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Cannabis Aktien: Geniales Investment oder nur ein Hype?

Cannabis Aktien konnten sich in den letzten Monaten erneut großer Aufmerksamkeit erfreuen. Nachdem die meisten Cannabis Aktien von Januar bis August stark eingebrochen sind – teilweise deutlich über 50% – erlebten sie von August bis Oktober ein beeindruckendes Comeback. Das Horizons Marijuana Life Sciences ETF trackt die größten Cannabis Aktien und hat vom Hoch am 9. Januar bis Mitte August 43% verloren. Von dort aus bis Mitte Oktober hat es wieder um 85% zugelegt und ein neues Rekordhoch erzielt. Seit zwei Wochen geht es allerdings wieder bergab. Sie merken schon: Cannabis Aktien sind hochvolatil. Kann es sich bei diesen Schwankungen überhaupt um ein sinnvolles Investment handeln, oder sind die Marihuana Aktien nur der Spielball eines neuen Hypes? Hohe Wachstumschancen, aber fundamental überbewertet Im Folgenden prüfen wir die fundamentale Bewertung der sechs größten Cannabis Aktien. Auf diese Weise bekommen wir einen guten Eindruck, ob die aktuelle Bewertung der Aktien einigermaßen fair oder völlig übertrieben ist. Natürlich müssen uns dabei vor Augen führen, dass der Cannabis Markt enormes Wachstumspotenzial bietet. Diesen Faktor dürfen wir in unserer Bewertung nicht unterschätzen. Eine wichtige Finanzkennzahl zur Bewertung eines Unternehmens ist das Verhältnis der Marktkapitalisierung zum Umsatz. Diese Kennzahl ist auch bekannt als das Kurs-Umsatz-Verhältnis (Price/Sales ratio, kurz: P/S Ratio). Da die meisten unserer Cannabis Unternehmen noch keine Gewinne erwirtschaften, ist eine Bewertung anhand des Kurs-Gewinn-Verhältnis (Price/Earnings ratio, kurz: P/E ratio) nicht möglich. Es fällt auf, dass der Umsatz folgender Cannabis Unternehmen (Geschäftsjahr 2017/2018) in keinem Verhältnis zur aktuellen Marktkapitalisierung (01.11.2018) steht. Bei drei der hier aufgeführten Unternehmen beträgt die Marktkapitalisierung das 400-fache des Umsatzes. Welches Kurs-Umsatz-Verhältnis ist für Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial üblich? Dazu werfen wir einen Blick auf einige bekannte Internetunternehmen, denen in der Vergangenheit enormes Wachstumspotenzial zugesprochen wurde. Amazon und Microsoft haben während der Dotcom-Blase ein Price/Sales ratio von über 30 erreicht – und das inmitten einer der größten Spekulationsblase der Geschichte. Aktuell beträgt das Price/Sales ratio 3,6 und 7,2. Nach dem Platzen der Dotcom-Blase hat sich das Price/Sales ratio zunächst durch eine Korrektur des Preises angepasst. Die Amazon Aktie fiel um 90%. Langfristig hat sich das Price/Sales ratio aufgrund des starken Umsatzwachstums trotz gleichzeitig positiver Kursentwicklung auf einem brachenüblichen Level eingependelt.   Was müsste bei den Cannabis Aktien also passieren, dass sich das Price/Sales ratio auf einem gesunden Level wiederfindet? A. Der Aktienkurs müsste entsprechend korrigieren (beim aktuellen Umsatz wäre eine Korrektur von über 90% erforderlich, um die Aktien auf ein Price/Sales ratio von 10 zu bringen), und B. das erhoffte Umsatzwachstum müsste eintreten. Der Umsatz müsste sich mindestens verzehnfachen. Das ist durchaus möglich. Allerdings nicht von heute auf morgen. Bei Wachstumsraten von 50% jährlich wäre dies nach sechs Jahren erreicht. Selbst bei einer jährlichen Verdoppelung des Umsatzes ist eine annähernd vernünftige Bewertung erst nach 3 bis 4 Jahren erreicht. Und dabei dürfte der Aktienkurs nicht mehr steigen – die bestmögliche Zukunft für die Cannabis Unternehmen ist ja bereits eingepreist! Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass im Preis der Cannabis Aktien hohe Wachstumsraten von 50 bis 100% einkalkuliert sind. Wenn eine Aktie ein so positives Zukunftsszenario reflektiert, ist das Aufwärtspotenzial begrenzt. Nur eine noch bessere Entwicklung der Zukunft könnte den Preis in den nächsten Jahren weiter nach oben treiben bzw. auf dem aktuellen Level halten.   Angst und Gier bestimmen die Kursentwicklung Ähnlich wie Bitcoin, hatten wir es bei den Cannabis Aktien im Januar 2018 mit einer Blase zu tun. Sie ist geplatzt, hat sich dann im August aber schon wieder neu gebildet. Doch im Gegensatz zu Bitcoin haben wir es hier mit realen Unternehmen zu tun, die auch reale Produkte verkaufen. Der innere Wert von Bitcoin war dagegen ausschließlich von Angebot und Nachfrage der Marktteilnehmer bestimmt. Dennoch sind viele Kryptowährungen ein gutes Beispiel für eine von Gier getriebenen Kursexplosion. Je weiter sich eine Aktie von dem eigentlichen Wert, der fairen Unternehmensbewertung, entfernt, desto spekulativer und unberechenbarer wird der Aktienkauf. Wer Aktien kauft, die sich völlig losgelöst vom Wert des Unternehmens bewegen, ist der Angst und Gier der Marktteilnehmer maximal ausgesetzt. Hinzu kommt, dass Cannabis Aktien aufgrund ihres jungen Alters, der geringen Marktkapitalisierung und volatilen Kursentwicklung noch nicht zum Anlageuniversum institutioneller Investoren gehören. Damit sind überwiegend private Investoren am Markt, die sich entsprechend emotional verhalten. Dies ist ein Grund für die krassen Kursschwankungen. Ein erneutes Aufflammen des Hypes könnte die Kurse jederzeit wieder zu neuen Höhen bringen. Wer ein Beispiel für irrationales Marktverhalten in der Vergangenheit sucht, kann sich die Internetblase im Jahr 2000 anschauen. Dort hat man allen Unternehmen, die mit dem Internet irgendwie in Verbindung standen, enorme Wachstumschancen zugesprochen. Letztendlich waren diese Prognosen völlig übertrieben – die Etablierung des Internets hat viel länger gedauert, als erwartet. Das haben nur wenige Unternehmen überlebt – unter anderem Amazon. Doch selbst die Amazon-Aktie musste in den Jahren 2000 bis 2001 Verluste von 95% hinnehmen. Die Aktie hat sich von diesen Verlusten erst nach 9 Jahren wieder erholt.   Fazit: Cannabis Aktien erst nach dem Hype kaufen Der Cannabis Markt bleibt nach wie vor eine spannende Nische mit enormen Wachstumspotenzial. Da die Aktien jedoch aktuell inmitten des Hypes von Angst und Gier beherrscht werden, sehen wir von einem langfristigen Investment ab. Zudem sind viele Cannabis Aktien bereits sehr, sehr teuer bewertet. Sofern sich die Aktienkurse auf einem Preis stabilisieren, der die Zukunftschancen der Unternehmen fair bewertet, sind Cannabis Aktien sicher eine lukrative Anlage mit großen Chancen. Und selbstverständlich gilt auch hier: Nicht alle Eier in einen Korb legen. Die Cannabis Anlagen sollten nur einen Bruchteil des Aktien-Portfolios ausmachen. 10% können hier ein guter Richtwert sein. Bildnachweis: © Thamyris – stock.adobe.com

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Wie geht es weiter? Drei Szenarien für US-Aktien

In unserer Facebook-Gruppe haben wir bereits am 1. Oktober – drei Tage vor dem Beginn des Abverkaufs – darauf hingewiesen, dass sich der Bullenmarkt in keiner guten Verfassung befindet. Dazu haben wir in diesem Artikel vor zwei Wochen gezeigt, wie drei wichtige vorausschauende Aktiengruppen auf eine Fortsetzung der Korrektur hinweisen. Vom Jahreshoch ausgehend ist der S&P 500 aktuell 8,8% im Minus. Im Dow Jones 30 sind es 7,7% und im Nasdaq 100 ganze 11,7%. Der Bullenmarkt scheint nach vier Wochen fallender Kurse vergessen zu sein. Ist das der neue Normalzustand oder können wir mit einer Rückkehr zu stetig steigenden Kursen rechnen? Wir haben drei Szenarien für eine mögliche Entwicklung der US-Aktienmärkte erstellt.   Szenario #1: US-Aktien erholen sich (dank Apple) und setzen den langfristigen Aufwärtstrend fort Dieses Szenario könnte schon am Donnerstag mit den Quartalszahlen von Apple ausgelöst werden. Apple ist das letzte Unternehmen der FAANG-Aktien, das in dieser Berichtssaison Zahlen veröffentlicht. Das Schwergewicht in wichtigen Indizes könnte die nächste Erholungsbewegung antreiben. Apple macht 4% im S&P 500 aus, 6% im Dow Jones 30 und 13% im Nasdaq 100. Da das Unternehmen vergleichsweise günstig bewertet ist, dürfte eine Rally der Apple-Aktie nachhaltig sein. Ein für die Republikaner positives Wahlergebnis in den US Midterm Elections am 6. November könnte die Aktienmärkte zusätzlich befeuern. Damit wäre die Handlungsfähigkeit der Regierung vorerst wieder sichergestellt. Selbst die Tatsache, dass nach der Wahl ein großes Stück Unsicherheit beseitigt wurde, dürfte die Märkte positiv stimmen.   Szenario #2: Die Märkte bleiben volatil und korrigieren weiter nach unten Wenn Trump bis Dezember keine Einigung im Handelsstreit mit China treffen kann, und die US-Notenbank unbeirrt mit ihren Zinsanhebungen voranschreitet, dürften die US-Aktien auf Jahressicht im Minus bleiben. Ein Ausgang der US-Wahlen, bei dem die Demokraten den Kongress und eventuell sogar zusätzlich den Senat beherrschen, dürfte die Fortsetzung der Trump-Politik massiv erschweren. Das wäre negativ für den Aktienmarkt. Schließlich sind noch einige wirtschaftsfreundliche Deregulierungen geplant. Die Abwärtsziele im S&P 500 wären der Bereich von 2500 bis 2550. Das Jahrestief im Februar dürfte erneut getestet werden. Dabei könnte sich der mittelfristige Abwärtstrend selbst verstärken. Die fallenden Aktien würden früher oder später die Konsumentenstimmung negativ beeinflussen und damit direkte Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Für Trader dagegen ist die hohe Volatilität die beste Umgebung. Zwischenzeitliche Erholungsversuche bieten immer wieder Gelegenheit für Short-Trades.   Szenario #3: Ein Crash unterbricht den langfristigen Bullenmarkt Dies ist das unwahrscheinlichste Szenario. Aber es nicht unmöglich. Auch in einer Phase des Wirtschaftswachstums gab es in der Vergangenheit immer wieder starke Kurseinbrüche. Diese hielten jedoch nur wenige Woche an und gingen anschließend wieder in den Bullenmarkt über. Jedes Mal waren es exzellente Kaufgelegenheiten. Beispiele dafür sind der Crash im Herbst 1987, der Abverkauf von Technologie-Aktien 1998 oder der Flash-Crash im August 2015. Das erste Szenario können wir noch nicht bestätigen. Solange das Wahlergebnis und die Gespräche mit China für hohe Unsicherheit sorgen, dürfte die Volatilität hoch bleiben. Erst wenn sich der S&P 500 über einem Level von 2710 stabilisiert, sehen wir grünes Licht für eine weitere Erholung.

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Chartanalyse Bitcoin: Die Ruhe vor dem Sturm?

Seit unserer letzten Chartanalyse von Bitcoin hat sich die Kryptowährung kaum bewegt. Die damalige Chartformation hat sich fortgesetzt. Ein großes Dreieck im Chartbild lässt die aktuelle Seitwärtsbewegung immer schmäler werden. Tatsächlich hat die Volatilität seit dem Fehlausbruch am 15. Oktober stark abgenommen. Angebot und Nachfrage scheinen sich völlig im Gleichgewicht zu befinden. Die Average True Range, ein Indikator für die Schwankungsbreite des Handelswertes, ist so niedrig wie zuletzt im Juli 2017. Die prozentuale Average True Range steht bei 3,2%. Am Jahresanfang betrugen durchschnittliche Tagesschwankungen noch 10% und mehr. Damals stand Bitcoin allerdings noch bei 2500$ und befand sich kurz vor dem fulminanten Anstieg. Wie lange wir es noch mit einer so „langweiligen“ Kursbewegung zu tun haben, ist ungewiss. Jedoch gilt: Je länger eine Seitwärtsbewegung anhält, desto stärker wird der Ausbruch und anschließende Trend. Bereiten wir uns also auf einen impulsiven Anstieg oder krassen Kurseinbruch vor. Mit entsprechenden Buy- und Sell-Stop Aufträgen kann eine bevorstehende Bewegung antizipiert werden. Im obenstehenden Chartbild haben wir eine mögliche Bewegung eingezeichnet.

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Charts der Woche: 3 Warnsignale für eine Fortsetzung der Korrektur

In Charts der Woche schauen wir uns regelmäßig wichtige Märkte im Fokus an. Diesmal beobachten wir, wie einige vorausschauende Märkte eine negative Vorgabe für die Richtung an den großen Börsenindizes geben. Droht damit ein größerer Abverkauf der US-Aktien?   Warnsignal #1: Die Semiconductor-Industrie führt den Nasdaq 100 nach unten Halbleiter (Semiconductors) werden dort verbaut, wo Elektronik im Spiel ist – also fast überall. Damit ist die Nachfrage nach Halbleitern ein Frühindikator für die Nachfrage nach Technologie-Produkten und letztendlich die gesamte herstellende Industrie. Werden also Semiconductor-Aktien verkauft, ist dies kein gutes Signal für einen Bullenmarkt. Wir vergleichen den Kurs der Semiconductor-Industrie mit dem Nasdaq 100. Die Underperformance der Semiconductor-Industrie (gelbe Linie im Chart) ist seit Juli zu beobachten und dem jüngsten Abverkauf der großen Technologie-Aktien vorangegangen. Die 1-Jahres-Performance dieser Industrie beträgt nur 2,05%, während der Nasdaq 100 im gleichen Zeitraum um 16,65% zugelegt hat. Während der Nasdaq 100 letzte Woche kein neues Monatstief erreicht hat, handelt die Semiconductor-Industrie auf einem neuen Monatstief.   Warnsignal #2: Small-Cap Aktien deuten auf einen schwachen Bullenmarkt hin In den letzten Phasen eines Bullenmarktes gehören die Large-Cap Aktien zu den Outperformern. Kleinere Unternehmen sind zyklischer, und damit die risikoreichere Anlage. In einer Abkühlung der Wirtschaft werden sie als erstes verkauft. Das der S&P 500 schon seit zwei Monaten den Small-Cap Index Russell 2000 deutlich outperformt, spricht nicht gerade für eine gesunde Verfassung des Aktienmarktes. Genauso wie der Russell 2000 den S&P 500 Mitte des Jahres zu neuen Rekordhochs geführt hat, könnte der schwache Small-Cap Index jetzt einer Fortsetzung des Abverkaufs im S&P 500 vorausgehen. Das Jahreshoch im Russell 2000 erfolgte einen ganzen Monat vor dem des S&P 500. Ein Ratio-Chart (Russel 2000 relativ zum S&P 500) verdeutlicht den Zusammenhang noch besser. Ein steigendes Ratio steht für eine Outperformance der Small-Cap Aktien.   Warnsignal #3: Zyklische Sektoren werden verkauft Dass sich Investoren defensiv positionieren, können wir auch an der Sektor-Rotation von zyklischen hin zu defensiven Sektoren beobachten. In der vergangenen Woche hat beispielsweise der Konsumgütersektor (zyklisch) mit minus 1,97% negativ performt. Basiskonsumgüter (defensiv) haben dagegen 4,27% erzielt. Zwei Indizes, die die Performance von zyklischen und defensiven Aktien besonders treffend repräsentieren, sind der Dow Jones Transportation (Transportunternehmen) und der Dow Jones Utilities (Versorgungswirtschaft) Index. Während der Transportation Index mit 3,34% seit Jahresbeginn im Minus ist, hat der Utilities Index ein Plus von 4,27% erreicht. Der Dow Jones Industrial Average (Dow Jones 30) liegt mit 2,50% dazwischen. Über die letzten zwei Wochen ist der Utilities Index klarer Outperformer. Damit wählen Investoren momentan Aktien, die sich in einem Wirtschaftsabschwung relativ stabil verhalten – ein weiteres Zeichen für ein Ende des Bullenmarktes. Solange die oben genannten Märkte auf eine Fortsetzung der Korrektur hinweisen, positionieren wir uns entsprechend defensiv und verkaufen auf Erholungsversuchen. #STR Bildnachweis: ©Sergey Tarasov – stock.adobe.com

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Goldpreis: Das spricht gegen eine Kursrally

Der Goldpreis bewegt sich seit 5 Jahren in einer großen Seitwärtsbewegung. Gold-Fans warten schon seit Jahren auf einen nachhaltigen Kursanstieg. Von seinem Jahreshoch im April hat der Goldpreis bis heute rund 9% eingebüßt. Letzte Woche konnte der Goldpreis schließlich nach oben ausbrechen, und ist diesen Monat mit 1,73% im Plus. Die Nachfrage nach einer sicheren Anlage hat sich inmitten der Turbulenzen an den globalen Aktienmärkten durchgesetzt. Dabei deuten einige fundamentale Faktoren weiterhin auf eine negative Performance hin. Ob diese erneut die Führung übernehmen können, analysieren wir in diesem Beitrag.   Der Einfluss des US-Dollars nimmt ab In den letzten Tagen konnte sich der Goldpreis trotz eines aufwertenden US-Dollars (+0,66% Wochenperformance) im grünen Bereich halten. Das spricht für einen starken Goldpreis. Der aufwertende US-Dollar war dieses Jahr nämlich einer der Hauptgründe für die negative Performance. Doch diesmal scheint sich Gold dem widersetzen zu können. Trotz anhaltender Dollar-Stärke in den letzten Tagen konnte Gold seinen Kursanstieg halten. Ein Blick auf die Korrelation zwischen dem Goldpreis und US-Dollar zeigt, wie der Zusammenhang in den letzten Wochen schwächer geworden ist. Andere Faktoren, unter anderem die Suche nach einer sicheren Anlage, haben überwogen.   Inflation und Zinsen beeinflussen den Goldpreis Gold wird als Inflationsschutz betrachtet. Der Preisanstieg von Gold kann für den Verlust der Kaufkraft einer Währung kompensieren. Aber es gibt auch andere Anlagen, die als Inflationsschutz dienen. Dazu gehören Staatsanleihen. Staatsanleihen von Staaten mit hoher Bonität gelten als sichere Anlage. Dazu zählen die Staatsanleihen der USA. Wenn die Zinserträge dieser Staatsanleihen die Inflationsrate übersteigen, kann der Investor eine reale Rendite erzielen – sein Vermögen bleibt nach Berücksichtigung der Inflation mindestens erhalten. Gold ist im Falle hoher Inflationsraten sicherlich eine gute Wahl. Aber solange die Inflation nur moderat ausfällt, dürften Investoren Anleihen bevorzugen. Schließlich wirft Gold keine Zinsen ab. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass Gold nur in Zeiten sehr hoher Inflation (über 5-15%) zu den Outperformern gehört. Als Indikator für reale Zinserträge können wir uns die 5-Year Treasury Inflation-Indexed Securities (kurz: TIIPS) anschauen. Diese weisen derzeit einen positiven realen Zinsertrag von knapp 1% auf. Vergleichen wir den Zinsertrag der 5-year TIIPS (inverse Skalierung im Chart) mit Gold, wird der starke Zusammenhang sichtbar. Seit Mitte 2016, dem Tief der Zinsen, hat sich der Goldpreis nicht mehr im Einklang mit den TIIPS bewegt. Zwischenzeitlich war die Bewegung sogar gegenläufig. Nehmen wir die realen Zinserträge als Indikator für den Goldpreis, hätte Gold aktuell ein Abwärtspotenzial von über 100$. Je stärker sich die Anleihen also wieder erholen (und damit die Zinsen fallen), desto besser für Gold. Allerdings befinden sich die Zinsen noch im Aufwärtstrend. Auch der jüngste Abverkauf an den Aktienmärkten konnte die Zinsen der 10-Jahres US-Staatsanleihen nicht nachhaltig einbrechen lassen. Hinzu kommt, dass die US-Notenbank noch einige Zinsanhebungen durchführen wird. Nur eine deutliche Verschlechterung der Wirtschaft und der Lage an den Finanzmärkten kann dem entgegenstehen.   Das richtige Timing – nicht mit einer Extrempositionierung wetten Nicht zuletzt dürfte Gold durch den Abbau von Short-Positionen Unterstützung erhalten haben. Wenn wir als Trader Gold kaufen, wollen wir nicht zu den letzten gehören, die auf den Aufwärtstrend aufspringen. Bei einer Auswertung der neuesten CFTC-Daten konnten wir feststellen, dass der Consensus – die Mehrheit der Spekulanten – noch auf der Short-Seite positioniert ist. Die CFTC-Daten des Rohstoff-Terminmarktes zeigen uns, wie sich große Spekulanten positioniert haben. Allerdings liegen uns aktuell nur die Daten vom vorletzten Dienstag vor. In der Zwischenzeit kann sich einiges getan haben. Am Freitag um 21:30 Uhr werden wir erfahren, wie weit die massive Short-Positionierung im Short-Squeeze letzte Woche bereits glattgestellt wurde.   Fazit Der jüngste Kursanstieg in Gold wirft die Frage auf, ob wir uns nun am Anfang einer nachhaltigen Erholung des Goldpreises befinden. Aus der Sicht eines Investors betrachtet, ist Gold nach wie vor angesichts positiver realer Zinsen und in einem steigenden Zinsumfeld keine gute Wahl. Bevor der Goldpreis das Hoch von 2011 wieder erreichen kann, müssen zwei Dinge geschehen: Der US-Dollar muss stark abwerten, und die Zinsen müssen fallen. Wer dagegen mit einer Zunahme der Turbulenzen an den Finanzmärkten oder gar ernsthafter Auseinandersetzungen zwischen den USA und China oder anderen Ländern rechnet, hat mit Gold eine gute Absicherung. Derartige Szenarien dürften den Goldpreis kurz- bis mittelfristig nach oben treiben, während das negative fundamentale Bild einer nachhaltigen Erholung entgegensteht. Wer für einen Long-Trade das optimale Einstiegssignal im Chartbild sucht, wird in unserer neuesten Chartanalyse zum Goldpreis findig. Bildnachweis: © Olivier Le Moal – stock.adobe.com    

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Chartanalyse Gold: Am Anfang eines Aufwärtstrends

Nachdem wir im letzten Artikel auf die Hintergründe für den Anstieg im Goldpreis eingegangen sind, analysieren wir nun das Chartbild. Eine technische Analyse soll uns dabei helfen, optimale Ein- und Ausstiegssignale zu bestimmen.   Der langfristige Trend: Eine Seitwärtsbewegung Fangen wir mit dem langfristigen Trend an. Im Wochenchart sehen wir, wie sich Gold seit über 5 Jahren in einer breiten Seitwärtsbewegung aufhält. Solange Gold nicht über 1400 steigt, bleibt diese bestehen. Die 200-Wochen gleitende Durchschnittslinie bewegt sich schon seit über einem Jahr in der Waagerechten und bestätigt damit den langfristigen Seitwärtstrend. Positiv sind die steigenden Tiefs seit 2016 (siehe grüne Trendlinie im Chart).     Tageschart – am Anfang eines Aufwärtstrends Im Tageschart befindet sich Gold am Anfang eines Aufwärtstrends. Dieser könnte bis zur oberen Begrenzung des langfristigen Seitwärtstrends bei 1360-1400 reichen. Warum vermuten wir hier einen Aufwärtstrend? Zunächst einmal hat Gold mit einem markanten Kursausbruch vor einer Woche den Widerstand von 1220 durchbrochen. Diese Bewegung wurde von steigendem Volumen unterstützt und bisher nicht korrigiert. Damit wurde auch ein neues Zweimonatshoch erreicht und die 50-Tage gleitende Durchschnittslinie überwunden. Zudem hat der Kurs das Tief bei 1180 dreimal bestätigt. Auf Tagesbasis befindet sich der RSI mit einem Level von 60 noch im neutralen Bereich – die Kurserholung ist noch lange nicht übertrieben. Wenn Gold heute über 1235 die Woche auf einem Dreimonatshoch schließt, gehen wir von einer nachhaltigen Trendumkehr im Tageschart aus. Damit wäre auch die 200-Wochen gleitende Durchschnittslinie überschritten.   Stundenchart – im Seitwärtstrend gefangen Aktuell hat sich im Stundenchart eine Seitwärtsbewegung gebildet. Dessen Unterstützungszone bei 1220 dient als Kaufzone. Für einen Long-Trade platzieren wir den Stop Loss knapp unter 1220. Der erste Widerstand auf der Oberseite liegt bei 1235. Dieser muss noch überwunden werden, damit wir mit einer Fortsetzung des mittelfristigen Aufwärtstrends rechnen können.

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Das sagt Trading-Milliardär Stanley Druckenmiller über Trading, die nächste Finanzkrise und Zentralbankpolitik

In einem 90-minütigen Interview auf Real Vision gibt uns der legendäre Trading-Milliardär Stanley Druckenmiller einmalige Einblicke in seinen Trading-Prozess, sowie einen Hinweis auf die nächste Finanzkrise. Selbst wenn Druckenmiller ein Milliarden-Portfolio verwaltet –  auch private Trader und Investoren können von ihm wertvolle Lektionen für das Reich werden an der Börse lernen. Stanley Druckenmiller hat bewiesen, dass es für Trader im Verdienst keine Grenze nach oben gibt. Über einen Zeitraum von 30 Jahren hat er eine unglaubliche Performance von 30% jährlich erzielt – und das auf einem Vermögen von über einer Milliarde. Ein wachsendes Handelskonto muss also nicht unbedingt die Performance schmälern. In diesem Zeitraum hat er kein einziges Jahr im Verlust beendet. Von 120 Quartalen waren nur fünf negativ. Mit einem Vermögen von 4,8 Milliarden steht Druckenmiller auf der Forbes-Liste. Bemerkenswert ist, dass Druckenmiller rund 70% seines Vermögens in hochliquiden Märkten gemacht hat. Das sind für ihn der Forex- und der Anleihemarkt. Damit sind seine Trades weitgehend auch für private Trader umsetzbar. Ein Gegenbeispiel sind Investoren wie Carl Icahn (oder auch Warren Buffet in seiner Anfangszeit), der über große Anteile in Unternehmen Einfluss auf das Management nimmt, und damit eine Überrendite erzielt. Im Folgenden besprechen wir Druckenmillers Herangehensweise im Trading und werfen schließlich einen Blick auf seine aktuelle Einschätzung der Finanzmärkte – eine „Crash-Prophezeiung“.   Vor jedem Trade steht ein fundamentales Verständnis der Finanzmärkte Im Trading-Prozess von Druckenmiller spielen Fundamentaldaten eine große Rolle. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der Makro-Zusammenhänge. Damit tradet er keinesfalls nur nach Price Action (Traden durch Beobachtung der Preisentwicklung) und Charttechnik. Sein umfassendes Verständnis fundamentaler Zusammenhänge auf einer Makro-Ebene hat ihn in der Vergangenheit immer wieder große Kursbewegungen rechtzeitig antizipieren lassen. Im Interview erzählt Druckenmiller von einem seiner besten Trades. Zum Zeitpunkt des Trades im Jahr 2000 hatte der Nasdaq Index bereits deutlich von seinem damaligen Rekordhoch während der Dotcom-Blase korrigiert. Die erste Korrektur ging jedoch nicht sofort in den finalen Abverkauf über. Der Index schien sich stattdessen wieder bis zum Rekordhoch erholen zu wollen. Folgendes fiel Druckenmiller dabei ins Auge (siehe Chartbild unten, Juli-Okt 2000): Die Aktienrally wurde von einem steigenden Ölpreis und einem aufwertenden US-Dollar begleitet. Ein solches Szenario spricht für eine negative Entwicklung der Unternehmensgewinne. Trotzdem war die US-Notenbank zu diesem Zeitpunkt noch hawkish gestimmt. Die zweijährigen US-Renditen lagen bei 6.0%! Druckenmiller rechnete damit, dass die Zinsen früher oder später den negativen Wirtschaftsausblick reflektieren würden. Sein Trade bestand darin, zwei- und fünfjährige US-Treasuries zu kaufen. Wir erinnern uns: Anleihen bewegen sich entgegengesetzt zu Zinsen. Die Effective Federal Funds Rate fiel schließlich innerhalb eines Jahres von 6.40% im Dezember 2000 auf 1,80%. Die zweijährigen Zinsen erreichten 1.10% im Juni 2003. Dieser Trade ist ein Beispiel für eine Trade-Idee, die zwar noch nicht vom Chartbild bestätigt wurde, aber aufgrund der überzeugenden fundamentalen Situation bereits umgesetzt werden konnte. Dies hat es Druckenmiller erlaubt, das extrem gute Chance-Risiko-Verhältnis mit einer großen Position auszunutzen – es wurde eines seiner besten Trades. Damit sind wir beim nächsten Punkt.   Die Positionsgröße an der Qualität der Trade-Idee orientieren Das meiste Geld hat Druckenmiller mit wenigen großen Gewinn-Trades verdient. Das waren Trades, die auf einer fundamental begründeten These mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit und idealem Chance-Risiko-Verhältnis beruhen. Aufgrund der hohen Überzeugung für diese Trades konnte Druckenmiller eine entsprechend große Position eingehen. Ein solcher Trade war die berühmte Spekulation auf den Zusammenbruch des britischen Pfunds im Jahr 1992. Man sagt, Druckenmiller sei der Urheber dieser Trade-Idee gewesen, und George Soros soll dafür gesorgt haben, das aus dem Trade eine bemerkenswerte Position wurde. Es gilt also, gute von durchschnittlichen Trade-Ideen zu unterscheiden. Das erfordert ein umfassendes Verständnis der zugrundeliegenden Trade-These. Im Fall von Trades im Währungsmarkt gehört dazu das Wissen um relevante Makro-Faktoren.   Eine heiße Hand im Trading ausnutzen Ein weiterer Faktor, der bei Druckenmiller die Positionsgröße bestimmt, ist die eigene Verfassung im Trading. Anders gesagt: Habe ich heute einen guten oder einen schlechten Tag? Reite ich gerade auf einer Welle von Gewinn-Trades, oder habe ich den Takt zum Markt verloren? Im ersten Fall dürfen größere Risiken und Positionen eingegangen werden. Der Trader handelt in diesem Fall mit dem Markt und hat ein gutes Gefühl für seine Trades. Diese Phase muss ausgenutzt werden. Ein Trader sollte wissen, wann er eine heiße Hand hat. Dagegen erwischt jeder Trader auch einmal Phasen, in denen sich die Verluste häufen und die Trades nicht leicht von der Hand gehen. In diesem Fall muss entsprechend zurückhaltend agiert werden. Dazu gehört, sich nach einem Verlustjahr das Recht auf ein höheres Risikobudget wieder zu erarbeiten – mit kleinen Trades.   So verändern Algorithmen das Price Action Trading Druckenmiller spricht unter anderem davon, wie Algorithmen – kurz: Algos – das Verhalten der Finanzmärkte verändert haben. Er geht so weit, zu sagen, dass die Algos den Rhythmus aus dem Markt genommen hätten. Als Trader achtet er auf Price Action Signale – diese waren in den letzten 35 Jahren eines seiner wichtigsten Werkzeuge im Trading. Wenn beispielsweise ein Kurs aus einer Seitwärtsbewegung ausbricht, kann dies den Beginn eines Trends markieren. Hier würde sich der Trader in Trendrichtung positionieren. Doch dann kommen Trading-Algorithmen ins Spiel: Viele Algos basieren auf Modellen, die Standart-Abweichungen berücksichtigen. Alles, was mehrere Standart-Abweichungen vom „Normal“ abweicht, wird entgegengesetzt gehandelt. Das bedeutet, die Algos setzen auf eine Rückkehr zum Mittelwert und wetten gegen den Trend (oder gegen den Ausbruch). Damit erweist sich das Ausbruchs- oder Trendsignal als falsch für den Trader. Trader dürfen die Macht der Algorithmen nicht unterschätzen. Wer sich nur auf Preisbewegungen verlässt, muss um die Vorgehensweisen der Algos wissen.   In disruptive Industrien investieren Druckenmiller hat schon vor einigen Jahren seine Vorliebe für große Technologie-Unternehmen wie Facebook, Microsoft und Amazon ausgedrückt. Dabei investiert er in diese Unternehmen nicht nur deshalb, weil es sich um Momentum-Aktien handelt, die in dieser Phase des Wirtschaftszyklus gut laufen. Druckenmiller ist auch von dem Produkt der Unternehmen überzeugt. Cloud-Computing ist für ihn eine revolutionäre Industrie mit enormen Wachstumspotenzial. Amazon ist einer der aktivsten Unternehmen in diesem Bereich. Bis jetzt haben sich diese Investments wunderbar entwickelt. Außerdem sieht er nach wie vor großes Potenzial…

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Ist HODL noch die beste Strategie für Bitcoin?

Wer vor über einem Jahr Bitcoins gekauft hat – und bis heute nicht verkauft hat – konnte teilweise phantastische Gewinne erzielen. Wer dagegen erst dieses Jahr in die Kryptowährung Bitcoin investiert hat, wartet noch auf Gewinne. Da kommt die Frage auf: Wird sich das Investment langfristig auszahlen? Bin ich mit HODL auf der sicheren Seite?   Was bedeutet HODL oder hodlen? Unter Aktieninvestoren wäre das Synonym Buy-and-Hold oder „kaufen und halten“. In der Krypto-Welt bezieht sich der Begriff HODL auf die entsprechende Strategie in Bezug auf Kryptowährungen. Hier werden digitale Währungen wie Bitcoin gekauft, um von einer langfristigen Wertsteigerung zu profitieren. Das Merkmal der Strategie ist, die Bitcoins zwischenzeitlich nicht wieder abzustoßen. Selbst in hochvolatilen Phasen werden die Bitcoins einfach gehalten. Der Begriff „hodl“ stammt ursprünglich aus einem Forumsbeitrag im Jahr 2013. Ein Nutzer soll damals das Wort „hold“ (halten) falsch geschrieben haben und stattdessen „I’m hodling“ gesagt haben. Dabei bezog er sich auf sein Investment in Bitcoin. Inzwischen wird „hodl“ auch als Akronym für „hold on for dear life“ verwendet. Inmitten der vergangenen Kursstürze einiger Kryptowährungen war dies sicherlich nicht abwegig.   Hodling versus Trading Als Alternative zu HODL können Kryptowährungen genauso wie Aktien hin- und her gehandelt werden. Ob dies die bessere Variante ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Wer Ende 2017 seine Kryptowährungen verkauft hat, kann sich glücklich schätzen. Ihm sind bis jetzt große Verluste erspart geblieben. Auf der anderen Seite hätte man in den davorliegenden Jahren mit einem zu frühen Verkauf von Bitcoin wichtige Kursrallys verpasst. Und nicht zuletzt erfordert das aktive Traden einer Kryptowährung einen höheren Zeitaufwand, als passives Kaufen und Halten, also hodlen. Wer blind darauf vertraut, dass Bitcoin in den nächsten Jahren noch eine enorme Wertsteigerung erleben wird, ist mit HODL am besten beraten. Man erspart sich so den Stress, regelmäßig den Kurs zu beobachten und über einen Verkauf bzw. Wiedereinstieg nachdenken zu müssen. Auf der anderen Seite kann ein erfahrener Trader mit geschicktem Timing des Marktes eine zusätzliche Rendite erzielen. Diese sollte von der langfristigen Wertenwicklung des Handelswertes weitgehend unabhängig sein. Aufgrund der relativ hohen Volatilität von Bitcoin ergeben sich viele Trading-Chancen.   Macht HODL im Jahr 2018 noch Sinn? Sollten Sie nun einfach an Ihren Bitcoin-Investments festhalten, oder nicht? Ideal wäre es, den aktuellen Bärenmarkt abzuwarten. Denn niemand weiß, wie tief der Kurs noch fallen kann. Wenn sich der Preis schließlich stabilisiert hat, können Sie zwar nicht mehr zum günstigsten Preis einkaufen, haben dafür aber die Durststrecke schon hinter sich. Das Hauptargument für HODL ist, dass die digitale Währung eines Tages zu einer wichtigen globalen Währung werden könnte. Allerdings sind wir davon noch weit entfernt. Bitcoin hat sich mehr zu einer digitalen Anlagemöglichkeit als zu einem weit verbreiteten Zahlungsmittel entwickelt. Da immer mehr Hedge-Fonds, Investmentbanken und Trading-Firmen mit Kryptowährungen handeln, dürfte die Volatilität von Kryptowährungen zunehmen. Das geht nicht automatisch mit einem größeren Wertzuwachs einher. Diese Art von Marktteilnehmern versucht mehrheitlich, mit kurzfristigen Handelspositionen einen Gewinn zu erzielen, anstatt den Vermögenswert langfristig in ihrem Portfolio zu halten. Darüber hinaus bedeutet HODL, dass Sie bei einem Kurshoch keine Gewinne mitnehmen. Allerdings müssen Sie Ihr Investment früher oder später wieder abstoßen, um einen Gewinn zu realisieren. Der Buchgewinn alleine macht Sie noch nicht reich. Solange Sie Ihr Bitcoin-Investment nicht verkaufen, müssen Sie jedoch auch keine Kapitalertragssteuer zahlen – ein Vorteil von HODL. Erst wenn Sie den Gewinn realisieren, kommt auch die Besteuerung unweigerlich ins Spiel kommt. Zuletzt muss auch das Thema Portfolio-Rebalancing angesprochen werden. Wenn Sie in den letzten fünf Jahren ein Portfolio aus Aktien, Anleihen und Bitcoin gehalten haben – mit einer Aufteilung von 50 Prozent Aktien, 40 Prozent Anleihen und 10 Prozent Bitcoin – werden Sie gesehen haben, wie Bitcoin am Ende den größten Anteil in Ihrem Portfolio ausgemacht hat. Die Kursexplosion hätte Bitcoin bei vielen Anlegern zu einem Anteil von mehr als 90 Prozent im Portfolio ansteigen lassen. Anleger, die ein diversifiziertes und ausgewogenes Investment-Portfolio aufrecht erhalten wollen, müssen Bitcoin bei Wertzuwächsen teilweise verkaufen. Damit bleiben die Portfolio-Anteile im richtigen Verhältnis zueinander.   Fazit Grundsätzlich sollte jeder Anleger individuell prüfen, welche Strategie für seine Anlageziele am besten geeignet ist. Daytrading wird für die meisten Bitcoin-Fans keine gute Wahl sein. Wer nicht die Zeit hat, mehrere Stunden vor dem Computer zu sitzen, den Märkten zu folgen und täglich Trades einzugehen, sollte vom Daytrading mit Kryptowährungen Abstand halten. Wie so oft, ist der Mittelweg die beste Wahl: Eine Kombination aus aktiv gemanagten Positionen und einigen passiven Investments in Ihrem Krypto-Portfolio ist für die meisten Anleger ideal. Auf diese Weise behalten Sie immer einen Grundstock an Bitcoins, die Sie langfristig (oder für immer) halten. Lassen Sie den Anteil dieser langfrist-Position in Ihrem Portfolio nicht zu groß sein – sonst wird es Ihnen schwer fallen, in einem Bärenmarkt durchzuhalten. Mit kurz- und mittelfristigen Trades können Sie versuchen, bei Kurseinbrüchen günstig zu kaufen und bei Übertreibungen rechtzeitig zu verkaufen. Bei diesem Vorgehen wird Ihnen die Chartanalyse eine Hilfe sein. Bildnachweis: © Myst – stock.adobe.com

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Die wichtigsten Charts der Woche: Marktupdate 24.09.2018

Was passiert gerade an den Finanzmärkten? Und welche Trends dürfen Sie nicht verpassen? In diesem Marktupdate schauen wir uns die wichtigsten Themen und Trends an, die aktuell die Märkte bewegen.   Aktien Global   Aktien USA Letzten Freitag hat der Large-Cap Index S&P 500 ein neues Rekordhoch markiert – gefolgt von einer negativen Tagesperformance. Damit ist der aktuelle Zugewinn im September mit knapp 1% deutlich über dem Durchschnitt der letzten 20 Jahre für den Monat September. Der untenstehende Saisonalitäten-Chart zeigt die durchschnittliche monatliche Performance der letzten 20 Jahre, sowie den Anteil der positiven Monate. Der Relative-Stärke-Index nährt sich dem überkauften Bereich über 70. Seit Februar ist ein Indexstand Nahe der 70 immer mit einer Korrektur des Aufwärtstrends einher gegangen. Sektor-Performance Ein Blick auf die wöchentliche Sektor-Performance zeigt eine starke Outperformance des Financials- und Materials Sector (Roh-, Hilfs- & Betriebsstoffe). Financials haben von steigenden Zinsen profitiert, während Utilities (Versorgungsbetriebe) davon negativ beeinflusst wurden. Eine Erholung der Rohstoffmärkte hat Materials und Energy gestützt.   US-Dollar Das fundamentale Bild spricht für eine Aufwertung des US-Dollars: Steigende Zinsen, eine boomende Wirtschaft und die höchsten Zinserträge für Staatsanleihen im Vergleich zu anderen Industrienationen. Entscheidend wird hierzu die Notenbanksitzung in den USA am Mittwoch. Wie schätzt sie die Inflationsentwicklung ein? Geht sie von einer Überhitzung der Wirtschaft aus? Wann ist mit weiteren Zinsanhebungen zu rechnen? Offenbar war das Sentiment für alle anderen Währungen gegenüber dem US-Dollar einfach zu negativ – und die einseitige Positionierung musste aufgelöst werden. Dementsprechend haben sich China und Rohstoffe erholt. Haben wir damit das Tief gesehen, oder bleibt es nur bei einer Erholung?   China und Rohstoffe Nachdem der Shanghai Composite Index Anfang der letzten Woche auf ein Level gefallen ist, dass zuletzt 2014 erreicht wurde, folgte der Rebound. Das Wochenplus betrug 4,32%. Ab heute gelten neue Strafzölle für weitere Produkte aus China. Dagegen versucht China, mit einer Stabilisierung des Yuan das Vertrauen in die eigenen Finanzmärkte zu stärken. Kupfer als Indikator für die chinesische Wirtschaftsstärke konnte sich ebenfalls erholen. Auch charttechnisch sieht es nach einer Bodenbildung bei Kupfer aus. Das Tief im August wurde wiederholt bestätigt. Kurzfristig nähert sich Kupfer dagegen bereits dem überkauften Bereich.   Diese Termine im Wirtschaftskalender dürfen Sie nicht verpassen Der Wirtschaftskalender für die kommende Woche ist voller wichtiger Termine. Die Fed hält ihre Zentralbanksitzung und die GDP-Zahlen für Q2 in den USA werden veröffentlicht. Auch in der Eurozone werden wichtige Wirtschaftsdaten bekannt gegeben. Montag USA: Chicago Fed (Aug), Dallas Fed (Sep) Eurozone: Germany: lfo data (Sep) Der Geschäftsklima-Index fiel um 0,2 auf 103,7 Punkte. Ökonomen hatten mit 103,2 Zählern gerechnet. „Die deutsche Wirtschaft zeigt sich stabil, auch wenn die Unsicherheit steigt“, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest zu den Daten. UK:  CBI Industrielle Trendumfrage – Auftragseingang (Sep) Dienstag USA: S&P/CS home price Index (Hauspreisindex, Jul), Consumer Confidence (Verbrauchervertrauen, Sep),  API Rohöllagerbestand Asien: Japan: Protokoll der geldpolitischen Sitzung, BoJ Kuroda Rede Mittwoch USA: Verkäufe neuer Häuser (Aug), FOMC Notenbanksitzung Donnerstag USA: Continuing Jobless Claims (Sep) Initial Job claims, Durable goods orders (Aug), GDP (Q2 final), PCE price (Q2 final), Wholesale Inventories (Aug), Bending Home Sales (Aug), Goods Trade balance (Aug), Kansas Fed Manufacturing (Sep), Fed Speaker Kaplan Eurozone: Monatsbericht der EZB, M3 Money Supply (Aug), Business Confidence (Sep), Consumer Confidence (Sep), Germany: Gfk consumer confidence (Oct), CPI NSA (Sep), CPI Harmonized NSA (Sep) Freitag USA: PCE price index (Aug), Personal Income (Aug), Chicago PMI (Aug) Michigan Sentiment (Sep) Eurozone: Core inflation rate flash (Sep), Inflation Rate flash (Sep) Germany: Unemployment rate (Sep) UK: GDP growth rate (Q2 final) Asien: China: Caixin Manufacturing PMI (Sept) Japan: Tokyo CPI (Sep), Industrial production (Aug), Retail Sales (Aug) Bildnachweis: © athitat – stock.adobe.com

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FAANG-Aktien: Wie weit können sie noch steigen? [Chartanalyse]

Auch wenn die FAANG-Aktien nicht mehr alle zu den am besten performenden Werten gehören, stehen sie gemäß ihrer Gewichtung im Technologie-Index Nasdaq 100 noch an vorderster Stelle. Mit den FAANG-Aktien meinen wir Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Alphabet (früher Google). Diese Aktien haben mit ihren außergewöhnlichen Kursrallys in den vergangenen Jahren regelmäßig für Schlagzeilen gesorgt. Aufgrund ihrer hohen Marktkapitalisierung tragen sie maßgeblich zur Performance der wichtigsten Aktienindizes in den USA bei. Man könnte sagen, der Bullenmarkt liegt in den Händen der FAANG-Aktien. Damit lohnt es sich, einen Blick auf die entsprechenden Aktien zu werfen. Im Folgenden prüfen wir das Chartbild der FAANG-Aktien. Haben diese Aktien noch Potenzial, oder ist nicht mehr mit einem Aufwärtsschub für den Nasdaq 100 zu rechnen?   Facebook – Short In der obigen Indexaufteilung sehen wir, dass Facebook mit einem Gewicht von 4,44% immer noch unter den Top 5 steht. Dagegen konnte auch der starke Kurseinbruch im Juli nichts tun. Dennoch tut sich Facebook mit einer Erholung schwer. Das Chartbild deutet auch nicht auf eine Bodenbildung hin. Wir konnten in diesem Monat noch keine Umkehrkerze auf Tagesbasis beobachten. Solange eine Umkehr mit Unterstützung von steigendem Volumen (buying Volume) ausbleibt, sehen wir rot. Das Monatstief liegt bei 160,16. Als weiteres Kursziel nach unten liegt das Jahrestief im März bei 150. Nach oben sehen wir die Aktie mit einem signifikanten Widerstandslevel bei 170 begrenzt.   Amazon – Short/Neutral Amazon befindet sich in einem intakten Aufwärtstrend. Das Rekordhoch wurde erst vor wenigen Tagen markiert – gefolgt von einem Abverkauf (-5%). Aktuell befindet sich der Kurs in der Mitte zwischen Monatshoch und -tief. Ein Blick auf den Stundenchart zeigt Volumenanstiege auf fallende Kurse. Das lässt eine Ermüdung der Erholung vermuten. Wir sehen damit aktuell höhere Chancen für ein Anpeilen des Monatstiefs, als für ein neues Rekordhoch. Das Monatstief ist bei 1917. Das Rekordhoch liegt bei 2050,50. Wer jetzt dennoch auf der Long-Seite einsteigen möchte, sollte einen Blick auf die Fundamentaldaten werfen. Diese deuten darauf hin, dass die Kursrally schon sehr ausgedehnt ist.   Apple – Long Ähnlich wie Amazon kennt Apple seit über einem Jahr nur den Weg nach oben. Das Rekordhoch wurde einen Tag nach dem letzten Rekordhoch von Amazon erzielt. Das Bild im Stundenchart macht Hoffnung auf ein baldiges Erreichen des Jahres- und Monatshochs bei knapp 230. Nach dem Abverkauf vor wenigen Tagen folgte eine dynamische Aufwärtsbewegung. Diese hat bis 228,35 gereicht. 218 bildet als Monatstief zusammen mit dem Zwischenhoch im August eine valide Unterstützungszone.   Netflix – Short Auch wenn einige Unternehmen eine höhere Gewichtung im Nasdaq 100 haben, gehört Netflix immer noch zu den beliebtesten Aktien. Im Nasdaq 100 steht sie an zwölfter Stelle (Alphabet wird doppelt gezählt, da es sich hier um zwei verschiedene Aktienklassen handelt). Netflix hat alleine in diesem Jahr 90% zugelegt. An der Spitze war sie sogar 116% im plus – mehr als eine Verdoppelung. Einige sprechen hier von einer Blase – und vergleichen die Kursentwicklung mit der von Cisco im Jahr 2000. So wie der Kurs exponentiell gestiegen ist, hat er zwischenzeitlich auch entsprechend stark korrigiert – mit über 20%. Vom Tief im August bei 311 ist die Aktie inzwischen wieder rund 17% gestiegen. Das Abwärtsgap nach den Quartalszahlen im Juli wurde bisher allerdings nicht geschlossen. Der Bereich zwischen 330 und 340 kann als Unterstützungszone gesehen werden. Solange die Aktie unter dem Widerstandsbereich bei 380 handelt, rechnen wir mit tieferen Kursen.   Google (Alphabet) – Short/Neutral Alphabet steht mit insgesamt 8,75% Gewichtung an vierter Stelle im Nasdaq 100. Die 1-Jahres-Performance ist mit rund 25% im Vergleich zu Netflix, Amazon und Apple nicht viel. Die Aktie hat Anfang September im Zuge des Abverkaufs von Technologiewerten eine markante Trendlinie, sowie die 50-Tage gleitende Durchschnittslinie nach unten durchbrochen. Seit einigen Tagen ist der Kurs in der Unterstützungszone zwischen 1170 und 1190 gefangen. Sollte die Unterstützung nach unten verlassen werden, steht als nächstes die 200-Tage Linie bei ca. 1125 sowie eine Unterstützungszone bei 1110 an. Nach oben sehen wir die Aktie durch ein Doppel-Top bei 1265 begrenzt. Davor muss sich der Kurs noch aus der aktuellen Unterstützungszone befreien. Der Stundenchart spricht für eine Fortsetzung der schwachen Kursentwicklung: Erholungsversuche werden mit relativ hohem Verkaufsvolumen zunichte gemacht.

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