Börse

EUR/USD Chartanalyse – zu spät für einen Short-Trade?

Wer dem Trend folgt, ist mit dem neuen Jahrestief des EUR/USD am Montag short gegangen. Wer jetzt noch short gehen möchte, sollte eine Gegenbewegung abwarten – darf aber nicht zu viel erwarten. Erholungsversuche wurden bisher verkauft – zuletzt am 07.11. bei 1.15. Aufgrund der dynamischen Abwärtsbewegung ist ein Rücklauf bis über 1.13 unwahrscheinlich. Davor dürfte das Währungspaar in den nächsten Tagen bis 1.12-1.115 fallen. Für diesen Trade kann die Marke von 1.13 als Stop Loss dienen. Weitere Ziele auf der Unterseite sind 1.085 und schließlich die Unterstützungszone 1.05-1.06. Der RSI nährt sich dem überverkauften Bereich, zeigt aber noch lange keinen stark überverkauften Markt an. Unter 1.15 handeln wir den EUR/USD auf der Short-Seite. Fundamentale Faktoren unterstützen einen abwertenden Euro. Lesen Sie dazu unsere letzte Analyse zum EUR/USD.

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EUR/USD: Wie tief kann der Euro noch fallen?

Am Montag ist der Euro unter 1.13 gefallen und hat damit den tiefsten Stand seit Juni 2017 erreicht. Das neue Jahrestief bestätigt die Fortsetzung des Abwärtstrends. Welche Faktoren stehen hinter der Abwertung des Euros? Und können diese den Eurokurs in den nächsten Wochen noch weiter fallen lassen? Der maßgebliche Faktor für die Abwertung des Euros gegenüber dem US-Dollar seit Februar ist offensichtlich die divergierende Zinspolitik und Wirtschaftsentwicklung. Während die US-Notenbank mitten im Zinsanhebungszyklus steht, ist die EZB kurz vor dem Ende einer ultralockeren Geldpolitik. In den USA boomt die Wirtschaft, während das Wachstum in Europa seit einigen Monaten rückläufig ist. Das Zinsniveau der beiden Wirtschaftsräume verdeutlicht die Differenz: In den USA werfen die 10jährigen Staatsanleihen 3,18% ab, in Deutschland sind es nur 0,39%. Untenstehender Chart zeigt diese Zinsdifferenz im Vergleich zum Wechselkurs EUR/USD. Solange sich die Zinsdifferenz auf diesem Level hält oder sogar ausweitet, ist der USD die attraktivere Währung.   Auch die Einkaufsmanagerindizes, ein Frühindikator für die Wirtschaftsentwicklung, machen die divergierende Wirtschaftsentwicklung deutlich. Zwar befinden sich beide Wirtschaftsräume noch in der Expansionsphase – die PMIs sind über 50 – aber in der Eurozone können wir seit Januar rückläufiges Wachstum beobachten (siehe untenstehender Chart). In den USA hat sich der Einkaufsmanagerindex der herstellenden Industrie (ISM Manufacturing PMI) auf einem relativ hohen Level zwischen 58 und 61 gehalten. Unter anderem resultiert aus dieser unterschiedlichen Wirtschaftsstärke die vorliegende Differenz in der Geldpolitik. Da wir als Trader aber immer das Zukunfts-Szenario handeln wollen, müssen wir vorausschauend denken. Wie wird sich die Geldpolitik in den nächsten 3 bis 6 Monaten verändern? Sollte die EZB wie geplant im nächsten Jahr die ersten Zinserhöhungen einleiten, während die Fed dann schon vom Ende des Zinsanhebungszyklus spricht, wäre dies für den Euro im Vergleich zum USD ein sehr positives Signal. Denn nicht nur die vorherrschende Zinsdifferenz spielt eine Rolle, sondern viel mehr die relative Veränderung in 3 bis 6 Monaten gegenüber der heutigen Situation. Dieses Szenario ist aber angesichts der schwachen Wirtschaftsentwicklung in der Eurozone sehr unwahrscheinlich. Wenn die Eurozone in eine Rezession rutscht, würde die EZB wieder zu geldpolitischen Maßnahmen greifen und den Euro damit weiter schwächen. Weniger langfristig belastet aktuell die politische Unsicherheit den Euro. Italiens Haushaltsdefizit und das Hin und Her rund um den Brexit sorgen für weitere Schwäche im EUR/USD. Es besteht nach wie vor die Gefahr, dass Italien die Stabilität der Eurozone ins Wanken bringt. Dies würde einen Wirtschaftsabschwung im Euroraum selbstverständlich beschleunigen. Natürlich können auch einige Faktoren auf der anderen Seite des Ozeans für eine Abschwächung des USD sprechen. Aber solange dort die Wirtschaft stabil bleibt, sodass die Inflation steigt und die Fed weitere Zinserhöhungen durchführt, dürfte der USD die favorisierte Währung bleiben. Schauen Sie sich hier unsere aktuelle Chartanalyse zum EUR/USD an. Bildnachweis: ©tanaonte – stock.adobe.com

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Gold: Deshalb ist der Erholungsversuch gescheitert

Die fundamentalen Faktoren von Gold haben sich gegen eine Kursrally durchgesetzt. In unserem letzten Beitrag zum Goldpreis haben wir erklärt, warum der Goldpreis aus fundamentaler Sicht fallen dürfte. Seither hat Gold über 2% verloren und heute ein 1-Monatstief erreicht. Der Gedanke eines neuen Aufwärtstrends, angefangen mit dem impulsartigen Anstieg vor einem Monat, hat sich damit nicht erfüllt. Folgende drei Faktoren wirken aktuell belastend für Gold:   Die US-Notenbank bestätigt weitere Zinsanhebungen Am Donnerstag hat die Fed wie erwartet den Leitzins nicht weiter angehoben. Jedoch wurde der Ausblick auf bevorstehende Zinsanhebungen bestätigt. Das Wirtschaftswachstum sei nach wie vor stark. Die nächste Zinsanhebung dürfte im Dezember erfolgen. Die dafür aktuell am Markt eingepreiste Wahrscheinlichkeit liegt bei 76%. Damit bleiben Staatsanleihen als Alternative zu Gold eine attraktive Anlage. Die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihe beträgt 2,94%.   Der US-Dollar wertet auf Zusammen mit dem Ausblick auf weitere Zinsanhebungen hat der US-Dollar aufgewertet. Der Dollar-Index steht kurz vor seinem Jahreshoch. Mit einem stärkeren Dollar verteuert sich Gold für Investoren außerhalb den USA. Angesichts der relativ hohen Zinsen in den USA, ist der US-Dollar gegenüber Gold zu bevorzugen.   Öl zieht die Edelmetalle mit nach unten Gold wird gerne als Inflationsschutz herangezogen. Ein wichtiger Inflationstreiber sind Rohstoffe – allen voran Öl. Seit über einem Monat befindet sich der Ölpreis allerdings im Abwärtstrend. Inzwischen ist WTI Crude Oil sogar im Bärenmarkt – der Verlust vom letzten Kurshoch beträgt mehr als 20%. Damit ist ein wichtiger Faktor für steigende Inflation weggefallen. Untenstehender Chart verdeutlicht den Zusammenhang zwischen Gold und Öl. Bildnachweis: ©Petr Ciz – stock.adobe.com

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Cannabis Aktien: Geniales Investment oder nur ein Hype?

Cannabis Aktien konnten sich in den letzten Monaten erneut großer Aufmerksamkeit erfreuen. Nachdem die meisten Cannabis Aktien von Januar bis August stark eingebrochen sind – teilweise deutlich über 50% – erlebten sie von August bis Oktober ein beeindruckendes Comeback. Das Horizons Marijuana Life Sciences ETF trackt die größten Cannabis Aktien und hat vom Hoch am 9. Januar bis Mitte August 43% verloren. Von dort aus bis Mitte Oktober hat es wieder um 85% zugelegt und ein neues Rekordhoch erzielt. Seit zwei Wochen geht es allerdings wieder bergab. Sie merken schon: Cannabis Aktien sind hochvolatil. Kann es sich bei diesen Schwankungen überhaupt um ein sinnvolles Investment handeln, oder sind die Marihuana Aktien nur der Spielball eines neuen Hypes? Hohe Wachstumschancen, aber fundamental überbewertet Im Folgenden prüfen wir die fundamentale Bewertung der sechs größten Cannabis Aktien. Auf diese Weise bekommen wir einen guten Eindruck, ob die aktuelle Bewertung der Aktien einigermaßen fair oder völlig übertrieben ist. Natürlich müssen uns dabei vor Augen führen, dass der Cannabis Markt enormes Wachstumspotenzial bietet. Diesen Faktor dürfen wir in unserer Bewertung nicht unterschätzen. Eine wichtige Finanzkennzahl zur Bewertung eines Unternehmens ist das Verhältnis der Marktkapitalisierung zum Umsatz. Diese Kennzahl ist auch bekannt als das Kurs-Umsatz-Verhältnis (Price/Sales ratio, kurz: P/S Ratio). Da die meisten unserer Cannabis Unternehmen noch keine Gewinne erwirtschaften, ist eine Bewertung anhand des Kurs-Gewinn-Verhältnis (Price/Earnings ratio, kurz: P/E ratio) nicht möglich. Es fällt auf, dass der Umsatz folgender Cannabis Unternehmen (Geschäftsjahr 2017/2018) in keinem Verhältnis zur aktuellen Marktkapitalisierung (01.11.2018) steht. Bei drei der hier aufgeführten Unternehmen beträgt die Marktkapitalisierung das 400-fache des Umsatzes. Welches Kurs-Umsatz-Verhältnis ist für Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial üblich? Dazu werfen wir einen Blick auf einige bekannte Internetunternehmen, denen in der Vergangenheit enormes Wachstumspotenzial zugesprochen wurde. Amazon und Microsoft haben während der Dotcom-Blase ein Price/Sales ratio von über 30 erreicht – und das inmitten einer der größten Spekulationsblase der Geschichte. Aktuell beträgt das Price/Sales ratio 3,6 und 7,2. Nach dem Platzen der Dotcom-Blase hat sich das Price/Sales ratio zunächst durch eine Korrektur des Preises angepasst. Die Amazon Aktie fiel um 90%. Langfristig hat sich das Price/Sales ratio aufgrund des starken Umsatzwachstums trotz gleichzeitig positiver Kursentwicklung auf einem brachenüblichen Level eingependelt.   Was müsste bei den Cannabis Aktien also passieren, dass sich das Price/Sales ratio auf einem gesunden Level wiederfindet? A. Der Aktienkurs müsste entsprechend korrigieren (beim aktuellen Umsatz wäre eine Korrektur von über 90% erforderlich, um die Aktien auf ein Price/Sales ratio von 10 zu bringen), und B. das erhoffte Umsatzwachstum müsste eintreten. Der Umsatz müsste sich mindestens verzehnfachen. Das ist durchaus möglich. Allerdings nicht von heute auf morgen. Bei Wachstumsraten von 50% jährlich wäre dies nach sechs Jahren erreicht. Selbst bei einer jährlichen Verdoppelung des Umsatzes ist eine annähernd vernünftige Bewertung erst nach 3 bis 4 Jahren erreicht. Und dabei dürfte der Aktienkurs nicht mehr steigen – die bestmögliche Zukunft für die Cannabis Unternehmen ist ja bereits eingepreist! Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass im Preis der Cannabis Aktien hohe Wachstumsraten von 50 bis 100% einkalkuliert sind. Wenn eine Aktie ein so positives Zukunftsszenario reflektiert, ist das Aufwärtspotenzial begrenzt. Nur eine noch bessere Entwicklung der Zukunft könnte den Preis in den nächsten Jahren weiter nach oben treiben bzw. auf dem aktuellen Level halten.   Angst und Gier bestimmen die Kursentwicklung Ähnlich wie Bitcoin, hatten wir es bei den Cannabis Aktien im Januar 2018 mit einer Blase zu tun. Sie ist geplatzt, hat sich dann im August aber schon wieder neu gebildet. Doch im Gegensatz zu Bitcoin haben wir es hier mit realen Unternehmen zu tun, die auch reale Produkte verkaufen. Der innere Wert von Bitcoin war dagegen ausschließlich von Angebot und Nachfrage der Marktteilnehmer bestimmt. Dennoch sind viele Kryptowährungen ein gutes Beispiel für eine von Gier getriebenen Kursexplosion. Je weiter sich eine Aktie von dem eigentlichen Wert, der fairen Unternehmensbewertung, entfernt, desto spekulativer und unberechenbarer wird der Aktienkauf. Wer Aktien kauft, die sich völlig losgelöst vom Wert des Unternehmens bewegen, ist der Angst und Gier der Marktteilnehmer maximal ausgesetzt. Hinzu kommt, dass Cannabis Aktien aufgrund ihres jungen Alters, der geringen Marktkapitalisierung und volatilen Kursentwicklung noch nicht zum Anlageuniversum institutioneller Investoren gehören. Damit sind überwiegend private Investoren am Markt, die sich entsprechend emotional verhalten. Dies ist ein Grund für die krassen Kursschwankungen. Ein erneutes Aufflammen des Hypes könnte die Kurse jederzeit wieder zu neuen Höhen bringen. Wer ein Beispiel für irrationales Marktverhalten in der Vergangenheit sucht, kann sich die Internetblase im Jahr 2000 anschauen. Dort hat man allen Unternehmen, die mit dem Internet irgendwie in Verbindung standen, enorme Wachstumschancen zugesprochen. Letztendlich waren diese Prognosen völlig übertrieben – die Etablierung des Internets hat viel länger gedauert, als erwartet. Das haben nur wenige Unternehmen überlebt – unter anderem Amazon. Doch selbst die Amazon-Aktie musste in den Jahren 2000 bis 2001 Verluste von 95% hinnehmen. Die Aktie hat sich von diesen Verlusten erst nach 9 Jahren wieder erholt.   Fazit: Cannabis Aktien erst nach dem Hype kaufen Der Cannabis Markt bleibt nach wie vor eine spannende Nische mit enormen Wachstumspotenzial. Da die Aktien jedoch aktuell inmitten des Hypes von Angst und Gier beherrscht werden, sehen wir von einem langfristigen Investment ab. Zudem sind viele Cannabis Aktien bereits sehr, sehr teuer bewertet. Sofern sich die Aktienkurse auf einem Preis stabilisieren, der die Zukunftschancen der Unternehmen fair bewertet, sind Cannabis Aktien sicher eine lukrative Anlage mit großen Chancen. Und selbstverständlich gilt auch hier: Nicht alle Eier in einen Korb legen. Die Cannabis Anlagen sollten nur einen Bruchteil des Aktien-Portfolios ausmachen. 10% können hier ein guter Richtwert sein. Bildnachweis: © Thamyris – stock.adobe.com

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Wie geht es weiter? Drei Szenarien für US-Aktien

In unserer Facebook-Gruppe haben wir bereits am 1. Oktober – drei Tage vor dem Beginn des Abverkaufs – darauf hingewiesen, dass sich der Bullenmarkt in keiner guten Verfassung befindet. Dazu haben wir in diesem Artikel vor zwei Wochen gezeigt, wie drei wichtige vorausschauende Aktiengruppen auf eine Fortsetzung der Korrektur hinweisen. Vom Jahreshoch ausgehend ist der S&P 500 aktuell 8,8% im Minus. Im Dow Jones 30 sind es 7,7% und im Nasdaq 100 ganze 11,7%. Der Bullenmarkt scheint nach vier Wochen fallender Kurse vergessen zu sein. Ist das der neue Normalzustand oder können wir mit einer Rückkehr zu stetig steigenden Kursen rechnen? Wir haben drei Szenarien für eine mögliche Entwicklung der US-Aktienmärkte erstellt.   Szenario #1: US-Aktien erholen sich (dank Apple) und setzen den langfristigen Aufwärtstrend fort Dieses Szenario könnte schon am Donnerstag mit den Quartalszahlen von Apple ausgelöst werden. Apple ist das letzte Unternehmen der FAANG-Aktien, das in dieser Berichtssaison Zahlen veröffentlicht. Das Schwergewicht in wichtigen Indizes könnte die nächste Erholungsbewegung antreiben. Apple macht 4% im S&P 500 aus, 6% im Dow Jones 30 und 13% im Nasdaq 100. Da das Unternehmen vergleichsweise günstig bewertet ist, dürfte eine Rally der Apple-Aktie nachhaltig sein. Ein für die Republikaner positives Wahlergebnis in den US Midterm Elections am 6. November könnte die Aktienmärkte zusätzlich befeuern. Damit wäre die Handlungsfähigkeit der Regierung vorerst wieder sichergestellt. Selbst die Tatsache, dass nach der Wahl ein großes Stück Unsicherheit beseitigt wurde, dürfte die Märkte positiv stimmen.   Szenario #2: Die Märkte bleiben volatil und korrigieren weiter nach unten Wenn Trump bis Dezember keine Einigung im Handelsstreit mit China treffen kann, und die US-Notenbank unbeirrt mit ihren Zinsanhebungen voranschreitet, dürften die US-Aktien auf Jahressicht im Minus bleiben. Ein Ausgang der US-Wahlen, bei dem die Demokraten den Kongress und eventuell sogar zusätzlich den Senat beherrschen, dürfte die Fortsetzung der Trump-Politik massiv erschweren. Das wäre negativ für den Aktienmarkt. Schließlich sind noch einige wirtschaftsfreundliche Deregulierungen geplant. Die Abwärtsziele im S&P 500 wären der Bereich von 2500 bis 2550. Das Jahrestief im Februar dürfte erneut getestet werden. Dabei könnte sich der mittelfristige Abwärtstrend selbst verstärken. Die fallenden Aktien würden früher oder später die Konsumentenstimmung negativ beeinflussen und damit direkte Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Für Trader dagegen ist die hohe Volatilität die beste Umgebung. Zwischenzeitliche Erholungsversuche bieten immer wieder Gelegenheit für Short-Trades.   Szenario #3: Ein Crash unterbricht den langfristigen Bullenmarkt Dies ist das unwahrscheinlichste Szenario. Aber es nicht unmöglich. Auch in einer Phase des Wirtschaftswachstums gab es in der Vergangenheit immer wieder starke Kurseinbrüche. Diese hielten jedoch nur wenige Woche an und gingen anschließend wieder in den Bullenmarkt über. Jedes Mal waren es exzellente Kaufgelegenheiten. Beispiele dafür sind der Crash im Herbst 1987, der Abverkauf von Technologie-Aktien 1998 oder der Flash-Crash im August 2015. Das erste Szenario können wir noch nicht bestätigen. Solange das Wahlergebnis und die Gespräche mit China für hohe Unsicherheit sorgen, dürfte die Volatilität hoch bleiben. Erst wenn sich der S&P 500 über einem Level von 2710 stabilisiert, sehen wir grünes Licht für eine weitere Erholung.

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Chartanalyse Bitcoin: Die Ruhe vor dem Sturm?

Seit unserer letzten Chartanalyse von Bitcoin hat sich die Kryptowährung kaum bewegt. Die damalige Chartformation hat sich fortgesetzt. Ein großes Dreieck im Chartbild lässt die aktuelle Seitwärtsbewegung immer schmäler werden. Tatsächlich hat die Volatilität seit dem Fehlausbruch am 15. Oktober stark abgenommen. Angebot und Nachfrage scheinen sich völlig im Gleichgewicht zu befinden. Die Average True Range, ein Indikator für die Schwankungsbreite des Handelswertes, ist so niedrig wie zuletzt im Juli 2017. Die prozentuale Average True Range steht bei 3,2%. Am Jahresanfang betrugen durchschnittliche Tagesschwankungen noch 10% und mehr. Damals stand Bitcoin allerdings noch bei 2500$ und befand sich kurz vor dem fulminanten Anstieg. Wie lange wir es noch mit einer so „langweiligen“ Kursbewegung zu tun haben, ist ungewiss. Jedoch gilt: Je länger eine Seitwärtsbewegung anhält, desto stärker wird der Ausbruch und anschließende Trend. Bereiten wir uns also auf einen impulsiven Anstieg oder krassen Kurseinbruch vor. Mit entsprechenden Buy- und Sell-Stop Aufträgen kann eine bevorstehende Bewegung antizipiert werden. Im obenstehenden Chartbild haben wir eine mögliche Bewegung eingezeichnet.

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Charts der Woche: 3 Warnsignale für eine Fortsetzung der Korrektur

In Charts der Woche schauen wir uns regelmäßig wichtige Märkte im Fokus an. Diesmal beobachten wir, wie einige vorausschauende Märkte eine negative Vorgabe für die Richtung an den großen Börsenindizes geben. Droht damit ein größerer Abverkauf der US-Aktien?   Warnsignal #1: Die Semiconductor-Industrie führt den Nasdaq 100 nach unten Halbleiter (Semiconductors) werden dort verbaut, wo Elektronik im Spiel ist – also fast überall. Damit ist die Nachfrage nach Halbleitern ein Frühindikator für die Nachfrage nach Technologie-Produkten und letztendlich die gesamte herstellende Industrie. Werden also Semiconductor-Aktien verkauft, ist dies kein gutes Signal für einen Bullenmarkt. Wir vergleichen den Kurs der Semiconductor-Industrie mit dem Nasdaq 100. Die Underperformance der Semiconductor-Industrie (gelbe Linie im Chart) ist seit Juli zu beobachten und dem jüngsten Abverkauf der großen Technologie-Aktien vorangegangen. Die 1-Jahres-Performance dieser Industrie beträgt nur 2,05%, während der Nasdaq 100 im gleichen Zeitraum um 16,65% zugelegt hat. Während der Nasdaq 100 letzte Woche kein neues Monatstief erreicht hat, handelt die Semiconductor-Industrie auf einem neuen Monatstief.   Warnsignal #2: Small-Cap Aktien deuten auf einen schwachen Bullenmarkt hin In den letzten Phasen eines Bullenmarktes gehören die Large-Cap Aktien zu den Outperformern. Kleinere Unternehmen sind zyklischer, und damit die risikoreichere Anlage. In einer Abkühlung der Wirtschaft werden sie als erstes verkauft. Das der S&P 500 schon seit zwei Monaten den Small-Cap Index Russell 2000 deutlich outperformt, spricht nicht gerade für eine gesunde Verfassung des Aktienmarktes. Genauso wie der Russell 2000 den S&P 500 Mitte des Jahres zu neuen Rekordhochs geführt hat, könnte der schwache Small-Cap Index jetzt einer Fortsetzung des Abverkaufs im S&P 500 vorausgehen. Das Jahreshoch im Russell 2000 erfolgte einen ganzen Monat vor dem des S&P 500. Ein Ratio-Chart (Russel 2000 relativ zum S&P 500) verdeutlicht den Zusammenhang noch besser. Ein steigendes Ratio steht für eine Outperformance der Small-Cap Aktien.   Warnsignal #3: Zyklische Sektoren werden verkauft Dass sich Investoren defensiv positionieren, können wir auch an der Sektor-Rotation von zyklischen hin zu defensiven Sektoren beobachten. In der vergangenen Woche hat beispielsweise der Konsumgütersektor (zyklisch) mit minus 1,97% negativ performt. Basiskonsumgüter (defensiv) haben dagegen 4,27% erzielt. Zwei Indizes, die die Performance von zyklischen und defensiven Aktien besonders treffend repräsentieren, sind der Dow Jones Transportation (Transportunternehmen) und der Dow Jones Utilities (Versorgungswirtschaft) Index. Während der Transportation Index mit 3,34% seit Jahresbeginn im Minus ist, hat der Utilities Index ein Plus von 4,27% erreicht. Der Dow Jones Industrial Average (Dow Jones 30) liegt mit 2,50% dazwischen. Über die letzten zwei Wochen ist der Utilities Index klarer Outperformer. Damit wählen Investoren momentan Aktien, die sich in einem Wirtschaftsabschwung relativ stabil verhalten – ein weiteres Zeichen für ein Ende des Bullenmarktes. Solange die oben genannten Märkte auf eine Fortsetzung der Korrektur hinweisen, positionieren wir uns entsprechend defensiv und verkaufen auf Erholungsversuchen. #STR Bildnachweis: ©Sergey Tarasov – stock.adobe.com

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Goldpreis: Das spricht gegen eine Kursrally

Der Goldpreis bewegt sich seit 5 Jahren in einer großen Seitwärtsbewegung. Gold-Fans warten schon seit Jahren auf einen nachhaltigen Kursanstieg. Von seinem Jahreshoch im April hat der Goldpreis bis heute rund 9% eingebüßt. Letzte Woche konnte der Goldpreis schließlich nach oben ausbrechen, und ist diesen Monat mit 1,73% im Plus. Die Nachfrage nach einer sicheren Anlage hat sich inmitten der Turbulenzen an den globalen Aktienmärkten durchgesetzt. Dabei deuten einige fundamentale Faktoren weiterhin auf eine negative Performance hin. Ob diese erneut die Führung übernehmen können, analysieren wir in diesem Beitrag.   Der Einfluss des US-Dollars nimmt ab In den letzten Tagen konnte sich der Goldpreis trotz eines aufwertenden US-Dollars (+0,66% Wochenperformance) im grünen Bereich halten. Das spricht für einen starken Goldpreis. Der aufwertende US-Dollar war dieses Jahr nämlich einer der Hauptgründe für die negative Performance. Doch diesmal scheint sich Gold dem widersetzen zu können. Trotz anhaltender Dollar-Stärke in den letzten Tagen konnte Gold seinen Kursanstieg halten. Ein Blick auf die Korrelation zwischen dem Goldpreis und US-Dollar zeigt, wie der Zusammenhang in den letzten Wochen schwächer geworden ist. Andere Faktoren, unter anderem die Suche nach einer sicheren Anlage, haben überwogen.   Inflation und Zinsen beeinflussen den Goldpreis Gold wird als Inflationsschutz betrachtet. Der Preisanstieg von Gold kann für den Verlust der Kaufkraft einer Währung kompensieren. Aber es gibt auch andere Anlagen, die als Inflationsschutz dienen. Dazu gehören Staatsanleihen. Staatsanleihen von Staaten mit hoher Bonität gelten als sichere Anlage. Dazu zählen die Staatsanleihen der USA. Wenn die Zinserträge dieser Staatsanleihen die Inflationsrate übersteigen, kann der Investor eine reale Rendite erzielen – sein Vermögen bleibt nach Berücksichtigung der Inflation mindestens erhalten. Gold ist im Falle hoher Inflationsraten sicherlich eine gute Wahl. Aber solange die Inflation nur moderat ausfällt, dürften Investoren Anleihen bevorzugen. Schließlich wirft Gold keine Zinsen ab. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass Gold nur in Zeiten sehr hoher Inflation (über 5-15%) zu den Outperformern gehört. Als Indikator für reale Zinserträge können wir uns die 5-Year Treasury Inflation-Indexed Securities (kurz: TIIPS) anschauen. Diese weisen derzeit einen positiven realen Zinsertrag von knapp 1% auf. Vergleichen wir den Zinsertrag der 5-year TIIPS (inverse Skalierung im Chart) mit Gold, wird der starke Zusammenhang sichtbar. Seit Mitte 2016, dem Tief der Zinsen, hat sich der Goldpreis nicht mehr im Einklang mit den TIIPS bewegt. Zwischenzeitlich war die Bewegung sogar gegenläufig. Nehmen wir die realen Zinserträge als Indikator für den Goldpreis, hätte Gold aktuell ein Abwärtspotenzial von über 100$. Je stärker sich die Anleihen also wieder erholen (und damit die Zinsen fallen), desto besser für Gold. Allerdings befinden sich die Zinsen noch im Aufwärtstrend. Auch der jüngste Abverkauf an den Aktienmärkten konnte die Zinsen der 10-Jahres US-Staatsanleihen nicht nachhaltig einbrechen lassen. Hinzu kommt, dass die US-Notenbank noch einige Zinsanhebungen durchführen wird. Nur eine deutliche Verschlechterung der Wirtschaft und der Lage an den Finanzmärkten kann dem entgegenstehen.   Das richtige Timing – nicht mit einer Extrempositionierung wetten Nicht zuletzt dürfte Gold durch den Abbau von Short-Positionen Unterstützung erhalten haben. Wenn wir als Trader Gold kaufen, wollen wir nicht zu den letzten gehören, die auf den Aufwärtstrend aufspringen. Bei einer Auswertung der neuesten CFTC-Daten konnten wir feststellen, dass der Consensus – die Mehrheit der Spekulanten – noch auf der Short-Seite positioniert ist. Die CFTC-Daten des Rohstoff-Terminmarktes zeigen uns, wie sich große Spekulanten positioniert haben. Allerdings liegen uns aktuell nur die Daten vom vorletzten Dienstag vor. In der Zwischenzeit kann sich einiges getan haben. Am Freitag um 21:30 Uhr werden wir erfahren, wie weit die massive Short-Positionierung im Short-Squeeze letzte Woche bereits glattgestellt wurde.   Fazit Der jüngste Kursanstieg in Gold wirft die Frage auf, ob wir uns nun am Anfang einer nachhaltigen Erholung des Goldpreises befinden. Aus der Sicht eines Investors betrachtet, ist Gold nach wie vor angesichts positiver realer Zinsen und in einem steigenden Zinsumfeld keine gute Wahl. Bevor der Goldpreis das Hoch von 2011 wieder erreichen kann, müssen zwei Dinge geschehen: Der US-Dollar muss stark abwerten, und die Zinsen müssen fallen. Wer dagegen mit einer Zunahme der Turbulenzen an den Finanzmärkten oder gar ernsthafter Auseinandersetzungen zwischen den USA und China oder anderen Ländern rechnet, hat mit Gold eine gute Absicherung. Derartige Szenarien dürften den Goldpreis kurz- bis mittelfristig nach oben treiben, während das negative fundamentale Bild einer nachhaltigen Erholung entgegensteht. Wer für einen Long-Trade das optimale Einstiegssignal im Chartbild sucht, wird in unserer neuesten Chartanalyse zum Goldpreis findig. Bildnachweis: © Olivier Le Moal – stock.adobe.com    

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Chartanalyse Gold: Am Anfang eines Aufwärtstrends

Nachdem wir im letzten Artikel auf die Hintergründe für den Anstieg im Goldpreis eingegangen sind, analysieren wir nun das Chartbild. Eine technische Analyse soll uns dabei helfen, optimale Ein- und Ausstiegssignale zu bestimmen.   Der langfristige Trend: Eine Seitwärtsbewegung Fangen wir mit dem langfristigen Trend an. Im Wochenchart sehen wir, wie sich Gold seit über 5 Jahren in einer breiten Seitwärtsbewegung aufhält. Solange Gold nicht über 1400 steigt, bleibt diese bestehen. Die 200-Wochen gleitende Durchschnittslinie bewegt sich schon seit über einem Jahr in der Waagerechten und bestätigt damit den langfristigen Seitwärtstrend. Positiv sind die steigenden Tiefs seit 2016 (siehe grüne Trendlinie im Chart).     Tageschart – am Anfang eines Aufwärtstrends Im Tageschart befindet sich Gold am Anfang eines Aufwärtstrends. Dieser könnte bis zur oberen Begrenzung des langfristigen Seitwärtstrends bei 1360-1400 reichen. Warum vermuten wir hier einen Aufwärtstrend? Zunächst einmal hat Gold mit einem markanten Kursausbruch vor einer Woche den Widerstand von 1220 durchbrochen. Diese Bewegung wurde von steigendem Volumen unterstützt und bisher nicht korrigiert. Damit wurde auch ein neues Zweimonatshoch erreicht und die 50-Tage gleitende Durchschnittslinie überwunden. Zudem hat der Kurs das Tief bei 1180 dreimal bestätigt. Auf Tagesbasis befindet sich der RSI mit einem Level von 60 noch im neutralen Bereich – die Kurserholung ist noch lange nicht übertrieben. Wenn Gold heute über 1235 die Woche auf einem Dreimonatshoch schließt, gehen wir von einer nachhaltigen Trendumkehr im Tageschart aus. Damit wäre auch die 200-Wochen gleitende Durchschnittslinie überschritten.   Stundenchart – im Seitwärtstrend gefangen Aktuell hat sich im Stundenchart eine Seitwärtsbewegung gebildet. Dessen Unterstützungszone bei 1220 dient als Kaufzone. Für einen Long-Trade platzieren wir den Stop Loss knapp unter 1220. Der erste Widerstand auf der Oberseite liegt bei 1235. Dieser muss noch überwunden werden, damit wir mit einer Fortsetzung des mittelfristigen Aufwärtstrends rechnen können.

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Das sagt Trading-Milliardär Stanley Druckenmiller über Trading, die nächste Finanzkrise und Zentralbankpolitik

In einem 90-minütigen Interview auf Real Vision gibt uns der legendäre Trading-Milliardär Stanley Druckenmiller einmalige Einblicke in seinen Trading-Prozess, sowie einen Hinweis auf die nächste Finanzkrise. Selbst wenn Druckenmiller ein Milliarden-Portfolio verwaltet –  auch private Trader und Investoren können von ihm wertvolle Lektionen für das Reich werden an der Börse lernen. Stanley Druckenmiller hat bewiesen, dass es für Trader im Verdienst keine Grenze nach oben gibt. Über einen Zeitraum von 30 Jahren hat er eine unglaubliche Performance von 30% jährlich erzielt – und das auf einem Vermögen von über einer Milliarde. Ein wachsendes Handelskonto muss also nicht unbedingt die Performance schmälern. In diesem Zeitraum hat er kein einziges Jahr im Verlust beendet. Von 120 Quartalen waren nur fünf negativ. Mit einem Vermögen von 4,8 Milliarden steht Druckenmiller auf der Forbes-Liste. Bemerkenswert ist, dass Druckenmiller rund 70% seines Vermögens in hochliquiden Märkten gemacht hat. Das sind für ihn der Forex- und der Anleihemarkt. Damit sind seine Trades weitgehend auch für private Trader umsetzbar. Ein Gegenbeispiel sind Investoren wie Carl Icahn (oder auch Warren Buffet in seiner Anfangszeit), der über große Anteile in Unternehmen Einfluss auf das Management nimmt, und damit eine Überrendite erzielt. Im Folgenden besprechen wir Druckenmillers Herangehensweise im Trading und werfen schließlich einen Blick auf seine aktuelle Einschätzung der Finanzmärkte – eine „Crash-Prophezeiung“.   Vor jedem Trade steht ein fundamentales Verständnis der Finanzmärkte Im Trading-Prozess von Druckenmiller spielen Fundamentaldaten eine große Rolle. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der Makro-Zusammenhänge. Damit tradet er keinesfalls nur nach Price Action (Traden durch Beobachtung der Preisentwicklung) und Charttechnik. Sein umfassendes Verständnis fundamentaler Zusammenhänge auf einer Makro-Ebene hat ihn in der Vergangenheit immer wieder große Kursbewegungen rechtzeitig antizipieren lassen. Im Interview erzählt Druckenmiller von einem seiner besten Trades. Zum Zeitpunkt des Trades im Jahr 2000 hatte der Nasdaq Index bereits deutlich von seinem damaligen Rekordhoch während der Dotcom-Blase korrigiert. Die erste Korrektur ging jedoch nicht sofort in den finalen Abverkauf über. Der Index schien sich stattdessen wieder bis zum Rekordhoch erholen zu wollen. Folgendes fiel Druckenmiller dabei ins Auge (siehe Chartbild unten, Juli-Okt 2000): Die Aktienrally wurde von einem steigenden Ölpreis und einem aufwertenden US-Dollar begleitet. Ein solches Szenario spricht für eine negative Entwicklung der Unternehmensgewinne. Trotzdem war die US-Notenbank zu diesem Zeitpunkt noch hawkish gestimmt. Die zweijährigen US-Renditen lagen bei 6.0%! Druckenmiller rechnete damit, dass die Zinsen früher oder später den negativen Wirtschaftsausblick reflektieren würden. Sein Trade bestand darin, zwei- und fünfjährige US-Treasuries zu kaufen. Wir erinnern uns: Anleihen bewegen sich entgegengesetzt zu Zinsen. Die Effective Federal Funds Rate fiel schließlich innerhalb eines Jahres von 6.40% im Dezember 2000 auf 1,80%. Die zweijährigen Zinsen erreichten 1.10% im Juni 2003. Dieser Trade ist ein Beispiel für eine Trade-Idee, die zwar noch nicht vom Chartbild bestätigt wurde, aber aufgrund der überzeugenden fundamentalen Situation bereits umgesetzt werden konnte. Dies hat es Druckenmiller erlaubt, das extrem gute Chance-Risiko-Verhältnis mit einer großen Position auszunutzen – es wurde eines seiner besten Trades. Damit sind wir beim nächsten Punkt.   Die Positionsgröße an der Qualität der Trade-Idee orientieren Das meiste Geld hat Druckenmiller mit wenigen großen Gewinn-Trades verdient. Das waren Trades, die auf einer fundamental begründeten These mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit und idealem Chance-Risiko-Verhältnis beruhen. Aufgrund der hohen Überzeugung für diese Trades konnte Druckenmiller eine entsprechend große Position eingehen. Ein solcher Trade war die berühmte Spekulation auf den Zusammenbruch des britischen Pfunds im Jahr 1992. Man sagt, Druckenmiller sei der Urheber dieser Trade-Idee gewesen, und George Soros soll dafür gesorgt haben, das aus dem Trade eine bemerkenswerte Position wurde. Es gilt also, gute von durchschnittlichen Trade-Ideen zu unterscheiden. Das erfordert ein umfassendes Verständnis der zugrundeliegenden Trade-These. Im Fall von Trades im Währungsmarkt gehört dazu das Wissen um relevante Makro-Faktoren.   Eine heiße Hand im Trading ausnutzen Ein weiterer Faktor, der bei Druckenmiller die Positionsgröße bestimmt, ist die eigene Verfassung im Trading. Anders gesagt: Habe ich heute einen guten oder einen schlechten Tag? Reite ich gerade auf einer Welle von Gewinn-Trades, oder habe ich den Takt zum Markt verloren? Im ersten Fall dürfen größere Risiken und Positionen eingegangen werden. Der Trader handelt in diesem Fall mit dem Markt und hat ein gutes Gefühl für seine Trades. Diese Phase muss ausgenutzt werden. Ein Trader sollte wissen, wann er eine heiße Hand hat. Dagegen erwischt jeder Trader auch einmal Phasen, in denen sich die Verluste häufen und die Trades nicht leicht von der Hand gehen. In diesem Fall muss entsprechend zurückhaltend agiert werden. Dazu gehört, sich nach einem Verlustjahr das Recht auf ein höheres Risikobudget wieder zu erarbeiten – mit kleinen Trades.   So verändern Algorithmen das Price Action Trading Druckenmiller spricht unter anderem davon, wie Algorithmen – kurz: Algos – das Verhalten der Finanzmärkte verändert haben. Er geht so weit, zu sagen, dass die Algos den Rhythmus aus dem Markt genommen hätten. Als Trader achtet er auf Price Action Signale – diese waren in den letzten 35 Jahren eines seiner wichtigsten Werkzeuge im Trading. Wenn beispielsweise ein Kurs aus einer Seitwärtsbewegung ausbricht, kann dies den Beginn eines Trends markieren. Hier würde sich der Trader in Trendrichtung positionieren. Doch dann kommen Trading-Algorithmen ins Spiel: Viele Algos basieren auf Modellen, die Standart-Abweichungen berücksichtigen. Alles, was mehrere Standart-Abweichungen vom „Normal“ abweicht, wird entgegengesetzt gehandelt. Das bedeutet, die Algos setzen auf eine Rückkehr zum Mittelwert und wetten gegen den Trend (oder gegen den Ausbruch). Damit erweist sich das Ausbruchs- oder Trendsignal als falsch für den Trader. Trader dürfen die Macht der Algorithmen nicht unterschätzen. Wer sich nur auf Preisbewegungen verlässt, muss um die Vorgehensweisen der Algos wissen.   In disruptive Industrien investieren Druckenmiller hat schon vor einigen Jahren seine Vorliebe für große Technologie-Unternehmen wie Facebook, Microsoft und Amazon ausgedrückt. Dabei investiert er in diese Unternehmen nicht nur deshalb, weil es sich um Momentum-Aktien handelt, die in dieser Phase des Wirtschaftszyklus gut laufen. Druckenmiller ist auch von dem Produkt der Unternehmen überzeugt. Cloud-Computing ist für ihn eine revolutionäre Industrie mit enormen Wachstumspotenzial. Amazon ist einer der aktivsten Unternehmen in diesem Bereich. Bis jetzt haben sich diese Investments wunderbar entwickelt. Außerdem sieht er nach wie vor großes Potenzial…

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