Stop Loss

Wie viel darf ich pro Trade riskieren?

Eine Frage, die oft gestellt wird. Doch darauf gibt es keine eindeutige Antwort. Das Problem liegt in der Fragestellung. Was ist mit „riskieren“ gemeint? In welcher Einheit soll meine Antwort gegeben werden? In Euro? Prozent? Punkte? Es ist ein grundlegender Irrtum, das Risiko beim Trading mit dem Euro-Betrag gleichzusetzen, den man im schlimmsten Fall (durch automatischen Schließen des Trades bei Erreichen des Stop Loss) verlieren würde. Wer in der Finanzindustrie arbeitet oder eine professionelle Ausbildung im entsprechenden Gebiet vorweisen kann, wird darüber wahrscheinlich den Kopf schütteln. Trotzdem denken viele private Trader genau so. Diese Denkweise lässt sich auf die Einführung der technischen Analyse zurückzuführen – Jahre bevor quantitative Strategien ein ernstzunehmendes Thema wurden. Damals wurden Begriffe und Definitionen mehr oder weniger frei erfunden (man denke z.B. an einige Indikatoren der Chartanalyse). Durch weit verbreitete Bücher oder den Guru-Status der Urheber, haben sich diese Begriffe im Laufe der Zeit in den Köpfen der Leute verfestigt. So wie die technische Analyse unter privaten Tradern Anklang gefunden hat, wurden vielversprechende Tools und einfache Erklärungen, ohne Fragen übernommen. Die fachgerechte Definition des Risikos, sowie die Messung und das Management desselben, kann sehr komplex werden. Ein tieferes Verständnis dieser Zusammenhänge ist für die meisten Trader nicht erforderlich. Aber es macht durchaus Sinn, über die richtige Herangehensweise Bescheid zu wissen.   Was bedeutet Risiko? Risiko hat mit den potenziellen Schwankungen im Wert innerhalb einer Zeiteinheit zu tun. Diesen Satz sollten Sie sich einprägen. Er fasst den Risikobegriff in Bezug auf Finanzen zusammen. Wenn Sie heute 1000 Lufthansa-Aktien zu 30€ kaufen und die Verlustgrenze bei 27 setzen, sagt das noch nichts über Ihr Risiko aus. Was würden Sie sagen, wenn ich 1000 Lufthansa-Aktien zur selben Zeit und zum gleichen Preis kaufe, aber meine Verlustgrenze bei 24 liegt? Habe ich dann ein doppelt so hohes Risiko wie Sie? Nehmen wir einmal an, der Preis steigt auf 33 und wir beide verkaufen – haben Sie dann einen besseren Trade gemacht, nur weil Sie denselben Gewinn bei weniger Risiko erwirtschaftet haben? Offensichtlich macht diese Denkweise keinen Sinn. Aber wenn Sie wissen, dass unsere Dax-Aktie im vergangenen Jahr eine tägliche Schwankung von einem Prozent nach oben oder unten gehabt hat, haben Sie eine Grundlage, um das Risiko einzuschätzen. Jetzt können Sie bestimmen, welcher täglichen Schwankung ihre Position ausgesetzt ist. Und das ist die Grundlage, um über Risiko nachzudenken. Wir dürfen jedoch nicht vernachlässigen, was diese Denkweise impliziert. Wir verwenden hier die Volatilität der Vergangenheit, um die Volatilität der Zukunft vorherzusagen. Das ist nicht perfekt, aber da die meisten von uns nicht in die Zukunft sehen können, reicht diese Methode in unserem Fall aus. Sicherlich gibt es noch Möglichkeiten, solche Methoden zu verbessern. Risiken messen und prognostizieren kann sehr kompliziert werden. Das grundlegende Prinzip ist jedoch entscheidend. Risiko bezieht sich auf Wertveränderungen über einen Zeitraum. Aus diesem Grund kann die Frage im Titel so einfach nicht beantwortet werden.   Fazit Zum Grundverständnis für Ihr Trading müssen Sie folgendes wissen: Zunächst einmal sollten Sie zwei Ebenen betrachten. Es gibt die Positionsebene und die Portfolioebene. Letzteres fasst alle Ihre offenen Positionen inklusive des Cash-Bestands als eine Einheit zusammen. Berechnen Sie für die einzelnen Positionen, als auch für das gesamte Portfolio Risikokennzahlen bezüglich der Volatilität. Setzen Sie sich für die entsprechenden Parameter Ziele und Grenzen. Managen Sie Ihr Risiko aktiv. © Gustavo Frazao/Shutterstock.com

Read more

Ist ein Stop Loss überhaupt wichtig für mein Trading?

Angenommen, Sie steigen morgens in ihr Auto und stellen fest, dass die Bremse auf einmal fehlt. Würden Sie überhaupt losfahren? Im Trading gibt es zwei Arten von Stop Loss. Zum einen den Wert, den Sie festlegen und zum anderen den Wert, bei dem ihr Broker die Positionen automatisch schließt, auch Margin-Call genannt. Der Unterschied ist relativ simpel. Einen Stop Loss können Sie festlegen, den Margin-Call bestimmt ihr Broker und lässt Ihnen keine Wahl. Nehmen wir als Beispiel an, Sie haben 1.000 € als Kapital zum Handeln. Ihr Broker legt den Margin-Call bei einem Margin-Level von 50 % fest. Sie eröffnen eine Position mit 1.000 € Margin und diese läuft ins Minus. Bei einem Verlust von 500 € wird ihr Broker die Position automatisch schließen, da ihr Margin-Level die Grenze erreicht hat. Mit einem Stop Loss können Sie die Position vorher schließen lassen und den Verlust beispielsweise auf 100 € beschränken. Wie funktioniert ein Margin-Call? Rein theoretisch können beim Trading Verluste in unbegrenzter Höhe entstehen. Da kein Trader über unbegrenztes Kapital verfügt, muss ein Broker sich anderweitig absichern. Zu diesem Zweck wird ein Margin-Level berechnet. Dieses setzt sich zusammen aus Ihrer Equity und der Margin, die für Ihre Positionen hinterlegt ist. Der Broker legt nun einen Wert fest, bei dem er das Margin-Level für zu bedenklich hält und seinen Margin-Call ausführt. Hierbei werden der Reihe nach Ihre Positionen zwangsgeschlossen, um den Verlust auf Ihre Einlagen zu begrenzen. Die Grafik verdeutlicht, wie es zu einem Margin-Call kommt. Die Equity (Balance +- offene Positionen) fällt, die Marginanforderung bleibt jedoch gleich, da die Positionen nicht verändert werden. Das Margin-Level sinkt dementsprechend, bis es den Wert erreicht, an dem Ihr Broker einschreitet, um im Endeffekt zu verhindern, dass Sie Schulden machen. In diesem Beispiel würde ihr Verlust durch den Margin Call 500 € betragen, also 50 % des Accounts. Hätten Sie stattdessen einen Stop Loss gesetzt, hätten Sie den Verlust auf beispielsweise 100 € begrenzen können, ergo 10 % des Accounts. An dieser Stelle der Hinweis, dass nicht jeder Broker den Margin-Call bei 50 % ausführt. Manche lassen 20 % zu, andere schreiten schon bei 100 % ein. Wie funktioniert ein Stop Loss? Ein Stop Loss ist im Grunde nichts anderes, als ein optionaler Parameter zu einem Handelsauftrag, welcher zwangsläufig aus vier Angaben bestehen muss, nämlich dem Symbol, der Positionsgröße, dem Einstiegskurs und der Richtung, sprich Long oder Short. Zusätzlich können Sie einen Take Profit und Stop Loss setzen. Der Einstiegskurs legt fest, zu welchem Kurs Sie in den Markt einsteigen. Der Take Profit bestimmt den Kurs, an dem die Position automatisch geschlossen werden soll, um den Gewinn zu realisieren. Ein Stop Loss ist das Gegenteil und bestimmt den Kurs, zu dem Sie aus dem Markt aussteigen möchten, um den Verlust zu begrenzen, falls Ihre Einschätzung der Marktentwicklung falsch lag. Warum ist ein Stop Loss wichtig für mein Trading? Wie bereits verdeutlicht wurde, ist Trading ohne Stop Loss ohnehin nicht möglich. Der Unterschied zum Margin-Call ist lediglich, dass Sie selber festlegen können mit welchem Verlust Sie die Position schließen. Sie könnten ebenfalls auf den Stop Loss Parameter verzichten und die Position von Hand schließen, bevor Sie vom Broker geschlossen wird. Hierbei spielt allerdings die Psychologie eine große Rolle. Jeder Trader hat unterschiedliche Vorstellungen, ab wann ein Verlust „zu groß“ ist. Dies ist nicht nur abhängig von dem verfügbaren Kapital, sondern auch von Ihrer persönlichen Einstellung zu Geld und Risiko. Wenn es zudem beim Trading an Disziplin mangelt, können Emotionen ins Spiel kommen. Diese sind beim Trading meist „tödlich“. Der Ablauf könnte wie folgt aussehen: Sie gehen in einem Währungspaar Long, da Sie denken, der Kurs muss steigen. Die Position läuft einige Pips ins Plus und alles sieht nach einem profitablen Trade aus. Der Markt dreht wieder um und die Position läuft ein einige Pips ins Minus. Sie denken sich „Naja, das wird schon“ und lassen die Position laufen. Nach einigem Hin und Her zwischen Gewinn und Verlust entschließt sich der Markt letztendlich dazu, fallende Kurse anzustreben und die Position läuft weiter ins Minus. Ohne Stop Loss wird die Position solange weiter ins Minus laufen, bis Ihr Broker sie zwangsschließt. Ebenfalls wird Ihre Einstellung dazu, wie vertretbar der Verlust ist, sich schlagartig ändern. Während Sie bei 10 € Verlust noch gedacht haben „Nicht so dramatisch, das gehört dazu!“, ist bei 100 € Verlust vermutlich schon eher ein „Der Markt muss jetzt aber langsam umdrehen!“ angesagt. Bei 200 € Verlust sind Sie dann bei „Ich lasse den Trade laufen, bis sich der Markt erholt…“ und bei 400 € Verlust machen Sie sich Vorwürfe, warum Sie nicht schon längt ausgestiegen sind. Ihren Broker wird es wenig interessieren, ob Sie Geld verlieren. Dieser schließt die Position, wenn ihm das Risiko zu groß wird. Sie hingegen haben freie Wahl, wann Sie aussteigen. Ein Stop Loss beim Trading hat also mehrere Aufgaben. Zum einen lässt sich damit der Verlust auf ein vorher definiertes Limit begrenzen. Idealerweise legen Sie diesen Wert zu Beginn des Trades fest, bevor irgendwelche Emotionen oder irrationale Entscheidungen ihren Einfluss nehmen können. Ob es sich bei dem Stop Loss nun um einen festen Wert handelt, einen Prozentwert des Kapitals oder irgendetwas dazwischen spielt keine Rolle. Sie legen zu Beginn fest, wann Sie aussteigen und übergeben Ihrem Broker diesen Auftrag mit dem Stop Loss Parameter. Sie wissen also von Anfang an, dass Sie Betrag X verlieren, wenn Sie falsch liegen. Zum anderen, was vermutlich der viel wichtigere Faktor ist, schützen Sie sich damit vor Emotionen. Dem Stop Loss Parameter ist völlig egal, wie hoch der Verlust ist. Sobald der angegebene Kurs erreicht wird, wird die Position geschlossen, vorausgesetzt natürlich, Sie haben den Parameter zwischenzeitlich nicht verändert, womit wir auch im Knackpunkt der Fragestellung angelangt sind.   Ist ein Stop Loss überhaupt wichtig für mein Trading? Ein Stop Loss ist nichts weiter, als ein Werkzeug, dass Ihnen beim Handeln die Möglichkeit gibt, Verluste zu beschränken, unabhängig davon, ob Sie gerade den Markt verfolgen oder nicht. Der Parameter gibt Ihrem Broker eine Anweisung, die er ausführt, wenn die Bedingungen erfüllt sind. All…

Read more

Aktienhandel: Orderarten- und Orderzusätze

Mit der Aufgabe einer Order erteilt der Händler dem Broker den Auftrag, eine Position zu eröffnen oder zu schließen. Unter welchen Bedingungen diese Position eröffnet beziehungsweise geschlossen werden soll, kann vom Trader näher definiert werden. Welche Orderarten- und Orderzusätze dem Händler zur Verfügung stehen, können sowohl vom gewählten Finanzinstrument und von der Börse als auch von der Plattform, über die gehandelt wird, abhängen. Vor allem wenn im kurzfristigen Zeitfenster agiert wird oder wenn Werte gehandelt werden, die eher als illiquide gelten, stiftet es Sinn, sich mit den Orderarten und Orderzusätzen gezielter zu beschäftigen. Bei Aktien gibt es zum Beispiel deutliche Unterschiede hinsichtlich der Liquidität. Hier ist es auf jeden Fall von Vorteil, die zur Verfügung stehenden Optionen zu kennen und anwenden zu können. Die Limit-Order – in illiquiden Märkten ein vorteilhafte Möglichkeit zur Positionseröffnung Limit-Orders können vor allem in illiquiden Märkten eine vorteilhafte Möglichkeit zur Eröffnung einer Long- oder Shortposition darstellen. Schließlich kann die sogenannte Slippage sich vor allem bei kurzfristig gehaltenen Positionen negativ auf die Profitabilität einer Handelsstrategie auswirken. Mit Limit-Orders besteht die Möglichkeit, Slippage zu verhindern. Bei einem Kaufauftrag vom Typ Limit-Order findet eine Ausführung statt, wenn der Kurs unter einem bestimmten Level liegt. Demgegenüber wird bei einem Verkaufsauftrag vom Typ Limit-Order nur ausgeführt, wenn der Kurs über einem definierten Level liegt. Limit-Orders werden den limitierten Aufträgen zugeordnet. Als Nachteil dieser Ordervariante kann betrachtet werden, dass die Order unter Umständen überhaupt nicht ausgeführt wird. Für den schnellen Ausstieg aus einer Position ist diese Orderart demzufolge eher nicht geeignet. Market-Orders – für den möglichst schnellen Ein- und Ausstieg Im Gegensatz zu Limit-Orders stellen Market-Orders unlimitierte Aufträge dar. Das bedeutet, dass der Ausführungskurs nicht unter oder über einem bestimmten Preislevel liegen muss. Im Rahmen einer Market-Order wird zum Ask-Kurs gekauft und zum Bid-Kurs verkauft. Ausgeführt wird hier zum nächstmöglichen Kurs. Das hat den großen Vorteil, dass der Trader in aller Regel sehr schnell zu einem Einstieg oder Ausstieg kommen kann. Diesem bedeutenden Vorteil stellt allerdings das Slippage-Risiko gegenüber. Dieser Slippage-Effekt kann sich vor allem in sehr illiquiden Märkten als größeres Problem herausstellen. Wenn Sie sich bei Ihrer Auswahl an Aktien eher auf sehr umsatzstarke und liquide Titel beschränken, können Sie dieser Problematik merklich entgegentreten. Stop-Buy-Order und Stop-Sell-Order Beim Setzen einer Order vom Typ Stop-Buy wird ein bestimmtes Kauflevel definiert. Die Ausführung der Order geht allerdings vorerst nicht vonstatten. Erreicht der Kurs der Aktie dieses Level, wird die Order in einen unlimitierten Kaufauftrag umgewandelt. Das bedeutet, dass die Ausführung der Order zum nächsten möglichen Kurs bewerkstelligt wird. Auch hier besteht wie bei der konventionellen Market-Order die Slippage-Problematik. Trader nutzen diese Orderoption manchmal, um am Durchbruch eines Widerstandslevels zu partizipieren. Die Stop-Sell bewirkt im Grunde genommen das Gegenteil. Hier wird ein bestimmtes Verkaufslevel bestimmt. Bei Erreichen des Levels wird ein unlimitierter Verkaufsauftrag initiiert. Händler nutzen diese Ordermöglichkeit, um am Unterschreiten eines Unterstützungslevel zu partizipieren. Die Stop-Loss-Order – eine gängige Option, um das Verlustrisiko zu reduzieren Ein wichtiges Element des Risiko- und Moneymanagements ist es, die Verluste zu begrenzen. Die Stop-Loss-Order stellt hier eine gute Möglichkeit dar, um im Verlustfall mit System und geordnet reagieren zu können. Letzten Endes müssen sich viele Trader regelrecht dazu zwingen, eine Position im Verlustfall zu schließen. Die Stop-Loss-Order kann wesentlich dazu beitragen, disziplinierter zu handeln. Auch bei der Stop-Loss-Order handelt es sich um einen unlimitierten Auftrag, was bedeutet, dass die Position zum nächstmöglichen Kurs geschlossen wird. Auch hier besteht natürlich ein Slippage-Risiko – die Liquidität der Aktie ist wesentlich dafür verantwortlich, wie schnell es in letzter Konsequenz zur Ausführung kommt. In diesem Zusammenhang sollte nicht unerwähnt bleiben, dass auch eine Stop-Loss-Order nicht vor Gaps, sprich vor Kurslücken, schützen kann. Dieser Punkt sollte vor allem nicht unbeachtet bleiben, wenn auf Margin mit hohem Hebel gehandelt wird. Mit den Orderzusätzen FOK und AON sollen Teilausführungen vermieden werden Die beiden Orderzusätze FOK und AON stehen für Fill or Kill und für All or None. Beide Zusätze bieten sich an, wenn Teilausführungen vermieden werden sollen. Kann ein Auftrag mit dem Zusatz Fill or Kill nicht ausgeführt werden, wird er gelöscht. Im Gegensatz dazu bleibt eine Order mit dem Zusatz All or None über den ganzen Tag hinweg bestehen. Die Löschung findet hier erst zum Handelsschluss statt. Die Zusätze können unter anderem Verwendung finden, wenn auf die Tradingstrategie es verlangt, die Handelsgebüren möglichst gering zu halten. One Cancels the Other Die Kurzform für den Orderzusatz One Cancels the Other lautet OCO. Er bezieht sich auf eine Gruppe von Aufträgen. Nicht selten handelt es sich bei einer Ordergruppe mit diesem Zusatz um einen Verkaufsauftrag mit definiertem Limit in Kombination mit einer Stop-Loss-Order. Wird die Ausführung einer dieser beiden Orders bewerkstelligt, findet eine Löschung des anderen Auftrags statt. Die If-Done-Order Eine weitere Kombination aus verschiedenen Aufträgen stellt die If-Done-Order dar. Die Anweisung bewirkt, dass die Ausführung der zweiten Order erst erfolgen kann, wenn die erste Order bereits zur Ausführung kam. Orderzusätze vom Typ Trailing Der Orderzusatz Trailing kann auf diversen Plattformen in Kombination mit einer Stop-Loss-Order zum Einsatz kommen. Der Zusatz bewirkt in diesem Fall, dass das Stop-Loss-Level regelmäßig in Richtung des aktuellen Kurses automatisch nachgezogen wird. Es handelt sich hier also nicht um einen fixierten, sondern um einen dynamischen Stop. Wie dieses Level automatisch angepasst wird, kann meist vom Trader selbst bestimmt werden. Zur Auswahl stehen nicht selten sowohl eine prozentuale als auch eine absolute Anpassung. Eine Stop-Loss-Order mit dem Zusatz Trailing kann zum Beispiel im Rahmen einer Trendfolgestrategie zum Einsatz kommen. Immediate or Cancel Der Zusatz Immediate or Cancel beziehungsweise IOC stellt die Bedingung, dass die Order sofort ausgeführt wird. Ist eine sofortige Ausführung nicht möglich, wird der Auftrag gelöscht. Eine Teilausführung ist möglich. Nach der Teilausführung wird der Auftrag allerdings ebenfalls gelöscht. Weitere Ausführungen finden daher nicht mehr statt. MOO beziehungsweise MOC MOO und MOC stehen für Market on Open sowie für Market on Close. Beide Aufträge haben eine hohe Priorität. Sie gehören darüber hinaus zu den unlimitierten Aufträgen. Mit dem Zusatz MOO besteht die Chance, gleich zu Handelsbeginn eine Ausführung zu bekommen. Im Rahmen von diversen Eröffnungsstrategie kann dieser Orderzusatz…

Read more

Trailing Stop als dynamische Reißleine beim Trading

Es gibt grundsätzlich zwei herkömmliche Ansätze von Trades. Handel mit geringem Risiko und dem Wissen, dass ein möglicher hoher Profit mit Seitwärtsbewegungen ausgebremst werden kann. Oder der risikobehaftete Trade mit hohem Gewinnpotential aber auch hohem Verlust bei plötzlichem anhaltendem Kurswechsel. Doch es gibt ein effizientes Instrument, das immer häufiger angewandt wird: Den Gewinn mit dynamischer Reißleine laufen lassen. Mit dem verhältnismäßig jungen Instrument, der Trailing Stop Order können Sie auf hohe Gewinne setzen und gleichzeitig das Risiko gering halten. Eine Trailing Stop Order ist eine nachgezogene Order, die ihrem Wortursprung gemäß wandert, also Ihren gesetzten Ausgangspunkt dynamisch an den aktuellen Kurs angleicht. Damit lassen sich bereits erzielte Gewinne sichern. Die Funktionsweise der Trailing Stops ist einfach und Sie müssen Sie nur einmal festsetzen. Bei einer Trailing Stop Order gibt es zwei Hauptvarianten, mit welcher Sie den Ausstiegswert im Verhältnis zur Kursentwicklung festlegen können, den absoluten und prozentualen Wert.   Trailing Stop Beispiel Wenn Sie zum Beispiel eine Aktie mit einem Einstiegspreis von 50 Euro kaufen und festlegen, dass diese bei einem Verlust von 0,50 Euro verkauft werden soll, dann passiert folgendes: Das Limit liegt zum Zeitpunkt des Kaufs auf 50 Euro minus 0, 50 Euro, also bei 49, 50 Euro. Steigt die Aktie auf 51 Euro, so steigt die Ausstiegslinie automatisch auf 50, 50 Euro. Der Profit von 0, 50 Euro ist dann bereits abgesichert. Steigt die Aktie weiter auf 53 Euro und fällt dann unter den nachgezogenen Ausstiegspunkt, so wird ein Abschluss mit 52, 50 Euro generiert. Diese Rechnung lässt sich beliebig weiterrechnen, solange der Ausstiegspunkt, der stetig nachgezogen wird, nicht erreicht ist. Sie haben also die Möglichkeit, einen hohen Gewinn mit einem stets gleichbleibenden Verlustrisiko von 0, 50 Cent zu generieren. Dasselbe gilt für die prozentuale Festsetzung des Limits. Dieses wird ebenfalls stets zum aktuellen Kurs berechnet.   Welche Vorteile hat eine Trailing Stop Order generell? Eine Trailing Stop Order hat den Vorteil, dass bereits erzielte Gewinne abgesichert werden können, da die Abschlusslinie immer dem aktuellen Kursgewinn nachgezogen wird. Ein weiterer Vorteil ist, dass überraschende Kurseinbrüche abgefedert werden, sodass als Ergebnis immer noch ein Gewinn verbucht werden kann oder im ungünstigsten Fall Ihr festgesetztes Verlustlimit eintritt. In obigem Beispiel wären das 50 Cent. Sie müssen die Trailing Order nur einmal setzen und die dynamische Stop-Loss Order wird automatisch angeglichen und ausgeführt. Ihnen wird die Versuchung erspart, in den Trade mit höherem Risiko einzugreifen oder diesen zu früh abzubrechen.   Vorteil der Trailing Order gegenüber der Stop-Loss Order Auch bei einer Stop-Loss Order kann angegeben werden, ab wann eine Aktie verkauft wird. Aber sie ist statisch. Sie richtet sich nur nach den angegebenen Werten vor dem Einstieg, die während der Order unveränderlich sind. Die Trailing Order ist dynamisch, da sie das Verlustlimit automatisch in Abhängigkeit zum jeweiligen Kurs verändert. Bei anfänglich günstiger Kursentwicklung, die sich zum Verlustkurs wendet, werden Gewinne gesichert. Dagegen sind Gewinne bei der Stop Loss Order verloren, wenn sie das Limit nicht erreicht haben.   Faktoren über die Bestimmung des Verlustlimits Grundsätzlich entscheiden drei Faktoren darüber, wie Sie Ihren Ausstiegspunkt bei einem Trailing Stop wählen sollten. Dabei ist ausschlaggebend, ob Sie kurz-, mittel- oder langfristig handeln. Entsprechend dieser Vorgaben müssen Sie Ihr Verlustlimit setzen. Dabei ist zu unterscheiden, ob Sie dem primären oder sekundären Trend folgen. Bei langfristigen Trades sollten die Vorgaben so großzügig angelegt sein, dass sie dem Trendkanal folgen und Seitwärtsbewegungen, beziehungsweise der Sekundärtrend unberücksichtigt bleiben. Bei kurzfristigen Investitionen sind auch die Seitwärtsbewegungen mit den Sekundärtrends, beziehungsweise Swings zu berücksichtigen. Es ist daher unabhängig von der Trading Art sinnvoll, die jeweiligen Support (Unterstützungslinien) und Resistance Lines (Widerstandslinie) zu betrachten. Des Weiteren ist die Volatilität eines Kurses für die Setzung des Limits von Bedeutung. Ist eine Aktie sehr volatil, muss das Verlustlimit entsprechend hoch gesetzt werden. Der wichtigste Punkt bei der Festsetzung des Ausstiegslimits ist das Kapital, das Sie zu riskieren bereit sind. Und ein letzter Punkt ist die Transaktionsgebühr, die Sie mit einberechnen sollten, welche bei der jeweiligen Handelsplattform anfällt, sofern sie diese spezielle Order anbietet.   Wo greift der Trailing Stop und wo nicht? Das lässt sich pauschal nicht festlegen, denn grundsätzlich hängt der Erfolg von den gesetzten Ausgangsbedingungen ab. Allerdings wird eine Trailing Stop Order besonders bei zwei Arten von Kursentwicklungen an Effektivität verlieren. Bei sehr volatilen Kursen in kurzen Intervallen müsste das Verlustlimit großzügig gesetzt werden, was allerdings das Verlustrisiko erhöhen würde. Eine weitere ungünstige Konstellation ist eine laterale Kursentwicklung, die sich über eine längere Phase hinzieht. Günstig für Trailing Stop Orders sind Kursentwicklungen mit stabilen Trends, da sie einen hohen Profit ermöglichen. Insgesamt ist diese Order ein zeitgemäßes Instrument, das Trades sicherer macht und gleichzeitig ermöglicht, Gewinne laufen zu lassen. Immer mehr Trader tendieren zu weniger risikobelastetem Handel. Daher werden Trailing Stop Orders auf immer mehr Trading-Plattfomen angeboten.   Bildmaterial: © Gustavo Frazao/Shutterstock.com; © PTstock/Shutterstock; © Syda Productions / Shutterstock.com

Read more

Orderarten beim Forex Trading

Der Markt für den internationalen Devisenhandel basiert auf einem weit verzweigten Netz an Kontakten und Verbindungen. Elektronische Handelswege werden von Brokern und Banken genutzt um rund um die Uhr auf der ganzen Welt Devisenströme zu bewegen. Der Devisenmarkt wird als Foreign Exchange, kurz Forex, bezeichnet. Die großen Bankhäuser geben Devisenkurse entsprechend der gehandelten Geldmengen an. Die Broker sind das Verbindungsglied für Kauf und Verkauf von Devisen. Als Devisen gelten nur Sichteinlagen und kurzfristige Terminpapiere. Anlagen mit längeren Laufzeiten und Bargeld, das auch als Sorten bezeichnet wird, gelten nicht als Devisen. Der Devisenhandel dient international agierenden Unternehmen als Grundlage für die finanziellen Transaktionen. Währungen, die besonders häufig gegeneinander getauscht werden, haben den Namen Majors. Die Gewinne und Verluste am Devisenmarkt ergeben sich durch die Zinsunterschiede der transferierten Devisen. Im Devisenhandel gibt es verschiedene Orderarten. Market Order für aktuelle Geschäfte Für alle Kunden am Forex-Markt, die einen direkten Auftrag vergeben müssen, sind die Market Orders die richtige Wahl. Jede Market Order wird vom Forex Broker unmittelbar nach Auftragsvergabe ausgeführt. Der Broker nimmt den Auftrag entgegen und leitet ihn unverzüglich an eine Bank weiter. Ein Kaufauftrag wird zum laufenden Ask-Kurs abgewickelt. Der Kunde erhält seine gewünschten Devisen zu dem Preis, den der Verkäufer verlangt. Für den Verkäufer ist der Ask-Kurs der Bid-Kurs. Die Differenz zwischen Ask und Bid ist der Gewinn, der an der Forex den Namen Spread hat. Dieser Spread ist für viele Broker die Haupteinnahmequelle. Die Position der Devisenbewegung wird bei der Market Order unverzüglich geöffnet und geschlossen. Unmittelbar nach dem Abschluss der Transaktion steht der Spread fest. Die Market Order sorgt für finanzielle Unabhängigkeit, Freiheit und Mobilität im Devisenhandel. Limit Order im Devisenhandel Der Begriff Limit Orders bezeichnet Aufträge, die von einer Bedingung abhängen. Nur bei Eintreffen dieser Bedingungen soll der Auftrag ausgeführt werden. Daher eignen sich die Limit Orders für Transaktionen, die keine Eile haben. Als Limit können Mindestverkaufspreise oder maximale Kaufpreise festgelegt werden. In der Regel sind die erwarteten Maximalpreise unter dem Marktniveau angesetzt. Die Limits für den Verkaufsauftrag müssen einen Mindestgewinn ergeben. Sobald der gewünschte Kurs am Devisenmarkt bei einem der handelnden Bankhäuser angeboten wird, wird auch automatisch die Limit Order ausgeführt. Die Limit Orders sind eine gute Option, um auch unvorhergesehene vorteilhafte Kurse zu nutzen, soweit finanzielle Kapazitäten beim Auftraggeber vorhanden sind. Ein Limit ist unabdingbar. Daher gibt es immer wieder Limit Orders, die nicht ausgeführt werden. Sind die Vorstellungen vom Kurs, die sowohl Käufer als auch Verkäufer haben können, völlig unrealistisch, so findet keine Order statt. Kenntnisse vom Marktniveau können Enttäuschungen verhindern. Dennoch ist die Limit Order ein praktisches Instrument für Investoren. Stop Order als Buy und Sell Version Auch die Stop Order unterliegt wie die Limit Order einer Bedingung. Im Gegensatz zur Limit Order wird beim Stop Buy Auftrag gekauft, wenn der Preis für die gewünschten Devisen über einer bestimmten Kursgrenze liegt. So können steigende Devisenkurse genutzt werden. Der Limit Buy Auftrag wird ausgeführt, wenn der Preis unter eine bestimmte Kursmarke fällt. So können größere Verluste verhindert werden. Stop Loss Order schützt vor Verlusten Die Stop Orders haben auch den Beinamen Stop Loss Order, denn sie sollen in jeder Richtung der finanziellen Transaktion vor Verlust schützen. Bei den Long Positionen sind die Stop Sell Orders sinnvoll. Bei den Short Positionen werden in der Regel Stop Buy Orders vereinbart. Take Profit Order für gute Gewinne Eine Take Profit Order wird vom Auftraggeber an den Broker gegeben, wenn ein möglicher Gewinn sicher eingehandelt werden soll. Doch diese Order kann nur im Falle der passenden Kurse Sinn machen. Im Unterschied zu den Stop Loss Orders sind die Take Profit Orders auf Gewinne und nicht auf Verluste fokussiert. So können Gewinne auch gerettet werden, bevor der Kurs sich wieder verändert. Trailing Stop für sichere Gewinne Ein Trailing Stop wird als Stop Loss bei günstigem Kursverlauf als dynamische Gewinnsicherung in den Auftrag eingebaut. Die Long Positionen kennen die Anpassung nach oben, die Short Positionen werden bei sinkenden Kursen nach unten angeglichen. Die festgelegten Stop Limits werden automatisch nachgezogen und bieten daher eine auf die Order begrenzte Absicherung ohne Marktbeobachtung. Der Trailing Stop wird von Brokern mit der Defintion ‚Verluste begrenzen und Gewinne laufen lassen‘ umschrieben. Orderarten Fazit Obwohl dies nur wenige Namen im Rahmen der Auftragsvergabe für eine finanzielle Transaktion im Devisenhandel sind, kann eine einzige Entscheidung über Gewinn und Verlust entscheiden. Die Orderarten helfen den Markt zu regulieren und ermöglichen den Brokern, Banken, Kunden und Unternehmern individuell nach ihren finanziellen Möglichkeiten am Markt flexibel teilzunehmen. Dennoch steckt hinter jeder Orderart ein anderer Mechanismus. Broker und Kunden, die den Markt nicht rund um die Uhr beobachten können, haben mit den Limit Orders und den Stop Orders interessante Instrumente in der Hand. Sie sind die Grundlage vieler Strategien, die am Devisenmarkt verfolgt werden. Die Kenntnisse der Analysen, des Marktgeschehens und der Zinspolitik der Länder erleichtert den gezielten Einsatz der verschiedenen Orderarten an der Forex.

Read more