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8 hilfreiche Tipps: Emotionen beim Trading kontrollieren

Was sind Emotionen?

Emotionaler Trader
Emotionaler Trader

Emotionen sind zunächst einmal laut Duden Gefühlsbewegungen, die das Handeln der Menschen stark beeinflussen. Auch Trader sind von Emotionen in Bezug auf ihr Handeln an den Börsen der Welt nicht frei, egal in welchem Sektor des weltweiten Börsenhandels sie tätig sind.

Oft kommt es immer wieder nach Entscheidungen der für das Börsengeschehen wichtigen Gremien zu euphorischen Kursentwicklungen oder aber auch zu panikartigen Kursstürzen, die sich nach kurzer Zeit wieder normalisieren. Das kann den Markt insgesamt betreffen, aber auch nur einen einzelnen Wert. Sie werden meist durch Emotionen herbeigeführt und erweisen sich bei sachlicher Betrachtung der realen Faktenlage durch die Markteilnehmer als nicht gerechtfertigt.

Nun sind Emotionen per se erst einmal nicht schlecht für das Traden, der Trader muss nur richtig damit umgehen können und sein Handeln danach ausrichten.

 

Was sagen die Experten zu Emotionen?

Die Börse besteht zu 90 Prozent aus Emotionen, können wir schon bei Altmeister Andre Kostolany nachlesen. Wissenschaftlich erklärt es Dr. van Tharp, der Gründer und Präsident des gleichnamigen Instituts und Sachbuchautor. Er räumt auf Grund seiner Studien der richtigen Trading-Strategie 10 Prozent und dem Money Management 30 Prozent, aber der Psychologie 60 Prozent Anteil am Erfolg eines Traders ein.

 

Gier und Angst bestimmen unser Handeln beim Traden

Die Hauptemotionen, die unser Handeln beim Traden bestimmen sind Gier und Angst. Die Gier nach mehr Erfolg und die Angst, das eingesetzte Kapital zu verlieren bzw. einen Erfolgstrade zu verpassen oder zu früh zu beenden.

Und es ist notwendig, für diese beiden Emotionen eine ganz eigene Abwehrstrategie zu entwickeln, denn wer mit Angst oder /und Gier in das Tradinggeschäft einsteigt, wird schnell Opfer seiner Emotionen werden. Und er wird Geld verlieren, sehr viel Geld.

Daneben gibt es aber auch noch andere Gefühle in den verschiedensten Varianten und Abstufungen, die unser Handeln beeinflussen.

 

Einfluss von Emotionen auf das Traden

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Entscheidend sind Emotionen, die eine ganze Trading-Strategie beeinflussen

Es ist nicht das Scheitern eines einzelnen Trades, der unser Handeln dominiert. Das kann passieren und passiert auch immer wieder erfahrenen Tradern, die glauben, nun alles schon erlebt zu haben. Entscheidend sind Emotionen, die eine ganze Trading-Strategie beeinflussen. Es gibt nichts Schlimmeres für einen Trader, der von seiner Strategie überzeugt ist und dann diese nicht aufgeht.

Aber ein Trader kann lernen, seine Emotionen kontrollieren. Das ist wirklich ein schwieriger Prozess, aber da es sich beim Traden mitunter nicht nur um kleine Summe Spielgeld handelt, lohnt es sich, die Emotionen vom praktischen Handeln zu lösen. „In the Zone“ oder sinngemäß übersetzt „In seinem Element“ bezeichnet man den Zustand, wenn ein Trader seine Emotionen weitgehend ausblendet, sich nicht von ihnen beeinflussen lässt, klar denkt und logisch handelt.

 

Der Zusammenhang von Angst und Verlust beim Traden

Klar ist, dass ein Trader Angst vor Verlusten hat. Er versucht, diese dann zu vermeiden und macht dadurch noch mehr Verlust.

Mit Hilfe eines Stop-Loss setzt der Trader z.B. eine persönliche Grenze von 50 Pips. Er hat dafür eine Trading-Strategie, die ihn hier ausstoppen lässt. Bei unserem Trade läuft nun der Trade ins Minus, bei 10 Pips ist noch alles ruhig, bei 20 Pips wird er nervös und bei 30 Pips bekommt er Panik und drückt den Sell-Buttom, obwohl noch sehr viel Luft zu dem gesetzten Stop-loss ist. Wenn die Kurse jetzt aber wieder in die gegenläufige Richtung drehen, dann hat er einen Verlust realisiert. Er wird vielleicht jetzt wieder einsteigen, aber der Verlust bleibt. Physisch im Depot, aber auch psychisch in seinem Kopf.

Ein anderer Fall ist der Trader, der bereits ängstlich bei einem kleinen Gewinn aussteigt ohne die Möglichkeiten, die der begonnene Trade bietet, voll auszuschöpfen. Frei nach dem Motto, ein kleiner Gewinn ist ja auch was Schönes.

 

1. Tipp:

Versuchen Sie möglichst Ihre Ängste zu überwinden. Versuchen Sie vorher zu checken, was passieren kann, warum ein Trade zeitweise auch in die andere Richtung laufen kann. Halten Sie an Ihrer Strategie fest, wenn die Fakten für ein erfolgreiches Trading weiterhin überzeugend sind.

Der Zusammenhang von Gier und Traden

Ein weiteres emotionales Problem ist die Gier beim Traden. Gier tritt auf den Plan, wenn der Trader seine bisher erfolgreiche Strategie verlässt, um noch mehr aus Gewinn aus seinem Trade zu erzielen. Sie überfällt den Trader meist auch unvorbereitet und eben so wenig vorbereitet hat der Trader dann auch eine Strategie für den weiteren Erfolg. Das führt dann meistens dazu, dassweniger Profit ausgewiesen wird als geplant oder im schlimmsten Fall der Trade mit Verlust abgeschlossen wird.

 

2. Tipp:

Gier ist kein guter Ratgeber für Trading-Strategien. Erfahrungsgemäß ist es sinnvoll, eine Strategie erfolgreich zu beenden. Natürlich werden erfahrene Profis eine Ersatzstrategie vorbereitet haben, wenn ein Trade Anlass zu mehr Hoffnung gibt als geplant. Aber das ist dann keine Gier mehr, sondern strategisches Denken.

Ein übersteigertes persönliche Ego ist Gift beim Traden

Was manchem Trader im Wege steht, ist sein persönliches Ego. Es führt dazu, niemals einen Fehler zuzugeben vor sich selbst, geschweige denn vor anderen.
Hier unterscheiden wir zwei Typen. Der eine sieht, sein Fehler führt zu Verlusten und er kann diesen Verlust einfach nicht realisieren, weil er sich nicht vor sich selbst diesen Fehler eingestehen will. Lieber nimmt er weitere Verluste in Kauf. Der andere wiederum kommt während des Tradings zu der Erkenntnis, dass er die falsche Strategie gewählt hat. Er ändert sie aus Prinzip nicht und fährt einen hohen Verlust ein.

 

3. Tipp:

Versuchen Sie ehrlich zu selbst sein, stehen Sie zu ihren Fehlern. Jeder Mensch macht Fehler und wenn Sie aus den Fehlern gelernt haben, dann haben Sie etwas gewonnen für den nächsten Trade.

Die gefährliche Falle beim Traden – das Revenge-Trading

Ohne klare Strategie in einen Trade zu gehen, ist schon ein Fehler. Aber dann auch noch ohne klare Strategie versuchen, das verlorene Kapital wieder zu gewinnen, das ist schon ein kapitaler Fehler. Der führt ganz sicher ins Verderben. Die Börsenpsychologie nennt die Jagd nach dem so verlorenen Geld ein Revenge-Trading. Und das schlimme ist, die Trader merken es meist nicht.

 

4. Tipp:

Natürlich kann ein Trade auf Grund einer falschen Strategie auch einmal mit Verlust abschließen, aber niemals ohne klare und überlegte Strategie versuchen, seine Verluste zu kompensieren. Wenn Sie Verluste einfahren, fragen Sie sich stets, liegt es vielleicht an meiner Strategie?

 

5. Tipp

Trotz aller Tipps gibt es keine 100% Gewinnstrategie beim Traden. Das für sich selbst zu akzeptieren, ist die Grundvoraussetzung, um als Anfänger aber auch als Profi erfolgreich zu sein.

 

6. Tipp

Setzen Sie auf erprobte Strategien, denen Sie vertrauen. Denn so bleiben Sie unter Druck ruhig und diszipliniert.

 

7. Tipp

Auch sollten Sie von der Möglichkeit der Einrichtung eines Demo-Kontos sehr regen Gebrauch machen, bevor Sie mit richtigem Geld traden. Sie müssen einfach das Gefühl dafür bekommen, was es heißt, Gewinn und Verlust zu realisieren und dabei können Sie auch Ihre Emotionen kontrollieren. Und das nicht nur einen Tag lang, nehmen Sie sich dafür ausreichend Zeit. Ein langjähriger Trader wird auch zweitweise auf einem Demokonto eine neue Strategie testen, um sicher zu sein, dass er ihr vertrauen kann und sie erst danach in die Praxis übernehmen.

 

8. Tipp

Die Gelassenheit eines Zen –Meisters zu entwickeln und nahezu emotionslos dem hektischen Geschehen auf dem Börsenparkett zu folgen und dabei sicher zu handeln, Gewinne und Verluste ohne große Emotionen zu realisieren, das ist das Traumziel eines jeden Traders.

Wir hoffen, mit unseren Tipps konnten wir eine erste kleine Anleitung dazu geben.


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