Breakout-Strategie

Mit Bollinger Bänder zum Trading-Erfolg

Was sind Bollinger Bänder? John Bollinger entwickelte die Methode, einhüllende Linien mittels gleitender Durchschnitte herzustellen, die nach oben und unten verschoben werden können. Durch den Bezug auf John Bollinger ist der Name des Indikators selbsterklärend, eine Abwandlung in Ballinger Band ist daher eher zweckentfremdet. Für die Erzeugung von Bollinger Bands verwendete John Bollinger einen Begriff aus der Mathematik, die Standardabweichung, als Maß für die variable Verschiebung. Im Gegensatz zu Envelopes mit feststehendem Prozentsatz können sich diese Linien von selbst variabel den Kursschwankungen anpassen. Das heißt, dass sich diese Bänder während einer Konsolidierungsphase oder vor einem zu erwartenden Ausbruch zusammenziehen und bei Ausbrüchen ausdehnen. Bollinger Bänder umhüllen den Kursverlauf des Underlyings mit einem variablen Abstand. Sie zeigen die Marktvolatilität zum Kursverlauf als Abstände nach oben und unten an. Der Abstand zwischen dem Kurs und einem Bollinger Band wird als Spannbreite bezeichnet. Als Maß für die Verschiebung verwenden die Bollinger Bands die Standardabweichung. Durch Addition oder Subtraktion der Standardabweichung zum gleitenden Durchschnitt erhält man diese 2 Kurven der Bollinger Bänder. Im Verhältnis zu anderen Indikatoren, Oszillatoren oder Envelopes sind Bollinger Bands selbstadjustierend. 95 % der Kurse liegen innerhalb der Bollinger Bänder (2-fache Standardabweichung). Berechnung der Bollinger Bänder Ausgangspunkt für die Berechnung bildet der gleitende Durchschnitt. Für das obere Band wird die Standardabweichung mit einem konstanten Faktor multipliziert und zum Durchschnittswert addiert. Das untere Band entsteht durch Subtraktion. Für die Standardeinstellung gilt eine Periode von 20 Tagen mit dem Multiplikationsfaktor 2. C[t] = Close der gewählten Zeiteinheit t, n = Anzahl der Zeiteinheiten n Tage, (Standard 20) BB = Bollinger Bänder Das mittlere Band: bestehend aus dem arithmetisch gleitenden Durchschnitt BB[mitte, t] = C[t] (quer) = 1/n (Summe[i=0,n-1]C[t-i] Das obere Band (entry band) mit der Standardabweichung Sigma[t]: BB[oben, t] = C[t] (quer) = C[t] + k Sigma[t] Das untere Band (exit band) mit der Standardabweichung Sigma[t]: BB[unten, t] = C[t] (quer) = C[t] – k Sigma[t] Die Berechnung des Faktors k ergibt sich aus den Quantilen der Normalverteilung. k = 1 bei 68,3 % k = 2 bei 95,4 % k = 3 bei 99,7 % Nach Bollinger gehören für das Finden gültiger Tradingsignale die von Bollinger entwickelten Parameter %b und Bandbreite (Bandwidth) dazu. Ohne diese Parameter sind die Tradingsignale meistens falsch interpretiert. Die Bollinger Bänder sind für Einschätzungen, ob ein Titel über- oder unterbewertet ist, besonders geeignet. Strategien mit dem Bollinger Band Indikator Da die Bänder Unterstützungs- bzw. Widerstandscharakter haben, den Trend oder eine Umkehr charakterisieren und die Mittellinie als Trennpunkte der oberen oder unteren Kurspreise zu verstehen ist, gelten die normalen Regeln nach technischer Analyse auch hier entsprechend. Trendfolgestrategie: Kauf, wenn das obere Band durchbrochen wurde; Verkauf, wenn das untere Band durchbrochen wurde; Stop-Loss wird auf Mittellinie gesetzt. Gegen-Trend-Strategie: Am oberen Band wird verkauft, am unteren Band wird gekauft. Das Gewinnziel liegt jeweils auf dem gleitenden Durchschnitt. Auch beim Rangetrading kann mit Bollinger Bänder erfolgreich sein. Bei der Bollinger-Breakout-Strategie ist der Einstieg schwerer als der Ausstieg. Der Kurs beim Einstieg sollte den Durchschnittswert plus die 2-fache Standardabweichung überschreiten. Beim Ausstieg ist das Unterschreiten der Mittellinie ausreichend. Dadurch kommt es um die Mittellinie zu weniger Fehlsignalen. Kleinere Schwankungen um den gleitenden Durchschnitt führen nicht zu Kaufsignalen. Einstellung des Indikators Als Standardwert werden beim Bollinger-Bands-Trading die Perioden auf 20 aufgebaut. Für die Standardabweichung gilt der Faktor 2. Die mittlere Linie, also der gleitende Durchschnitt, sollte gut an den Chartverlauf angepasst werden. Nach dem ersten Up Move aus einer Bodenformation gilt der GD als Unterstützung. Wurde der GD durchbrochen, dann wurde die Periode zu kurz gewählt. Eine Periode war allerdings zu lang, wenn die Korrektur weit ab vom GD endet. Dasselbe gilt für eine Topformation. Folgende Standardeinstellungen finden allgemein Anwendung: 10 Perioden MA und 1,5 Standardabweichung 20 Perioden MA und 2 Standardabweichungen 50 Perioden MA und 2,5 Standardabweichungen Bollinger-Bands-Trading In trendlosen Phasen werden die Bollinger Bänder als Unterstützungs- und Widerstandslevel genutzt. Breakouts werden hier als Extremereignisse gewertet, die keine Kursänderung zur Folge haben. In trendstarken Phasen laufen die Kurse lange Zeit an den Bändern entlang. Mithilfe von RSI, MACD oder OBV werden auftretende Ausbrüche als Trend oder als Trendumkehr bestätigt. Bollinger Bänder sind immer im Zusammenspiel mit anderen Indikatoren eine wertvolle Unterstützung. Bei Divergenzen zwischen Kursverlauf und Indikator kann mit einer Trendumkehr gerechnet werden. Ein starker Trend jedoch liegt vor, wenn der Indikator die Bewegung bestätigt. Dabei wird die Mittellinie als Unterstützungslinie für Korrekturbewegungen benutzt. Bei einer Trendumkehr in einen Abwärtstrend wird die Mittellinie zunehmend zur Widerstandslinie aufwärtsgerichteter Kursbewegungen. Das untere Band wird mehrfach angetestet und gebrochen. Das Ausweiten der Bänder und der starke Anstieg des ADX als Trendstärkeindikator lässt die Kraft des Abwärtstrends erkennen. Umgekehrt verhält es sich bei einem Aufwärtstrend. Der Kurs pendelt zwischen oberen Band und Mittellinie als Unterstützungslinie und durchbricht wiederholt das obere Band. Bewertungen von Top- und Bodenformationen mit Bollinger Bänder: Buy-Setup: Der erste Schenkel einer Bodenformation bildet sich außerhalb des unteren Bollinger Bandes, der zweite Schenkel bildet sich innerhalb der Bänder. Sell-Setup: Der erste Schenkel einer Topformation bildet sich außerhalb des oberen Bollinger Bandes, der zweite Schenkel bildet sich innerhalb der Bänder. Trading-Ansätze Trendfolgestrategie und Gegen-Trend-Strategie wurden bereits erwähnt. Einfache Countertrend-Strategie als Tradingansatz: Hier wird zusätzlich der Indikator RSI (relativer Stärkeindex) verwendet. Die Buy-Stopp-Limits können vor Markteröffnung in den Markt gelegt werden. Der Stopp wird außerhalb des Bollinger-Bandes unterhalb der letzten Kerze platziert. Diesen Einstieg nennt man Long-only-Setup, da die Ausbildung von Topformationen länger dauert als eine Bodenbildung. Bei dieser Strategie legt man ein Bollinger Band über den Kursverlauf. Der Kurs muss das untere Band berühren, der Schlusskurs der Kerze muss aber über dem Band liegen. Zu kontrollieren ist, ob sich eine Divergenz im RSI mit einer Standardeinstellung von 14 Perioden beobachten lässt. Der Abwärtstrend ist in Takt, wenn die Tiefstände im Kursverlauf bestätigt sind. Bestätigt der RSI dies nicht mehr, ist ein Einstiegssignal für eine Long-Position gegeben. Eine weitere Bedingung ist, dass der Kursverlauf das Hoch der Signalkerze innerhalb von 2 Zeiteinheiten überschreiten muss. Die Positionsgröße ist zum Stop unterhalb der Signalkerze anzupassen, um nicht mehr als 2 % des Tradingkapitals zu riskieren. Take Profit erfolgt durch Verkauf oder…

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Profitable Ausbruchsstrategien beim Trading (Breakouts)

Das Trading als kurz- bis mittelfristiges Handeln an den Börsen zielt darauf ab, auf Kursschwankungen oder Trendwechsel bei Wertpapieren, Indizes, Devisen oder Rohstoffe mittels gezielter Käufe oder Verkäufe gewinnbringend zu investieren. Dabei wird nach Markt- und Anlageklasse wie z. B. Aktientrading, Futurestrading, Devisen- oder Indextrading, nach Anlagehorizont wie ultrakurzfristiges Scalptrading oder mittel- bis langfristiges Positionstrading sowie nach Methoden und Signalgebern unterschieden. Zu letzterem ist das Traden nach Charttechnik, nach Indikator-Signalen, Newstrading und mittelfristiges Traden nach Fundamentaldaten zu nennen. Über sein Handelskonto bei einem Finanzdienstleister trifft der Trader seine Markteinschätzung für die passenden Entries (Trading-Setups) auf Grund seiner Analyse und Erfahrung passend zu seinem kapitalisierten Handelskonto auf dem Markt. Erfolgreich wird ein Trader mit guter Disziplin, der über sein vorher festgelegtes Risiko- und Moneymanagement seine Trades analysiert und damit Fehler in der Einschätzung weitestgehend vermeidet. Ein guter Stopp-Loss, der nach charttechnischer Analyse zu bestimmen ist, dient der Minimierung des Verlustrisikos. Die Erfahrung eines Traders führt zu einem erworbenen Fieling für das richtige Timing zum Einstieg in Trades. Dazu werden Kriterien der charttechnischen Analyse wie Trendwendemuster, Trendlinienbrüche oder bestimmte Kursformationen, das Handeln nach Einstiegskriterien wie Candlestick-Muster, klassische Tradingssetups oder Indikatorsignale genauso verwendet wie die Auswertung von Unternehmensnachrichten oder Wirtschaftsdaten. Der Einstiegszeitpunkt spielt für den Erfolg eines Trades eine wesentliche Rolle. Ziel ist es, das der Trade kurz nach dem Einstieg sofort in den Gewinn läuft. Die erwartete Kursbewegung soll mehr Gewinn bringen als Risiko dafür notwendig ist. Um diesen bestmöglichen Einstiegspunkt zu ermitteln werden Indikatoren, die klassische Formationsanalyse, Elliott-Wellen oder andere Grundlagen hinzugezogen. Jeder Trader entwickelt hier seine eigene Vorgehensweise. Dennoch bilden die grundlegenden Theorien der markt- und charttechnischen Analyse die Entscheidungsgrundlagen. Viele Trader steigen prozyklisch in einen Trend ein. Nach dem Sprichwort „der Trend ist dein Freund“ wird in die laufende Bewegung der Trendrichtung investiert. Es ist zu analysieren, ob diese bereits begonnene Bewegung mittels Analyse von Chartinformationen länger anhält. Auf den antizyklischen Einstieg setzen Ausbruchtrader, die eine Trendwende erwarten. Hier positioniert man sich bewusst gegen die aktuelle Richtung des Marktes und handelt nach ausreichender Analyse den Durchbruch durch Trendlinien, Widerstände, Unterstützungen, Ranges oder Formationen. Ausbruchsstrategien Ausbruch aus dem Trend Bekannt sind Ausbruchstrading nach SKS (Schulter-Kopf-Schulter), die Trendwenden signalisieren können. Ausbruch aus einer Range Ausbrüche aus einer Range werden oberhalb des Widerstandes gekauft und unterhalb der Unterstützung verkauft. Ausbruch aus einer Formation Getradet werden hier vorwiegend Ausbrüche aus Formationen wie Dreiecke, Flaggen, Wimpel oder Kerzenformationen wie Hammer, Hanging Man, Morning Star o. a. Spezielle Breakout Strategien 10 Candle Breakout Strategie Die 10 Candle Breakout Strategie ist eine Trendfolge-Strategie. Es wird abgewartet, bis der Preis des High oder Low der letzten 10 Candle im Chart gebrochen wird. Der Stopp-Loss wird in Traderichtung bewegt und bei Durchbruch ausgelöst. Zuerst wird ein mit 89 Perioden gleitender Durchschnitt in den Chart eingefügt. Damit legt man die Traderichtung fest. Liegt die letzte Candle über dem gleitenden Durchschnitt, wird nur long getradet und umgekehrt nur short. Sobald die letzten 10 Candles abgezählt sind, werden das High und das Low bestimmt, die als markante Einstiegs- oder Stopp-Loss-Punkte verwendet werden. In einem short Trade wird eine Sell-Stopp-Order am niedrigsten Wert (Docht oder Lunte) und eine Stopp-Loss-Order am höchsten Punkt platziert. Im long Trade wird die Buy-Stopp-Order am höchsten und Stopp-Loss-Order am niedrigsten Punkt gesetzt. Entry für einen long Trade: die letzte Candle der 10 Kerzen liegt über dem gleitenden Durchschnitt Platzieren der Pending Buy-Stopp-Order am High der letzten 10 Kerzen Platzieren von Stopp-Loss am Low der letzten 10 Kerzen Entry für einen short Trade: die letzte Candle der 10 Kerzen liegt unter dem gleitenden Durchschnitt Platzieren der Pending Sell-Stopp-Order am Low der letzten 10 Kerzen Platzieren von Stopp-Loss am High der letzten 10 Kerzen Die Pending Order muss ständig an veränderte Bedingungen angepasst werden, da sich neue Highs und Lows ausbilden, die zu anderen Trades führen würden. Das Managen des Trades erfolgt mit dem Nachziehen des Stopp-Loss in der Laufzeit des Trades. Sobald der Kurs in die andere Richtung dreht, wird der Stopp-Loss ausgelöst. Variationen der 10 Candle Breakout Strategie Als Variationen können verschiedene Arten gleitender Durchschnitte mit unterschiedlichen Periodenzahlen verwendet werden. Die 89 Tradeperioden beziehen sich bei einem Tageszeitraum auf die letzten 89 Tage. Im Minutenzeitraum wären dies die letzten 89 Minuten. Bei einer niedrigeren Periodenzahl werden Trendveränderungen schneller angezeigt. Gleitende Durchschnitte mit mehr Perioden zeigen allerdings die Trendrichtung verlässlicher an und filtern besser Fehlsignale heraus. Bei kürzerer Periodenzahl könnte es sich nur um eine kurzzeitige Korrektur handeln, die signalisiert wird. Es zeigt sich zum Beispiel, dass der Kurs über dem 89 aber unter dem 50 gleitenden Durchschnitt liegt, was als Fehlsignal gedeutet werden kann. Eine weitere Variation ist das Betrachten von mehr als nur 10 Candlesticks. Bei einem Tageszeitfenster werden mit den 10 Candles die letzten 10 Tage betrachtet. Das ist aber variabel einstellbar. Die Anzahl der rückläufigen Perioden kann beliebig gewählt werden. Eine höhere Periodenzahl als 10 liefert verlässlichere Tradingsignale. Trading von Inside Bars mit O.C.O.-Order Anknüpfungspunkte sind das Erscheinen von Inside Bars vor Markt-Breakouts, die Verwendung der O.C.O.-Order für Entries und die Berechnung des Risiko-Prozentsatzes mittels dem Risk-Management-Werkzeug. Inside Bars sind bestimmte Kerzenmuster, für die bestimmte Charakteristika gelten, die bereits in den Kerzenformationen s. o. geschildert wurden. Eine Setup-Möglichkeit besteht in der Verwendung der O.C.O.-Order. (one cancel the other). Der Stopp wird zwischen die voneinander entfernten Buy- oder Sell-Entries gesetzt. Mit dem Risk-Management-Werkzeug wird das Risiko in Pips in Netto-Risiko in Prozent aufgezeigt. Easy MAC Strategie Anknüpfungspunkte hierbei sind, dass starke Trends Rücksetzer oder Konsolidierungen haben, die für einen Einstieg in den Markt gut geeignet sind. Mit Hilfe von EMAs können Marktrichtung und Entries bestimmt werden. MACD und Trailing-Stopps sorgen für ein ausgewogenes Risikomanagement. Das einfache MAC Trading ist eine Retracement-Strategie. Zur Bestimmung von Marktrichtung und Pullbacks werden vier exponentiell gleitende Durchschnitte (200, 30, 25, 3) verwendet. Der 200 EMA zeigt die Trendidentifzierung auf, unterhalb von 200 handelt es sich um einen Abwärtstrend, oberhalb um einen Aufwärtstrend. Das Kursretracement stützt sich auf den EMA 3 und 30. Übersteigt EMA 3 den EMA 30, so liegt ein Retracement oder Pullback vor. In den Markt wird eingestiegen…

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Breakout-Strategie – Die Ausbrauchsstrategie

Mein letzter Artikel zu den Grundlagen der Charttechnik befasste sich mit dem Thema „Trendlinien“ und endete mit einem nachhaltigen Bruch einer solchen, als sich der Kurs in einem schönen Aufwärtstrend befand. Viele Trendfolger werden in solchen Marktphasen ausgestoppt, tun dann erst einmal gar nichts und beschränken sich darauf den Markt zu beobachten. Ich halte diese Herangehensweise für sinnvoll, wenn man sich dies persönlich durch eine entsprechende Strategie bzw. Handlungsweisung auferlegt hat und der Markt nicht die Signale gibt, die man für seinen definierten Wiedereinstieg braucht. Heute möchte ich Ihnen allerdings zeigen wie man – auch als Trendfolger – aber vor allem als kurzfristiger Trader – in solchen Situationen gewinnbringend handeln kann. Ich werde Ihnen die Voraussetzungen und einige wichtige Grundsätze aufzeigen, sodass Sie diese triviale Strategie direkt testen und umsetzen können. Voraussetzung für die Umsetzung ist allerdings, dass man solche Szenarien übt und ein Gespür entwickelt, um diese dann erfolgreich traden zu können. Chartmuster Als Basis für diese Strategie stelle ich Ihnen erst einmal diverse Formationen und Chartmuster vor, in denen man solche Breakouts erfahrungsgemäß gut handeln kann. Man unterscheidet die Arten von Mustern nach Trendumkehr und Trendfolge. Typische Trendumkehr-Muster sind das Double-Top/Spitze sowie die SKS-Formation. Unter den Trendfolge-Formationen sind Dreiecke und Flaggen wohl am Geläufigsten. Zur Visualisierung und zum besseren Verständnis habe ich Ihnen die häufigsten Chartmuster im Weiteren abgebildet:   Breakout Formationen Die Umkehrformationen gibt es jeweils auch in ihrer inversen Form, d. h. man muss diese einfach auf den Kopf stellen und analog dazu in die Gegenrichtung verfolgen. Ich könnte an dieser Stelle fast ins unendliche ausschweifen und noch diverse Keile, Wimpel, dreifach Böden oder Tops und Untertassen ansprechen, möchte ich aber bewusst nicht, da es sowieso nie eine Garantie für die tatsächliche Auflösung solcher Formationen gibt. Sie helfen uns lediglich dabei gewisse Szenarien im Voraus zu erkennen und unser Chancen/Risko-Verhältnis zu verbessern. Aber viel wichtiger ist, dass Sie sich diese möglichen Muster kurz vor Augen führen, damit Sie diese in der Praxis erkennen und markieren bzw. eingrenzen können. Das Wichtigtse, was Sie über Chartmuster wissen müssen, habe ich Ihnen gerade verraten. Was Sie nun noch tun müssen ist abwarten und „Tee trinken“, bis der Fisch angebissen hat. Dies hört sich jetzt recht pragmatisch an. Was wir zusätzlich noch benötigen, ist ein guter Köder und eine vernünftige Bremse, damit uns der Fang nicht abreisst.   Umsetzung der Breakout-Strategie Wie man in den Beispielbildern gut sehen kann, verlässt der Kurs die Formation zu einem gewissen Zeitpunkt. Sollte dies nicht gerade freitags gegen 21:00 Uhr sein, ist dieser Breakout unser erstes Signal für einen Einstieg. Mit Ausbruch meine ich im Übrigen einen Schlusskurs außerhalb der Formation. Ich werde im Weiteren noch einen Chart aus der Praxis aufzeigen, in dem man dann gut sehen kann, was ich damit meine. Dem Trader bleiben nun zwei Handelsansätze, die er hier verfolgen kann. Entweder eröffnet er seine Position direkt mit der nächsten Kerze oder er wartet auf einen Retest der Formation bzw. des Musters. Da wir immer günstig in den Markt kommen wollen, warten wir im Weiteren auf einen Retest. Das kann in der Praxis mit einer Pending-Order (schwebender Trade) oder einer manuellen Ausführung geschehen. Wir eröffnen die Position also erst bei Rückkehr zum Ursprung. Das klingt im ersten Moment erst einmal nicht logisch, da dies aber sehr viele Händler so machen, funktioniert es auch in der Praxis recht gut. Der entscheidende Vorteil ist, dass wir sehr günstig in den Markt kommen und dadurch ggf. größere Positionen eröffnen können, da unser Stopp nun viel enger liegen darf. Apropos Stopp, den legen wir fürs Erste einmal hinter die Formation. Das Kursziel bestimmen wir anhand der Formationshöhe, wie im Beispiel durch den schwarzen Pfeil gekennzeichnet und projizieren dieses dann einfach in Ausbruchsrichtung. In unserem folgenden Beispiel eines doppelten Bodens möchte ich grundsätzlich noch einmal aufzeigen, was für unsere Strategie wichtig ist: 1. Bruch des Chartmusters (im Beispiel, die große grüne Kerze) 2. Warten auf den Retest (es ist sinnvoll einen Bereich anhand der letzten Hochs zu definieren, nicht nur eine Linie) 3. Einstieg mit Stopp unterhalb der Formation. 4. Den Take Profit im Bereich des Kurszieles einstellen 5. Laufen lassen! Breakout Der Kurs verlief bei diesem Trade tadellos bis ins Ziel. Das Gewinn- und Verlustverhältnis lag in unserem Beispiel bei 1:1. Im Nachgang ein geräuschloser und trivialer Trade! Es gibt viele Trader, die sich speziell auf Formationen im Chart konzentrieren und diese traden. Ich muss zugeben, dass ich ein Fürsprecher dieser Handelsart bin. Mit dem Einsatz von entsprechenden Indikatoren kann man hier eine ganz simple und vielversprechende Strategie entwickeln. Vor allem in Verbindung mit Oszillatoren – hier speziell die Stochastic- lassen sich gute Signale generieren.

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Die Stochastik als Signalgeber

Heute stelle ich Ihnen mit der Stochastik einen nützlichen Indikator aus dem Portfolio der Oszillatoren, speziell für das Trading in Seitwärtsphasen vor. Da ich persönlich nach der KISS- (Keep It Short and Simple) Methode trade, ist dies einer der wenigen Indikatoren, die ich zusätzlich aufschalte und mitunter als Signalgeber für meine Einstiege nutze. Ich werde Ihnen im Folgenden erst ein mal ein paar grundlegende Fakten zur Funktion des Indikators geben und später noch auf die Kombination mit der Break out Strategie eingehen. Wie funktioniert die Stochastik? Die Stochastik beruht auf den Verfahren der Wahrscheinlichkeits-Rechnung. Durch diese kann man die Wahrscheinlichkeiten für Zufallsverfahren berechnen. Die Berechnung der Chance auf einen Sechser im Lotto oder vom Blitz getroffen zu werden stammen aus diesem Bereich der Mathematik. Der Stochastik-Oszillator, wie wir ihn als Indikator bei der technischen Analyse vorfinden, wurde von George C. Lane Ende der 50er Jahre entwickelt. Dieser Oszillator basiert auf der Feststellung, dass die Schlusskurse in einem Aufwärtstrend eher zu dem oberen Ende der Bandbreite tendieren, als umgekehrt in einem Abwärtstrend zur unteren Bandbreite. Anhand dieses Indikators kann man bestimmen, wo sich die aktuellen Schlusskurse im Vergleich zu der Bandbreite der gewählten Zeitperiode befinden. Standardwert sind hier fünf Zeiteinheiten (n=5). In der Stochastik werden zwei Linien verwendet. Die schnelle %K und die langsamere (gestrichelte) %D. Berechnungsformeln lasse ich außen vor. Diese beiden Linien bewegen sich zwischen 0 und 100, wobei die Bereiche über 80 und unter 20 – gekennzeichnet durch die gestrichelten horizontalen Linien – für uns besonders interessant sind. Diese Bereiche stellen gewisse Extremzonen dar. Mit dem Stochastik-Oszillator können vor allem Umkehrpunkte bei Seitwärtsbewegungen und leichten Trendphasen entdeckt werden. Sind die Trends ausgeprägt, ist dieser Indikator weniger für die Analyse geeignet, da hier Fehlsignale erzeugt werden. D.h. er kann sich sehr lange in diesen Extremzonen – überkauft und überverkauft – aufhalten. Signale des Stochastik-Indikators Im Allgemeinen gelten Divergenzen zwischen Indikator und Asset als richtungsweisend. Kaufsignal, wenn der Indikator aus dem überverkauften Bereich (%K und/oder %D) aufsteigt oder %K die langsamer %D übersteigt. Verkaufssignal, wenn der Indikator aus dem überkauften Bereich (%K und/oder %D) absteigt oder %K unter %D fällt. Kombination mit der Breakout Strategie In meinem letzten Artikel über die Break-Out Strategie hatte ich bereits einen Hinweis darauf gegeben, dass dieser Indikator sehr gute Signale generieren kann. Dazu möchte ich direkt mit einem aktuellen Beispiel aus der Praxis des Währungspaares EUR/USD beginnen. Mein „naked“ Chart zeigt den Bruch der Seitwärtsrange/Flagge in Kombination mit dem bereits vorgestellten Indikator. Wenn man sich den Verlauf der Trendlinie anschaut, kann man sehr gut erkennen, dass dieser immer wieder auf die Linie aufsetzt, bis es zum Durchbruch kommt. Mithilfe der Stochastik fällt uns auf, dass wir beim Retest des Ausbruches gleichzeitig den überkauften Bereich nähern und im Folgenden %K unter %D fällt. Somit haben wir schon zwei Signale generiert, die wir für einen Einstieg nutzen können. Fazit Die Stochastik ist in seiner Anwendung vor allem in Seitwärtsbewegungen und leichten Trendphasen verlässlich. In starken Trendphasen generiert er des Öfteren Fehlsignale. Der Umgang mit der Stochastik sollte geübt und verinnerlicht werden, bevor er fester Bestandteil einer Strategie wird. In Kombination mit anderen Hilfsmitteln kann man sich eine kleine aber feine Taktik zusammenstellen. Wenn Sie nun noch einen Indikator aufschalten, der zwischen Trend- und Seitwärtsphasen unterscheiden kann, dann werden Sie mit Sicherheit eine hervorragende Trefferquote vorweisen können.

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