Erfolgreicher Trader
Strategien & Wissen

Trading Strategie richtig ausnutzen! 5 Tipps um deine Angst zu besiegen

Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied.

Dieses bekannte Sprichwort trifft den Nagel auf den Kopf. Eine profitable Trading Strategie funktioniert nur, wenn der Anwender sie korrekt umsetzt. Beim Trading bedeutet das, dass Sie alle Faktoren der Strategie konstant einhalten, seien das nun Positionsgrößen, die Anzahl der offenen Positionen oder die Einstiegskriterien. Sobald Sie von der Strategie abweichen, wird sich auch das zu erwartende Ergebnis verändern. Somit wenden Sie auch die Strategie nicht länger an, sondern nur eine abgewandelte Form von ihr.

Doch was führt eigentlich dazu, dass man ein funktionierendes Konzept verändern will? Entweder zweifeln Sie an der Richtigkeit des Systems oder Sie versuchen es zu verbessern.

Was für Merkmale hat eine profitable Trading Strategie?

Damit eine Trading Strategie langfristig erfolgreich ist, muss Sie zum einen konstant anwendbar sein, was bedeutet, dass alle Elemente fest vorgeben sind und man als Anwender der Strategie praktisch wie aus einem Handbuch die nächsten Schritte ablesen kann. Zum anderen muss die Strategie auf lange Sicht mehr Gewinne als Verluste generieren, damit es überhaupt sinnvoll ist sie anzuwenden.

Wovor hat man als Trader Angst?

Als Trader hat man im Grunde nur eine Angst, nämlich sein Kapital zu verlieren. Diese Angst ist aber nur berechtigt, wenn man kein System hat, dem man vertrauen kann. Trader, die nur auf gut Glück Positionen eröffnen, oder jede vage Ahnung direkt in einen Trade verwandeln, haben praktisch konstant mit der Angst zu tun, dass der Trade schiefgehen könnte und sie Geld verlieren.

Diese Angst ist der größte Feind beim Handeln, denn Verluste gehören am Markt dazu, wie die Luft zum Atmen. Niemand wird eine lückenlos profitable Historie vorweisen können, jedenfalls nicht, wenn man regelmäßig und aktiv handelt.

Nun, dieses Thema ist für die meisten Trader der Knackpunkt, an dem sie scheitern. Zugegeben, niemand verliert gerne Geld, aber es gehört einfach dazu. Sie gehen ja auch nicht ins Fitnessstudio und beschweren sich im Nachhinein, dass Sie einen Muskelkater haben. Klar, der ist unangenehm und vielleicht sogar äußert schmerzhaft, aber er gehört zum Training einfach dazu. Je mehr Sie trainieren, desto weniger wird Sie der Muskelkater stören, denn Sie wissen genau, dass das Ergebnis der harten Arbeit den Aufwand wert ist.

Trading unterscheidet sich hier nur insofern, dass nicht Sie, sondern das Konto an manchen Tagen etwas leidet.

Wie kann man diese Angst in den Griff bekommen?

Die Antwort könnte einfacher nicht sein:

Vergewissern Sie sich von der Effektivität Ihrer Strategie und vertrauen Sie ihr anschließend.

 In den folgenden Zeilen werden wir Ihnen 5 Tipps nahelegen, wie Sie besagtes Vertrauen zu Ihrer Strategie aufbauen können.

 

Tipp Nr. 1: Backtesting

Trading-Strategie backtesten
Trading-Strategie backtesten

Bei der Entwicklung einer Strategie ist es zwingend notwendig, dass diese ausreichend auf Hieb- und Stichfestigkeit geprüft wird. Diesen Vorgang nennt man auch Backtesting, was im Grunde nur bedeutet, dass man rückwirkend mit historischen Daten arbeitet, da man schlecht die zukünftige Entwicklung der Kurse voraussehen kann, denn in dem Fall bräuchten wir ja keine Strategie.

Beim Backtesting der Trading Strategie nimmt man die Kursdaten der letzten X Jahre, je nach Bedarf und Genauigkeit, und fängt am Anfang an, jeden Moment auf die Einstiegspunkte der Strategie hin zu untersuchen. Man simuliert dabei schlichtweg ein „Was-wäre-wenn-Szenario“ und handelt virtuell seine Strategie. Da diese Prozedur von Hand sehr zeitraubend wäre, bieten die meisten Plattformen, wie zum Beispiel der MetaTrader, dafür einen Strategietester an, der die einzelnen Ticks simuliert. Voraussetzung dafür ist natürlich ein Expert Advisor oder ähnliches Konstrukt, dass die Strategie dann auch ausführt.

Eine abschließende Auswertung zeigt in der Regel relativ deutlich, ob die Strategie überhaupt Potential hat oder von vorneherein nur Verluste generiert. Wenn die Auswertung als Ergebnis liefert, dass Sie die Hälfte aller Trades verlieren und dabei gerade so die Verluste decken, ist Ihre Angst berechtigt. Gleichzeitig haben Sie bis hierhin aber auch noch keinen Cent verloren und können daher völlig beruhigt an Ihrer Strategie arbeiten, bis das Endergebnis des Tests für Sie zufriedenstellend ist.

Anbei sei gesagt, dass Backtesting die Ticks in der Regel nur simuliert und nicht exakt dem damaligen Ablauf des Marktes entspricht. Das Ergebnis ist also nicht völlig korrekt, jedoch ein relativ gut geschätzter Richtwert. Nichtsdestotrotz sollte hier ein durchweg positives Endergebnis entstehen.

Zur Sicherheit sollten Sie dabei auch verschiedene Handelsinstrumente testen. Sofern Sie ausschließlich ein bestimmtes Währungspaar handeln, sollten Sie die Strategie natürlich für dieses Handelsinstrument optimieren. Handeln Sie jedoch verschiedene Instrumente, so müssen Sie sicherstellen, dass Ihre Strategie überall funktioniert, bevor Sie sie einsetzen. Wenn Sie beispielsweise Ihre Strategie ausschließlich mit dem Währungspaar EURUSD testen, kann das Ergebnis mit GBPJPY vollkommen anders aussehen, da die beiden Währungspaare sich im Spread und der Volatilität drastisch unterscheiden.

Backtesting ist auf jeden Fall der erste Schritt, um mit Ihrer Strategie ein Vertrauensverhältnis aufzubauen.

 

Tipp Nr. 2: Statistiken

Mit der richtigen Trading Strategie zum Erfolg
Erstellen Sie Statistiken

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Je mehr Daten Sie für die Statistik haben, desto effizienter können Sie das Potential Ihrer Trading Strategie bewerten. Diese Daten sammelt man sinnvollerweise zunächst mit einem Demokonto. Hierbei haben Sie in der Regel Echtzeitdaten vom Markt, mit dem kleinen Unterschied, dass dabei kein Spread anfällt. Manche Broker bieten hier eventuell noch realistischere Demokonten an. Sie testen Ihre Strategie also unter (fast) realen Marktbedingungen und können so auch feststellen, wie sie auf eventuelle Kursausbrüche reagiert, zum Beispiel bei Zinsentscheiden, NFP-Zahlen oder Pressemitteilungen der Notenbanken.

Statistiken lassen sich dabei nach Belieben in Excel erstellen und bewerten. Alternativ dazu gibt es automatisierte Analysetools, die jedoch nur selten mit Demokonten funktionieren. Im Grunde bleibt es Ihnen überlassen, wie Sie die Effizienz Ihrer Trading Strategie bewerten, jedoch sollten Sie dies speziell zu Beginn kontinuierlich und ordentlich machen, damit Sie genau protokolliert sehen, dass Ihre Strategie funktioniert. Der Witz an der Sache ist weniger, dass Sie auf den Cent genau betiteln können, wie hoch der Profit war, sondern schlichtweg, dass Sie anhand von Graphen, Zahlen und Fakten sehen, dass die Trading Strategie funktioniert. Warum? Wenn man weiß, dass etwas funktioniert, zweifelt man in der Regel nicht daran. Es geht also ausschließlich darum, Vertrauen in die Strategie zu gewinnen. Als netter Bonus entsteht dabei in der Regel auch gleichzeitig ein praktisches Tool, mit dem man sein Trading im Überblick behalten kann. Freunde der Statistik kommen hier voll auf Ihre Kosten, so macht die Arbeit doch gleich viel mehr Spaß.

 

Tipp Nr. 3: Demokonten

Forex Demokonto
Demokonto

Demokonten sind der Freund eines jeden Traders. Für Anfänger sind Sie ein ungefährlicher Spielplatz um die Materie kennenzulernen und für Fortgeschrittene ein nützliches Tool, um neue Trading Strategien zu evaluieren. Unabhängig davon, zu welcher Gruppe Sie sich zählen, ein Demokonto ist immer die erste Wahl, wenn Sie eine Strategie verinnerlichen wollen. Sie können damit die einzelnen Schritte der Strategie beliebig oft wiederholen, bis Sie jeden einzelnen davon im Schlaf auswendig aufsagen können, ohne dabei auch nur einen Cent am Markt zu riskieren. Jeder seriöse Broker stellt diese Kontoart kostenlos zur Verfügung und sie sind in der Regel innerhalb weniger Minuten erstellt und eingerichtet. Einfacher kann man es eigentlich nicht machen.

 

Tipp Nr. 4: Geringes Risiko

Handeln Sie mit geringem Risiko
Handeln Sie mit geringem Risiko

Wenn die Trading Strategie entwickelt, getestet und für gut befunden ist, können Sie sie am realen Markt testen. Um Ihnen auch das letzte bisschen Angst zu nehmen, beginnen Sie zunächst mit einem geringeren Startkapital, dessen Verlust Sie ohnehin nicht sonderlich stören würde. Dadurch können Sie entspannter an diese Sache rangehen. Zu diesem Zeitpunkt sollten Sie sich bereits mehrfach vergewissert haben, dass die Trading Strategie funktionsfähig und profitabel ist. Das geringe Grundkapital ist somit der letzte Test in der Reihe, um zu sehen, dass die Strategie auch unter vollständig realen Bedingungen funktioniert. Entweder stellen Sie spätestens hier fest, dass irgendetwas nicht funktioniert, wenn Sie tatsächlich mit realen Spreads und Marktbedingungen konfrontiert werden, wobei sich der Verlust durch das „Testkapital“ in Grenzen hält, oder Sie haben danach bereits Ihr Startkapital erarbeitet, was wiederum heißt, dass Sie weniger Eigenkapital zu Beginn aufbringen müssen.

 

Tipp Nr. 5: Kontinuierliche Kontrolle

Kontinuierliche Kontrolle der Strategie
Kontinuierliche Kontrolle der Strategie

Eine Trading Strategie verändert sich zur Laufzeit nur in den seltensten Fällen. Ergo, werden Sie die Schritte früher oder später vollkommen verinnerlicht haben, sodass das Handeln zu reiner Routine wird. Warum also nicht auch die Statistik zur Routine machen? Ein Trading Tagebuch ist ohnehin keine schlechte Wahl und Sie haben damit einen wachsenden Stamm an Daten zur Auswertung, der Sie immer stärker in der Funktionalität der Strategie bestätigt, sodass die Angst im Grunde vollkommen verschwinden müsste, da Sie dauerhaft bestätigt werden, dass Sie alles richtig machen.

Zudem wird Ihnen eine solche Statistik auch helfen, frühzeitig Veränderungen zu entdecken. Ändern sich beispielsweise grundlegende Marktverhältnisse, so muss die Strategie daraufhin angepasst werden, um weiterhin profitabel zu bleiben. Sollten Sie also in Ihrer Statistik drastische Änderungen bemerken, können Sie relativ gut nachvollziehen, wann diese begonnen haben und wie Sie sich auswirken. Zudem hilft Ihnen die Statistik dabei, die Ursache der Veränderung zu finden, was wiederum hilfreich bei der Anpassung ist.

Alles in allem ist die kontinuierliche Kontrolle der Trading Strategie und die damit verbundene Bestätigung also das beste Mittel, um die Angst unter Kontrolle zu halten.

Solange Sie all diese Schritte befolgen, ist der Kampf gegen die Angst eigentlich schon gewonnen. Zu Beginn ist es harte und nervige Arbeit, doch genau wie beim Fitnesstraining, werden Sie auch hier irgendwann die Früchte Ihrer Arbeit sehen.

 

Abschließend sei gesagt, Angst entsteht durch Unsicherheit. Versuchen Sie also nicht Ihre Angst zu unterdrücken, sondern suchen Sie nach den Ursachen und legen Sie dort Hand an. Vertrauen in die Trading Strategie ist der Schlüssel zum Erfolg!


 

Bildmaterial: © bikeriderlondon/Shutterstock.com; © robu_s/Fotolia; © Ismagilov/Shutterstock.com; © Gustavo Frazao/Shutterstock; © MK-Photo/Fotolia.com; © Pressmaster/Shutterstock.com

Das könnte Sie auch interessieren

Trader werden – Raus aus dem Hamsterrad

Rudolf T.

CFD Broker Vergleich – Wie finde ich den richtigen Broker?

Rudolf T.

Aktienhandel: Orderarten- und Orderzusätze

Rudolf T.

Hinterlassen Sie einen Kommentar