Der Markt heute

7 mögliche Desaster für die Weltwirtschaft in 2019

Das beste hoffen, das schlimmste erwarten – diese Redensart könnte nicht aktueller sein, wenn wir auf 2019 und die globalen Märkte in ihrem seit zehn Jahren anhaltenden Bullenmarkt schauen. Nach einem starken globalen Wachstum und einem geringeren politischen Risiko im Jahr 2017 zeichnete 2018 ein weniger freundliches Bild. Ist für 2019 Ärger vorprogrammiert? Lesen Sie in diesem exklusiven Bericht von XTB, welche sieben wesentliche Faktoren in den nächsten 12 Monaten für die Weltwirtschaft ein potenzielles Risiko darstellen könnten. Wir hoffen zwar, dass diese Risiken nicht eintreffen werden, Anleger und Händler sollten jedoch wachsam sein und entsprechend reagieren.   1. Italexit Italien ist eine Risikoquelle für Europa und die Weltwirtschaft. Italien hat die zweithöchste Verschuldung gemessen am BIP, nominal ist die Verschuldung jedoch die höchste. Die Italiener wählten eine populistische Regierung, die das Land wiederbeleben will. Maßnahmen – wie Mindesteinkommen oder ein niedrigeres Rentenalter – können wenig zur Wachstumssteigerung beitragen, könnten aber die Verschuldung erhöhen. Sollte sich das globale Wachstum verlangsamen, könnte Italien in eine Rezession stürzen. Ein Anstieg der Anleiherenditen auf die Höchststände dieses Jahrzehnts würde zu 65 Mrd. EUR an Schuldendienstkosten pro Jahr führen. Dies könnte fatale Folgen haben. Italien ist zu groß, um von Deutschland gerettet zu werden und könnte aus der Eurozone gedrängt werden. Die EZB hat viel weniger Munition als 2012 und Italien ist ein wichtiger Handelspartner für die meisten Länder der Eurozone. Obwohl unser langfristiges Modell darauf hindeutet, dass der US-Dollar überbewertet ist, könnte eine erneute Eurokrise dazu führen, dass der EURUSD bis zur Parität sinkt.   2. Handelskonflikte Als Donald Trump erklärte, dass Handelskonflikte gut und leicht zu gewinnen seien, während er Zölle auf Stahl und Aluminium ankündigte, setzte er die Weichen für eine Eskalation mit China. Da die US-Importe aus China rund fünfmal so hoch sind wie umgekehrt, sind die unmittelbaren Auswirkungen im Fernen Osten stärker zu spüren. Der chinesische Aktienmarkt fiel um über 20% und befindet sich damit im Bärenmarkt. Trotz Trumps Behauptungen stellen diese Maßnahmen jedoch ein sehr reales Risiko für die US-Wirtschaft dar und könnten durchaus zu einer Phase der Stagflation führen. Die Zölle werden die Inputpreise erhöhen und die Nachfrage dämpfen, was zu einer höheren Inflation und einem langsameren Wirtschaftswachstum führen kann. Dies wiederum würde die Fed unter Druck setzen, die Zinsen weiter und schneller anzuheben, was wiederum negativ für Aktien wäre. Im August 2018 wurde der bisherige Rekord der 90er Jahre gebrochen, für US-Aktien ist dies mit 116 Monaten ohne 20%-Korrektur aktuell der längste Bullenmarkt der Nachkriegszeit. Was die Auslöser betrifft, die diesen Lauf beenden könnten, so gibt es keine größere Bedrohung als einen Handelskrieg zwischen den USA und ihrem größten Handelspartner China.   3. Nahostkonflikt Der Ölpreis hat enorme Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte. Der Ölpreis sank in der zweiten Jahreshälfte 2018, aber es wäre naiv, das Konfliktrisiko im Nahen Osten sowie seine Auswirkungen auf die Rohstoffpreise zu vernachlässigen. Donald Trump hat beschlossen, aus dem Atomabkommen auszusteigen und Sanktionen gegen den Iran zu verhängen. Dies könnte – wie von 2011 bis 2015 – zu einem ähnlichen Rückgang der Produktion und der wirtschaftlichen Ausgrenzung des Iran führen. Aber was ist, wenn Trump die Exporterlöse auf Null drücken will? Der Iran könnte zu seinem Atomprogramm zurückkehren wollen, das zu einer militärischen Aktion der USA in dieser Region führen könnte. Es ist erwähnenswert, dass der Iran den Ölfluss durch die Straße von Hormus kontrolliert, die für etwa 30% der weltweiten Ölströme verantwortlich ist. Die mögliche Blockade wird nicht nur zu einem spektakulären Anstieg der Ölpreise führen, sondern auch zu einem erneuten Ausbruch möglicher internationaler Konflikte. Ein Anstieg der Ölpreise auf 100 USD wäre in diesem Fall nicht unmöglich und könnte katastrophale Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben, insbesondere in Verbindung mit Handelskonflikten, verlangsamendem Wachstum und höheren Zinsen.   4. Politische Unruhen Politische Risiken sind für Schwellenländer besonders wichtig, und 2018 war ein sehr gutes Beispiel dafür. Eine diplomatische Krise in der Türkei führte dazu, dass USDTRY zwischen Februar und August um 90% in die Höhe schoss, Wahlbedenken führten zu einer USDBRL-Rallye von 35% zwischen Januar und September und USDMXN erlebte 2016 aufgrund des Aufstiegs von Trump eine Rallye von 30%. Diese Risiken könnten 2019 wieder auftauchen, da 6 von 7 Währungen der Schwellenländer einem direkten oder indirekten Wahlrisiko ausgesetzt sein werden. Russland scheint auf dieser Liste ganz oben zu stehen. Südafrika stellt ebenfalls ein potenzielles Risiko dar: Ein Sieg der ANC könnte, wenn es um eine „Landreform“ geht, das Bankensystem und die lokale Währung schädigen. Wenn die Einmischung in die ukrainischen Wahlen zu militärischen Auseinandersetzungen führt, werden weitere Sanktionen der EU und der USA folgen. Ein Verlust von Macri in Argentinien gegen die sozialistischen Parteien könnte das Land in eine weitere Krise stürzen, mit Auswirkungen für Brasilien (USDBRL) und Chile (USDCLP). Die Risiken in der Türkei und insbesondere in Polen sehen günstiger aus. Dies sind jedoch zwei wichtige Schwellenwährungen, sodass Händler auch diese im Auge behalten sollten. >> #5 bis #7 jetzt im Spezialreport weiterlesen Bildnachweis: © artisticco – stock.adobe.com

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Wie geht es weiter? Drei Szenarien für US-Aktien

In unserer Facebook-Gruppe haben wir bereits am 1. Oktober – drei Tage vor dem Beginn des Abverkaufs – darauf hingewiesen, dass sich der Bullenmarkt in keiner guten Verfassung befindet. Dazu haben wir in diesem Artikel vor zwei Wochen gezeigt, wie drei wichtige vorausschauende Aktiengruppen auf eine Fortsetzung der Korrektur hinweisen. Vom Jahreshoch ausgehend ist der S&P 500 aktuell 8,8% im Minus. Im Dow Jones 30 sind es 7,7% und im Nasdaq 100 ganze 11,7%. Der Bullenmarkt scheint nach vier Wochen fallender Kurse vergessen zu sein. Ist das der neue Normalzustand oder können wir mit einer Rückkehr zu stetig steigenden Kursen rechnen? Wir haben drei Szenarien für eine mögliche Entwicklung der US-Aktienmärkte erstellt.   Szenario #1: US-Aktien erholen sich (dank Apple) und setzen den langfristigen Aufwärtstrend fort Dieses Szenario könnte schon am Donnerstag mit den Quartalszahlen von Apple ausgelöst werden. Apple ist das letzte Unternehmen der FAANG-Aktien, das in dieser Berichtssaison Zahlen veröffentlicht. Das Schwergewicht in wichtigen Indizes könnte die nächste Erholungsbewegung antreiben. Apple macht 4% im S&P 500 aus, 6% im Dow Jones 30 und 13% im Nasdaq 100. Da das Unternehmen vergleichsweise günstig bewertet ist, dürfte eine Rally der Apple-Aktie nachhaltig sein. Ein für die Republikaner positives Wahlergebnis in den US Midterm Elections am 6. November könnte die Aktienmärkte zusätzlich befeuern. Damit wäre die Handlungsfähigkeit der Regierung vorerst wieder sichergestellt. Selbst die Tatsache, dass nach der Wahl ein großes Stück Unsicherheit beseitigt wurde, dürfte die Märkte positiv stimmen.   Szenario #2: Die Märkte bleiben volatil und korrigieren weiter nach unten Wenn Trump bis Dezember keine Einigung im Handelsstreit mit China treffen kann, und die US-Notenbank unbeirrt mit ihren Zinsanhebungen voranschreitet, dürften die US-Aktien auf Jahressicht im Minus bleiben. Ein Ausgang der US-Wahlen, bei dem die Demokraten den Kongress und eventuell sogar zusätzlich den Senat beherrschen, dürfte die Fortsetzung der Trump-Politik massiv erschweren. Das wäre negativ für den Aktienmarkt. Schließlich sind noch einige wirtschaftsfreundliche Deregulierungen geplant. Die Abwärtsziele im S&P 500 wären der Bereich von 2500 bis 2550. Das Jahrestief im Februar dürfte erneut getestet werden. Dabei könnte sich der mittelfristige Abwärtstrend selbst verstärken. Die fallenden Aktien würden früher oder später die Konsumentenstimmung negativ beeinflussen und damit direkte Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Für Trader dagegen ist die hohe Volatilität die beste Umgebung. Zwischenzeitliche Erholungsversuche bieten immer wieder Gelegenheit für Short-Trades.   Szenario #3: Ein Crash unterbricht den langfristigen Bullenmarkt Dies ist das unwahrscheinlichste Szenario. Aber es nicht unmöglich. Auch in einer Phase des Wirtschaftswachstums gab es in der Vergangenheit immer wieder starke Kurseinbrüche. Diese hielten jedoch nur wenige Woche an und gingen anschließend wieder in den Bullenmarkt über. Jedes Mal waren es exzellente Kaufgelegenheiten. Beispiele dafür sind der Crash im Herbst 1987, der Abverkauf von Technologie-Aktien 1998 oder der Flash-Crash im August 2015. Das erste Szenario können wir noch nicht bestätigen. Solange das Wahlergebnis und die Gespräche mit China für hohe Unsicherheit sorgen, dürfte die Volatilität hoch bleiben. Erst wenn sich der S&P 500 über einem Level von 2710 stabilisiert, sehen wir grünes Licht für eine weitere Erholung.

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Charts der Woche: 3 Warnsignale für eine Fortsetzung der Korrektur

In Charts der Woche schauen wir uns regelmäßig wichtige Märkte im Fokus an. Diesmal beobachten wir, wie einige vorausschauende Märkte eine negative Vorgabe für die Richtung an den großen Börsenindizes geben. Droht damit ein größerer Abverkauf der US-Aktien?   Warnsignal #1: Die Semiconductor-Industrie führt den Nasdaq 100 nach unten Halbleiter (Semiconductors) werden dort verbaut, wo Elektronik im Spiel ist – also fast überall. Damit ist die Nachfrage nach Halbleitern ein Frühindikator für die Nachfrage nach Technologie-Produkten und letztendlich die gesamte herstellende Industrie. Werden also Semiconductor-Aktien verkauft, ist dies kein gutes Signal für einen Bullenmarkt. Wir vergleichen den Kurs der Semiconductor-Industrie mit dem Nasdaq 100. Die Underperformance der Semiconductor-Industrie (gelbe Linie im Chart) ist seit Juli zu beobachten und dem jüngsten Abverkauf der großen Technologie-Aktien vorangegangen. Die 1-Jahres-Performance dieser Industrie beträgt nur 2,05%, während der Nasdaq 100 im gleichen Zeitraum um 16,65% zugelegt hat. Während der Nasdaq 100 letzte Woche kein neues Monatstief erreicht hat, handelt die Semiconductor-Industrie auf einem neuen Monatstief.   Warnsignal #2: Small-Cap Aktien deuten auf einen schwachen Bullenmarkt hin In den letzten Phasen eines Bullenmarktes gehören die Large-Cap Aktien zu den Outperformern. Kleinere Unternehmen sind zyklischer, und damit die risikoreichere Anlage. In einer Abkühlung der Wirtschaft werden sie als erstes verkauft. Das der S&P 500 schon seit zwei Monaten den Small-Cap Index Russell 2000 deutlich outperformt, spricht nicht gerade für eine gesunde Verfassung des Aktienmarktes. Genauso wie der Russell 2000 den S&P 500 Mitte des Jahres zu neuen Rekordhochs geführt hat, könnte der schwache Small-Cap Index jetzt einer Fortsetzung des Abverkaufs im S&P 500 vorausgehen. Das Jahreshoch im Russell 2000 erfolgte einen ganzen Monat vor dem des S&P 500. Ein Ratio-Chart (Russel 2000 relativ zum S&P 500) verdeutlicht den Zusammenhang noch besser. Ein steigendes Ratio steht für eine Outperformance der Small-Cap Aktien.   Warnsignal #3: Zyklische Sektoren werden verkauft Dass sich Investoren defensiv positionieren, können wir auch an der Sektor-Rotation von zyklischen hin zu defensiven Sektoren beobachten. In der vergangenen Woche hat beispielsweise der Konsumgütersektor (zyklisch) mit minus 1,97% negativ performt. Basiskonsumgüter (defensiv) haben dagegen 4,27% erzielt. Zwei Indizes, die die Performance von zyklischen und defensiven Aktien besonders treffend repräsentieren, sind der Dow Jones Transportation (Transportunternehmen) und der Dow Jones Utilities (Versorgungswirtschaft) Index. Während der Transportation Index mit 3,34% seit Jahresbeginn im Minus ist, hat der Utilities Index ein Plus von 4,27% erreicht. Der Dow Jones Industrial Average (Dow Jones 30) liegt mit 2,50% dazwischen. Über die letzten zwei Wochen ist der Utilities Index klarer Outperformer. Damit wählen Investoren momentan Aktien, die sich in einem Wirtschaftsabschwung relativ stabil verhalten – ein weiteres Zeichen für ein Ende des Bullenmarktes. Solange die oben genannten Märkte auf eine Fortsetzung der Korrektur hinweisen, positionieren wir uns entsprechend defensiv und verkaufen auf Erholungsversuchen. #STR Bildnachweis: ©Sergey Tarasov – stock.adobe.com

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Das sagt Trading-Milliardär Stanley Druckenmiller über Trading, die nächste Finanzkrise und Zentralbankpolitik

In einem 90-minütigen Interview auf Real Vision gibt uns der legendäre Trading-Milliardär Stanley Druckenmiller einmalige Einblicke in seinen Trading-Prozess, sowie einen Hinweis auf die nächste Finanzkrise. Selbst wenn Druckenmiller ein Milliarden-Portfolio verwaltet –  auch private Trader und Investoren können von ihm wertvolle Lektionen für das Reich werden an der Börse lernen. Stanley Druckenmiller hat bewiesen, dass es für Trader im Verdienst keine Grenze nach oben gibt. Über einen Zeitraum von 30 Jahren hat er eine unglaubliche Performance von 30% jährlich erzielt – und das auf einem Vermögen von über einer Milliarde. Ein wachsendes Handelskonto muss also nicht unbedingt die Performance schmälern. In diesem Zeitraum hat er kein einziges Jahr im Verlust beendet. Von 120 Quartalen waren nur fünf negativ. Mit einem Vermögen von 4,8 Milliarden steht Druckenmiller auf der Forbes-Liste. Bemerkenswert ist, dass Druckenmiller rund 70% seines Vermögens in hochliquiden Märkten gemacht hat. Das sind für ihn der Forex- und der Anleihemarkt. Damit sind seine Trades weitgehend auch für private Trader umsetzbar. Ein Gegenbeispiel sind Investoren wie Carl Icahn (oder auch Warren Buffet in seiner Anfangszeit), der über große Anteile in Unternehmen Einfluss auf das Management nimmt, und damit eine Überrendite erzielt. Im Folgenden besprechen wir Druckenmillers Herangehensweise im Trading und werfen schließlich einen Blick auf seine aktuelle Einschätzung der Finanzmärkte – eine „Crash-Prophezeiung“.   Vor jedem Trade steht ein fundamentales Verständnis der Finanzmärkte Im Trading-Prozess von Druckenmiller spielen Fundamentaldaten eine große Rolle. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der Makro-Zusammenhänge. Damit tradet er keinesfalls nur nach Price Action (Traden durch Beobachtung der Preisentwicklung) und Charttechnik. Sein umfassendes Verständnis fundamentaler Zusammenhänge auf einer Makro-Ebene hat ihn in der Vergangenheit immer wieder große Kursbewegungen rechtzeitig antizipieren lassen. Im Interview erzählt Druckenmiller von einem seiner besten Trades. Zum Zeitpunkt des Trades im Jahr 2000 hatte der Nasdaq Index bereits deutlich von seinem damaligen Rekordhoch während der Dotcom-Blase korrigiert. Die erste Korrektur ging jedoch nicht sofort in den finalen Abverkauf über. Der Index schien sich stattdessen wieder bis zum Rekordhoch erholen zu wollen. Folgendes fiel Druckenmiller dabei ins Auge (siehe Chartbild unten, Juli-Okt 2000): Die Aktienrally wurde von einem steigenden Ölpreis und einem aufwertenden US-Dollar begleitet. Ein solches Szenario spricht für eine negative Entwicklung der Unternehmensgewinne. Trotzdem war die US-Notenbank zu diesem Zeitpunkt noch hawkish gestimmt. Die zweijährigen US-Renditen lagen bei 6.0%! Druckenmiller rechnete damit, dass die Zinsen früher oder später den negativen Wirtschaftsausblick reflektieren würden. Sein Trade bestand darin, zwei- und fünfjährige US-Treasuries zu kaufen. Wir erinnern uns: Anleihen bewegen sich entgegengesetzt zu Zinsen. Die Effective Federal Funds Rate fiel schließlich innerhalb eines Jahres von 6.40% im Dezember 2000 auf 1,80%. Die zweijährigen Zinsen erreichten 1.10% im Juni 2003. Dieser Trade ist ein Beispiel für eine Trade-Idee, die zwar noch nicht vom Chartbild bestätigt wurde, aber aufgrund der überzeugenden fundamentalen Situation bereits umgesetzt werden konnte. Dies hat es Druckenmiller erlaubt, das extrem gute Chance-Risiko-Verhältnis mit einer großen Position auszunutzen – es wurde eines seiner besten Trades. Damit sind wir beim nächsten Punkt.   Die Positionsgröße an der Qualität der Trade-Idee orientieren Das meiste Geld hat Druckenmiller mit wenigen großen Gewinn-Trades verdient. Das waren Trades, die auf einer fundamental begründeten These mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit und idealem Chance-Risiko-Verhältnis beruhen. Aufgrund der hohen Überzeugung für diese Trades konnte Druckenmiller eine entsprechend große Position eingehen. Ein solcher Trade war die berühmte Spekulation auf den Zusammenbruch des britischen Pfunds im Jahr 1992. Man sagt, Druckenmiller sei der Urheber dieser Trade-Idee gewesen, und George Soros soll dafür gesorgt haben, das aus dem Trade eine bemerkenswerte Position wurde. Es gilt also, gute von durchschnittlichen Trade-Ideen zu unterscheiden. Das erfordert ein umfassendes Verständnis der zugrundeliegenden Trade-These. Im Fall von Trades im Währungsmarkt gehört dazu das Wissen um relevante Makro-Faktoren.   Eine heiße Hand im Trading ausnutzen Ein weiterer Faktor, der bei Druckenmiller die Positionsgröße bestimmt, ist die eigene Verfassung im Trading. Anders gesagt: Habe ich heute einen guten oder einen schlechten Tag? Reite ich gerade auf einer Welle von Gewinn-Trades, oder habe ich den Takt zum Markt verloren? Im ersten Fall dürfen größere Risiken und Positionen eingegangen werden. Der Trader handelt in diesem Fall mit dem Markt und hat ein gutes Gefühl für seine Trades. Diese Phase muss ausgenutzt werden. Ein Trader sollte wissen, wann er eine heiße Hand hat. Dagegen erwischt jeder Trader auch einmal Phasen, in denen sich die Verluste häufen und die Trades nicht leicht von der Hand gehen. In diesem Fall muss entsprechend zurückhaltend agiert werden. Dazu gehört, sich nach einem Verlustjahr das Recht auf ein höheres Risikobudget wieder zu erarbeiten – mit kleinen Trades.   So verändern Algorithmen das Price Action Trading Druckenmiller spricht unter anderem davon, wie Algorithmen – kurz: Algos – das Verhalten der Finanzmärkte verändert haben. Er geht so weit, zu sagen, dass die Algos den Rhythmus aus dem Markt genommen hätten. Als Trader achtet er auf Price Action Signale – diese waren in den letzten 35 Jahren eines seiner wichtigsten Werkzeuge im Trading. Wenn beispielsweise ein Kurs aus einer Seitwärtsbewegung ausbricht, kann dies den Beginn eines Trends markieren. Hier würde sich der Trader in Trendrichtung positionieren. Doch dann kommen Trading-Algorithmen ins Spiel: Viele Algos basieren auf Modellen, die Standart-Abweichungen berücksichtigen. Alles, was mehrere Standart-Abweichungen vom „Normal“ abweicht, wird entgegengesetzt gehandelt. Das bedeutet, die Algos setzen auf eine Rückkehr zum Mittelwert und wetten gegen den Trend (oder gegen den Ausbruch). Damit erweist sich das Ausbruchs- oder Trendsignal als falsch für den Trader. Trader dürfen die Macht der Algorithmen nicht unterschätzen. Wer sich nur auf Preisbewegungen verlässt, muss um die Vorgehensweisen der Algos wissen.   In disruptive Industrien investieren Druckenmiller hat schon vor einigen Jahren seine Vorliebe für große Technologie-Unternehmen wie Facebook, Microsoft und Amazon ausgedrückt. Dabei investiert er in diese Unternehmen nicht nur deshalb, weil es sich um Momentum-Aktien handelt, die in dieser Phase des Wirtschaftszyklus gut laufen. Druckenmiller ist auch von dem Produkt der Unternehmen überzeugt. Cloud-Computing ist für ihn eine revolutionäre Industrie mit enormen Wachstumspotenzial. Amazon ist einer der aktivsten Unternehmen in diesem Bereich. Bis jetzt haben sich diese Investments wunderbar entwickelt. Außerdem sieht er nach wie vor großes Potenzial…

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Die wichtigsten Charts der Woche: Marktupdate 24.09.2018

Was passiert gerade an den Finanzmärkten? Und welche Trends dürfen Sie nicht verpassen? In diesem Marktupdate schauen wir uns die wichtigsten Themen und Trends an, die aktuell die Märkte bewegen.   Aktien Global   Aktien USA Letzten Freitag hat der Large-Cap Index S&P 500 ein neues Rekordhoch markiert – gefolgt von einer negativen Tagesperformance. Damit ist der aktuelle Zugewinn im September mit knapp 1% deutlich über dem Durchschnitt der letzten 20 Jahre für den Monat September. Der untenstehende Saisonalitäten-Chart zeigt die durchschnittliche monatliche Performance der letzten 20 Jahre, sowie den Anteil der positiven Monate. Der Relative-Stärke-Index nährt sich dem überkauften Bereich über 70. Seit Februar ist ein Indexstand Nahe der 70 immer mit einer Korrektur des Aufwärtstrends einher gegangen. Sektor-Performance Ein Blick auf die wöchentliche Sektor-Performance zeigt eine starke Outperformance des Financials- und Materials Sector (Roh-, Hilfs- & Betriebsstoffe). Financials haben von steigenden Zinsen profitiert, während Utilities (Versorgungsbetriebe) davon negativ beeinflusst wurden. Eine Erholung der Rohstoffmärkte hat Materials und Energy gestützt.   US-Dollar Das fundamentale Bild spricht für eine Aufwertung des US-Dollars: Steigende Zinsen, eine boomende Wirtschaft und die höchsten Zinserträge für Staatsanleihen im Vergleich zu anderen Industrienationen. Entscheidend wird hierzu die Notenbanksitzung in den USA am Mittwoch. Wie schätzt sie die Inflationsentwicklung ein? Geht sie von einer Überhitzung der Wirtschaft aus? Wann ist mit weiteren Zinsanhebungen zu rechnen? Offenbar war das Sentiment für alle anderen Währungen gegenüber dem US-Dollar einfach zu negativ – und die einseitige Positionierung musste aufgelöst werden. Dementsprechend haben sich China und Rohstoffe erholt. Haben wir damit das Tief gesehen, oder bleibt es nur bei einer Erholung?   China und Rohstoffe Nachdem der Shanghai Composite Index Anfang der letzten Woche auf ein Level gefallen ist, dass zuletzt 2014 erreicht wurde, folgte der Rebound. Das Wochenplus betrug 4,32%. Ab heute gelten neue Strafzölle für weitere Produkte aus China. Dagegen versucht China, mit einer Stabilisierung des Yuan das Vertrauen in die eigenen Finanzmärkte zu stärken. Kupfer als Indikator für die chinesische Wirtschaftsstärke konnte sich ebenfalls erholen. Auch charttechnisch sieht es nach einer Bodenbildung bei Kupfer aus. Das Tief im August wurde wiederholt bestätigt. Kurzfristig nähert sich Kupfer dagegen bereits dem überkauften Bereich.   Diese Termine im Wirtschaftskalender dürfen Sie nicht verpassen Der Wirtschaftskalender für die kommende Woche ist voller wichtiger Termine. Die Fed hält ihre Zentralbanksitzung und die GDP-Zahlen für Q2 in den USA werden veröffentlicht. Auch in der Eurozone werden wichtige Wirtschaftsdaten bekannt gegeben. Montag USA: Chicago Fed (Aug), Dallas Fed (Sep) Eurozone: Germany: lfo data (Sep) Der Geschäftsklima-Index fiel um 0,2 auf 103,7 Punkte. Ökonomen hatten mit 103,2 Zählern gerechnet. „Die deutsche Wirtschaft zeigt sich stabil, auch wenn die Unsicherheit steigt“, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest zu den Daten. UK:  CBI Industrielle Trendumfrage – Auftragseingang (Sep) Dienstag USA: S&P/CS home price Index (Hauspreisindex, Jul), Consumer Confidence (Verbrauchervertrauen, Sep),  API Rohöllagerbestand Asien: Japan: Protokoll der geldpolitischen Sitzung, BoJ Kuroda Rede Mittwoch USA: Verkäufe neuer Häuser (Aug), FOMC Notenbanksitzung Donnerstag USA: Continuing Jobless Claims (Sep) Initial Job claims, Durable goods orders (Aug), GDP (Q2 final), PCE price (Q2 final), Wholesale Inventories (Aug), Bending Home Sales (Aug), Goods Trade balance (Aug), Kansas Fed Manufacturing (Sep), Fed Speaker Kaplan Eurozone: Monatsbericht der EZB, M3 Money Supply (Aug), Business Confidence (Sep), Consumer Confidence (Sep), Germany: Gfk consumer confidence (Oct), CPI NSA (Sep), CPI Harmonized NSA (Sep) Freitag USA: PCE price index (Aug), Personal Income (Aug), Chicago PMI (Aug) Michigan Sentiment (Sep) Eurozone: Core inflation rate flash (Sep), Inflation Rate flash (Sep) Germany: Unemployment rate (Sep) UK: GDP growth rate (Q2 final) Asien: China: Caixin Manufacturing PMI (Sept) Japan: Tokyo CPI (Sep), Industrial production (Aug), Retail Sales (Aug) Bildnachweis: © athitat – stock.adobe.com

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Abverkauf in den Schwellenländern – wie schlimm ist die Lage wirklich?

Spätestens diese Woche wird man es auch an den Börsenkursen hierzulande gemerkt haben: Die Angst vor einer Krise in den Schwellenländern (Emerging Markets) nimmt stetig zu. Trader, die wichtige Börsenindizes und führende Märkte auf dem Schirm haben, wissen schon lange Bescheid. Rohstoffmärkte, Aktien in China und der US-Dollar haben schon vor einigen Wochen eine sich anbahnende Krise vermuten lassen. Noch ist die Gefahr einer Wirtschaftskrise nur auf die Schwellenländer beschränkt. Aber inzwischen sind auch die Börsen in Europa davon beeinflusst. Schließlich sind Schwellenländer ein wichtiger Absatzmarkt für die Export-orientierten Unternehmen in Europa. In den USA konnten sich die Aktienmärkte dagegen noch relativ stabil halten. In unserem letzten Marktupdate vor ca. einer Woche haben wir erklärt, warum dort die Crash-Gefahr nicht sehr hoch sein dürfte. US-Anleger ziehen ihre Gelder angesichts der globalen Unsicherheit aus ausländischen Märkten ab, und investieren in ihrem Heimatmarkt. Dies ist ein Grund für die Outperformance der US-Märkte. Bevor die US-Märkte ins Wanken geraten, muss sich der Abverkauf in den ausländischen Märkten noch weiter verschärfen. Wie ernst ist die Lage in den verschiedenen Aktien-Märkten tatsächlich? Wir werfen einen Blick auf vielbeachtete Charts und lassen die Kursentwicklung für sich sprechen. Außerdem verschaffen wir uns einen Überblick der wirtschaftlichen Lage.   Abverkauf in den Schwellenländern – wie schlimm ist die Lage wirklich? Das für Schwellenländer repräsentative ETF EEM ist seit seinem Hoch im Januar 2018 20% im Minus. Damit befinden wir uns in einem Bärenmarkt. Aktienindizes in China, die schon vor einigen Wochen in einen Bärenmarkt eingetreten sind, haben ihre Verluste weiter ausgebaut. Man bedenke, dass einige US-Indizes noch vor wenigen Tagen in der Nähe ihres Allzeithochs gehandelt haben. Wie unterschiedlich die Performance verschiedener Regionen doch voneinander abweichen kann! Es lohnt sich, die „richtigen“ Märkte ausfindig zu machen. Die Underperformance gegenüber dem amerikanischen Aktienindex S&P 500 beträgt über die letzten zweieinhalb Jahre mehr als 5%. Seit April haben sich die US-Märkte wieder erholt und sogar neue Allzeithochs markiert. In den Schwellenländern ging es dagegen nur noch bergab.   Ein weiteres ETF, das die Underperformance der Nicht-US Märkte verdeutlicht, ist das Vanguard FTSE All-World ex-US ETF VEU. Hier beträgt die Underperformance über die letzten zweieinhalb Jahre 10%.   In China, der größten Wirtschaftsregion unter den Schwellenländern, sieht es auch nicht besser aus. Dieser Aktienmarkt ist bereits ganze 25% vom Jahreshoch entfernt.   Korrektur oder günstige Kaufgelegenheit? Der aktuelle Wertverfall an den Börsen (USA ausgenommen) ist mehr als nur eine Korrektur. Nicht zuletzt wird dies auch an der Länge des Abverkaufs sichtbar. Folgendes Schaubild von Bloomberg verdeutlicht das Ausmaß der „Korrektur“. Die Zeitdauer des Abverkaufs in Tagen überschreitet in allen drei Asset-Klassen Aktien, Währungen und Anleihen in inländischer Währung bisher dagewesene Korrekturen seit der Weltwirtschaftskrise 2008. Wer die relativ günstigen Kurse als Kaufgelegenheit nutzen will, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er in einen Abwärtstrend hinein kauft. Solange wir keine positiven Signale durch A. ein Ende der US-Dollar Stärke oder B. eine Verbesserung der Wirtschaftslage in den jeweiligen Regionen bekommen, sehen wir von einem Kauf ab.   Was steckt hinter den fallenden Kursen? China hat seit März unter dem Handelsstreit mit den USA zu leiden. Sollte dieser Handelsstreit enden, stehen die Chancen für eine Erholung des Aktienmarktes in China sehr gut. Das würde sich auch auf andere Schwellenländer positiv auswirken. Allerdings ist dies nicht der einzige Faktor, der die Wirtschaft in China ausbremst. Wirtschaftsindikatoren deuten auf eine abnehmende Wirtschaftsleistung hin. Vom weltweiten Abverkauf Anfang Februar ausgehend haben sich die Kurse in China nicht mehr erholt. Eine alle Schwellenländer betreffende Krisengefahr fing mit der Türkei an. Als nächstes kam Argentinien hinzu. Inzwischen ist es so, dass die Wirtschaftskrise in diesen Ländern andere Schwellenländer ansteckt – zumindest deren Finanzmärkte. Investoren und Trader, die Verluste in Ländern wie der Türkei verbuchen, müssen ihre Positionen auch in anderen Ländern reduzieren. Das macht eine Begrenzung der Verluste und Marginanforderungen erforderlich. Auf diese Weise werden auch vermeintlich starke Regionen mit abverkauft. Sofern die Fed mit weiteren Zinsanhebungen voranschreitet, dürfte der US-Dollar erneut an Stärke gewinnen. Ein starker US-Dollar ist das Problem Nr. 1 für Schwellenländer. Ein aufwertender US-Dollar bedeutet für Emerging Market Schuldner, dass diese ihre in USD notierten Schulden teurer zurückzahlen müssen. Zudem reduzieren Zinsanhebungen bzw. ein Ende der ultra-lockeren Geldpolitik – auch abseits der USA – die Liquidität in den Schwellenländern. Wir stellen fest, es hängt mal wieder fast alles von den Zentralbankentscheidungen ab. Dass die USA eine Fortsetzung der Zinsanhebungen verkraften können, wurde zuletzt durch starkes Wirtschaftswachstum signalisiert. Dennoch müssen wir in den nächsten Wochen und Monaten sehr genau darauf achten, wie die Fed ihre Zinspolitik formuliert. Ein mögliches Ende der Zinsanhebungen in diesem Jahr wäre bereits ein sehr positives Signal für Schwellenländer.   Wie ist die Wirtschaftslage in den Schwellenländern? Um einen Eindruck der Wirtschaftslage in den jeweiligen Regionen zu bekommen, werfen wir einen Blick auf aktuelle Wirtschaftsindikatoren. Wir betrachten den Einkaufsmanagerindex der verarbeitenden Industrie. Dieser Wirtschaftsindikator ist vorausschauend und signalisiert das Wirtschaftswachstum für die nächsten 3 bis 6 Monate. Ein Wert von über 50 signalisiert Wachstum der Wirtschaft. Ein Wert von unter 50 sagt das Gegenteil aus, die Wirtschaft ist rückläufig. Die aktuelle Diskrepanz zwischen den Industrienationen und Schwellenländern ist schnell zu erkennen. Während in den USA die Aufwärtsdynamik anhält, wird sie von Mitteleuropa hin zu Südeuropa bereits schwächer. In einigen Schwellenländern haben wir es schließlich mit einer rückläufigen Wirtschaft zu tun – keine gute Voraussetzung für eine Kurserholung.  

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Wann kommt der nächste Crash? Marktupdate 31.08.2018

Inzwischen handeln die Aktienindizes in den USA wieder auf einem Rekordniveau. Der S&P 500 steht aktuell höher als im Januar kurz vor dem „Flash Crash“. Steht der nächste Crash nun kurz bevor? Warum wir das für unwahrscheinlich halten, erfahren Sie in diesem Artikel. Ganze sechs Monate hat es gedauert, bis sich die US-Aktienmärkte vom Kurssturz im Februar vollständig erholt haben. Wir bemessen das Ausmaß einer Korrektur nicht nur an der prozentualen Größe, sondern auch an dessen Dauer. Damit haben wir eine ausgeprägte Korrektur gesehen. Sie war eine Voraussetzung für eine nachhaltige Fortsetzung des Bullenmarktes. Das fundamentale Bild – steigende Unternehmensgewinne und Wirtschaftswachstum – hat sich zwischenzeitlich nicht verschlechtert. Für das zweite Quartal haben die Unternehmen des S&P 500 ein Gewinnwachstum von 25% berichtet (mehr Infos dazu im aktuellen Earnings Insight von FactSet). Das war das stärkste Wachstum seit dem 3. Quartal 2010. Dennoch haben die Marktteilnehmer inmitten der negativen Nachrichten eine Weile gebraucht, das positive fundamentale Bild zu verarbeiten. Strafzölle aus Washington und Sorgen um die Schwellenländer und Italien haben immer wieder für Unruhe gesorgt. Offenbar konnten sich die Bullen trotzdem durchsetzen. Diese drei Themen haben in den letzten Monaten die Risikoneigung der Investoren gedrückt: Die politische Unsicherheit in Italien (Italien hat eine Monatsperformance von -7,7% hinter sich) Eine drohende Wirtschaftskrise in den Schwellenländern und China Strafzölle und der Handelsstreit mit den USA Diese Szenarien sind eingepreist bzw. aktuell nicht (mehr) im Fokus. Die Auswirkungen der Strafzölle auf Unternehmensgewinne müssen sich noch zeigen, bevor dies ein ernst zu nehmendes Thema wird. Dagegen wird auch für die kommenden Quartale mit weiter wachsenden Gewinnen gerechnet. Was sind die aktuellen Kurstreiber und was könnte die Stimmung eintrüben?   FOMO treibt die Märkte an Der Vergleich eines Hedgefonds-Index (HFRI) mit dem S&P 500 zeigt, wie das Smart Money die aktuelle Rally verpasst hat. Fondsmanager, die sich in den letzten Monaten defensiv positioniert haben, haben einiges an Performance verpasst. Das muss früher oder später nachgeholt werden. Wenn die Benchmark davonläuft, hilft nichts, als einfach nachzuziehen. Die Furcht davor, noch mehr Rendite zu verpassen, wird immer größer (Fear-of-missing-out). Vor allem Momentum-Aktien sind davon betroffen: Aktien, die aktuell am besten performen, können mit einem weiteren Schub rechnen. So wie ein Trader seine Verluste begrenzt, muss ein Fondsmanager rechtzeitig die Reißleine ziehen und sich an der Rally beteiligen. Er darf gegenüber dem Gesamtmarkt nicht noch weiter zurückzufallen.   Aufwärtspotenzial durch eine Einigung im Handelsstreit Was würde passieren, wenn die Strafzölle zumindest teilweise aufgehoben werden? Man stelle sich vor, China kann im Handelsstreit mit den USA eine Einigung finden. Ein solches Szenario dürfte den Märkten noch einmal einen enormen Schub geben. Doch dieser Fall ist recht unwahrscheinlich. Trump hat erst gestern bekräftigt, dass China weitere Strafzölle auferlegt werden sollen. Wie man von solchen Nachrichten im Trading profitieren kann, haben wir in unserem letzten Artikel beschrieben. Auch in den Handelsbeziehungen mit der Eurozone sieht es noch lange nicht nach einer Besserung aus. Dennoch gilt es, dieses „Aufwärtsrisiko“ im Fall einer Einigung bzw. gemeinsamer Handelsabkommen im Blick zu behalten.   Sind die Märkte schon überhitzt? Die Kurse fallen dann am tiefsten, wenn unter den Marktteilnehmern ein außergewöhnlich starker Optimismus vorherrscht. Und ja, die Marktteilnehmer sind aktuell optimistisch eingestellt. Aber noch lange nicht so optimistisch, wie im Januar dieses Jahres. Wir müssen bedenken, dass eine 10%ige Korrektur damals im Februar über ein Jahr lang zurücklag. Jetzt sind es gerade einmal sechs Monate. Die Marktteilnehmer dürften die Korrektur noch gut in Erinnerung haben und agieren dementsprechend weniger unvorsichtig. Verschiedene Sentiment-Indikatoren deuten dennoch auf ein relativ optimistisches Level hin. Die extremen Niveaus von Januar sind aber noch nicht erreicht.     Der RSI-Indikator (Relative Strength Index) zeigt mit einem Level um die 70 keinen extrem überkauften Markt an. Am Jahresanfang haben wir ein Niveau von über 80 gesehen.   Fazit Von einer Überhitzung des Marktes können wir nicht sprechen. Der vorherrschende Optimismus ist noch lange kein Grund für einen Kurseinbruch. Zudem ist es ein positives Signal, wenn der Kurs ein neues Hoch markiert. Denn in der Regel wechselt der Markt nicht schlagartig von positiv zu negativ. Erst wenn die Risiken in China und den Schwellenländern wieder zunehmen, dürfte sich das globale Bild eintrüben. Ein früher Hinweis auf dieses Szenario kann ein aufwertender US-Dollar, sowie ein abwertender Yuan sein. Bis dahin bleibt das fundamentale Thema des Marktes – steigende Unternehmensgewinne und stabiles Wirtschaftswachstum in den USA – die Unterstützung der Rally. Wie schätzen Sie die aktuelle Lage ein? Wir freuen uns über Ihren Beitrag im untenstehenden Kommentarbereich! Bildnachweis: © blocberry / Fotolia

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Die Sommerpause der Märkte kann von den großen Zentralbanken unterbrochen werden

Die Währungen der entwickelten Länder bewegen sich zu Beginn der ereignisreichen Woche in einer engen Bandbreite. Der Dollar-Index liegt bei 94,50 und wird seit zwei Monaten in einer Bandbreite von etwas über 1% gehandelt. Dieses ruhige Handelsumfeld kann diese Woche nach der Bekanntgabe der Entscheidungen der Bank of Japan, der Fed und der Bank of England sowie der Veröffentlichung der US-Beschäftigungsdaten unterbrochen werden. Die Währungen der Industrieländer befinden sich nach der Wachstumsphase des Dollars von Ende April bis Ende Mai in einer Phase geringer Volatilität. Der nächste Marktfokus richtet sich auf die Bank of Japan und wie diese ihre Politik anpasst. Ein härterer Ton kann die asiatischen Märkte zu einer Zeit belasten, in der sie angesichts der Angst vor Handelskriegen anfällig sind. Mit den Sitzungen der größten Zentralbanken und wichtigen Statistiken kann die Woche nach einer langen Sommerpause eine Periode erhöhter Volatilität öffnen. Zuvor hatte der Chef der Fed deutlich gemacht, dass die US-Notenbank ihre Politik verschärfen wird. Die Marktteilnehmer werden genau beobachten, ob die Fed im September ihre Leitzinsen erhöhen wird. Die restriktive Rhetorik der Fed kann den Unterschied in der Dynamik der Währungen der Entwicklungsländer verstärken. Im Gegensatz zu den großen Weltwährungen hat sich in den Schwellenländern in den letzten Wochen eine deutliche Differenzierung vollzogen. Der russische Rubel genießt die Fortsetzung der hohen Ölpreise. Der Mexikanische Peso steigt nach den Wahlen letzten Monat und auf die Erwartungen der profitablen Verhandlungen über NAFTA. Gleichzeitig ist der chinesische Yuan in den letzten zwei Monaten mit der höchsten Rate seit Jahren gefallen. Der Grund dafür ist die Lockerung PBC-Politik und die Sorgen über die Folgen von Handelskriegen mit den Vereinigten Staaten. Die türkische Lira sank aufgrund der Drohungen gegen die US-Sanktionen auf ein Allzeittief, nachdem die türkische Notenbank die Zinsen gegenüber einem allgemein erwarteten Anstieg in der vergangenen Woche gehalten hatte, der als Verlust der Unabhängigkeit der lokalen Aufsichtsbehörde wahrgenommen wurde. Der argentinische Peso wird ebenfalls angegriffen, trotz der Unterstützung des IWF durch das Land. Die indische Rupie ist trotz des starken Wirtschaftswachstums nahe am historischen Minimum zum Dollar. Die Trennlinie für die Währungen der Entwicklungsländer wurde zum Zahlungsbilanzfaktor. Die Türkei, Indien und Argentinien haben ein erhebliches Defizit und sind von Kapitalzuflüssen von außen abhängig. China hat formell einen Überschuss, die Wirtschaft der Regionen des Landes hängt jedoch von den Investitionen ab, die gute Anlegerbeziehungen erfordern.

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Berichtssaison und Zentralbanken: Marktupdate 29.07.2018

Eine spannende Woche liegt vor uns: Zentralbanksitzungen (USA, Japan, UK, Brasilien und Indien), Quartalsberichte (140 Unternehmen aus dem S&P500) und wichtige Wirtschaftsdaten und -indikatoren werden veröffentlicht. Daraus dürften sich einige gute Trading-Chancen ergeben. Zu den wichtigen Terminen der Woche gehören: Dienstag: Einkaufsmanagerindex verarbeitende Industrie China. Inflationszahlen USA und Eurozone. Mittwoch: FOMC: Passt die Fed den Ausblick für weitere Zinsanhebungen an? Aktuell ist eine mögliche Überhitzung der Wirtschaft das größte Problem für die Fed. Donnerstag: Die Bank of England wird die Zinsen voraussichtlich auf 0,75% anheben. Wird dies angesichts des unsicheren Brexit-Ausgangs vorerst eine einmalige Zinsanhebung bleiben? Freitag: Arbeitsmarktdaten in den USA (nonfarm payrolls). Was sagen die durchschnittlichen Stundenlöhne über die Inflationsentwicklung aus?   Stabiles Gewinnwachstum im S&P 500 Bis jetzt haben 53% der Unternehmen des S&P500 die Zahlen für das zweite Quartal 2018 veröffentlicht. Davon haben 83% die Gewinn-Schätzungen übertroffen. Der untenstehende Balkenchart zeigt die Verteilung in den jeweiligen Sektoren. Wer sich die Gewinne der S&P500 Unternehmen im Detail anschauen möchte, findet hier einen ausführlichen Bericht von FactSet. Für die kommenden Quartale in 2018 wird eine Fortsetzung des Gewinnwachstums um 20% erwartet – die Erwartungen bleiben also positiv und werden dementsprechend vom Markt eingepreist. Das 12M-forward P/E ratio des S&P500 ist mit 16,7 nur leicht über dem 5-Jahresdurchschnitt (16,2) und über dem 10-Jahres Durchschnitt (14,4). Dass der Abverkauf am Freitag nicht nur in den Technologie-Werten zu sehen war, zeigt der Chart des Small-Cap Index Russel 2000. Small-Cap Aktien haben den Markt in den letzten Monaten angetrieben und könnten jetzt den gesamten Markt weiter schwächen. Die negative Divergenz des RSI deutet auf niedrigere Kurse hin.   Der Daily Sentiment Indicator für den S&P500 ist am Freitag von einem Extremwert von 85% auf 74% gefallen. Wird sich die Korrektur fortsetzen oder kann Apple am Dienstag (nach Börsenschluss) den Markt aufleben lassen?  

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Marktüberblick – DAX, Nikkei225, RTS, Netflix, Bitcoin

Allgemeine Vorsicht neben aufhellendem Optimismus Offener Disput zwischen Trump und China sowie verschiedene weitere Faktoren, wozu unter anderem ebenfalls die Sorgen um das große Leistungsbilanzdefizit verschiedener Schwellenländer gehören, belasten die derzeitige Finanzwelt und folglich ebenfalls verschiedene einzelne Werte. Gleichzeitig sorgt das neue Freihandelsabkommen Jefta zwischen der Europäische Union und Japan für positive Stimmung innerhalb der beiden Wirtschaftsmächte. Global macht sich eine gewisse Ungleichheit breit und lässt sich demzufolge in den Charts verschiedener Indizes erkennen. In diesem Artikel werden fünf verschiedene Werte vorgestellt mit anhängenden Chartbildern, welche jeweils unterstützend wirken und somit die zugrunde liegenden Analysen verbildlichen. Jefta tut uns gut.. Direkt auf den ersten Blick fällt auf, dass das ausgehandelte Freihandelsabkommen definitiv dazu geführt hat, dass viele Anleger neue Hoffnung im Chaos der Trump’schen Ära gefunden haben. Mit der positiven wirtschaftlichen Nachricht gingen positive Kursveränderungen einher, was sich im Chartbild des Dax widerspiegelt. Demzufolge lässt sich am 17.07. ein enormer positiver Anstieg finden, welcher einhergeht mit dem Unterschreiben des Abkommens Jefta beider Parteien. Exakt dieser Anstieg hat ein entscheidendes Timing gefunden, da auf diese Weise die Barriere rund um die 12.650 Punkte durchbrochen werden konnte. Die darauffolgenden freudigen Nachschwingungen sorgten endgültig dafür, dass es sich hierbei um einen entstehenden Impuls handelt, welcher sich unter Umständen weiter ausbreiten könnte. Der Trendfolgerindikator IKH unterstreicht die Vermutung und weist überwiegend Kauf- bzw. Haltesignale auf. ..auch rund 9.000 Kilometer entfernt! Das ganze Prozedere lässt sich folglicherweise auch in Japan selbst bzw. beim Nikkei225 erkennen. Dort ist die Impulsbewegung bereits in einem späteren Moment. Dabei fällt auf, dass bereits eine Korrekturphase angesetzt hatte, bevor Jefta am 17.07. bekannt gegeben worden ist. Prompt setzte der vorherige Impuls seine Bewegung fort und befindet sich nun in einem Status, bei welchem eine Korrektur lediglich eine Frage der Zeit sein sollte. Dabei fällt auf, dass sich der Kurs der Barriere von 161,8 % des ersten Impulses der ganzen Aufwärtsbewegung nähert. Tatsächlich fand bereits mithilfe eines Tagespeaks ein Kampf rund um diese Barriere statt, welcher vorerst in eine kleine Seitwärtskorrektur abgedriftet ist. Gleichzeitig besteht eine Barriere bei 23.000 Zählern, welche unmittelbar darauf folgt. Folglich ist in naher Zukunft mit einer Korrektur zu rechnen, sollte sich der derzeitige Impuls nicht plötzlich weiterentwickeln und überreif werden. Somit werden hier starke Haltesignale ausgestrahlt. Der nächste Kauf sollte wohl möglich erst abgeschlossen werden, sobald der Kurs zur Korrektur angesetzt hat oder sich der Impuls mit neuer Energie schnell über die Barrieren stellt. Wie sieht es in Russland aus? Auf der anderen Seite fällt speziell Russland aufgrund seines Leitindizes auf, welcher langfristig ein symmetrisches Korrekturdreieck aufweist. Im Grunde genommen befindet sich der Index seit 2008 in einer großen Korrekturphase, welche bis heute anhält und vermutlich noch Jahre weiter verlaufen könnte, sollte sich keine Überraschung ankündigen. Der RDS umfasst die 50 liquidesten russischen Aktien und stellt somit einen übergreifenden Indikator für die aktuelle Wirtschaftslage innerhalb Russlands dar. Im Chartbild wird deutlich, dass sich rein technisch die nächste mittelfristige Korrektur bereits wieder in den Startlöchern befindet und theoretisch noch mehrere Jahre die Kurse nach unten drücken könnte. Netflix hat enttäuscht Mit dem Blick auf Einzelwerte fällt vor allem Netflix ins Auge, nachdem das Unternehmen mit seinen Quartalszahlen enttäuscht hat. Zwar konnte der Umsatz sowie die Anzahl der Abonnenten signifikant erhöht werden, jedoch lagen die Erwartungen der Experten ein wenig höher, woraufhin Netflix brutal abgestraft worden ist. Seit dem 01.01.2018 hatte der Wert der Aktie zwischenzeitlich ein Plus von rund 121 % erreicht und wird wohl so manchen Anleger glücklich gemacht haben. Aufgrund der vorgelegten Zahlen, die weitestgehend für Wellen der Enttäuschung sorgten, verlor die Aktie innerhalb eines Tages zu einem Zeitpunkt prompt etwa 13 % ihres Werts. Dieser konnte allerdings daraufhin wieder eine Erholung erfahren. Netflix pendelt sich somit derzeit auf einem Jahresplus von etwa 100 % ein und überzeugt damit durchaus. Für die verrückten Spekulanten unter uns Der wahnsinnige Verlauf des Bitcoins wurde wohl bereits etliche Male in den Medien durchgekaut, weshalb hierbei lediglich die aktuellen Verläufe beschrieben werden sollen. Demzufolge legte der Kurs des Bitcoins innerhalb weniger Tage einen rasanten Aufschwung dar, nachdem eine beinahe langweilige und langsame sowie wenig volatile Korrekturphase den Kryptopionier heimsuchte und für eine gewisse Zeit von der Bildfläche verschwinden ließ. Für den plötzlichen positiven Verlauf gibt es gleich mehrere Gründe. Demnach erlangt die Blockchain-Technologie, also der technische Hintergrund aller Kryptowährungen, anscheinend mehr Aufmerksamkeit und größeres Interesse von bereits bekannten und etablierten Unternehmen. Blackrock, der größte Vermögensverwalter der Welt, hatte demzufolge angekündigt, sich mehr mit dem Thema Digitalwährungen auseinanderzusetzen, woraufhin eine Welle des Optimismus aufgeschnappt worden ist, nachdem die Gefahr gedroht hatte, dass der Bitcoin sowie andere Kryptowährungen langsam an Beliebtheit verlieren. Neben derartigen Gründe existieren allerdings auch rein technische Argumentationen von Experten, welche mitunter vermuten, dass viele Trader des Bitcoins während der vorherigen Korrekturphase auf Short-Positionen gewettet hatten. Nachdem nun allerdings eine Stabilisierung der Kurse angesetzt hatte, haben wohl etliche Trader dieser Art ihre Positionen aufgekauft und sorgten schlussendlich für einen rapiden Anstieg der Werte verschiedener Kryptowährungen, wozu ebenfalls zu großen Stücken der Bitcoin gehört. Schlussendlich lässt sich festhalten, dass auf den Märkten noch immer eine sehr ungleiche und vor allem vorsichtige Haltung eingenommen wird in Rücksicht auf die jüngsten Aktionen von Trump zum Thema Strafzölle. Zu groß ist auch weiterhin die Angst, dass der Handelskrieg weiter eskalieren könnte und somit enorme Einbußen bei vielen Unternehmen entstehen würden. Gleichzeitig sorgt beispielsweise das Freihandelsabkommen Jefta für einen positiven Aufschwung, welcher zwar nur in Teilbereichen der Welt zugreift, allerdings auch als Startschuss für ähnliche Verhandlungen angesehen werden könnte, wovon letztendlich viele profitieren könnten.

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