Cannabis

In Cannabis investieren: Chancen und Handelsmöglichkeiten

In unserem letzten Beitrag zu Cannabis Aktien haben wir davon abgeraten, Cannabis Aktien inmitten des Hypes zu kaufen. Damals gaben die starken Kursschwankungen und extrem teuren Bewertungen wenig Anlass für einen unmittelbaren Einstieg. Seither haben einige der wichtigsten Cannabis Aktien deutlich an Wert verloren – andere dagegen konnten hohe Wertzuwächse verbuchen. Insgesamt ist die Volatilität der größten Cannabis Aktien in den letzten Monaten deutlich zurückgegangen. Ein Blick auf die zwei größten ETFs für den Cannabis Sektor verdeutlicht die breite Seitwärtsbewegung seit 2018. Die aktuelle Konsolidierung der Kurse könnte eine Chance für ein Investment in den Cannabis Sektor bieten. Im Folgenden präsentieren wir Ihnen eine Möglichkeit, mittels ETFs bzw. Derivaten an dem Potenzial der Branche teilzuhaben. USCANNA-CFD als Alternative zum Aktienhandel Die Analyse der Cannabis-Industrie kann eine Herausforderung sein, wenn man bedenkt, wie jung dieses Marktsegment ist. Die Auswahl einer guten Aktie kann noch schwieriger sein, da einige der börsennotierten Unternehmen jung sind, was bedeutet, dass die für die Finanzanalyse verfügbare Datenhistorie begrenzt ist. Dies ist jedoch möglicherweise nicht mehr notwendig, da die Finanzexperten schnell Indizes entwickelten, die die Performance der gesamten Branche abbilden. Das deutsche FinTech-Unternehmen BITA hat am 16. November 2018 den BITA-Global-Cannabis-Giants-Index eingeführt. Der Index ist ein sog. Performance-Index, der im Gegensatz zu einem Preis-Index die Dividenden der enthaltenen Unternehmen mit berücksichtigt und diese als Reinvestition betrachtet. Der BITA-Global-Cannabis-Giants-Index besteht aus den 20 größten öffentlichen Cannabis-Unternehmen. Um sich als Mitglied zu qualifizieren, muss ein Unternehmen mindestens die Hälfte seines Umsatzes aus den Cannabis-bezogenen Aktivitäten erzielen, an einer globalen und liquiden Börse notiert sein und in den letzten 90 Tagen ein durchschnittliches tägliches Handelsvolumen von mindestens 1 Mio. USD aufweisen. Die Gewichtung der Komponenten basiert auf der Marktkapitalisierung, wobei die größten Unternehmen den größten Teil des Index ausmachen. Da jedoch erhebliche Größenunterschiede zwischen den Mitgliedsunternehmen bestehen, beschloss der Indexanbieter, das Gewicht der einzelnen Aktien auf 15% zu begrenzen, und zwar mit Wirkung zum Zeitpunkt der vierteljährlichen Neugewichtung (jeweils der 3. Freitag im März, Juni, September und Dezember). Da Kanada die einzige entwickelte Volkswirtschaft ist, die den kommerziellen Anbau und Verkauf von Cannabis ermöglicht, sollte es nicht überraschen, dass die Mehrheit der Aktien (16 von 20) im BITA-Global-Cannabis-Giants-Index aus Kanada stammt. Von den restlichen vier Aktien stammen drei aus den USA und eine aus Großbritannien. Nicht-kanadische Mitglieder konzentrieren sich in erster Linie auf Aktivitäten im Zusammenhang mit medizinischem Cannabis, da es in ihrem Heimatland legal ist. Eines der US-Mitglieder (Innovative Industrial Properties) ist jedoch ein Immobilienfonds, der sich auf Cannabis-Anbaugebiete konzentriert. XTB bietet den Handel des BITA-Global-Cannabis-Giants-Index per CFD mit dem Symbol USCANNA an. Mögliche Handelsansätze für den USCANNA-CFD Bei der Analyse von Aktienindizes ist zu beachten, dass sich die Indizes aus bestimmten Aktien zusammensetzen. Allerdings ist es ratsam, den Nachrichtenfluss über die Mitglieder mit der größten Gewichtung zu verfolgen. Beim BITA-Global-Cannabis-Giants-Index sollte man sich besonders auf die Performance der vier Aktien konzentrieren, die mehr als die Hälfte der Indexgewichtung ausmachen: Tilray, Canopy Growth, Aurora Cannabis und GW Pharmaceuticals. Fügt man die Cronos-Gruppe und Aphria zu der Liste hinzu, macht dies mehr als 70% der Indexgewichtung aus. Quartalsberichte sowie wichtige „Corporate Actions” – zum Beispiel Kapitalmaßnahmen – sind unter anderem von entscheidender Bedeutung. Abgesehen davon sollte man auch den Überblick über die Verkaufsdaten von Cannabis behalten. Die kanadische Regierung veröffentlicht Zahlen über die monatlichen Umsätze von lizenzierten Anbietern. Die aggregierten Verkaufsdaten können Hinweise auf die zugrunde liegenden Angebot- und Nachfragetrends auf dem größten Markt für legales Cannabis liefern. Nicht zuletzt haben wir erwähnt, dass einige der kanadischen Hersteller ihre Produkte in Länder exportieren, die die Verwendung von Cannabis für medizinische Zwecke legalisiert, aber noch keine eigene Cannabis-Industrie aufgebaut haben. Die Beobachtung der sich ändernden regulatorischen Rahmenbedingungen in verschiedenen Teilen der Welt könnte sich auszahlen, um deren Einfluss auf die zukünftige Kursentwicklung des USCANNA-Index zu antizipieren. Hinweis: Dieser Artikel enthält Inhalte aus dem aktuellen Cannabis Report von XTB. Den vollständigen Cannabis Report von XTB können Sie sich hier herunterladen. Bildnachweis: © Engdao – stock.Adobe.com

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Cannabis Aktien: Geniales Investment oder nur ein Hype?

Cannabis Aktien konnten sich in den letzten Monaten erneut großer Aufmerksamkeit erfreuen. Nachdem die meisten Cannabis Aktien von Januar bis August stark eingebrochen sind – teilweise deutlich über 50% – erlebten sie von August bis Oktober ein beeindruckendes Comeback. Das Horizons Marijuana Life Sciences ETF trackt die größten Cannabis Aktien und hat vom Hoch am 9. Januar bis Mitte August 43% verloren. Von dort aus bis Mitte Oktober hat es wieder um 85% zugelegt und ein neues Rekordhoch erzielt. Seit zwei Wochen geht es allerdings wieder bergab. Sie merken schon: Cannabis Aktien sind hochvolatil. Kann es sich bei diesen Schwankungen überhaupt um ein sinnvolles Investment handeln, oder sind die Marihuana Aktien nur der Spielball eines neuen Hypes? Hohe Wachstumschancen, aber fundamental überbewertet Im Folgenden prüfen wir die fundamentale Bewertung der sechs größten Cannabis Aktien. Auf diese Weise bekommen wir einen guten Eindruck, ob die aktuelle Bewertung der Aktien einigermaßen fair oder völlig übertrieben ist. Natürlich müssen uns dabei vor Augen führen, dass der Cannabis Markt enormes Wachstumspotenzial bietet. Diesen Faktor dürfen wir in unserer Bewertung nicht unterschätzen. Eine wichtige Finanzkennzahl zur Bewertung eines Unternehmens ist das Verhältnis der Marktkapitalisierung zum Umsatz. Diese Kennzahl ist auch bekannt als das Kurs-Umsatz-Verhältnis (Price/Sales ratio, kurz: P/S Ratio). Da die meisten unserer Cannabis Unternehmen noch keine Gewinne erwirtschaften, ist eine Bewertung anhand des Kurs-Gewinn-Verhältnis (Price/Earnings ratio, kurz: P/E ratio) nicht möglich. Es fällt auf, dass der Umsatz folgender Cannabis Unternehmen (Geschäftsjahr 2017/2018) in keinem Verhältnis zur aktuellen Marktkapitalisierung (01.11.2018) steht. Bei drei der hier aufgeführten Unternehmen beträgt die Marktkapitalisierung das 400-fache des Umsatzes. Welches Kurs-Umsatz-Verhältnis ist für Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial üblich? Dazu werfen wir einen Blick auf einige bekannte Internetunternehmen, denen in der Vergangenheit enormes Wachstumspotenzial zugesprochen wurde. Amazon und Microsoft haben während der Dotcom-Blase ein Price/Sales ratio von über 30 erreicht – und das inmitten einer der größten Spekulationsblase der Geschichte. Aktuell beträgt das Price/Sales ratio 3,6 und 7,2. Nach dem Platzen der Dotcom-Blase hat sich das Price/Sales ratio zunächst durch eine Korrektur des Preises angepasst. Die Amazon Aktie fiel um 90%. Langfristig hat sich das Price/Sales ratio aufgrund des starken Umsatzwachstums trotz gleichzeitig positiver Kursentwicklung auf einem brachenüblichen Level eingependelt.   Was müsste bei den Cannabis Aktien also passieren, dass sich das Price/Sales ratio auf einem gesunden Level wiederfindet? A. Der Aktienkurs müsste entsprechend korrigieren (beim aktuellen Umsatz wäre eine Korrektur von über 90% erforderlich, um die Aktien auf ein Price/Sales ratio von 10 zu bringen), und B. das erhoffte Umsatzwachstum müsste eintreten. Der Umsatz müsste sich mindestens verzehnfachen. Das ist durchaus möglich. Allerdings nicht von heute auf morgen. Bei Wachstumsraten von 50% jährlich wäre dies nach sechs Jahren erreicht. Selbst bei einer jährlichen Verdoppelung des Umsatzes ist eine annähernd vernünftige Bewertung erst nach 3 bis 4 Jahren erreicht. Und dabei dürfte der Aktienkurs nicht mehr steigen – die bestmögliche Zukunft für die Cannabis Unternehmen ist ja bereits eingepreist! Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass im Preis der Cannabis Aktien hohe Wachstumsraten von 50 bis 100% einkalkuliert sind. Wenn eine Aktie ein so positives Zukunftsszenario reflektiert, ist das Aufwärtspotenzial begrenzt. Nur eine noch bessere Entwicklung der Zukunft könnte den Preis in den nächsten Jahren weiter nach oben treiben bzw. auf dem aktuellen Level halten.   Angst und Gier bestimmen die Kursentwicklung Ähnlich wie Bitcoin, hatten wir es bei den Cannabis Aktien im Januar 2018 mit einer Blase zu tun. Sie ist geplatzt, hat sich dann im August aber schon wieder neu gebildet. Doch im Gegensatz zu Bitcoin haben wir es hier mit realen Unternehmen zu tun, die auch reale Produkte verkaufen. Der innere Wert von Bitcoin war dagegen ausschließlich von Angebot und Nachfrage der Marktteilnehmer bestimmt. Dennoch sind viele Kryptowährungen ein gutes Beispiel für eine von Gier getriebenen Kursexplosion. Je weiter sich eine Aktie von dem eigentlichen Wert, der fairen Unternehmensbewertung, entfernt, desto spekulativer und unberechenbarer wird der Aktienkauf. Wer Aktien kauft, die sich völlig losgelöst vom Wert des Unternehmens bewegen, ist der Angst und Gier der Marktteilnehmer maximal ausgesetzt. Hinzu kommt, dass Cannabis Aktien aufgrund ihres jungen Alters, der geringen Marktkapitalisierung und volatilen Kursentwicklung noch nicht zum Anlageuniversum institutioneller Investoren gehören. Damit sind überwiegend private Investoren am Markt, die sich entsprechend emotional verhalten. Dies ist ein Grund für die krassen Kursschwankungen. Ein erneutes Aufflammen des Hypes könnte die Kurse jederzeit wieder zu neuen Höhen bringen. Wer ein Beispiel für irrationales Marktverhalten in der Vergangenheit sucht, kann sich die Internetblase im Jahr 2000 anschauen. Dort hat man allen Unternehmen, die mit dem Internet irgendwie in Verbindung standen, enorme Wachstumschancen zugesprochen. Letztendlich waren diese Prognosen völlig übertrieben – die Etablierung des Internets hat viel länger gedauert, als erwartet. Das haben nur wenige Unternehmen überlebt – unter anderem Amazon. Doch selbst die Amazon-Aktie musste in den Jahren 2000 bis 2001 Verluste von 95% hinnehmen. Die Aktie hat sich von diesen Verlusten erst nach 9 Jahren wieder erholt.   Fazit: Cannabis Aktien erst nach dem Hype kaufen Der Cannabis Markt bleibt nach wie vor eine spannende Nische mit enormen Wachstumspotenzial. Da die Aktien jedoch aktuell inmitten des Hypes von Angst und Gier beherrscht werden, sehen wir von einem langfristigen Investment ab. Zudem sind viele Cannabis Aktien bereits sehr, sehr teuer bewertet. Sofern sich die Aktienkurse auf einem Preis stabilisieren, der die Zukunftschancen der Unternehmen fair bewertet, sind Cannabis Aktien sicher eine lukrative Anlage mit großen Chancen. Und selbstverständlich gilt auch hier: Nicht alle Eier in einen Korb legen. Die Cannabis Anlagen sollten nur einen Bruchteil des Aktien-Portfolios ausmachen. 10% können hier ein guter Richtwert sein. Bildnachweis: © Thamyris – stock.adobe.com

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