Für die Frage, wie Trading nach Markttechnik funktioniert, sollte man sich zuerst damit auseinandersetzen, was Markttechnik ist, wie sie zustande kommt und wie man sie für sich nutzen kann. Hierzu sind die Grundkenntnisse über das allgemeine Geschehen an der Börse unerlässlich. Nur wer versteht, wie sich ein Kurs eines bestimmten Basiswertes zusammensetzt, kann diesen auch richtig lesen und interpretieren. Erst dann, wenn die eigentlichen Funktionsweisen der Börse verinnerlicht sind, lassen sich Strategien entwickeln, nach denen man Handeln kann. Dieser Artikel bietet eine Einführung in die Markttechnik und vertieft gleichzeitig wichtige Grundvoraussetzungen zum Verständnis des Börsenhandels. Wie ein Kurs entsteht Grundsätzlich gibt es an der Börse nur zwei Arten von Geschäften: Kauf und Verkauf. Logischerweise gibt es dementsprechend Käufer und Verkäufer. So wie bei jedem anderen Geschäft wird ein bestimmter Basiswert, also beispielsweise eine Aktie, zu einem bestimmten Preis an einen anderen Händler verkauft. Bei dem Preis, wo sich Käufer und Verkäufer einigen, kommt ein Geschäft zustande und der Basiswert wechselt den Besitzer. Der Preis wird maßgeblich durch das vorhandene Angebot in Relation zur Nachfrage bestimmt. Der Preis des Basiswertes ist in seinem Kurs zugrunde gelegt. Der aktuelle Kurs bestimmt also die Kennzahl, die bezahlt werden muss, um eine Einheit des Basiswertes zu erwerben. Durch den aktuellen Kurs können Angebot und Nachfrage grafisch dargestellt werden und auch die Entwicklung des Wertes über einen bestimmten Zeitraum verfolgt werden. Was bedeutet Trading nach Markttechnik? Markttechnik umfasst die professionelle Analyse eines Kursverlaufes mit entsprechender Nutzung und Ableitung in eine Trading-Strategie. Hierzu wird die grafische Darstellung des Preisverlaufes eines Basiswertes nach bestimmten Mustern oder Formationen durchsucht und Parameter für eine Kauf- oder Verkaufsoption festgelegt. Nach diesen Parametern entsteht eine Strategie, die regelt, zu welchen Bedingungen ein Basiswert gekauft oder verkauft werden soll. Im Wesentlichen basiert die Markttechnik auf Beobachtungen über Vorgänge in der Vergangenheit, die sich regelmäßig wiederholen. So lassen sich eindeutige Muster ableiten, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit wieder so eintreten, wie es bereits vormals der Fall gewesen ist. Dies können bestimmte Preisniveaus sein oder grafische Muster, die durch den Chart dargestellt werden. Es handelt sich also bei der Markttechnik um positive Erwartungswerte, die aus dem Verhalten des Kurses in der Vergangenheit abgeleitet werden und so zu einer strategischen Umsetzung für das eigene Trading genutzt werden können. Um größtmögliche Erfolgswahrscheinlichkeit zu erreichen, sollte sich die Strategie dabei bestenfalls über einen möglichst langen Zeitraum bewährt haben und hinreichende Ergebnisse gebracht haben. Dabei spielt der betrachtete Zeitraum eine ebenso große Rolle wie die Häufigkeit des betrachteten Chartmusters und auch die Erfolgsquote, die über einen sogenannten Backtest ermittelt wird. Welche verschiedenen Ansätze gibt es? Die Ansätze der Markttechnik beginnen immer beim Kurs selbst. Es ist allgemein bekannt, dass ein Kurs sich nie gänzlich linear in eine Richtung entwickelt, er wird immer wieder kleine Korrekturen erfahren, auch im stärksten Trend. Diese Korrekturen können Aufschluss über die Stärke und die Richtung einer Trendbewegung geben und sich in eine Trading-Strategie ableiten lassen. Eine weitere wichtige Variante ist das Erkennen von grafischen Mustern im Chartverlauf. Diese Art der Analyse wird als technische Analyse oder auch als Charttechnik bezeichnet. Sie ist eines der wichtigsten Werkzeuge, um einen Kurs und dessen wahrscheinlichen Verlauf zu bestimmen und wird nicht nur von privaten, sondern auch von bedeutenden institutionellen Anlegern verwendet. Kurse lassen sich auf verschiedene Arten grafisch darstellen. Die bekannteste Art ist ein Liniengraph. Hierbei werden die aufeinanderfolgenden Preise eines Wertes durch Punkte dargestellt, die mit einer Linie verbunden werden. So entsteht ein fortlaufendes Linienbild, das den Preisverlauf gut darstellt. Für Trader ist die heute weitaus populärere Art jedoch der sogenannte Candlestick-Chart. Mit diesem werden verschiedene Zeitabschnitte in sogenannten Candlesticks, also Kerzen, dargestellt. Ursprünglich aus Asien stammend, hat sich der Candlestick als ein hochwertiges Werkzeug etabliert, das mittlerweile auf der ganzen Welt genutzt wird. Der Candlestick folgt dem sogenannten OLHC-Modell. Er beinhaltet den Eröffnungspreis (O-pen), den niedrigsten Preis (L-ow), den Höchstpreis (H-igh) und den Schlusspreis (C-lose) einer Zeiteinheit in einer einzigen grafischen Darstellung. Da dies sehr übersichtlich ist, lassen sich hier diverse Muster lesen, die eine Preisentwicklung zumindest mit einer hohen Wahrscheinlichkeit vorhersagbar machen. Die Kurse bilden gewisse Preisentwicklungen in Relation zur Vergangenheit ab, aus denen sich Vorhersagen über den Verlauf des Kurses in der Zukunft treffen lassen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten. Dies geschieht auf der Basis der Erfahrungswerte aus der Vergangenheit. Eine weitere Art, Markttechnik anzuwenden, sind grafische Muster, auch Chart Patterns genannt. Jedem dieser Muster ist eine Bedeutung zugewiesen, das heißt, in jedem dieser Muster lässt sich ein gewisses Verhalten der Anleger ablesen. Da der Chart, in welcher Darstellungsform auch immer, letztendlich nur das Verhalten und die Stimmung der Anleger widerspiegelt, lassen sich anhand der grafischen Interpretationen Aussagen über die vorherrschende Stimmung und damit die Richtung des Marktes treffen, die bemerkenswert oft richtig liegen. Beispiele zum Trading nach Markttechnik Channels: Flags: Double Top: Spezifisches Marktverhalten und das Erkennen von Trends Nicht alle Formationen sind eindeutig und erscheinen wie ein klares Bild auf dem Bildschirm, sodass Sie nur noch eine Legende daneben legen müssen. Erfahrung spielt beim Erkennen von Mustern und Formationen eine große Rolle. Nicht jeder Basiswert verhält sich außerdem gleich, es kommt zusätzlich auf eine Vielzahl von anderen Faktoren wie z.B. Volatilität an. Trotz allem gibt es einige verlässliche grafische Formationen, die einen Trend, einen Trendwechsel oder auch einen Seitwärtsmarkt ankündigen können. Eines der wichtigsten Utensilien ist die sogenannte Trendlinie. Sie kann in einen Chart eingezeichnet werden, um einen Trend zu analysieren. Eine Linie von links unten nach rechts oben kennzeichnet dabei einen Aufwärtstrend, eine Linie von links oben nach rechts unten kennzeichnet einen Abwärtstrend. Diese können dazu benutzt werden, einen Trend zu erkennen und auch klare Einstiegssignale kennzeichnen. Der sogenannte Bruch einer Trendlinie bedeutet dabei, dass ein Trend zu einem Ende gefunden hat und der Markt sich nun in die Gegenrichtung bewegen wird. Markttechnik kann als eine Art „Sprache“ der Börse verstanden werden, die man als Trader sprechen muss, um Bewegungen im Markt zu verstehen. Das zielorientierte Erkennen von Trends und Ausbrüchen, Signalen, Indikatoren etc. ist nur möglich,…