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Wie geht es weiter? Drei Szenarien für US-Aktien

In unserer Facebook-Gruppe haben wir bereits am 1. Oktober – drei Tage vor dem Beginn des Abverkaufs – darauf hingewiesen, dass sich der Bullenmarkt in keiner guten Verfassung befindet. Dazu haben wir in diesem Artikel vor zwei Wochen gezeigt, wie drei wichtige vorausschauende Aktiengruppen auf eine Fortsetzung der Korrektur hinweisen. Vom Jahreshoch ausgehend ist der S&P 500 aktuell 8,8% im Minus. Im Dow Jones 30 sind es 7,7% und im Nasdaq 100 ganze 11,7%. Der Bullenmarkt scheint nach vier Wochen fallender Kurse vergessen zu sein. Ist das der neue Normalzustand oder können wir mit einer Rückkehr zu stetig steigenden Kursen rechnen? Wir haben drei Szenarien für eine mögliche Entwicklung der US-Aktienmärkte erstellt.   Szenario #1: US-Aktien erholen sich (dank Apple) und setzen den langfristigen Aufwärtstrend fort Dieses Szenario könnte schon am Donnerstag mit den Quartalszahlen von Apple ausgelöst werden. Apple ist das letzte Unternehmen der FAANG-Aktien, das in dieser Berichtssaison Zahlen veröffentlicht. Das Schwergewicht in wichtigen Indizes könnte die nächste Erholungsbewegung antreiben. Apple macht 4% im S&P 500 aus, 6% im Dow Jones 30 und 13% im Nasdaq 100. Da das Unternehmen vergleichsweise günstig bewertet ist, dürfte eine Rally der Apple-Aktie nachhaltig sein. Ein für die Republikaner positives Wahlergebnis in den US Midterm Elections am 6. November könnte die Aktienmärkte zusätzlich befeuern. Damit wäre die Handlungsfähigkeit der Regierung vorerst wieder sichergestellt. Selbst die Tatsache, dass nach der Wahl ein großes Stück Unsicherheit beseitigt wurde, dürfte die Märkte positiv stimmen.   Szenario #2: Die Märkte bleiben volatil und korrigieren weiter nach unten Wenn Trump bis Dezember keine Einigung im Handelsstreit mit China treffen kann, und die US-Notenbank unbeirrt mit ihren Zinsanhebungen voranschreitet, dürften die US-Aktien auf Jahressicht im Minus bleiben. Ein Ausgang der US-Wahlen, bei dem die Demokraten den Kongress und eventuell sogar zusätzlich den Senat beherrschen, dürfte die Fortsetzung der Trump-Politik massiv erschweren. Das wäre negativ für den Aktienmarkt. Schließlich sind noch einige wirtschaftsfreundliche Deregulierungen geplant. Die Abwärtsziele im S&P 500 wären der Bereich von 2500 bis 2550. Das Jahrestief im Februar dürfte erneut getestet werden. Dabei könnte sich der mittelfristige Abwärtstrend selbst verstärken. Die fallenden Aktien würden früher oder später die Konsumentenstimmung negativ beeinflussen und damit direkte Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Für Trader dagegen ist die hohe Volatilität die beste Umgebung. Zwischenzeitliche Erholungsversuche bieten immer wieder Gelegenheit für Short-Trades.   Szenario #3: Ein Crash unterbricht den langfristigen Bullenmarkt Dies ist das unwahrscheinlichste Szenario. Aber es nicht unmöglich. Auch in einer Phase des Wirtschaftswachstums gab es in der Vergangenheit immer wieder starke Kurseinbrüche. Diese hielten jedoch nur wenige Woche an und gingen anschließend wieder in den Bullenmarkt über. Jedes Mal waren es exzellente Kaufgelegenheiten. Beispiele dafür sind der Crash im Herbst 1987, der Abverkauf von Technologie-Aktien 1998 oder der Flash-Crash im August 2015. Das erste Szenario können wir noch nicht bestätigen. Solange das Wahlergebnis und die Gespräche mit China für hohe Unsicherheit sorgen, dürfte die Volatilität hoch bleiben. Erst wenn sich der S&P 500 über einem Level von 2710 stabilisiert, sehen wir grünes Licht für eine weitere Erholung.

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FAANG-Aktien: Wie weit können sie noch steigen? [Chartanalyse]

Auch wenn die FAANG-Aktien nicht mehr alle zu den am besten performenden Werten gehören, stehen sie gemäß ihrer Gewichtung im Technologie-Index Nasdaq 100 noch an vorderster Stelle. Mit den FAANG-Aktien meinen wir Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Alphabet (früher Google). Diese Aktien haben mit ihren außergewöhnlichen Kursrallys in den vergangenen Jahren regelmäßig für Schlagzeilen gesorgt. Aufgrund ihrer hohen Marktkapitalisierung tragen sie maßgeblich zur Performance der wichtigsten Aktienindizes in den USA bei. Man könnte sagen, der Bullenmarkt liegt in den Händen der FAANG-Aktien. Damit lohnt es sich, einen Blick auf die entsprechenden Aktien zu werfen. Im Folgenden prüfen wir das Chartbild der FAANG-Aktien. Haben diese Aktien noch Potenzial, oder ist nicht mehr mit einem Aufwärtsschub für den Nasdaq 100 zu rechnen?   Facebook – Short In der obigen Indexaufteilung sehen wir, dass Facebook mit einem Gewicht von 4,44% immer noch unter den Top 5 steht. Dagegen konnte auch der starke Kurseinbruch im Juli nichts tun. Dennoch tut sich Facebook mit einer Erholung schwer. Das Chartbild deutet auch nicht auf eine Bodenbildung hin. Wir konnten in diesem Monat noch keine Umkehrkerze auf Tagesbasis beobachten. Solange eine Umkehr mit Unterstützung von steigendem Volumen (buying Volume) ausbleibt, sehen wir rot. Das Monatstief liegt bei 160,16. Als weiteres Kursziel nach unten liegt das Jahrestief im März bei 150. Nach oben sehen wir die Aktie mit einem signifikanten Widerstandslevel bei 170 begrenzt.   Amazon – Short/Neutral Amazon befindet sich in einem intakten Aufwärtstrend. Das Rekordhoch wurde erst vor wenigen Tagen markiert – gefolgt von einem Abverkauf (-5%). Aktuell befindet sich der Kurs in der Mitte zwischen Monatshoch und -tief. Ein Blick auf den Stundenchart zeigt Volumenanstiege auf fallende Kurse. Das lässt eine Ermüdung der Erholung vermuten. Wir sehen damit aktuell höhere Chancen für ein Anpeilen des Monatstiefs, als für ein neues Rekordhoch. Das Monatstief ist bei 1917. Das Rekordhoch liegt bei 2050,50. Wer jetzt dennoch auf der Long-Seite einsteigen möchte, sollte einen Blick auf die Fundamentaldaten werfen. Diese deuten darauf hin, dass die Kursrally schon sehr ausgedehnt ist.   Apple – Long Ähnlich wie Amazon kennt Apple seit über einem Jahr nur den Weg nach oben. Das Rekordhoch wurde einen Tag nach dem letzten Rekordhoch von Amazon erzielt. Das Bild im Stundenchart macht Hoffnung auf ein baldiges Erreichen des Jahres- und Monatshochs bei knapp 230. Nach dem Abverkauf vor wenigen Tagen folgte eine dynamische Aufwärtsbewegung. Diese hat bis 228,35 gereicht. 218 bildet als Monatstief zusammen mit dem Zwischenhoch im August eine valide Unterstützungszone.   Netflix – Short Auch wenn einige Unternehmen eine höhere Gewichtung im Nasdaq 100 haben, gehört Netflix immer noch zu den beliebtesten Aktien. Im Nasdaq 100 steht sie an zwölfter Stelle (Alphabet wird doppelt gezählt, da es sich hier um zwei verschiedene Aktienklassen handelt). Netflix hat alleine in diesem Jahr 90% zugelegt. An der Spitze war sie sogar 116% im plus – mehr als eine Verdoppelung. Einige sprechen hier von einer Blase – und vergleichen die Kursentwicklung mit der von Cisco im Jahr 2000. So wie der Kurs exponentiell gestiegen ist, hat er zwischenzeitlich auch entsprechend stark korrigiert – mit über 20%. Vom Tief im August bei 311 ist die Aktie inzwischen wieder rund 17% gestiegen. Das Abwärtsgap nach den Quartalszahlen im Juli wurde bisher allerdings nicht geschlossen. Der Bereich zwischen 330 und 340 kann als Unterstützungszone gesehen werden. Solange die Aktie unter dem Widerstandsbereich bei 380 handelt, rechnen wir mit tieferen Kursen.   Google (Alphabet) – Short/Neutral Alphabet steht mit insgesamt 8,75% Gewichtung an vierter Stelle im Nasdaq 100. Die 1-Jahres-Performance ist mit rund 25% im Vergleich zu Netflix, Amazon und Apple nicht viel. Die Aktie hat Anfang September im Zuge des Abverkaufs von Technologiewerten eine markante Trendlinie, sowie die 50-Tage gleitende Durchschnittslinie nach unten durchbrochen. Seit einigen Tagen ist der Kurs in der Unterstützungszone zwischen 1170 und 1190 gefangen. Sollte die Unterstützung nach unten verlassen werden, steht als nächstes die 200-Tage Linie bei ca. 1125 sowie eine Unterstützungszone bei 1110 an. Nach oben sehen wir die Aktie durch ein Doppel-Top bei 1265 begrenzt. Davor muss sich der Kurs noch aus der aktuellen Unterstützungszone befreien. Der Stundenchart spricht für eine Fortsetzung der schwachen Kursentwicklung: Erholungsversuche werden mit relativ hohem Verkaufsvolumen zunichte gemacht.

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