Traden an sich ist nicht schwer. Man sucht sich einen Broker, eröffnet ein Konto, validiert selbiges und zahlt Startkapital ein. Die Plattform fürs Trading ist schnell eingerichtet und schon kann man beliebige Instrumente kaufen und verkaufen. Um Traden zu erlernen, damit Profit zu erwirtschaften und langfristig das Kapital zu vermehren ist allerdings viel mehr nötig. Der Markt hat seine eigenen Regeln Eine der ersten Erfahrungen, die man als frischgebackener Trader in der Regel macht, ist die Tatsache, dass der Markt nicht immer das macht, was man erwarten würde. Praktisch alle Menschen werden tagtäglich mit dem Markt konfrontiert. Dabei muss man nicht zwangsweise Aktien handeln oder Kursschwankungen bei Währungen ausnutzen. Haben Sie ein Auto? Machen Sie sich doch einmal den Spaß und schreiben für einen Monat täglich den aktuellen Spritpreis auf. Tragen Sie die einzelnen Werte in ein Diagramm ein und verbinden Sie die einzelnen Punkte. Als Ergebnis erhalten Sie ein simples Kurschart für den Spritpreis. Die meisten können sich bereits jetzt denken, wie das am Ende aussehen wird. Ein ständiges Auf und Ab mit einer Spannweite von vermutlich 10 bis 15 Cent. Ist doch klar, denken Sie nun? Stimmt, erfahrungsgemäß weiß man eben, wie sich der Spritpreis verhält. Raucher werden vermutlich ein anderes Bild von Preisentwicklung haben. Der Preis pro Schachtel steigt im Grunde seit Jahren immer nur nach oben, ohne jemals zurückzuwandern. Hier würde eine mehr oder weniger lineare Linie entstehen, beziehungsweise eine Art Treppe mit relativ langen Stufen. Preise verhalten sich je nach Produkt und Art anders, das gilt auch für das Traden. Wenn man jetzt mit der Preismentalität eines Rauchers an den Markt geht und eigentlich nur bullisch handelt (nur kaufen), wird man relativ schnell enttäuscht. Die Autofahrermentalität wird spätestens bei Beginn eines neuen Trends auf die Probe gestellt, wenn der Preis plötzlich wochenlang nur in eine Richtung geht. Diese Beispiele sind natürlich etwas überzogen dargestellt, aber im Grunde hat man als Nicht-Trader bereits eine Vorstellung von Preisentwicklung, welche am Markt nicht unbedingt zielführend ist. Tun Sie sich daher selbst einen Gefallen und ignorieren Sie jegliche Vorkenntnisse über Preise die Sie irgendwo aufgeschnappt haben und versuchen Sie bei jedem Handelsinstrument, das für Sie interessant ist, herauszufinden, wie dieser Preis tickt. Traden erlernt man am einfachsten durch aufmerksames Beobachten. Aktien beispielsweise sind gern als Aufsteiger gesehen. Wie man am Beispiel der VW-Aktie sehen kann, trifft das auch für eine lange Zeit zu. Lange stieg die Aktie, VW gilt als stabiles Unternehmen, doch Anfang 2015 fingen die schlechten Nachrichten an, dann kam der Abgas-Skandal und ehe man sich versieht, verliert die Aktie in weniger als einem Jahr 70 % ihres Wertes. Was bedeutet das für einen Trader? Das kommt auf die Art des Tradens an. Für den einen bedeutet es einen hohen Verlust, der andere freut sich über riesige Gewinne. Aktien kann man in der Regel nicht shorten (verkaufen), sprich durch Leerverkäufe Gewinn schlagen, daher sind Aktien eben nach dem Motto „Günstig kaufen und später teuer wieder verkaufen“ zu handeln. Wie man am Beispiel VW gut erkennt, ist die Frage hier „Wann ist denn später?“. Wartet man lange genug, macht man ordentlich Profit. Wartet man noch länger, kann der Wert der Aktie weit unter dem Einkaufswert liegen, oder eben noch höher. Der Lerneffekt beim Traden kann hier schnell getrübt werden. Je nachdem, wie es zu Beginn der Karriere läuft, kriegt man schnell ein falsches Bild vermittelt, wann und wie man seine Ein- und Ausstiege timen sollte. Bedenken Sie, es gibt keine perfekten Zeitpunkte, nur bessere oder schlechtere Zeitfenster. Interessant wird es hier bei CFDs auf Aktien. Ein sogenannter contract for difference ermöglicht es Tradern, auf Kursveränderungen zu spekulieren, ohne dabei das zugrundeliegende Instrument jemals zu besitzen. Des Weiteren handelt es sich dabei meist um stark gehebelte Produkte, was bedeutet, dass man zum einen wesentlich weniger Kapital benötigt, zum anderen auch von kleineren Kursschwankungen profitieren kann. Man muss zum Beispiel keine 200 Euro in die Hand nehmen, um eine einzige Aktie zu kaufen, sondern lediglich einen Bruchteil als Sicherheit hinterlegen, solange man die Position hält. Zudem wird am Ende nur die Differenz zwischen Einstieg und Ausstieg verrechnet und zu keinem Zeitpunkt muss man sich damit rumschlagen, die Aktie irgendwo zu ergattern oder wieder zu veräußern. Selbiges Prinzip lässt sich auch auf Währungspaare, Rohstoffe und Indizes anwenden. Das Prinzip der Differenzkontrakte geht zurück in die 80 Jahre. Damals war das Prinzip eigentlich nur dazu gedacht, Steuern zu umgehen. Im Zeitalter des Computerhandels, der dauerhaften Internetanbindung und der allgemeinen Zugänglichkeit des Marktes für Privatpersonen sind CFDs die Eintrittskarte für viele Kleinanleger. Schön und gut, aber wie hilft Ihnen das als Anfänger weiter? Nun, eigentlich gar nicht. Für Sie ist es ziemlich uninteressant, wie das Prinzip funktioniert, solange es funktioniert. Dennoch ist es nicht verkehrt beim Traden auch Hintergrundwissen zu erlernen. Vor allem ist hier aber wichtig, dass Sie die Wirkung von Hebeln verstehen. Nehmen wir ein einfaches Beispiel. Sie haben 1.000 Euro und möchten an der Kursschwankung vom Wechselkurs EUR/USD profitieren. Ignorieren wir an dieser Stelle zur Einfachheit Wechselgebühren bei der Bank. Der Kurs EUR/USD steht bei 1,13619, was bedeutet, dass Sie für 1.000 Euro 1.136 Dollar bekommen. Nehmen wir nun an, dass der Kurs in einer Woche bei 1,12200 steht. Ihre Dollar haben nun einen Wert von 1.012,64 Euro. Sie tauschen diese zurück und haben effektiv einen Gewinn von 12,64 Euro erzielt. Nehmen wir nun an, Sie hätten dieses Geschäft über einen CFD realisiert mit einem Hebel von 1 : 100. Sie hätten Ihre 1.000 Euro als Sicherheit hinterlegt, dafür 100.000 Euro am Markt in Dollar umgetauscht und die 113.619 Dollar eine Woche später zurückgetauscht und dementsprechend einen Gewinn von 1.264,70 Euro erzielt. Ihr Einsatz blieb gleich, doch durch den Hebel vervielfacht sich ihr Kapital am Markt. Entsprechend hoch wäre allerdings auch der Verlust gewesen, wenn der Kurs in die andere Richtung gelaufen wäre. Da die Position dabei Ihre Margin (Sicherheitsleistung) weit überschritten hätte, hätte ihr Broker die Position zwangsgeschlossen und Sie hätten somit Ihr Kapital verloren. An dieser Stelle noch ein Hinweis bezüglich des Hebels. Meistens wird angenommen, dass der…