeln, desto mehr verdient der Broker an Ihnen. Dementsprechend ist es für ihn von Interesse, Ihnen möglichst viele Mittel zur Verfügung zu stellen, damit der Devisenhandel für Sie überhaupt interessant ist und Sie deshalb aktiv am Markt agieren. Ausgenommen sind Broker die als Market Maker am Markt agieren. Wie das Prinzip eines Market Makers funktioniert, erfahren Sie in diesem Artikel:  https://smartmoneynews.net/market-maker/ Für den Broker spielt es also keine besondere Rolle, ob Sie einen Hebel nutzen und wie hoch dieser ausfällt. Für Sie als Kunde des Brokers stellt sich nun die Frage, wie hoch der Hebel ausfallen sollte. Ein gesunder Hebel Wie viel Leverage ein Trader nun beim Forex Trading benötigt, ist Geschmackssache. Vergessen wir für einen Moment den ganzen Teil mit Fremdkapital und Kredit und sehen uns rein rechnerisch an, was der Hebel für Sie bedeutet. Nehmen wir an, Sie wollen 100.000 Einheiten einer Währung bewegen. Die folgende Grafik verdeutlicht, wie viel Margin Sie als Sicherheitsleistung auf Ihrem Konto zur Verfügung haben müssen, um 100.000 Einheiten am Markt zu bewegen: Als schlichte Formel: Lots / Hebel = Margin Gegebenenfalls müssen Sie noch den Umrechnungskurs für Fremdwährungen einbeziehen, wenn Sie ein Paar handeln, dass nicht Ihrer Account-Währung entspricht. Ein hoher Hebel kann durchaus von Vorteil sein. Wer beispielsweise mit einer Scalping-Strategie arbeitet und somit nur wenige Pips aus dem Markt mitnimmt, kann mit einem hohen Hebel dementsprechend mehr Gewinn aus kleinen Bewegungen mitnehmen. Andere Trader möchten oder können vielleicht nur wenig investieren und sind deshalb auf einen höheren Hebel angewiesen, damit es Ihnen möglich ist, genug Kapital zu bewegen um nennenswerte Gewinne zu erzielen. Die Kehrseite dürfte relativ eindeutig sein. Je mehr Geld Sie bewegen können, desto eher laufen Sie Gefahr zu viel Risiko in eine Position zu stecken. Der Markt bewegt sich entweder positiv oder negativ für Sie, dabei ist der Pip-Wert aber identisch. Wenn Sie für einen Pip in Ihre Richtung 1 € gewinnen, verlieren Sie im Umkehrschluss auch einen 1 € mit einem Pip entgegen Ihrer Richtung. Sie sollte dabei im Hinterkopf behalten, dass ein höherer Hebel nicht automatisch einen höheren Einsatz…

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Swingtrading oder Daytrading? – Unterschiede und Hintergründe

Swingtrader oder Daytrader, welcher Typ sind Sie? Ist einmal der Entschluss getroffen mit Hebelprodukten handeln zu wollen, so hat man sich auch garantiert in vielerlei Hinsicht vorab informiert sowie auch belesen. Zuerst kam sicherlich die Recherche nach dem passenden Broker. Hierbei musste man darauf achten, welche Produkte man handeln möchte (Devisen, CFDs, Futures, usw.) und welche eigentlich angeboten werden. Ganz wichtig war hierbei natürlich ein Blick auf den Ort der Regulierung des Brokers (Zypern, England,…). Danach musste man sich mit dem jeweiligen Handelsprogramm tief greifender auseinandersetzen, wobei die meisten Trader auf den MetaTrader 4 setzen. Es folgten nun garantiert Studien zu den technischen Indikatoren. Und häufig wird dann erst beim Traden selbst realisiert, dass da noch eine wichtige Prämisse fehlt. Die Rede ist von der passenden Handelsstrategie. Wieso sind Handelsstrategien notwendig? So verschiedenartig die Menschen sind, sei es in ihren Geschmäckern, ihren Vorlieben oder ihren Verhaltensweisen, so unterschiedlich sind auch die Trading-Typen. Zwar bewegen sich alle diese Handelsstrategen in abgesteckten monetären und zeitlichen Möglichkeiten. Dennoch weist ein jeder unterschiedliche Frequenzen beim Öffnen und Schließen seiner Position auf. Diese Entschlüsse folgen zumeist einem ausgeklügelten Handelskalkül, welches vorderhand an einem Zeitfenster ausgerichtet ist. Es stellt sich die Frage nach langfristigen und/oder kurzfristigen Trades. Möchte man mit längerfristigen Trends und/oder lieber mit kurzfristigen Schwankungen sein Geld verdienen? Besitz man die innere Ruhe und mentale Stärke, um häufig kleine Verluste zu verkraften? Oder sind es eher große Verlusttrades (von geringer Anzahl) welche einen nicht gleich aus der Bahn werfen? Ausgerichtet an diesen Prämissen legt man dann fest, welche zeitlichen Charts beobachtet werden müssen. Das Gros der Trader verwendet die Candlesticks-Formationen. Entsprechend sind es die Tages- oder gar Wochenkerzen, die ein langfristiger Trendfolger beobachtet. Derjenige welcher an den Schwankungen teilhaben möchte, wird zumeist die Stunden- bis hin zu den Minutencharts verfolgen. Doch wie bei so vielen Dingen im Leben ist auch hierbei Konsequenz vom Trader vonnöten. Entscheidet er sich für eine Trading Strategie, so sollte er nicht davon abweichen und sich durch andere Zeitfenster bei den Kerzen verlocken lassen. Nur weil langfristig betrachtet mein momentaner Verlusttrade doch noch vielversprechend sein könnte, sollte ich diesen auf keinen Fall laufen lassen – sofern ich mich auf das kurzfrequentige Handeln verlegt habe. Umgekehrt ist dies natürlich schon machbar. Insofern ein Trade besonders gut läuft, ich aber nur Kurzzeitpositionen eingehen möchte, kann man ohne Weiteres den Stop-Loss nachziehen. Um so höher dann der Gewinn steigt, umso enger ziehe ich den Stop-Loss ran, bis er letztlich dann ausgelöst wird. Professionelle Trader, die sich auf den kurzfristigen Handel verlegt haben, verwenden in der Regel keine Take-Profit-Limits, außer sie können für kurze Zeit mal nicht vor dem Trading-Desk sitzen. Sie ziehen viel lieber ihre Stop-Loss-Limits nach. Damit gewährleisten sie, auch an abrupten Gewinnschüben partizipieren zu können. Zwei sehr bekannte und auch häufig umgesetzte Strategien, bei denen sich die oben beschriebenen Ansätze sehr schön wiederfinden, sind das Daytrading sowie das Swingtrading. Grundsätzlich lässt sich mit beiden Strategien sowohl der Forex- als auch der CFD-Markt handeln. Wobei es natürlich einen großen Unterschied macht, ob man bei einer hochvolatilen Währung oder bei einer recht stabilen Aktie „rumhebelt“. Das Daytrading Gerade innerhalb der volatilen Bereiche lässt sich sehr schön eine kurzfristige Handelsmethode wie das Daytrading anwenden. Wie der Name bereits sagt, ist es hierbei der Tag, der den Rahmen absteckt. Gemeint ist aber kein normaler Tag von 0-24 Uhr. Vielmehr ist die Rede von einem Handelstag, der in der Regel zwischen 8 und 20 Uhr abläuft – so z. B. an der Frankfurter Börse. Daytrading ist eigentlich erst seit Mitte der 90er Jahre besonders stark vertreten. Dies war die Zeit, in der man den elektronischen Handel einführte. Innerhalb der Daytrading-Szene lassen sich aber auch bereits verschiedenartige Handelstypen klassifizieren. Da gibt es zum einen die Scalp-Trader, die zum Teil wirklich sehr sehr hohe Handelsfrequenzen aufweisen und auch schon mal mit den Tick-Charts operieren. Andere Daytrader hingegen arbeiten mehr mit 5 oder gar 30 Minuten Charts. Ihre Handelsfrequenz ist dementsprechend geringer. Geringer sind dann natürlich auch die Spread-Kosten. Damit sind die Gebühren gemeint, die ein Broker pro Trade veranschlagt. Jemand der eine sehr hohe Handelsfrequenz hat, ist also ein sehr lukrativer Kunde für den Broker. Das Swingtrading Weniger lukrativ für ihn sind da schon die Swingtrading-Strategen. Diese investieren eher mittelfristig. So kann hierbei eine Position schon mal zwischen ein paar Tagen oder gar einigen Wochen gehalten werden. Wichtig ist es dabei die Stops recht tief anzusetzen. Denn handelt man beispielsweise mit CFDs, so können Veröffentlichungen von Quartalszahlen eine starke Volatilität hervorrufen. Befindet sich ein Trend im Long und die Quartalszahlen fallen schlecht aus, so kann man als Scalper natürlich schön shorten. Der „Swinger“ hingegen muss diese Verwerfung aussitzen. Er kann höchstens hinzukaufen. Beim Forex-Swing-Trading – speziell EUR/USD – muss man wiederum seine Stopps gut setzen, da hierbei beispielsweise die nonfarm payrolls extremeVolatilität auslösen. Dabei handelt es sich um die Arbeitsmarktdaten aus den USA, welche zumeist am ersten Freitag des Monats veröffentlicht werden. Überhaupt ist es sehr wichtig, die jeweiligen News-Termine zu wissen und sich entsprechend darauf einzustellen. Gerade beim Trading hat der altbewährte Spruch „Wissen ist Macht“ eine sehr hohe Bedeutung. Nur wer entsprechend die für seinen Handel notwendigen News rechtzeitig erfährt, kann auch adäquat reagieren und z. B. seine Position auflösen. Handelsstrategien verbinden + ein kurzer aber effektiver Tipp Was noch nicht benannt wurde, aber von vielen Tradern praktiziert wird, ist die Kombination der beiden Handelsstrategien. Sprich: ich widme mich als Daytrader einer hochfrequenten Handelsart, habe aber nebenher Positionen, die ich sehr lange halte und entsprechend als Swingtrader aktiv bin. Hierbei ist natürlich ganz besonders Disziplin von Nöten. Sehr ratsam ist das Führen eines Handelstagebuchs. Dieses ist dann das Geschäftsbuch des Traders. Man kann darin bestenfalls so viel Informationen zu jedem einzelnen Trade wie möglich erfahren. Dort findet man beispielsweise das Datum, was gehandelt wurde, die Höhe der Position (wie viel Lot), bei wie viel Punkten erfolgte der Einstieg, wann der Ausstieg, lief alles nach der geplanten Handelsstrategie, wie hat man sich gefühlt, etc. Dessen ungeachtet halten Sie sich bitte immer die alte Börsenweisheit vor Augen: Gewinne…

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Scalping – Die Königsdisziplin beim Daytrading

Das Scalping ist eine sehr beliebte, interessante und vor allem schnelle Strategie beim Daytrading. Oft werden binnen wenigen Sekunden Positionen eröffnet und geschlossen. Schon in der Kinderzeit, beim Lesen von abenteuerlichen Wild West-Büchern kam so manch späterer Trader mit dem Begriff des „Scalpierens“ in Berührung. Es waren die Indianer, welche als Beute den weißen „Westmännern“ kurzerhand die Kopfhaut – den Scalp – abzogen. Und genau danach wurde auch eine der aggressivsten und anspruchsvollsten Tradingstrategien benannt. Es geht darum, aus dem Kurs kleinste Gewinne sozusagen herauszuschneiden, zu scalpieren. Dabei geht es nicht darum, einen langfristigen Trade einzugehen und hoffentlich hohe Gewinne zu realisieren, sondern um das ganz schnelle Rein und wieder Raus aus dem Markt. Während der Begriff des Daytradings recht einfach erklärt werden kann, weil es darum geht Positionen innerhalb eines Tages zu eröffnen und zu schließen, gibt es beim Scalpen keine genaue Definition. Manch einem Scalper sind schon 30 Sekunden zu viel, andere bleiben auch ein paar Minuten länger im Markt. Das kommt natürlich auch wieder auf die jeweilige Mentalität und Strategie an. Eine fundamentale Analyse spielt dabei eine untergeordnete Rolle, obwohl es auch beim Scalping wichtig ist zu wissen, wann relevante Wirtschaftsdaten veröffentlicht werden. Gerade vor der Veröffentlichung einiger Daten kommt es zu den beliebten Kursausschlägen, in welchen sich Scalper gerne ein Stück herausschneiden. Zum größten Teil nimmt der Scalper aber die charttechnische Analyse zu Hilfe, um kleinste Ausschläge nach oben oder unten schnell auszunutzen. Eine beliebte Möglichkeit unter Scalpern ist dabei auch der Versuch, durch einen Blick ins Orderbuch die Kursschwankungen vorauszusagen. Im Orderbuch können Trader einsehen, welches Volumen beispielsweise bei einem bestimmten Währungspaar im Markt verfügbar ist. Anhand von „Bid“ (Geldkurs) und „Ask“ (Briefkurs) kann der Trader erkennen, wie viele andere Marktteilnehmer gerade kaufen oder verkaufen. Dadurch lassen sich dann mitunter Spekulationen auf den kurzfristigen Kursverlauf stellen. Dies gilt natürlich auch für den Aktienmarkt. Gibt es Anhaltspunkte für einen Kursanstieg oder entsprechenden Fall, heißt es schnell sein. Doch genau bei der Schnelligkeit gibt es auch ein Problem. Denn der Broker muss dazu die Ausführung der Short- oder Long-Order entsprechend umsetzen. Dauert dies zu lange, könnten auch erhebliche Verluste die Folge sein. Beim Scalping wird schließlich nicht gewartet, wie der Kurs sich weiter entwickelt und ob beispielsweise nach einem Pullback der Kurs wieder den Trend aufnimmt, es wird einfach die kleine kurze Marktbewegung von wenigen Pips mitgenommen. Langfristige Trends sind bei dieser Strategie Nebensache. Natürlich können dadurch pro einzelnen Trade nur wirklich sehr kleine Gewinne erzielt werden. Entweder müssen Scalper deshalb ein großes Tradingkonto ihr Eigen nennen, einen entsprechend hohen Hebel (Leverage) verwenden oder gemäß der alten Bauernregel „Kleinvieh macht auch Mist“ ganz viele kleine Trades pro Tage eingehen. Das ist allerdings der nächste und wahrscheinlich größte Nachteil dieser Strategie. Denn wer sich für das Scalping entscheidet, braucht sehr viel Zeit. Für nebenberufliche Trader kommt diese Strategie also kaum in Frage. Zudem lohnt sich der Zeitaufwand bei entsprechend kleinerem Konto am Ende des Tages wahrscheinlich kaum. Es reicht im Vergleich zu vielen anderen Strategien nicht, früh morgens einen Trade einzugehen und dann den Tag über abzuwarten, ob der Markt es heute gut mit einem gemeint hat. Nein, gute Scalper gehen teilweise über hundertmal in die verschiedensten Märkte rein und schnell wieder raus. Viele kleine Gewinne am Tag bedeuten aber leider auch, dass ein einziger größerer Verlusttrade, die ganze Arbeit des Tages wieder zu Nichte machen kann. Deshalb ist die direkte, unverzügliche Orderausführung so wichtig. Ein enger Stopp-Loss von maximal 10 Pips sollte, wenn zeitlich möglich, immer als Absicherung dienen. Manche Scalper treffen ihre Entscheidungen rein und raus zu gehen jedoch so schnell, dass dieser eben gar nicht immer gesetzt werden kann. Und da besteht wohl auch das größte Risiko, denn verpasst der Scalper per Hand schnell genug den Markt zu verlassen, vielleicht auch weil die Internetverbindung gerade abgebrochen ist oder der Router hängt, drohen ziemlich derbe Verluste. Ein weiteres Problem ist die Gewinnmitnahme, welche als Richtwert schon beim 1-1,5fachen des Spreads erfolgt. Diese kann bei vielen Brokern so eng nicht eingestellt werden, so dass auch dies manuell erfolgen muss. Nicht alle Broker sind also für das Scalping geeignet. Auch erlaubt nicht jeder Broker diese Strategie. Die Broker können sich einfach nicht schnell genug absichern und machen Verluste, wenn der Trader Gewinn einstreicht. Wer also mit dieser Strategie erfolgreich werden möchte, sollte sich im Internet vorher schlau machen, welche Broker diese überhaupt zulassen und entsprechend schnell die Order ausführen können. Dazu hilft euch unser Forex Broker Vergleich mit Sicherheit weiter. Wichtig sind zudem niedrige Spreads, denn es geht ja wirklich nur um ganz geringe Kursbewegungen, deren Gewinne bei einem großen Spread letztlich nicht realisierbar sind, weil sie der Spread vernichtet. Ebenfalls sollte darauf geachtet werden, dass es beim Broker keine Requotes gibt. Bei Dealing-Desk-Brokern, die durch Mensch oder Rechner die Order im Markt ausführen, kann es zu solchen Requotes kommen. Wenn zum Beispiel Währungen gerade stärker gefragt sind, kann es geschehen, dass die Order vom Broker nicht zum angezeigten Preis platziert wird. Er bietet dem Trader dann einen anderen Preis an, der sich schon mal um ein paar Pips unterscheiden kann. Beim Scalping ist dies natürlich sehr schlecht, da es ohnehin ja nur um ganz kleine Marktbewegungen geht. Der optimale Einstieg ist somit nicht mehr gegeben, unter Umständen passiert der Einstieg dann erst sehr nahe an dem Punkt, wo man eigentlich gerne schon wieder den Markt verlassen hätte. Und dann wäre da ja noch der schon genannte Spread. Es gibt aber zahlreiche Broker, welche den Handel ohne diese Requotes anbieten. Ein ähnliches Problem sind die sogenannten Slippage. Aus dem englischen übersetzt heißt slippage Schlupf oder gleiten bzw. rutschen. Im Grunde ist das nichts anderes als die Requotes, nur dass der Trader hier nicht mehr entscheiden kann, ob er zu dem geänderten Preis auch handeln möchte. Auch dies kann ein Scalper natürlich nicht gebrauchen und sollte solche Order vermeiden. Mit dem Scalping können erfahrene Trader in volatilen Märkten sehr schnell, sehr viele kleine Gewinntrades realisieren. Doch dies braucht eine Menge Erfahrung, mentale Stärke, Zeit und entsprechende technische Voraussetzungen, sowie einen zuverlässigen Broker. Anfänger sollten…

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Professionelles Trade Management – Das Risiko im Griff

An der Börse Geld verdienen Viele Trader stellen sich die Frage, wie sie an der Börse viel Geld verdienen können. Dazu kommt gleich als nächstes Thema auf, wie ein Risiko gemanagt werden kann, sodass möglichst wenig finanzieller Schaden entsteht. Wer an der Börse handelt, der ist ständig einem Risiko ausgesetzt. Das Risiko kann dabei der beste Freund, aber auch der größte Feind werden. Jedoch ist klar, dass es ohne Risiko überhaupt kein Trading gibt. Risikomanagement ist daher von großer Bedeutung für jede Art von Engagement an der Börse. Risikomanagement Trader müssen sich zwangsläufig mit Risikomanagement auseinandersetzen. „Risikomanagement“ beschäftigt sich damit, wie viel des eingesetzten Kapitals ein Trader bereit ist, bei einem Trade zu riskieren, was die Möglichkeit beinhaltet, dieses Kapital auch maximal zu verlieren. Jeder Trader muss sich diese Frage vor Einstieg in einen Markt beantworten. Er kennt die Hoffnung, dass sich bei einer Position, die sich nicht wie erwartet entwickelt, wieder gegen ihn läuft beziehungsweise dass die Kursbewegung sich wieder dreht. Damit verbunden ist die Erwartung, den Trade ohne beziehungsweise mit möglichst wenig Verlust zu beenden. Bewegt sich der Kurs nicht weiter, wie erwartet, steigt der Verlust. Bei einem Trader wächst Hoffnung aber auch gleichzeitig Verzweiflung, bis er irgendwann entnervt mit großem Verlust verkauft, weil er die Anspannung nicht mehr länger aushalten kann. Gerade beim Daytrading, das den kurzfristigen Handel mit Wertpapieren umfasst, kann diese Situation sehr schnell eintreten. Oft dreht ein Kurs anschließend nach dem Verkauf wieder in die „richtige“ Richtung, wodurch ein Trader jetzt psychisch völlig erledigt ist. Hier sollte ganz klares und konsequentes Risikomanagement betrieben werden. Emotionen Viele Trader lassen sich von Emotionen, wie überhöhtem Selbstvertrauen, Angst oder Gier leiten. Gerade die eigene Selbstüberschätzung ist eine Besonderheit von Menschen. Haben Trader beim Trading eine Glückssträhne, werden sie oftmals immer risikofreudiger und investieren weitere, größere Summen in Trades, ohne Verlustbegrenzung zu betreiben. Durch diese Unvorsichtigkeit wird aktives Risikomanagement häufig vergessen. Grundregeln Die Grundregel für professionelles Trade-Management lautet, Verluste zu begrenzen und Gewinne laufen zu lassen. Beim Börsenhandel besteht die Gefahr, dass aus kurzfristigen Trades, Trades mit langer Laufzeit werden, weil an Verlusten festgehalten wird und die Hoffnung besteht, dass sich daraus wieder ein Gewinn entwickelt. Diese Verlustaversion sollte vermieden werden. Sinn eines konsequenten Trade-Managements ist, Kapital dadurch zu akkumulieren, indem Gewinne maximiert und Verluste begrenzt werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass einzelne Verluste alle Gewinne auslöschen. Beim Traden müssen diese Grundprinzipien angewendet werden. Entscheidend ist nicht eine hohe Trefferquote, sondern eine Strategie mit möglichst hoher Gewinnerwartung. Zudem sollten Trader immer das Risiko kennen, das sie beim Einstieg in einen Trade eingehen. Disziplin Trade-Management zeichnet sich durch ein großes Maß an Disziplin aus. Stops oder „Average Downs“ sollten bei einer Position nachträglich nicht bewegt werden. Vor allem sollte nicht versucht werden, Verluste bei einem fallenden Trade dadurch zu reduzieren, indem noch weiter zugekauft wird, um den durchschnittlichen Kaufpreis zu senken. So besteht die Gefahr noch größerer Verluste. Vorbereitung Bevor das Trading beginnt, sollte der Trader festlegen, welche Summe er investieren möchte. Er sollte nur Geld einsetzen, das er gegebenenfalls entbehren kann und Börsenhandel niemals auf Kredit betreiben. Anschließend muss er den maximal vertretbaren Verlust bestimmen. Dabei sollte er sich darüber im Klaren sein, wie schwer es ist, verlorenes Geld wieder zurückzugewinnen. Möchte der Trader beispielsweise von einem Kapital in Höhe von 50.000,00 Euro maximal zehn Prozent Verlust riskieren, verliert er höchstens 5.000,00 Euro. Sollte dieser Fall eintreten, muss er elf Prozent zurückgewinnen, damit er wieder den Ausgangsbetrag erreichen kann. Dabei ist es noch nicht zu einem Gewinn gekommen. Präferenzen und persönliche Ziele Zu Beginn sollte ein Trader seine Positionsgröße wählen, die in großem Maße von seinen persönlichen Präferenzen und Zielen abhängt. Ein risikoscheuer Trader wird eine andere Taktik favorisieren, ob als ein risikofreudiger. Die Frage nach der richtigen Taktik beginnt zunächst mit einer realistischen Selbsteinschätzung: Wie ist die grundsätzliche Risikoneigung? Welche Rückschläge kann der Trader emotional verkraften? Welche Verluste ist er bereit, auszuhalten? Antworten auf diese grundlegenden Fragen können einem Trader helfen, eine Vorauswahl zu treffen. Einerseits kann er nicht risikoscheu sein und andererseits gleichzeitig 100 Prozent Rendite jährlich erzielen wollen. Das richtige Erkennen der Ziele grenzt die Frage nach der Positionsgröße ein. Im Vordergrund aller Ziele sollte stehen, diese mit dem kleinstmöglichen Risiko zu erreichen. Ein nebenberuflicher Trader, der ab und an etwas hinzuverdienen möchte, wird einen anderen Ansatz auswählen, als ein hauptberuflicher Trader. Neben der Risikoneigung und den eigenen Zielen spielt auch die Kontogröße eine Rolle. Diese sollte im richtigen Verhältnis zum Rest stehen. Positionsgrößenbestimmung Verluste gehören auch bei Verlustbegrenzung und Geldmanagement zum Traden dazu. Nehmen Verluste große Ausmaße an, steht schnell fest, dass etwas schief läuft. Fehlerhafte Positionsgrößen können auch zu hohen Verlusten führen. Anleger sollten sich die Frage stellen, bei welchen Positionsgrößen sie sich noch wohlfühlen oder bei welcher Verlusthöhe die Hände beginnen, zu schwitzen. Trader müssen sich im Klaren sein, wie hoch der Verlust in Bezug auf den Kontostand sein darf. Durch die falsche Wahl einer Positionsgröße läuft er Gefahr, den mit seiner ursprünglichen Strategie verbundenen Vorteil zu nutzen, da er sein Konto bereits vorzeitig ruiniert hat. Maximalrisiko und Money-Management Money-Management befasst sich mit der Frage, wie viel Kapital ein Trader pro Trade riskieren kann. Im Gegensatz dazu befasst sich das Risikomanagement mit Begrenzung von Verlusten. Nach Festlegung des Gesamtrisikos verteilt der Trader es auf die verschiedenen Posten seines Depots. Er legt fest, wie viel Risiko er pro Position eingehen will. Dazu sollte er einen Stop-Loss setzen. Sobald das erreicht ist, wird die Position glattgestellt und der Verlust begrenzt. Er muss jedoch berücksichtigen, dass das Risiko einer einzelnen Position höher ausfallen kann, als die Stop-Loss-Begrenzung. Kommt es beispielsweise über Nacht zu einem unerwarteten Ereignis, kann dies am nächsten Morgen zu einer unvorhersehbaren Kurslücke führen, die außerhalb der Stop-Loss-Schwellen liegen kann. Gewinn-Verlust-Monitoring Beim eigenen Gewinn- und Verlust-Monitoring vergleicht der Trader seine tatsächlichen Trading-Ergebnisse mit den selbst gesetzten Zielen. Er kann Probleme schneller erkennen und gegebenenfalls korrigierend eingreifen. Regeln zur Risikobegrenzung Eine der wichtigsten Regeln beim Börsenhandel und vor allem beim Daytrading ist, ein Tages-Loss-Limit zu haben. Dies sollte so hoch sein, dass der Trader…

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Der Weg zum profitablen Trading: Die Definition eines Setups

Erfolgreiches Handeln an der Börse ist der Wunsch vieler Trader und Anfänger. Doch wer erste Schritte im Trading unternimmt wird schnell feststellen, dass profitables Trading auf Dauer gar nicht so einfach ist, sondern auf harte Arbeit beruht und gewisse mentale Eigenschaften voraussetzt. Seit Bestehen der Börse sind Trader auf der Suche nach der ultimativen Trading-Strategie, welche den Markt dauerhaft schlägt und satte Renditen auswirft. In diesem Artikel geht es darum, erste Schritte in die richtige Richtung zu beschreiben und den Tradern klar zu machen: Ohne Setups wird es nicht funktionieren. Was ist ein Setup? Ein Trading-Setup ist vergleichbar mit einer Bedienungsanleitung, die Charts werden vom Trader auf vorher definierte Muster untersucht. Neben selbst erstellten Setups können auch bereits vorgefertigte Setups von Profis verwendet werden, diese müssen jedoch vor der Nutzung mit dem eigenen Geld überprüft und auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten werden. Bei Erkennung eines Musters wird sowohl der Einstieg als auch der Ausstieg vorher festgelegt. Sobald der Einstiegskurs erreicht wird, befindet sich der Trader mit seiner Position im Markt. Eine der schwersten Voraussetzungen des Tradings ist die mentale Kontrolle beim Ausführen, sowie beim Halten einer Position. Der größte Vorteil eines Setups ergibt sich daraus, dass es dem Trader aufgrund der Vorgaben leichter fällt sich mental nicht aus der Fassung bringen zu lassen. Um diesen Vorteil auch zu nutzen gilt es sich strikt an die eigenen Regeln zu halten, falls dies nicht eingehalten wird drohen in den meisten Fällen Verluste. Wie wird ein Setup erstellt? Nun kommt die bereits oben im Text beschrieben harte Arbeit ins Spiel, denn ohne ausgiebiger Vorbereitung und Analyse kann ein funktionierendes Setup nicht erstellt werden. Somit steht als erstes die Analyse der Charts im Vordergrund, diese müssen vom Trader auf Muster geprüft werden. Setups können aus Chartmustern in Verbindung mit Indikatoren oder Oszillatoren bestehen. Die Wahl der Muster oder Indikatoren obliegt ausschließlich dem Trader, was voraussetzt dass diese Werkzeuge vorher untersucht und kennengelernt werden müssen. Um ein Setup zu ergänzen, dürfen in keinem Fall die Marken von Einstieg und Ausstieg sowie die Position des überlebenswichtigen Stop-Loss fehlen. Grundsätzlich kann der Trader auf allen Zeitebenen Setups erstellen. Nachdem das Setup komplett ist, muss dieses in einem Demo-Konto oder auf speziellen Backtesting-Plattformen getestet werden. Dieser Schritt ist insofern sinnvoll und notwendig, um im Trading mit Echtgeld auch auf eintretende Abweichungen des Marktes vorbereitet zu sein. Das Testen eines Setups gibt dem Trader einen Anhaltspunkt in Sachen Trefferquote. Ein Setup zu erstellen, welches eine hundertprozentige Trefferquote aufweist ist so gut wie unmöglich. Man muss sich demzufolge klar werden, dass auch bereits Setups mit einer Trefferquote von 60% dauerhaften Erfolg versprechen können und durchaus von Nutzen sind. Nicht nur das Muster macht den Erfolg Zu einem Setup gehören jedoch mehr wie Chartmuster und jede Menge erfolgsversprechende Indikatoren. Deshalb besteht der nächste Schritt darin, sich zu überlegen inwiefern das Moneymanagement sowie das optimale Chance-Risiko-Verhältnis in das Setup eingebunden werden können. Verlusttrades kommen immer vor und sind unvermeidbar, es gilt lediglich die eingefahrenen Verluste so niedrig wie möglich zu halten. Ganz im Sinne von „Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen“ spielen die beiden Punkte Moneymanagement und Chance-Risiko-Verhältnis die wichtigste Rolle im Setup und müssen unbedingt definiert und eingehalten werden. Dazu zählen zum einen die Auswahl der richtigen Positionsgröße, und zum Anderen der Abstand des Stop-Loss beim Eintritt in den Markt. Auch die Verwaltung des Trades muss definiert sein, wird der Stop-Loss bei 20 Punkten im Gewinn nachgezogen um das Risiko zu minimieren oder bleibt der Stop bis zum Ausstieg gleich? Um all diese Punkte zu festzustellen bedarf es einiges an Erfahrung. Manche Trader sind dazu aufgrund von mentalen oder disziplinarischen Defiziten über Ihre komplette Trading-Karriere nicht in der Lage und müssen somit immer wieder Verluste einfahren. Um die Erfahrung zu sammeln ist es ratsam in einem Demo-Konto zu üben, allerdings hat dies wiederum den Nachteil nicht den mentalen Belastungen ausgesetzt zu sein. Der perfekte Mittelweg besteht vermutlich darin, mit einem niedrigen Betrag im unteren dreistelligen Bereich mit Echtgeld zu üben und die Setups mit Bedacht einzusetzen. Können erfolgreiche Setups kopiert werden? Mittlerweile gibt es etliche Bücher und Werke über Setups im Trading, aber lässt sich das Setup eines Profis auf sein persönliches Trading einfach so übertragen? Die klare Antwort lautet NEIN, so einfach ist es dann doch nicht. Zum Einen finden sich wenig Trader die wirklich alles Ihres Know-Hows in einem Buch wiedergeben und vermitteln können. Es kann nicht von Interesse sein seine hart erarbeitete Strategie der Öffentlichkeit vollkommen preis zu geben. Zum Anderen sind die fertigen Setups nicht an den eigenen Tradingstil angepasst. Mit den Setups der Profis anzufangen und diese zu bearbeiten kann sehr hilfreich sein, es bedarf jedoch in jedem Fall einer Analyse sowie einzelne Nachjustierungen in den verschiedenen Bereichen. Die Chance aus einem Buch ein voll funktionierendes Setup zu erhalten ist eher gering. Fazit Setups stellen einen festen Bestandteil des Alltags eines Traders dar, anhand dieser ist der Tradingstil des Händlers erkennbar. Ob langfristig, mittelfristig oder kurzfristig, Setups können auf allen Bereichen erstellt und eingestellt werden. Die Erstellung eines Setups ist jedoch aufwendiger als gedacht. Von der Identifizierung der Muster bis hin zur Analyse und schlussendlich zum Backtesting der einzelnen Parameter müssen mehrere Stunden Arbeit investiert werden, um am Markt agieren zu können. Da sich der Handel auch in Zukunft weiterhin verändern wird gilt es auch nach dem erfolgreichen Start eines Setups weiterhin an dessen Bereichen und Einstellungen zu arbeiten und diese stetig anzupassen oder noch weiter zu verbessern. Bildmaterial:  © Syda Productions/Fotolia  

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