Copytrading
Strategien & Wissen

Copy Trading – Handelserfolg durch „Following“ der Strategien von Profi-Tradern

Die Versprechen beim Copy Trading klingen verlockend: Top Renditen an internationalen Finanzmärkten ohne dabei großen Lernaufwand zu betreiben. Einfach die Handelsaktivitäten anderer Kopieren und dabei die gleichen Gewinne erzielen. Jedermann kann durch die Kopie von Echtzeit-Trades den gleichen Profit machen, wie professionelle Trader. Zudem bildet diese Strategie noch eine willkommene Einnahmequelle.

Wollen Sie in das Online-Trading einsteigen, verfügen aber nicht über das Wissen? Haben Sie zudem nicht ausreichend Zeit, um Strategien zu verfolgen und eine sorgfältige Analyse vorzunehmen? Dennoch gibt es eine Möglichkeit, mit anderen Tradern zu kommunizieren und diese zu kopieren. Durch Copy Trading können Sie erfahrene Trader nachahmen und deren Erfolge teilen.

Was ist Copy Trading

Die Bezeichnung „Copy“ verrät es eigentlich schon: Bei dieser Trading-Methode geht es darum, dass erfahrene Händler, sogenannte „Signalgeber“ ihre Strategien und Erfahrungen mit einer breit gestreuten Community teilen. Dies geschieht durch eine Social Trading Plattform, auf der Wissen und Strategie für Nachahmer („Follower“) öffentlich gemacht werden. Andere Trader erhalten die Möglichkeit, diese Trades zu kopieren oder teilweise zu übernehmen. Dadurch steigern sie den Erfolg bei ihren eigenen Trades.

Es handelt sich somit um eine Strategie, bei der die Aktivitäten anderer erfahrener Trader automatisch übernommen und eins zu eins kopiert werden können.

Auch die Signalgeber profitieren von den Nachahmern, weil sie für jeden Follower eine Provision erhalten. Trader erhalten die Möglichkeit, das Wissen erfolgreicher Trader nachzuahmen. Hinzu kommt die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft, da die jeweiligen User sich über die Plattform gegenseitig austauschen und Tipps geben können. Allerdings hat Copy Trading nicht nur Chancen, sondern ist auch Gefahren ausgesetzt.

 

Funktionsweise von Copy Trading

Trader, die über große Erfahrungen im Handel mit Wertpapieren verfügen, bieten anderen Teilnehmern ihre Trading-Strategie an. Dies erfolgt über eine Plattform, die in der Regel von einem Social Trading Anbieter bereitgestellt wird. Nutzer können so von den Erfolgen anderer Top Trader profitieren, indem sie deren Strategie nachahmen. Der Anbieter für das Social Trading hat hier die Rolle des Vermittlers und stellt sicher, dass Kopierer („Follower“) mit den Signalgebern zusammenkommen. Dies geschieht vergleichbar mit einem sozialen Netzwerk. Weiterhin erhalten User die Möglichkeit mit anderen Teilnehmern über verschiedene Themen zu diskutieren, Tipps und Erfahrungen auszutauschen sowie Fragen zu stellen oder Fragen zu beantworten.

In der Regel arbeitet die vom Broker zur Verfügung gestellte Datenbank live, sodass Teilnehmer die Möglichkeit erhalten, ihre Trades ständig zu kontrollieren und gegebenenfalls einzugreifen, sofern sie dies möchten. Weiterhin behalten sie sämtliche Ereignisse im Auge.

BKopieren von Handelsstrategienei dieser Strategie werden die Handelsaktivitäten von Top Tradern einfach übernommen. User sehen wie bei Twitter oder Facebook alle aktuellen Aktivitäten der von ihnen bevorzugten Top Trader. Dadurch können sie schnell einschätzen, ob ein Händler Erfolg hat und können die jeweilige Strategie für die eigenen Aktivitäten übernehmen. Bei den meisten Anbietern können User einen Kommentar abgeben oder auch Strategiemuster innerhalb der Community teilen.

Follower müssen natürlich nicht zwangsläufig die Strategie eines Top Traders übernehmen. Wichtig ist jedoch, den für sich richtigen Signalgeber zu finden. Ebenso können User das Risiko streuen, indem sie ihr Kapital auf mehrere Trader verteilen.

Copy Trading gestaltet sich somit deutlich unkomplizierter als der klassische Börsenhandel. Die größte Herausforderung besteht darin, den Signalgeber zu finden, der am besten zu einem passt. Dennoch sind alle Händler individuell verschieden und verfügen über ein unterschiedlich ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis. Auch hier besteht das Risiko, ins Negative zu fallen. Dies hat zur Folge, dass das eigene Kapital gefährdet ist und man im schlimmsten Falle einen kompletten Verlust erleidet.

Ziele des Copy Tradings

Viele fragen sich, welche Ziele durch das Copy Trading erreicht werden sollen. Einerseits haben Signalgeber den Wunsch, ihr Wissen an andere weiterzugeben und in diesem Zusammenhang eine Provision zu erhalten. Andererseits verfolgen Anleger natürlich das Ziel, mit einem möglichst geringen Aufwand die Rendite zu erhöhen und einen Gewinn so zu maximieren. Hinzu kommt tatsächlich noch der soziale Gedanke („Social Trading“), der durch den Austausch der User erreicht wird. Gegenseitiges Wissen wird weitergegeben und es kann untereinander Hilfestellung geleistet werden.

Unter Umständen kann man auch selbst zu einem Top Trader werden, der dann wiederum anderen seine eigene Strategie zur Verfügung stellt. Auf diese Weise können Synergien zwischen Tippgebern und Followern geschaffen werden.

Copy Trading eignet sich daher sowohl für Neueinsteiger als auch für professionelle Trader. Dennoch benötigt man auch hier Hintergrundwissen, das dazu führt, die Entscheidungen von Top Trader nachzuvollziehen und einzuschätzen. Signalgeber wiederum können so selbst gutes Einkommen erzielen. Die Höhe der Provision hängt jedoch von den Bedingungen des jeweiligen Brokers ab. Weiterhin müssen Signalgeber beachten, dass es immer Zeit braucht, bis ein Follower in der Rangliste der Signalgeber angekommen ist.

Vertrauensbasis

Beim Copy Trading kommt es zudem auf Vertrauen an, weil man sich als Follower in erster Linie auf die Zeichen der Signalgeber verlässt. Der Follower gibt eine Entscheidung über die eigene Geldanlage kurzfristig aber auch längerfristig an jemand Anderen ab oder vertraut ihm sein Kapital an. Selbstverständlich ist, vor einer Anlage zu prüfen, wem man sein Geld anvertraut. Hierfür sollten Statistiken, Bewertungen und die Nachvollziehbarkeit der Anlageentscheidungen des Signalgebers ausgewertet werden. Wichtig ist natürlich auch, den passenden Anbieter zu finden, bevor ein Anleger überhaupt mit dem Traden beginnt.

Eigene Kenntnisse

User sollten sich fragen, aus welcher Motivation heraus sie ihr Geld anlegen. Verfolgen Anleger das Ziel, möglichst viel Gewinn in kurzer Zeit zu machen oder soll das Vermögen eher langsam ansteigen? Ebenfalls spielt der Kenntnisstand des Traders eine große Rolle.

Hat man den Eindruck, sowohl bei Signalgebern als auch Followern erfahrene Händler vorzufinden, spricht dies dafür, dass die Seite über zahlreiche Nutzer mit guten Kenntnissen im Finanzsegment verfügt. Zunächst sollte man als User das eigene Wissen einschätzen und abwägen, ob eine Investition bei dem jeweiligen Anbieter sinnvoll ist. Daneben sollte man sich einen Eindruck von der Community machen. Je aktiver die Community ist, umso besser eignet sie sich für einen Neueinsteiger. Ebenso kann man anhand der Formen und Kommentare ablesen, wie kompetent die Teilnehmer sind und wie hoch deren Fachwissen ist.

Signalgeber

Beginnt man als Follower die Anbieter miteinander zu vergleichen, sollten natürlich auch die Signalgeber betrachtet werden. Dazu gehören Faktoren wie die Erfahrung, die Dauer ihrer Tätigkeit und die Bewertungen innerhalb der Community. Natürlich ist auch die Erfolgsquote von Bedeutung, die sich in der Regel in einer Statistik ablesen lässt.

Auswahl eines Anbieters

Social TradingBei der Wahl der richtigen Plattform muss man sich mit den Konditionen der verschiedenen Anbieter beschäftigen. Da Copy Trading derzeit stark im Trend liegt, kommen immer mehr Bereitsteller hinzu. Deshalb ist es wichtig, zwischen den seriösen und unseriösen Brokern zu unterscheiden. Auch bei den seriösen Anbietern gibt es zum Teil große Unterschiede, bei denen man entscheiden muss, welcher geeignet ist.

Die Plattformen für Copy Trading sind in der Regel breit aufgestellt, da dieses Handelssegment nur ein Teil des Social Tradings ist. Grundlage aller Anbieter ist das Vorhandensein verschiedener Signalgeber und eine einfache Möglichkeit, dass Follower diese kopieren können.

 

Obwohl diese Grundvoraussetzung bei jedem Anbieter vorhanden sein sollte, gibt es dennoch große Unterschiede. Ein Aspekt ist die Benutzeroberfläche, die nicht nur ästhetisch aussehen, sondern auch über Professionalität verfügen sollte. Weitere Kriterien für guten einen Anbieter sind eine einfache Nutzung und die Zahl der Sprachen, in denen das Portal abgerufen werden kann. Eine Vielzahl unterschiedlicher Sprachen spricht zudem für ein internationales Renommee eines Anbieters.

Zu den Eigenschaften eines guten Anbieters zählt eine hohe Anzahl von Nutzern. Je mehr User ein Bereitsteller hat, umso seriöser sollte er auftreten. Ebenfalls sollte die Community genauer betrachtet werden. Handelt es sich um zufriedene Signalgeber und Follower? Wird ausreichende Hilfestellung geleistet? Verfügen die User über Erfahrungen im Finanzsektor?

Ein weiterer wichtigster Punkt ist eine einfache Bedienung, bei der alles möglichst auf einen Blick klar zu sehen sein sollte. Die Webseite sollte selbst erklärend sein, damit User sich einfach zurechtzufinden.

Darstellung des Anbieters

Interessierte sollten sich anschauen, wie der Anbieter sich selbst und seine Tätigkeit einschätzt. Stellt zum Beispiel ein Dienstleister unrealistisch hohe Gewinne in Aussicht, ohne auf mögliche Risiken einzugehen, spricht dies gegen Seriosität. Werden auf der Webseite die Erfolge durch Zahlen belegt, deutet dies auf einen seriösen Anbieter hin.

Möglichkeiten

Bei Betrachtung eines Anbieters sollten User sich über die Möglichkeiten, die sie als Nutzer einer Plattform haben, befassen. Dazu zählen die Zahl der Signalgeber, welche kopiert werden können und die Auszahlungsmodalitäten. User sollten prüfen, ob Auszahlungen nur über Dienstleister wie Paysafe oder Ukash möglich sind oder auch andere Auszahlungsmöglichkeiten angeboten werden. Weitere Kriterien sind ein guter Support, der per E-Mail oder Telefon erreicht werden kann und einem Trader effizient weiter hilft. Entscheidend sind natürlich Art und Umfang der handelbaren Wertpapiere.

 

Psychologische Aspekte im Copy Trading

Psychologie spielt auch beim Social Trading eine bedeutende Rolle. User müssen versuchen zu erkennen, wie Erfolg versprechend die Strategien der von ihnen ausgewählten Signalgeber sind. Zudem müssen sie im richtigen Moment erkennen, wann sie besser wieder aus einem bestimmten Trade aussteigen.

Grundsätzlich darf jedoch nicht vergessen werden, dass es sich auch beim Copy Trading um eine Spekulation handelt, bei der es auf und ab geht. Auch Social Trading schützt nicht vor Verlusten. Wichtig ist daher, möglichst überlegt zu agieren und abzuwägen, wann sich Folgen und Kopieren lohnen und wann man es lieber lassen sollte. Im Laufe der Zeit entwickelt man sicher ein Gespür, wann es sich um einen erfolgreichen Signalgeber handelt, der auch längerfristig gute Gewinne einfährt.

 

Tipps für Copy Trading

Hilfreiche Tipps für das Copy TradingZwar kann man beim Copy Trading nur auf einen oder wenige Signalgeber setzen. Diese sollten aber unbedingt vorher analysiert werden. Es ist immer empfehlenswert, das eigen Portfolio so breit wie möglich zu streuen und der Austausch mit anderen Usern aus der Community lohnt sich immer. Andere Teilnehmer haben sicher Tipps und Hinweise bereit, wodurch die Auswahl nochmals leichter wird. Allerdings sollte man sich selbst nicht unter Druck setzen, beispielsweise um so schnell wie möglich den richtigen Signalgeber zu finden. Dann besteht die Gefahr, einen Totalverlust zu erleiden.

Social Trading eignet sich auch nicht unbedingt dazu, ganz schnell großes Geld zu machen. Wesentliche Aspekte sind Geduld und Hartnäckigkeit, während Kurzschlussreaktionen einem Erfolg nur entgegenstehen.

Gerade unerfahrene Neulinge sollten zunächst langsam mit einem Demokonto einsteigen. So können sie wertvolle Erfahrungen sammeln, ohne dabei ein Risiko eingehen zu müssen. Allerdings stellen nicht alle Anbieter Demokonten zur Verfügung. Weiterhin können Neueinsteiger sich auf diese Weise mit der Handelsplattform, ihren Handelsinstrumenten und Tools vertraut machen. Follower können so Verluste vermeiden und Strategien anderer Trader erlernen und besser nachvollziehen.

Dennoch sollte man sich genau über die Bedingungen eines Demodepots informieren. In vielen Fällen ist dessen Einrichtung mit der Eröffnung eines regulären Kontos verbunden. In anderen Fällen werden nur bestimmte Leistungen zur Verfügung gestellt oder das Demokonto kann nur in einem gewissen Zeitrahmen genutzt werden.

Die Anbieter stellen grundsätzlich ein Diskussionsforum zur Verfügung, wo Trader sich untereinander austauschen können. Hier werden Fragen gestellt, Probleme erörtert und diskutiert, woraus sich mitunter ein reger, spannender Austausch ergibt. Meistens existiert bereits eine große Bandbreite verschiedener Themen. User haben aber auch die Möglichkeit, ein neues Thema zu eröffnen und ihre Fragen zum Copy Trading ins Netz zu stellen. Grundsätzlich gilt, je aktiver eine Community ist, umso mehr spricht dies für einen Anbieter des Social Tradings.

 

Zusammenfassung

Nutzer (Follower) können auf Copy Trading Plattformen die automatische Umsetzung von Handelssignalen anderer Trader (Signalanbieter) nachahmen und dabei hohe Gewinne erzielen. Die Anbieter versprechen jedem, einen direkten Zugriff auf die Handelsstrategien von Profi-Tradern zu ermöglichen. Die Anbieter sind in der Regel gleichzeitig Broker und verdienen mit an den Trades. Ebenso erhalten die Signalgeber eine Vergütung für die Umsätze ihrer Follower. Die Follower wiederum können sich auf große Gewinne freuen.

Als Neuling sollte man sich über die einzelnen Anbieter informieren und Vergleiche anstellen. Beim Copy Trading sollte möglichst auf mehrere Signalgeber gesetzt werden, um dadurch das eigene Kapital zu splitten und gleichzeitig ein Risiko zu mindern. Im Falle eines Verlustes können andere Positionen den Verlust ausgleichen. Eine sinnvolle Auswahl der Signalgeber und ein Grundverständnis für das Trading gehören jedoch dazu. Das Prinzip bietet jedoch viele Chancen, sodass es sich lohnt, Copy Trading einmal auszuprobieren.


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1 Kommentar

Tim 2. Mai 2017 at 8:42

Sehr interessanter Artikel. Als Ergänzung noch der Hinweis, dass speziell Tradinganfänger sich nicht nur von der bislang erwirtschafteten Rendite eines Traders blenden lassen sollten. Wichtige Kennzahlen, die ebenfalls beachtet werden müssen, sind Volatilität im Portfolio und maximaler Hebel. Je niedriger der Hebel, desto besser.

Gruß
Tim von Tradingfreaks

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