Auch wenn die FAANG-Aktien nicht mehr alle zu den am besten performenden Werten gehören, stehen sie gemäß ihrer Gewichtung im Technologie-Index Nasdaq 100 noch an vorderster Stelle.
Mit den FAANG-Aktien meinen wir Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Alphabet (früher Google). Diese Aktien haben mit ihren außergewöhnlichen Kursrallys in den vergangenen Jahren regelmäßig für Schlagzeilen gesorgt. Aufgrund ihrer hohen Marktkapitalisierung tragen sie maßgeblich zur Performance der wichtigsten Aktienindizes in den USA bei. Man könnte sagen, der Bullenmarkt liegt in den Händen der FAANG-Aktien. Damit lohnt es sich, einen Blick auf die entsprechenden Aktien zu werfen.
Im Folgenden prüfen wir das Chartbild der FAANG-Aktien. Haben diese Aktien noch Potenzial, oder ist nicht mehr mit einem Aufwärtsschub für den Nasdaq 100 zu rechnen?
Facebook – Short
In der obigen Indexaufteilung sehen wir, dass Facebook mit einem Gewicht von 4,44% immer noch unter den Top 5 steht. Dagegen konnte auch der starke Kurseinbruch im Juli nichts tun.
Dennoch tut sich Facebook mit einer Erholung schwer. Das Chartbild deutet auch nicht auf eine Bodenbildung hin. Wir konnten in diesem Monat noch keine Umkehrkerze auf Tagesbasis beobachten.
Solange eine Umkehr mit Unterstützung von steigendem Volumen (buying Volume) ausbleibt, sehen wir rot. Das Monatstief liegt bei 160,16. Als weiteres Kursziel nach unten liegt das Jahrestief im März bei 150. Nach oben sehen wir die Aktie mit einem signifikanten Widerstandslevel bei 170 begrenzt.
Amazon – Short/Neutral
Amazon befindet sich in einem intakten Aufwärtstrend. Das Rekordhoch wurde erst vor wenigen Tagen markiert – gefolgt von einem Abverkauf (-5%). Aktuell befindet sich der Kurs in der Mitte zwischen Monatshoch und -tief.
Ein Blick auf den Stundenchart zeigt Volumenanstiege auf fallende Kurse. Das lässt eine Ermüdung der Erholung vermuten. Wir sehen damit aktuell höhere Chancen für ein Anpeilen des Monatstiefs, als für ein neues Rekordhoch.
Das Monatstief ist bei 1917. Das Rekordhoch liegt bei 2050,50.
Wer jetzt dennoch auf der Long-Seite einsteigen möchte, sollte einen Blick auf die Fundamentaldaten werfen. Diese deuten darauf hin, dass die Kursrally schon sehr ausgedehnt ist.
Apple – Long
Ähnlich wie Amazon kennt Apple seit über einem Jahr nur den Weg nach oben. Das Rekordhoch wurde einen Tag nach dem letzten Rekordhoch von Amazon erzielt.
Das Bild im Stundenchart macht Hoffnung auf ein baldiges Erreichen des Jahres- und Monatshochs bei knapp 230. Nach dem Abverkauf vor wenigen Tagen folgte eine dynamische Aufwärtsbewegung. Diese hat bis 228,35 gereicht. 218 bildet als Monatstief zusammen mit dem Zwischenhoch im August eine valide Unterstützungszone.
Netflix – Short
Auch wenn einige Unternehmen eine höhere Gewichtung im Nasdaq 100 haben, gehört Netflix immer noch zu den beliebtesten Aktien. Im Nasdaq 100 steht sie an zwölfter Stelle (Alphabet wird doppelt gezählt, da es sich hier um zwei verschiedene Aktienklassen handelt).
Netflix hat alleine in diesem Jahr 90% zugelegt. An der Spitze war sie sogar 116% im plus – mehr als eine Verdoppelung. Einige sprechen hier von einer Blase – und vergleichen die Kursentwicklung mit der von Cisco im Jahr 2000.
So wie der Kurs exponentiell gestiegen ist, hat er zwischenzeitlich auch entsprechend stark korrigiert – mit über 20%. Vom Tief im August bei 311 ist die Aktie inzwischen wieder rund 17% gestiegen. Das Abwärtsgap nach den Quartalszahlen im Juli wurde bisher allerdings nicht geschlossen.
Der Bereich zwischen 330 und 340 kann als Unterstützungszone gesehen werden. Solange die Aktie unter dem Widerstandsbereich bei 380 handelt, rechnen wir mit tieferen Kursen.
Google (Alphabet) – Short/Neutral
Alphabet steht mit insgesamt 8,75% Gewichtung an vierter Stelle im Nasdaq 100. Die 1-Jahres-Performance ist mit rund 25% im Vergleich zu Netflix, Amazon und Apple nicht viel.
Die Aktie hat Anfang September im Zuge des Abverkaufs von Technologiewerten eine markante Trendlinie, sowie die 50-Tage gleitende Durchschnittslinie nach unten durchbrochen. Seit einigen Tagen ist der Kurs in der Unterstützungszone zwischen 1170 und 1190 gefangen.
Sollte die Unterstützung nach unten verlassen werden, steht als nächstes die 200-Tage Linie bei ca. 1125 sowie eine Unterstützungszone bei 1110 an.
Nach oben sehen wir die Aktie durch ein Doppel-Top bei 1265 begrenzt. Davor muss sich der Kurs noch aus der aktuellen Unterstützungszone befreien.
Der Stundenchart spricht für eine Fortsetzung der schwachen Kursentwicklung: Erholungsversuche werden mit relativ hohem Verkaufsvolumen zunichte gemacht.