Trading Psychologie

Trading Psychologie: 7 Schritte zur Profitabilität

Die Trading Psychologie ist zweifellos einer der entscheidendsten Faktoren im Börsenhandel. Der Umgang mit den eigenen Emotionen bestimmt darüber, ob mit Trading Geld verdient wird, oder nicht. Sie können die beste Strategie haben – doch wenn Sie diese nicht rational umsetzen, werden Sie kein Geld verdienen. Tatsächlich ist irrationales Handeln der häufigste Grund, warum Trader scheitern. Lernen Sie anhand der folgenden 7 Schritte, wie Sie Ihre Emotionen in den Griff bekommen und damit ein profitabler Trader werden.   Schritt #1: Akzeptieren Sie zu 100%, dass Sie nicht alle Faktoren kontrollieren können Im Trading können wir einige Dinge selbst bestimmen. Welchen Markt wir traden, wie groß unsere Position ist und wann wir einen Trade beenden liegt in unserer Hand (zumindest in den allermeisten Fällen). Worauf wir jedoch keinen Einfluss haben, ist die Preisbewegung. Wird unser Trade im Verlust oder Gewinn enden? Das ist die unbekannte Variable im Trading. Dieses Risiko müssen Sie zu 100% akzeptieren. Wenn Sie nicht verstehen, dass Ihr Trade genauso gut im Verlust wie im Gewinn enden kann, werden Sie versuchen, den Gewinn zu erzwingen. Der Grad, mit dem Sie an dem Trade festhalten, ist proportional zu dem emotionalen Schmerz, der aufkommt, wenn der Markt sich gegen Sie bewegt. Die Folge ist, dass der Trader den Verlust zu groß werden lässt, oder im nächsten Trade zu aggressiv tradet. Diese emotionale Reaktion müssen Sie unter allen Umständen vermeiden. Machen Sie sich vor jedem Trade klar, dass es absolut möglich ist, dass der Markt sich gegen Sie bewegt und den Stop Loss auslöst. Wenn Sie dieses Ereignis akzeptieren, werden Sie automatisch den möglichen Verlust sinnvoll begrenzen. Außerdem werden Sie dann mit weniger Emotionen konfrontiert, wenn der Verlust eintritt.   Schritt #2: Nehmen Sie Ihre eigenen Emotionen wahr Wenn Sie eine emotionale Reaktion als solche erkennen, können Sie mit ihnen besser umgehen und rechtzeitig Gegenmaßnahmen einleiten. Es geht nicht darum, emotionslos zu werden. Wir versuchen nicht, alle Emotionen im Keim zu ersticken. Das ist langfristig keine gute Lösung. Viel sinnvoller ist es, das eigene Verhalten bewusst wahrzunehmen und zu reflektieren. Sie werden täglich mit Emotionen im Trading konfrontiert. Wir müssen lernen, sie richtig zu managen. Fragen Sie sich vor, während und nach dem Trade, was Sie fühlen und denken. Gehen Sie Ihren Emotionen auf den Grund. Dabei fallen Ihnen möglicherweise schon Fehler im Trading-Prozess auf. Haben Sie z.B. Angst, einen Trade einzugehen, könnte der Grund ein für Sie zu hohes Risiko sein. Oder Sie haben kein Vertrauen in Ihre Handelsstrategie. Lösen Sie Ihre Emotionen auf, indem Sie sich mit dem Problem auseinandersetzen.   Schritt #3: Haben Sie eine Strategie, der Sie vertrauen können Woran wollen Sie sich im Trading orientieren, wenn Sie weder eine Strategie noch ein Regelwerk haben? Gerade für Anfänger ist es sehr schwer, ohne einen klaren Plan nicht von emotionalen Impulsen geleitet zu werden. Sorgen Sie dafür, dass Sie eine Vorgehensweise im Trading haben, die wenig Spielraum für Bauchentscheidungen lässt. Idealerweise traden Sie eine Strategie, von dessen Erfolg Sie überzeugt sind. Vielleicht haben Sie einen ausführlich Backtest der Strategie durchgeführt. Oder Sie verstehen, warum die Strategie Ihnen langfristig einen Vorteil verschafft. Je größer Ihr Vertrauen in die Strategie, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie von Ihrer Strategie abweichen und Emotionen die Kontrolle übernehmen. Deshalb fragen Sie sich: Habe ich eine Strategie, die ich blind umsetzen würde? Wie viel Interpretationsspielraum lässt meine Strategie zu?   Schritt #4: Sehen Sie das große Bild Wer beim Traden emotional wird, beißt sich gerne an einem Trade oder Markt fest. Es wird das Wesentliche übersehen. Ein solcher Trader versucht krampfhaft, trotz wiederholter Verluste noch einen Gewinn zu erzielen – meist in demselben Markt und entgegen der Trendrichtung. Dabei wird weder die übergeordnete Richtung des Marktes, noch die langfristige Performance des eigenen Handelskontos beachtet. Stellen Sie sich folgende Fragen, um wieder einen Blick für das große Bild zu bekommen: Was ist die Trendrichtung des Marktes auf den höheren Zeitebenen? Bestätigt der Markt Ihren Trade, oder nicht? Und in Bezug auf Ihr Handelskonto: Wohin soll sich Ihr Konto langfristig bewegen? Auch wenn diese Frage überflüssig kling – sie hilft, einen einzelnen Trade oder Handelstag in Perspektive zu setzen. Sie müssen verstehen, dass ein einzelner Trade nur ein kleiner Baustein in der Performance Ihres Handelskontos ist. Verlusttrades gehören dazu. Hängen Sie Ihrem letzten Verlusttrade nicht zu lange nach.   Schritt #5: Fokussieren Sie sich nach jedem Trade neu Auch wenn der letzte Trade super lief und Sie am liebsten gleich einen zweiten hinterherschießen würden: Fokussieren Sie sich nach jedem Trade erneut auf Ihre Strategie und eine systematische Vorgehensweise. Gehen Sie nach jedem Trade Ihre Checkliste für einen neuen Trade durch (Siehe Schritt #6). Lassen Sie niemals zu, dass Sie in einen Tatendrang verfallen und einen Trade nach dem anderen absetzen. Das ist oft der Anfang vom Ende. Egal wie spannend und schnell die Märkte gerade sind – bewahren Sie immer die Ruhe und lassen Sie sich nicht zur Eile drängen. Auch wenn Sie damit eine Chance verpassen. Selbstverständlich gibt es immer wieder Situationen, die ein schnelles Handeln erfordern. Aber bevor Sie diese erfolgreich meistern können, sollten Sie eine systematische Vorgehensweise durch viele hundert Trades bereits verinnerlicht haben.   Schritt #6: Begründen Sie jeden Trade schriftlich Traden ist mehr als nur ein paar Mausklicks. Machen Sie sich die Arbeit und notieren Sie vor jedem Trade – am besten handschriftlich – Ihren Grund für den Trade. Wenn Sie den Trade früher als geplant beenden wollen, schreiben Sie auch hierzu Ihre Begründung auf. Auf diese Weise verhindern Sie, vorschnell zu agieren. Emotionalen Impulsen kann nicht mehr einfach Folge geleistet werden. Wenn Sie für jeden Trade eine Begründung aufschreiben, setzen Sie sich automatisch auf einer analytischen Ebene mit dem Trade auseinander. Damit können Sie sich auf eine rationale und logische Vorgehensweise konzentrieren.   Schritt #7: Entwickeln Sie sich mit jedem Trade weiter Beobachten Sie Ihren Fortschritt. Das können Sie nicht nur mit einem klassischen Trading Tagebuch machen. Auch ein Tagebuch über die Emotionen im Trading kann dabei eine große Hilfe sein. Wenn ich mir meine Trades erst am Ende…

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8 hilfreiche Tipps: Emotionen beim Trading kontrollieren

Was sind Emotionen? Emotionen sind zunächst einmal laut Duden Gefühlsbewegungen, die das Handeln der Menschen stark beeinflussen. Auch Trader sind von Emotionen in Bezug auf ihr Handeln an den Börsen der Welt nicht frei, egal in welchem Sektor des weltweiten Börsenhandels sie tätig sind. Oft kommt es immer wieder nach Entscheidungen der für das Börsengeschehen wichtigen Gremien zu euphorischen Kursentwicklungen oder aber auch zu panikartigen Kursstürzen, die sich nach kurzer Zeit wieder normalisieren. Das kann den Markt insgesamt betreffen, aber auch nur einen einzelnen Wert. Sie werden meist durch Emotionen herbeigeführt und erweisen sich bei sachlicher Betrachtung der realen Faktenlage durch die Markteilnehmer als nicht gerechtfertigt. Nun sind Emotionen per se erst einmal nicht schlecht für das Traden, der Trader muss nur richtig damit umgehen können und sein Handeln danach ausrichten.   Was sagen die Experten zu Emotionen? Die Börse besteht zu 90 Prozent aus Emotionen, können wir schon bei Altmeister Andre Kostolany nachlesen. Wissenschaftlich erklärt es Dr. van Tharp, der Gründer und Präsident des gleichnamigen Instituts und Sachbuchautor. Er räumt auf Grund seiner Studien der richtigen Trading-Strategie 10 Prozent und dem Money Management 30 Prozent, aber der Psychologie 60 Prozent Anteil am Erfolg eines Traders ein.   Gier und Angst bestimmen unser Handeln beim Traden Die Hauptemotionen, die unser Handeln beim Traden bestimmen sind Gier und Angst. Die Gier nach mehr Erfolg und die Angst, das eingesetzte Kapital zu verlieren bzw. einen Erfolgstrade zu verpassen oder zu früh zu beenden. Und es ist notwendig, für diese beiden Emotionen eine ganz eigene Abwehrstrategie zu entwickeln, denn wer mit Angst oder /und Gier in das Tradinggeschäft einsteigt, wird schnell Opfer seiner Emotionen werden. Und er wird Geld verlieren, sehr viel Geld. Daneben gibt es aber auch noch andere Gefühle in den verschiedensten Varianten und Abstufungen, die unser Handeln beeinflussen.   Einfluss von Emotionen auf das Traden Es ist nicht das Scheitern eines einzelnen Trades, der unser Handeln dominiert. Das kann passieren und passiert auch immer wieder erfahrenen Tradern, die glauben, nun alles schon erlebt zu haben. Entscheidend sind Emotionen, die eine ganze Trading-Strategie beeinflussen. Es gibt nichts Schlimmeres für einen Trader, der von seiner Strategie überzeugt ist und dann diese nicht aufgeht. Aber ein Trader kann lernen, seine Emotionen kontrollieren. Das ist wirklich ein schwieriger Prozess, aber da es sich beim Traden mitunter nicht nur um kleine Summe Spielgeld handelt, lohnt es sich, die Emotionen vom praktischen Handeln zu lösen. „In the Zone“ oder sinngemäß übersetzt „In seinem Element“ bezeichnet man den Zustand, wenn ein Trader seine Emotionen weitgehend ausblendet, sich nicht von ihnen beeinflussen lässt, klar denkt und logisch handelt.   Der Zusammenhang von Angst und Verlust beim Traden Klar ist, dass ein Trader Angst vor Verlusten hat. Er versucht, diese dann zu vermeiden und macht dadurch noch mehr Verlust. Mit Hilfe eines Stop-Loss setzt der Trader z.B. eine persönliche Grenze von 50 Pips. Er hat dafür eine Trading-Strategie, die ihn hier ausstoppen lässt. Bei unserem Trade läuft nun der Trade ins Minus, bei 10 Pips ist noch alles ruhig, bei 20 Pips wird er nervös und bei 30 Pips bekommt er Panik und drückt den Sell-Buttom, obwohl noch sehr viel Luft zu dem gesetzten Stop-loss ist. Wenn die Kurse jetzt aber wieder in die gegenläufige Richtung drehen, dann hat er einen Verlust realisiert. Er wird vielleicht jetzt wieder einsteigen, aber der Verlust bleibt. Physisch im Depot, aber auch psychisch in seinem Kopf. Ein anderer Fall ist der Trader, der bereits ängstlich bei einem kleinen Gewinn aussteigt ohne die Möglichkeiten, die der begonnene Trade bietet, voll auszuschöpfen. Frei nach dem Motto, ein kleiner Gewinn ist ja auch was Schönes.   1. Tipp: Versuchen Sie möglichst Ihre Ängste zu überwinden. Versuchen Sie vorher zu checken, was passieren kann, warum ein Trade zeitweise auch in die andere Richtung laufen kann. Halten Sie an Ihrer Strategie fest, wenn die Fakten für ein erfolgreiches Trading weiterhin überzeugend sind. Der Zusammenhang von Gier und Traden Ein weiteres emotionales Problem ist die Gier beim Traden. Gier tritt auf den Plan, wenn der Trader seine bisher erfolgreiche Strategie verlässt, um noch mehr aus Gewinn aus seinem Trade zu erzielen. Sie überfällt den Trader meist auch unvorbereitet und eben so wenig vorbereitet hat der Trader dann auch eine Strategie für den weiteren Erfolg. Das führt dann meistens dazu, dassweniger Profit ausgewiesen wird als geplant oder im schlimmsten Fall der Trade mit Verlust abgeschlossen wird.   2. Tipp: Gier ist kein guter Ratgeber für Trading-Strategien. Erfahrungsgemäß ist es sinnvoll, eine Strategie erfolgreich zu beenden. Natürlich werden erfahrene Profis eine Ersatzstrategie vorbereitet haben, wenn ein Trade Anlass zu mehr Hoffnung gibt als geplant. Aber das ist dann keine Gier mehr, sondern strategisches Denken. Ein übersteigertes persönliche Ego ist Gift beim Traden Was manchem Trader im Wege steht, ist sein persönliches Ego. Es führt dazu, niemals einen Fehler zuzugeben vor sich selbst, geschweige denn vor anderen. Hier unterscheiden wir zwei Typen. Der eine sieht, sein Fehler führt zu Verlusten und er kann diesen Verlust einfach nicht realisieren, weil er sich nicht vor sich selbst diesen Fehler eingestehen will. Lieber nimmt er weitere Verluste in Kauf. Der andere wiederum kommt während des Tradings zu der Erkenntnis, dass er die falsche Strategie gewählt hat. Er ändert sie aus Prinzip nicht und fährt einen hohen Verlust ein.   3. Tipp: Versuchen Sie ehrlich zu selbst sein, stehen Sie zu ihren Fehlern. Jeder Mensch macht Fehler und wenn Sie aus den Fehlern gelernt haben, dann haben Sie etwas gewonnen für den nächsten Trade. Die gefährliche Falle beim Traden – das Revenge-Trading Ohne klare Strategie in einen Trade zu gehen, ist schon ein Fehler. Aber dann auch noch ohne klare Strategie versuchen, das verlorene Kapital wieder zu gewinnen, das ist schon ein kapitaler Fehler. Der führt ganz sicher ins Verderben. Die Börsenpsychologie nennt die Jagd nach dem so verlorenen Geld ein Revenge-Trading. Und das schlimme ist, die Trader merken es meist nicht.   4. Tipp: Natürlich kann ein Trade auf Grund einer falschen Strategie auch einmal mit Verlust abschließen, aber niemals ohne klare und überlegte Strategie versuchen, seine Verluste zu kompensieren….

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Trading Strategie richtig ausnutzen! 5 Tipps um deine Angst zu besiegen

Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Dieses bekannte Sprichwort trifft den Nagel auf den Kopf. Eine profitable Trading Strategie funktioniert nur, wenn der Anwender sie korrekt umsetzt. Beim Trading bedeutet das, dass Sie alle Faktoren der Strategie konstant einhalten, seien das nun Positionsgrößen, die Anzahl der offenen Positionen oder die Einstiegskriterien. Sobald Sie von der Strategie abweichen, wird sich auch das zu erwartende Ergebnis verändern. Somit wenden Sie auch die Strategie nicht länger an, sondern nur eine abgewandelte Form von ihr. Doch was führt eigentlich dazu, dass man ein funktionierendes Konzept verändern will? Entweder zweifeln Sie an der Richtigkeit des Systems oder Sie versuchen es zu verbessern. Was für Merkmale hat eine profitable Trading Strategie? Damit eine Trading Strategie langfristig erfolgreich ist, muss Sie zum einen konstant anwendbar sein, was bedeutet, dass alle Elemente fest vorgeben sind und man als Anwender der Strategie praktisch wie aus einem Handbuch die nächsten Schritte ablesen kann. Zum anderen muss die Strategie auf lange Sicht mehr Gewinne als Verluste generieren, damit es überhaupt sinnvoll ist sie anzuwenden. Wovor hat man als Trader Angst? Als Trader hat man im Grunde nur eine Angst, nämlich sein Kapital zu verlieren. Diese Angst ist aber nur berechtigt, wenn man kein System hat, dem man vertrauen kann. Trader, die nur auf gut Glück Positionen eröffnen, oder jede vage Ahnung direkt in einen Trade verwandeln, haben praktisch konstant mit der Angst zu tun, dass der Trade schiefgehen könnte und sie Geld verlieren. Diese Angst ist der größte Feind beim Handeln, denn Verluste gehören am Markt dazu, wie die Luft zum Atmen. Niemand wird eine lückenlos profitable Historie vorweisen können, jedenfalls nicht, wenn man regelmäßig und aktiv handelt. Nun, dieses Thema ist für die meisten Trader der Knackpunkt, an dem sie scheitern. Zugegeben, niemand verliert gerne Geld, aber es gehört einfach dazu. Sie gehen ja auch nicht ins Fitnessstudio und beschweren sich im Nachhinein, dass Sie einen Muskelkater haben. Klar, der ist unangenehm und vielleicht sogar äußert schmerzhaft, aber er gehört zum Training einfach dazu. Je mehr Sie trainieren, desto weniger wird Sie der Muskelkater stören, denn Sie wissen genau, dass das Ergebnis der harten Arbeit den Aufwand wert ist. Trading unterscheidet sich hier nur insofern, dass nicht Sie, sondern das Konto an manchen Tagen etwas leidet. Wie kann man diese Angst in den Griff bekommen? Die Antwort könnte einfacher nicht sein: Vergewissern Sie sich von der Effektivität Ihrer Strategie und vertrauen Sie ihr anschließend.  In den folgenden Zeilen werden wir Ihnen 5 Tipps nahelegen, wie Sie besagtes Vertrauen zu Ihrer Strategie aufbauen können.   Tipp Nr. 1: Backtesting Bei der Entwicklung einer Strategie ist es zwingend notwendig, dass diese ausreichend auf Hieb- und Stichfestigkeit geprüft wird. Diesen Vorgang nennt man auch Backtesting, was im Grunde nur bedeutet, dass man rückwirkend mit historischen Daten arbeitet, da man schlecht die zukünftige Entwicklung der Kurse voraussehen kann, denn in dem Fall bräuchten wir ja keine Strategie. Beim Backtesting der Trading Strategie nimmt man die Kursdaten der letzten X Jahre, je nach Bedarf und Genauigkeit, und fängt am Anfang an, jeden Moment auf die Einstiegspunkte der Strategie hin zu untersuchen. Man simuliert dabei schlichtweg ein „Was-wäre-wenn-Szenario“ und handelt virtuell seine Strategie. Da diese Prozedur von Hand sehr zeitraubend wäre, bieten die meisten Plattformen, wie zum Beispiel der MetaTrader, dafür einen Strategietester an, der die einzelnen Ticks simuliert. Voraussetzung dafür ist natürlich ein Expert Advisor oder ähnliches Konstrukt, dass die Strategie dann auch ausführt. Eine abschließende Auswertung zeigt in der Regel relativ deutlich, ob die Strategie überhaupt Potential hat oder von vorneherein nur Verluste generiert. Wenn die Auswertung als Ergebnis liefert, dass Sie die Hälfte aller Trades verlieren und dabei gerade so die Verluste decken, ist Ihre Angst berechtigt. Gleichzeitig haben Sie bis hierhin aber auch noch keinen Cent verloren und können daher völlig beruhigt an Ihrer Strategie arbeiten, bis das Endergebnis des Tests für Sie zufriedenstellend ist. Anbei sei gesagt, dass Backtesting die Ticks in der Regel nur simuliert und nicht exakt dem damaligen Ablauf des Marktes entspricht. Das Ergebnis ist also nicht völlig korrekt, jedoch ein relativ gut geschätzter Richtwert. Nichtsdestotrotz sollte hier ein durchweg positives Endergebnis entstehen. Zur Sicherheit sollten Sie dabei auch verschiedene Handelsinstrumente testen. Sofern Sie ausschließlich ein bestimmtes Währungspaar handeln, sollten Sie die Strategie natürlich für dieses Handelsinstrument optimieren. Handeln Sie jedoch verschiedene Instrumente, so müssen Sie sicherstellen, dass Ihre Strategie überall funktioniert, bevor Sie sie einsetzen. Wenn Sie beispielsweise Ihre Strategie ausschließlich mit dem Währungspaar EURUSD testen, kann das Ergebnis mit GBPJPY vollkommen anders aussehen, da die beiden Währungspaare sich im Spread und der Volatilität drastisch unterscheiden. Backtesting ist auf jeden Fall der erste Schritt, um mit Ihrer Strategie ein Vertrauensverhältnis aufzubauen.   Tipp Nr. 2: Statistiken Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Je mehr Daten Sie für die Statistik haben, desto effizienter können Sie das Potential Ihrer Trading Strategie bewerten. Diese Daten sammelt man sinnvollerweise zunächst mit einem Demokonto. Hierbei haben Sie in der Regel Echtzeitdaten vom Markt, mit dem kleinen Unterschied, dass dabei kein Spread anfällt. Manche Broker bieten hier eventuell noch realistischere Demokonten an. Sie testen Ihre Strategie also unter (fast) realen Marktbedingungen und können so auch feststellen, wie sie auf eventuelle Kursausbrüche reagiert, zum Beispiel bei Zinsentscheiden, NFP-Zahlen oder Pressemitteilungen der Notenbanken. Statistiken lassen sich dabei nach Belieben in Excel erstellen und bewerten. Alternativ dazu gibt es automatisierte Analysetools, die jedoch nur selten mit Demokonten funktionieren. Im Grunde bleibt es Ihnen überlassen, wie Sie die Effizienz Ihrer Trading Strategie bewerten, jedoch sollten Sie dies speziell zu Beginn kontinuierlich und ordentlich machen, damit Sie genau protokolliert sehen, dass Ihre Strategie funktioniert. Der Witz an der Sache ist weniger, dass Sie auf den Cent genau betiteln können, wie hoch der Profit war, sondern schlichtweg, dass Sie anhand von Graphen, Zahlen und Fakten sehen, dass die Trading Strategie funktioniert. Warum? Wenn man weiß, dass etwas funktioniert, zweifelt man in der Regel nicht daran. Es geht also ausschließlich darum, Vertrauen in die Strategie zu gewinnen. Als netter Bonus entsteht dabei in der Regel auch gleichzeitig…

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Erfolgreicher Traden mithilfe des Unterbewusstseins

Es ist 10. Juli 2014. Kurz vor dem Schlafengehen sehe ich noch ein mal die zuvor ausgesuchten Charts durch. Ich mache kurze Notizen in meinem Tradingstagebuch. Ich bereite mich auf den morgigen Tag vor und plane Trades. Die Charts auf meiner Liste sind alphabetisch geordnet.   Ich denke gar nicht nach, blitzschnell sieht mein Auge, wohin meine Long-Order eingestellt werden muss. Doch ich stelle die Order noch nicht ein, ich zeichne ledigleich eine grüne Linie für die Long-Order und eine rote Linie für den Initialstop. Die Oder will ich morgen einstellen. Schnell bin ich mit der Chart-Liste fertig und gehe zufrieden zu Bett. Es ist 11. Juli 2014. Amazon Com – der erste Chart auf meiner Liste. Ich wollte die Long-Order einstellen. Das dauert nicht lange, nur ein Paar Sekunden. Aber anstatt das zu machen, fange ich an, den Chart genauer zu betrachten. Ich skaliere den Charts anders, ich fange an zu interpretieren, ich suche Einwände, ich fange an, mein eigentlich geübtes Auge anzuzweifeln. Die Long-Order wird nicht eingestellt. Das war ein Fehler, denn mein Auge hat mich nicht getäuscht.   Moment! War das mein Auge? Ich fange an zu überlegen, weshalb ich in diese Selbstkrise hineingeraten bin? Und ich frage mich laut: „Welche Geheimnisse hat mein Gehirn vor mir?“ Ich bin kein Neurologe, aber ich weiß, dass 90 % von dem, was Menschen denken und wie sie handeln, unbewusst geschieht. Das heißt, man weiß gar nicht, dass man etwas denkt oder tut. Tatsächlich funktioniert fast alles, was uns gut bekannt ist, im sogenannten Automatik-Modus. Würden wir versuchen die Kontrolle über alles, was wir unbewusst machen, dem Bewusstsein zu übergeben, würde dieses augenblicklich kollabieren. Als Experiment, versuchen Sie bewusst zu zwinkern, die Atmung zu konrollieren und dabei zu lesen. Schwierige Aufgabe, nicht wahr? Das liegt daran, dass das Bewusstsein nur etwa 4-5 Informationseinheiten gleichzeitig verarbeiten kann. Entwicklungstechnisch ist das Bewusstsein (sitzt in der Großhirnrinde) das jungste Areal in unserem Hirn. Und in der Verschaltungshierarchie kommt es nach allen anderen Hirnregionen.   Das Unterbewusstsein im Trading Zurück zum Trading. Was ist der wichtigste Informationsinput eines Traders? Die visuelle Wahrnehmung? Ich denke nicht, dass es so einfach ist. Unsere visuelle Wahrnehmung ist weitaus schlechter, als wir selbst annehmen. Laut Stephen Macknik vom Barrow Neurological Institute in Phoenix, von dem, was einen Meter von uns liegt, sehen wir nur einen kleinen Bruchteil wirklich scharf und dieser Bruchteil ist etwa so groß wie ein Daumennagel. Und all das, was das Auge nicht scharf sieht, reimt sich das Gehirn irgendwie selbst zusammen, weil das schneller geht. Was heißt das? Das Gedächtniszentrum im Gehirn übernimmt also einen Teil der Realitätswahrnehmung. Ein Tradingsanfänger und ein Profi-Trader sehen denselben Chart mit verschiedenen Augen. Immer wieder muss der Tradingsanfänger die Charts bewusst studieren, immer wieder macht er Fehler. Ähnlich wie ein Fahrschüler erst die Handhabung eines Autos erlernen muss. Nach endlosen Wiederholungen brennen sich die Chartmuster in Gehirn des Traders ein – es bildet sich ein Netzwerk aus Zellen, deren Aufgabe einzig darin besteht, automatisch passende Muster zu erkennen und so Charts zu lesen. So sieht der fortgeschrittene Trader flüchtig viele Kleinigkeiten nur unbewusst: sein Blick streift flüchtig über den Chart, die Information wird an den Thalamus weitergeleitet und der entscheidet in wenigen Millisekunden. Das Bewusstsein wird mit diesen Kleinigkeiten gar nicht erst belästigt, weil das Unterbewusstsein alle eingehenden Informationen nach Wichtigkeit filtert. Nach diesem Prinzip steuert das Unterbewusstsein 90 % unseres Lebens. Hinzu kommt, dass wir so „verdrahtet“ sind, dass unser Beweusstsein alle unbewussten Einflüsse leugnet. Was ist also das wichtigste Sinnesorgan eines Traders? Die Antwort ist: das Gedächtnis! Unser Gehirn sichert uns unser Überleben, denn das Unterbewusstsein bändigt die Flut von Informationen, die sekündlich auf uns einprasseln, indem es die relevanten Aspekte heraus filtert. Einige Experte schätzen, dass das Unterbewusstsein mit seiner enormen Rechenleistung 200.000 mal mehr Daten gleichzeitig verarbeiten kann als das Bewusstsein.   Das Unterbewusstsein ist schneller und zuverlässiger Zurück zu meinem nicht stattgefundenen Amazon-Trade. Jetzt weiß ich, dass bei dem ersten Blick auf den Chart mein Unterbewusstsein binnen Millisekunden die Entscheidung getroffen hat, die Order einzustellen und vor allem wo die Order eingestellt werden soll. Morgen früh habe ich die Kontrolle meinem Bewusstsein übergeben, das die Situation noch ein mal analysiert und interpretiert, Zweifel bekommen und ein Veto eingelegt hat. Wir haben aber nicht vergessen, was ich oben über die die Rechenleistung vom Unterbewusstsein geschrieben habe, nicht wahr? Was ist nun? Welche Schlüsse ziehe ich daraus? Das Unterbewusstsein ist nicht nur unglaublich einflussreich, sondern in vielen Fällen auch verlässlich. Unser Unterbewusstsein arbeitet besser und trifft bessere Entscheidungen als unser Bewusstsein. Das vollautomatische System hat sich ganz einfach bewährt. Das Unterbewusstsein ist einfach besser darin, die relative Wichtigkeit verschiedener Faktoren zu beurteilen. Was passiert, wenn ein Mensch seinem vollautomatischen System bewusst gegensteuern würde? Stellen wir uns einen Tischtennis-Spieler vor, der versuchen würde, seine Spielbewegungen zu 100 % bewusst wahrzunehmen und zu kontrollieren. Dadurch würde er sich selbst behindern und seine Bewegungen wären unkoordiniert. Ähnlich beim Trading. Dadurch, dass ich die volle Kontrolle meinem Bewusstsein übergeben habe, hat mein Großhirn angefangen, dem eigentlich vollautomatischen Prozess dazwischen zu funken. Mein präfrontaler Cortex empfing unterschiedliche Signale und war verwirrt. Zweifel und falsche Entscheidung sind die Folge. Es wird immer wieder Situationen geben, in denen wir Fehlleistungen unseres Unterbewusstsein akzeptieren müssen, aber es ist durchaus möglich, die Entscheidungsfähigkeit des Gehirns zu trainieren und Schritt für Schritt zu verbessern. Autorin: Alexandra Ch  

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