Buy-and-Hold

Die 5 größten Fehler beim Aktienkauf

In Aktien zu investieren, ist beim Vermögensaufbau von entscheidender Bedeutung. Es gibt nur wenig Investment-Alternativen, die ähnlich hohe Ertragschancen mit sich bringen. Der Aktienkauf ist nicht schwer – aber die richtigen Aktien auszuwählen, und sich ein robustes Portfolio aufzubauen, schaffen die wenigsten auf Anhieb. Damit Sie bei der Aktienauswahl in keine Fallen tappen, haben wir hier für Sie die 5 häufigsten Fehler zusammengestellt. Nicht über das Unternehmen und dessen Produkte Bescheid wissen Der Mensch neigt dazu, immer den bequemsten Weg zu gehen. Doch wer sich im Aktienkauf nur auf sein Bauchgefühl oder die Meinung der Medien oder eines Gurus verlässt, wird kein guter Investor werden. Genauso, wie wenn man sich ausschließlich auf den Aktienkurs verlässt und dem Trend folgt. Wer Aktien kauft, wird Teilhaber eines Unternehmens. Warum sollte ich mich an einem Unternehmen beteiligen, über dessen Produkte, Finanzen und Management ich keinerlei Ahnung habe? Der intelligente Investor prüft die Position des Unternehmens im Wettbewerb genauso wie die finanzielle Situation. Zu letzterem gehört eine Einschätzung der Profitabilität und Bilanzstärke. Kein diversifiziertes Portfolio aufbauen Alle Eier in einen Korb zu legen, ist bekanntlich keine gute Strategie. Aber selbst mit der Streuung des Vermögens auf 10 bis 20 verschiedene Aktien ist noch nicht alles getan. Wer beispielsweise alle 20 Aktien innerhalb von Technologiewerten ausgewählt hat, hat ein relativ konzentriertes Risiko. Ein die gesamte Branche betreffendes negatives Ereignis würde das gesamte Portfolio nach unten ziehen. Besser ist es daher, das Vermögen nicht nur auf mehrere Aktien zu verteilen, sondern auch auf mehrere Branchen, Regionen, und Aktien-Styles wie Value und Momentum aufzuteilen. Ausschließlich „Billige“ Aktien kaufen Jeder freut sich über ein Schnäppchen. Aber wer eine Aktie kauft, die 90% an Wert verloren hat, bekommt sie nicht automatisch zu einem Rabatt von 90%. Vielleicht ist der innere Wert des Unternehmens in derselben Zeit ebenfalls um 90% gefallen? Vermeiden Sie daher, Aktien nur deshalb zu kaufen, weil der Kurs „billig“ aussieht. Meistens gibt es einen Grund für den Kursabschlag. Und dieser Grund kann die Aktie noch über Jahre weiter fallen lassen – oder sie zumindest nicht mehr zum damaligen Wert zurückkehren lassen. Wer Aktien günstig erwerben will, sollte sich zuerst mit der fundamentalen Verfassung des Unternehmens auseinandersetzen. Bei guten Unternehmen reicht es oft, einfach auf eine Korrektur des gesamten Marktes zu warten. Wenn der Aktienkurs das Unternehmen dann deutlich unterschätzt, könnte es sich tatsächlich um ein Schnäppchen handeln. Den Aktienkauf mit Trading verwechseln Wer Aktien kauft, sollte sich über seine Investment-Ziele im Klaren sein. Es erfordert nämlich eine komplett andere Vorgehensweise, Aktien für nur ein Jahr zu kaufen, als das Geld für die nächsten 25 Jahre anzulegen. Sind Sie ein Trader bzw. Spekulant, oder ein Investor? Wer den langfristigen Vermögensaufbau anstrebt, sollte sein Portfolio auch auf einen entsprechend langen Anlagehorizont ausrichten. Das Timing des Marktes verliert dann an Bedeutung. Eine Dollar-Cost-Averaging-Strategie ist hier ideal. Dazu gehört auch, Aktien nicht beim ersten Rücksetzer wieder zu verkaufen. Wenn Sie dagegen nur für wenige Monate bis Jahre vorübergehend in Aktien investieren wollen, sollten Sie sich auch wie ein Trader verhalten. Ein Trader zeichnet sich durch rigoroses Risikomanagement aus. Verluste werden radikal begrenzt, während die Positionen im Gewinn vergrößert werden. Wechseln Sie niemals ungeplant vom Trading zum Investieren. Wer aus seiner Trading-Position im Verlust ein Langfrist-Investment macht, wird am Ende nur Verluste sehen. Ohne eine klare Strategie Aktien kaufen Als Anleger sollten Sie sich beim Kauf von Aktien nicht von Ihren Emotionen leiten lassen. Angst und Gier sind ein schlechter Ratgeber. Um nicht zum Spielball Ihrer Gefühle zu werden, brauchen Sie unbedingt eine Strategie. Eine solche Strategie legt unter anderem die Kauf- und Verkaufszeitpunkte Ihrer Aktien fest. Damit vermeiden Sie, Ihr Portfolio zu oft umzuschichten, oder in Aktionismus zu verfallen. Aber auch eine Checkliste für jeden Aktienkauf sollte einmalig festgelegt werden. Planen Sie außerdem Ihre langfristige Strategie. In welche Branchen, Regionen und Aktien-Styles wollen Sie investieren? Welche Risiken können Sie verkraften? Was ist Ihr Notfall-Plan, falls alles schief geht? Bildnachweis: ©Rawpixel.com – stock.adobe.com

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Ist HODL noch die beste Strategie für Bitcoin?

Wer vor über einem Jahr Bitcoins gekauft hat – und bis heute nicht verkauft hat – konnte teilweise phantastische Gewinne erzielen. Wer dagegen erst dieses Jahr in die Kryptowährung Bitcoin investiert hat, wartet noch auf Gewinne. Da kommt die Frage auf: Wird sich das Investment langfristig auszahlen? Bin ich mit HODL auf der sicheren Seite?   Was bedeutet HODL oder hodlen? Unter Aktieninvestoren wäre das Synonym Buy-and-Hold oder „kaufen und halten“. In der Krypto-Welt bezieht sich der Begriff HODL auf die entsprechende Strategie in Bezug auf Kryptowährungen. Hier werden digitale Währungen wie Bitcoin gekauft, um von einer langfristigen Wertsteigerung zu profitieren. Das Merkmal der Strategie ist, die Bitcoins zwischenzeitlich nicht wieder abzustoßen. Selbst in hochvolatilen Phasen werden die Bitcoins einfach gehalten. Der Begriff „hodl“ stammt ursprünglich aus einem Forumsbeitrag im Jahr 2013. Ein Nutzer soll damals das Wort „hold“ (halten) falsch geschrieben haben und stattdessen „I’m hodling“ gesagt haben. Dabei bezog er sich auf sein Investment in Bitcoin. Inzwischen wird „hodl“ auch als Akronym für „hold on for dear life“ verwendet. Inmitten der vergangenen Kursstürze einiger Kryptowährungen war dies sicherlich nicht abwegig.   Hodling versus Trading Als Alternative zu HODL können Kryptowährungen genauso wie Aktien hin- und her gehandelt werden. Ob dies die bessere Variante ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Wer Ende 2017 seine Kryptowährungen verkauft hat, kann sich glücklich schätzen. Ihm sind bis jetzt große Verluste erspart geblieben. Auf der anderen Seite hätte man in den davorliegenden Jahren mit einem zu frühen Verkauf von Bitcoin wichtige Kursrallys verpasst. Und nicht zuletzt erfordert das aktive Traden einer Kryptowährung einen höheren Zeitaufwand, als passives Kaufen und Halten, also hodlen. Wer blind darauf vertraut, dass Bitcoin in den nächsten Jahren noch eine enorme Wertsteigerung erleben wird, ist mit HODL am besten beraten. Man erspart sich so den Stress, regelmäßig den Kurs zu beobachten und über einen Verkauf bzw. Wiedereinstieg nachdenken zu müssen. Auf der anderen Seite kann ein erfahrener Trader mit geschicktem Timing des Marktes eine zusätzliche Rendite erzielen. Diese sollte von der langfristigen Wertenwicklung des Handelswertes weitgehend unabhängig sein. Aufgrund der relativ hohen Volatilität von Bitcoin ergeben sich viele Trading-Chancen.   Macht HODL im Jahr 2018 noch Sinn? Sollten Sie nun einfach an Ihren Bitcoin-Investments festhalten, oder nicht? Ideal wäre es, den aktuellen Bärenmarkt abzuwarten. Denn niemand weiß, wie tief der Kurs noch fallen kann. Wenn sich der Preis schließlich stabilisiert hat, können Sie zwar nicht mehr zum günstigsten Preis einkaufen, haben dafür aber die Durststrecke schon hinter sich. Das Hauptargument für HODL ist, dass die digitale Währung eines Tages zu einer wichtigen globalen Währung werden könnte. Allerdings sind wir davon noch weit entfernt. Bitcoin hat sich mehr zu einer digitalen Anlagemöglichkeit als zu einem weit verbreiteten Zahlungsmittel entwickelt. Da immer mehr Hedge-Fonds, Investmentbanken und Trading-Firmen mit Kryptowährungen handeln, dürfte die Volatilität von Kryptowährungen zunehmen. Das geht nicht automatisch mit einem größeren Wertzuwachs einher. Diese Art von Marktteilnehmern versucht mehrheitlich, mit kurzfristigen Handelspositionen einen Gewinn zu erzielen, anstatt den Vermögenswert langfristig in ihrem Portfolio zu halten. Darüber hinaus bedeutet HODL, dass Sie bei einem Kurshoch keine Gewinne mitnehmen. Allerdings müssen Sie Ihr Investment früher oder später wieder abstoßen, um einen Gewinn zu realisieren. Der Buchgewinn alleine macht Sie noch nicht reich. Solange Sie Ihr Bitcoin-Investment nicht verkaufen, müssen Sie jedoch auch keine Kapitalertragssteuer zahlen – ein Vorteil von HODL. Erst wenn Sie den Gewinn realisieren, kommt auch die Besteuerung unweigerlich ins Spiel kommt. Zuletzt muss auch das Thema Portfolio-Rebalancing angesprochen werden. Wenn Sie in den letzten fünf Jahren ein Portfolio aus Aktien, Anleihen und Bitcoin gehalten haben – mit einer Aufteilung von 50 Prozent Aktien, 40 Prozent Anleihen und 10 Prozent Bitcoin – werden Sie gesehen haben, wie Bitcoin am Ende den größten Anteil in Ihrem Portfolio ausgemacht hat. Die Kursexplosion hätte Bitcoin bei vielen Anlegern zu einem Anteil von mehr als 90 Prozent im Portfolio ansteigen lassen. Anleger, die ein diversifiziertes und ausgewogenes Investment-Portfolio aufrecht erhalten wollen, müssen Bitcoin bei Wertzuwächsen teilweise verkaufen. Damit bleiben die Portfolio-Anteile im richtigen Verhältnis zueinander.   Fazit Grundsätzlich sollte jeder Anleger individuell prüfen, welche Strategie für seine Anlageziele am besten geeignet ist. Daytrading wird für die meisten Bitcoin-Fans keine gute Wahl sein. Wer nicht die Zeit hat, mehrere Stunden vor dem Computer zu sitzen, den Märkten zu folgen und täglich Trades einzugehen, sollte vom Daytrading mit Kryptowährungen Abstand halten. Wie so oft, ist der Mittelweg die beste Wahl: Eine Kombination aus aktiv gemanagten Positionen und einigen passiven Investments in Ihrem Krypto-Portfolio ist für die meisten Anleger ideal. Auf diese Weise behalten Sie immer einen Grundstock an Bitcoins, die Sie langfristig (oder für immer) halten. Lassen Sie den Anteil dieser langfrist-Position in Ihrem Portfolio nicht zu groß sein – sonst wird es Ihnen schwer fallen, in einem Bärenmarkt durchzuhalten. Mit kurz- und mittelfristigen Trades können Sie versuchen, bei Kurseinbrüchen günstig zu kaufen und bei Übertreibungen rechtzeitig zu verkaufen. Bei diesem Vorgehen wird Ihnen die Chartanalyse eine Hilfe sein. Bildnachweis: © Myst – stock.adobe.com

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Mit diesem Wirtschaftsindikator können Sie Ihre Rendite verdoppeln

Die 200-Tage-Durchschnittslinie (DMA, Daily Moving Average) ist vermutlich das bekannteste Hilfsmittel, um die Trendrichtung, sowie Kauf- und Verkaufssignale zu erkennen. Doch wie zuverlässig ist dieser Indikator überhaupt, und welche Indikatoren abseits der technischen Analyse können die Rendite erheblich verbessern?   Verbessert ein gleitender Durchschnitt die Rendite? Ein Backtest verschiedener Strategien über die letzten 20 Jahre im S&P 500 gibt uns die Antwort. Die Strategie, nur über der 200-Tage-Durchschnittslinie im Kursindex investiert zu sein, underperformt eine Buy-and-Hold-Strategie (Kaufen und Halten) im genannten Zeitraum: Die annualisierte Rendite beträgt 3,68% versus 4,70% des S&P 500. Jedoch, der maximale Drawdown reduziert sich deutlich: 28,28% statt 56,78%. Der maximale Drawdown gibt den größten bisher vorgekommenen Einbruch in der Wertentwicklung des Handelskontos wieder. Um das Ergebnis besser vergleichen zu können, berechnen wir das Verhältnis der annualisierten Rendite zum maximalen Drawdown, auch als Calmar Ratio bekannt. Je größer dieses Verhältnis, desto besser. Hier haben wir ein Verhältnis von 0,13 bei „Long über 200 DMA“, der S&P 500 schafft nur 0,08.   Den 200 DMA mit anderen Durchschnittslinien oder technischen Indikatoren zu kombinieren, könnte die Performance durchaus noch steigern. Aber machen wir uns klar: All diese Preis-Indikatoren beziehen sich eben ausschließlich auf den Preis. Es werden keine neuen Informationen geschaffen, die nicht schon im Kursverlauf vorhanden sind. Der Preis wird nur auf eine andere Art und Weise dargestellt.   Wirtschaftsindikatoren als zusätzliche Informationsquelle Aus diesem Grund sind wir auf der Suche nach zusätzlichen Informationen, die uns dabei helfen können, zuverlässige Trend- bzw. Kauf- und Verkaufssignale zu bekommen. Eine Quelle für Informationen, die über das Verhalten des Preises in der Vergangenheit hinausgehen, sind Wirtschaftsindikatoren. Diese geben uns Aufschluss über die Wirtschaftsentwicklung in der Vergangenheit, die aktuelle Verfassung der Wirtschaft, oder die Erwartungen an die zukünftige Wirtschaftsentwicklung. Letzteres gibt uns die relevantesten Informationen. Der wichtigste dieser Indikatoren ist der ISM-Einkaufsmanagerindex (ISM Manufacturing Index, kurz: ISM PMI). Dieser Indikator wird von den allermeisten professionellen Tradern berücksichtigt und ist damit für die Entwicklung der Märkte absolut relevant. Der ISM PMI ist ein Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung und repräsentiert die wirtschaftliche Aktivität in den USA. Grundsätzlich bedeutet ein Wert von über 50 Wachstum der Wirtschaft und der Aktienmarkt sollte dementsprechend steigen – da die Unternehmensgewinne zunehmen. Ein Wert von unter 50 sagt das Gegenteil aus, die Wirtschaft ist rückläufig.   Diese einfache Strategie schlägt Buy-and-Hold Verschiedene Handelsstrategien, die den Wert des ISM PMI als Richtungsgeber für eine Positionierung im Markt nehmen, zeigen eine deutliche Outperformance gegenüber der Buy-and-Hold-Strategie. Genauso wie im vorhergehenden Backtest, betrachten wir auch hier die letzten 20 Jahre. Damit haben wir einen ausreichend langen Zeitraum, der zwei ganze Wirtschaftszyklen mit einschließt. Trader können anhand des ISM PMI und folgender Strategien bestimmen, ob der Markt bevorzugt auf der Long- oder Short-Seite gehandelt werden sollte. In unserem Backtest haben wir drei verschiedene Möglichkeiten getestet, den ISM PMI als Filter für eine Long- oder Short-Positionierung einzusetzen: Long bei PMI über/gleich 50: Es wird nur dann eine Long-Position im S&P500 eingegangen, wenn der PMI-Wert größer oder gleich 50 ist. In allen anderen Fällen wird keine Position eingegangen und 100% Cash gehalten. Long bei PMI Zunahme: Es wird nur dann eine Long-Position im S&P500 eingegangen, wenn der PMI-Wert größer oder gleich 50 ist oder der PMI-Wert gegenüber dem Vormonat zugenommen hat. In allen anderen Fällen wird keine Position eingegangen und 100% Cash gehalten. Long bei PMI Zunahme, Short bei PMI Abnahme unter 50 Es wird nur dann eine Long-Position im S&P500 eingegangen, wenn der PMI-Wert größer oder gleich 50 ist oder der PMI-Wert gegenüber dem Vormonat zugenommen hat und es wird eine Short-Position im S&P500 eingegangen, wenn sich der PMI-Wert unter 50 befindet und gegenüber dem Vormonat abgenommen hat. Mit dieser Strategie haben wir immer eine Long- oder Short-Position offen. Der untenstehende Chart zeigt die Performance der jeweiligen Strategien im Vergleich.   Mehr Rendite bei weniger Risiko Bei jeder Handelsstrategie müssen wir neben den Renditeerwartungen natürlich auch das Risikoprofil bewerten. Folgende Kennzahlen ergeben sich aus den Backtests:   Alle ISM PMI Strategien haben nicht nur die Buy-and-Hold-Strategie geschlagen, sondern auch die 200 DMA-Strategie. Auffallend sind die Unterschiede im Vermögenswachstum nach 20 Jahren: Mithilfe des ISM PMI hätte man statt 15.000€ Zugewinn mit Buy-and-Hold knapp 45.000€ verdienen können. Das beste Verhältnis von annualisierter Rendite zum maximalen Drawdown hat die einfachste der drei ISM PMI Strategien. Gemäß den Regeln dieser Strategie beteiligt man sich am Aktienmarkt ganz einfach nur dann, wenn der ISM PMI größer oder gleich 50 ist. Der maximale Drawdown ist gegenüber einem Buy-and-Hold-Ansatz erheblich reduziert, und das bei einer gleichzeitig höheren Rendite. Die Outperformance der Strategie erklärt sich in der Nicht-Beteiligung am Aktienmarkt während der kritischen Marktphasen im Jahr 2000 bis 2002, der Finanzkrise und zuletzt Anfang 2016. Gleichzeitig gewährt die Strategie ein rechtzeitiges Wiedereinsteigen in den Aktienmarkt, sodass eine starke Kurserholung möglichst nicht verpasst wird.   Fazit Unser Backtest hat bewiesen, dass die Berücksichtigung relevanter Wirtschaftsindikatoren einen Mehrwert im Investieren und Trading bieten kann und dabei hilft, die Marktrichtung mit erhöhter Wahrscheinlichkeit richtig zu prognostizieren.

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Trendfolge-Trading als ideale Ergänzung für ein Aktien-Portfolio

Die meisten profitablen Trading-Strategien basieren auf Trendfolgen. Dabei versucht der Trader, mit dem Markt zu gehen. Es wird nur dann gehandelt, wenn der Preis einen Trend vorgibt. Umgekehrt steigt ein Trendfolge-Trader dann aus dem Markt aus, wenn dessen Trend dreht. Aufgrund der geringen Korrelation zum Aktienmarkt lassen sich Trendfolge-Strategien ideal mit Aktien-Portfolios oder high-beta-Strategien kombinieren. Wie das in der Praxis aussieht, zeigt folgende Auswertung. Die Ergebnisse basieren auf historischen Kursdaten, sowie einem einer hochdiversifizierten Trendfolge-Strategie. Von 1990 bis 06/2017 hat der S&P500 (Kursindex der 500 größten US-Unternehmen nach Marktkapitalisierung als Benchmark für den amerikanischen Aktienmarkt) eine jährliche Rendite von 6.65% erzielt. Der maximale Drawdown im Jahr 2009 lag bei 56.4%. Allein an diesen beiden Kennzahlen gemessen, schneidet der Aktienmarkt im Vergleich zur Trendfolge-Strategie deutlich schlechter ab. Der untenstehende Chart verdeutlicht die auffallende Underperformance des S&P500. Für den Aktienmarkt spricht jedoch die geringere Standardabweichung der wöchentlichen Renditen. Das heißt, der Aktienmarkt verhält sich schwankungsarmer. Auch wenn die Volatilität der Renditen Schwankungen nach oben wie unten gleichermaßen einkalkuliert, erwartet ein Investor bei höherer Volatilität auch eine höhere Rendite. Die annualisierte Standardabweichung der wöchentlichen Renditen des S&P500 beträgt 16.26%, während die der Trendstrategie 25.12% beträgt. Da die Trendstrategie eine so geringe Korrelation zum Aktienmarkt aufweist, liegt die Idee auf der Hand, beide Strategien miteinander zu kombinieren.   Weniger Volatilität mit der Trendfolge-Strategie Untenstehender Chart zeigt die Renditen und Schwankungen verschiedener Portfolios, die sich jeweils aus einem Trendstrategie- und einem Aktienanteil zusammensetzen. Bis zu einem Portfolio-Anteil der Trendstrategie von 30% kann die Volatilität des gesamten Portfolios auf bis zu 12.4% reduziert werden. Bei höheren Anteilen überwiegt die höhere Volatilität der Trendstrategie bei gleichzeitig höheren Renditen. Jeder Trader muss für sich das ideale Risiko-Level finden. Offensichtlich stellt ein Portfolio mit einem Aktienanteil von über 65-70% eine suboptimale bzw. ineffiziente Kombination dar. In diesem Fall nimmt der Investor nämlich geringere Renditen bei gleichzeitig höherer Volatilität in Kauf. Regelmäßiges Rebalancing erforderlich Um die obenstehenden Ergebnisse zu erzielen, empfiehlt sich ein monatliches Rebalancing der zwei Portfolio-Bausteine. Nach Zeiten starker Outperformance einer der beiden Strategien verändern sich die prozentualen Gewichte der Strategien im gesamten Portfolio. Um dies zu vermeiden, muss regelmäßig die Komponente im Übergewicht reduziert und gleichzeitig der Anteil der anderen Strategie aufgestockt werden. Aufgrund der Transaktionskosten würde sich dies jedoch erst ab einer gewissen Kontogröße lohnen. Wichtig bleibt festzuhalten, dass Trendfolge-Strategien im Vermögensaufbau eine wichtige Ertragsquelle und Komponente zur Reduzierung der Volatilität sein kann. Gleichzeitig kann ein Trader durch Kombination mit einem Aktienportfolio die relativ hohen Schwankungen seiner Handelsstrategien ausgleichen. Bildnachweis: © Olivier Le Moal / Fotolia

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Gibt es den todsicheren Aktienkauf?

Vielleicht haben Sie sich auch schon einmal gefragt, ob es eine Aktie gibt, bei der man eigentlich nichts falsch machen kann? Gibt es Aktien, die sich jederzeit guten Gewissens für einen Kauf empfehlen? Bei dieser Frage muss darauf hingewiesen werden, dass es an der Börse keine hundertprozentigen Sicherheiten geben kann. Allerdings kann ein Investment in Unternehmen, die zu den weltweiten Top-Playern gehören, auf lange Sicht nur selten schief gehen. Nehmen wir zum Beispiel Apple: Der Ausgabekurs beim Börsengang im Dezember 1980 betrug 22 US-Dollar. Mittlerweile notiert der Kurs bei 126,78 Dollar (Schlusskurs am 16. April). Splitt- und dividendenbereinigt entspräche der Ausgabekurs heute in etwa 2 Dollar. Am allerersten Handelstag konnte Apple 32 Prozent zulegen und in die Kassen des Unternehmens flossen knapp 1,8 Milliarden Euro. Heute taucht der Name Apple immer wieder in den Bestsellerlisten von Financial Times und Forbes auf. Von kurzen Unterbrechungen abgesehen, belegt Apple in der Liste der 500 größten Unternehmen der Welt nach Marktkapitalisierung seit September 2011 mit einem heutigen Wert von knapp 675 Milliarden Dollar den ersten Platz. Auch bezüglich des Umsatzes (182,8 Mrd. USD 2014) liegt das Unternehmen regelmäßig unter den Top Ten der Welt. Die Marke Apple gilt mit einem Wert von 185 Milliarden Dollar ebenfalls als wertvollste Marke der Welt. Bei diesen finanziellen Möglichkeiten muss schon viel passieren, damit ein langfristiges Investment in einem Totalverlust endet. Selbst so gravierende Ereignisse wie der Tod von Steve Jobs oder die weltweite Finanzkrise konnten Apple nichts anhaben.   Aktuelle Lage von Apple Aus dem bisher Gesagten ist es verständlich, dass Apple bei Analysten sehr beliebt ist. Dass das Papier auch aktuell ein Investment lohnt, zeigen die Einstufungen der meisten Analysten in den Monaten Februar und März: Buy, Outperform oder Overweight dominieren bei den Einschätzungen und der Aktie werden gute Wertsteigerungschancen eingeräumt. Der bevorstehende Verkaufsstart der Apple Watch wird dabei mit Spannung erwartet. Ersten Schätzungen zufolge rechnen Experten damit, dass der Konzern am ersten Verkaufswochenende etwa eine Million Einheiten verkaufen könnte. Für das zweite Quartal beläuft sich die Schätzung auf 2,3 Millionen verkauften Apple Watches. Die aktuellen Kursziele schwanken überwiegend zwischen 133 und 160 Dollar. Morgan Stanley beispielsweise hob erst Anfang März das Kursziel von 133 auf 160 Dollar an und begründete diesen Schritt mit einer Steigerung der verlässlichen Umsätze. Die Einstufung wurde auf „Overweight“ belassen.   Bluechips – Lieblinge konventioneller Anleger Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit bei einem Engagement in Aktien. Aber die Gesetze des Marktes verlangen in erster Linie Wachstum. Und wer kann Wachstum besser erreichen, als der Marktführer, der Branchenprimus, der Top-Global-Player? Apple gehört auf jeden Fall dazu. Apple ist ein Bluechip. Mit diesem Begriff werden an der Börse Aktien großer, internationaler, allgemein bekannter und angesehener Unternehmen von hoher Solidität, Bonität, Substanz- und Ertragsstärke belegt. Die deutsche Bezeichnung dafür lautet Standardwert. Die dreißig größten Standardwerte sind im Aktienindex DAX zusammengefasst. Namen wie Deutsche Bank, Siemens oder Volkswagen sind jedem ein Begriff. Anteilseigner von solchen Firmen sind in der Regel konventionelle Anleger, die das Risiko so gering wie möglich halten wollen.   Insolvenz ausgeschlossen? – Nicht immer! Dass selbst bei gestandenen Unternehmen eine Insolvenz nie ganz ausgeschlossen werden kann, zeigen die Beispiele Texaco und General Motors aus den USA oder AEG und der Kirch-Gruppe in Deutschland. Häufig sind Missmanagement und übermäßige Expansion die Ursachen für die Insolvenz solch großer Unternehmen. Auf veränderte Marktbedingungen wird nicht adäquat reagiert und in Krisenzeiten wie der allgemeinen Finanzkrise 2008 geht auch Großkonzernen dann schnell das Geld aus. Deshalb ist es bei einem Engagement in Aktien wichtig, die finanzielle Lage des Unternehmens, in das investiert wurde, genau zu beobachten. Ein geeignetes Mittel dafür ist die Fundamentalanalyse, die die betriebswirtschaftlichen Daten und das ökonomische Umfeld eines Unternehmens beleuchtet. Da Aktiengesellschaften verpflichtet sind, ihre finanzielle Situation den Anlegern offenzulegen, ist die Beschaffung von Informationen relativ einfach. Auf Hauptversammlungen und in den Medien werden die Jahresbilanzen bekannt gegeben. Diese Berichte enthalten alle notwendigen Kennzahlen, die für eine Fundamentalanalyse von Belang sind wie beispielsweise die Dividendenrendite oder das Kurs-Gewinn-Verhältnis.   Fazit Die Frage, ob es den todsicheren Aktienkauf gibt, muss also verneint werden. Bei Beachtung einiger Grundsätze kann man das Risiko eines Investments in Aktien allerdings so gering wie möglich halten. Zu diesen Grundsätzen gehört unter anderem, dass das Unternehmen eine gute Kapitalrendite ohne viel Schulden aufweist und die langfristigen Aussichten durch bewiesene Ertragskraft und einem attraktiven Geschäft nachweislich gut sind. Beim Einstieg sollte das Unternehmen nicht überbewertet sein und das Management sollte inhaberorientiert, kompetent und ehrlich sein. Bildmaterial: © ra2 studio/Fotolia.com  

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