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Die 5 größten Fehler beim Aktienkauf

In Aktien zu investieren, ist beim Vermögensaufbau von entscheidender Bedeutung. Es gibt nur wenig Investment-Alternativen, die ähnlich hohe Ertragschancen mit sich bringen. Der Aktienkauf ist nicht schwer – aber die richtigen Aktien auszuwählen, und sich ein robustes Portfolio aufzubauen, schaffen die wenigsten auf Anhieb. Damit Sie bei der Aktienauswahl in keine Fallen tappen, haben wir hier für Sie die 5 häufigsten Fehler zusammengestellt. Nicht über das Unternehmen und dessen Produkte Bescheid wissen Der Mensch neigt dazu, immer den bequemsten Weg zu gehen. Doch wer sich im Aktienkauf nur auf sein Bauchgefühl oder die Meinung der Medien oder eines Gurus verlässt, wird kein guter Investor werden. Genauso, wie wenn man sich ausschließlich auf den Aktienkurs verlässt und dem Trend folgt. Wer Aktien kauft, wird Teilhaber eines Unternehmens. Warum sollte ich mich an einem Unternehmen beteiligen, über dessen Produkte, Finanzen und Management ich keinerlei Ahnung habe? Der intelligente Investor prüft die Position des Unternehmens im Wettbewerb genauso wie die finanzielle Situation. Zu letzterem gehört eine Einschätzung der Profitabilität und Bilanzstärke. Kein diversifiziertes Portfolio aufbauen Alle Eier in einen Korb zu legen, ist bekanntlich keine gute Strategie. Aber selbst mit der Streuung des Vermögens auf 10 bis 20 verschiedene Aktien ist noch nicht alles getan. Wer beispielsweise alle 20 Aktien innerhalb von Technologiewerten ausgewählt hat, hat ein relativ konzentriertes Risiko. Ein die gesamte Branche betreffendes negatives Ereignis würde das gesamte Portfolio nach unten ziehen. Besser ist es daher, das Vermögen nicht nur auf mehrere Aktien zu verteilen, sondern auch auf mehrere Branchen, Regionen, und Aktien-Styles wie Value und Momentum aufzuteilen. Ausschließlich „Billige“ Aktien kaufen Jeder freut sich über ein Schnäppchen. Aber wer eine Aktie kauft, die 90% an Wert verloren hat, bekommt sie nicht automatisch zu einem Rabatt von 90%. Vielleicht ist der innere Wert des Unternehmens in derselben Zeit ebenfalls um 90% gefallen? Vermeiden Sie daher, Aktien nur deshalb zu kaufen, weil der Kurs „billig“ aussieht. Meistens gibt es einen Grund für den Kursabschlag. Und dieser Grund kann die Aktie noch über Jahre weiter fallen lassen – oder sie zumindest nicht mehr zum damaligen Wert zurückkehren lassen. Wer Aktien günstig erwerben will, sollte sich zuerst mit der fundamentalen Verfassung des Unternehmens auseinandersetzen. Bei guten Unternehmen reicht es oft, einfach auf eine Korrektur des gesamten Marktes zu warten. Wenn der Aktienkurs das Unternehmen dann deutlich unterschätzt, könnte es sich tatsächlich um ein Schnäppchen handeln. Den Aktienkauf mit Trading verwechseln Wer Aktien kauft, sollte sich über seine Investment-Ziele im Klaren sein. Es erfordert nämlich eine komplett andere Vorgehensweise, Aktien für nur ein Jahr zu kaufen, als das Geld für die nächsten 25 Jahre anzulegen. Sind Sie ein Trader bzw. Spekulant, oder ein Investor? Wer den langfristigen Vermögensaufbau anstrebt, sollte sein Portfolio auch auf einen entsprechend langen Anlagehorizont ausrichten. Das Timing des Marktes verliert dann an Bedeutung. Eine Dollar-Cost-Averaging-Strategie ist hier ideal. Dazu gehört auch, Aktien nicht beim ersten Rücksetzer wieder zu verkaufen. Wenn Sie dagegen nur für wenige Monate bis Jahre vorübergehend in Aktien investieren wollen, sollten Sie sich auch wie ein Trader verhalten. Ein Trader zeichnet sich durch rigoroses Risikomanagement aus. Verluste werden radikal begrenzt, während die Positionen im Gewinn vergrößert werden. Wechseln Sie niemals ungeplant vom Trading zum Investieren. Wer aus seiner Trading-Position im Verlust ein Langfrist-Investment macht, wird am Ende nur Verluste sehen. Ohne eine klare Strategie Aktien kaufen Als Anleger sollten Sie sich beim Kauf von Aktien nicht von Ihren Emotionen leiten lassen. Angst und Gier sind ein schlechter Ratgeber. Um nicht zum Spielball Ihrer Gefühle zu werden, brauchen Sie unbedingt eine Strategie. Eine solche Strategie legt unter anderem die Kauf- und Verkaufszeitpunkte Ihrer Aktien fest. Damit vermeiden Sie, Ihr Portfolio zu oft umzuschichten, oder in Aktionismus zu verfallen. Aber auch eine Checkliste für jeden Aktienkauf sollte einmalig festgelegt werden. Planen Sie außerdem Ihre langfristige Strategie. In welche Branchen, Regionen und Aktien-Styles wollen Sie investieren? Welche Risiken können Sie verkraften? Was ist Ihr Notfall-Plan, falls alles schief geht? Bildnachweis: ©Rawpixel.com – stock.adobe.com

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Was sind ETFs und wozu sind sie gedacht?

ETFs sind die Handelsinstrumente der Zukunft. Zukünftig wird mit ihnen das Geld an der Börse verdient werden, ob durch institutionelle oder private Anleger. Jeder kann mit ihnen durch Akkumulationseffekte enorme Profite erwirtschaften. Bisher haben wir uns hier fast ausschließlich auf CFD– und Forex-Handel beschränkt, doch um Sie möglichst gut und umfassend über Börsenhandel aufklären zu können, sollten Sie auf jeden Fall über ETFs und ihre vielen Möglichkeiten bescheid wissen. Dieser erste Artikel soll Ihnen einen Überblick geben, worum es sich bei ETFs eigentlich handelt und wozu sie gedacht sind. Das Thema ETF Investing wird an der Börse immer bedeutender und wichtiger. Durch den richtigen Einsatz von ETFs ist es an der Börse auch für private Investoren mit verhältnismäßig geringem Lern- und Arbeitsaufwand möglich: dauerhaft Gewinne zu erzielen auf lange Sicht sehr viel Geld zu verdienen Risiken sehr effektiv zu minimieren kostengünstig fair zu handeln (keine unfairen Spreads oder Slippage) endlich regelmäßig Erfolg im Börsenhandel zu haben. Nun haben Sie mit Sicherheit schon solche Äußerungen oftmals auch im Zusammenhang mit anderen Instrumenten an der Börse gehört. Viel Werbung wird im Internet gemacht mit teuren Strategien, Signal Services, Plattformen und allem möglich anderen, das Sie auf Dauer nur Verluste und viel Zeit gekostet hat. Bei ETFs ist das anders. Niemand versucht Ihnen hier, die Katze im Sack zu verkaufen oder sich selbst zu bereichern. Wenn Sie gelernt haben, wie man in ETFs investiert, werden Sie: die Zusammenhänge an der Börse verstehen selbständig Entscheidungen treffen eine andere Sicht auf Geld und Investments besitzen wissen, wie man Verluste begrenzt endlich regelmäßig Geld verdienen. Doch genug der einleitenden Worte. Lassen Sie uns ganz am Anfang beginnen. Zuerst sollten Sie genau verstehen, worum es sich bei ETFs eigentlich handelt. ETFs, Exchange Traded Funds, werden übersetzt als börsengehandelte Indexfonds. Es handelt sich dabei also um Anteile von Indexfonds, welche an der Börse gekauft und verkauft werden. Hier stellen Sie den ersten bedeutenden Unterschied zu vielen anderen derivativen Finanzprodukten fest: Sie handeln nicht bei einem Market Maker, sondern bei einer Online Bank, einem Broker etc. und kaufen an einer echten Börse. Die Preisgestaltung findet also nicht durch den Gegenpart des Brokers statt, sondern durch Angebot und Nachfrage am Markt, Sie haben also die fairste Preisbildung, die es geben kann.   Was sind ETFs? Ein Indexfonds ist ein Anlageinstrument, welches den Basiswert, also den Index, genau abbildet. Der Indexfonds steigt und fällt genau wie der zugrunde liegende Index, also beispielsweise der DAX oder der S&P 500. Was Sie beim Kauf erwerben ist also ein Anteil an einem Fonds, der den Index nachbildet. Es handelt sich um ausgesprochen transparente Investments, die nicht kompliziert und dadurch zusätzlich riskant sind. ETFs werden in der Regel bei einem Broker einer Online-Bank gehandelt. Sie sind genau wie Aktien, Anleihen und andere Produkte im täglichen Börsenhandel verfügbar und können immer zum aktuellen Marktpreis gehandelt werden. Die einzelnen Arten und Unterschiede diverser ETFs werden wir an anderer Stelle ganz genau erklären. In diesem Artikel geht es lediglich darum, die Sparte der ETFs kennenzulernen und über ein Investment nachzudenken.   Was unterscheidet ETFs in der Kontruktion von CFDs oder Aktien? CFDs sind Kontrakte, die an der Börse oder bei einem Market Maker gehandelt werden. Hiermit wird mittels der Aufnahme von Fremdkapital eine Spekulation auf die Wertentwicklung eines Assets getätigt, die im schlimmsten Fall den Totalverlust des Investments bedeuten kann. Durch geringe Bewegungen des Assets, beispielsweise eines Indexes, bewegt sich das eigene Investment sehr schnell nach oben oder nach unten. Vor allem aber macht es das Wesen der CFDs aus, nicht wirklich einen Basiswert zu besitzen, sondern lediglich ein Abbild davon, welches aber vollkommen anders aufgebaut ist. ETFs sind wesentlich unkomplizierter aufgebaut. Es handelt sich um Anteile an einem Gesamtvermögen, welches eins zu eins in den Index investiert wird, der ihm zugrundeliegt. Dieses Vermögen wird von einer Bank in den ETF zusammengefasst und auch (meistens) direkt in den Index, bzw. seine Aktienbestandteile investiert. Ein Totalverlust würde hier bedeuten, dass der gesamte Index wertlos geworden ist, also so gut wie ausgeschlossen. Grundsätzlich kann auch bei ETFs mit Fremdkapitalaufnahme, also Hebel, gehandelt werden. Dies kann der Händler aber selbst entscheiden. Gemeinsam haben beide Arten, dass Geld indirekt in einen Index investiert wird, ohne die Bestandteile des Index selbst kaufen zu müssen. Wer also beispielsweise in den DAX investieren möchte, muss nicht die einzelnen Aktien kaufen, sondern kann dies auch auf günstigeren und schnelleren Umwegen tun. Warum ETFs oftmals die beste Variante sind, werden wir hier nach und nach erläutern.   Wie verhält sich der Markt für ETFs im Allgemeinen? Wie neu und modern sind die Produkte? Dass mittlerweile immer mehr Anleger die hohen Gewinnchancen von ETFs zu schätzen wissen, ziegt sich eindeutig am Vermögen, welches in ETFs investiert wird. Im Jahr 2003 waren es laut Statista noch knapp 200 Milliarden USD weltweit, im Jahr 2015 sprachen wir bereits von fast drei Billionen USD. Der Markt ist enorm liquide und vergleichbar mit dem Aktienmarkt. Vorteile bieten sich unter anderem für Anleger deshalb, weil nicht nur in große Major-Indizes investiert werden kann, sondern auch mittlerweile kostengünstig in extrem kleine Nischen. Da es für fast alle Investmentrichtungen und -sparten mittlerweile Indizes und ETFs gibt, ist das Investieren einfach und transparent geworden. Tausende Indizes auf alle denkbaren Branchen, Sektoren und Strategien sind weltweit ohne Probleme handelbar. Dies macht den Markt insbesondere für private Anleger interessant. Durch stetige Weiterentwicklung der Branche sind ETFs zu einem Instrument geworden, welches sich mittlerweile einer großen und immer weiter steigenden Beliebtheit erfreut. Die Anbieter handeln sehr kundenorientiert und versuchen stets, die Produkte immer mehr ihren Kunden anzupassen und auf die individuellen Bedürfnisse der Anleger einzugehen. Von Zeit zu Zeit werden sogar die Handelskosten gesenkt, da mittlerweile auch Großbanken wie die Deutsche Bank, Commerzbank etc. ihre eigenen ETF-Anbieter haben. Hierdurch entsteht eine Konkurrenz um die Kundschaft, welche sich in positiven Aspekten für die Kunden niederschlägt. Es gibt Sonderaktionen, Boni und Rabatte, der Markt wird immer liquider, fairer und transparenter. Bei ETFs ist der Durchschnittsanleger nicht mehr der chancenlose Verlierer, der im Markt der Global Player ausgeliefert ist und sein Geld…

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Börsenweisheiten – Taugen sie heute noch etwas?

Börsenweisheiten können gute Anhaltspunkte für grundsätzliche Martkstrategien sein, dennoch sollte man sie kritisch hinterfragen. Oft stellen Börsenweisheiten nämlich keine unumstößlichen Wahrheiten dar, sondern sind nur für einen bestimmten Zeitraum der Börsengeschichte bedeutend gewesen. Als die große Weltwirtschaftskrise in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts kurz bevor stand, verkündete Irving Fisher, ein einflussreicher Ökonom, der für die bis heute anhaltende Mathematisierung der Wirtschaftswissenschaften mitverantwortlich ist, dass die Aktienmärkte ein dauerhaft hohes Niveau erreicht hätten. 1929 brachen die Aktienmärkte mit dem schwarzen Freitag zusammen. Wirtschaftliche Prozesse und die Dynamik des Marktes sind zu kompliziert für Analysten, Investoren und nicht zuletzt auch für Politiker, um 100%ig zutreffende Aussagen zu treffen. Börsenweisheiten können daher nur als Anhaltspunkte für das eigene Verhalten auf dem Markt dienen. Man sollte jedoch kritisch mit ihnen umgehen, es handelt sich keinesfalls um absolute Weisheiten. Nicht zuletzt, da einige Börsenweisheiten auch einander widersprechen. In ambivalenten Situationen hat der Börsenmarkt zwei Weisheiten, sodass man die Situation letzten Endes selbst einschätzen muss. Hin und her macht Taschen leer Diese Weisheit weist schlicht und ergreifend daraufhin, dass Transaktionen an der Börse Geld kosten. Gebühren, die an den jeweiligen Börsenmakler bzw. die Bank entfallen, und ggf. Steuern, die auch schon bei kleinen Gewinnen anfallen. Wer zudem unsicher auf Börsenentwicklungen reagiert, nimmt beim häufigen Umlagern der Aktien, wenn er sich auch noch ungeschickt anstellt, Verluste in Kauf, um spät in bullische Kurse einzusteigen, wodurch ein Gewinn klein ausfällt. The Trend Is Your Friend Übersetzt bedeutet diese bekannte Börsenweisheit „Der Trend ist dein Freund“. Damit wird ein selbstverstärkender Effekt einer Hausse oder Baisse bezeichnet. Es erklärt sich allerdings von selbst, dass mit dem jeweiligen Trend irgendwann auch Schluss ist. Im Grunde eine unnütze Börsenweisheit, denn letzten Endes kommt es auf das richtige Timing an. Anstatt sich bloß am Trendverlauf eines Kurses zu halten, sollte man sich vielmehr mit den wirtschaftlichen Fakten beschäftigen, die einem Trend zu Grunde liegen. Ist ein stetig steigernder Kurs auch von stetig wachsenden Umsatzzahlen eines Unternehmens gedeckt, ist der fallende Kurs durch ein zukunftsloses Geschäftsmodell begründet? Sell in May and Go Away Eine alte Börsenweisheit, die durchaus ihre Berechtigung hatte. In den Sommermonaten nimmt der Handel und die Wirtschaftsaktivität insgesamt ab. Stagnation oder fallende Kurse sind daher oft zu erwarten. Es handelt sich dabei selbstverständlich um keine absolute Weisheit, schließlich können Unternehmen auch im Sommer noch hohe Gewinne einfahren. Es gibt in den letzten 20 – 30 Jahren unzählige Beispiele für steigende Kurse im Mai. Studien weisen jedoch daraufhin, dass diese Weisheit prinzipiell noch immer gültig ist, sie hat sich offenbar lediglich in den Juli verschoben. Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen André Kostolany hat die Aktienkurse einmal mit einem Skatspiel verglichen. Man hat immer gute und schlechte Karten auf der Hand und muss mit ihnen das beste erreichen. So ähnlich ist es auch an der Börse, ein gut gestreutes Portfolio weist immer stärkere und schwächere Aktien auf. Die Börsenweisheit weist einem natürlich das optimale Verhalten in einer solchen Situation an, doch die Schwierigkeit liegt wie immer darin, die Nachhaltigkeit eines Trends zu erkennen. Greife niemals in ein fallendes Messer Ähnliche Aussage wie bei der Börsenweisheit „the trend is your friend“. Eine Aktie im fallenden Trend kann durch Pessismismus oder im Extremfall auch durch Panikverkäufe weiter sinken. Den Trend, ein plötzlich wieder steigender oder weiter fallender Kurs, im Voraus zu erahnen, ist so gut wie unmöglich. Im Optimalfall kann man jedoch abwarten und sehen, ob sich ein Boden bildet, der bestenfalls mehrfach getestet wurde und von dem aus wieder ein Kursanstieg möglich erscheint. Wie immer gilt aber, dass der Kursverlauf nicht entscheidend ist, sondern die wirtschaftliche Performance des jeweiligen Unternehmens. Wenn der fallende Kurs durch eine negative Tatsache begründet ist, erklärt es sich von selbst, dass man nicht in das fallende Messer greifen sollte. Sell on Good News Wie viele Börsenweisheiten vereinfacht auch diese Weisheit das Verhalten am Markt. Grundsätzlich ist es natürlich sinnvoller bei schlechten Nachrichten zu verkaufen als bei guten, doch nicht selten legen erfolgreiche Unternehmen ganze Serien von guten Nachrichten hin, da sie ihre eigenen wirtschaftlichen Erwartungen stetig übertreffen. In der jüngeren Vergangenheit waren Google, Apple und nun Tesla Beispiele für solche Unternehmen. Wer zu Beginn des steigenden Trends dieser Aktien bei der erstbesten guten Nachricht dieser Unternehmen verkauft hätte, hätte sich einige Gewinne in der folgenden Zeit entgehen lassen. Price Is What You Pay, Value Is What You Get Eine Börsenweisheit, die von dem weltbekannten Investoren Warren Buffet stammt. In ihr wird eine sehr wichtige Unterscheidung vorgenommen, der Preis einer Aktie ist nicht gleich dem Wert des zugehörigen Unternehmens. Es ist also nicht bloß der Kursverlauf, den man sich anschauen und von dem man sich überzeugen sollte. Vielmehr muss das eigentliche Unternehmen bewertet werden. Nach welchen Maßstäben, Faktoren und Formeln Buffet ein Unternehmen bewertet, ist nicht genau bekannt. Doch letzten Endes muss man von der Idee, des Produktes und der Strategie des Unternehmens überzeugt sein. Die Börsenspekulation ist wie eine Skatpartie. Man muss mit guten Karten mehr gewinnen als man mit schlechten Karten verliert Diese Börsenweisheit stammt von dem berühmten Journalisten, Finanzexperten und Spekulanten André Kostolany. Mit ihr wollte er zum Ausdruck bringen, dass man so gut wie immer sowohl gute als auch schlechte Karten in seinem Portfolio hat und dass man versuchen muss, aus diesem Umstand das beste zu erreichen. Das Reizen, das Einschätzen der eigenen Karten gegenüber aller anderen Karten im Spiel ist ein genauso wichtiger Bestandteil beim Skat wie das rechtzeitige Abgeben von niedrigen und hohen Karten. Analog gilt es an der Börse, sein Portfolio richtig einzuschätzen, bringen schlechte (also fallende) Kurse mehr Gewinn ein, wenn sie wieder steigen als andere Kurse, die auf dem aufsteigenden Ast sind? Wann sollte man sich von einer guten Aktie trennen, um möglichst viel Gewinn mitzunehmen? Die Fragestellungen an der Börse ähneln den Fragen beim Skatspiel. Man sollte sich jedoch bewusst sein, dass dieser Vergleich auch seine Grenzen hat. Diese Börsenweisheit setzt den Aktienhandel mit einem Spiel gleich, bei dem es lediglich um Wahrscheinlichkeiten geht. Hier hinkt diese Börsenweisheit natürlich, da es am Aktienmarkt nicht um klar nennbare Wahrscheinlichkeiten, sondern…

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Trendfolge-Trading als ideale Ergänzung für ein Aktien-Portfolio

Die meisten profitablen Trading-Strategien basieren auf Trendfolgen. Dabei versucht der Trader, mit dem Markt zu gehen. Es wird nur dann gehandelt, wenn der Preis einen Trend vorgibt. Umgekehrt steigt ein Trendfolge-Trader dann aus dem Markt aus, wenn dessen Trend dreht. Aufgrund der geringen Korrelation zum Aktienmarkt lassen sich Trendfolge-Strategien ideal mit Aktien-Portfolios oder high-beta-Strategien kombinieren. Wie das in der Praxis aussieht, zeigt folgende Auswertung. Die Ergebnisse basieren auf historischen Kursdaten, sowie einem einer hochdiversifizierten Trendfolge-Strategie. Von 1990 bis 06/2017 hat der S&P500 (Kursindex der 500 größten US-Unternehmen nach Marktkapitalisierung als Benchmark für den amerikanischen Aktienmarkt) eine jährliche Rendite von 6.65% erzielt. Der maximale Drawdown im Jahr 2009 lag bei 56.4%. Allein an diesen beiden Kennzahlen gemessen, schneidet der Aktienmarkt im Vergleich zur Trendfolge-Strategie deutlich schlechter ab. Der untenstehende Chart verdeutlicht die auffallende Underperformance des S&P500. Für den Aktienmarkt spricht jedoch die geringere Standardabweichung der wöchentlichen Renditen. Das heißt, der Aktienmarkt verhält sich schwankungsarmer. Auch wenn die Volatilität der Renditen Schwankungen nach oben wie unten gleichermaßen einkalkuliert, erwartet ein Investor bei höherer Volatilität auch eine höhere Rendite. Die annualisierte Standardabweichung der wöchentlichen Renditen des S&P500 beträgt 16.26%, während die der Trendstrategie 25.12% beträgt. Da die Trendstrategie eine so geringe Korrelation zum Aktienmarkt aufweist, liegt die Idee auf der Hand, beide Strategien miteinander zu kombinieren.   Weniger Volatilität mit der Trendfolge-Strategie Untenstehender Chart zeigt die Renditen und Schwankungen verschiedener Portfolios, die sich jeweils aus einem Trendstrategie- und einem Aktienanteil zusammensetzen. Bis zu einem Portfolio-Anteil der Trendstrategie von 30% kann die Volatilität des gesamten Portfolios auf bis zu 12.4% reduziert werden. Bei höheren Anteilen überwiegt die höhere Volatilität der Trendstrategie bei gleichzeitig höheren Renditen. Jeder Trader muss für sich das ideale Risiko-Level finden. Offensichtlich stellt ein Portfolio mit einem Aktienanteil von über 65-70% eine suboptimale bzw. ineffiziente Kombination dar. In diesem Fall nimmt der Investor nämlich geringere Renditen bei gleichzeitig höherer Volatilität in Kauf. Regelmäßiges Rebalancing erforderlich Um die obenstehenden Ergebnisse zu erzielen, empfiehlt sich ein monatliches Rebalancing der zwei Portfolio-Bausteine. Nach Zeiten starker Outperformance einer der beiden Strategien verändern sich die prozentualen Gewichte der Strategien im gesamten Portfolio. Um dies zu vermeiden, muss regelmäßig die Komponente im Übergewicht reduziert und gleichzeitig der Anteil der anderen Strategie aufgestockt werden. Aufgrund der Transaktionskosten würde sich dies jedoch erst ab einer gewissen Kontogröße lohnen. Wichtig bleibt festzuhalten, dass Trendfolge-Strategien im Vermögensaufbau eine wichtige Ertragsquelle und Komponente zur Reduzierung der Volatilität sein kann. Gleichzeitig kann ein Trader durch Kombination mit einem Aktienportfolio die relativ hohen Schwankungen seiner Handelsstrategien ausgleichen. Bildnachweis: © Olivier Le Moal / Fotolia

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Für welche Art von Investoren eignen sich ETFs?

ETFs sind grundsätzlich für jeden geeignet Im Grunde ist es unwichtig, welche Handelsstrategie man verfolgt oder was für eine Art Trader man ist. An der Börse möchte jeder Akteur Geld verdienen. Dabei gibt es natürlich nur einige Fragen: Verdienen Sie wirklich nachhaltig Geld? Wie viel Risiko müssen Sie dafür eingehen? Können Sie behaupten, dass Sie wahrscheinlich dauerhaft Geld verdienen werden? Und besteht das Risiko, dass Sie einmal Ihr ganzes Kapital verlieren könnten? Niemand möchte eigentlich sein Geld an der Börse wirklich einem Risiko des Totalverlustes aussetzen. Theoretisch besteht dieses Risiko immer. Man kauft etwas und hat die Möglichkeit, es wieder zu verkaufen – zu einem marktabhängigen Preis. Dabei kommt es selten nur auf das Geschick des Händlers an, ob er Gewinn macht oder Verlust. Der Markt trifft in erster Linie seine eigenen Entscheidungen. Niemals sind diese wirklich vorhersehbar und bis ins Detail nachvollziehbar. Vieles an der Börse hat einfach mit Glück zu tun. Aber nicht alles. Man kann lernen, wie man auf Dauer Geld verdient – und das ohne sein Kapital einem sehr hohen Risiko auszusetzen. Dazu muss man sich aber auch darauf einlassen und umdenken können.   Das Mindset muss stimmen Wenn Sie wirklich lernen wollen, wie man an der Börse ernsthaft, dauerhaft und professionell Geld verdient, müssen Sie zuerst ehrlich zu sich selbst sein. Jeder Trader kennt den Traum, den er am Anfang hatte: reich werden, und das am besten vorgestern. Seien Sie ehrlich: hat das bisher geklappt? Vermutlich nicht, denn dann hätten Sie anderes zu tun, als dies hier zu lesen. Die erste wirkliche Vorbereitung für Erfolg an der Börse fängt im Kopf an. Wer sich nach noch so vielen erfolglosen Versuchen immer noch einredet, dass die Börse ihn schnell reich machen wird, kann sich auch einreden, eines Tages doch noch den Lotto-Jackpot zu knacken. Wir sind aber realistisch und wollen ernsthaft Geld verdienen. Börse ist Business. Kein Lotto und kein Wunschkonzert. Verabschieden Sie sich davon, Versprechungen über unrealistische Gewinne und todsichere Strategien zu glauben. An der Börse gehen Gewinn und Risiko Hand in Hand – damit müssen Sie sich abfinden. Sie können allerdings selbst entscheiden, wie viel Risiko Sie eingehen möchten und ob Sie erfolgreich werden. Die Türen stehen jedem offen- ob Sie hindurchgehen bleibt Ihnen überlassen. Wenn Sie bisher keine besonders großen Erfolge an der Börse feiern konnten und nicht zu den ca. 1 Prozent der dauerhaft sehr erfolgreichen Trader gehören, wird es vielleicht Zeit, dass Sie etwas ändern. Woran liegt es, dass Sie bisher nicht wirklich gute Erfahrungen an der Börse gemacht haben? Auch wenn der ein oder andere Trade mal einen netten Gewinn abwirft, fressen die häufigen Verluste der Trader oftmals alles wieder auf. Auf Dauer kann sich jeder ausrechnen, was passieren wird. Das Kapital ist vernichtet, man kehrt der Börse frustriert den Rücken. Vielen fällt es schwer, sich einzugestehen, dass es an ihnen selbst liegt. An ihrer Art, Geld zu investieren und eigentlich auch daran, dass sie nicht wirklich wissen, was sie tun. Lieber wird immer wieder eine neue, scheinbar perfekte Strategie ausprobiert. Eigentlich wissen Sie, dass damit nicht alles besser wird, aber Sie probieren es trotzdem. Millionen von Tradern geht es so. Versuchen sie endlich, etwas zu ändern.   Eignen sich ETFs für Sie? ETFs eignen sich für jeden Anleger. Unterschiedliche Strategien können damit auf kostengünstige und faire Weise angewendet werden. Es ist damit möglich, durch große und sehr breite Indizes in tausende Aktien gleichzeitig zu investieren. Viele Anleger kennen nur die wirklich populären Indizes wie beispielsweise den DAX und den Dow Jones. Natürlich sind auch diese im ETF-Segment vertreten und können bei unterschiedlichsten Brokern sehr günstig gehandelt werden. Es gibt jedoch noch wesentlich mehr Indizes weltweit, in jeder Branche, in jedem Land und auf fast alle Anlageprodukte wie Aktien, Unternehmensanleihen, Währungen und so weiter. ETFs sind also für jede Anlagestrategie geeignet. Es lassen sich mit nur einem ETF in bis zu 8.000 Aktien weltweit investieren. Ein enormes Wachstumspotential. Dabei sind die Handelskosten so gering, dass es kaum eine fairere Alternative gibt. Die Gebühren für 8.000 einzelne Aktien könnte vermutlich kein Privatanleger stemmen – geschweige denn einen Überblick über deren Performance behalten. Das ist einer der Gründe, warum ETFs immer populärer werden.   Anleger haben damit die Möglichkeit, Geld zu verdienen, während die eigentliche Arbeit von anderen gemacht wird. Sehen Sie die Sache mal von einer anderen Perspektive: Manager von Fonds und Investmentbanken verdienen Millionengehälter damit, Basiswerte auszuwählen, von denen sie eine Wertsteigerung im kommenden Jahr erwarten. Oft genug liegen diese Profis weit daneben. Glauben Sie, dass Sie auf Dauer mithalten könnten und diese überbieten würden? Es ist durchaus bequem, wenn man weiß, dass das Geld sich mehr oder weniger von allein vermehrt, ohne dass das Risiko eines Totalverlustes droht, und ohne, dass man wöchentlich eine neue Strategie testen muss. Natürlich sind auch ETFs kein Hexenwerk und kein Werkzeug, schnell und über die Nacht steinreich zu werden. Die Rede ist hier eher von einer langfristigen Strategie, die auf Dauer erfolgreich sein wird. Dafür ist die Erfolgwahrscheinlichkeit messbar und sehr sicher. Mit Aktien haben Anleger seit ca. 200 Jahren an auswertbaren Daten ca. 6-8 Prozent Rendite im Jahr erzielen können. Einzelne haben deutlich mehr geschafft. Viele dagegen aber, die heute eher Null Prozent bis einige Prozent Verlust pro Jahr verbuchen müssen, sind immer noch der Ansicht, dass es nicht an ihrer Strategie liegt, sondern schon irgendwann besser werden wird. Sehen Sie lieber ab sofort den Tatsachen ins Auge und denken Sie um. Wechseln Sie nicht ständig Ihre Strategie und glauben Sie nicht alles, was Sie im Internet lesen. Es ist beispielsweise möglich, durch ein einmaliges Investment in einen ETF monatliche Gewinne ausgezahlt zu bekommen, wie ein zusätzliches Gehalt. Dies wird rein aus den Gewinnen an den Anleger ausgeschüttet. Das hört sich besser an, als hohe Kosten und rote Zahlen auf dem Account.   Warum sind ETFs so erfolgreich? Wirkt das nicht unglaubhaft? Nein. Fakt ist, dass durch ETFs und deren richtigen und sinnvollen Einsatz tatsächlich eine ganze Menge Geld verdient werden kann. Und das ist bei weitem nicht so schwer, wie es…

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Aktienhandel: Orderarten- und Orderzusätze

Mit der Aufgabe einer Order erteilt der Händler dem Broker den Auftrag, eine Position zu eröffnen oder zu schließen. Unter welchen Bedingungen diese Position eröffnet beziehungsweise geschlossen werden soll, kann vom Trader näher definiert werden. Welche Orderarten- und Orderzusätze dem Händler zur Verfügung stehen, können sowohl vom gewählten Finanzinstrument und von der Börse als auch von der Plattform, über die gehandelt wird, abhängen. Vor allem wenn im kurzfristigen Zeitfenster agiert wird oder wenn Werte gehandelt werden, die eher als illiquide gelten, stiftet es Sinn, sich mit den Orderarten und Orderzusätzen gezielter zu beschäftigen. Bei Aktien gibt es zum Beispiel deutliche Unterschiede hinsichtlich der Liquidität. Hier ist es auf jeden Fall von Vorteil, die zur Verfügung stehenden Optionen zu kennen und anwenden zu können. Die Limit-Order – in illiquiden Märkten ein vorteilhafte Möglichkeit zur Positionseröffnung Limit-Orders können vor allem in illiquiden Märkten eine vorteilhafte Möglichkeit zur Eröffnung einer Long- oder Shortposition darstellen. Schließlich kann die sogenannte Slippage sich vor allem bei kurzfristig gehaltenen Positionen negativ auf die Profitabilität einer Handelsstrategie auswirken. Mit Limit-Orders besteht die Möglichkeit, Slippage zu verhindern. Bei einem Kaufauftrag vom Typ Limit-Order findet eine Ausführung statt, wenn der Kurs unter einem bestimmten Level liegt. Demgegenüber wird bei einem Verkaufsauftrag vom Typ Limit-Order nur ausgeführt, wenn der Kurs über einem definierten Level liegt. Limit-Orders werden den limitierten Aufträgen zugeordnet. Als Nachteil dieser Ordervariante kann betrachtet werden, dass die Order unter Umständen überhaupt nicht ausgeführt wird. Für den schnellen Ausstieg aus einer Position ist diese Orderart demzufolge eher nicht geeignet. Market-Orders – für den möglichst schnellen Ein- und Ausstieg Im Gegensatz zu Limit-Orders stellen Market-Orders unlimitierte Aufträge dar. Das bedeutet, dass der Ausführungskurs nicht unter oder über einem bestimmten Preislevel liegen muss. Im Rahmen einer Market-Order wird zum Ask-Kurs gekauft und zum Bid-Kurs verkauft. Ausgeführt wird hier zum nächstmöglichen Kurs. Das hat den großen Vorteil, dass der Trader in aller Regel sehr schnell zu einem Einstieg oder Ausstieg kommen kann. Diesem bedeutenden Vorteil stellt allerdings das Slippage-Risiko gegenüber. Dieser Slippage-Effekt kann sich vor allem in sehr illiquiden Märkten als größeres Problem herausstellen. Wenn Sie sich bei Ihrer Auswahl an Aktien eher auf sehr umsatzstarke und liquide Titel beschränken, können Sie dieser Problematik merklich entgegentreten. Stop-Buy-Order und Stop-Sell-Order Beim Setzen einer Order vom Typ Stop-Buy wird ein bestimmtes Kauflevel definiert. Die Ausführung der Order geht allerdings vorerst nicht vonstatten. Erreicht der Kurs der Aktie dieses Level, wird die Order in einen unlimitierten Kaufauftrag umgewandelt. Das bedeutet, dass die Ausführung der Order zum nächsten möglichen Kurs bewerkstelligt wird. Auch hier besteht wie bei der konventionellen Market-Order die Slippage-Problematik. Trader nutzen diese Orderoption manchmal, um am Durchbruch eines Widerstandslevels zu partizipieren. Die Stop-Sell bewirkt im Grunde genommen das Gegenteil. Hier wird ein bestimmtes Verkaufslevel bestimmt. Bei Erreichen des Levels wird ein unlimitierter Verkaufsauftrag initiiert. Händler nutzen diese Ordermöglichkeit, um am Unterschreiten eines Unterstützungslevel zu partizipieren. Die Stop-Loss-Order – eine gängige Option, um das Verlustrisiko zu reduzieren Ein wichtiges Element des Risiko- und Moneymanagements ist es, die Verluste zu begrenzen. Die Stop-Loss-Order stellt hier eine gute Möglichkeit dar, um im Verlustfall mit System und geordnet reagieren zu können. Letzten Endes müssen sich viele Trader regelrecht dazu zwingen, eine Position im Verlustfall zu schließen. Die Stop-Loss-Order kann wesentlich dazu beitragen, disziplinierter zu handeln. Auch bei der Stop-Loss-Order handelt es sich um einen unlimitierten Auftrag, was bedeutet, dass die Position zum nächstmöglichen Kurs geschlossen wird. Auch hier besteht natürlich ein Slippage-Risiko – die Liquidität der Aktie ist wesentlich dafür verantwortlich, wie schnell es in letzter Konsequenz zur Ausführung kommt. In diesem Zusammenhang sollte nicht unerwähnt bleiben, dass auch eine Stop-Loss-Order nicht vor Gaps, sprich vor Kurslücken, schützen kann. Dieser Punkt sollte vor allem nicht unbeachtet bleiben, wenn auf Margin mit hohem Hebel gehandelt wird. Mit den Orderzusätzen FOK und AON sollen Teilausführungen vermieden werden Die beiden Orderzusätze FOK und AON stehen für Fill or Kill und für All or None. Beide Zusätze bieten sich an, wenn Teilausführungen vermieden werden sollen. Kann ein Auftrag mit dem Zusatz Fill or Kill nicht ausgeführt werden, wird er gelöscht. Im Gegensatz dazu bleibt eine Order mit dem Zusatz All or None über den ganzen Tag hinweg bestehen. Die Löschung findet hier erst zum Handelsschluss statt. Die Zusätze können unter anderem Verwendung finden, wenn auf die Tradingstrategie es verlangt, die Handelsgebüren möglichst gering zu halten. One Cancels the Other Die Kurzform für den Orderzusatz One Cancels the Other lautet OCO. Er bezieht sich auf eine Gruppe von Aufträgen. Nicht selten handelt es sich bei einer Ordergruppe mit diesem Zusatz um einen Verkaufsauftrag mit definiertem Limit in Kombination mit einer Stop-Loss-Order. Wird die Ausführung einer dieser beiden Orders bewerkstelligt, findet eine Löschung des anderen Auftrags statt. Die If-Done-Order Eine weitere Kombination aus verschiedenen Aufträgen stellt die If-Done-Order dar. Die Anweisung bewirkt, dass die Ausführung der zweiten Order erst erfolgen kann, wenn die erste Order bereits zur Ausführung kam. Orderzusätze vom Typ Trailing Der Orderzusatz Trailing kann auf diversen Plattformen in Kombination mit einer Stop-Loss-Order zum Einsatz kommen. Der Zusatz bewirkt in diesem Fall, dass das Stop-Loss-Level regelmäßig in Richtung des aktuellen Kurses automatisch nachgezogen wird. Es handelt sich hier also nicht um einen fixierten, sondern um einen dynamischen Stop. Wie dieses Level automatisch angepasst wird, kann meist vom Trader selbst bestimmt werden. Zur Auswahl stehen nicht selten sowohl eine prozentuale als auch eine absolute Anpassung. Eine Stop-Loss-Order mit dem Zusatz Trailing kann zum Beispiel im Rahmen einer Trendfolgestrategie zum Einsatz kommen. Immediate or Cancel Der Zusatz Immediate or Cancel beziehungsweise IOC stellt die Bedingung, dass die Order sofort ausgeführt wird. Ist eine sofortige Ausführung nicht möglich, wird der Auftrag gelöscht. Eine Teilausführung ist möglich. Nach der Teilausführung wird der Auftrag allerdings ebenfalls gelöscht. Weitere Ausführungen finden daher nicht mehr statt. MOO beziehungsweise MOC MOO und MOC stehen für Market on Open sowie für Market on Close. Beide Aufträge haben eine hohe Priorität. Sie gehören darüber hinaus zu den unlimitierten Aufträgen. Mit dem Zusatz MOO besteht die Chance, gleich zu Handelsbeginn eine Ausführung zu bekommen. Im Rahmen von diversen Eröffnungsstrategie kann dieser Orderzusatz…

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Was ist ein IPO beziehungsweise Börsengang?

Was ist ein IPO? In der jüngsten Zeit gab es mehrere IPOs. Beispiele dafür sind Alibaba, Zalando oder Rocket Internet. Die Bezeichnung IPO steht als Abkürzung für „Initial Public Offering“. Damit ist das erstmalige Angebot von Aktien eines Unternehmens auf dem Kapitalmarkt gemeint. Durch dieses Verfahren platziert ein Unternehmen zum ersten Mal eigene Aktien am Kapitalmarkt, welche Kapitalanlegern zum Kauf angeboten werden. Das deutsche Wort „Börsengang“ ist mit der Bezeichnung IPO identisch. Die Abwicklung eines Börsengangs erfolgt von einem Konsortium, das meist aus einem oder mehreren Investmentbanken besteht. Das Gegenteil eines Börsengangs ist der Börsenabgang. Die Erstausgabe von Aktien, wodurch einem Unternehmen Mittel zufließen, wird als Erstplatzierung (Primary Offering) bezeichnet. Hingegen kommt der Erlös bei einer Zweitplatzierung (Secondary Offering) den Aktionären zugute. Anleger erhalten Informationen über aktuelle oder anstehende Börsengänge bei ihrer Hausbank oder im Internet. Börsengänge werden in einem Emissionsprospekt dargestellt oder auch durch die Presse bekannt gegeben. Gründe eines Unternehmens für einen Börsengang Die Gründe, weshalb ein Unternehmen an die Börse geht, können unterschiedlich sein. Meist steht eine finanzielle Motivation im Vordergrund, bei der ein Unternehmen mit der Ausgabe von Aktien finanzielle Mittel zuführt, um das Eigenkapital zu erhöhen und die Kapitalstruktur verbessert. Plant eine Firma beispielsweise, die Produktpalette zu erweitern oder neue Fabrikationsstätten zu errichten, wird mehr Kapital erforderlich. Auch können die bisherigen Eigentümer einer Firma einen Börsengang nutzen, um die eigenen Anteile im späteren Handel zu einem attraktiveren Preis zu verkaufen, als dies bei einem nicht börsennotierten Unternehmen möglich wäre. Weiteres Argument für die Beschaffung von Kapital über die Börse ist die geringere Abhängigkeit von Banken. Beschafft ein Unternehmen Kapital über den Kapitalmarkt, müssen fällig werdende Zinsen regelmäßig und immer zurückgezahlt werden. Hingegen können Dividenden an Aktionäre entfallen, wenn beispielsweise kein Gewinn erwirtschaftet wurde. Kredite müssen immer getilgt werden, während Aktionäre ihr Geld nicht zurückverlangen können. Motiv für einen Börsengang kann auch die Erhöhung des Bekanntheitsgrades einer Firma sein, was häufig bei einer bevorstehenden Expansion von Vorteil ist. Wie läuft ein IPO beziehungsweise ein Börsengang eines Unternehmens ab? Auswahl der Emissionsbank Zu Beginn muss ein Unternehmen Gespräche mit Banken führen, um Partner für die Durchführung des IPO zu finden. Gespräche mit dem Management, Firmenanalysen und die Vorlage eines Businessplanes ermöglichen den Kreditinstituten einen ersten Überblick. Im weiteren Verlauf bewerben sich die Banken um die Begleitung eines Börsenganges. Dazu geben die Kreditinstitute Angebote über ihre Preisvorstellungen und Konditionen ab. Nach Abschluss dieser Verhandlungen wird eine der Banken zum Konsortialführer ernannt. Diesem Konsortium können auch mehrere Banken angehören, die an der Emission beteiligt sind. Durchführung der Unternehmensanalyse Um die Gesellschaft darzustellen, wird eine Prüfung durchgeführt, die die rechtlichen, wirtschaftlichen und organisatorischen Grundlagen des Unternehmens untersucht. Die Prüfung erfolgt durch Wirtschaftsprüfer, die einen „Comfort Letter“ ausstellen, durch den sie für die Richtigkeit der Angaben bürgen und gegebenenfalls auch haftbar gemacht werden. Die Konsortialbanken lassen durch unabhängige Analysten Finanzstudien über das Unternehmen erstellen, wodurch Marktstellung und Marktpotenzial beschrieben werden („Research-Reports“). Diese ermöglichen eine allgemeine Beschreibung einschließlich Historie, aktueller Entwicklungen und Wettbewerbsanalysen. Solche Finanzstudien sind in der Regel sehr umfangreich, weil die Analysten das Unternehmen gründlich unter die Lupe nehmen und von allen Seiten betrachten. Der anzufertigende Bericht dient als Grundlage für einen fairen Börsenwert des Unternehmens. Er ist ein Indikator dafür, in welcher Höhe der Emissionspreis angesetzt werden kann. Die Analyse wird in einem verbindlichen Börsenprospekt zusammengefasst. Die Erstellung eines Börsenprospektes ist durch eine EU-Richtlinie festgelegt und Voraussetzung für einen Antrag auf Zulassung zum Börsenhandel. Roadshow Durch eine Roadshow betreibt die Gesellschaft auf der Basis des vorher entstandenen Prospektes Werbung für ihren Börsengang. Alle Informationen werden erstmals einer breiten Öffentlichkeit bekannt gegeben. Die Banken versuchen, institutionelle Anleger für den Bezug von Aktien zu gewinnen. Ziel dieser Roadshow ist, das Interesse an Aktien des Unternehmens zu ermitteln. Meist gegen Ende der Roadshow verkündigt die Bank die Preisspanne. Dabei handelt es sich um die Bandbreite, in der der Emissionspreis für die Aktien voraussichtlich festgelegt wird. Möglich ist auch die Bestimmung eines Festpreises oder die Festlegung des Emissionspreises in einem Auktionsverfahren. Festlegung eines Emissionspreises Der Roadshow schließt sich die Bookbuilding-Phase an, bei der eine Preisspanne und die maximale Zahl der zu emittierenden Aktien festgelegt werden. Die neuen Aktien werden öffentlich zur Zeichnung angeboten. Investoren haben ab jetzt die Möglichkeit, innerhalb der festgelegten Zeichnungsfrist und nach Bekanntgabe der Preisspanne auf die Aktien zu bieten. Der Emissionspreis befindet sich in der Regel im Rahmen der Bookbuildingspanne. Investoren können bestimmen, wie viele Aktien sie zu welchem Preis kaufen („zeichnen“) möchten. Ist das Interesse größer als die Zahl der angebotenen Aktien, handelt es sich um eine Überzeichnung. Die Konsortialbank kann in so einem Fall festlegen, ob sie noch weitere Aktien ausgibt oder eine Zuteilung festlegt. Durch diese Zuteilung bestimmt die Bank, wer mit welcher Quote die gezeichneten Aktien erhält. Zuteilung der Aktien Nach Schließung der Orderbücher wird der Emissionspreis abschließend festgelegt. Die Aktien werden endgültig an die Investoren zugeteilt. Erstnotiz an der Börse Wurden die Aktien zugeteilt, werden sie zum ersten Mal an der Börse gehandelt. Es erfolgt erstmals die Festlegung eines Börsenkurses, der Erstnotiz. Von dieser Erstnotiz hängt ab, ob Investoren in Bezug auf den von ihnen gezahlten Emissionspreis, einen Zeichnungsgewinn oder Verlust erfahren. Anschließend erfolgt der reguläre Handel an der Börse. Die Aktien des Unternehmens werden jetzt an der Börse gehandelt und obliegen den Schwankungen des Aktienmarktes. Marktsegmente Für Aktiengesellschaft sind in Deutschland zwei Marktsegmente geregelt. Dabei handelt es sich um den regulierten Markt und den Freiverkehr. Beim regulierten Markt müssen dort gelistete Unternehmen gesetzliche Mindestanforderungen erfüllen („General Standard“). Nach Abschluss des Geschäftsjahres ist ein Jahresfinanzbericht zu veröffentlichen. Zusätzlich haben die Vorlage eines Halbjahresfinanzberichtes und die Veröffentlichung von Zwischenmitteilungen für das erste und dritte Quartal des Geschäftsjahres zu erfolgen. Ad-hoc-Nachrichten sind ebenfalls vom Unternehmen zu veröffentlichen. Der regulierte Markt kennt zusätzlich den „Prime Standard“, bei dem noch strengere Level erfüllt werden müssen. Gesellschaften müssen beispielsweise ihre Berichterstattung auch in englischer Sprache vorlegen. Im Freiverkehr müssen Unternehmen beispielsweise im Rahmen des „Entry Standard Levels“ den Jahresabschluss erst nach sechs Monaten vorlegen. Die Vorlage eines Zwischenberichtes muss nur zum Halbjahr erfolgen. Bildmaterial:  © moomsabuy/Fotolia  

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Gibt es den todsicheren Aktienkauf?

Vielleicht haben Sie sich auch schon einmal gefragt, ob es eine Aktie gibt, bei der man eigentlich nichts falsch machen kann? Gibt es Aktien, die sich jederzeit guten Gewissens für einen Kauf empfehlen? Bei dieser Frage muss darauf hingewiesen werden, dass es an der Börse keine hundertprozentigen Sicherheiten geben kann. Allerdings kann ein Investment in Unternehmen, die zu den weltweiten Top-Playern gehören, auf lange Sicht nur selten schief gehen. Nehmen wir zum Beispiel Apple: Der Ausgabekurs beim Börsengang im Dezember 1980 betrug 22 US-Dollar. Mittlerweile notiert der Kurs bei 126,78 Dollar (Schlusskurs am 16. April). Splitt- und dividendenbereinigt entspräche der Ausgabekurs heute in etwa 2 Dollar. Am allerersten Handelstag konnte Apple 32 Prozent zulegen und in die Kassen des Unternehmens flossen knapp 1,8 Milliarden Euro. Heute taucht der Name Apple immer wieder in den Bestsellerlisten von Financial Times und Forbes auf. Von kurzen Unterbrechungen abgesehen, belegt Apple in der Liste der 500 größten Unternehmen der Welt nach Marktkapitalisierung seit September 2011 mit einem heutigen Wert von knapp 675 Milliarden Dollar den ersten Platz. Auch bezüglich des Umsatzes (182,8 Mrd. USD 2014) liegt das Unternehmen regelmäßig unter den Top Ten der Welt. Die Marke Apple gilt mit einem Wert von 185 Milliarden Dollar ebenfalls als wertvollste Marke der Welt. Bei diesen finanziellen Möglichkeiten muss schon viel passieren, damit ein langfristiges Investment in einem Totalverlust endet. Selbst so gravierende Ereignisse wie der Tod von Steve Jobs oder die weltweite Finanzkrise konnten Apple nichts anhaben.   Aktuelle Lage von Apple Aus dem bisher Gesagten ist es verständlich, dass Apple bei Analysten sehr beliebt ist. Dass das Papier auch aktuell ein Investment lohnt, zeigen die Einstufungen der meisten Analysten in den Monaten Februar und März: Buy, Outperform oder Overweight dominieren bei den Einschätzungen und der Aktie werden gute Wertsteigerungschancen eingeräumt. Der bevorstehende Verkaufsstart der Apple Watch wird dabei mit Spannung erwartet. Ersten Schätzungen zufolge rechnen Experten damit, dass der Konzern am ersten Verkaufswochenende etwa eine Million Einheiten verkaufen könnte. Für das zweite Quartal beläuft sich die Schätzung auf 2,3 Millionen verkauften Apple Watches. Die aktuellen Kursziele schwanken überwiegend zwischen 133 und 160 Dollar. Morgan Stanley beispielsweise hob erst Anfang März das Kursziel von 133 auf 160 Dollar an und begründete diesen Schritt mit einer Steigerung der verlässlichen Umsätze. Die Einstufung wurde auf „Overweight“ belassen.   Bluechips – Lieblinge konventioneller Anleger Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit bei einem Engagement in Aktien. Aber die Gesetze des Marktes verlangen in erster Linie Wachstum. Und wer kann Wachstum besser erreichen, als der Marktführer, der Branchenprimus, der Top-Global-Player? Apple gehört auf jeden Fall dazu. Apple ist ein Bluechip. Mit diesem Begriff werden an der Börse Aktien großer, internationaler, allgemein bekannter und angesehener Unternehmen von hoher Solidität, Bonität, Substanz- und Ertragsstärke belegt. Die deutsche Bezeichnung dafür lautet Standardwert. Die dreißig größten Standardwerte sind im Aktienindex DAX zusammengefasst. Namen wie Deutsche Bank, Siemens oder Volkswagen sind jedem ein Begriff. Anteilseigner von solchen Firmen sind in der Regel konventionelle Anleger, die das Risiko so gering wie möglich halten wollen.   Insolvenz ausgeschlossen? – Nicht immer! Dass selbst bei gestandenen Unternehmen eine Insolvenz nie ganz ausgeschlossen werden kann, zeigen die Beispiele Texaco und General Motors aus den USA oder AEG und der Kirch-Gruppe in Deutschland. Häufig sind Missmanagement und übermäßige Expansion die Ursachen für die Insolvenz solch großer Unternehmen. Auf veränderte Marktbedingungen wird nicht adäquat reagiert und in Krisenzeiten wie der allgemeinen Finanzkrise 2008 geht auch Großkonzernen dann schnell das Geld aus. Deshalb ist es bei einem Engagement in Aktien wichtig, die finanzielle Lage des Unternehmens, in das investiert wurde, genau zu beobachten. Ein geeignetes Mittel dafür ist die Fundamentalanalyse, die die betriebswirtschaftlichen Daten und das ökonomische Umfeld eines Unternehmens beleuchtet. Da Aktiengesellschaften verpflichtet sind, ihre finanzielle Situation den Anlegern offenzulegen, ist die Beschaffung von Informationen relativ einfach. Auf Hauptversammlungen und in den Medien werden die Jahresbilanzen bekannt gegeben. Diese Berichte enthalten alle notwendigen Kennzahlen, die für eine Fundamentalanalyse von Belang sind wie beispielsweise die Dividendenrendite oder das Kurs-Gewinn-Verhältnis.   Fazit Die Frage, ob es den todsicheren Aktienkauf gibt, muss also verneint werden. Bei Beachtung einiger Grundsätze kann man das Risiko eines Investments in Aktien allerdings so gering wie möglich halten. Zu diesen Grundsätzen gehört unter anderem, dass das Unternehmen eine gute Kapitalrendite ohne viel Schulden aufweist und die langfristigen Aussichten durch bewiesene Ertragskraft und einem attraktiven Geschäft nachweislich gut sind. Beim Einstieg sollte das Unternehmen nicht überbewertet sein und das Management sollte inhaberorientiert, kompetent und ehrlich sein. Bildmaterial: © ra2 studio/Fotolia.com  

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