Die technische Analyse bzw. Chartanalyse erfreut sich unter privaten Trader großer Beliebtheit. Täglich werden unzählige Analysen über die „technische Verfassung“ der Märkte veröffentlicht. Heute kann jeder mit einem einfachen Charting-Tool Indikatoren einfügen und Trendlinien ziehen. Die Benutzung dieser Werkzeuge vermittelt schnell den Eindruck, eine fundierte Analyse durchgeführt zu haben.
Es wäre doch so einfach: Man macht eine saubere Chartanalyse in einem einzigen Chart. Es werden für den jeweiligen Markt Ein- und Ausstiegssignale ermittelt. Ein bisschen wie Malen nach Zahlen. Für Börsen-Neulinge sehr verlockend: Die technische Analyse ist einfach zu erlernen (genauso viele können es einem beibringen) und gleichzeitig so vielversprechend. Aber ob das ausreicht, um profitabel traden zu können?
Ich habe hier weder vor, die Relevanz der technischen Analyse zu hinterfragen, noch einen Vergleich mit der Fundamentalanalyse aufzustellen. Am Ende des Tages möchte ich mit dem Börsenhandel Geld verdienen. Und dazu bediene ich mich nur jener Methoden, die – mit machbarem Aufwand – mir die besten Chancen auf Gewinne geben. Und mit dieser Einstellung muss ich auch der technischen Analyse begegnen.
Jeder Trader muss sich fragen, ob er mit seiner Vorgehensweise im Trading eine Chance hat, im Haifischbecken der Finanzmärkte zu überleben.
Gehen wir mal davon aus, dass ein gutes Risikomanagement gegeben ist. Dann benötigen wir nur noch Trades, die eine möglichst hohe Trefferquote und ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis haben.
Ich will also herausfinden, in welche Richtung sich der Kurs am wahrscheinlichsten bewegen wird. Die entscheidende Frage ist nun: Gibt mir die technische Analyse diesen statistischen Vorteil?
Empirische Belege für den Erfolg der technischen Analyse sind nicht leicht zu finden. Auch wird man lange nach Tradern mit einer langfristig profitablen Performance suchen müssen. Die erfolgreichsten Trader und Investoren sind dagegen keinesfalls technische Analysten gewesen. Ben Graham, Warren Buffett, Peter Lynch, John Templeton, Philip Fisher, George Soros, John Neff und viele andere haben jeweils verschiedene Ansätze gehabt, keiner unter ihnen war jedoch ein Chartanalyst. Warum sollten Sie sich dann ausgerechnet mit der Chartanalyse befassen?
Warren Buffet soll gesagt haben: „Als ich den Chart umgedreht und zum selben Resultat gekommen bin, merkte ich dass technische Analyse nicht funktioniert.“ Genau das trifft ein Hauptproblem der technischen Analyse: der große Interpretationsspielraum. Es ist nicht leicht, einen Chart völlig objektiv zu bewerten. Zu zahlreich sind die Chart-Muster, die sich finden lassen.
Welche anderen Methoden lassen sich für private Trader außerhalb der technischen Analyse noch finden? Anstatt auf die verschiedenen Bereiche der Fundamental-Analyse oder gar Volumentrading einzugehen, möchte ich Ihnen eine grundsätzlich andere Sichtweise auf die Finanzmärkte vermitteln. Als Trader will ich mich mit dem „großen Geld“ positionieren. Ich will die Geldströme der großen Anleger antizipieren. Wäre es da nicht extrem vorteilhaft, zu wissen, wie professionelle Investoren und Trader agieren? Denn letztendlich sind es diese, die die Märkte nachhaltig bewegen.
Gerade in einem hochliquiden Markt wie Forex geht das Handelsvolumen privater Trader völlig unter. Und in den allermeisten Fällen handeln die Kurstreiber eben nicht aufgrund eines gleitenden Durchschnitts oder überkauften Indikators. Dementsprechend unwahrscheinlich ist es, mit Charttechnik meine Wettbewerber im Markt schlagen zu können.
Professionelle Trader verlassen sich nicht auf technische Analysen
Durch meine verschiedenen Tätigkeiten im professionellen Investment-Geschäft, unter anderem bei Investmentbanken und einem Hedgefonds, habe ich die Vorgehensweise der großen Marktteilnehmer kennengelernt. Seitdem würde ich mich nie wieder ausschließlich auf Chartanalysen verlassen wollen.
Professionelle Trader handeln ein Szenario, das sich in 6-12 Monaten mit der höchsten Wahrscheinlichkeit abspielt. Von diesem Szenario ausgehend werden Trades aufgrund von Änderungen im Sentiment oder Fundamentaldaten angepasst. Hierin liegt die Hauptaufgabe des Traders. Er muss unter Berücksichtigung verschiedener Asset-Klassen das Sentiment der Investoren erfassen und sich die Szenarien, die der Markt handelt, herleiten.
Mit dem richtigen Verständnis über aktuelle Kurstreiber lassen sich auch Nachrichten viel besser einordnen. So können Sie einschätzen, ob eine Nachricht die vorherrschende Investment-These bestätigt oder widerlegt, und welche Auswirkungen dies auf die Märkte haben wird.
Klingt das kompliziert? Nun, es ist sicherlich nicht so einfach wie ein paar Linien im Chart zu ziehen. Aber wenn ich für diesen Mehraufwand entsprechend belohnt werde, mache ich mir auch die Mühe. Und es ist keineswegs unmöglich, ein fundamentales Verständnis über die Marktzusammenhänge zu erlangen. Heute finden Sie im Internet alle Informationen, zu denen auch die Profis Zugang haben. Sie müssen nur noch die richtigen Zusammenhänge erkennen und vernünftige Rückschlüsse ziehen.
Dazu gehört insbesondere, das Zusammenspiel der verschiedenen Märkte zu verstehen. Kaum ein privater Trader berücksichtigt bei seiner Trade-Entscheidung im DAX die anderen Aktienmärkte wie den Nikkei oder S&P500, ganz zu schweigen von den Zinsmärkten, Wechselkursen oder dem Ölpreis. Wer denkt, mit geringem Aufwand viel Geld durch Traden verdienen zu können, wird früher oder später enttäuscht.
Gerne teile ich mit Ihnen mein Wissen über den professionellen Börsenhandel. Schauen Sie dazu doch einfach über folgenden Link in unserer Facebook-Gruppe vorbei!