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Gibt es den todsicheren Aktienkauf?

Vielleicht haben Sie sich auch schon einmal gefragt, ob es eine Aktie gibt, bei der man eigentlich nichts falsch machen kann? Gibt es Aktien, die sich jederzeit guten Gewissens für einen Kauf empfehlen? Bei dieser Frage muss darauf hingewiesen werden, dass es an der Börse keine hundertprozentigen Sicherheiten geben kann. Allerdings kann ein Investment in Unternehmen, die zu den weltweiten Top-Playern gehören, auf lange Sicht nur selten schief gehen.

Nehmen wir zum Beispiel Apple: Der Ausgabekurs beim Börsengang im Dezember 1980 betrug 22 US-Dollar. Mittlerweile notiert der Kurs bei 126,78 Dollar (Schlusskurs am 16. April). Splitt- und dividendenbereinigt entspräche der Ausgabekurs heute in etwa 2 Dollar. Am allerersten Handelstag konnte Apple 32 Prozent zulegen und in die Kassen des Unternehmens flossen knapp 1,8 Milliarden Euro.

Heute taucht der Name Apple immer wieder in den Bestsellerlisten von Financial Times und Forbes auf. Von kurzen Unterbrechungen abgesehen, belegt Apple in der Liste der 500 größten Unternehmen der Welt nach Marktkapitalisierung seit September 2011 mit einem heutigen Wert von knapp 675 Milliarden Dollar den ersten Platz. Auch bezüglich des Umsatzes (182,8 Mrd. USD 2014) liegt das Unternehmen regelmäßig unter den Top Ten der Welt. Die Marke Apple gilt mit einem Wert von 185 Milliarden Dollar ebenfalls als wertvollste Marke der Welt.

Bei diesen finanziellen Möglichkeiten muss schon viel passieren, damit ein langfristiges Investment in einem Totalverlust endet. Selbst so gravierende Ereignisse wie der Tod von Steve Jobs oder die weltweite Finanzkrise konnten Apple nichts anhaben.

 

Aktuelle Lage von Apple

Aus dem bisher Gesagten ist es verständlich, dass Apple bei Analysten sehr beliebt ist. Dass das Papier auch aktuell ein Investment lohnt, zeigen die Einstufungen der meisten Analysten in den Monaten Februar und März: Buy, Outperform oder Overweight dominieren bei den Einschätzungen und der Aktie werden gute Wertsteigerungschancen eingeräumt. Der bevorstehende Verkaufsstart der Apple Watch wird dabei mit Spannung erwartet. Ersten Schätzungen zufolge rechnen Experten damit, dass der Konzern am ersten Verkaufswochenende etwa eine Million Einheiten verkaufen könnte. Für das zweite Quartal beläuft sich die Schätzung auf 2,3 Millionen verkauften Apple Watches.

Die aktuellen Kursziele schwanken überwiegend zwischen 133 und 160 Dollar. Morgan Stanley beispielsweise hob erst Anfang März das Kursziel von 133 auf 160 Dollar an und begründete diesen Schritt mit einer Steigerung der verlässlichen Umsätze. Die Einstufung wurde auf „Overweight“ belassen.

 

Bluechips – Lieblinge konventioneller Anleger

Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit bei einem Engagement in Aktien. Aber die Gesetze des Marktes verlangen in erster Linie Wachstum. Und wer kann Wachstum besser erreichen, als der Marktführer, der Branchenprimus, der Top-Global-Player? Apple gehört auf jeden Fall dazu. Apple ist ein Bluechip. Mit diesem Begriff werden an der Börse Aktien großer, internationaler, allgemein bekannter und angesehener Unternehmen von hoher Solidität, Bonität, Substanz- und Ertragsstärke belegt. Die deutsche Bezeichnung dafür lautet Standardwert. Die dreißig größten Standardwerte sind im Aktienindex DAX zusammengefasst. Namen wie Deutsche Bank, Siemens oder Volkswagen sind jedem ein Begriff. Anteilseigner von solchen Firmen sind in der Regel konventionelle Anleger, die das Risiko so gering wie möglich halten wollen.

 

Insolvenz ausgeschlossen? – Nicht immer!

Dass selbst bei gestandenen Unternehmen eine Insolvenz nie ganz ausgeschlossen werden kann, zeigen die Beispiele Texaco und General Motors aus den USA oder AEG und der Kirch-Gruppe in Deutschland. Häufig sind Missmanagement und übermäßige Expansion die Ursachen für die Insolvenz solch großer Unternehmen. Auf veränderte Marktbedingungen wird nicht adäquat reagiert und in Krisenzeiten wie der allgemeinen Finanzkrise 2008 geht auch Großkonzernen dann schnell das Geld aus. Deshalb ist es bei einem Engagement in Aktien wichtig, die finanzielle Lage des Unternehmens, in das investiert wurde, genau zu beobachten. Ein geeignetes Mittel dafür ist die Fundamentalanalyse, die die betriebswirtschaftlichen Daten und das ökonomische Umfeld eines Unternehmens beleuchtet. Da Aktiengesellschaften verpflichtet sind, ihre finanzielle Situation den Anlegern offenzulegen, ist die Beschaffung von Informationen relativ einfach. Auf Hauptversammlungen und in den Medien werden die Jahresbilanzen bekannt gegeben. Diese Berichte enthalten alle notwendigen Kennzahlen, die für eine Fundamentalanalyse von Belang sind wie beispielsweise die Dividendenrendite oder das Kurs-Gewinn-Verhältnis.

 

Fazit

Die Frage, ob es den todsicheren Aktienkauf gibt, muss also verneint werden. Bei Beachtung einiger Grundsätze kann man das Risiko eines Investments in Aktien allerdings so gering wie möglich halten. Zu diesen Grundsätzen gehört unter anderem, dass das Unternehmen eine gute Kapitalrendite ohne viel Schulden aufweist und die langfristigen Aussichten durch bewiesene Ertragskraft und einem attraktiven Geschäft nachweislich gut sind. Beim Einstieg sollte das Unternehmen nicht überbewertet sein und das Management sollte inhaberorientiert, kompetent und ehrlich sein.


Bildmaterial: © ra2 studio/Fotolia.com

 

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