Die wichtigsten Charts der Woche: Marktupdate 01.07.2018

Was passiert gerade an den Finanzmärkten? Und welche Trends darfst du nicht verpassen? In diesem Marktupdate schauen wir uns die wichtigsten Themen an, die aktuell die Märkte bewegen. Aktien USA Während vergangene Woche die Risikobereitschaft der Investoren ganz klar gesunken ist, waren die Rückgänge an den Aktienmärkten im Vergleich zu den Vormonaten noch relativ „harmlos“. Small-Cap und Technologie-Aktien haben erst im Juni neue Rekordhochs erreicht, und davon rund 4% korrigiert. US-Dollar Der US-Dollar konnte das Widerstands-Level um 95 noch nicht überwinden. Die negative RSI-Divergenz lässt weitere Schwäche vermuten. Könnte das eine Erholung für Emerging Market Aktien in den kommenden Wochen bedeuten? Der untenstehende Ratio-Chart zeigt eindeutig, wie sehr die Underperformance von Emerging Markets (hier das Emerging Markets ETF EEM) gegenüber dem S&P 500 mit einem steigenden Dollar korreliert. Ein stärkerer US-Dollar bedeutet für EM-Schuldner, dass diese ihre in USD notierten Schulden teurer zurückzahlen müssen. Gold Gold leidet ebenso unter der Dollar-Stärke, und das trotz aller Unsicherheit um Strafzölle und einen globalen Handelskrieg. Gemäß der Saisonalität von GLD (Gold-ETF, siehe Chart von Sentimentrader unten), ist aktuell der ideale Zeitpunkt, in Gold zu investieren. Gleichzeitig hätte ich mit Gold einen Hedge für einen fallenden Dollar.   China Der Aktienmarkt der zweitgrößten Volkswirtschaft ist vergangene Woche in einen Bärenmarkt eingetreten (20% Korrektur vom letzten Kurshoch im Januar 2018). Doch so wie sich die Nachricht eines Bärenmarktes verbreitet hat, konnte sich der Kurs am Freitag deutlich erholen. Auch hier gilt: Buy the rumor and sell the news (bzw. in dieser Situation umgekehrt). Tesla Die Tesla-Aktie hat eine relativ ruhige Woche hinter sich. Nächste Woche wird spannend: Das Unternehmen will noch vor dem 4. Juli die Produktionszahlen des Model 3 bekanntgeben. Dann wird sich zeigen, ob Elon Musk die Schätzungen der Analysten tatsächlich übertreffen kann – wie er behauptet. Wenn das Produktionsziel von 5.000 Model 3 pro Woche erreicht wurde, sollten wir darauf achten, wie die Nachricht vom Markt aufgenommen wird: Werden mit der positiven Nachricht Gewinne mitgenommen, oder startet von hier aus die Rally zu einem neuen Rekordhoch?

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Der Bulle und der Bär – Das bekannteste Symbol der Börse

Sie sind die beiden bekanntesten Symbole der Börsenwelt, deren zwei Gesichter, die ultimativen Gegensätze zwischen Glück und Verzweiflung, Höhenflug und Absturz, Himmel und Hölle, Gut und Schlecht widerspiegeln. Der Mensch hat nachweislich einen Hang zum Dualismus, einen Drang, die Welt in Gegensätze aufzuteilen, um sie so begreiflicher zu machen und das ihr innewohnende Chaos zu entwirren, indem es zwischen zwei Polen aufgespannt wird. Das ist in der Wirtschaft auch nicht anders als in der Religion, Philosophie oder Politik. Wo also in anderen Bereichen Engel und Teufel, moralische und verwerfliche Handlungen sowie links- und rechtsextreme Menschen Gegenstände der Betrachtung sind, so sind es im Börsenwesen der Bulle und der Bär! Die Rollen zwischen Bulle und Bär sind klar verteilt: Der Bulle steht für gute Zeiten, Zeiten der Progression, des Booms und des Aufschwungs. Die Kurven klettern beim Bullenmarkt steil nach oben und locken mit üppigen Dividenden zum Kauf von Anteilen. Zeiten des Bullen sind Zeiten der Investition, in denen vermehrt eingestellt, gebaut und gefördert wird. Damit steht er für alles Gute an der Börse. Umgekehrt nimmt der Bär die undankbare Rolle alles Schlechten ein, was sich Börsianer immer nie wünschen, dass es eintritt, aber die keynesianischen Gesetze von Konjunktur, von Auf- und Abschwung verlangen nun mal danach: Zeiten der Regression, des Abschwungs, in denen Aktien und andere Anleihen massiv an Wert verlieren und die Börse sich im Crash befindet, in denen Anleger zittrige Finger bekommen und oft schnell ihre Aktien weiterverkaufen wollen, bevor auch die letzte Person merkt, dass sie vielleicht schon bald weniger wert sein werden als das Papier, auf dem sie abgedruckt sind. So etwas nennt man dann einen Bärenmarkt, eine Zeit des Zögerns und der Depression, die Kurven zeigen nach unten oder befinden sich bereits an Tiefpunkten.   Historische Theorien des Bullen und Bären als Symbol Börsen in Form von Anteilshandel gibt es bereits seit Jahrhunderten, und seit ebenso vielen Jahren hat die Menschheit Zeiten erlebt, in denen der Aufschwung florierte oder die Werte ins Bodenlose stürzten. Belegt ist das unter anderem durch die „Tulpomanie“ Anno 1637, als die überhöhte Nachfrage nach Tulpenzwiebeln in Holland zum ersten richtigen Börsencrash in der Menschheitsgeschichte führte. Wenn also Wörter wie Aufschwung und Rezession an der Börse seit fast vier Jahrhunderten ein Begriff sind, ist es dann nicht plausibel anzunehmen, dass auch die Symbole für den Bullen und den Bären aus einer ebenso weit zurückreichenden Vergangenheit stammen? Aus diesem Grund ist es auch schwierig herauszufinden, wodurch genau diese Symbole geprägt wurden. Eine gängige Theorie lautet wie folgt: Der Bulle-Bär-Dualismus stammt von einem spanischen Literaten, welcher in Amsterdam die Börse besuchte und das geschäftliche Treiben beobachtete. Was er sah, erinnerte ihn an eine grausame Variation des Stierkampfes in Südamerika, dessen Zeuge er ebenfalls war. In einigen Kämpfen wurden nämlich zur Belustigung des Publikums, ganz in der Tradition der antiken römischen Kämpfe im Kolosseum, Stiere und Bären gegeneinander aufgehetzt. Was den Spanier nun an die Tierkämpfe erinnerte, als er die Börse besuchte, war das Auf und Ab der Kurse. Denn es erinnerte ihn an die Kampftechniken von Bär und Stier. Genauer erklärt schlägt ein großer Bär wie der Grizzly mit seinen Tatzen von oben schräg nach unten und richtet sich oft noch dafür auf seine Hinterläufe auf. Umgekehrt neigen Stierbullen oft den Kopf nach unten, Sekundenbruchteile bevor sie in vollen Lauf auf ihr Opfer treffen, um ihn dann im Moment des Aufpralls nach oben zu stoßen. So etwas kann man auch heute beobachten, wie in spanischen Stierkampfarenen so manch unglücklicher Matador buchstäblich auf die Hörner genommen und anschließend in hohem Bogen nach oben katapultiert wird. Kurz gesagt: Der Bulle symbolisiert das Auf, so wie er alles mit roher Gewalt nach oben stößt. Und der Bär steht für das Ab, wie wenn er mit seinen gewaltigen Tatzen alles in Grund und Boden fetzt und prügelt. Eine andere Theorie reicht ebenfalls Jahrhunderte zurück: Im England des 17. Jahrhunderts war es eine Praxis von Spekulanten, Aktien zu verkaufen, die sie nicht wirklich besaßen. Sie hofften damit, andere Anleger zum Nachahmen zu animieren und so Kursstürze der betreffenden Aktien auszulösen. Dies ging einher mit der Redewendung, dass man sich wie ein Fellhändler verhielt, der das Fell des Bären verkauft, bevor der Bär erlegt war. Und so wurde der Bär schnell zum Symbol des Werteverlustes. Der Gegensatz des Bullen kam im englischen Kontext wohl durch die Bären- und Bullenkämpfe hinzu, die auch in London ausgetragen wurden. Solche Kämpfe waren sehr begehrt bei wettfreudigen Spekulanten, was dem Bullen wohl den Ruf des Kurstreibers einbrachte. Noch abwegiger: Die Krimkriegs-Theorie. Als englische Truppen Mitte des 19. Jahrhunderts auf Seite des osmanischen Reiches gegen Russland um die Vorherrschaft der Krim kämpften, gelang ihnen nach harten Kämpfen ein Sieg gegen den Feind. Der Name eines Anführers der Engländer: Sir John Bull. Und das Symboltier der geschlagenen Russen, damals wie heute: Der Bär. Ein Spruch lautete: „Run with the bull“, was bedeutete, man solle sich auf die Siegerseite der Engländer, angeführt vom „Bullen“ schlagen. Und die Verlierer waren die „Bären“, die Russen. Die Glaubwürdigkeit dieser Theorie darf bezweifelt werden, da die leibhaftige Person eines Sir John Bull in den Dokumenten des Krimkrieges nicht glaubhaft auszumachen ist.   Die Stimmung vor den Kursen Die Begriffe des Bullen- und Bärenmarktes bezeichnen aber nicht nur die auf den Bildschirmen bereits sichtbaren Kursänderungen und -tendenzen. Sie stehen vielmehr auch für die Stimmung und Atmosphäre unter den Börsenmenschen, die nicht in Zahlen gemessen oder in Kurven dargestellt werden kann, und die oft einem Kurswechsel vorausgeht. Wenn also die Kurse eigentlich durch die Decke gehen, sich jedoch in der letzten Stunde Unruhe unter den Anlegern ausgebreitet hat, weil laut den Nachrichtenagenturen der chinesische Premierminister gerade einige kontraproduktive Dinge äußerte oder sich Meldungen über versiegende Ölquellen ausbreiten, bedeutet dies eigentlich schon eine Bärenstimmung, obwohl noch nichts bei den Kursen geschehen ist. Noch nicht. Bullen- und Bärenmarkt können auch für Optimismus und Pessimismus stehen. Wenn also eine gute Zeit für neue Anlagemöglichkeiten anbricht, sich jedoch die Anleger vermehrt gegen mögliche Kursstürze versichern wollen, beispielsweise mit Put-Optionen, dann kann man auch nicht wirklich von…

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Futures – Wann kann man mit dem Futures-Trading beginnen?

Was ist eigentlich Futures-Trading? Handelt man nicht immer in die Zukunft? Futures sind Termingeschäfte, bei denen zwei Parteien einen Zeitpunkt in der Zukunft und einen Preis festlegen, an dem ein bestimmtes Produkt geliefert wird. Die Idee ist nicht neu und wurde schon vor über 100 Jahren eingesetzt. Sinn und Zweck dieses Geschäftes ist es, sich gegen Preisschwankungen abzusichern. Das typische Beispiel hierfür wären Getreidebauern und Brothersteller. Der Bauer weiß nicht, was er in der Zukunft für seine Ernte erhält und der Brothersteller weiß nicht, was er in der Zukunft für sein Getreide bezahlen muss. Beide haben also ein Interesse daran, sich gegen die Preisschwankungen abzusichern, um damit besser planen zu können. Der Bauer würde also mit dem Bäcker einen Vertrag eingehen, in dem er sich verpflichtet zum Stichtag X eine festgelegte Menge an Getreide zu liefern. Der Bäcker hingegen verpflichtet sich, diese Menge Getreide zu einem festen Preis zu kaufen. Wer von beiden am Ende als Gewinner aus der Sache herausgeht, zeigt sich erst am Erfüllungstag, beide können jedoch heute schon planen, welche Budgets sie in der Zukunft zu erwarten haben. Im Grunde gibt es drei Möglichkeiten, wie sich der Markt bis dahin entwickeln kann. Entweder geht der Bauer als Gewinner aus der Sache hervor, da der Preis für Getreide gefallen ist und weit unter dem liegt, den er vertraglich bekommt oder der Bäcker gewinnt, da er wesentlich weniger für das Getreide bezahlen muss, als der Markt aktuell dafür verlangt. Der dritte Fall ist eher unwahrscheinlich, aber möglich. Hierbei wäre der aktuelle Preis auf genau dem Niveau, dass beide Parteien vor Monaten schon festgehalten haben. Nehmen wir einen Kontrakt über irgendein fiktives Produkt an. Beide Parteien einigen sich, in 6 Monaten 100 Tonnen zu 100 € je Tonne zu handeln. Aus der Sicht des Verkäufers, der in jedem Fall 10.000 € in 6 Monaten erhält: Vereinbarter Preis = 100 * 100 € = 10.000 € Marktpreis in 6 Monaten = 90 € = 100 * 90 € = 9.000 € -> + 1.000 € Marktpreis in 6 Monaten = 120 € = 100 * 120 € = 12.000 -> – 2.000 € Die Sicht des Käufers wäre genau spiegelverkehrt, da am Markt immer eine Partei gewinnt und die andere verliert. Bei manchen Kontrakten fließt noch eine Prämie mit ein, die der Käufer zu Beginn erhält, damit er den Kontrakt überhaupt eingeht. Hierbei verschieben sich Gewinn und Verlust lediglich in Höhe der Prämie, weswegen sie in diesem Beispiel der Einfachheit halber ignoriert wird.   Futures als Spekulationsinstrument Viele Trader sind eigentlich nur am finanziellen Aspekt der Futures interessiert, weniger an dem eigentlichen Produkt. Daher werden bei den meisten Brokern Futures einfach über Barausgleich gehandelt. Das hat den ungemeinen Vorteil, dass man als Trader keine Lagerkosten für die Unmengen an Öl und Weizen hat, vom physischen Platzbedarf mal ganz abgesehen. Future-Trading erfolgt gehebelt, was bedeutet, dass der Trader nur einen gewissen Anteil des Gesamtwertes als Sicherheitsleistung (Margin) hinterlegen muss. Was auf der einen Seite ein Vorteil für den Trader ist, da er wesentlich weniger Kapital benötigt, als er eigentlich am Markt bewegt, ist auf der anderen Seite auch gleichzeitig der Nachteil, da rein theoretisch nahezu unbegrenztes Gewinn- und Verlustpotential vorhanden ist. Zu wenig Kapital oder zu große Positionen führen da schneller als man denkt zum gefürchteten Margin-Call, bei dem der Broker weiteres Kapital verlangt, um die Position zu halten. Sollte der Trader dieser Aufforderung nicht nachkommen, wird der Broker die Position zwangsliquidieren, um sowohl sich selbst als auch den Trader vor größeren Verlusten zu schützen. Futures sind – im Gegensatz zu CFDs – meist standardisiert, was bedeutet das ein Dax Future bei Broker A exakt gleich dem Future ist, das bei Broker B handelbar ist. CFDs hingegen können Brokerabhängig variieren. Ansonsten unterscheidet sich der spekulative Teil der Futures eigentlich kaum von CFDs. Man interessiert sich nur für die Preisschwankungen und versucht entweder mit Long- oder Shortpositionen einen Gewinn damit zu erzielen. Die Differenz wird in Form von Bargeld ausgeglichen und das eigentliche Produkt hat nie jemand in den Händen gehalten.   Standardisierte Futures? Was bedeutet das? Bleiben wir hierzu beim Beispiel der Getreidebauern. Auch wenn das Prinzip hier für alle Bauern gleich wäre, nämlich jeder Bauer will sein Getreide zu festen Preisen und Mengen loswerden, so unterscheiden sich doch die Bauern in Ihrer Ausprägung teilweise erheblich. Stellen wir beispielhaft ein kleines Orderbuch auf, für alle Bauern die im August Getreide loswerden wollen. Bauer Menge Preis Fälligkeit Meier 100 Tonnen Bestens 20.8.2016 Müller 90 Tonnen Bestens 16.8.2016 Schmidt 87,5 Tonnen Bestens 18.8.2016   Bäcker Menge Preis Fälligkeit Hansen 20 Tonnen Bestens 10.8.2016 Rauer 50 Tonnen Bestens 14.8.2016 Weber 80 Tonnen Bestens 16.8.2016   Um hier auf einen Nenner zu kommen, werden Futures standardisiert. Dabei wird der Kontraktgegenstand auf eine feste Einheit normiert, beispielsweise 1 Tonne. Zudem wird angegeben, welche Qualität oder Spezifikation für diesen Kontrakt erfüllt sein muss, zum Beispiel nur Getreide mit Gütesiegel „Supernährreich nach EU Vorgaben“. Die Fälligkeit wird dabei meist auf Stichtage normiert, sodass es leichter wird, entsprechende Vertragspartner zu finden.   Futures-Trading Grundlegend kann man beim Futures-Trading zwei Arten von Futures finden: Financial Futures (zum Beispiel Aktien, Zinsen oder Devisen) und Commodity Futures (wie beispielsweise Gold, Öl, Weizen). Je nach Future sind die Ausprägungen und Kosten anders, die Spezifikationen werden vom Broker informativ bereitgestellt, sodass der Trader die Kontraktgröße und Margin-Anforderungen, sowie die Wertveränderung pro Einheit einsehen kann.   Wann kann man mit dem Futures-Trading beginnen? Rein theoretisch braucht es dazu nicht viel mehr, als ein Konto bei einem Broker und Kapital. Futures sind jedoch meist nicht die günstigsten Instrumente am Markt und daher nicht für jeden Trader geeignet. Während man Währungen noch vergleichsweise kostengünstig handeln kann, können Futures schon ein Vielfaches an Startkapital verlangen. Nehmen wir beispielsweise ein Dax-Future für ein Rechenbeispiel, unter der Annahme, dass das Konto mit einem 1 : 100 Hebel versehen ist. Dax Futures haben einen Wert von 25 € * DAX. Bei einem Stand von 10.000 Punkte wäre der Kontraktwert also 25 € * 10.000 Punkte = 250.000 €. Bei einem Hebel von…

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Ihre Trading Strategie muss diese Dinge enthalten!

Eine Trading Strategie ist eine Arbeitsanweisung für den Trader. Schritt für Schritt erklärt sie, wann wie und warum man in den Markt ein- oder aussteigt. Diese Strategie entwirft man im Optimalfall selber, sodass sie passgenau zugeschnitten ist. Alternativ kann man natürlich auch vorgefertigte Strategien erwerben oder sich irgendwo zusammensuchen. An dieser Stelle ist es unerheblich wo Ihre Strategie ihren Ursprung hat. Vielmehr soll dieser Artikel verdeutlichen, welche Dinge in einer Trading Strategie zwangsweise enthalten sein müssen und was eher ein netter Zusatz ist.   Ein- und Ausstiegskriterien Die Trading Strategie muss klar definieren, welche Kriterien erfüllt sein müssen, damit man am Markt aktiv wird. Die Anzahl der Kriterien bestimmt dabei größtenteils auch die Häufigkeit der Trades, denn je mehr Kriterien gleichzeitig erfüllt werden müssen, desto seltener tritt dieser Fall am Markt ein. Bei vorgefertigten Trading Strategien sind die Kriterien in der Regel bereits definiert und Sie müssen an dieser Stelle nichts weiter tun, als sich an die Regeln zu halten. Viel interessanter wird es, wenn man seine eigene Strategie entwickelt. Im Backtesting kann man statistisch auswerten, welche Kombination aus Kriterien das profitabelste Ergebnis liefert. Um das zu verdeutlichen, machen wir an dieser Stelle ein kleines Beispiel: Angenommen Sie haben 10 verschiedene Indikatoren ausgesucht, anhand derer Sie in der Trading Strategie die Ein- und Ausstiege festlegen. Testen Sie nun verschiedene Kombinationen aus diesem Pool von Indikatoren. Beispielhaft könnte das in etwa so aussehen. Anzahl Indikatoren Trades im Zeitraum Take Profit Stop Loss Ergebnis 5 100 70 30 +600 6 90 65 25 +700 7 70 60 10 +500 8 50 45 5 +400 9 30 28 2 +250 10 20 19 1 +180 Die Werte sind an dieser Stelle frei erfunden, sollen aber verdeutlichen, worauf Sie achten müssen. Wir stellen zum Einen fest, dass eine wachsende Anzahl an Indikatoren zu weniger Trades im Zeitraum führt. Prozentual gesehen, erreichen zwar mehr Trades ihr Ziel, bringen aber im Endergebnis weniger Gewinn. Während 6 Indikatoren noch zu einem besseren Ergebnis führen als 5, wären alle ab 7 schon wieder kontraproduktiv, da in der Summe einfach weniger Gewinn dabei entsteht. Rein theoretisch kann man dieses Spiel mit beliebig vielen Indikatoren spielen. Beachten Sie allerdings, dass die Anzahl der möglichen Kombinationen rasant ansteigt. Zudem gibt es hier nicht nur die Variante Ja oder Nein für einen Indikator, sondern auch den Wert, den dieser aufweisen muss. Nehmen wir beispielsweise den Relative Strength Index (RSI). Ab wann ist er Ihrer Meinung nach überverkauft? Ab 70? Ab 80? Noch höher, nur um sicher zu gehen? Sie sehen schon, dass hier auch innerhalb der meisten Indikatoren noch weitere Kombinationsmöglichkeiten auftauchen können. Die optimale Einstellung zu finden, kann daher schon einige Zeit in Anspruch nehmen, wobei diese wiederum abhängig vom gewählten Zeitraum der historischen Daten ist. Lange Rede, kurzer Sinn: Mehr ist nicht immer besser. Die Anzahl der Kriterien in der Trading Strategie beeinflusst die Trefferquote, da Sie den Markt immer feiner auf bestimmte Szenarien filtern, die Ihrer Meinung nach zu vorhersehbaren Bewegungen führen. Zumindest, wenn man die technische Analyse als Grundlage nimmt. Je genauer Sie filtern, desto seltener tritt der Fall ein. Für die meisten Trader ist das Ziel jedoch, in einem Zeitraum den bestmöglichen Gewinn zu erzielen. Nehmen wir eine fiktive Strategie an, die in einem Jahr zu 10 Trades führt, die mit einer Wahrscheinlichkeit von 100 % ihr Ziel treffen und pro Trade 100 € bringen. Damit verdienen Sie im Jahr 1.000 €. Nehmen wir nun eine weitere fiktive Strategie, die in einem Jahr zu 100 Trades führt, die mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % ihr Ziel treffen. Pro Gewinner verdienen wir 100 € und pro Verlierer geben wir 50 € wieder ab. 50 * 100 – 50 * 50 = 2.500 €. Bei der Wahl der Strategie ist es meist wichtiger auf das Endergebnis zu achten, als sich auf einzelne Zahlen zu fixieren. Natürlich wäre eine Trading Strategie mit einer Trefferquote von 100 % genial, aber warum sollte man sich daran festhalten, wenn der 50-50 Trader nebendran 2,5 Mal so viel Gewinn macht, obwohl er jeden zweiten Trade verliert Sinnvollerweise bewerten Sie ihre Strategie beim Testen nach zwei Kriterien. Zum Einem dem Endergebnis in Form von Profit und zum Anderen anhand des Drawdowns. Niedrige Gewinne bei geringem Drawdown bedeuten, dass die Trading Strategie relativ konstant Gewinne erzielt, ohne in Verlustphasen davon wieder viel abzugeben. Hohe Gewinne bei hohem Drawdown bedeuten, dass die Trading Strategie sehr risikobehaftet ist. Sie suchen bei der Auswertung also hauptsächlich nach der Kombination, die die meisten Gewinne liefert während Sie unter dem Drawdown bleibt, den Sie noch als akzeptabel erachten. Money Management Money Management ist die Kunst, das vorhandene Kapital so einzusetzen, dass die Verlustphasen weitaus weniger ins Gewicht fallen, als die Gewinnphasen. Klingt logisch, ist aber eigentlich unmöglich. Woher wissen Sie denn, wann eine Verlustphase anfängt oder aufhört? Im Grunde läuft es nur darauf hinaus, dass man anhand des zu erwartenden Ergebnisses der Trading Strategie die Positionsgrößen so anpasst, dass Sie bei gegebenem Stop Loss und Take Profit gewisse Limits nicht überschreitet. Die typische 1 % Regel würde in dem Fall sagen, dass ein Trade nicht mehr als 1 % des Gesamtkapitals kosten darf, wenn er ausgestoppt wird. Nehmen wir an, wir haben ein Konto mit 10.000 €. Laut 1 % Regel wäre unser Stop Loss also 100 €. Nun gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder wir arbeiten mit einer festen Positionsgröße und damit einem variablen Stop Loss, oder die Strategie gibt den Stop Loss vor und wir arbeiten dementsprechend mit einer variablen Positionsgröße. Ähnlich wie bei der Strategie selbst ist auch hier wieder eine Kombination aus Risiko und Ertrag das Ziel. Allerdings kommt hier noch die eigene Risikobereitschaft ins Spiel. Nehmen wir beispielsweise an, dass unsere Trading Strategie im Durchschnitt eine Trefferquote von 60 % aufweist. Im Umkehrschluss heißt das, dass wir im Normalfall auf 100 Trades rund 40 Verlierer haben, und im schlimmsten Fall alle 40 hintereinander. Der Fall ist zwar ziemlich unwahrscheinlich, aber als Benchmark für die Risikoverteilung ganz gut zu gebrauchen. In diese Rechnung fließt zudem noch Zinseszinsrechnung mit…

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Erfolgreiches Trading – Hast du diese nötigen Eigenschaften?

Erfolgreiches Trading ist die Kunst, über einen längeren Zeitraum mehr Gewinne als Verluste zu erwirtschaften. Dazu ist jedoch mehr nötig, als nur Glück zu haben. Wir möchten in diesem Artikel näher erläutern, welche Eigenschaften einen erfolgreichen Trader ausmachen.   Der Alltag eines erfolgreichen Traders Erfolgreiches Trading basiert in der Regel auf Routine. Eine fest definierte Strategie wird konsequent verfolgt, in guten wie in schlechten Zeiten. Diese Strategie wurde vorher auf Herz und Nieren getestet und ausgewertet. Wo diese Strategie ursprünglich herstammt, sei dahingestellt. Die eine Gruppe von Tradern entwickelt ihre Systeme selbst, die andere kauft sich fertige Modelle von den entsprechenden Anbietern. Das Ergebnis bleibt gleich. Um eine Strategie konsequent zu verfolgen muss man vor allem eins haben – Disziplin. In diesem Fall zeichnet sich selbige dadurch aus, dass man zum einen die einzelnen Schritte der Strategie immer und immer wieder ausführt, seien sie noch so lästig und zum anderen, dass man sich auch von längeren Verlustphasen nicht aus der Ruhe bringen lässt. Für langfristig erfolgreiches Trading muss der Trader diese Einstellung aufrechterhalten können. Geht es mit dem Konto Bergauf, darf er nicht gierig oder größenwahnsinnig werden. Geht es Bergab, muss er gelassen reagieren und keine irrationalen Aktionen unternehmen. Im Idealfall enthält die Strategie für jedes Szenario die passende Antwort. Für die eben erwähnten Szenarien könnte man zum Beispiel folgende Regeln festlegen: Nach einer Gewinnsträhne macht man früher Feierabend und gibt der Gier erst gar keine Chance. Stattdessen erfreut man sich am Erfolg und geht zur Feier des Tages in ein feines Restaurant. Wenn eine Verlustphase andauert, bleibt man dem Markt einige Tage fern und versucht stattdessen herauszufinden, warum die Trades schiefgelaufen sind. Findet man einen Fehler, passt man die Strategie entsprechend an. Findet man jedoch keinen, weiß man, dass man selbst keinen Fehler gemacht hat, sondern der Markt nur seine Tage hat. Beide Fälle können auch bei erfolgreichen Tradern gelegentlich vorkommen. Eine der wichtigsten Eigenschaften für den Trader ist hier schlichtweg die mentale Gelassenheit, um sich nicht vom Endergebnis der Arbeit beeinflussen zu lassen. Innere Ruhe ist äußert wichtig am Markt, speziell wenn es dort mal wieder hektisch zugeht. Eine weitere notwendige Eigenschaft für erfolgreiches Trading ist die eigene Einstellung zu Geld. Geld ist wichtig, soviel ist klar. Man begleicht damit alltägliche Kosten wie Miete, Versicherungen oder Lebensmittel. Je mehr man davon hat, desto weniger interessieren die kleinen Beträge. Daraus folgt fast zwangsweise, dass Trader mit wenig Vermögen anders handeln, als solche mit prall gefüllten Bankkonten. Völlig egal, in welcher Region Sie sich einordnen würden, Ihnen sollte immer bewusst sein, dass jegliches Kapital, das Sie am Markt investieren, dem Risiko zum Opfer fallen kann. Die Broker schreiben die entsprechenden Risikohinweise nicht umsonst auf Ihren Webseiten aus. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie nun 3-, 4- oder 10-stellig investieren. Es ist absolut keine Kunst, jeglichen Betrag in wenigen Minuten am Markt zu vernichten. Manchen Tradern hilft es daher, jeden investieren Betrag zunächst „abzuschreiben“. Es ist nicht länger Ihr Geld, sondern Ihr Arbeitsmaterial. Es kann sich vermehren oder verringern, je nachdem, wie effektiv Sie gerade arbeiten. Je größer die Zahlen werden, desto eher wird man ängstlich, wenn die Position ins Negative wandert. In der Trading Plattform MetaTrader kann man beispielsweise die Gewinne/Verluste in Punkten, statt in Währung anzeigen lassen, was das Ganze etwas abstrahiert. Fakt ist jedoch, wer sich von den Zahlen zu sehr beeinflussen lässt, wird eher Fehler machen, als jemand, den selbige nicht interessieren. Trades sollten zudem nicht nach Ihrem Gewinn beurteilt werden, sondern danach, ob Sie während des Trades all Ihre Regeln eingehalten haben.   Selbstreflexion – der Weg zur Besserung Viele Trader analysieren ständig den Markt, doch nur wenige analysieren sich selbst. Wir machen alle von Zeit zu Zeit einige Fehler, das ist ganz natürlich. Schlimm ist nur, wenn man daraus nichts lernt. Erfolgreiches Trading basiert, wie bereits erwähnt, auf der konsequenten Ausführung der Strategie. Wenn Sie sich dabei ertappen beispielsweise zu große Positionen zu eröffnen oder den Stop Loss „nur noch ein paar Pips“ weiter zu verschieben, ist das einer dieser Fehler. Das mag in dem Moment vielleicht sogar sinnvoll erscheinen, aber Ihre Strategie sollte etwas anders verlangen. Der Stop Loss wird beispielsweise von vorneherein festgelegt, mit dem Grundgedanken, dass die Einschätzung falsch war, wenn der Markt bis hierhin läuft. Der häufige Trugschluss „noch ein bisschen mehr Spielraum“ endet meist mit „noch ein bisschen mehr Verlust“. Viel schlimmer ist noch, wenn „das bisschen Spielraum“ am Ende noch ausschlaggebend für den profitablen Ausgang des Trades war. Schlechte Angewohnheiten wird man in der Regel nur wesentlich langsamer wieder los, als es dauert, sich selbige anzueignen. Ein erfolgreicher Trader muss also hart mit sich selbst ins Gericht gehen, um die nötige Disziplin zu verinnerlichen. Der eigene Schweinehund darf hier keine Chance haben und auch Ausnahmen dürfen nicht zur Regel werden.   Erfolgreiches Trading Der häufigste Trugschluss von Trading Anfängern ist, dass Erfolg im Trading nur davon abhängt, welche Strategie man verfolgt. Nun, vermutlich ist Trugschluss hier das falsche Wort, da es tatsächlich auch von der Strategie abhängt. Was aber der wesentlich wichtigere Faktor ist, ist die Umsetzung der Strategie. Was ist denn eine Trading Strategie? Es ist eine Abfolge von Regeln, die erfüllt werden müssen, damit man am Markt aktiv wird. Diese Abfolge von Regeln wird getestet und anhand des Ergebnisses im Backtesting bewertet. Die Strategie ist also der rote Faden am Markt, den man verfolgt, in der Erwartung, ein vergleichbares Ergebnis zu erzielen, wie es bei den historischen Daten im Test der Fall gewesen wäre. Weicht man nun also – absichtlich oder aus Versehen – vom Weg ab, so verfolgt man diese spezielle Strategie nicht länger, sondern höchstens eine ähnliche Variante. Man kann also auch nicht mehr erwarten, dass das Endergebnis ähnlich der Testresultate sein wird. Auch wenn der Erfolg beim Trading von der Strategie abhängt, so ist erfolgreiches Trading jedoch nicht die Strategie, sondern die Umsetzung durch den Trader. Trading ist daher hauptsächlich eine Frage der mentalen Einstellung. Die Strategie an sich ist nur die Arbeitsanweisung.   Trading an einem praktischen Beispiel erklärt Trading lässt sich…

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Trendfolge-Trading als ideale Ergänzung für ein Aktien-Portfolio

Die meisten profitablen Trading-Strategien basieren auf Trendfolgen. Dabei versucht der Trader, mit dem Markt zu gehen. Es wird nur dann gehandelt, wenn der Preis einen Trend vorgibt. Umgekehrt steigt ein Trendfolge-Trader dann aus dem Markt aus, wenn dessen Trend dreht. Aufgrund der geringen Korrelation zum Aktienmarkt lassen sich Trendfolge-Strategien ideal mit Aktien-Portfolios oder high-beta-Strategien kombinieren. Wie das in der Praxis aussieht, zeigt folgende Auswertung. Die Ergebnisse basieren auf historischen Kursdaten, sowie einem einer hochdiversifizierten Trendfolge-Strategie. Von 1990 bis 06/2017 hat der S&P500 (Kursindex der 500 größten US-Unternehmen nach Marktkapitalisierung als Benchmark für den amerikanischen Aktienmarkt) eine jährliche Rendite von 6.65% erzielt. Der maximale Drawdown im Jahr 2009 lag bei 56.4%. Allein an diesen beiden Kennzahlen gemessen, schneidet der Aktienmarkt im Vergleich zur Trendfolge-Strategie deutlich schlechter ab. Der untenstehende Chart verdeutlicht die auffallende Underperformance des S&P500. Für den Aktienmarkt spricht jedoch die geringere Standardabweichung der wöchentlichen Renditen. Das heißt, der Aktienmarkt verhält sich schwankungsarmer. Auch wenn die Volatilität der Renditen Schwankungen nach oben wie unten gleichermaßen einkalkuliert, erwartet ein Investor bei höherer Volatilität auch eine höhere Rendite. Die annualisierte Standardabweichung der wöchentlichen Renditen des S&P500 beträgt 16.26%, während die der Trendstrategie 25.12% beträgt. Da die Trendstrategie eine so geringe Korrelation zum Aktienmarkt aufweist, liegt die Idee auf der Hand, beide Strategien miteinander zu kombinieren.   Weniger Volatilität mit der Trendfolge-Strategie Untenstehender Chart zeigt die Renditen und Schwankungen verschiedener Portfolios, die sich jeweils aus einem Trendstrategie- und einem Aktienanteil zusammensetzen. Bis zu einem Portfolio-Anteil der Trendstrategie von 30% kann die Volatilität des gesamten Portfolios auf bis zu 12.4% reduziert werden. Bei höheren Anteilen überwiegt die höhere Volatilität der Trendstrategie bei gleichzeitig höheren Renditen. Jeder Trader muss für sich das ideale Risiko-Level finden. Offensichtlich stellt ein Portfolio mit einem Aktienanteil von über 65-70% eine suboptimale bzw. ineffiziente Kombination dar. In diesem Fall nimmt der Investor nämlich geringere Renditen bei gleichzeitig höherer Volatilität in Kauf. Regelmäßiges Rebalancing erforderlich Um die obenstehenden Ergebnisse zu erzielen, empfiehlt sich ein monatliches Rebalancing der zwei Portfolio-Bausteine. Nach Zeiten starker Outperformance einer der beiden Strategien verändern sich die prozentualen Gewichte der Strategien im gesamten Portfolio. Um dies zu vermeiden, muss regelmäßig die Komponente im Übergewicht reduziert und gleichzeitig der Anteil der anderen Strategie aufgestockt werden. Aufgrund der Transaktionskosten würde sich dies jedoch erst ab einer gewissen Kontogröße lohnen. Wichtig bleibt festzuhalten, dass Trendfolge-Strategien im Vermögensaufbau eine wichtige Ertragsquelle und Komponente zur Reduzierung der Volatilität sein kann. Gleichzeitig kann ein Trader durch Kombination mit einem Aktienportfolio die relativ hohen Schwankungen seiner Handelsstrategien ausgleichen. Bildnachweis: © Olivier Le Moal / Fotolia

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