Trading Indikatoren

Trading mit Market Profile (2) – Strategien und Trading Set-ups

Das Market Profile hilft uns, die Aktivitäten der Markteilnehmer besser zu lesen und zu verstehen. Anhand konkreter Strategien und Trading Set-ups können wir aus den Formationen des Market Profile Trades ableiten. Hier stellen wir zwei grundlegende Strategien und Set-ups für das Trading mit Market Profile vor. Im Grunde genommen ist der Markt eine Auktion. Unsere Aufgabe als Trader ist es, aus der Entwicklung dieser Auktion das Potenzial des Marktes für eine Aufwärts- oder Abwärtsbewegung abzuschätzen. Dabei gilt es zu prüfen, ob bestimmte Preislevel mehr Käufer oder mehr Verkäufer anziehen. Welche Kräfte am Markt gewinnen also die Oberhand? Wir beginnen mit einer Analyse der Markteröffnung.   Market Profile Set-ups für die Markteröffnung Daytrader versuchen oft, den ersten Handelsminuten wichtige Informationen für die Kursrichtung des Tages zu entnehmen. Daraus sind Strategien wie „Opening-Range Breakout“ oder „Morning Breakout“ entstanden. Die Trefferquote dieser Strategien könnte man deutlich erhöhen, wenn man zwischen Trend- und Seitwärtstagen unterscheiden würde. Das Market Profile kann hierzu wertvolle Informationen liefern.   Was sagt uns die Markteröffnung über die zu erwartende Tagesbewegung? Dazu vergleichen wir die Markteröffnung mit dem Market Profile des Vortags. Es gibt drei Bereiche, in denen der Markt eröffnen kann: Innerhalb der Value Area des Vortags Außerhalb der Value Area des Vortags, aber noch in der Trading-Range des Vortags Außerhalb der Trading-Range des Vortags Auf diese Weise können wir prüfen, ob der Markt im Gleichgewicht ist. Dementsprechend schätzen wir die Chancen und Risiken ein.   Das Opening findet innerhalb der Value Area des Vortags statt Der Markt ist im Gleichgewicht: Die Chancen genauso wie Risiken einer größeren Bewegung sind hier am geringsten (in der Regel ein langweiliger Handelstag mit wenig Bewegung).   Das Opening findet außerhalb der Value Area des Vortags statt, aber noch in der Trading-Range des Vortags Der Markt ist geringfügig aus dem Gleichgewicht: Hier ist mit etwas größeren Bewegungen zu rechnen, die Hochs oder Tiefs vom Vortag werden getestet, überschritten, aber nicht nachhaltig. Die Value Area verschiebt sich leicht.   Der Markt öffnet außerhalb der Trading-Range des Vortags Der Markt hat sich „über Nacht“ verändert und ist zunächst nicht im Gleichgewicht. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: A. Der Markt findet ein neues Gleichgewicht und bleibt um den Markteröffnungskurs außerhalb der Vortages-Range. B. Der Markt bewegt sich weiter in Ausbruch-Richtung. Wer hier rechtzeitig in Ausbruch-Richtung handelt, kann einen schönen Trend mitnehmen. Diese Set-ups sollen dabei helfen, realistische Erwartungen an den Handelstag zu haben. Außerdem können wir so mögliche Bewegungen besser abschätzen bzw. visualisieren. Es ersetzt nicht, in der ersten Handelsstunde zu prüfen, wie der Markt mit dem neuen Preis umgeht. Wird mein Set-up bestätigt, oder hat der Markt etwas anderes vor? Und natürlich gilt auch hier: Wichtige Nachrichten-Termine im Tagesverlauf müssen berücksichtigt werden.   Referenzpunkte im Markt finden (Market Profile Strategie) Mit dem Market Profile können wir wichtige Referenzpunkte im Markt identifizieren. Diese nutzen wir als Einstieg für einen Trade. Eines der wichtigsten Referenzpunkte entsteht durch Single Print Buying oder Selling Tails. Diese sind eine Range-Verlängerung, die sich als fake erwiesen hat. Im Market Profile ist ein Single Print Buying oder Selling Tail eine Range-Verlängerung von mindestens zwei einzelnen TPOs am oberen (Selling Tail) oder unteren Ende (Buying Tail) des Market Profile. Die entsprechende Definition gibt es aber auch für den herkömmlichen Kerzenchart: Eine 30-Minuten Umkehrkerze, dessen Docht oder Lunte im Laufe des Handelstages nicht mehr gehandelt wurde. Außerdem ist das Volumen in diesem Bereich sehr dünn.   Was bedeuten fake Kursausbrüche? Ein Single Print Buying oder Selling Tail entsteht folgendermaßen: ➡ Der Markt handelt höher (Kurse steigen), um mehr Verkäufer zu finden, die die Nachfrage der Käufer decken. Umgekehrt handelt der Markt tiefer (Kurse fallen), um mehr Käufer zu finden, die das Angebot der Verkäufer abnehmen. ➡ Auf diese Weise bilden sich irgendwann Hochs (Tiefs), die sofort wieder abgewiesen werden. Hier ist der Markt offensichtlich zu weit gelaufen. Aber diese Kursübertreibungen sind nötig, um zu wissen, ab welchem Level der Preis als zu weit über oder unter dem Value gesehen wird. ➡ Die Korrektur dieser Kursübertreibungen erfolgt durch Marktteilnehmer, die den teuren/billigen Preis als Chance sehen. Wird der Preis ein weiteres Mal dasselbe Level erreichen, dürften dieselben Marktteilnehmer diese „günstige Chance“ erneut wahrnehmen. Damit haben wir mit einer abgewiesenen Kursübertreibung einen Referenzpunkt im Markt (Widerstands- oder Unterstützungslevel). ➡ Solange sich die Marktbedingungen nicht ändern, wird dieses Level immer wieder als Chance der Gegenseite genutzt. Das machen wir uns zunutze und nehmen ebenfalls die Position der Gegenseite ein. Der untenstehende Chart zeigt das entsprechende Beispiel: Hier greifen wir auf das Volumenprofil zurück. Dieses zeigt einen Single Print Buying oder Selling Tail als sehr dünnes Volumen an. Wie der Kursverlauf zeigt, waren diese Selling Tails ideale Einstiegspunkte für einen intraday Short Trade. Bildnachweis: © Bjoern Wylezich – stock.adobe.com

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Mit Bollinger Bänder zum Trading-Erfolg

Was sind Bollinger Bänder? John Bollinger entwickelte die Methode, einhüllende Linien mittels gleitender Durchschnitte herzustellen, die nach oben und unten verschoben werden können. Durch den Bezug auf John Bollinger ist der Name des Indikators selbsterklärend, eine Abwandlung in Ballinger Band ist daher eher zweckentfremdet. Für die Erzeugung von Bollinger Bands verwendete John Bollinger einen Begriff aus der Mathematik, die Standardabweichung, als Maß für die variable Verschiebung. Im Gegensatz zu Envelopes mit feststehendem Prozentsatz können sich diese Linien von selbst variabel den Kursschwankungen anpassen. Das heißt, dass sich diese Bänder während einer Konsolidierungsphase oder vor einem zu erwartenden Ausbruch zusammenziehen und bei Ausbrüchen ausdehnen. Bollinger Bänder umhüllen den Kursverlauf des Underlyings mit einem variablen Abstand. Sie zeigen die Marktvolatilität zum Kursverlauf als Abstände nach oben und unten an. Der Abstand zwischen dem Kurs und einem Bollinger Band wird als Spannbreite bezeichnet. Als Maß für die Verschiebung verwenden die Bollinger Bands die Standardabweichung. Durch Addition oder Subtraktion der Standardabweichung zum gleitenden Durchschnitt erhält man diese 2 Kurven der Bollinger Bänder. Im Verhältnis zu anderen Indikatoren, Oszillatoren oder Envelopes sind Bollinger Bands selbstadjustierend. 95 % der Kurse liegen innerhalb der Bollinger Bänder (2-fache Standardabweichung). Berechnung der Bollinger Bänder Ausgangspunkt für die Berechnung bildet der gleitende Durchschnitt. Für das obere Band wird die Standardabweichung mit einem konstanten Faktor multipliziert und zum Durchschnittswert addiert. Das untere Band entsteht durch Subtraktion. Für die Standardeinstellung gilt eine Periode von 20 Tagen mit dem Multiplikationsfaktor 2. C[t] = Close der gewählten Zeiteinheit t, n = Anzahl der Zeiteinheiten n Tage, (Standard 20) BB = Bollinger Bänder Das mittlere Band: bestehend aus dem arithmetisch gleitenden Durchschnitt BB[mitte, t] = C[t] (quer) = 1/n (Summe[i=0,n-1]C[t-i] Das obere Band (entry band) mit der Standardabweichung Sigma[t]: BB[oben, t] = C[t] (quer) = C[t] + k Sigma[t] Das untere Band (exit band) mit der Standardabweichung Sigma[t]: BB[unten, t] = C[t] (quer) = C[t] – k Sigma[t] Die Berechnung des Faktors k ergibt sich aus den Quantilen der Normalverteilung. k = 1 bei 68,3 % k = 2 bei 95,4 % k = 3 bei 99,7 % Nach Bollinger gehören für das Finden gültiger Tradingsignale die von Bollinger entwickelten Parameter %b und Bandbreite (Bandwidth) dazu. Ohne diese Parameter sind die Tradingsignale meistens falsch interpretiert. Die Bollinger Bänder sind für Einschätzungen, ob ein Titel über- oder unterbewertet ist, besonders geeignet. Strategien mit dem Bollinger Band Indikator Da die Bänder Unterstützungs- bzw. Widerstandscharakter haben, den Trend oder eine Umkehr charakterisieren und die Mittellinie als Trennpunkte der oberen oder unteren Kurspreise zu verstehen ist, gelten die normalen Regeln nach technischer Analyse auch hier entsprechend. Trendfolgestrategie: Kauf, wenn das obere Band durchbrochen wurde; Verkauf, wenn das untere Band durchbrochen wurde; Stop-Loss wird auf Mittellinie gesetzt. Gegen-Trend-Strategie: Am oberen Band wird verkauft, am unteren Band wird gekauft. Das Gewinnziel liegt jeweils auf dem gleitenden Durchschnitt. Auch beim Rangetrading kann mit Bollinger Bänder erfolgreich sein. Bei der Bollinger-Breakout-Strategie ist der Einstieg schwerer als der Ausstieg. Der Kurs beim Einstieg sollte den Durchschnittswert plus die 2-fache Standardabweichung überschreiten. Beim Ausstieg ist das Unterschreiten der Mittellinie ausreichend. Dadurch kommt es um die Mittellinie zu weniger Fehlsignalen. Kleinere Schwankungen um den gleitenden Durchschnitt führen nicht zu Kaufsignalen. Einstellung des Indikators Als Standardwert werden beim Bollinger-Bands-Trading die Perioden auf 20 aufgebaut. Für die Standardabweichung gilt der Faktor 2. Die mittlere Linie, also der gleitende Durchschnitt, sollte gut an den Chartverlauf angepasst werden. Nach dem ersten Up Move aus einer Bodenformation gilt der GD als Unterstützung. Wurde der GD durchbrochen, dann wurde die Periode zu kurz gewählt. Eine Periode war allerdings zu lang, wenn die Korrektur weit ab vom GD endet. Dasselbe gilt für eine Topformation. Folgende Standardeinstellungen finden allgemein Anwendung: 10 Perioden MA und 1,5 Standardabweichung 20 Perioden MA und 2 Standardabweichungen 50 Perioden MA und 2,5 Standardabweichungen Bollinger-Bands-Trading In trendlosen Phasen werden die Bollinger Bänder als Unterstützungs- und Widerstandslevel genutzt. Breakouts werden hier als Extremereignisse gewertet, die keine Kursänderung zur Folge haben. In trendstarken Phasen laufen die Kurse lange Zeit an den Bändern entlang. Mithilfe von RSI, MACD oder OBV werden auftretende Ausbrüche als Trend oder als Trendumkehr bestätigt. Bollinger Bänder sind immer im Zusammenspiel mit anderen Indikatoren eine wertvolle Unterstützung. Bei Divergenzen zwischen Kursverlauf und Indikator kann mit einer Trendumkehr gerechnet werden. Ein starker Trend jedoch liegt vor, wenn der Indikator die Bewegung bestätigt. Dabei wird die Mittellinie als Unterstützungslinie für Korrekturbewegungen benutzt. Bei einer Trendumkehr in einen Abwärtstrend wird die Mittellinie zunehmend zur Widerstandslinie aufwärtsgerichteter Kursbewegungen. Das untere Band wird mehrfach angetestet und gebrochen. Das Ausweiten der Bänder und der starke Anstieg des ADX als Trendstärkeindikator lässt die Kraft des Abwärtstrends erkennen. Umgekehrt verhält es sich bei einem Aufwärtstrend. Der Kurs pendelt zwischen oberen Band und Mittellinie als Unterstützungslinie und durchbricht wiederholt das obere Band. Bewertungen von Top- und Bodenformationen mit Bollinger Bänder: Buy-Setup: Der erste Schenkel einer Bodenformation bildet sich außerhalb des unteren Bollinger Bandes, der zweite Schenkel bildet sich innerhalb der Bänder. Sell-Setup: Der erste Schenkel einer Topformation bildet sich außerhalb des oberen Bollinger Bandes, der zweite Schenkel bildet sich innerhalb der Bänder. Trading-Ansätze Trendfolgestrategie und Gegen-Trend-Strategie wurden bereits erwähnt. Einfache Countertrend-Strategie als Tradingansatz: Hier wird zusätzlich der Indikator RSI (relativer Stärkeindex) verwendet. Die Buy-Stopp-Limits können vor Markteröffnung in den Markt gelegt werden. Der Stopp wird außerhalb des Bollinger-Bandes unterhalb der letzten Kerze platziert. Diesen Einstieg nennt man Long-only-Setup, da die Ausbildung von Topformationen länger dauert als eine Bodenbildung. Bei dieser Strategie legt man ein Bollinger Band über den Kursverlauf. Der Kurs muss das untere Band berühren, der Schlusskurs der Kerze muss aber über dem Band liegen. Zu kontrollieren ist, ob sich eine Divergenz im RSI mit einer Standardeinstellung von 14 Perioden beobachten lässt. Der Abwärtstrend ist in Takt, wenn die Tiefstände im Kursverlauf bestätigt sind. Bestätigt der RSI dies nicht mehr, ist ein Einstiegssignal für eine Long-Position gegeben. Eine weitere Bedingung ist, dass der Kursverlauf das Hoch der Signalkerze innerhalb von 2 Zeiteinheiten überschreiten muss. Die Positionsgröße ist zum Stop unterhalb der Signalkerze anzupassen, um nicht mehr als 2 % des Tradingkapitals zu riskieren. Take Profit erfolgt durch Verkauf oder…

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Der MACD Indikator als wichtiger Indikator für alle Marktlagen

Im täglichen Handel werden Indikatoren zusätzlich zu den Trandingstrategien angewandt. Die Indikatoren sollen unterstützen und bei Entscheidungen helfen. Werden die Indikatoren richtig angewandt, so können diese den Handel nicht nur erleichtern sondern sie können auch den richtigen Marktvorteil geben. Dabei findet man eine große Vielzahl von Indikatoren, welche sowohl hilfreich oder auch unnötig sein können. Nur Einige dieser haben sich im Laufe der Jahre bewährt und werden von erfolgreichen Tradern tagtäglich verwendet. Zu diesen bewährten Indikatoren zählt unter anderem der MACD Indikator, welcher häufig zur Marktanalyse angewandt wird. Die Abkürzung MACD steht hierbei für Moving-Average-Convergence-Divergence. Entwickelt wurde der MACD Indikator von dem Anlagestrategen und Buchautor Gerald Appel. Mit dem MACD lässt sich als die Schwungkraft des Marktes messen ohne dem Folgen eines bestimmten Trends auf dem Markt. Während der Martkanalyse visualisiert der MACD Indikator das Zusammenlaufen und das Auseinanderlaufen des gleitenden Durchschnittes. Er gehört damit zu den sogenannten Trendfolgern. Diese Trendfolger werden verwendet, um bei erkennbaren Kurstrends einsteigen zu können und mit Gewinn auszusteigen, wenn der Trend bricht. Allerdings bieten Trendfolger auch Nachteile, so dass mit der MACD Berechnung in der Regel nur auf bestehende Trends gesetzt werden kann. Ermittlung und Anzeigen des MACD Um den MACD ermitteln zu können, benötigt man insgesamt zwei unterschiedlich gewichtete gleitende Durchschnitte. Diese werden aus den Datenreihen der Schlusskurse berechnet. So ist der MACD die Differenz zwischen dem schnelleren und kürzeren Durchschnitt und dem längeren und langsameren Durchschnittswert. Zudem benötigt die Ermittlung des MACD eine feste Einstellung von 12 und 26 Tagen für die gleitende Durchschnittslinie sowie einer Trigger Linie von 9 Tagen. Für die Anzeige des MACD werden üblicherweise zwei Linien verwendet und zusätzlich ein Histoprogramm. So wird als erstes die eigentliche MACD Linie, meist in blauer Farbe, dargestellt. Als Zweites wird die Signallinie dargestellt in roter Farbe. Das angezeigte Histogramm zeigt nunmehr die Differenz zwischen den beiden Linien an. Aus diesen Linien lassen sich nun die Änderungen bezüglich der Stärke, der Richtung, der Länge und des Momentums sichtbar erkennen. Indikator Signale Es gibt eine ganze Reihe von Anwendungsregeln für den MACD Indikator. Einige dieser Regeln werden schon seit Entwicklung des MACD angewandt während andere Regeln erst in späterer Zeit hinzu kamen. Zu diesen Anwendungsregeln gehören unter anderem ein Kaufsignal, wenn der Indikator seine Signallinie überschreitet ein Verkaufssignal, wenn der Indikator die Signallinie unterschreitet Anwendung des MACD nur bei starken Trendbewegungen Divergrenzen weisen auf einen Trendwechsel hin entfernt sich der Indikator von der Signallinie hilft dies bei der Bestimmung der Signifikanz und wird im Histogramm angezeigt.   Die Anwendung des klassischen MACD Indikators hat jedoch sowohl Vorteile als auch Nachteile. Hierzu gehören unter anderem das bei sehr starken Trends der MACD Indikator auch starke Trendbestätigungssignale liefert. Daneben kann es aber auch vorkommen, das Signale auch zu spät angezeigt werden, zu früh angezeigt werden oder das sich auch eine Unsicherheit zeigt. Eine bessere Signalgebung hat dafür das Histogramm des MACD. Dieses zeigt den Abstand zwischen der MACD Linie und der Signallinie an. Hier sind Hochpunkte und Tiefpunkte besser erkennbar und die Kaufsignale und Verkaufssignale können somit besser angezeigt werden. Zudem sind die Signale auch früher erkennbar und sie sind weniger anfällig als nur beim Betrachten der MACD Linie und der Signallinie. Die richtige Interpretation des MACD Indikators Der MACD ist nicht nur für Kenner des Börsenhandels gut erkennbar sondern ebenso auch für Anfänger auf diesem Gebiet. So zeigt ein steigender MACD den Aufwärtstrend einer bestimmten Aktie an während ein sinkender MACD einen Abwärtstrend einer bestimmten Aktie anzeigt. Gut erkennbar ist dies, wenn man den Abstand des MACD von der Nulllinie betrachtet. Je größer der Abstand zu dieser ist, umso größer ist auch der Trend. Kreuzt die blaue MACD Linie die rote Signallinie von oben, so bedeutet dies ein Kaufsignal. Kreuzt jedoch die blaue MACD Linie die rote Signallinie nach unten, so stellt dies das Signal zum Verkaufen dar. Hierbei kann es jedoch bei flachen Trends um die Nulllinie herum auch zu Fehlsignalen kommen. Weitere Nutzungsmöglichkeiten und Beachtenswertes Auch als Momentum-Indikator kommt der MACD Indikator zur Anwendung. Allerdings wird diese Strategie nur angewandt, wenn ein ansteigendes Momentum vorhanden ist. Ebenso beachtenswert ist die Divergenz des MACD Indikators zum Kursverlauf eines Basiswertes. Entwickeln sich diese beiden Werte auseinander, so können neue Handlungsstrategien schon im Vorfeld entwickelt und ausgearbeitet werden. Die Anwendung des MACD Indikators und für das erfolgreiche Setzen auf diesen ist eine gründliche Einarbeitung nötig. Zudem muss der MACD Indikator ständig verfolgt werden, um erfolgreich auf diesen setzen zu können. Trotz der manchmal auftretenden Fehlsignale gilt der MACD Indikator als einer der verlässlichsten und der treffsichersten Verlustbegrenzer. Aber beachten sollte man auch, das es sich beim MACD Indikator um einen nachlaufenden Indikator handelt. So kann man mit diesem ausschließlich auf schon bestehende Trends setzen und es entsteht dadurch eine gewisse Zeitverzögerung. Das Handeln allein auf der Grundlage des MACD Indikators ist deshalb nicht anzuraten. Das Handeln mit dem MACD im Zusammenspiel mit weiteren Indikatoren kann jedoch durchaus erfolgreich sein. Bildmaterial: © Michael Nivelet/Fotolia.com  

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Der CoT-Report – Das Frühwarnsystem für Trader

Immer wieder ist zu lesen, dass sich private Trader und Anleger beschweren, weil sie keine Chance gegen Investoren und Institutionelle Anleger hätten. Ihnen würde einfach das sogenannte Insiderwissen fehlen, was den Großbanken und Fondsmanagern zum Vorteil und Ihnen zum Nachteil gereichen würde. Dieser Wissensvorsprung wäre es, der es den Daytradern und privaten Händeln so schwer machen würde. Wie lange schon wünschen sich deshalb Kleinanleger und Trader diesen Einblick in die Orderbücher von Buffet und Co? Ein Tipp von einem Local, einem Einheimischen – einem Insider. Kurz – ein Mensch, der ausplaudert, was die „Großen“ im Geschäft vorhaben. Dabei gibt es sie – die Frühwarnsysteme. Die Plaudertaschen der Institutionellen. Jedoch sind dies keine Personen, die am Stammtisch mit ihrem Wissen prahlen, sondern jedem zugängliche Einrichtungen, Meldungen und Reports. Ganz unscheinbar scheinen diese Veröffentlichungen ein unbemerktes Dasein zu fristen. Und leider wissen die Wenigsten europäischen Börsianer von deren Existenz und noch viel weniger Trader nutzen diese. Im Gegenteil, sie vernachlässigen diese sogar sträflich. Zum einen wollen die Trader am großen Spiel der Spiele teilnehmen, halten sich aber nicht an die Spielregeln und geben häufig recht schnell frustriert wieder auf. Wenn man erfolgreich an der Börse agieren möchte, so wie es Pensionsfonds und Großinvestoren tun, dann muss man auch agieren wie sie und sich deren Wissen zu Eigen machen. Und das ist überhaupt nicht so schwierig. Während in Deutschland noch immer viel im Verborgenen passiert, wird der Aktienhandel in den USA immer transparenter. So sind beispielsweise Live-Daten und Software kostenlos und auch die Berichterstattung ist viel durchsichtiger. Für Aktien beziehungsweise Fonds gibt es zu diesem Zweck die 13F. In diesem Bericht der SEC müssen Institutionelle ab einer Portfolio-Größe von 100 Millionen US-Dollar ihre Positionen offenlegen. Zwar beinhaltet der Bericht die Veränderungen des zurückliegenden Quartals, aber wer Buffet und Soros kennt, weiß nur genau, dass sich deren Haltedauer über mehrere Jahre erstreckt. Und obwohl der Einstieg wesentlich später erfolgt wäre als bei den Fonds, hätte man seit dem Jahr 2001 eine Rendite von 373 Prozent erzielen können, hätte man in die gleichen Aktien investiert wie die Großen! Schön zu wissen. Was aber hat der 13-F-Bericht auf einer Forex-Seite verloren? Erstmal nicht viel. Gebe es da nicht ein Pendant, welches man für den Forex-Handel nutzen kann. Die Rede ist vom COT-Report. Bei diesem Report handelt es sich um einen wöchentlich veröffentlichten Bericht der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) in dem ähnlich wie beim 13-F-Bericht die Großanleger ihre Positionen offenlegen müssen. Dabei liefern die Positionierungen drei verschiedener Anlegergruppen wichtige Hinweise auf mögliche Trendwechsel in den jeweiligen Märkten. Der COT-Report gilt deshalb als Frühindikator bei mittel- bis langfristig orientierten Anlegern des Rohstoff- und Devisenmarktes. Welche Informationen Sie dem COT entnehmen können, wie der Bericht und vor Allem der Chart zu lesen ist und wie sie dieses Wissen in Ihren Handelsstil einfließen lassen sollten, erfahren Sie in den folgenden Artikeln der kommenden Woche. Die Unterscheidung der Marktteilnehmer Der einleitende Text zu dem CoT- Bericht lässt deutlich erkennen, daß dieser als ein Sentiment-Indikator betrachtet werden kann. Wenn man den Nutzen dieser Daten kennt und dessen Bestandteile, dann weiß man auch warum. Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen woher die Daten stammen und was sie beinhalten. Diese sind nämlich nichts anderes als eingegangene Futures und Options-Positionen der Marktteilnehmer an den US-Amerikanischen Futures-Börsen für Rohstoffe, Währungen, Bonds und Indizes. Diese Positionen müssen aufgrund gesetzlicher Verpflichtung von den Börsen und anderen Clearingstellen an die SEC (Börsenaufsicht) weitergeleitet werden. Das dient vor Allem dem Schutz der Marktteilnehmer. So wird eine gewisse Transparenz gewährleistet. Alle Marktteilnehmer müssen ab einem festgelegten Handelsvolumen gemeldet werden. Es erfolgt eine Unterscheidung in 3 Kategorien von Marktteilnehmern. Zunächst wird zwischen Unternehmen, die aufgrund von Risiken mit Hilfe von Futures und Optionen hedgen(Commercials) und Unternehmen, die aufgrund von Chancen auf Gewinne spekulieren(Non-Commercials) unterschieden. Das ist wichtig da beide Parteien andere Ziele verfolgen und dementsprechend die Positionen anders gewertet werden. Ein Beispiel verdeutlicht die Commercials: Eine Fluggesellschaft benötigt viel Kerosin und ist deshalb vom Ölpreis abhängig. Erwartet das Research-Team steigende Preise, werden Long-Positionen aufgebaut. Der Verlust aufgrund steigender Kosten wird durch den Gewinn der Long-Positionen kompensiert. Andererseits muss der Ölförderer aber gegen sinkenden Preise hedgen indem er Short-Positionen eingeht. Da der Anteil an solchen kommerziellen Teilnehmern überwiegt sind besonders im Rohstoffbereich die Netto-Positionen(Long minus Short) überwiegend Short. Die Non-Commercials sind Spekulanten wie Fonds, Versicherungen, also große Money-Management Unternehmen. Diese nehmen meist die gegenläufige Position ein. Sie sind also Long wenn sie steigende Kurse erwarten und umgekehrt. Die dritte Kategorie sind die Non-Reportables. Das sind alle anderen Marktteilnehmer, dessen Positionen durch Verrechnung aller Positionen mit den Positionen der Commercials und Non-Commercials festgelegt werden. Diese werden oft fälschlicherweise als die kleinen Spekulanten bezeichnet. Allerdings legt die Verrechnung nahe, dass es sich um alle Arten von Marktteilnehmern handelt, nur eben mit einem geringeren, nicht meldungspflichtigen Handelsvolumen. Diese Unterscheidung hilft bei der weiteren Einschätzung der Positionierung der Marktteilnehmer, die im nächsten Artikel näher erläutern werden. Einblick in die Welt des CoT-Berichts Weiter oben habe ich erläutert, dass die CoT-Reports sehr gut als sogenanntes Frühwarnsystem für Trader funktionieren können. Dazu ist es jedoch notwendig, dass man sich mit den Berichten genau auseinandersetzt, um die Beziehungen und Verknüpfungen richtig deuten zu können. Nach einer ersten Übersicht und der anschließenden Erläuterung der unterschiedlichen Marktteilnehmern, widmet sich der heutige Artikel mit der Übersicht der einzelnen Berichte und wie diese zu lesen sind. Wie bereits erwähnt, gibt es den CoT-Bericht in mehreren Arten. Links oben sehen wir die beiden gängigsten Arten des Reports. Den “Futures Only”- sowie “Futures and Options combined”- Report. Die Bezeichnungen sprichen für sich. Die Marktteilnehmer sind hier noch in drei Gruppen Commercials, Non-Commercials und Non-Reportables unterteilt. Zudem gibt es noch weitere Klassifikationen des Reports, die entweder nach Marktteilnehmern weiter unterteilt werden (Disaggregated Report) oder auf einer bestimmten Kategorie von Handelsprodukten(Financial Futures, Rohstoffindizes) basieren. Wir fokussieren uns zwecks Verständnisses zunächst auf das Lesen der Zahlen des gängigen „Futures Only“- Reports, auch „Legacy-Report“ genannt. Die folgende Tabelle zeigt die Positionen wie sie von der CFTC veröffentlicht werden. Wichtig ist die Berechnung der Netto-Positionierung, also Long-Positionen abzüglich der Short-Positionen. Nur…

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ADX – Indikator zur Trendbestimmung

Heute möchte ich Ihnen mit dem ADX (Average Directional Movement Index) einen Indikator vorstellen, mit dem man Trendstärke und Seitwärtsphasen im Markt bestimmen kann. Die Grundlagen des Indikators wurden von J. Welles Wilder entwickelt und 1978 vorgestellt. Das Prinzip auf dem der ADX aufbaut ist die Annahme, dass in einem Aufwärtstrend der Tageshöchstkurs über dem vorherigen liegt und in einem Abwärtstrend der Tageshöchstkurs unter dem des Vortages liegt. Dieser Indikator kommt vor allem in automatisierten Handelssystemen zum Einsatz, kann aber auch für das manuelle Trading, als Hilfsmittel, benutzt werden. Zur Übersicht habe ich Ihnen meinen ADX-Indikator im u.a. Chart dargestellt. Grundlagen des ADX Indikators Wie man sehen kann, besteht der Indikator aus drei Linien. Die Hauptlinie, die sogenannte ADX (blau) zeigt uns die aktuelle Trendstärke an. Die Standardeinstellung des ADX ist 14 Tage. Um die Stärke des ADX zu bestimmen, habe ich mir zwei horizontale Hilfslinien in den Indikator eingezeichnet. Damit teile ich den Indikator in drei Phasen, und zwar 0 bis 20, >20 bis 40 und >40 ein. Ein ADX unter 20 deutet daraufhin, dass aktuell kein Trend bzw. ein schwacher Trend vorherrscht. Sobald er in den mittleren Bereich (>20 bis 40) läuft, wird der Trend stärker und wir befinden uns in einer Trendphase. Im Bereich über >40 befinden wir uns im überkauften bzw. überverkauften Bereich, also im Extrembereich. Der ADX steht visualisiert und im Übrigen keine Trendrichtung, sondern ausschließlich die Trendstärke. Ein aufsteigender ADX weist auf einen zunehmenden Trend und ein fallender ADX auf einen abnehmenden Trend hin. Zur Bestimmung der Trendrichtung kommen die beiden anderen Hilfslinien der +DI und der -DI zum Einsatz. Wenn der +DI über dem -DI läuft, herrscht ein Aufwärtstrend vor und umgekehrt ein Abwärtstrend. Ein Überkreuzen der Linien weist also folglich auf einen Trendwechsel hin und liefert uns zusätzliche Signale. Je weiter +DI und -DI auseinander sind, desto stärker ist der Trend. ADX-Fakten: ADX unter 20 = kein Trend oder schwacher Trend ADX über 20 = starker Trend ADX über 40 = extremer Trend ADX fällt oder steigt = Trend wird schwächer oder stärker +DI über -DI = Aufwärtstrend -DI über +DI = Abwärtstrend Überkreuzen der DI = Trendwechsel Wie tradet man nach dem ADX Indikator? Der ADX sollte ausschließlich zur Unterstützung benutzt werden und nie als einziges Handelssignal angesehen werden. Wenn der ADX sich im Bereich unter 20 aufhält, also kein Trend besteht, befindet sich der Markt in einer Seitwärtsphase und hier können eben solche Strategien, die Oszillatoren wie die Stochastik beinhalten, angewendet werden. Sobald der ADX diese Zone verlässt, wird der Trend stärker und man sollte dann auf Trendfolgesysteme, wie zum Beispiel den MACD, wechseln. Im Bereich über 40 befindet der ADX sich in einer Extremzone. Je nach Trendbeschaffenheit sollte man hier langsam seine Positionen absichern, vor allem, wenn er wieder in die zweite Phase abtaucht. Sobald sich der ADX unter 15 befindet, können besonders heftige Bewegungen entstehen. Im Folgendem zeige ich Ihnen ein paar Beispiele und Möglichkeiten des ADX-Indikators. Ich gehe in meinem Beispiel nicht auf alle Hinweise des ADX ein, möchte aber an dieser Stelle zu bedenken geben, dass der ADX auch einige Fehlsignale liefert, da er uns Werte aus den letzten 14 Tagen der Vergangenheit liefert und dem eigentlichen Geschehen hinterherläuft. Dies ist im Prinzip auch schon das Hauptproblem des Indikators. Die Überkreuzungen der beiden Trendwechsellinien funktionieren in der Regel recht gut und geben uns einen ersten Hinweis. 1. Divergenzen Der ADX kann zur Identifizierung von Divergenzen benutzt werden. Der Kurs des EUR/USD macht im März neue Hochs, doch der ADX bestätigt dies nicht und zeigt sich rückläufig. Die Trendstärke nimmt demzufolge ab. Es kommt dann zum Bruch der sekundären Trendlinie und noch mal zu einem Rückläufer, der dann letztlich aber an dieser verläuft. Im Weiteren fällt der ADX in den Bereich <20, in eine Seitwärtsphase ab. Hier läuft der Indikator etwas hinterher. 2. Achtung! Bereich <15 In den Phasen in der die ADX-Linie in dem Bereich <15 aufhält, ist davon auszugehen, dass uns mitunter starke Bewegungen erwarten. Im Beispiel durch die beiden grünen Rechtecke gekennzeichnet. Man kann gut erkennen, dass die sich beiden Hilfslinien des ADX immer wieder kreuzen und sehr eng beieinander sind. Achtung, wir befinden uns in einer Seitwärtsphase. Der Kurs versucht am 08.05 aus dieser, nach oben auszubrechen, fällt daraufhin aber in den nächsten beiden Tagen um 250 Pips. Diese heftige Bewegung hat uns der ADX vorhergesagt. Das eigentliche Signal erhalten wir mit dem Bruch der primären Trendlinie. Mit der vorletzten Kerze in diesem Bereich kam es im Übrigen auch zum Trendwechsel in Abwärtsrichtung. Der ADX stieg ab diesem Zeitpunkt bis zur Extremzone. Der Kurs verlor bis dahin rund 500 Pips. Die darauf folgenden Signal des ADX sind unsauber und können vernachlässigt werden. 3. Abwärtstrend In der dritten Phase generiert der Markt tiefere Tiefs und tiefere Hochs. Wir befinden uns seit Mitte des Jahres in einem Abwärtstrend. Am Anfang dieser Phase kam es zu einem Long-Cross, also zu einem Trendwechsel. In unserem Beispiel stieg der ADX Anfang Juli wieder in den Bereich >20 bis zur Extremzone auf. Hier funktionierte der ADX sehr gut, wie man sehen kann. Am 31.08. markierte der ADX sein Hoch und ist seither rückläufig, wobei der Abwärtstrend im EUR/USD noch weiter anhält. Jedoch kann dies ein erster Hinweis darauf sein, dass die Trendstärke nachlässt und der Kurs in eine Seitwärtsphase läuft oder vor einem Trendwechsel stehen. Hier liegt zumindest eine Divergenz vor und es ist ratsam, vorsichtiger mit den Shorts zu werden. 4. Aufwärtstrend? Am 06.10. generierten wir mit dem Überkreuzen der +DI und -DI einen Trendwechsel im ADX und die Hauptlinie zeigt Stärke und steigt an. Der Kurs bildete jüngst keine neuen Tiefs und zeigt mit den großen grünen Kerzen eine gewisse Stärke. Natürlich darf man nicht vergessen, dass das Währungspaar seit Anfang Mai, ohne größere Erholungen, rund 1500 Pips verloren hat. Trotzdem tendiert der ADX zu einer Kurserholung und einem Aufwärtstrend. Fazit Der ADX zählt zu den älteren Indikatoren und ist als Trend-Filter häufig Bestandteil von automatisierten Handelssystemen. Er ist kein Wundermittel und sollte niemals alleine oder als Hauptsignalgeber angesehen…

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Die Macht der 200-Tage-Linie in der Technischen Analyse

In der Technischen Analyse liest und hört man regelmäßig von der „200-Tage-Linie“ und deren enormer Relevanz bei der Einordnung der Verfassung eines Basiswerts. Doch weshalb beachten Finanzmarktexperten diesen gleitenden Durchschnitt und warum scheint auch der Kurs magisch darauf zu reagieren. Wir blicken auf die Hintergründe dieses Phänomens. Die Grundlagen gleitender Durchschnitte Gleitende Durchschnitte sind einfache, mathematische Indikatoren. Sie bilden einen Mittelwert vergangener Betrachtungsperioden. Da sie den oftmals schwankenden Kursverlauf glätten und so eine vereinfachte Einschätzung ermöglichen, spricht man von einem „fairen Kurswert“. Nahezu alle Marktakteure achten auf die gleitenden Durchschnitte, beziehungsweise den aktuellen Preis eines Basiswerts in Bezug auf diese. Aufgrund der freien Wählbarkeit der betrachteten Historie ist es möglich, Trendbewegungen zu filtern und zügig zu visualisieren. Oftmals werden zur gleichen Zeit verschiedene gleitende Durchschnitte zur Analyse eingesetzt und deren Verhalten zueinander und zum Kurswert untersucht. In Chartprogrammen zählen sie zu den Standard-Indikatoren. Die Verwendung ist in allen Zeiteinheiten möglich.   Psychologische Funktionsweise gleitender Durchschnitte in der Technischen Analyse Da der Wert eines börsengehandelten Basiswerts meist schwankt, ist es für Marktteilnehmer von Interesse, einen Durchschnittswert zu ermitteln und so eine Art „fairen Kurs“ zu bestimmen. Da nahezu alle Akteure, egal ob Spekulanten oder Investoren, auf diese gleitenden Durchschnitte achten, finden oftmals gebündelte Aktionen an diesen Preislevels statt. Aufgrund dieser „Schwarmintelligenz“ kommt es regelmäßig zu entsprechenden Kursbewegungen, welche die Beachtung erneut ver- und bestärken. Somit können wichtige gleitende Durchschnitte sowohl als Widerstand und Unterstützung für Erholungen, als auch als Signal für einen Durchbruch, gelten. Einfacher gleitender Durchschnitt (SMA) Der einfache gleitende Durchschnitt wird auch kurz SMA genannt – diese Abkürzung stammt aus dem Englischen (simple moving average). Er bildet einen Mittelwert aus allen betrachteten Perioden. Die Masse der Investoren mit einem langfristigen Anlagehorizont verwendet ihn. Als vielbeachtet gelten die Einstellungen über 200 und 250 Perioden. So erhält man beispielsweise in der rückwärtigen Betrachtung von 250 Handelstagen den mittleren Kurswert von rund einem Jahr – zieht man von einem Kalenderjahr Wochenenden und Feiertage ab, so bleiben rund 250 Börsentage.         Exponentiell geglätteter, gleitender Durchschnitt (EMA) Der exponentiell geglättete, gleitende Durchschnitt wird auch kurz EMA genannt – auch diese Abkürzung stammt aus dem Englischen (exponential moving average). Dieser berechnet den Mittelwert unserer betrachteten Zeitreihen mit abnehmenden Gewichten in die Vergangenheit. So werden die jüngeren Kursdaten stärker gewichtet, als weiter zurückliegende Werte. Unter der logischen Annahme, dass die jüngere Vergangenheit einen höheren Einfluss auf die aktuelle Preisbildung oder die zukünftige hat, scheint die Verwendung eines EMA sinnvoller als die Betrachtung eines SMA. Vor allem kurz- und mittelfristig orientierte Marktakteure verwenden daher den EMA. Als vielbeachtet gelten die Einstellungen über 20, 50, 100 und 200 Perioden. Letztere Variante wird auch als die sogenannte „200-Tage-Linie“ bezeichnet. Der Trendfilter – Trading mit der „200-Tage-Linie“ Wie bereits beschrieben filtern gleitende Durchschnitte die Schwankung der Märkte und lassen so vorherrschende Trends erkennbar werden. In der Praxis handelt der trendfolgende Trader bei Kursen über der „200-Tage-Linie“ nur in die Long-Richtung, bei Notierungen darunter stellt der diese Positionen glatt und wechselt auf die Short-Seite. Beachtung auf allen gängigen Zeitebenen finden die genannten EMA´s in allen börsengehandelten und liquiden Basiswerten, sodass diese vom Trader vielseitig eingesetzt werden können.

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