Traden

Trading Psychologie: 7 Schritte zur Profitabilität

Die Trading Psychologie ist zweifellos einer der entscheidendsten Faktoren im Börsenhandel. Der Umgang mit den eigenen Emotionen bestimmt darüber, ob mit Trading Geld verdient wird, oder nicht. Sie können die beste Strategie haben – doch wenn Sie diese nicht rational umsetzen, werden Sie kein Geld verdienen. Tatsächlich ist irrationales Handeln der häufigste Grund, warum Trader scheitern. Lernen Sie anhand der folgenden 7 Schritte, wie Sie Ihre Emotionen in den Griff bekommen und damit ein profitabler Trader werden.   Schritt #1: Akzeptieren Sie zu 100%, dass Sie nicht alle Faktoren kontrollieren können Im Trading können wir einige Dinge selbst bestimmen. Welchen Markt wir traden, wie groß unsere Position ist und wann wir einen Trade beenden liegt in unserer Hand (zumindest in den allermeisten Fällen). Worauf wir jedoch keinen Einfluss haben, ist die Preisbewegung. Wird unser Trade im Verlust oder Gewinn enden? Das ist die unbekannte Variable im Trading. Dieses Risiko müssen Sie zu 100% akzeptieren. Wenn Sie nicht verstehen, dass Ihr Trade genauso gut im Verlust wie im Gewinn enden kann, werden Sie versuchen, den Gewinn zu erzwingen. Der Grad, mit dem Sie an dem Trade festhalten, ist proportional zu dem emotionalen Schmerz, der aufkommt, wenn der Markt sich gegen Sie bewegt. Die Folge ist, dass der Trader den Verlust zu groß werden lässt, oder im nächsten Trade zu aggressiv tradet. Diese emotionale Reaktion müssen Sie unter allen Umständen vermeiden. Machen Sie sich vor jedem Trade klar, dass es absolut möglich ist, dass der Markt sich gegen Sie bewegt und den Stop Loss auslöst. Wenn Sie dieses Ereignis akzeptieren, werden Sie automatisch den möglichen Verlust sinnvoll begrenzen. Außerdem werden Sie dann mit weniger Emotionen konfrontiert, wenn der Verlust eintritt.   Schritt #2: Nehmen Sie Ihre eigenen Emotionen wahr Wenn Sie eine emotionale Reaktion als solche erkennen, können Sie mit ihnen besser umgehen und rechtzeitig Gegenmaßnahmen einleiten. Es geht nicht darum, emotionslos zu werden. Wir versuchen nicht, alle Emotionen im Keim zu ersticken. Das ist langfristig keine gute Lösung. Viel sinnvoller ist es, das eigene Verhalten bewusst wahrzunehmen und zu reflektieren. Sie werden täglich mit Emotionen im Trading konfrontiert. Wir müssen lernen, sie richtig zu managen. Fragen Sie sich vor, während und nach dem Trade, was Sie fühlen und denken. Gehen Sie Ihren Emotionen auf den Grund. Dabei fallen Ihnen möglicherweise schon Fehler im Trading-Prozess auf. Haben Sie z.B. Angst, einen Trade einzugehen, könnte der Grund ein für Sie zu hohes Risiko sein. Oder Sie haben kein Vertrauen in Ihre Handelsstrategie. Lösen Sie Ihre Emotionen auf, indem Sie sich mit dem Problem auseinandersetzen.   Schritt #3: Haben Sie eine Strategie, der Sie vertrauen können Woran wollen Sie sich im Trading orientieren, wenn Sie weder eine Strategie noch ein Regelwerk haben? Gerade für Anfänger ist es sehr schwer, ohne einen klaren Plan nicht von emotionalen Impulsen geleitet zu werden. Sorgen Sie dafür, dass Sie eine Vorgehensweise im Trading haben, die wenig Spielraum für Bauchentscheidungen lässt. Idealerweise traden Sie eine Strategie, von dessen Erfolg Sie überzeugt sind. Vielleicht haben Sie einen ausführlich Backtest der Strategie durchgeführt. Oder Sie verstehen, warum die Strategie Ihnen langfristig einen Vorteil verschafft. Je größer Ihr Vertrauen in die Strategie, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie von Ihrer Strategie abweichen und Emotionen die Kontrolle übernehmen. Deshalb fragen Sie sich: Habe ich eine Strategie, die ich blind umsetzen würde? Wie viel Interpretationsspielraum lässt meine Strategie zu?   Schritt #4: Sehen Sie das große Bild Wer beim Traden emotional wird, beißt sich gerne an einem Trade oder Markt fest. Es wird das Wesentliche übersehen. Ein solcher Trader versucht krampfhaft, trotz wiederholter Verluste noch einen Gewinn zu erzielen – meist in demselben Markt und entgegen der Trendrichtung. Dabei wird weder die übergeordnete Richtung des Marktes, noch die langfristige Performance des eigenen Handelskontos beachtet. Stellen Sie sich folgende Fragen, um wieder einen Blick für das große Bild zu bekommen: Was ist die Trendrichtung des Marktes auf den höheren Zeitebenen? Bestätigt der Markt Ihren Trade, oder nicht? Und in Bezug auf Ihr Handelskonto: Wohin soll sich Ihr Konto langfristig bewegen? Auch wenn diese Frage überflüssig kling – sie hilft, einen einzelnen Trade oder Handelstag in Perspektive zu setzen. Sie müssen verstehen, dass ein einzelner Trade nur ein kleiner Baustein in der Performance Ihres Handelskontos ist. Verlusttrades gehören dazu. Hängen Sie Ihrem letzten Verlusttrade nicht zu lange nach.   Schritt #5: Fokussieren Sie sich nach jedem Trade neu Auch wenn der letzte Trade super lief und Sie am liebsten gleich einen zweiten hinterherschießen würden: Fokussieren Sie sich nach jedem Trade erneut auf Ihre Strategie und eine systematische Vorgehensweise. Gehen Sie nach jedem Trade Ihre Checkliste für einen neuen Trade durch (Siehe Schritt #6). Lassen Sie niemals zu, dass Sie in einen Tatendrang verfallen und einen Trade nach dem anderen absetzen. Das ist oft der Anfang vom Ende. Egal wie spannend und schnell die Märkte gerade sind – bewahren Sie immer die Ruhe und lassen Sie sich nicht zur Eile drängen. Auch wenn Sie damit eine Chance verpassen. Selbstverständlich gibt es immer wieder Situationen, die ein schnelles Handeln erfordern. Aber bevor Sie diese erfolgreich meistern können, sollten Sie eine systematische Vorgehensweise durch viele hundert Trades bereits verinnerlicht haben.   Schritt #6: Begründen Sie jeden Trade schriftlich Traden ist mehr als nur ein paar Mausklicks. Machen Sie sich die Arbeit und notieren Sie vor jedem Trade – am besten handschriftlich – Ihren Grund für den Trade. Wenn Sie den Trade früher als geplant beenden wollen, schreiben Sie auch hierzu Ihre Begründung auf. Auf diese Weise verhindern Sie, vorschnell zu agieren. Emotionalen Impulsen kann nicht mehr einfach Folge geleistet werden. Wenn Sie für jeden Trade eine Begründung aufschreiben, setzen Sie sich automatisch auf einer analytischen Ebene mit dem Trade auseinander. Damit können Sie sich auf eine rationale und logische Vorgehensweise konzentrieren.   Schritt #7: Entwickeln Sie sich mit jedem Trade weiter Beobachten Sie Ihren Fortschritt. Das können Sie nicht nur mit einem klassischen Trading Tagebuch machen. Auch ein Tagebuch über die Emotionen im Trading kann dabei eine große Hilfe sein. Wenn ich mir meine Trades erst am Ende…

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Trading mit Market Profile (1) – Erklärung und Begriffe

Das Market Profile (Marktprofil) ist eine besondere Darstellungsform des Marktverhaltens. Es erlaubt dem Trader, die Dynamik des Marktes besonders gut auf einem Chart zu erfassen. Das Market Profile wurde vom Trader Peter Steidlmayer entwickelt und ist seit 1985 öffentlich zugänglich. Obwohl das Market Profile gegenüber dem klassischen Kerzenchart einige Vorteile bietet, wird es unter privaten Tradern kaum genutzt. Es wird oft dem Bereich des Volumentradings zugeordnet, das in letzter Zeit immer bekannter wird. Im Folgenden werden wir die Vorzüge erläutern und wichtige Begriffe klären.   Das Market Profile als Alternative zum Kerzenchart Das Besondere am Market Profile ist, dass wir auf einen Blick sehen können, auf welchen Preisniveaus besonders viel gehandelt wurde. Auf diese Weise können wir wichtige Preislevel ausfindig machen. Preise, die im Laufe eines Handelstages häufiger angelaufen wurden, werden als fair betrachtet. Dagegen gelten Preise, an denen die Handelsaktivität gering war, als unfair. Natürlich ließe sich auch im Kerzenchart abschätzen, an welchen Preisniveaus sich der Kurs besonders lange aufgehalten hat. Allerdings erfordert dies eine gewisse visuelle Vorstellungskraft und ist damit weniger genau. Warum also nicht gleich die korrekte Darstellung wählen?   Wie funktioniert das Market Profile? Für jeden Handelstag bekommen wir ein Histogramm, das die Handelsaktivität auf die verschiedenen Preisniveaus verteilt. Das Histogramm setzt sich aus einzelnen Buchstaben zusammen, die die unterschiedlichen Zeitabschnitte im Handelstag markieren. Diese Buchstaben sind Time Price Opportunities (TPOs). In der Regel steht ein TPO für 30 Minuten. Damit lässt sich im Nachhinein feststellen, zu welchen Uhrzeiten welche Preise gehandelt wurden. Die einzelnen Buchstaben – also TPOs – werden im Laufe des Handelstages aneinandergereiht. Für jede Preisspanne, die gehandelt wird, wird der Buchstabe des aktuellen 30-Minuten Abschnitts vergeben. Das Histogramm der TPOs sieht nicht immer wie eine Normalverteilung aus. Je nach Marktsentiment bilden sich unterschiedliche Formationen. Anhand der Form des Histogramms können wir beispielsweise feststellen, ob es sich um einen Seitwärts- oder Trend-Markt handelt.   Bestandteile des Market Profile (wichtige Begriffe) Um das Market Profile im Trading richtig nutzen zu können, müssen wir die einzelnen Bestandteile kennen. Dazu haben sich einige Fachbegriffe durchgesetzt.   Initial Balance (auch als Opening Balance bezeichnet) Die Initial Balance ist die Preisrange während der ersten beiden TPOs (die erste Handelsstunde). In dieser Periode versuchen die Intraday Händler bzw. Market Maker, eine faire Preisspanne zu finden.   Range Extension Die Kursbewegung über die Initial Balance hinaus wird als Range Extension bezeichnet. Der Ausbruch aus der Initial Balance wird oft von aggressiven Markteilnehmern (in der Regel längerfristige Marktteilnehmer mit großen Aufträgen) ausgelöst. Die gesamte Handelsspanne eines Tage ist die Range.   Value Area (VA) Der Preisbereich, in dem 70% der Handelsaktivität stattgefunden hat, ist die Value Area. Das hohe Handelsaufkommen in der Value Area zeigt, dass diese Preise von Käufern wie Verkäufern akzeptiert wurden.   Single-Print Buying/Selling Tail Mindestens zwei einzelne TPOs am oberen (Selling Tail) oder unteren Ende (Buying Tail) des Market Profile bilden ein Single-Print Tail. Der Preis hat sich an diesem Extrempunkten nur kurz aufgehalten. Andere Marktteilnehmer haben den Kurs mit aggressiven Gegenaufträgen sofort wieder zurückgedrängt.   Point of Control (POC) Der Point of Control ist der fairste Preis. Hier erfolgte die größte Handelsaktivität. Das erkennen wir an dem längsten horizontalen TPO-Balken.   Closing Range Die letzte Handelsperiode ist ein wichtiger Referenzpunkt für den nächsten Handelstag. Sie steht für das Sentiment eines Handelstages. Mithilfe der Bestandteile und den Formationen des Market Profile können wir verschiedene Trading Set-ups und Market Profile Strategien definieren. Auf die praktische Anwendung werden wir in nachfolgenden Artikeln noch genauer eingehen.   Market Profile Software und Indikatoren für den MetaTrader 4 Das Market Profile verarbeitet ausschließlich die Information Preis und Zeit. Damit können wir es auch im MetaTrader 4 nutzen. Hier können Sie sich einen entsprechenden Indikator downloaden. Allerdings verlangsamt dieser den Metatrader erheblich. Die bessere Variante finden Sie in umfangreichen Trading-Plattformen. Diese haben das Market Profile bereits als Charting-Möglichkeit integriert. Eine günstige Software ist beispielsweise MultiCharts, die über ausgewählte Broker sogar kostenlos erhältlich ist. Eine teure Alternative wäre MarketDelta für 199$ im Monat. Beide Plattformen erlauben die Darstellungsform in TPOs als Buchstaben. Letzteres ist leider nur bei wenigen Trading-Plattformen inkludiert. Auf Tradingview finden Sie mit dem Volumenprofil die alternative Darstellungsform. Bildnachweis: ©whyframeshot – stock.adobe.com    

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TradingView: Volumentrading im DAX ohne teure Trading-Software

Für viele Trader kommt das Volumentrading alleine wegen der teuren Trading-Software nicht infrage. Die meisten Trading-Plattformen für Volumentrader kosten nämlich viel Geld – monatlich bis zu 199$. Diese Kosten schrecken viele davon ab, das Volumen in ihrem Trading zu berücksichtigen. Aber ist eine spezielle Trading-Software für das sogenannte Volumentrading überhaupt erforderlich? Nicht unbedingt. Auf der Charting-Plattform TradingView ist das Volumentrading im DAX inklusive Echtzeit-Futures Daten für unter 20€ im Monat möglich. Wir zeigen wie. Welche Daten benötige ich für das Volumentrading? Das Volumentrading setzt natürlich voraus, dass wir auf die Daten des Handelsvolumens zugreifen können. Wenn wir nicht wissen, wieviele Kontrakte eines Futures, oder welche Stückzahlen einer Aktie innerhalb verschiedener Perioden gehandelt wurden, können wir das Volumen auch nicht analysieren. Wichtig ist hierbei, dass wir uns auf das Handelsvolumen des wichtigsten Handelsplatzes für den jeweiligen Handelswert beziehen. Das für uns relevante Handelsvolumen des DAX ergibt sich nicht etwa aus den Stückzahlen gehandelter CFDs bei einem CFD-Broker, sondern aus den Kontraktzahlen der gehandelten DAX-Futures. DAX-Futures (FDAX) werden an der Eurex gehandelt. Damit müssen wir uns im Volumentrading des DAX auf die Daten der Eurex beziehen. Denn dort sind auch die „großen Spieler“ am Werk, also Banken und institutionelle Investoren. Schließlich wollen wir ja deren Aktivitäten anhand des Volumens in unserem Trading berücksichtigen. Wer über einen Futures-Broker nicht sowieso schon Zugriff auf den Realtime-Datenfeed der Eurex hat, kann bei TradingView die Futures-Daten inklusive Handelsvolumen beobachten. Um 15 Minuten verzögerte Futures-Daten sind auf der Plattform bereits inbegriffen. Realtime-Daten für Eurex-Futures können bei TradingView für nur 6$ im Monat hinzugebucht werden. Die wichtigsten Indikatoren im Volumentrading Wer das Volumen in seinem Trading berücksichtigen will, hat dazu eine Vielzahl an Indikatoren zur Auswahl. Diese Volumen-Indikatoren stellen das Handelsvolumen auf unterschiedliche Art und Weise dar, ähnlich wie technische Preis-Indikatoren im Chart. Folgende Indikatoren gehören zu den wichtigsten Werkzeugen im Volumentrading. Auf TradingView können wir sie alle benutzen. Vertikale Volumenbalken Die klassischen vertikalen Volumenbalken werden am unteren Rand des Charts angezeigt. Sie erlauben uns, das Handelsvolumen für die einzelnen Perioden mit der Preisbewegung innerhalb einer Periode zu vergleichen. Auf diese Weise prüfen wir folgenden Zusammenhang: Bestätigt das Volumen die Preisbewegung, oder nicht? Eine große Preisbewegung bei gleichzeitig ungewöhnlich geringem Volumen ist weniger signifikant, als eine Preisbewegung, die von entsprechend hohem Volumen begleitet wird. Beobachten wir auf der anderen Seite eine geringe Preisveränderung innerhalb einer Periode, – also eine Kerze mit kleinem Kerzenkörper – jedoch gleichzeitig hohes Handelsaufkommen, ist hier eine Trendumkehr wahrscheinlich. Die Volumenanzeige finden wir bei TradingView bei den Indikatoren unter dem Namen „Volumen“. Standardmäßig sind die Volumen-Säulen bei einer negativen Kerze rot, und bei einer positiven Kerze grün eingefärbt. Volumenprofil (Volumen-Histogramm) mit Value-Area (VA) und Point of Control (POC) Das Volumenprofil beschreibt das kumulierte Handelsvolumen auf jedem Preislevel. In der Regel wird hierbei eine Zeitspanne von einem Tag gewählt. Dieses Volumenprofil können wir uns je Handelstag im Chart auf der linken Seite des Beginns des Handelstages in Form eines horizontalen Histogramms anzeigen lassen. Jeder Balken zeigt an, wieviel auf dem jeweiligen Preislevel gehandelt wurde. Außerdem enthält das Volumenprofil standardmäßig noch zwei weitere Indikatoren: Die Value-Area (VA) und den Point of Control (POC). Die Value-Area zeigt an, in welchem Preisbereich des Volumenprofils 70% des gesamten Volumens umgesetzt wurden. Dieser Bereich gilt als „fairer Preis“. Je mehr Kontrakte auf einem Preislevel umgesetzt wurden, desto mehr Marktteilnehmer haben dieses Preislevel akzeptiert, es also als „fair“ anerkannt. Auf TradingView ist die Value-Area gesondert eingefärbt. Der POC zeigt das Preislevel an, auf dem die meisten Kontrakte gehandelt wurden. Damit ist er der fairste Preis innerhalb eines Tages. Der POC dient als Referenzpunkt und wird vom Markt gerne wiederholt getestet. Oft wird der POC am folgenden Tag erneut angelaufen. Auch POCs aus weiter zurückliegenden Tagen können als Unterstützungs- oder Widerstandslevel betrachtet werden. Dazu können wir in den Indikatoreinstellungen den POC als durchgehende Linie nach rechts verlängern – so lange, bis der POC von einem folgenden Tag erneut berührt wurde. Das Volumenprofil hat auf TradingView den Namen „VPSV“. Es bezieht sich immer nur auf einen Tag. Damit können wir den VPSV-Indikator nur auf dem Tageschart oder einer kleineren Zeiteinheit sehen. Volume Weighted Average Price (VWAP) Der VWAP kombiniert Preis und Volumen. Ähnlich wie ein exponentiell gleitender Durchschnitt, wird hier der Preis unterschiedlich stark gewichtet. Der VWAP gewichtet die Preislevel entsprechend dem Handelsvolumen. Preislevel mit höherem Handelsaufkommen bekommen ein höheres Gewicht. So wie der POC, dient der VWAP als Referenzpunkt im Markt. In einem Seitwärtsmarkt gilt ein Preis über dem VWAP als teuer, ein Preis darunter dagegen als günstig. In einem Aufwärtstrend dient der VWAP als Unterstützungslinie, und im Abwärtstrend als Widerstandslinie. Den VWAP finden wir auf TradingView als gleichnamigen Indikator. Da sich der VWAP immer nur auf das Trading innerhalb einer Handelssitzung bezieht, können wir ihn nicht im Tages-, Wochen- oder Monatschart aufrufen. Das kostet TradingView für Volumentrader Für die Benutzung der Volumenindikatoren ist auf TradingView eine Pro Mitgliedschaft erforderlich. Diese kostet monatlich 14,95$. Bei der Buchung einer Jahresmitgliedschaft gibt es erhebliche Rabatte. Der Realtime-Datenfeed der Eurex kostet gerade einmal 6$ im Monat. Die Realtime-Datenfeeds ausländischer Börsen, wie beispielsweise der CME Group, sind dagegen um ein Vielfaches teurer. Hier empfehlen wir die Anbindung des Datenfeeds über einen Futures-Broker. Wenn Sie noch Fragen zum Volumentrading oder einer passenden Trading-Software haben, schreiben Sie uns gerne eine E-Mail. Bildnachweis: © NicoElNino – stock.adobe.com

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Das sagt Trading-Milliardär Stanley Druckenmiller über Trading, die nächste Finanzkrise und Zentralbankpolitik

In einem 90-minütigen Interview auf Real Vision gibt uns der legendäre Trading-Milliardär Stanley Druckenmiller einmalige Einblicke in seinen Trading-Prozess, sowie einen Hinweis auf die nächste Finanzkrise. Selbst wenn Druckenmiller ein Milliarden-Portfolio verwaltet –  auch private Trader und Investoren können von ihm wertvolle Lektionen für das Reich werden an der Börse lernen. Stanley Druckenmiller hat bewiesen, dass es für Trader im Verdienst keine Grenze nach oben gibt. Über einen Zeitraum von 30 Jahren hat er eine unglaubliche Performance von 30% jährlich erzielt – und das auf einem Vermögen von über einer Milliarde. Ein wachsendes Handelskonto muss also nicht unbedingt die Performance schmälern. In diesem Zeitraum hat er kein einziges Jahr im Verlust beendet. Von 120 Quartalen waren nur fünf negativ. Mit einem Vermögen von 4,8 Milliarden steht Druckenmiller auf der Forbes-Liste. Bemerkenswert ist, dass Druckenmiller rund 70% seines Vermögens in hochliquiden Märkten gemacht hat. Das sind für ihn der Forex- und der Anleihemarkt. Damit sind seine Trades weitgehend auch für private Trader umsetzbar. Ein Gegenbeispiel sind Investoren wie Carl Icahn (oder auch Warren Buffet in seiner Anfangszeit), der über große Anteile in Unternehmen Einfluss auf das Management nimmt, und damit eine Überrendite erzielt. Im Folgenden besprechen wir Druckenmillers Herangehensweise im Trading und werfen schließlich einen Blick auf seine aktuelle Einschätzung der Finanzmärkte – eine „Crash-Prophezeiung“.   Vor jedem Trade steht ein fundamentales Verständnis der Finanzmärkte Im Trading-Prozess von Druckenmiller spielen Fundamentaldaten eine große Rolle. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der Makro-Zusammenhänge. Damit tradet er keinesfalls nur nach Price Action (Traden durch Beobachtung der Preisentwicklung) und Charttechnik. Sein umfassendes Verständnis fundamentaler Zusammenhänge auf einer Makro-Ebene hat ihn in der Vergangenheit immer wieder große Kursbewegungen rechtzeitig antizipieren lassen. Im Interview erzählt Druckenmiller von einem seiner besten Trades. Zum Zeitpunkt des Trades im Jahr 2000 hatte der Nasdaq Index bereits deutlich von seinem damaligen Rekordhoch während der Dotcom-Blase korrigiert. Die erste Korrektur ging jedoch nicht sofort in den finalen Abverkauf über. Der Index schien sich stattdessen wieder bis zum Rekordhoch erholen zu wollen. Folgendes fiel Druckenmiller dabei ins Auge (siehe Chartbild unten, Juli-Okt 2000): Die Aktienrally wurde von einem steigenden Ölpreis und einem aufwertenden US-Dollar begleitet. Ein solches Szenario spricht für eine negative Entwicklung der Unternehmensgewinne. Trotzdem war die US-Notenbank zu diesem Zeitpunkt noch hawkish gestimmt. Die zweijährigen US-Renditen lagen bei 6.0%! Druckenmiller rechnete damit, dass die Zinsen früher oder später den negativen Wirtschaftsausblick reflektieren würden. Sein Trade bestand darin, zwei- und fünfjährige US-Treasuries zu kaufen. Wir erinnern uns: Anleihen bewegen sich entgegengesetzt zu Zinsen. Die Effective Federal Funds Rate fiel schließlich innerhalb eines Jahres von 6.40% im Dezember 2000 auf 1,80%. Die zweijährigen Zinsen erreichten 1.10% im Juni 2003. Dieser Trade ist ein Beispiel für eine Trade-Idee, die zwar noch nicht vom Chartbild bestätigt wurde, aber aufgrund der überzeugenden fundamentalen Situation bereits umgesetzt werden konnte. Dies hat es Druckenmiller erlaubt, das extrem gute Chance-Risiko-Verhältnis mit einer großen Position auszunutzen – es wurde eines seiner besten Trades. Damit sind wir beim nächsten Punkt.   Die Positionsgröße an der Qualität der Trade-Idee orientieren Das meiste Geld hat Druckenmiller mit wenigen großen Gewinn-Trades verdient. Das waren Trades, die auf einer fundamental begründeten These mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit und idealem Chance-Risiko-Verhältnis beruhen. Aufgrund der hohen Überzeugung für diese Trades konnte Druckenmiller eine entsprechend große Position eingehen. Ein solcher Trade war die berühmte Spekulation auf den Zusammenbruch des britischen Pfunds im Jahr 1992. Man sagt, Druckenmiller sei der Urheber dieser Trade-Idee gewesen, und George Soros soll dafür gesorgt haben, das aus dem Trade eine bemerkenswerte Position wurde. Es gilt also, gute von durchschnittlichen Trade-Ideen zu unterscheiden. Das erfordert ein umfassendes Verständnis der zugrundeliegenden Trade-These. Im Fall von Trades im Währungsmarkt gehört dazu das Wissen um relevante Makro-Faktoren.   Eine heiße Hand im Trading ausnutzen Ein weiterer Faktor, der bei Druckenmiller die Positionsgröße bestimmt, ist die eigene Verfassung im Trading. Anders gesagt: Habe ich heute einen guten oder einen schlechten Tag? Reite ich gerade auf einer Welle von Gewinn-Trades, oder habe ich den Takt zum Markt verloren? Im ersten Fall dürfen größere Risiken und Positionen eingegangen werden. Der Trader handelt in diesem Fall mit dem Markt und hat ein gutes Gefühl für seine Trades. Diese Phase muss ausgenutzt werden. Ein Trader sollte wissen, wann er eine heiße Hand hat. Dagegen erwischt jeder Trader auch einmal Phasen, in denen sich die Verluste häufen und die Trades nicht leicht von der Hand gehen. In diesem Fall muss entsprechend zurückhaltend agiert werden. Dazu gehört, sich nach einem Verlustjahr das Recht auf ein höheres Risikobudget wieder zu erarbeiten – mit kleinen Trades.   So verändern Algorithmen das Price Action Trading Druckenmiller spricht unter anderem davon, wie Algorithmen – kurz: Algos – das Verhalten der Finanzmärkte verändert haben. Er geht so weit, zu sagen, dass die Algos den Rhythmus aus dem Markt genommen hätten. Als Trader achtet er auf Price Action Signale – diese waren in den letzten 35 Jahren eines seiner wichtigsten Werkzeuge im Trading. Wenn beispielsweise ein Kurs aus einer Seitwärtsbewegung ausbricht, kann dies den Beginn eines Trends markieren. Hier würde sich der Trader in Trendrichtung positionieren. Doch dann kommen Trading-Algorithmen ins Spiel: Viele Algos basieren auf Modellen, die Standart-Abweichungen berücksichtigen. Alles, was mehrere Standart-Abweichungen vom „Normal“ abweicht, wird entgegengesetzt gehandelt. Das bedeutet, die Algos setzen auf eine Rückkehr zum Mittelwert und wetten gegen den Trend (oder gegen den Ausbruch). Damit erweist sich das Ausbruchs- oder Trendsignal als falsch für den Trader. Trader dürfen die Macht der Algorithmen nicht unterschätzen. Wer sich nur auf Preisbewegungen verlässt, muss um die Vorgehensweisen der Algos wissen.   In disruptive Industrien investieren Druckenmiller hat schon vor einigen Jahren seine Vorliebe für große Technologie-Unternehmen wie Facebook, Microsoft und Amazon ausgedrückt. Dabei investiert er in diese Unternehmen nicht nur deshalb, weil es sich um Momentum-Aktien handelt, die in dieser Phase des Wirtschaftszyklus gut laufen. Druckenmiller ist auch von dem Produkt der Unternehmen überzeugt. Cloud-Computing ist für ihn eine revolutionäre Industrie mit enormen Wachstumspotenzial. Amazon ist einer der aktivsten Unternehmen in diesem Bereich. Bis jetzt haben sich diese Investments wunderbar entwickelt. Außerdem sieht er nach wie vor großes Potenzial…

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Newstrading im Bullenmarkt: Schnelle Trading-Gewinne

Trader leben von Volatilität. Ohne Kursschwankungen keine Gewinne. Da es gerade um wichtige Nachrichten herum zu größeren Kursausschlägen kommt, lohnt sich ein zweiter Blick auf solche Events. Wie realistisch sind schnelle Gewinne durch Newstrading? Zunächst einmal ordne ich Nachrichten zwei Gruppen zu: Nachrichten, die zu einem vorher bekannten Termin erscheinen. Meist sind dies Wirtschaftsnachrichten, die regelmäßig veröffentlicht werden: Zinsentscheidungen, Arbeitsmarktberichte, Konjunkturdaten. Nachrichten aufgrund von unvorhersehbaren Ereignissen: Z.B. unerwartete militärische Aktionen und Statements von einflussreichen Personen. Dazu lassen sich auch einige Tweets von Donald Trump zählen. Für den privaten Trader ist es bei terminierten Nachrichten extrem schwer, Profit aus den kurzfristigen Schwankungen zu schlagen. Die dynamischen Kursbewegungen sind dann unberechenbar – zudem weitet sich meist der Spread aus (also die Differenz zwischen Buy- und Sell-Kurs), was mögliche Gewinne zusätzlich schmälert. Aber könnte man nicht aus der Nachricht die weitere Marktrichtung ablesen?   Newstrading bei Wirtschaftsnachrichten Das richtige Einordnen von Wirtschaftsnachrichten erfordert grundlegendes Wissen über die jeweiligen Zusammenhänge. Die Interpretation von Wirtschaftsdaten durch die Marktteilnehmer lässt sich nicht pauschalisieren. Auch wenn man durch die alltägliche Berichterstattung einen anderen Eindruck bekommt. Im Nachhinein gibt es nämlich immer eine gute Erklärung für die Kursbewegung: (z.B.: „Aufgrund schlechter als erwartetem Wirtschaftswachstum haben die Aktienmärkte nachgegeben.“) Doch auch für die gegenteilige Reaktion des Marktes würde man eine gute Erklärung finden. Wenn z.B. überraschend positive Arbeitsmarktdaten veröffentlicht werden, kann dies – anders als man im ersten Moment denken würde – zu einem Kursrutsch führen. Das könnte dann der Fall sein, wenn sich der Markt vor einer strengeren Zentralbankpolitik fürchtet – und positive Arbeitsmarktdaten dasselbe signalisieren. Es geht also nicht darum, ob die Prognosen übertroffen werden oder nicht, sondern darum, wie die Marktteilnehmer das Ergebnis interpretieren. Hinzu kommt, dass wichtige Nachrichten schon im Vorfeld gründlich analysiert wurden. Es gibt meistens ziemlich genaue Prognosen, die der Markt schon eingepreist hat. Trader positionieren sich entsprechend der Prognosen oder ganz einfach entsprechend dem Ausgang, der die höchste Eintrittswahrscheinlichkeit hat. Tritt das Event dann tatsächlich so wie erwartet ein, ist der Trade aufgegangen: Der Markt hat sich schon entsprechend den Prognosen bewegt und die Erwartungen weitgehend eingepreist. Dennoch kommen dann noch viele Trader in den Markt – meist ahnungslose private Trader – und bieten den Profis eine Möglichkeit, ihre Trades günstig aufzulösen. Er verkauft dann z.B. seine Long-Position an den nächsten Trader, der noch auf weitere Kurssteigerungen spekuliert (obwohl der Kurs die Nachricht schon eingepreist hat). Hier gilt das Sprichwort „buy the rumor, sell the fact“ („Kaufe bei Gerüchten, Verkaufe bei Fakten“).   Newstrading bei zufälligen Nachrichten Anders ist es mit völlig unvorhersehbaren Nachrichten. Diese überraschen die Marktteilnehmer und können kurzfristig zu starken Kursausschlägen in eine Richtung führen. Des Öfteren bieten sich hier interessante Einstiegs-Chancen. Bewegt sich der Markt vor Bekanntwerden der News bereits in einem klaren Trend, – und führt die News zu einer schlagartigen Korrektur des Trends – kann der Trader diese Bewegung nutzen, um sich zu einem günstigen Einstiegskurs in Trendrichtung zu positionieren. Insbesondere gilt dies für folgende Nachrichten während eines Bullenmarktes (Aufwärtstrend): Es handelt sich um eine Nachricht, die Unsicherheit und Angst auslöst, jedoch keinen nachhaltigen Einfluss auf die Wirtschaft bzw. Unternehmensgewinne hat. Anders ausgedrückt: Es wird die zugrundeliegende Investment-These des Aufwärtstrends durch die Nachricht nicht widerlegt. In diesen Fällen erholt sich der Kurs relativ schnell und besinnt sich wieder auf den übergeordneten Trend. Wichtig ist hierbei, dass der Trend vor Bekanntwerden der Nachricht intakt und von einer soliden Investment-These gestützt ist. Das möchte ich an einigen Beispielen aus den letzten zwei Jahren genauer erläutern: Brexit-Referendum, US-Wahl und Italien-Referendum: In allen drei Fällen erleben die Aktienmärkte einen dramatischen Kurssturz. Und in allen drei Fällen erreichen die Märkte in den darauffolgenden Tagen neue Rekord-Hochs. Diese Ereignisse waren einfach nicht genug, um die positive fundamentale Situation an den Aktienmärkten (steigende Unternehmensgewinne & Wirtschaftswachstum) umzukehren. 08.2017: Nordkorea feuert eine Rakete über Japan hinweg – die militärische Provokation von Nordkorea lässt den S&P500 innerhalb weniger Minuten um rund 20 Punkte fallen (für die derzeitige Phase niedriger Volatilität eine selten gewordene Bewegung). Doch innerhalb weniger Stunden erholt sich der Kurs, um noch am selben Tag höher zu schließen als am Vortag. In den anschließenden Tagen setzt sich der starke Aufwärtstrend fort.   01.12.2017: Nachrichten um das Weiße Haus – ABC News schürt mit einer einzigen Nachricht (die sich am Ende als fehlerhaft herausstellte) Angst vor einer Krise im Weißen Haus in Bezug auf die Russland-Affäre. Der Dow Jones 30 Index fällt über 300 Punkte, nur um kurz danach wieder 200 Punkte zu steigen. In diesem Fall konnte sich der Markt schnell wieder auf das eigentliche (und viel wichtigere) Thema des Tages konzentrieren, nämlich die Abstimmung im US-Senat über Steuersenkungen.   Newstrading Strategie Weitere Beispiele ließen sich schnell finden – genauso bei einzelnen Aktien. Wie lassen sich daraus nun konkrete Trades ableiten? Folgende Schritte können zur Orientierung dienen: Ich muss wissen, in welche Richtung der vorherrschende Trend geht. Was ist das aktuelle Thema am Markt / Welches Event preist der Kurs ein (z.B. Steuersenkungen, Umsatzsteigerung usw.)? Widerspricht die News den Markterwartungen (siehe Punkt 2)? Idealerweise habe ich mir bereits verschiedene Szenarien ausgemalt, die den aktuellen Trend zur Umkehr zwingen könnten. Das erleichtert die richtige Einschätzung von kurzfristigen News. Handelt es sich nur um eine Nachricht ohne nachhaltige Auswirkungen auf den langfristigen Trend, warte ich den ersten Kursrutsch ab. Sobald sich der Kurs stabilisiert, kann in Trendrichtung gehandelt werden.

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Wie viel darf ich pro Trade riskieren?

Eine Frage, die oft gestellt wird. Doch darauf gibt es keine eindeutige Antwort. Das Problem liegt in der Fragestellung. Was ist mit „riskieren“ gemeint? In welcher Einheit soll meine Antwort gegeben werden? In Euro? Prozent? Punkte? Es ist ein grundlegender Irrtum, das Risiko beim Trading mit dem Euro-Betrag gleichzusetzen, den man im schlimmsten Fall (durch automatischen Schließen des Trades bei Erreichen des Stop Loss) verlieren würde. Wer in der Finanzindustrie arbeitet oder eine professionelle Ausbildung im entsprechenden Gebiet vorweisen kann, wird darüber wahrscheinlich den Kopf schütteln. Trotzdem denken viele private Trader genau so. Diese Denkweise lässt sich auf die Einführung der technischen Analyse zurückzuführen – Jahre bevor quantitative Strategien ein ernstzunehmendes Thema wurden. Damals wurden Begriffe und Definitionen mehr oder weniger frei erfunden (man denke z.B. an einige Indikatoren der Chartanalyse). Durch weit verbreitete Bücher oder den Guru-Status der Urheber, haben sich diese Begriffe im Laufe der Zeit in den Köpfen der Leute verfestigt. So wie die technische Analyse unter privaten Tradern Anklang gefunden hat, wurden vielversprechende Tools und einfache Erklärungen, ohne Fragen übernommen. Die fachgerechte Definition des Risikos, sowie die Messung und das Management desselben, kann sehr komplex werden. Ein tieferes Verständnis dieser Zusammenhänge ist für die meisten Trader nicht erforderlich. Aber es macht durchaus Sinn, über die richtige Herangehensweise Bescheid zu wissen.   Was bedeutet Risiko? Risiko hat mit den potenziellen Schwankungen im Wert innerhalb einer Zeiteinheit zu tun. Diesen Satz sollten Sie sich einprägen. Er fasst den Risikobegriff in Bezug auf Finanzen zusammen. Wenn Sie heute 1000 Lufthansa-Aktien zu 30€ kaufen und die Verlustgrenze bei 27 setzen, sagt das noch nichts über Ihr Risiko aus. Was würden Sie sagen, wenn ich 1000 Lufthansa-Aktien zur selben Zeit und zum gleichen Preis kaufe, aber meine Verlustgrenze bei 24 liegt? Habe ich dann ein doppelt so hohes Risiko wie Sie? Nehmen wir einmal an, der Preis steigt auf 33 und wir beide verkaufen – haben Sie dann einen besseren Trade gemacht, nur weil Sie denselben Gewinn bei weniger Risiko erwirtschaftet haben? Offensichtlich macht diese Denkweise keinen Sinn. Aber wenn Sie wissen, dass unsere Dax-Aktie im vergangenen Jahr eine tägliche Schwankung von einem Prozent nach oben oder unten gehabt hat, haben Sie eine Grundlage, um das Risiko einzuschätzen. Jetzt können Sie bestimmen, welcher täglichen Schwankung ihre Position ausgesetzt ist. Und das ist die Grundlage, um über Risiko nachzudenken. Wir dürfen jedoch nicht vernachlässigen, was diese Denkweise impliziert. Wir verwenden hier die Volatilität der Vergangenheit, um die Volatilität der Zukunft vorherzusagen. Das ist nicht perfekt, aber da die meisten von uns nicht in die Zukunft sehen können, reicht diese Methode in unserem Fall aus. Sicherlich gibt es noch Möglichkeiten, solche Methoden zu verbessern. Risiken messen und prognostizieren kann sehr kompliziert werden. Das grundlegende Prinzip ist jedoch entscheidend. Risiko bezieht sich auf Wertveränderungen über einen Zeitraum. Aus diesem Grund kann die Frage im Titel so einfach nicht beantwortet werden.   Fazit Zum Grundverständnis für Ihr Trading müssen Sie folgendes wissen: Zunächst einmal sollten Sie zwei Ebenen betrachten. Es gibt die Positionsebene und die Portfolioebene. Letzteres fasst alle Ihre offenen Positionen inklusive des Cash-Bestands als eine Einheit zusammen. Berechnen Sie für die einzelnen Positionen, als auch für das gesamte Portfolio Risikokennzahlen bezüglich der Volatilität. Setzen Sie sich für die entsprechenden Parameter Ziele und Grenzen. Managen Sie Ihr Risiko aktiv. © Gustavo Frazao/Shutterstock.com

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Wie viel Geld verdient ein Trader pro Monat? [Ergebnisse einer Real Money Challenge]

Die meisten Trader sind mit der Erwartung gestartet, an der Börse viel Geld zu verdienen. Doch wie viel Geld verdient ein Trader überhaupt? Die meisten werden sich am Anfang kaum Gedanken darüber gemacht haben, welche Beträge realistisch sind. Wie können wir eine Antwort auf diese Fragen finden? Wir wollen keine aus der Luft gegriffenen Schätzungen anstellen, sondern lassen echte Resultate für sich sprechen. Dazu schauen wir uns die Gewinne von sieben verschiedenen Tradern mit mehrjähriger Erfahrung aus den vergangenen sieben Monaten an. Dieser relativ kurze Zeitraum kann uns noch keine umfassende Einschätzung über das Können des einzelnen Traders geben. Wir bekommen dennoch einen guten Eindruck davon, was im Trading möglich ist – und was nicht. Schließlich betrachten wir hier in Summe einen Zeitraum von gut vier Jahren. In einem Trading-Wettbewerb mit Echtgeld(!) zeigen diese sieben Trader, was sie draufhaben – die Real Money Challenge. Da alle sieben Trader auch als Trading-Coaches auftreten, gehen wir bei ihnen von einem ausreichenden Wissensstand im Tradingbereich aus. Wir betrachten hier also die Performance von gut ausgebildeten Tradern mit mehreren Jahren Erfahrung. Anhand deren Ergebnisse machen wir uns ein Bild davon, welche Erträge ein privater Trader erwarten kann.   Was steckt hinter der Real Money Challenge? Das eigentliche Ziel der Real Money Challenge von Inveus ist, mehr Transparenz in der deutschen Trading-Community zu schaffen. Teilnehmen darf jeder, der als Trading-Coach auftritt, also anderen das Trading näherbringt oder sie darin unterstützt. Der Wettbewerb besteht ausdrücklich nicht darin, so viel Geld wie nur möglich zu verdienen. Eine Aufstellung der Teilnehmer nach Performance gibt es nicht. Es geht lediglich darum, eine positive Performance zu erwirtschaften. Demnach sollte kein Druck für die Teilnehmer bestehen, besonders aggressiv zu traden, um möglichst hohe Gewinne zu erzielen. Das Mindest-Startkapital jedes Teilnehmers ist 10.000€. Die tatsächlichen Kontogrößen der Teilnehmer am Start bewegen sich zwischen 10.000 und 25.000€. Das ist eine Größe, mit der auch viele private Trader den Eigenhandel betreiben. Die Rahmenbedingungen sind also durchaus realistisch und repräsentativ. Die Finanzmärkte haben in den ersten 7 Monaten des Jahres viele Chancen für Trader präsentiert. Es gab im Februar und März Phasen ungewöhnlich hoher Volatilität – Volatilität ist die Voraussetzung für Gewinne im Trading. Ein ungünstiges Marktumfeld kann also keine Ausrede für schlechte Performance sein.   Welche Gewinne wurden bisher von den einzelnen Teilnehmern erzielt? Wir listen hier die Ergebnisse der durchschnittlichen, monatlichen Gewinne in absteigender Reihenfolge auf.. Die prozentualen Gewinne beziehen sich auf das Anfangskapital. Birger Schäfermeier +15.152€ pro Monat 1.060,65% Giovanni Cicivelli +8.082€ pro Monat 565,77% René Wolfram +185$ (ca. 160€) pro Monat 9,46% Gil Paz -108€ pro Monat -7,53% Daniel Lipke -115€ pro Monat -8.08% Markus Gabel -950€ pro Monat -24,37% Jens Rabe -582€ pro Monat -29,13%    Was sagt uns dieses Ergebnis? 4 von 7 Teilnehmern sind nicht profitabel. Diese vier Trader haben aktuell weniger Geld auf ihrem Handelskonto, als noch zu Beginn des Jahres. Ein ernüchterndes Ergebnis. Wenn es selbst nach vielen Jahren Erfahrung nicht einmal jeder zweite schafft, mit Trading Geld zu verdienen, wie soll es dann erst ein Anfänger oder Trader mit nur wenigen Jahren Erfahrung schaffen? Wie können wir uns dieses Ergebnis erklären? Folgende Gründe fallen uns ein: Mit Trading Geld zu verdienen ist tatsächlich enorm schwer, auch nach vielen Jahren Erfahrung. Um als Trader Gewinne zu machen, muss man Glück haben – es ist nicht möglich, konstant profitabel zu traden. Unsere gezeigten Trader wenden einfach falsche Strategien an. Wir können diese Erklärungen nicht pauschalisieren und auf alle Trader anwenden. Gehen wir also bei einigen Teilnehmern nochmal ins Detail. Worauf lässt sich ihr Erfolg (oder Misserfolg) zurückführen? Leider liegen uns keine Risikokennzahlen zur Trading-Performance vor. Wir können anhand der Rendite-Zahlen und monatlichen Kontoentwicklung nur abschätzen, welche Risiken eingegangen wurden. Den Großteil der Performance hat Birger Schäfermeier eigenen Angaben nach in den Monaten Februar und März erzielt. Wie schon erwähnt, haben die Märkte in diesen Monaten mit starken Schwankungen exzellente Möglichkeiten gegeben, um Geld zu verdienen. Birger Schäfermeier mit seinen 30 Jahren Erfahrung im Trading hat gezeigt, dass es möglich ist, in solchen Situationen sehr viel Geld zu machen. Eine Verzehnfachung des Kontos innerhalb weniger Monate wird einem Trader jedoch nicht in allen Marktlagen gelingen. Giovanni Cicivelli hat bis jetzt ebenfalls eine super Rendite erzielt. Seine Ergebnisse sind zudem relativ gleichmäßig über die 7 Monate verteilt. Damit scheint seine Strategie noch weniger von außergewöhnlichen Marktphasen abhängig zu sein. Wie macht er das nur? Wie es aussieht, hat er eine Ineffizienz in den Märkten gefunden, die er systematisch ausnutzt. Das zweite Jahr in Folge ist er nachweislich überdurchschnittlich profitabel. Es lohnt sich, seine Vorgehensweise einmal genauer zu untersuchen. Markus Gabel hat schon in den ersten Monaten des Jahres eine Drawdown-Phase in seinem Trading erwischt. Seine Risikofreude ist mit einem aktuellen Verlust von 24,37% nicht gerade gering. Offensichtlich wurde der Verlust nicht schon früher begrenzt. Leider hat sich Markus Gabel davon bis jetzt nicht mehr erholen können. Fraglich ist, ob ihn sein Handelsstil –  Markttechnik – dieses Jahr noch aus dem Verlustbereich holen kann. Es wird sich zeigen, ob er mit dieser Methode eine systematische Vorgehensweise besitzt, die ihm langfristig einen Vorteil verschafft. Das Ergebnis von Jens Rabe zeigt eindrücklich, was passieren kann, wenn eine Strategie nicht für alle Marktlagen geschaffen ist. Während andere Trader mit dem Ausbruch der Volatilität Anfang Februar Geld gemacht haben, hat es die Optionsstrategien von Jens Rabe auf der falschen Seite erwischt. Wer eine solche Strategie auch in einem unpassenden Marktumfeld konsequent durchhandelt, arbeitet sich immer weiter in den Verlust hinein. In einem solchen Fall muss rechtzeitig die Reißleine gezogen werden, um nicht alle Gewinne der davorliegenden Jahre zurückzugeben. Oder es wird gleichzeitig eine andere, ergänzende Strategie getradet, die den Verlust ausgleichen kann.   Fazit Wieviel Geld wurde unterm Strich verdient? Wenn wir in Summe alle Gewinne der Teilnehmer den Verlusten gegenüberstellen, bleibt ein Gewinn von 163.598€ übrig. Die Trader der Real Money Challenge haben gezeigt, dass sie tatsächlich Geld aus dem Markt ziehen können. Nur sind die Gewinne extrem unterschiedlich verteilt. Sie reichen von Verlust bis zu 15.000€ Gewinn – pro Monat. Es lohnt sich also, genau…

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Mit diesem Wirtschaftsindikator können Sie Ihre Rendite verdoppeln

Die 200-Tage-Durchschnittslinie (DMA, Daily Moving Average) ist vermutlich das bekannteste Hilfsmittel, um die Trendrichtung, sowie Kauf- und Verkaufssignale zu erkennen. Doch wie zuverlässig ist dieser Indikator überhaupt, und welche Indikatoren abseits der technischen Analyse können die Rendite erheblich verbessern?   Verbessert ein gleitender Durchschnitt die Rendite? Ein Backtest verschiedener Strategien über die letzten 20 Jahre im S&P 500 gibt uns die Antwort. Die Strategie, nur über der 200-Tage-Durchschnittslinie im Kursindex investiert zu sein, underperformt eine Buy-and-Hold-Strategie (Kaufen und Halten) im genannten Zeitraum: Die annualisierte Rendite beträgt 3,68% versus 4,70% des S&P 500. Jedoch, der maximale Drawdown reduziert sich deutlich: 28,28% statt 56,78%. Der maximale Drawdown gibt den größten bisher vorgekommenen Einbruch in der Wertentwicklung des Handelskontos wieder. Um das Ergebnis besser vergleichen zu können, berechnen wir das Verhältnis der annualisierten Rendite zum maximalen Drawdown, auch als Calmar Ratio bekannt. Je größer dieses Verhältnis, desto besser. Hier haben wir ein Verhältnis von 0,13 bei „Long über 200 DMA“, der S&P 500 schafft nur 0,08.   Den 200 DMA mit anderen Durchschnittslinien oder technischen Indikatoren zu kombinieren, könnte die Performance durchaus noch steigern. Aber machen wir uns klar: All diese Preis-Indikatoren beziehen sich eben ausschließlich auf den Preis. Es werden keine neuen Informationen geschaffen, die nicht schon im Kursverlauf vorhanden sind. Der Preis wird nur auf eine andere Art und Weise dargestellt.   Wirtschaftsindikatoren als zusätzliche Informationsquelle Aus diesem Grund sind wir auf der Suche nach zusätzlichen Informationen, die uns dabei helfen können, zuverlässige Trend- bzw. Kauf- und Verkaufssignale zu bekommen. Eine Quelle für Informationen, die über das Verhalten des Preises in der Vergangenheit hinausgehen, sind Wirtschaftsindikatoren. Diese geben uns Aufschluss über die Wirtschaftsentwicklung in der Vergangenheit, die aktuelle Verfassung der Wirtschaft, oder die Erwartungen an die zukünftige Wirtschaftsentwicklung. Letzteres gibt uns die relevantesten Informationen. Der wichtigste dieser Indikatoren ist der ISM-Einkaufsmanagerindex (ISM Manufacturing Index, kurz: ISM PMI). Dieser Indikator wird von den allermeisten professionellen Tradern berücksichtigt und ist damit für die Entwicklung der Märkte absolut relevant. Der ISM PMI ist ein Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung und repräsentiert die wirtschaftliche Aktivität in den USA. Grundsätzlich bedeutet ein Wert von über 50 Wachstum der Wirtschaft und der Aktienmarkt sollte dementsprechend steigen – da die Unternehmensgewinne zunehmen. Ein Wert von unter 50 sagt das Gegenteil aus, die Wirtschaft ist rückläufig.   Diese einfache Strategie schlägt Buy-and-Hold Verschiedene Handelsstrategien, die den Wert des ISM PMI als Richtungsgeber für eine Positionierung im Markt nehmen, zeigen eine deutliche Outperformance gegenüber der Buy-and-Hold-Strategie. Genauso wie im vorhergehenden Backtest, betrachten wir auch hier die letzten 20 Jahre. Damit haben wir einen ausreichend langen Zeitraum, der zwei ganze Wirtschaftszyklen mit einschließt. Trader können anhand des ISM PMI und folgender Strategien bestimmen, ob der Markt bevorzugt auf der Long- oder Short-Seite gehandelt werden sollte. In unserem Backtest haben wir drei verschiedene Möglichkeiten getestet, den ISM PMI als Filter für eine Long- oder Short-Positionierung einzusetzen: Long bei PMI über/gleich 50: Es wird nur dann eine Long-Position im S&P500 eingegangen, wenn der PMI-Wert größer oder gleich 50 ist. In allen anderen Fällen wird keine Position eingegangen und 100% Cash gehalten. Long bei PMI Zunahme: Es wird nur dann eine Long-Position im S&P500 eingegangen, wenn der PMI-Wert größer oder gleich 50 ist oder der PMI-Wert gegenüber dem Vormonat zugenommen hat. In allen anderen Fällen wird keine Position eingegangen und 100% Cash gehalten. Long bei PMI Zunahme, Short bei PMI Abnahme unter 50 Es wird nur dann eine Long-Position im S&P500 eingegangen, wenn der PMI-Wert größer oder gleich 50 ist oder der PMI-Wert gegenüber dem Vormonat zugenommen hat und es wird eine Short-Position im S&P500 eingegangen, wenn sich der PMI-Wert unter 50 befindet und gegenüber dem Vormonat abgenommen hat. Mit dieser Strategie haben wir immer eine Long- oder Short-Position offen. Der untenstehende Chart zeigt die Performance der jeweiligen Strategien im Vergleich.   Mehr Rendite bei weniger Risiko Bei jeder Handelsstrategie müssen wir neben den Renditeerwartungen natürlich auch das Risikoprofil bewerten. Folgende Kennzahlen ergeben sich aus den Backtests:   Alle ISM PMI Strategien haben nicht nur die Buy-and-Hold-Strategie geschlagen, sondern auch die 200 DMA-Strategie. Auffallend sind die Unterschiede im Vermögenswachstum nach 20 Jahren: Mithilfe des ISM PMI hätte man statt 15.000€ Zugewinn mit Buy-and-Hold knapp 45.000€ verdienen können. Das beste Verhältnis von annualisierter Rendite zum maximalen Drawdown hat die einfachste der drei ISM PMI Strategien. Gemäß den Regeln dieser Strategie beteiligt man sich am Aktienmarkt ganz einfach nur dann, wenn der ISM PMI größer oder gleich 50 ist. Der maximale Drawdown ist gegenüber einem Buy-and-Hold-Ansatz erheblich reduziert, und das bei einer gleichzeitig höheren Rendite. Die Outperformance der Strategie erklärt sich in der Nicht-Beteiligung am Aktienmarkt während der kritischen Marktphasen im Jahr 2000 bis 2002, der Finanzkrise und zuletzt Anfang 2016. Gleichzeitig gewährt die Strategie ein rechtzeitiges Wiedereinsteigen in den Aktienmarkt, sodass eine starke Kurserholung möglichst nicht verpasst wird.   Fazit Unser Backtest hat bewiesen, dass die Berücksichtigung relevanter Wirtschaftsindikatoren einen Mehrwert im Investieren und Trading bieten kann und dabei hilft, die Marktrichtung mit erhöhter Wahrscheinlichkeit richtig zu prognostizieren.

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Die 4 größten Irrtümer über Market Profile und Volumentrading

Das sogenannte Volumentrading und Trading nach Market Profile verbreitet sich im deutschsprachigen Raum immer mehr. Das Angebot an Software und Plattformen, die diese Formen der Analyse ermöglichen nimmt stetig zu. Immer mehr Trading-Coaches entdecken für sich diese „neuartige“ Methode und propagieren sie als den heiligen Gral des Tradings. Wer im Trading bisher keinen Erfolg hatte, ist voller Hoffnung, endlich die richtige Methode gefunden zu haben. Doch so wie Market Profile an Bekanntheit gewinnt, mehren sich auch die Missverständnisse. Hier die 4 häufigsten Irrtümer:   1. Volumentrading ersetzt Charttechnik Viele Trader die sich dem Volumentrading zuwenden, werfen das herkömmliche Wissen der Charttechnik über Bord. Doch das ist ein Irrtum. Nur weil Volumen-Analyse ein gutes Werkzeug ist, heißt das nicht, dass wir alle anderen Methoden verwerfen können. Volumen- oder Marktprofil ist eine bestimmte Art, Marktdaten darzustellen. Wir bekommen auf diese Weise Informationen, die wir im Kurschart nicht finden würden. Genauso gibt uns aber auch der Kursverlauf wichtige Informationen, auf die wir nicht verzichten wollen. Und ohne ein grundlegendes Verständnis der Chartanalyse können wir aus dem Kursverlauf nicht die Informationen ziehen, die für uns wichtig sind. Volumen-Analyse wird in Kombination mit Chartanalysen zu einem mächtigen Werkzeug. Um das Potenzial der Volumen-Analyse voll ausschöpfen zu können, ist es wichtig, die Information aus dem Profil mit denen des herkömmlichen Charts wie Widerstand, Unterstützung und einfachen Chartmustern zu kombinieren. Dabei verzichte ich auf hinterherschauende und verwirrende technische Indikatoren. Trader müssen auf jedes Werkzeug zugreifen, das ihre Analyse-Fähigkeiten und ihr Trading verbessern kann. Dabei dürfen wir nicht ein einzelnes Werkzeug herausnehmen, es verkomplizieren und zum ultimativen Analyse-Tool erklären.   2. Es geht um das Auswendiglernen von Profil-Mustern Es reicht keineswegs, eine Reihe an Profil-Mustern auswendig zu lernen. Sicherlich ist es hilfreich, einige Formationen des Volumen- und Marktprofils zu kennen. Viel wichtiger ist es jedoch, zu verstehen warum sie auftreten. Es geht um das Verstehen und Interpretieren der Muster. Um die Analyse des Volumenprofils erfolgreich anwenden zu können, müssen wir die Prinzipien, die das Marktverhalten beeinflussen bestens kennen. Welche Faktoren und Elemente liegen dem jeweiligen Marktprofil zugrunde? Trader benötigen ein klares Verständnis für das Gesetz von Angebot und Nachfrage und die Vorgänge während einer Auktion.   3. Marktprofil ist ein Signal-System Manche Trader glauben, Marktprofil würde dir klar definierte Ein- und Ausstiegssignale liefern. Nichts könnte weiter von der Realität entfernt sein. Erwarte nicht, mit dem Marktprofil von nun an nur nach bestimmten Signalen Ausschau halten zu müssen. Davon abgesehen müssen wir uns über die Schwachstellen und Grenzen von Signal-Systemen im Klaren sein. Diese Systeme können schnell unprofitabel werden, wenn der Markt sich verändert. Die korrekte Interpretation von Marktdaten und das geschulte Beurteilungsvermögen des Traders sind unersetzlich.   4. Das Volumen sagt dir die Zukunft voraus Einige Trader behaupten irrtümlicherweise, Volumen-Profile können vorhersagen was in der Zukunft im Markt passieren wird. Auch hier gilt: Die Realität sieht völlig anders aus. Das Volumen beschreibt die Gegenwart. Es erlaubt uns, das aktuelle Geschehen am Markt zu verstehen. Aber es verrät uns nicht die Zukunft. Es gibt keine Werkzeuge im Volumentrading oder der Chartanalyse, die uns die Zukunft vorhersagen können. Ein besseres Verständnis über die aktuelle Lage im Markt – anhand der Volumen-Analyse – hilft uns, besser einschätzen zu können, was am wahrscheinlichsten in der Zukunft passieren wird. Trading ist gleichermaßen eine Wissenschaft wie eine Kunst, und wir müssen lernen, mit der richtigen Mischung an Werkzeugen und Daten unser Kunstwerk zu gestalten. Bildmaterial: © denisismagilov – stock.adobe.com

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Wie werde ich ein besserer Trader? [Strategien & Techniken]

In diesem Artikel werden mehrere Möglichkeiten aufgezeigt, wie man seinen eigenen Trading-Stil anpassen und Fehler als Trader vermeiden kann. Gerade für Anfänger bietet es sich an, sich bestimmte Techniken von Profi-Tradern abzuschauen. Wie sollte man als Anfänger starten? Wer gerade erst mit dem Trading beginnt, wird heute von der Flut der vorhandenen Informationen regelrecht übermannt. Es ist am Anfang sehr schwer, die Informationen, Strategien, Tipps und Techniken sorgfältig zu filtern. Dabei gibt es einiges, was anfangs weniger wichtig ist. Statt sich zu Anfang in Details zu verlieren und den Blick für das Wesentliche zu verlieren, sollten Sie zuerst darauf achten, elementare Fehler zu vermeiden. Merken Sie sich den Grundsatz: Es ist wesentlich einfacher, an der Börse schnell arm zu werden, als schnell reich. Grundsätzlich sollten Sie sich auf den Handel an der Börse gut vorbereiten. Ein positives Mindset ist enorm wichtig. Dazu sollten Sie zunächst Informationen über den Börsenhandel im Allgemeinen sammeln. Dass Sie verstehen, was Sie an der Börse tun, ist die Grundvoraussetzung eines erfolgreichen und möglich sicheren Agierens. Möglichkeiten, sich Informationen zu beschaffen Als ersten Schritt empfehlen sich renommierte Bücher über das Börsengeschehen. Sie sollten die Märkte kennen, in denen Sie sich bewegen wollen. Ein Handelstag in einem großen Index kann schließlich ganz anders aussehen als einer in den Forex-Märkten. Suchen Sie sich Bücher, die genau die Themen behandeln, für die Sie sich interessieren. Auch das Internet hält wertvolle Informationen bereit. Sie sollten jedoch selektieren. Es gibt Angebote, die von angeblichen Profis kommen, die versichern, Sie schnell und ohne Risiko reich zu machen. Merken Sie sich: Ohne Risiko gibt es an der Börse nicht! Beim Trading schon gar nicht. Zudem Sollte man sich die Frage stellen, ob jemand, der angeblich den heiligen Gral beim Trading gefunden hat, diese Strategie jemals teilen würde. Wahrscheinlich nicht. Zudem hätte er es aufgrund seines mit Sicherheit großen Verdienstes nicht nötig. Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zum Erfolg Wenn Sie sich genügend Informationen beschafft und diese auch verstanden haben, können Sie den nächsten Schritt wagen: Sie befassen sich ernsthaft mit Ihrer finanziellen Situation. Dabei sollten Sie kompromisslos ehrlich zu sich selbst sein, schließlich geht es beim Trading in Zukunft um Ihr eigenes Geld. Sind sie überhaupt in der finanziellen Verfassung, Ihr Geld einem erheblichen Risiko auszusetzen? Wenn Sie beispielsweise eine Familie haben, von einem relativ geringen Einkommen leben müssen oder vielleicht sogar Schulden haben, sollten Sie einen Weg wählen, Geld mit möglichst geringem Risiko anzulegen. Trading schließt immer mit ein, dass das Risiko eines Totalverlustes des eingesetzten Kapitals theoretisch möglich ist. Aus diesem Grund bietet jeder Broker die Möglichkeit an, Strategien auf einem Demo-Konto zu testen. Nehmen Sie diese unbedingt in Anspruch und fangen Sie nicht an, Ihr Geld einem unnötigen Risiko auszusetzen. Darauf folgt auch sofort der nächste Schritt: Money Management Natürlich hat Money Management mit Trading zu tun. Das weiß jeder, der die entsprechende Literatur studiert und auch verstanden hat. Viele beherzigen jedoch nicht, dass Money Management nicht beim Trade anfängt, sondern schon weit vorher. In dem Moment, in dem Sie Geld auf das Konto bei Ihrem Broker transferieren, beginnt Ihr persönliches Money Management. Sie sollten sich, besonders als Anfänger, nicht überschätzen. Daher wählen Sie die Summe, mit der Sie starten wollen, sorgfältig aus. Zum Money Management gehören prinzipiell alle Grundsätze, die den Trader davor bewahren sollen, verhängnisvolle Fehler zu machen und somit viel Geld zu verlieren. Trading ist nicht zu verstehen als Glücksspiel, sondern sollte wie ein Beruf mit der gebotenen Sorgfalt und Ernsthaftigkeit ausgeführt werden. Nur dann ist der Weg zum Erfolg geebnet. Wenn Sie also einen bestimmten Betrag auch unter Kalkulation eines Totalverlustes entbehren könnten, dann ist dies Ihr Tradingkapital. Das Ausarbeiten einer Strategie Beim Entwickeln einer Trading Strategie werden im Schnitt die meisten verhängnisvollen Fehler gemacht. Viele Trader kopieren Strategien, deren Sinn und Zielrichtung sie nicht begreifen. Dass mit dieser Vorgehensweise auf wichtige Marktänderungen nicht adäquat reagiert werden kann, ist kein Wunder. Wenn Sie nicht genau wissen, worauf eine Strategie abzielt, wie wollen Sie dann positive Marktänderungen von negativen abgrenzen? Der erste Schritt, sich eine Strategie anzueignen, sollte darin bestehen, dass die Zielrichtung verstanden wird. Die wesentlichen Zielrichtungen der meisten Strategien basieren in der Regel auf: Dem Erkennen von Trends, Momentum, Volatilität oder der Auswertung von Fundamentaldaten als Grundlage für obige Kennzahlen. Ein unumstößliches Regelwerk Mit Abstand die meisten Trader scheitern an sich selbst. Nicht etwa, weil die Strategien, die sie verfolgen, schlecht sind oder der Markt sich ungünstig gegen sie gewendet hat, sondern aus dem Grund, dass die notwendige Disziplin fehlt. Dies basiert auf Emotionen, die der Mensch mitbringt und in seinen Handel mit einfließen lässt. Grundsätzlich sollen uns diese Emotionen schützen. Das Risikobewusstsein, einen Verlust zu begrenzen, hat im Grunde jeder. Doch an der Börse sind zwei wesentliche Faktoren der menschlichen Emotionalität von großem Nachteil: die Angst und die Gier. Auch, wenn ein Trade im Minus verläuft und wir eigentlich wissen sollten, wenn es Zeit wird, diesen Verlust nach oben zu begrenzen, legen wir oft einen bemerkenswerten Optimismus an den Tag. Der Optimismus, dass der Trade doch noch erfolgreich beendet werden könnte und wir den Verlust wieder nach oben ausgleichen könnten. Leider auch, wenn dies unserer eigentlichen Strategie widerspricht. Das Gefühl, dass vielleicht doch noch alles anders kommen könnte, bringt uns dazu, noch abzuwarten. Eine Strategie ist schließlich auch nur eine Strategie und der Markt kann sich ja in letzter Minute noch wenden. Man kann auch im Lotto gewinnen und Millionär werden – wahrscheinlich aber nicht. Äquivalentes gilt für positiv verlaufende Trades: die Angst, der Markt könnte in letzter Minute crashen und das gewonnene Geld wieder zunichtemachen. Damit Sie von Anfang an nicht in diese Falle laufen, sollten Sie auf dem Demokonto zu 100 Prozent diszipliniert sein. Die Strategie wird getestet und angewandt. Nach erfolgreichem Bestehen der Generalprobe kann dann die Erstaufführung auf dem Echtgeldkonto stattfinden, und zwar mit genau derselben Disziplin. Halten Sie sich an Ihre eigenen Regeln, schließlich haben Sie sie nicht umsonst aufgestellt. Das Benutzen von Hilfsmitteln Einem Trader werden von Anfang an so viele Hilfsmittel zur Seite gestellt, dass die Auswahl hieraus…

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