Wie viel Geld verdient ein Trader
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Wie viel Geld verdient ein Trader pro Monat? [Ergebnisse einer Real Money Challenge]

Die meisten Trader sind mit der Erwartung gestartet, an der Börse viel Geld zu verdienen. Doch wie viel Geld verdient ein Trader überhaupt? Die meisten werden sich am Anfang kaum Gedanken darüber gemacht haben, welche Beträge realistisch sind.

Wie können wir eine Antwort auf diese Fragen finden? Wir wollen keine aus der Luft gegriffenen Schätzungen anstellen, sondern lassen echte Resultate für sich sprechen. Dazu schauen wir uns die Gewinne von sieben verschiedenen Tradern mit mehrjähriger Erfahrung aus den vergangenen sieben Monaten an.

Dieser relativ kurze Zeitraum kann uns noch keine umfassende Einschätzung über das Können des einzelnen Traders geben. Wir bekommen dennoch einen guten Eindruck davon, was im Trading möglich ist – und was nicht. Schließlich betrachten wir hier in Summe einen Zeitraum von gut vier Jahren.

In einem Trading-Wettbewerb mit Echtgeld(!) zeigen diese sieben Trader, was sie draufhaben – die Real Money Challenge. Da alle sieben Trader auch als Trading-Coaches auftreten, gehen wir bei ihnen von einem ausreichenden Wissensstand im Tradingbereich aus.

Wir betrachten hier also die Performance von gut ausgebildeten Tradern mit mehreren Jahren Erfahrung. Anhand deren Ergebnisse machen wir uns ein Bild davon, welche Erträge ein privater Trader erwarten kann.

 

Was steckt hinter der Real Money Challenge?

Das eigentliche Ziel der Real Money Challenge von Inveus ist, mehr Transparenz in der deutschen Trading-Community zu schaffen. Teilnehmen darf jeder, der als Trading-Coach auftritt, also anderen das Trading näherbringt oder sie darin unterstützt.

Der Wettbewerb besteht ausdrücklich nicht darin, so viel Geld wie nur möglich zu verdienen. Eine Aufstellung der Teilnehmer nach Performance gibt es nicht. Es geht lediglich darum, eine positive Performance zu erwirtschaften. Demnach sollte kein Druck für die Teilnehmer bestehen, besonders aggressiv zu traden, um möglichst hohe Gewinne zu erzielen.

Das Mindest-Startkapital jedes Teilnehmers ist 10.000€. Die tatsächlichen Kontogrößen der Teilnehmer am Start bewegen sich zwischen 10.000 und 25.000€. Das ist eine Größe, mit der auch viele private Trader den Eigenhandel betreiben. Die Rahmenbedingungen sind also durchaus realistisch und repräsentativ.

Die Finanzmärkte haben in den ersten 7 Monaten des Jahres viele Chancen für Trader präsentiert. Es gab im Februar und März Phasen ungewöhnlich hoher Volatilität – Volatilität ist die Voraussetzung für Gewinne im Trading. Ein ungünstiges Marktumfeld kann also keine Ausrede für schlechte Performance sein.

 

Welche Gewinne wurden bisher von den einzelnen Teilnehmern erzielt?

Wir listen hier die Ergebnisse der durchschnittlichen, monatlichen Gewinne in absteigender Reihenfolge auf.. Die prozentualen Gewinne beziehen sich auf das Anfangskapital.

Birger Schäfermeier +15.152€ pro Monat 1.060,65%
Giovanni Cicivelli +8.082€ pro Monat 565,77%
René Wolfram +185$ (ca. 160€) pro Monat 9,46%
Gil Paz -108€ pro Monat -7,53%
Daniel Lipke -115€ pro Monat -8.08%
Markus Gabel -950€ pro Monat -24,37%
Jens Rabe -582€ pro Monat -29,13% 

 

Was sagt uns dieses Ergebnis? 4 von 7 Teilnehmern sind nicht profitabel. Diese vier Trader haben aktuell weniger Geld auf ihrem Handelskonto, als noch zu Beginn des Jahres. Ein ernüchterndes Ergebnis. Wenn es selbst nach vielen Jahren Erfahrung nicht einmal jeder zweite schafft, mit Trading Geld zu verdienen, wie soll es dann erst ein Anfänger oder Trader mit nur wenigen Jahren Erfahrung schaffen?

Wie können wir uns dieses Ergebnis erklären? Folgende Gründe fallen uns ein:

  • Mit Trading Geld zu verdienen ist tatsächlich enorm schwer, auch nach vielen Jahren Erfahrung.
  • Um als Trader Gewinne zu machen, muss man Glück haben – es ist nicht möglich, konstant profitabel zu traden.
  • Unsere gezeigten Trader wenden einfach falsche Strategien an.

Wir können diese Erklärungen nicht pauschalisieren und auf alle Trader anwenden. Gehen wir also bei einigen Teilnehmern nochmal ins Detail. Worauf lässt sich ihr Erfolg (oder Misserfolg) zurückführen?

Leider liegen uns keine Risikokennzahlen zur Trading-Performance vor. Wir können anhand der Rendite-Zahlen und monatlichen Kontoentwicklung nur abschätzen, welche Risiken eingegangen wurden.

Den Großteil der Performance hat Birger Schäfermeier eigenen Angaben nach in den Monaten Februar und März erzielt. Wie schon erwähnt, haben die Märkte in diesen Monaten mit starken Schwankungen exzellente Möglichkeiten gegeben, um Geld zu verdienen.

Birger Schäfermeier mit seinen 30 Jahren Erfahrung im Trading hat gezeigt, dass es möglich ist, in solchen Situationen sehr viel Geld zu machen. Eine Verzehnfachung des Kontos innerhalb weniger Monate wird einem Trader jedoch nicht in allen Marktlagen gelingen.

Giovanni Cicivelli hat bis jetzt ebenfalls eine super Rendite erzielt. Seine Ergebnisse sind zudem relativ gleichmäßig über die 7 Monate verteilt. Damit scheint seine Strategie noch weniger von außergewöhnlichen Marktphasen abhängig zu sein.

Wie macht er das nur? Wie es aussieht, hat er eine Ineffizienz in den Märkten gefunden, die er systematisch ausnutzt. Das zweite Jahr in Folge ist er nachweislich überdurchschnittlich profitabel. Es lohnt sich, seine Vorgehensweise einmal genauer zu untersuchen.

Markus Gabel hat schon in den ersten Monaten des Jahres eine Drawdown-Phase in seinem Trading erwischt. Seine Risikofreude ist mit einem aktuellen Verlust von 24,37% nicht gerade gering. Offensichtlich wurde der Verlust nicht schon früher begrenzt. Leider hat sich Markus Gabel davon bis jetzt nicht mehr erholen können.

Fraglich ist, ob ihn sein Handelsstil –  Markttechnik – dieses Jahr noch aus dem Verlustbereich holen kann. Es wird sich zeigen, ob er mit dieser Methode eine systematische Vorgehensweise besitzt, die ihm langfristig einen Vorteil verschafft.

Das Ergebnis von Jens Rabe zeigt eindrücklich, was passieren kann, wenn eine Strategie nicht für alle Marktlagen geschaffen ist. Während andere Trader mit dem Ausbruch der Volatilität Anfang Februar Geld gemacht haben, hat es die Optionsstrategien von Jens Rabe auf der falschen Seite erwischt.

Wer eine solche Strategie auch in einem unpassenden Marktumfeld konsequent durchhandelt, arbeitet sich immer weiter in den Verlust hinein. In einem solchen Fall muss rechtzeitig die Reißleine gezogen werden, um nicht alle Gewinne der davorliegenden Jahre zurückzugeben. Oder es wird gleichzeitig eine andere, ergänzende Strategie getradet, die den Verlust ausgleichen kann.

 

Fazit

Wieviel Geld wurde unterm Strich verdient? Wenn wir in Summe alle Gewinne der Teilnehmer den Verlusten gegenüberstellen, bleibt ein Gewinn von 163.598€ übrig. Die Trader der Real Money Challenge haben gezeigt, dass sie tatsächlich Geld aus dem Markt ziehen können. Nur sind die Gewinne extrem unterschiedlich verteilt. Sie reichen von Verlust bis zu 15.000€ Gewinn – pro Monat.

Es lohnt sich also, genau hinzusehen und die richtigen Strategien zu traden. Davon abgesehen ist es für den langfristigen Erfolg an der Börse auch zwingend erforderlich, sich unterschiedlichen Marktphasen anzupassen. Letzteres ist nur über Erfahrung und das richtige Verständnis der Finanzmärkte möglich.

Was sind Ihre Erfahrungen im Trading? Wir freuen uns über Ihren Beitrag im untenstehenden Kommentarbereich!

© Raywoo/Shutterstock.com

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2 Kommentare

Thomas 26. September 2018 at 10:48

Markus Gabel hat seinen Verlust noch weiter ausgebaut – man beachte auch die noch offenen Positionen, stark im minus! Ein weiterer fehlender Beweis, dass Markttechnik funktionieren kann.

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Guido 6. Januar 2019 at 14:11

Oder sclicht: Der Gabel kann es nicht

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