Strategien & Wissen

Trading-Strategien und Traden lernen: Mit unseren interessanten Artikeln bleiben Sie rund um das Thema Trading bestens informiert.

Der Risk On/Risk Off Effekt an der Börse – Definition & Strategien

Unter professionellen Tradern wird man immer wieder von den Begriffen Risk On und Risk Off hören. Was ist damit gemeint und wie kann sich ein privater Trader diesen Effekt zunutze machen? Seit der Finanzkrise 2008/09 und durch die zunehmende Vernetzung der globalen Finanzmärkte lässt sich regelmäßig beobachten, wie sämtliche Werte innerhalb einer Assetklasse im Gleichschritt stark zulegen oder abwerten. Dabei handelt es sich um globale Kapitalumschichtungen von Risiko-Assets zu defensiven Assetklassen bzw. umgekehrt. Was passiert bei Risk-On? Im Risk-On Umfeld ist die Marktstimmung grundsätzlich positiv. Der Risikoappetit der Investoren und Trader nimmt dabei zu. Wenn der Risk On Effekt wirkt, gewinnen sämtliche Risiko-Assets an Wert. Dazu gehören Aktien, – insbesondere zyklische Aktien und Sektoren – Industrierohstoffe und hochverzinste Anleihen. Gleichzeitig verlieren die defensiven Assetklassen wie Staatsanleihen an Wert. Meist geht damit ein Rückgang der Volatilität einher. Das lässt sich an Volatilitätsindikatoren wie dem VIX beobachten. Folgende Trends treffen auf Risk-On zu: Zyklische Sektoren steigen Rohstoffe (außer Gold) steigen Schwellenländer Währungen und Aktien (Emerging Markets) gewinnen an Wert Japanischer Yen und Schweizer Franken wertet ab Staatsanleihen fallen (Zinsen steigen) Welche Märkte steigen bei Risk-Off? Bei Risk Off passiert genau das Gegenteil: Sämtliche Risiko-Assets werden verkauft und fallen. Das beim Verkauf freigewordene Geld muss natürlich wieder angelegt werden. In der Regel halten institutionelle Investoren nämlich nur geringe Kassebestände. Das Kapital sucht daher eine sichere Anlage. So wird das Kapital zu den defensiven Werten umgeschichtet. Staatsanleihen der Industrienationen, Gold und defensive Aktien und Sektoren sind dann gefragt. Auslöser für einen schlagartigen Wechsel der Marktlage zu Risk-Off können unter anderem geopolitische Spannungen, plötzliche Insolvenzen großer marktbestimmender Unternehmen oder negative Wirtschaftsnachrichten sein. Folgende Trends treffen auf Risk-Off zu: Defensive Sektoren gewinnen relativ zu zyklischen Sektoren Gold steigt Volatilität nimmt zu Staatsanleihen steigen (Zinsen fallen) Japanischer Yen und Schweizer Franken wertet auf Risk On/Risk off an den Forexmärkten Besonders schön lässt sich der RoRo-Effekt im Forexmarkt beobachten. Wer ein zyklisches Währungspaar einem defensiven gegenüberstellt, hat den idealen Indikator für die globale Marktstimmung. So z.B. steht ein starker australischer Dollar für globale Expansion, eine hohe Nachfrage nach Industrierohstoffen und eine expandierende Wirtschaft in China. Dagegen gilt der japanische Yen als sichere Anlage. Im Risk-Off Umfeld können wir demnach mit einem fallenden AUD/JPY rechnen. Genau das ließ sich 2008 während der Finanzkrise festellen (siehe untenstehender Chart). Was bedeutet das Risiko-Sentiment für den Trader? Wer aktiv tradet, wird sicher schon einmal festgestellt haben, dass einige Märkte in einem starken Zusammenhang zueinander stehen. Sicherlich ist es von Vorteil, sich nicht nur auf einen einzigen Markt zu konzentrieren. Professionelle Trader haben immer den gesamten Markt im Blick. Damit bekommen sie ein Gespür für die globalen Kapitalströme und können rechtzeitig reagieren. Wenn der Markt einmal im Risk-On oder Risk-Off Modus ist, hält dieser Zustand oft den ganzen Tag oder sogar mehre Wochen an – wobei solch längere Phasen im Bullenmarkt eher für Risk-On zutreffen. Es lohnt sich also, diesen Trend zu beachten. Eine Voraussetzung für die Berücksichtigung des RoRo-Effekts ist zunächst die Einteilung der Märkte in Risiko-Assets und defensive Assets bzw. sogenannte „Safe-Haven-Assets“. Eine Möglichkeit zur direkten Anwendung ist es, sich eine Watchlist der relevanten Märkte anzulegen. Geht aus den Marktbewegungen ein Risk-On- oder Risk-Off-Verhalten hervor? Mit dem Wissen um die aktuelle Risikoneigung der Marktteilnehmer kann sich der Trader dann besser positionieren. Im Trading-Prozess sollte dies als Filter oder Check für das Timing eingebaut werden. Dies im Trading zu beachten, kann davor bewahren, immer wieder Short-Trades zu starten, obwohl die Mehrheit der Marktteilnehmer noch long gestimmt sind. Zum Beispiel: Wenn die Märkte im Risk-On Modus sind, will ich mich nicht mit Short-Positionen in einem Aktienindex gegen dieses positive Sentiment stellen. Ich darf also nicht gegen diesen Risk-On-Effekt traden. Wenn der Trader feststellt, dass alle Märkte in der Risk-On-Watchlist von negativ zu positiv wechseln, könnte es sich um eine Änderung im Marktsentiment handeln. Auch hier kann der Trader seine Trades dem Sentiment anpassen oder aktive Positionen eingehen, um von dem RoRo-Effekt zu profitieren. Bildnachweis: ©Olivier Le Moal – stock.Adobe.com

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Öl traden: Diese Faktoren bestimmen den Preis

Wer Öl traden möchte, sollte sich eingehender mit den Eigenschaften dieses spannenden Rohstoffes auseinandersetzen. Öl und dessen Derivate sind die meist gehandelten Rohstoffe der Welt. Das sollte keine große Überraschung sein, da es in fast jedem Bereich einer modernen Volkswirtschaft präsent ist. Konsumgüter selbst sind betroffen, aber auch Produktion und Transport. Öl als Treibstoff für Autos, Züge, Flugzeuge und Schiffe zu betrachten ist lediglich ein winziges Teil des Puzzles. Öl ist ein wichtiger Bestandteil bei der Herstellung von Kunststoffen, synthetischen Textilien, Düngemitteln, Computern, Kosmetika und sogar Stahl. Tatsächlich wird weniger als die Hälfte des Öls in der Kraftstoffproduktion verwendet. Der Rest wird zur Herstellung von Konsumgütern verwendet. Deshalb ist Öl so nachgefragt und der am meisten gehandelte Rohstoff der Welt. Aber wie kann ich Öl traden? Wie analysiert man den Markt und welche Faktoren bestimmen den Preis? Anhand einer Analyse der in diesem Artikel dargestellten Faktoren können Sie sich eine Meinung über die Preisentwicklung des Ölpreises bilden. Was gehört zur Fundamentalanalyse des Öl-Preises? Die Fundamentalanalyse ist beim Rohstoffhandel essentiell, um die verschiedenen Einflussfaktoren eines Marktes zu verstehen und mögliche Zukunftsszenarien skizzieren zu können. Die technische Analyse kann diesen Prozess lediglich unterstützen und spielt im Timing der Trade-Idee bei den Ein- und Ausstiegen eine entscheidende Rolle. Widmen wir uns zunächst der Fundamentalanalyse. Grundlage für die Fundamentalanalyse sind Angebot und Nachfrage. Auf den ersten Blick scheint dies eine einfache Gleichung zu sein. Doch wenn es darum geht, zukünftige Preisbewegungen zu prognostizieren, werden die Dinge oftmals etwas komplizierter. Rohstoffe werden üblicherweise in Zyklen gehandelt: Manchmal sind die Lagerbestände knapp und die Preise hoch, in anderen Fällen gibt es einfach zu viel Ware und die Preise fallen. Im Allgemeinen lassen sich Preisbewegungen bei Rohstoffen mit Hilfe der Fundamentalanalyse in zwei einfache Grundprinzipien unterteilen: Wenn die Nachfrage niedriger ist als das Angebot, sollten die Preise fallen Wenn die Nachfrage höher ist als das Angebot, sollten die Preise steigen Auf diese zwei Prinzipien können sich Trader in der Regeln verlassen. Ausnahmen sollten aber nicht völlig ausgeschlossen werden, denn der Finanzmarkt ist kompliziert und besitzt viele unterschiedliche Einflussfaktoren. Wie bereits erwähnt, können Veränderungen auf der Angebotsseite bei Rohstoffen eine entscheidende Rolle spielen. Das Angebot einer Ware ist die Menge, die von den vorangegangenen Produktionsjahren übertragen wird und die Menge, die während des laufenden Jahres produziert wird. Zum Beispiel umfasst die aktuelle Ölversorgung die Fördermenge, als auch die Menge, die aus der Produktion des letzten Jahres übrig geblieben ist. Je höher der Wert ausfällt (bei einer stabilen Nachfrage), desto niedriger sollten die Preise sein. Wetter, Produktionsstörungen, Naturkatastrophen, kriegerische Auseinandersetzungen und Technologie sind hier als Einflussfaktoren zu nennen. Die Nachfrage ist die andere Seite der Gleichung. Sie ist die Menge, die zu einem bestimmten Preisniveau konsumiert wird. Im Allgemeinen wird die Nachfrage steigen, wenn der Preis einer Ware fällt. Auf der anderen Seite wird sie abnehmen, wenn der Preis einer Ware steigt. Hierzu ein einfaches Beispiel: Je teurer das Benzin, desto geringer wird die Nachfrage ausfallen, da es sich weniger Menschen leisten können. Sollten sich die Benzinpreise verdoppeln, würden Sie wahrscheinlich lieber mit dem Bus oder mit dem Fahrrad fahren, als mit dem Auto. Das bedeutet, dass Ihre Nachfrage nach Benzin bzw. nach Öl abnimmt. Auch beim Rohstoffmarkt hängt letztendlich alles von der Nachfrage und dem Angebot ab. Werfen wir also einen Blick auf wichtige Daten, die Sie bei Ihrer Analyse berücksichtigen sollten. Wichtige Veröffentlichungen für Öl Trader Wie wir bereits gesehen haben ist die Beziehung zwischen Nachfrage und Angebot für die Rohstoffpreise entscheidend. Der Veröffentlichung von wichtigen Daten sollte daher große Aufmerksamkeit geschenkt werden. Öl Trader konzentrieren sich beispielsweise auf den wöchentlichen Bericht des US-Energieministeriums (Department of Energy) zu den Öl-Lagerbeständen. Dieser liefert wertvolle Hinweise über die aktuelle Lage am Ölmarkt. Ein Anstieg der Lagerbestände ist ein bärisches Zeichen und signalisiert, dass das Angebot größer ist als die Nachfrage. Folgende Arten von Berichten sollten Sie berücksichtigen: Bilanzberichte Die Veränderung der Lagerbestände helfen uns, die allgemeine Trendrichtung zu bestimmen, Bilanzberichte können dies bestätigen oder negieren. Sie werden seltener veröffentlicht, können aber wichtige Informationen enthalten. Zum Beispiel ist der monatliche Bericht der OPEC zur aktuellen Situation auf dem Ölmarkt eine Art Bilanzbericht. Er zeigt die Veränderungen bei Nachfrage, Angebot und Produktion und beinhaltet Prognosen für die kommenden Monate. Veränderung der Öl-Lagerbestände Wie das vorherige Beispiel gezeigt hat, liefert der Bericht zu den Öl-Lagerbeständen wichtige Informationen zur Beurteilung des Ölmarktes. Jeder Rohstoff hat seinen eigenen Berichtstyp, sowie eine eigene Häufigkeit der Veröffentlichung. Daher ist es wichtig, immer auf dem neuesten Stand zu sein. Für den Ölmarkt gilt es vor allem den wöchentlichen API- und DoE-Bericht im Auge zu behalten. Die entsprechende Veröffentlichung finden Sie z.B. in einem Wirtschaftskalender. Aber auch die Seite der Statistik-Agentur EIA der DoE liefert wertvolle Daten zum Ölmarkt. Es gibt also spezielle Bericht für den Ölmarkt, die man regelmäßig im Auge behalten sollte. Machen Sie sich mit diesen vertraut, bevor Sie mit dem Traden starten, denn zum Zeitpunkt der Veröffentlichung kommt es in der Regel zu einer erhöhten Volatilität. Saisonalität und Wetter Bei der Analyse von Rohstoffen spielt die Saisonalität eine ganz besondere Rolle. Denn anders als bspw. bei Währungen oder Indizes, weisen Rohstoffe meist zu einem bestimmten Zeitpunkt des Jahres spezifische Bewegungen auf. Einige Rohstoffe wie Mais und Weizen erfahren Preisbewegungen aufgrund von jährlichen Wachstumszyklen. Zum Beispiel neigen die Märkte dazu, die Preise während der Erntezeit zu drücken, weil das Angebot reichlich ist und das Risiko der unbekannten Wettereinflüsse auf den Ertrag verschwunden ist. Umgekehrt steigen die Getreidepreise während der Anbau- und Wachstumssaison oft an, da die Spekulanten Wetterrisikoprämien mit einpreisen. Für Rohöl existieren keine vordefinierten Produktionszyklen, allerdings gibt es für Verbraucher von Ölprodukten Phasen von stärkerer und schwächerer Nachfrage. Zum Beispiel sind die Ölpreise im Frühjahr in Erwartung eines starken Verbrauchs in der Sommerzeit oft höher und beim Erdgas gibt es im Herbst oft einen Preisanstieg, da die Energieversorger für die Wintermonate ihre Lager füllen. Schauen wir uns ein konkretes Beispiel an: Ende Januar ist oft der Beginn eines Bullenmarktes für Getreide wie Mais und Sojabohnen. Bei Sojabohnen erstreckt sich die saisonale Rallye in der…

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Die wichtigsten Volumenprofil Formationen für Trader

Das Volumenprofil gibt dem Trader relevante Informationen über den Markt, die er sonst nicht so leicht (wenn überhaupt) bekommen kann. Eine dieser Informationen ist die Verteilung des Volumens über den Handelstag. Indem wir das Volumenprofil eines Handelstages studieren, können wir z.B. feststellen, ob sich der Markt im Gleichgewicht befindet, oder nicht. In Falle eines Marktgleichgewichts würden wir am Folgetag keine Trendbewegung erwarten. Der Trader kann sich auf einen Seitwärtsmarkt einstellen und entsprechend traden. Es gibt nun nicht nur die Volumenprofil-Formation „Markt ist im Gleichgewicht“, sondern ebenso Trendformationen und zahlreiche Mischformen. Wenn wir die Formationen der letzten Handelstage kennen, können wir besser einschätzen, was uns heute im Trading erwartet. Das ist ein Aspekt, der unter reinen Charttechnikern selten beachtet wird. Stattdessen wenden Sie gewisse Handelsstrategien ohne Berücksichtigung der Marktverfassung jeden Tag an – z.B. die Open-Breakout Strategie. Ein tieferes Verständnis der aktuellen Marktverfassung kann uns davor bewahren, an Seitwärtstagen ein Trendverhalten zu erwarten, und umgekehrt. Im Folgenden werden wir nun die wichtigsten Formationen des Volumenprofils erläutern, und deren praktische Anwendung im Trading besprechen. Wir wenden dabei die Konzepte aus der Analyse des Market Profil auf das Volumenprofil an. Weiterführende Literatur dazu finden Sie hier. D-Profil Das D-Profil ähnelt einer Normalverteilung. In der Nähe des Tageshochs und -tiefs hat sich nur wenig Volumen gebildet. Der Point of Control ist in der Mitte der Tagesrange zu orten. Der Markt befindet sich hier im Gleichgewicht. Käufer und Verkäufer haben ein Preisniveau gefunden, das für beide akzeptabel ist. In diesem Umfeld kann eine Umverteilung des Inventars vom Käufer zum Verkäufer stattfinden, ohne dass sich der Markt stark bewegt. Das D-Profil tritt oft an mehreren Tagen hintereinander auf und geht mit einer Seitwärtsbewegung einher. Die Bestätigung des POCs an mehreren Tagen führt zu einem starken Widerstands- bzw. Unterstützungslevel. Wichtig ist hier das gesamte Handelsvolumen des jeweiligen Tages zu berücksichtigen. Je höher das Handelsvolumen, desto eher wird der POC des D-Profils in Zukunft als signifikantes Preislevel dienen. Dagegen bilden sich D-Profile oft an Handelstagen mit geringer Aktivität aufgrund von Feiertagen oder geringem Newsflow. P-Profil Das P-Profil ähnelt der Form des Buchstaben „P“. Das Volumen hat sich hier in der oberen Hälfte der Tagesrange gehäuft. Dem ist eine starke Aufwärtsbewegung vorausgegangen. An einem solchen Tag haben die Käufer zunächst die Oberhand, verlieren dann aber im Laufe des Handelstages an Schwung. Es fehlen Anschlusskäufer, um die Aufwärtsbewegung noch weiter fortzusetzen. Gleichzeitig werden Gewinne mitgenommen bzw. Verkäufer nutzen das noch andauernde Kaufvolumen für den Abbau ihres Inventars. b-Profil Das b-Profil ist das Spiegelbild des P-Profils. Hier bilden die Verkäufer die stärkere Seite. Das Volumen hat sich hier in der unteren Hälfte der Tagesrange gehäuft. Dem ist eine starke Abwärtsbewegung vorausgegangen. Beim P- und b-Profil ist gleichermaßen zu prüfen, ob es sich um ein vorläufiges Ende der Aufwärts- bzw. Abwärtsbewegung handelt. Die Value Area hat sich in beiden Fällen zwar in Trendrichtung verschoben, aber eine Trendfortsetzung zunächst aufgehalten. Fällt der Kurs gegen Handelsende zum POC zurück, können wir häufig mit einer Korrektur rechnen. Trend-Profil Trend-Profile bzw. dünne Profile bilden sich an Trendtagen. An diesen Tagen ist die eine Seite des Marktes besonders stark. Der Preis bewegt sich schnell in Trendrichtung, sodass keine Zeit für eine Anhäufung des Volumens auf einem bestimmten Preislevel bleibt. Dementsprechend schmal sieht das Volumenprofil am Ende des Tages aus. Wer sich an einem solchen Tag gegen den Markt stellt, wird nur Verluste einfahren. Korrekturen und Rebounds treten in einer starken Trendbewegung selten auf. Einzelne High Volume Nodes im Volumenprofil verraten uns mögliche Unterstützungen und Ausbruchslevel in der Trendbewegung. Fazit Selbstverständlich lässt sich nicht jedes Volumenprofil exakt den oben beschriebenen Formationen zuordnen. Beim Lesen des Volumenprofils geht es auch nicht darum, Formationen zu definieren und anschließend starre Trading-Regeln abzuleiten. Wichtig ist, dass der Trader das Verhalten des Marktes hinter dem Volumenprofil versteht. Trader, die bereits am Handelsbeginn das fertige Volumenprofil visualisieren können, haben gute Chancen, an diesem Tag mit dem Markt zu traden. Eine günstige Software zur Darstellung und Analyse des Volumenprofils haben wir hier präsentiert. Bildnachweis: ©Ersin Kurtdal – stock.adobe.com

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Fremdkapital traden: Worauf muss ich achten?

Ohne eigenes Startkapital keine Trading-Gewinne – so war es bisher. Seit wenigen Jahren gibt es nun eine spannende Möglichkeit, diese Gesetzmäßigkeit zu umgehen: Mit Fremdkapital traden. Damit meine ich nicht etwa die Aufnahme eines Kredites, um mit dem geliehenen Geld zu traden. Das wäre viel zu riskant. Ein Trader darf nur mit Geld spekulieren, das er auch verlieren kann. Wenn wir hier vom Trading mit Fremdkapital sprechen, meinen wir das Traden eines fremdfinanzierten Trading-Accounts über eine Trading-Firma. Es gibt eine Reihe an sogenannten Fremdkapital-Anbietern, die dir das Startkapital zum Trading zur Verfügung stellen. Dann kann der Trader über diese Firmen mit deren Kapital – also mit „fremdem“ Kapital traden und an den Gewinnen mitverdienen. Die Kontogrößen fangen bei 10.000$ an. Je nach Anbieter ist ein Startkapital von bis zu 250.000$ möglich. Von den Gewinnen darf sich der Trader bis zu 80% ausbezahlen. Das beste an der ganzen Sache: Die Verluste übernimmt die Trading-Firma. Handelt es sich damit um risikoloses Daytrading? Nicht ganz. Denn wenn wir genau hinschauen, finden wir gewisse Risiken und Kosten. Diese finden sich in zwei Punkten. Sie sollten von jedem, der sich für Fremdkapital interessiert, verstanden und einkalkuliert werden. Kosten und Risiken mit Fremdkapital: Die Qualifizierungsphase Wer von der Trading-Firma ein Trading-Konto bekommen möchte, muss sich zunächst beweisen. Die Trading-Firma will niemandem Geld geben, der nicht traden kann. Der Trader muss also eine Qualifizierungsphase durchlaufen, in der er seine Fähigkeiten unter Beweis stellen kann. Dabei muss er unter Berücksichtigung einiger Risikoparameter und zusätzlichen Regeln einen Mindestbetrag auf einem Demokonto erwirtschaften – bei manchen Fremdkapital Anbietern sogar innerhalb einer bestimmten Zeit. Angesichts der strengen Risikolimits ist das eine echte Herausforderung. Die Qualifizierungsphase schafft nicht jeder. Trotzdem muss jeder Teilnehmer für die Qualifizierungsrunde Geld zahlen. Die monatliche „Teilnahmegebühr“ beträgt mehrere hundert Euro. Im Misserfolg war das Geld dann umsonst ausgegeben. Damit geht jeder Trader bereits ein gewisses Risiko ein. Risiken im fremdfinanzierten Account Wer sich in der Qualifizierungsphase behaupten konnte, darf anschließend mit dem echten Trading-Konto traden. Allerdings gibt es auch hier einige Risikolimits und Regeln zu beachten. Wer mehr verliert als zulässig, fliegt sofort wieder raus. In diesem Fall darf der Trader die Qualifizierungsrunde erneut starten – natürlich nur zu den entsprechenden Kosten. Aus Sicht der Trading-Firma machen Risikogrenzen selbstverständlich Sinn. Schließlich soll der Trader diszipliniert mit dem Kapital traden. Die Trading-Firma will das Geld nicht verlieren. Der Trader ist also durch die Risikolimits und Regeln eingeschränkt und ständig dem Risiko ausgesetzt, das Handelskonto zu verlieren. Es gilt also, die entsprechenden Risikolimits bestens zu verstehen. Der Trader muss im Voraus wissen, worauf er sich einlässt. Nur dann kann er sein eigenes Risikomanagement den Vorgaben der Trading-Firma anpassen. So managen Sie das Risiko im Fremdkapital Konto Wir stellen bereits fest: Das Risikobudget im Fremdkapital-Konto ist nicht unbegrenzt. Wie können wir unser Risikomanagement daran ausrichten? Dabei wollen wir A. nicht die Risikolimits verletzten und B. gleichzeitig so viel Geld wie möglich verdienen. Wir beginnen damit, uns die Risikovorgaben eines Fremdkapitalanbieters zu verdeutlichen. Als Beispiel wählen wir das 100.000$-Konto von Topsteptrader. Die Risiko-Regeln sind folgendermaßen: Max. Tagesverlust: 2% Max. Wochenverlust: 2% (wird nach einem Plus von 3% aufgehoben) Max Drawdown: 3% Die erste Frage, die wir uns stellen, ist: wie viele Verlusttrades kann ich mir in Folge erlauben? Jeder Trader wird früher oder später eine Verlustphase im Trading erleben. Denn statistisch betrachtet sind Gewinn- und Verlusttrades nicht gleichmäßig verteilt. Der mögliche Verlust pro Trade muss also so gewählt werden, dass der Trader die Verlustphase problemlos überlebt. Wer die Trefferquote und das durchschnittliche Gewinn-/Verlustverhältnis seiner Strategie kennt, kann die Verteilung von Verlusttrades einschätzen. Entweder indem er seine Trading-Historie betrachtet, oder eine einfache Simulation in Excel durchführt. Zur Verdeutlichung zeigen wir eine beispielhafte Berechnung: Wer 0,5% vom Anfangskapital (in unserem Beispiel: 0,5% x 100.000$ = 500$) pro Trade riskiert, dürfte sich maximal 4 Verlusttrades an einem Tag erlauben (4 x 500$ = 2.000$ = 2% von 100.000$). Der 5. Minustrade würde den zulässigen Tagesverlust schon überschreiten. Und mit dem 6. Verlusttrade wäre der maximale Drawdown erreicht. Die Verlusttrades müssen dabei nicht einmal ununterbrochen aufeinander folgen. Der Trader rutscht auch dann immer weiter ins Minus, wenn vielen Verlusttrades nur wenige kleine Gewinntrades gegenüberstehen. Wer regelmäßig 4 bis 6 Verlusttrades in Folge erlebt, dürfte demnach niemals 0,5% pro Trade riskieren. 0,1% oder 0,2% Risiko pro Trade wären in diesem Fall viel angebrachter. Damit hätte der Trader einen größeren Spielraum. Gehen Sie zur Berechnung des Risikos pro Trades also von den Eigenschaften ihrer Strategie aus. Wie hoch ist Ihre Trefferquote? Wie hoch ist der durchschnittliche Gewinn im Verhältnis zum durchschnittlichen Verlust? Es gilt: Je geringer der mögliche Verlust pro Trade, desto länger darf die Verlustserie ausfallen. Und umgekehrt: Je höher die Trefferquote der Strategie, desto unwahrscheinlicher ist eine ausgedehnte Verlustserie. Wie viel kann ich mit Fremdkapital traden verdienen? Die Gewinne im Trading stehen offensichtlich in einem Zusammenhang zum Risiko. Wer viel riskiert, kann auch viel gewinnen. Im Traden mit Fremdkapital ist das Risiko allerdings vorgegeben: Wie oben aufgezeigt, ist ein Risiko pro Trade von mehr als 0,1% bis 0,2% kaum möglich (wenn wir von Topsteptrader ausgehen, andere Anbieter haben teilweise bessere Konditionen). Denn das gesamte Risikobudget beträgt beim 100.000$-Konto von Topsteptrader gerade einmal 3% – also 3.000$. Wer das Gewinn-/Verlustverhältnis und die Trefferquote seiner Strategie kennt, kann sich die möglichen Gewinne ausrechnen. Auch hier machen wir wieder eine kleine Berechnung. Gehen wir einmal von folgenden Parametern aus: Die Trefferquote beträgt 60%, und das Verhältnis des durchschnittlichen Gewinns zum Verlust 1,5. Mit jedem Gewinntrade wird also das zweifache des möglichen Verlustes erzielt. Da wir Verlustserien von bis zu 10 Minustrades überstehen wollen, riskieren wir nur 0,2% pro Trade. Das Handelskonto ist mit 100.000$ kapitalisiert. Es ergibt sich ein Erwartungswert pro Trade von: (0,6 x 300$) – (0,4 x 200$) = 100$ Wer jeden Tag zwei Trades macht, kann nach dieser Rechnung in 20 Handelstagen theoretisch über 4.000$ pro Monat Gewinn erzielen. Je nachdem wie die Parameter Ihrer Strategie ausfallen, können Sie Ihren möglichen Gewinn einschätzen. Wer noch keine eigene Trading-Historie vorweisen kann, sollte eine Zeit lang im…

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Warum Sie mit technischer Analyse nicht reich werden

Die technische Analyse bzw. Chartanalyse erfreut sich unter privaten Trader großer Beliebtheit. Täglich werden unzählige Analysen über die „technische Verfassung“ der Märkte veröffentlicht. Heute kann jeder mit einem einfachen Charting-Tool Indikatoren einfügen und Trendlinien ziehen. Die Benutzung dieser Werkzeuge vermittelt schnell den Eindruck, eine fundierte Analyse durchgeführt zu haben. Es wäre doch so einfach: Man macht eine saubere Chartanalyse in einem einzigen Chart. Es werden für den jeweiligen Markt Ein- und Ausstiegssignale ermittelt. Ein bisschen wie Malen nach Zahlen. Für Börsen-Neulinge sehr verlockend: Die technische Analyse ist einfach zu erlernen (genauso viele können es einem beibringen) und gleichzeitig so vielversprechend. Aber ob das ausreicht, um profitabel traden zu können? Ich habe hier weder vor, die Relevanz der technischen Analyse zu hinterfragen, noch einen Vergleich mit der Fundamentalanalyse aufzustellen. Am Ende des Tages möchte ich mit dem Börsenhandel Geld verdienen. Und dazu bediene ich mich nur jener Methoden, die – mit machbarem Aufwand – mir die besten Chancen auf Gewinne geben. Und mit dieser Einstellung muss ich auch der technischen Analyse begegnen. Jeder Trader muss sich fragen, ob er mit seiner Vorgehensweise im Trading eine Chance hat, im Haifischbecken der Finanzmärkte zu überleben. Gehen wir mal davon aus, dass ein gutes Risikomanagement gegeben ist. Dann benötigen wir nur noch Trades, die eine möglichst hohe Trefferquote und ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis haben. Ich will also herausfinden, in welche Richtung sich der Kurs am wahrscheinlichsten bewegen wird. Die entscheidende Frage ist nun: Gibt mir die technische Analyse diesen statistischen Vorteil? Empirische Belege für den Erfolg der technischen Analyse sind nicht leicht zu finden. Auch wird man lange nach Tradern mit einer langfristig profitablen Performance suchen müssen. Die erfolgreichsten Trader und Investoren sind dagegen keinesfalls technische Analysten gewesen. Ben Graham, Warren Buffett, Peter Lynch, John Templeton, Philip Fisher, George Soros, John Neff und viele andere haben jeweils verschiedene Ansätze gehabt, keiner unter ihnen war jedoch ein Chartanalyst. Warum sollten Sie sich dann ausgerechnet mit der Chartanalyse befassen? Warren Buffet soll gesagt haben: „Als ich den Chart umgedreht und zum selben Resultat gekommen bin, merkte ich dass technische Analyse nicht funktioniert.“ Genau das trifft ein Hauptproblem der technischen Analyse: der große Interpretationsspielraum. Es ist nicht leicht, einen Chart völlig objektiv zu bewerten. Zu zahlreich sind die Chart-Muster, die sich finden lassen. Welche anderen Methoden lassen sich für private Trader außerhalb der technischen Analyse noch finden? Anstatt auf die verschiedenen Bereiche der Fundamental-Analyse oder gar Volumentrading einzugehen, möchte ich Ihnen eine grundsätzlich andere Sichtweise auf die Finanzmärkte vermitteln. Als Trader will ich mich mit dem „großen Geld“ positionieren. Ich will die Geldströme der großen Anleger antizipieren. Wäre es da nicht extrem vorteilhaft, zu wissen, wie professionelle Investoren und Trader agieren? Denn letztendlich sind es diese, die die Märkte nachhaltig bewegen. Gerade in einem hochliquiden Markt wie Forex geht das Handelsvolumen privater Trader völlig unter. Und in den allermeisten Fällen handeln die Kurstreiber eben nicht aufgrund eines gleitenden Durchschnitts oder überkauften Indikators. Dementsprechend unwahrscheinlich ist es, mit Charttechnik meine Wettbewerber im Markt schlagen zu können.   Professionelle Trader verlassen sich nicht auf technische Analysen Durch meine verschiedenen Tätigkeiten im professionellen Investment-Geschäft, unter anderem bei Investmentbanken und einem Hedgefonds, habe ich die Vorgehensweise der großen Marktteilnehmer kennengelernt. Seitdem würde ich mich nie wieder ausschließlich auf Chartanalysen verlassen wollen. Professionelle Trader handeln ein Szenario, das sich in 6-12 Monaten mit der höchsten Wahrscheinlichkeit abspielt. Von diesem Szenario ausgehend werden Trades aufgrund von Änderungen im Sentiment oder Fundamentaldaten angepasst. Hierin liegt die Hauptaufgabe des Traders. Er muss unter Berücksichtigung verschiedener Asset-Klassen das Sentiment der Investoren erfassen und sich die Szenarien, die der Markt handelt, herleiten. Mit dem richtigen Verständnis über aktuelle Kurstreiber lassen sich auch Nachrichten viel besser einordnen. So können Sie einschätzen, ob eine Nachricht die vorherrschende Investment-These bestätigt oder widerlegt, und welche Auswirkungen dies auf die Märkte haben wird. Klingt das kompliziert? Nun, es ist sicherlich nicht so einfach wie ein paar Linien im Chart zu ziehen. Aber wenn ich für diesen Mehraufwand entsprechend belohnt werde, mache ich mir auch die Mühe. Und es ist keineswegs unmöglich, ein fundamentales Verständnis über die Marktzusammenhänge zu erlangen. Heute finden Sie im Internet alle Informationen, zu denen auch die Profis Zugang haben. Sie müssen nur noch die richtigen Zusammenhänge erkennen und vernünftige Rückschlüsse ziehen. Dazu gehört insbesondere, das Zusammenspiel der verschiedenen Märkte zu verstehen. Kaum ein privater Trader berücksichtigt bei seiner Trade-Entscheidung im DAX die anderen Aktienmärkte wie den Nikkei oder S&P500, ganz zu schweigen von den Zinsmärkten, Wechselkursen oder dem Ölpreis. Wer denkt, mit geringem Aufwand viel Geld durch Traden verdienen zu können, wird früher oder später enttäuscht. Gerne teile ich mit Ihnen mein Wissen über den professionellen Börsenhandel. Schauen Sie dazu doch einfach über folgenden Link in unserer Facebook-Gruppe vorbei!

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Footprint Charts: Funktionsweise und Vorteile im Trading

Footprint Charts sind eine Kombination aus dem herkömmlichen Candlestick-Chart und der Time & Sales Liste. Damit bekommen wir in einem Footprint Chart zusätzliche Informationen zu den gängigen Preisinformationen (Open, High, Low und Close). Der Footprint Chart ist eine visuelle Darstellung der durchgelaufenen Market-Orders innerhalb der jeweiligen Handelsperioden (Candlesticks). Wer sich einmal an das Trading mit Footprint Charts gewöhnt hat, wird im kurzfristigen Trading nicht mehr darauf verzichten wollen. Im Folgenden besprechen wir die wichtigsten Informationen für das Trading mit Footprint Charts.   Wer hat den Footprint© erfunden? Während Footprint Charts in Amerika schon länger Verwendung finden, sind sie hierzulande erst in den letzten Jahren bekannt geworden. Ursprünglich wurde der Footprint Chart von MarketDelta im Jahr 2002 entwickelt, und 2003 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Da sich MarketDelta den Begriff Footprint© hat schützen lassen, wählen andere Handelsplattformen alternative Bezeichnungen wie „Delta-Charts“, „Imbalance“ oder „Delta-Imbalance“. Im Prinzip handelt es sich jedoch um dieselbe Darstellungsform.   Wie funktioniert ein Footprint Chart? Ein einfacher Kerzenchart stellt vier Preislevel pro Periode dar: Den Öffnungskurs, das Hoch und Tief, sowie den Schlusskurs. Wir wissen damit nicht, welche Handelsaktivitäten diesen Preisen zugrunde liegen. Stand hohes oder niedriges Volumen hinter dieser Preisbewegung? Gab es mehr Transaktionen auf der Bid-, oder auf der Ask-Seite? Diese Frage können wir mit dem Footprint Chart beantworten. Er gibt uns darüber Aufschluss, wie sich die Marktteilnehmer auf den verschiedenen Preisniveaus innerhalb des Kerzenkörpers verhalten haben. Die untenstehende Abbildung verdeutlicht diesen Informationsvorteil. Auf der rechten Seite sehen Sie einen einzelnen Balken (engl. Bar) aus einem Footprint Chart. Dieser enthält den Orderflow. Damit sind alle durchgelaufenen Market-Orders gemeint. Stop Orders werden in der Regel bei Ausführung ebenfalls zu einer Market Order. Im Footprint-Balken sind links vom x auf der Bid-Seite die Verkaufsaufträge, und rechts vom x auf der Ask-Seite die Kaufaufträge zu sehen. Im Bild wurden beispielsweise am tiefsten Kurs der Kerze 9 Kontrakte verkauft. Die Gegenseite haben die im Orderbuch zu sehenden Kauf-Limits gestellt. Market Orders können wir uns als „aktiv“ vorstellen, während die Limit Orders im Orderbuch „passiv“ sind. Daher sprechen wir von „aggressiven Käufern“, wenn die Ask-Seite im Orderbuch gegenüber der Bid-Seite vorrangig bedient wird. Das Resultat im Footprint ist dann ein sogenannter Volumenüberhang, der farblich markiert ist. Ein Beispiel dazu ist die grün markierte 93 am Tief des Footprint-Balkens. Hier wurden 93 Kontrakte auf der Ask-Seite gehandelt, während auf der Bid-Seite nur 9 Kontrakte gehandelt wurden. Die Bid- und Ask-Seite wird hier überkreuzt gelesen, weil der Ask-Preis immer höher als der Bid-Preis steht. Welche Vorteile im Trading bietet der Footprint Chart? Wir haben nun festgestellt, dass Footprint Charts uns viel mehr Informationen über das Marktgeschehen verraten, als ein klassischer Balken-Chart. Aber sind diese Informationen überhaupt relevant? Welche Vorteile im Trading ergeben sich daraus?   Footprint Charts können in Kombination mit herkömmlichen Methoden zur Bestätigung und für mehr Präzision herangezogen werden Der Footprint Chart sagt uns nicht nur, ob hohes oder niedriges Volumen hinter einer Kursbewegung stand. Wir erfahren auch, ob die Käufer, oder die Verkäufer auf der dominanten Seite waren. Grundsätzlich wollen wir den dominanten Kräften im Markt folgen. Auf diese Weise hilft uns der Footprint dabei, Ein- und Ausstiege treffsicherer zu timen. Im Chartbild können wir Unterstützungs- und Widerstandslevel schnell identifizieren. Aber erst im Footprint sehen wir, wie sich die Marktteilnehmer an den relevanten Preisniveaus tatsächlich verhalten – in Echtzeit. Wenn beispielsweise eine wichtige Unterstützung bricht, sehen wir im Footprint, ob neue Verkäufer angezogen werden. Wenn Verkäufer ausbleiben oder gar große Transaktionen der Gegenseite beobachtet werden, dürfte sich der Bruch der Unterstützung als fake erweisen.   Footprint Charts helfen dabei, Umkehrpunkte im Orderflow und der Trendstärke ausfindig zu machen Wieviel Energie steht hinter den Bewegungen? Den Orderflow der Bid- mit der Ask-Seite zu vergleichen, gibt uns diese Emotionen im Markt wieder. Wer den Orderflow im Trading berücksichtigt und zu interpretieren weiß, wird sich im Trading viel sicherer fühlen. Durch die tieferen Einblicke in das Marktgeschehen kann der Trader ein höheres Selbstbewusstsein entwickeln. Das wirkt sich positiv auf die Performance aus.   Footprint Charts liefern eigene Setups und Strategien Darüber hinaus ergeben sich im Footprint Chart einzigartige Footprint Muster und Setups. Hier ist allerdings ein umfassendes Verständnis für den Markt erforderlich. Sonst ist die Folge ein kostspieliges Overtrading.   Ist der Footprint Chart der Heilige Gral im Trading? Wie auch bei anderen Werkzeugen zum Volumentrading müssen wir diese Frage ganz klar verneinen. Footprint Charts geben relevante Einblicke in den Orderflow und dürften jedem anspruchsvollen Daytrader eine Hilfe sein. Einige Fehltrades können vermieden werden, und Ein- und Ausstiege sind besser getimed. Es lohnt sich, dieses umfangreiche Charting-Tool zu beherrschen. Wer dieses Werkzeug jedoch isoliert betrachtet und auf ein umfassendes Verständnis für die Finanzmärkte verzichtet, wird früher oder später enttäuscht werden. Footprint Charts sind keine Abkürzung im Trading.

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Trading mit Market Profile (2) – Strategien und Trading Set-ups

Das Market Profile hilft uns, die Aktivitäten der Markteilnehmer besser zu lesen und zu verstehen. Anhand konkreter Strategien und Trading Set-ups können wir aus den Formationen des Market Profile Trades ableiten. Hier stellen wir zwei grundlegende Strategien und Set-ups für das Trading mit Market Profile vor. Im Grunde genommen ist der Markt eine Auktion. Unsere Aufgabe als Trader ist es, aus der Entwicklung dieser Auktion das Potenzial des Marktes für eine Aufwärts- oder Abwärtsbewegung abzuschätzen. Dabei gilt es zu prüfen, ob bestimmte Preislevel mehr Käufer oder mehr Verkäufer anziehen. Welche Kräfte am Markt gewinnen also die Oberhand? Wir beginnen mit einer Analyse der Markteröffnung.   Market Profile Set-ups für die Markteröffnung Daytrader versuchen oft, den ersten Handelsminuten wichtige Informationen für die Kursrichtung des Tages zu entnehmen. Daraus sind Strategien wie „Opening-Range Breakout“ oder „Morning Breakout“ entstanden. Die Trefferquote dieser Strategien könnte man deutlich erhöhen, wenn man zwischen Trend- und Seitwärtstagen unterscheiden würde. Das Market Profile kann hierzu wertvolle Informationen liefern.   Was sagt uns die Markteröffnung über die zu erwartende Tagesbewegung? Dazu vergleichen wir die Markteröffnung mit dem Market Profile des Vortags. Es gibt drei Bereiche, in denen der Markt eröffnen kann: Innerhalb der Value Area des Vortags Außerhalb der Value Area des Vortags, aber noch in der Trading-Range des Vortags Außerhalb der Trading-Range des Vortags Auf diese Weise können wir prüfen, ob der Markt im Gleichgewicht ist. Dementsprechend schätzen wir die Chancen und Risiken ein.   Das Opening findet innerhalb der Value Area des Vortags statt Der Markt ist im Gleichgewicht: Die Chancen genauso wie Risiken einer größeren Bewegung sind hier am geringsten (in der Regel ein langweiliger Handelstag mit wenig Bewegung).   Das Opening findet außerhalb der Value Area des Vortags statt, aber noch in der Trading-Range des Vortags Der Markt ist geringfügig aus dem Gleichgewicht: Hier ist mit etwas größeren Bewegungen zu rechnen, die Hochs oder Tiefs vom Vortag werden getestet, überschritten, aber nicht nachhaltig. Die Value Area verschiebt sich leicht.   Der Markt öffnet außerhalb der Trading-Range des Vortags Der Markt hat sich „über Nacht“ verändert und ist zunächst nicht im Gleichgewicht. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: A. Der Markt findet ein neues Gleichgewicht und bleibt um den Markteröffnungskurs außerhalb der Vortages-Range. B. Der Markt bewegt sich weiter in Ausbruch-Richtung. Wer hier rechtzeitig in Ausbruch-Richtung handelt, kann einen schönen Trend mitnehmen. Diese Set-ups sollen dabei helfen, realistische Erwartungen an den Handelstag zu haben. Außerdem können wir so mögliche Bewegungen besser abschätzen bzw. visualisieren. Es ersetzt nicht, in der ersten Handelsstunde zu prüfen, wie der Markt mit dem neuen Preis umgeht. Wird mein Set-up bestätigt, oder hat der Markt etwas anderes vor? Und natürlich gilt auch hier: Wichtige Nachrichten-Termine im Tagesverlauf müssen berücksichtigt werden.   Referenzpunkte im Markt finden (Market Profile Strategie) Mit dem Market Profile können wir wichtige Referenzpunkte im Markt identifizieren. Diese nutzen wir als Einstieg für einen Trade. Eines der wichtigsten Referenzpunkte entsteht durch Single Print Buying oder Selling Tails. Diese sind eine Range-Verlängerung, die sich als fake erwiesen hat. Im Market Profile ist ein Single Print Buying oder Selling Tail eine Range-Verlängerung von mindestens zwei einzelnen TPOs am oberen (Selling Tail) oder unteren Ende (Buying Tail) des Market Profile. Die entsprechende Definition gibt es aber auch für den herkömmlichen Kerzenchart: Eine 30-Minuten Umkehrkerze, dessen Docht oder Lunte im Laufe des Handelstages nicht mehr gehandelt wurde. Außerdem ist das Volumen in diesem Bereich sehr dünn.   Was bedeuten fake Kursausbrüche? Ein Single Print Buying oder Selling Tail entsteht folgendermaßen: ➡ Der Markt handelt höher (Kurse steigen), um mehr Verkäufer zu finden, die die Nachfrage der Käufer decken. Umgekehrt handelt der Markt tiefer (Kurse fallen), um mehr Käufer zu finden, die das Angebot der Verkäufer abnehmen. ➡ Auf diese Weise bilden sich irgendwann Hochs (Tiefs), die sofort wieder abgewiesen werden. Hier ist der Markt offensichtlich zu weit gelaufen. Aber diese Kursübertreibungen sind nötig, um zu wissen, ab welchem Level der Preis als zu weit über oder unter dem Value gesehen wird. ➡ Die Korrektur dieser Kursübertreibungen erfolgt durch Marktteilnehmer, die den teuren/billigen Preis als Chance sehen. Wird der Preis ein weiteres Mal dasselbe Level erreichen, dürften dieselben Marktteilnehmer diese „günstige Chance“ erneut wahrnehmen. Damit haben wir mit einer abgewiesenen Kursübertreibung einen Referenzpunkt im Markt (Widerstands- oder Unterstützungslevel). ➡ Solange sich die Marktbedingungen nicht ändern, wird dieses Level immer wieder als Chance der Gegenseite genutzt. Das machen wir uns zunutze und nehmen ebenfalls die Position der Gegenseite ein. Der untenstehende Chart zeigt das entsprechende Beispiel: Hier greifen wir auf das Volumenprofil zurück. Dieses zeigt einen Single Print Buying oder Selling Tail als sehr dünnes Volumen an. Wie der Kursverlauf zeigt, waren diese Selling Tails ideale Einstiegspunkte für einen intraday Short Trade. Bildnachweis: © Bjoern Wylezich – stock.adobe.com

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Trading Psychologie: 7 Schritte zur Profitabilität

Die Trading Psychologie ist zweifellos einer der entscheidendsten Faktoren im Börsenhandel. Der Umgang mit den eigenen Emotionen bestimmt darüber, ob mit Trading Geld verdient wird, oder nicht. Sie können die beste Strategie haben – doch wenn Sie diese nicht rational umsetzen, werden Sie kein Geld verdienen. Tatsächlich ist irrationales Handeln der häufigste Grund, warum Trader scheitern. Lernen Sie anhand der folgenden 7 Schritte, wie Sie Ihre Emotionen in den Griff bekommen und damit ein profitabler Trader werden.   Schritt #1: Akzeptieren Sie zu 100%, dass Sie nicht alle Faktoren kontrollieren können Im Trading können wir einige Dinge selbst bestimmen. Welchen Markt wir traden, wie groß unsere Position ist und wann wir einen Trade beenden liegt in unserer Hand (zumindest in den allermeisten Fällen). Worauf wir jedoch keinen Einfluss haben, ist die Preisbewegung. Wird unser Trade im Verlust oder Gewinn enden? Das ist die unbekannte Variable im Trading. Dieses Risiko müssen Sie zu 100% akzeptieren. Wenn Sie nicht verstehen, dass Ihr Trade genauso gut im Verlust wie im Gewinn enden kann, werden Sie versuchen, den Gewinn zu erzwingen. Der Grad, mit dem Sie an dem Trade festhalten, ist proportional zu dem emotionalen Schmerz, der aufkommt, wenn der Markt sich gegen Sie bewegt. Die Folge ist, dass der Trader den Verlust zu groß werden lässt, oder im nächsten Trade zu aggressiv tradet. Diese emotionale Reaktion müssen Sie unter allen Umständen vermeiden. Machen Sie sich vor jedem Trade klar, dass es absolut möglich ist, dass der Markt sich gegen Sie bewegt und den Stop Loss auslöst. Wenn Sie dieses Ereignis akzeptieren, werden Sie automatisch den möglichen Verlust sinnvoll begrenzen. Außerdem werden Sie dann mit weniger Emotionen konfrontiert, wenn der Verlust eintritt.   Schritt #2: Nehmen Sie Ihre eigenen Emotionen wahr Wenn Sie eine emotionale Reaktion als solche erkennen, können Sie mit ihnen besser umgehen und rechtzeitig Gegenmaßnahmen einleiten. Es geht nicht darum, emotionslos zu werden. Wir versuchen nicht, alle Emotionen im Keim zu ersticken. Das ist langfristig keine gute Lösung. Viel sinnvoller ist es, das eigene Verhalten bewusst wahrzunehmen und zu reflektieren. Sie werden täglich mit Emotionen im Trading konfrontiert. Wir müssen lernen, sie richtig zu managen. Fragen Sie sich vor, während und nach dem Trade, was Sie fühlen und denken. Gehen Sie Ihren Emotionen auf den Grund. Dabei fallen Ihnen möglicherweise schon Fehler im Trading-Prozess auf. Haben Sie z.B. Angst, einen Trade einzugehen, könnte der Grund ein für Sie zu hohes Risiko sein. Oder Sie haben kein Vertrauen in Ihre Handelsstrategie. Lösen Sie Ihre Emotionen auf, indem Sie sich mit dem Problem auseinandersetzen.   Schritt #3: Haben Sie eine Strategie, der Sie vertrauen können Woran wollen Sie sich im Trading orientieren, wenn Sie weder eine Strategie noch ein Regelwerk haben? Gerade für Anfänger ist es sehr schwer, ohne einen klaren Plan nicht von emotionalen Impulsen geleitet zu werden. Sorgen Sie dafür, dass Sie eine Vorgehensweise im Trading haben, die wenig Spielraum für Bauchentscheidungen lässt. Idealerweise traden Sie eine Strategie, von dessen Erfolg Sie überzeugt sind. Vielleicht haben Sie einen ausführlich Backtest der Strategie durchgeführt. Oder Sie verstehen, warum die Strategie Ihnen langfristig einen Vorteil verschafft. Je größer Ihr Vertrauen in die Strategie, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie von Ihrer Strategie abweichen und Emotionen die Kontrolle übernehmen. Deshalb fragen Sie sich: Habe ich eine Strategie, die ich blind umsetzen würde? Wie viel Interpretationsspielraum lässt meine Strategie zu?   Schritt #4: Sehen Sie das große Bild Wer beim Traden emotional wird, beißt sich gerne an einem Trade oder Markt fest. Es wird das Wesentliche übersehen. Ein solcher Trader versucht krampfhaft, trotz wiederholter Verluste noch einen Gewinn zu erzielen – meist in demselben Markt und entgegen der Trendrichtung. Dabei wird weder die übergeordnete Richtung des Marktes, noch die langfristige Performance des eigenen Handelskontos beachtet. Stellen Sie sich folgende Fragen, um wieder einen Blick für das große Bild zu bekommen: Was ist die Trendrichtung des Marktes auf den höheren Zeitebenen? Bestätigt der Markt Ihren Trade, oder nicht? Und in Bezug auf Ihr Handelskonto: Wohin soll sich Ihr Konto langfristig bewegen? Auch wenn diese Frage überflüssig kling – sie hilft, einen einzelnen Trade oder Handelstag in Perspektive zu setzen. Sie müssen verstehen, dass ein einzelner Trade nur ein kleiner Baustein in der Performance Ihres Handelskontos ist. Verlusttrades gehören dazu. Hängen Sie Ihrem letzten Verlusttrade nicht zu lange nach.   Schritt #5: Fokussieren Sie sich nach jedem Trade neu Auch wenn der letzte Trade super lief und Sie am liebsten gleich einen zweiten hinterherschießen würden: Fokussieren Sie sich nach jedem Trade erneut auf Ihre Strategie und eine systematische Vorgehensweise. Gehen Sie nach jedem Trade Ihre Checkliste für einen neuen Trade durch (Siehe Schritt #6). Lassen Sie niemals zu, dass Sie in einen Tatendrang verfallen und einen Trade nach dem anderen absetzen. Das ist oft der Anfang vom Ende. Egal wie spannend und schnell die Märkte gerade sind – bewahren Sie immer die Ruhe und lassen Sie sich nicht zur Eile drängen. Auch wenn Sie damit eine Chance verpassen. Selbstverständlich gibt es immer wieder Situationen, die ein schnelles Handeln erfordern. Aber bevor Sie diese erfolgreich meistern können, sollten Sie eine systematische Vorgehensweise durch viele hundert Trades bereits verinnerlicht haben.   Schritt #6: Begründen Sie jeden Trade schriftlich Traden ist mehr als nur ein paar Mausklicks. Machen Sie sich die Arbeit und notieren Sie vor jedem Trade – am besten handschriftlich – Ihren Grund für den Trade. Wenn Sie den Trade früher als geplant beenden wollen, schreiben Sie auch hierzu Ihre Begründung auf. Auf diese Weise verhindern Sie, vorschnell zu agieren. Emotionalen Impulsen kann nicht mehr einfach Folge geleistet werden. Wenn Sie für jeden Trade eine Begründung aufschreiben, setzen Sie sich automatisch auf einer analytischen Ebene mit dem Trade auseinander. Damit können Sie sich auf eine rationale und logische Vorgehensweise konzentrieren.   Schritt #7: Entwickeln Sie sich mit jedem Trade weiter Beobachten Sie Ihren Fortschritt. Das können Sie nicht nur mit einem klassischen Trading Tagebuch machen. Auch ein Tagebuch über die Emotionen im Trading kann dabei eine große Hilfe sein. Wenn ich mir meine Trades erst am Ende…

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