Wieviel Disziplin braucht ein Trader?

Disziplin ist im Allgemeinen eine sehr wichtige Charaktereigenschaft und entscheidet in vielen Bereichen des Lebens über Erfolg und Misserfolg. Überwiegend im Sport und in der Wissenschaft braucht man sehr viel Disziplin, um vor allem langfristig gesteckte Ziele, wie zum Beispiel einen Olympiasieg oder eine bahnbrechende Erfindung zu verwirklichen. Aber auch im Alltag muss man sich immer wieder gewissen Herausforderungen stellen, die ein Mindestmaß an Disziplin abverlangen. Das fängt beispielsweise beim pünktlichen Aufstehen morgens an, geht über die Frage, ob man tatsächlich zwanzig Zigaretten am Tag rauchen muss, bis hin zur Entscheidung evtl. früh ins Bett zu gehen, damit man am nächsten Tag wieder fit aufs Neue starten kann. Folglich umfasst Disziplin das Einhalten von bestimmten Vorschriften sowie vorgeschriebenen Verhaltensregeln und das Beherrschen des eigenen Willens, der eigenen Gefühle und Neigungen um etwas zu schaffen. Disziplin beim Traden Jeder Trader kommt irgendwann an den Punkt, an dem er feststellt, dass er ohne einen Handelsplan, in dem er seine Verhaltensregel manifestiert nicht erfolgreich sein kann. Es geht im Grunde darum ein Regelwerk festzulegen, dass – korrekt verfasst und durchdacht – die Basis für einen erfolgreichen Handel bildet. In diesem Regelwerk definiert man seinen persönlichen Handelsstil mit den dazugehörigen Komponenten wie Handelszeiten, Handelsansatz, Strategie, Risiko, Kapital, Einstiegs- und Ausstiegspunkte, nur um einige zu nennen. In anderen Branchen bezeichnet man so etwas als Business- bzw. Geschäftsplan. Ohne eine ausgefeilte Planung gehen einige gute Ideen unter oder bleiben erfolglos. So ist es natürlich auch im Tradinggeschäft. Der Plan ist die Basis, doch noch viel wichtiger ist der Wille und die Disziplin ihn tatsächlich umzusetzen und einzuhalten. Gerade der Aktien-, Rohstoff- und Devisenmarkt ist täglich teilweise hohen Schwankungen ausgeliefert. Man muss sich immer vor Augen halten, dass diese Bewegungen völlig zufällig geschehen. Sicherlich werden Kurse durch fundamentale – und technische Gegebenheiten beeinflusst, doch eine Garantie oder Vorhersage kann aufgrund der Entstehung nie getroffen werden. Wenn man weiß, wie sich solch ein Kurs bildet, kann man dies sicherlich nachvollziehen. Das Tagesgeschäft hält also täglich das eine oder andere Fettnäpfchen für uns bereit, wenn wir uns nicht strikt an unser Regelwerk halten. Und eines ist gewiss: Der Markt hat immer Recht! Vor allem Gier und Selbstüberschätzung – nach längeren Gewinnphasen- beeinflussen uns stark und führen uns immer wieder in Versuchung unsere Performance mit einigen überdurchschnittlich guten Trades überproportional zu verbessern. Aber genau da lauert die Gefahr! Man gewöhnt sich mitunter sehr schnell an die fetten und satten Gewinne, die entgegen der eigenen Regeln entstanden sind. Die Gier wird von Trade zu Trade jedoch nur noch größer und will weiter gefüttert werden. Doch irgendwann kommt der Tag an dem der Markt zurückschlägt. Entweder verliert man jetzt einen großen Teil des Gewinnes und besinnt sich oder man verliert sich und versucht nun durch eine weitere Großoffensive alles wiederzuholen. Wie das endet, brauche ich wohl nicht näher erläutern, denn ich bin mir sicher, dass viele von Ihnen, es so oder so ähnlich bereits erfahren haben. Nicht umsonst sagt man, dass der Erfolg an der Börse zu 80% von psychologischen Faktoren und nur mit etwa 20% von der Methode abhängt. Wenn man diesen Gedanken einfach mal weiter denkt, ist die eigene Handelsstrategie nicht der entscheidende Faktor. Der Wille, die Regeln einzuhalten und sich auf das gesteckte Ziel zu fokussieren, kommt demnach eine sehr viel wichtigere Rolle zu. Natürlich ist ein guter und durchdachter Handelsansatz immer ein wichtiger Grundstein für den Erfolg, aber oberste Priorität sollte dem Einhalten des Regelwerks zukommen, damit man seinen Plan treu bleibt. Um das zu verwirklichen muss man als Trader jeden Tag, jede Woche über Monate und Jahre aufs Neue eisenharte Disziplin aufbringen.

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Der CoT-Report – Das Frühwarnsystem für Trader

Immer wieder ist zu lesen, dass sich private Trader und Anleger beschweren, weil sie keine Chance gegen Investoren und Institutionelle Anleger hätten. Ihnen würde einfach das sogenannte Insiderwissen fehlen, was den Großbanken und Fondsmanagern zum Vorteil und Ihnen zum Nachteil gereichen würde. Dieser Wissensvorsprung wäre es, der es den Daytradern und privaten Händeln so schwer machen würde. Wie lange schon wünschen sich deshalb Kleinanleger und Trader diesen Einblick in die Orderbücher von Buffet und Co? Ein Tipp von einem Local, einem Einheimischen – einem Insider. Kurz – ein Mensch, der ausplaudert, was die „Großen“ im Geschäft vorhaben. Dabei gibt es sie – die Frühwarnsysteme. Die Plaudertaschen der Institutionellen. Jedoch sind dies keine Personen, die am Stammtisch mit ihrem Wissen prahlen, sondern jedem zugängliche Einrichtungen, Meldungen und Reports. Ganz unscheinbar scheinen diese Veröffentlichungen ein unbemerktes Dasein zu fristen. Und leider wissen die Wenigsten europäischen Börsianer von deren Existenz und noch viel weniger Trader nutzen diese. Im Gegenteil, sie vernachlässigen diese sogar sträflich. Zum einen wollen die Trader am großen Spiel der Spiele teilnehmen, halten sich aber nicht an die Spielregeln und geben häufig recht schnell frustriert wieder auf. Wenn man erfolgreich an der Börse agieren möchte, so wie es Pensionsfonds und Großinvestoren tun, dann muss man auch agieren wie sie und sich deren Wissen zu Eigen machen. Und das ist überhaupt nicht so schwierig. Während in Deutschland noch immer viel im Verborgenen passiert, wird der Aktienhandel in den USA immer transparenter. So sind beispielsweise Live-Daten und Software kostenlos und auch die Berichterstattung ist viel durchsichtiger. Für Aktien beziehungsweise Fonds gibt es zu diesem Zweck die 13F. In diesem Bericht der SEC müssen Institutionelle ab einer Portfolio-Größe von 100 Millionen US-Dollar ihre Positionen offenlegen. Zwar beinhaltet der Bericht die Veränderungen des zurückliegenden Quartals, aber wer Buffet und Soros kennt, weiß nur genau, dass sich deren Haltedauer über mehrere Jahre erstreckt. Und obwohl der Einstieg wesentlich später erfolgt wäre als bei den Fonds, hätte man seit dem Jahr 2001 eine Rendite von 373 Prozent erzielen können, hätte man in die gleichen Aktien investiert wie die Großen! Schön zu wissen. Was aber hat der 13-F-Bericht auf einer Forex-Seite verloren? Erstmal nicht viel. Gebe es da nicht ein Pendant, welches man für den Forex-Handel nutzen kann. Die Rede ist vom COT-Report. Bei diesem Report handelt es sich um einen wöchentlich veröffentlichten Bericht der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) in dem ähnlich wie beim 13-F-Bericht die Großanleger ihre Positionen offenlegen müssen. Dabei liefern die Positionierungen drei verschiedener Anlegergruppen wichtige Hinweise auf mögliche Trendwechsel in den jeweiligen Märkten. Der COT-Report gilt deshalb als Frühindikator bei mittel- bis langfristig orientierten Anlegern des Rohstoff- und Devisenmarktes. Welche Informationen Sie dem COT entnehmen können, wie der Bericht und vor Allem der Chart zu lesen ist und wie sie dieses Wissen in Ihren Handelsstil einfließen lassen sollten, erfahren Sie in den folgenden Artikeln der kommenden Woche. Die Unterscheidung der Marktteilnehmer Der einleitende Text zu dem CoT- Bericht lässt deutlich erkennen, daß dieser als ein Sentiment-Indikator betrachtet werden kann. Wenn man den Nutzen dieser Daten kennt und dessen Bestandteile, dann weiß man auch warum. Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen woher die Daten stammen und was sie beinhalten. Diese sind nämlich nichts anderes als eingegangene Futures und Options-Positionen der Marktteilnehmer an den US-Amerikanischen Futures-Börsen für Rohstoffe, Währungen, Bonds und Indizes. Diese Positionen müssen aufgrund gesetzlicher Verpflichtung von den Börsen und anderen Clearingstellen an die SEC (Börsenaufsicht) weitergeleitet werden. Das dient vor Allem dem Schutz der Marktteilnehmer. So wird eine gewisse Transparenz gewährleistet. Alle Marktteilnehmer müssen ab einem festgelegten Handelsvolumen gemeldet werden. Es erfolgt eine Unterscheidung in 3 Kategorien von Marktteilnehmern. Zunächst wird zwischen Unternehmen, die aufgrund von Risiken mit Hilfe von Futures und Optionen hedgen(Commercials) und Unternehmen, die aufgrund von Chancen auf Gewinne spekulieren(Non-Commercials) unterschieden. Das ist wichtig da beide Parteien andere Ziele verfolgen und dementsprechend die Positionen anders gewertet werden. Ein Beispiel verdeutlicht die Commercials: Eine Fluggesellschaft benötigt viel Kerosin und ist deshalb vom Ölpreis abhängig. Erwartet das Research-Team steigende Preise, werden Long-Positionen aufgebaut. Der Verlust aufgrund steigender Kosten wird durch den Gewinn der Long-Positionen kompensiert. Andererseits muss der Ölförderer aber gegen sinkenden Preise hedgen indem er Short-Positionen eingeht. Da der Anteil an solchen kommerziellen Teilnehmern überwiegt sind besonders im Rohstoffbereich die Netto-Positionen(Long minus Short) überwiegend Short. Die Non-Commercials sind Spekulanten wie Fonds, Versicherungen, also große Money-Management Unternehmen. Diese nehmen meist die gegenläufige Position ein. Sie sind also Long wenn sie steigende Kurse erwarten und umgekehrt. Die dritte Kategorie sind die Non-Reportables. Das sind alle anderen Marktteilnehmer, dessen Positionen durch Verrechnung aller Positionen mit den Positionen der Commercials und Non-Commercials festgelegt werden. Diese werden oft fälschlicherweise als die kleinen Spekulanten bezeichnet. Allerdings legt die Verrechnung nahe, dass es sich um alle Arten von Marktteilnehmern handelt, nur eben mit einem geringeren, nicht meldungspflichtigen Handelsvolumen. Diese Unterscheidung hilft bei der weiteren Einschätzung der Positionierung der Marktteilnehmer, die im nächsten Artikel näher erläutern werden. Einblick in die Welt des CoT-Berichts Weiter oben habe ich erläutert, dass die CoT-Reports sehr gut als sogenanntes Frühwarnsystem für Trader funktionieren können. Dazu ist es jedoch notwendig, dass man sich mit den Berichten genau auseinandersetzt, um die Beziehungen und Verknüpfungen richtig deuten zu können. Nach einer ersten Übersicht und der anschließenden Erläuterung der unterschiedlichen Marktteilnehmern, widmet sich der heutige Artikel mit der Übersicht der einzelnen Berichte und wie diese zu lesen sind. Wie bereits erwähnt, gibt es den CoT-Bericht in mehreren Arten. Links oben sehen wir die beiden gängigsten Arten des Reports. Den “Futures Only”- sowie “Futures and Options combined”- Report. Die Bezeichnungen sprichen für sich. Die Marktteilnehmer sind hier noch in drei Gruppen Commercials, Non-Commercials und Non-Reportables unterteilt. Zudem gibt es noch weitere Klassifikationen des Reports, die entweder nach Marktteilnehmern weiter unterteilt werden (Disaggregated Report) oder auf einer bestimmten Kategorie von Handelsprodukten(Financial Futures, Rohstoffindizes) basieren. Wir fokussieren uns zwecks Verständnisses zunächst auf das Lesen der Zahlen des gängigen „Futures Only“- Reports, auch „Legacy-Report“ genannt. Die folgende Tabelle zeigt die Positionen wie sie von der CFTC veröffentlicht werden. Wichtig ist die Berechnung der Netto-Positionierung, also Long-Positionen abzüglich der Short-Positionen. Nur…

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Swingtrading im Überblick

Jeder Mensch ist einzigartig. Und genauso individuell wie der Charakter eines Menschen ist auch sein Tradingstil. Es gibt Händler, die brauchen die Herausforderung und den Nervenkitzel im Minutenchart. Andere wiederum benötigen Ruhe und treffen ihre Entscheidungen lieber in aller Ruhe. Diese sind meist im Stundenchart oder höher anzutreffen. Aber es gibt ein weiteres Kriterium, nach dem man Trader unterscheiden kann. Pro- oder antizyklisch handelnde Personen. Während für einen Trendfolger ein neuer Hochpunkt Anlass zur Freude bietet, kann ein Swingtrader diesem Umstand nur wenig abgewinnen. Höchstens vielleicht die Tatsache, dass er seinen Fokus auf einen anderen Chart richten kann. Denn für antizyklisch agierende Trader ist hier nichts zu holen. Aber auch seine Zeit wird kommen. Und zwar, wenn der Kurs zu korrigieren beginnt. Während sich spätestens dann die gute Laune des Anhängers von Trendfolgesystemen verschlechtert, kann der Swingtrader allmählich mit dem Aufbau von Positionen beginnen. Swingtrader benötigen aus diesem Grunde ein stärkeres Nervenkostüm als Trendfolger. Während Zweitgenannte in einer Korrektur lediglich einen Teil ihrer Buchgewinne abgeben, eröffnen Swingtrader ihre Positionen in das vielzitierte „Fallende Messer“ hinein. Zwar ermöglicht diese Methode die Wahl eines engeren Stopp Loss als bei einer Trendfolgemethode, aber während die ganze Welt von einem bevorstehenden Crash überzeugt ist, muss der Swingtrader Mut beweisen. Ein Swingtrader agiert deshalb trotzdem nicht aus dem Bauch heraus und legt blind eine Order in den Markt. Das Umfeld, der übergeordnete Trend nämlich, müssen weiterhin intakt sein. Ansonsten wird die Position sehr schnell gegen den Trader laufen und der Trader ausgestoppt werden. Idealtypischerweise würde ein Swingtrader seine Kauforder an die Marke legen, von der er davon ausgeht, dass der Kurs an diesem Punkt drehen wird. Abhängig vom angewendeten Tradingsystem kann es jedoch passieren, dass seine Positionen mehrfach hintereinander ausgestoppt werden, weil die Korrektur noch nicht abgeschlossen ist. Durch den hoffentlich eng gewählten Stopp Loss werden die Verluste jedoch in engen Grenzen gehalten. Dennoch muss ein Swingtrader charakterlich gefestigt genug sein, um diesen Umstand zu verkraften. Ist er das nicht, besteht die Gefahr von irrationalen Handlungen. Es wäre nicht das erste Tradingkonto, was aus diesem Grunde zerstört werden würde. Swingtrading beschreibt kein Handelssystem, sondern vielmehr eine Strategie nach der gehandelt wird. Daher sollte ein Swingtrader auch verschiedene Handelssysteme nutzen, die auf seine bevorzugten Underlyings abgestimmt sind. Swingtrading-Methoden eignen sich für Trader, die kurze Zeit im Geld bleiben möchten. Deshalb findet man diese besonders häufig beim Marginhandel. Außerdem können Swingtrader Stop-Loss-Marken enger setzen und geben keine großen Buchgewinne ab. Sie müssen dafür jedoch mutig genug sein, mehrere Fehlsignale hintereinander akzeptieren zu können.

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Traden lernen – Die Komfortzone beim Traden

Welcher Tradertyp bist du? Diese Frage ist tatsächlich -neben so vielen Anderen- analog zur Ausarbeitung der persönlichen Handelsstrategie unverzichtbar. Ziel muss es sein den persönlichen Handelsstil im Einklang zur individuellen Wesensart zu entwickeln. Was ich im Folgendem als Wohlfühlfaktor bzw. Komfortzone betiteln möchte. Neben dem eigenen Wohlfühlfaktor spielen zusätzlich Umstände wie Zeit, Geld und Erfahrung eine wichtige Rolle. Im ersten Teil dieses Beitrages stelle ich Ihnen jedoch zunächst einmal die wichtigsten menschlichen Charaktere vor und richte Ihr Augenmerk auf das Zusammenspiel zwischen der individuellen Psyche und der Handels- bzw. Investmentart. Persönlichkeitsprofile Die Grundgedanken zum menschlichen Charakter sind vielfältig und komplex. In der Wissenschaft gibt es verschiedene Ansätze, wie man Menschen anhand ihrer Konstitution, also des Körperbaus, sowie ihrer Wesensart von einander unterscheiden kann, um dann bestenfalls Rückschlüsse auf ihr Verhalten zu ziehen. Diese Theorien werden immer noch sehr häufig im Zusammenhang mit der Führung und Motivation von Mitarbeitern gelehrt – auch wenn Sie veraltet erscheinen. Eine von ihnen ist die umstrittene Konstitutionstypologie nach Ernst Kretschmer. Hier werden Menschen anhand ihres Körperbaus in drei unterschiedliche Arten unterteilt. Im Folgenden möchte ich diese nur kurz anhand der Grafik erläutern, um einen groben Einblick zu gewähren. Ganz links sehen wir den Leptosome (schlank, schmale Schultern, schwache Muskeln), mittig den Athletiker (breite Schulter, kräftige Muskeln) und rechts den Pykniker (gedrungene Figur, Fettansatz am Bauch, weiches breites Gesicht). Wie bereits erwähnt, zeichnen sich diese zusätzlich durch gewisse Charaktere aus. Dem Leptosome unterstellt man Kühlheit, Überempfindlichkeit und Denkschärfe. Der Athletiker scheint ausdauernd, zuverlässig und geistig wenig wendig zu sein und der Pykniker ist eher extrovertiert, gutmütig und gefühlsbestimmt. Die Grenzen sind wie so oft im Leben fließend und auch hier gibt es selbstverständlich Mischformen. Wenn man versucht diese „Typenlehre“ auf sich selbst zu projizieren, wird der eine oder andere mit Sicherheit denken „Volltreffer“, andere finden sich wiederum gar nicht wieder. Was man aber auf jeden Fall aus dieser Theorie ableiten kann, ist das Menschen grundsätzlich verschieden sind, es aber einige wenige charakterliche Ausprägungen gibt, die bei vielen gleich erscheinen. Besagte Wesenstypen haben sich im Laufe der Evolution herauskristallisiert und sind bis heute – mit Einschränkungen – gültig: Der Optimist (heiter, lebhaft und leichtsinnig, unstetig und skrupellos) Der Choleriker (willensstark und entschlossen, leicht erregbar und unausgeglichen) Der Melancholiker (verlässlich und willensstark, schwermütig sowie misstrauisch) Der Phlegmatiker (ordentlich und zuverlässig, langsam und ruhig) Im Übrigen wird man sich oder andere auch in dieser Art der Differenzierung wiederfinden. Grundsätzlich halte ich beide Theorien für interessant, in ihrer Anwendung sollte man sie allerdings nicht überbewerten. Wie gesagt, den einen oder anderen Prototypen wird man prinzipiell ohne Weiteres einstufen können, wenn man sich Freunde, Bekannte oder Verwandte vor Augen führt. Mir persönlich war es wichtig Ihnen diese zwei unterschiedlichen Ansätze der Typisierung – nach Körperbau und Wesensart- vorzustellen, auch wenn diese, wie bereits angedeutet, ihre Schwächen aufweisen. Eine weitere Art der Klassifizierung erfolgt anhand der Denkweise. Man spricht in diesem Fall von Bauch – und Kopfmenschen. Beide handeln in der gleichen Situation oft unterschiedlich. Kopflastige Menschen sind vor allem rational geprägt und bauchlastige eher emotional (hoher EQ). Dem Bauchmensch ist der Pykniker und dem Kopfmensch der Leptosome zuzuordnen, um eine Brücke zu dem bereits berichteten zu schlagen. Der Kopfmensch besitzt Eigenschaften wie Rationalität, gute analytische Ansätze, Emotionslosigkeit, Denkschärfe und einen hohen klassischen IQ. Der Bauchmensch ist dann doch eher intuitiv, emotional sowie mitreißender und besitzt eine hohe soziale Kompetenz. Selbstverständlich liegt auch hier die Wahrheit bekanntlich irgendwo in der Mitte. Festzuhalten bleibt jedoch, dass wir Menschen in gewisser Weise durchaus bestimmten Verhaltensmustern folgen und uns dies Rückschlüsse auf deren Verhalten liefert. Eine Erkenntnis die für unsere Art zu traden von enormer Bedeutung ist. Traderprofile Trader kann man aufgrund ihres Verhaltens ebenfalls unterscheiden. Diese werden grundsätzlich in drei Typen unterteilt. Ob Daytrader, Positionstrader oder Investor, hier erfolgt die Differenzierung nach Haltedauer der Positionen. Ein Daytrader schließt seine Positionen grundsätzlich zum Ende des Handelstages. Er ist überwiegend in den kleineren Zeiteinheiten unterwegs – größere dienen nur der Richtungsweisung. Ein Positionstrader lässt seine Trades für gewöhnlich mehrere Tage bis Wochen laufen – kleine Zeiteinheiten werden hier vor allem für „perfekte“ Einstiege genutzt. Der Investor ist eher an langfristigen Geschäften interessiert und mit seine Positionen mitunter über mehrere Jahre verheiratet. Warren Buffet, George Soros und Jim Rogers sind auf diesem Gebiet die erfolgreichsten und zählen zu den Gurus der Szene. Konsens Wie kann man diese Erkenntnisse nun zusammenführen und in die eigene Handelsstrategie unterstützend einbeziehen. Umso kleiner die Zeiteinheiten im Chart gewählt werden, desto nervöser wird in den meisten Fällen das Gesamtbild. Schaut man sich benannte Kerzen dann in größeren Zeiteinheiten an, kann man immer wieder feststellen, dass diese viel entspannter und ruhiger wirken. So in etwa kann man den folgenden Vergleich zwischen Bauch- und Kopfmenschen in ihrer Wahrnehmung beim Traden verstehen. Fakt ist, dass sich klassische Bauchmenschen durch ihre Wesensart tatsächlich nicht sonderlich gut zum Daytrading -vor allem in den ganz kleinen Zeiteinheiten- eignen, weil ihr Gemüt zu emotional erscheint. Da diese Menschen eine gewisse Unruhe mitbringen und instinktiv eher aus dem Bauch heraus entscheiden, wäre dies in Kombination mit dem Handelsstil eine unkomfortable und explosive Mischung. Für mittel- bis langfristige Investments halte ich diesen Typ dennoch für sehr gut geeignet, da sie auch über die nötige Willensstärke verfügen. Der Kopfmensch bringt auf den ersten Blick die besten Grundvoraussetzungen für das Daytraden mit. Durch seine ruhige, ausgeglichene Art und rationale Denkweise wird er im kurzfristigen Handel am Ehesten einen kühlen Kopf bewahren. Gerade ihre analytische Stärke in Kombination mit dem emotionslosen Verhalten bilden im Allgemeinen sehr gute Voraussetzungen für den Job als Daytrader. Was ich Ihnen mit meinen Ausführungen an die Hand geben möchte ist, dass Sie sich mit Ihrem „Ich“ beschäftigen müssen. Sie benötigen dazu kein Psychologiestudium. Es reicht, wenn Sie während des Börsenhandels einfach ab und zu mal in sich hören, um festzustellen, ob Sie sich bei Ihrer Art zu traden wohl fühlen bzw. in ihrer Komfortzone handeln oder ob Sie extrem angespannt und mitunter aggressiv werden – außerhalb der Komfortzone. Diese Empfindung ist tatsächlich sehr individuell und muss von jedem selbst…

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Traden lernen – Zeit, Geld und Erfahrungen

Letzte Woche gab es von mir ein paar Zeilen zum Thema „Tradertyp“, insbesondere über die Selbstreflexion, im Zusammenspiel mit dem Wohlfühlfaktor. Die eigene Komfortzone stand letztendlich im Vordergrund. Heute geht es um drei weitere Faktoren, die zur Entwicklung Ihrer eigenen Traderpersönlichkeit eine wichtige Rolle spielen. Insbesondere, wenn Sie noch in der Selbstfindungs- bzw. Testphase Ihres Handelsstils oder Ihrer Strategie sein sollten. Für diejenigen unter Ihnen, die sich mit Ihrem jetzigen Handelsansatz nicht so richtig zufrieden sind – oder sprichwörtlich „auf Kriegsfuß stehen“, kann es ein kleiner Ansatz zur Hilfestellung sein. Zeit Wenn wir beim Trading von Zeit sprechen, tun wir das in den meisten Fällen in Verbindung mit Zeiteinheiten und Handelszeiten, in Kombination zum perfekten Timing, um eine Position zu eröffnen oder zu schließen. Grundsätzlich sind dies zwei elementare Bestandteile auf die ich, speziell fürs Forex Trading, jetzt eingehen werde. Der Forex-Markt hat insbesondere im Vergleich zum Aktienhandel viele entscheidende Vorteile. In erster Linie deckt er mit seinen „Öffnungszeiten“ einen sehr großen Zeitraum von Sonntag 23:00 Uhr MEZ bis Freitag 23:00 Uhr MEZ (Sommer) ab, also fast rund um die Uhr. Den Samstag darf man dann als Ruhetag oder Zwangspause verstehen. Dadurch haben relativ viele Marktteilnehmer die Möglichkeit zu agieren und an den Geschehnissen zu partizipieren. Das gilt in erster Linie für Berufstätige oder anderweitig Beschäftigte. Ein weiterer Grund sich auf das Forex Trading, also Währungspaare zu konzentrieren ist die Tatsache, dass die mitunter unverhofften Gapbildungen in der Regel ausbleiben. Der Forex-Markt wird nämlich nicht wie der Aktienmarkt von einer „Börse“ reguliert, sondern bildet sich durch den Geldfluss der Banken miteinander und diese tun das auch außerhalb unserer Geschäftszeiten. Als weise und erfahrene Trader wissen Sie selbstverständlich, dass es wenig Sinn ergibt ständig am Markt zu kleben und mit aller Gewalt einen Trade heraufzubeschwören. Nein, wir suchen primär nach homogenen Bewegungen und dazu brauchen wir Volatilität im Zusammenspiel mit Momentum. Deswegen habe ich Ihnen in der u.a. Grafik die wichtigsten Handelszeiten aufgelistet. Die wichtigsten Erkenntnisse bzw. Fakten zu diesen Zeiten sind, dass in der europäischen Handelszeit erfahrungsgemäß zwischen 08:00 Uhr und 11:00 Uhr sowie ab 15:00 Uhr(„mittagspausenbereingt“), wenn die Amerikaner zusätzlich aufschalten, es so richtig volatil werden kann. Diesem Zeitfenstern wird deshalb die meiste Aufmerksamkeit gewidmet, denn hier fließt richtig Kohle. Liquidität ist das Stichwort, da dort zwischen den Banken die meisten Gelder fließen. In der Asia- Session kann man vor allem erste Tendenzen und daraus resultierende Bewegungen für die noch ausstehenden Sessions ableiten. Sollte es am Vortag große Bewegungen gegeben haben, werden diese oft fortgesetzt. Außer bei wichtigen Wirtschaftsdaten sind hier keine größeren Ranges zu erwarten. I.d.R. lohnt es sich hier zu ruhen – ein Trader schläft nämlich nie, er ruht. Kurz gesagt, ist es für Daytrader sehr wohl entscheidend, zu welcher Tageszeit Sie handeln können. Wie bereits erwähnt, macht es, bis auf wenige Ausnahmen, Nachts wenig Sinn. In der Nacht werden Währungen zwischen den Banken auch gehandelt, jedoch nicht in dem Ausmaß wie zum Zeitpunkt der Euro- und US- Session. Demnach sollte man sich auf diese Handelszeiten, unter Berücksichtigung entsprechender Vor- und Nachbereitungsphasen, fokussieren. Sicherlich kann man den einen oder anderen Trade auch außerhalb dieser Zeiten erfolgreich absetzen, sollte sich allerdings auf kleine Setups beschränken. Im Umkehrschluss bedeutet dies natürlich auch, dass wenn man zu diesen Handelszeiten nicht traden kann, es sehr schwierig wird, sein Trading in kleinen Zeiteinheiten zu planen. Nehmen wir einmal an, man kann die Märkte nur morgens, mittags und abends aufschalten, dann sollte man seine Zeiteinheit so wählen, dass man relativ entspannt nach jeder Kerze reagieren kann. Trades in kleineren Zeiteinheiten würde ich unter diesen Umständen grundsätzlich ausschließen, da man gar keine Gelegenheit und Ruhe hat, seine Positionen zu verfolgen. Deshalb bietet sich das klassische Daytrading nur für Händler an, die auch wirklich über die nötige Ruhe und Zeit verfügen. Erfahrungsgemäß kann man davon nur abraten. Denn letztendlich ist man von zu vielen Faktoren und Einflüssen abhängig. Gerade als Berufstätiger, der mit seiner Arbeitskraft vertraglich an jemanden gebunden ist, steht immer im Interessenkonflikt. Fokussiert man sich tagsüber auf große Zeiteinheiten (mindestens vier Stunden Chart) oder kleine in der Freizeit ist man in einer viel komfortableren Situation. Stress und Hektik führen zu Fehlentscheidungen und vermiesen einem letztendlich nur die Performance und die Laune. Im Leben muss alles ausgewogen sein, ob Ernährung, Sport oder die Arbeit. Kurzfristig mag so etwas immer funktionieren, doch wird der Körper schließlich, wenn auch unbewusst, immer versuchen das Gleichgewicht wieder zu erlangen. Was speziell beim Trading mittel- bis langfristig zu Verlusten führen wird. Man sollte also seine Strategie auf Tages- bzw. Wochenbasis aufbauen – mindestens aber auf vier Stundencharts. Das hat zur Folge, dass man nicht ständig am Markt sein muss. Hier reicht es abends einmal auf die Positionen zu schauen um ggf. zu reagieren. Geld Der Begriff Geld ist in diesem Zusammenhang zu unpräzise. An dieser Stelle sollten wir uns auf die Bezeichnung Kapital oder auch Startkapital einigen. Apropos, nun gilt es erst einmal kurz und knapp zu definieren, welches Kapital Sie zum Handel verwenden dürfen und welches lieber im „Safe“ verbleiben sollte. Als Betriebswirt sieht meine Bewertung folgendermaßen aus: Es sollte mindestens eine kurzfristige Rücklage zur Verfügung stehen, die das zwei bis dreifache Ihres monatlichen Nettoeinkommens ausmacht. Ganz wichtig hierbei ist, dass das Geld kurzfristig zur Verfügung steht, sollte aber kein Kredit sein. Hätte zur Konsequenz, dass Sie mindestens die Zinsen und die Tradingkosten verdienen müssten, um Gewinne zu machen. Erhöht den Druck und ergibt einfach keinen Sinn. Dieses Geld dient der kurzfristigen Absicherung gegen Arbeitslosigkeit und unverhoffter Rechnungen (Auto kaputt, Waschmaschine defekt, etc.). Damit soll vermieden werden, dass man gezwungen ist aus Positionen vorzeitig aussteigen zu müssen, weil das Geld knapp geworden ist. Zusätzlich sollte man auch über langfristige Finanzmittel verfügen (Eiserne Reserve mind. 25.000 €); im Moment geht es mir allerdings nur um die Mindestanforderung. Wenn man als Daytrader durchstartet, kommen natürlich noch andere Faktoren hinzu. D.h. mindestens ein Jahresgehalt auf der hohen Kante sowie ein entsprechendes Tradingkapital. Des Weiteren muss man sich über gewisse Regeln im Klaren sein, um sein Kapital beim Traden abzusichern. Die Goldene…

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Wenn Währungen zusammenarbeiten – Korrelation und was sie bedeutet!

Wenn Währungen miteinander korrelieren, dann sind sie voneinander abhängig. In der Wirtschaft sind diese Abhängigkeiten eine feste Größe. Auch im Börsenhandel werden sie genutzt und stellen für Broker eine Art Königsdisziplin dar. Was sind korrelierende Währungen? Der Begriff mag schwierig klingen, ist an sich aber einfach. Währungen beeinflussen sich gegenseitig, sie korrelieren. Je stärker die Wirtschaften ihrer Länder miteinander verknüpft sind, desto größer ist auch die gegenseitige Beeinflussung. Ein Beispiel: Der Euro, das Britische Pfund und der Schweizer Franken haben seit jeher eine starke Bindung untereinander, da sie alle Währungen innerhalb Europas sind. Steigt beispielsweise der Euro gegenüber dem Dollar, ist das ein recht sicheres Zeichen dafür, dass auch die anderen Währungen sich entsprechend ändern werden. Was beeinflusst das Verhältnis von Währungen zueinander? Es gibt viele Faktoren die beeinflussen, wie stark zwei oder mehr Währungen miteinander korrelieren. Beim oben genannten Beispiel sind es geopolitische Gründe. Die Länder aller drei Währungen liegen auf einem Kontinent und haben traditionsgemäß eine enge Bindung. Andere Faktoren sind die Leitzinsen der Länder, die eine wesentliche Aussage über die Entwicklung Währungen geben. Auch die Geldpolitiken von Ländern bestimmen darüber, wie sich zwei Währungen miteinander entwickeln. Gehen die Geldpolitiken mehrere Länder auseinander, also unterstützen sie sich nicht mehr gegenseitig, dann ist es wahrscheinlich, dass die Währungen sich nicht mehr egenseitig beeinflussen. Und wie ist das Verhältnis zu Rohstoffen? Nicht nur Finanzwährungen können miteinander korrelieren. Auch Rohstoffe haben einen großen Einfluss auf Währungen. So ist der amerikanische Dollar noch immer an den Goldwert gebunden. Steigt Gold im Wert, ist es wahrscheinlich, dass daraus auch der Dollar erstarken wird. Ebenso können Länder wie China, die große Vorräte an bestimmten Rohstoffen haben, wie Halbleiter, Gold oder Silber, von einem steigenden Bedarf derselben profitieren. Ihre Währungen wachsen im gleichen Verhältnis wie die steigende Nachfrage. Das wiederum bestimmt den Preisder Rohstoffe. Wie können korrelierende Währungen gehandelt werden? Der Handel mit korrelierenden Währungen ist eine schwierige Sache und nur erfahrenen Händlern überlassen. Sie bieten ihnen aber zusätzliche Möglichkeiten, wie etwa korrelierende Währungspaare. Nicht nur einzelne Währungen, sondern auch Währungen, die traditionsgemäß stark zusammenhängen, können andere Währungspaare beeinflussen. Wer hier richtig setzt, kann das Risiko streuen und dennoch hohe Gewinne erwirtschaften.

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Margin – Devisenhandel mit ein wenig Unterstützung

Der Margin-Handel ist eng verknüpft mit dem Devisenhandel. Aber was ist eigentlich „Margin“ und wie nutzt man sie für den Forex-Handel? Was ist Margin und wie nutzt man es? Der Handel mit Devisen ist an sich ein sehr einfaches Prinzip. Es geht um die Entwicklung zweier Währungen zueinander. Aber die Einsätze die von Nöten sind, um hier Gewinne zu erwirtschaften, sind für viele Privatanleger nicht aufzubringen. Da die Unterschiede zwischen den Währungen oft erst bei der vierten Stelle nach dem Komma beginnen, sind die Gewinne sehr klein. Wie also können Kleinanleger mit wenig Einsatz hohe Gewinne erzielen? Hier kommt die Margin ins Spiel. Der Anleger eröffnet bei einem Broker ein Forex-Konto und leiht sich vom Händler Geld, das in einem bestimmten Verhältnis zu seinen eigenen Einlagen steht. Das Verhältnis 100:1 bedeutet also, dass man 100mal soviel Geld zum Handeln bekommt, wie man selbst gibt. Man handelt sozusagen auf Kredit und das ist die Margin. Dieses Verhältnis wird als Hebel bezeichnet, weil es die Handlungsmöglichkeiten des Anlegers auf eine höhere Position hebelt. Was sind Vorteile und was sind Gefahren? Mit mehr Geld fallen auch die Gewinne viel höher aus, selbst bei einer kleinen Änderung. Ändert sich der Wert von Euro zu Dollar beispielsweise von 1,4245 auf 14246 steigen wäre dies mit einer Gesamtsumme inklusive Margin ein Gewinn von $1.000. Es sind also mit der Nutzung des geliehenen Geldes weit größere Gewinnspannen möglich, auch wenn die Marktsituation sich nicht ändert. Erst durch die Margin wird der Handel mit Devisen für den Privatanleger überhaupt lohnend. Die Gefahr ist dabei sofort erkennbar. Man spielt mit Geld, das einem nicht gehört. Entwickeln sich die Werte anders, als man gesetzt hat, so kann man schnell mehr Geld verlieren, als man eigentlich hatte. Die Margin wird zu Falle und der Anleger hat schnell hohe Kosten. Um die abzufangen gibt es mehrere Hilfsmittel. Bekannt ist vor allem die Stop-Loss-Order. Richtet man diese bei einem Handel ein, werden die eigenen Finanzen sofort vom Markt genommen, wenn ein bestimmter Verlustwert unterschritten wird. So ist der Totalverlust ausgeschlossen und mit dem verbliebenen Geld kann der Anleger einen Neustart machen oder seine Reserven in Sicherheit bringen. Bildmaterial: © VERSUSstudio/Shutterstock  

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Fundamentale oder Technische Analyse?

Diese beiden Analysearten weichen grundsätzlich in Gänze voneinander ab. Die Lager beider Seiten sind nicht verfeindet aber gespalten. Nach dem Motto, „Hey, die technische Analyse ist das einzig Wahre und Ihr Fundamentalisten rührt nur im Kaffeesatz!“. Sorry, für meine plumpe Art an dieser Stelle, aber ich versuch mal ein paar Emotionen ins Spiel zu bringen. Primär soll dieser Artikel aber genau so sachlich und humorlos erscheinen, wie das Thema es verlangt. Ich werde erst einmal beide Methoden kurz vorstellen, danach werfen wir alles zusammen in einen Topf und schauen mal was am Ende dabei heraus kommt. Fundamentale Analyse Bei diesem Analysestil betrachtet man vor allem ökonomische Kennzahlen. Die klassische Angebots- und Nachfrageanalyse mit daraus resultierenden Preisprognosen wird hierfür meist als Grundlage genutzt. Immer wenn Angebot und Nachfrage starken Schwankungen unterliegt, bewirkt dies Preisveränderungen. Sollte z. B. das Angebot eines Gutes viel größer sein, als die Nachfrage, wird der Preis sehr wahrscheinlich sinken. Vergessen wir nicht die Mikroökonomie, die sich der Bilanzanalyse von Unternehmen bedient. Hier werden einige wirtschaftliche Kennzahlen (Eigenkapitalquote, KGV, etc.) besonders unter die Lupe genommen, um so die „günstigsten“ Papiere zu ermitteln. Festzuhalten bleibt, dass der Fundamentalist stets versucht den tatsächlichen Wert eines Produktes zu ermitteln. Speziell für das Forex Trading sind folgende Makro-Theorien interessant: Kaufkraftparität (Kaufkraft wird durch Wechselkurse angeglichen) Zinssatzparität (Gleichheit der zu erwartenden Renditen) Zahlungsbilanzmodell (Kursschwankungen aufgrund der Leistungsbilanz) Asset-Marktmodell (Intermarkethandel mit Aktien und Rohstoffen wirkt sich auf das Preisniveau von Währungen aus) In der Praxis sind vor allem die Aussagen der großen Notenbanken zur aktuellen Zinspolitik interessant. Zinsen und Inflation sind eng miteinander verknüpft und oft die Treiber für große Bewegungen. Steigt der Zins einer Währung wird diese für die Anleger interessanter, d. h. ihr Kurs wird steigen. Zusätzlich bedienen sich fundamentale Trader verschiedener weiterer Indikatoren wie dem Bruttoinlandsprodukt, Arbeitslosenzahlen, Erzeuger- und Verbraucherpreisindexe um nur einige zu nennen. Es wird also versucht die wirtschaftliche und politische Situation eines Landes zu untersuchen und daraus Rückschlüsse für künftige Bewegungen zu ziehen. Vor- und Nachteile der fundamentalen Analyse: Vorteile: kann zusätzliche Informationen liefern, die dem technischen Trader nicht zugänglich sind fundamentale Prognosen können gewisse Bewegungen voraussehen kann unklare technische Szenarien aufdecken Nachteile: Timing ist problematisch erfordert Erfahrung und ein gutes Gespür für die aktuellen Zahlen Technische Analyse Im Gegensatz zur fundamentalen Analyse bedient sie sich derer Daten, die man aus einem Chart ablesen kann, d. h. die Analyse beruht auf vergangenen Preisbewegungen. Die Chartanalyse funktioniert vor allem, weil Menschen gewissen Verhaltensmustern folgen (z. B. Euphorie, Gier und Angst). Ein triviales Beispiel dafür ist die Tatsache, dass auf große Bewegungen oft Konsolidierungsphasen folgen. Letztendlich spürt man hier förmlich die Unsicherheit. Viele nehmen Ihre Gewinne fürs Erste mit, so dass Käufer und Verkäufer in diesem Moment pari stehen. In solchen Marktsituationen entstehen häufig gewisse Muster, die einem technischen Analyst sehr wohl bekannt sind. Die Rede ist von Flaggen, Wimpeln und Dreiecken. In den meisten Fällen wird solch eine Bewegung dann fortgesetzt und wer die Prinzipien solcher rein technischen Aktionen versteht, kann sich an diesen Punkten sehr gut und günstig positionieren um Gewinne zu erzielen. Bleibt festzuhalten, dass vor allem der Herdentrieb und die Emotionen für gewisse sich wiederholende Szenarien verantwortlich sind und diese Art der Analyse hervorragend funktionieren kann. Wie bei der fundamentalen gibt es auch bei der technischen Analyse verschiedene Methoden und Indikatoren. Bei der Methode bzw. Strategie ist jeder sein eigener Herr und Meister. Von Break Out bis hin zu Trendfolge kann jeder individuell entscheiden, welche die beste Form des Handels ist. Die Indikatoren in seiner Vielzahl gilt es sauber aufeinander abzustimmen, um so das passende System, mit den entsprechenden Handelssignalen, zu kreieren. Vor- und Nachteilen der technischen Analyse: Vorteile: funktioniert aufgrund des Herdentriebes Timing kann fast perfektioniert werden liefert gute Signale Nachteile: funktioniert nicht immer bedarf stetiger Anpassung Fazit Beide Seiten haben für ihre Art der Analyse gute Argumente. Jeder Mensch ist individuell und arbeitet mit der Methode, die Ihm am Besten gefällt. Der Eine stöbert gern in Bilanzen und Wirtschaftsblättern, der Andere zeichnet gerne Linien ein und wartet auf gute Signale, ohne ein Interesse für Ursache und Wirkung zu verspüren – um nur der Tatsache ins Auge zu schauen. Ich behaupte, dass eine Kombination aus Beiden der beste Weg ist, denn das eine schließt das andere nicht aus. Ein Fundamentalist kann mit der Charttechnik sein Timing verbessern und der Techniker kann ein unklares Chartbild mit Hilfe der anderen Seite aufklaren.

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Die Trendanalyse – Wie erkenne ich einen Trend?

Ein Trend steht für eine Richtung und ist einer der wichtigsten Grundsteine der Chartanalyse. D. h. die Trendanalyse ist der erste Schritt, den ein technischer Analyst vollziehen wird, bevor er weitere Maßnahmen ergreift. Entgegen der Annahme, dass es nur zwei Trendrichtungen gibt, stelle ich Ihnen im Folgenden die drei grundlegenden Richtungen vor: 1. Seitwärtstrend Wie im oberen Beispiel bildhaft dargestellt, verläuft der Markt trendlos. Charakteristisch befindet er sich im Gleichgewicht. Die Widerstands- und Unterstützungskraft sorgt dafür, dass der Kurs immer wieder in seine Range zurückfällt und seitlich weiterläuft. Das kann so lange andauern bis entweder fundamentale Impulse oder technische Bestätigungen diese auflösen. Ein Schlusskurs ober- oder unterhalb dieser Zonen wäre hierfür sehr hilfreich. Es gibt Trader, die speziell für diese Situationen die passende Strategie haben. Grundsätzlich sind diese trendlosen Märkte bei den meisten Tradern nicht gern gesehen, da viele Systeme und Indikatoren auf Trendfolge basieren. Eine Vielzahl der technischen Hilfsmittel funktionieren in diesen Phasen des Marktes nicht. Deshalb sollte man sich vor Augen führen, dass man in solchen Seitwärtsranges ganz anders traden und das passende Werkzeug dafür parat haben muss. Faktisch verlieren sehr viele Trader ihr Geld in solchen Sessions, weil Sie oftmals nicht die Geduld aufbringen und abwarten können, bis der Markt wieder zum Handel einlädt. 2. Aufwärtstrend Ganz anders gestaltete sich dies in den nun folgenden Trendphasen. Ein Aufwärtstrend besteht immer aus alternierenden höheren Hochs und höheren Tiefs. Diese habe ich mittels der grünen Rechtecke gekennzeichnet. Auf eine Impulsbewegung in Trendrichtung folgt eine Korrektur. Auf das Prinzip von übergeordneten und sekundären Trends gehe ich später noch ein. In erster Linie sollen Sie an dieser Stelle das Grundprinzip erkennen. In der Praxis gibt es diverse Ansätze wie man dem Trend in solchen Phasen folgen kann. 1. Ich kaufe mich in die Korrektur oder 2. in neue Hochs ein, sobald der Kurs wieder Fahrt aufgenommen hat. Den Stopp setzt man grundsätzlich unter das letzte Tief. Gleitende Durchschnitte bieten sich dafür aber auch sehr gut an. Beide Strategien sollten, hinsichtlich des Ein- und Ausstiegs, unter Zuhilfenahme von Indikatoren weiter verfeinert werden. 3. Abwärtstrend Ein Abwärtstrend besteht immer aus alternierenden tieferen Tiefs und tieferen Hochs. Hier gilt das gleiche nur in umgekehrter Richtung. Abwärtsbewegungen sind häufig impulsiver – man kann die Panik der Marktteilnehmer förmlich spüren. Eine sehr verbreitete Taktik in Trendmärkten allgemein ist das Pyramidisieren. Die Idee ist, dass man anfänglich nur einen Bruchteil seiner eigentlichen Positionsgröße einsetzt und dann sukzessive, auf Basis der vorgestellten Varianten, nachkauft. Das hat den Vorteil, dass man mitunter einen Großteil seiner Position schon im Gewinnbereich hat und stetig nachbessern kann. Bestenfalls hat man dann eine Positionsgröße erreicht, die ohne das Pyramidisieren nicht möglich gewesen wäre. 4. Der Trend im Trend Ein Trend lässt sich nicht nur anhand seiner Richtung klassifizieren, sondern auch aufgrund seiner Dauer. Es gibt langfristige, auch übergeordnete Trends genannt, die über Jahre andauern können. Mittelfristige und kurzfristige Trends sind als untergeordnete zu betrachten und halten nicht so lange an. Im nun folgendem Bild versuche ich Ihnen dies zu verdeutlichen. Mittels der arabischen Zahlen stelle ich den übergeordneten Trend dar und mit den Buchstaben den sekundären bzw. mittelfristigen Trend, sprich die eigentliche Korrekturbewegung des langfristigen Trends. Gerade in Hinblick auf die übergeordneten Trends ist es wichtig zu realisieren, welche Phase der Bewegung – auch als Welle bezeichnet – man zurzeit durchläuft. Folgt man dem Haupttrend, getreu dem Sprichwort: „The trend is your friend“, oder ist dies nur eine Korrektur. Fazit Die Trendbestimmung ist der erste und wichtigste Schritt einer sinnvollen Chartanalyse sowie Voraussetzung für die Umsetzung einer entsprechenden Strategie. Dabei sollte man sich die übergeordneten Timeframes als Erstes anschauen, um sich einen „Lageplan“ zu erstellen. Nach dessen Bestimmung kann man ohne weiteres in die kleiner Zeiteinheiten umschalten. Trendlose Märkte sollte man ohne eine passende Tradingstrategie generell meiden. Gegenteiliges führt zu Verlusten! Um effektiv handeln zu können, muss man auf Trendbestätigungen warten können um diesem dann in seine jeweilige Richtung zu folgen. Ansonsten hat man mitunter kein Kapital mehr, wenn die Rally so richtig Fahrt aufnimmt. Bildmaterial: © Olivier Le Moal/Fotolia  

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Pivot Points im Überblick: Berechnung und Bedeutung

Beim Handel an der Börse ist es von großem Vorteil, wenn man die Entwicklung eines Trades bis zu einem gewissen Grad vorhersehen kann. Zu diesem Zweck existieren die Pivot Points. Was sind Pivot Points? Trader, die in Futures investieren, kannten sie schon seit langem. Aber seit einigen Jahren werden sie auch bei anderen Geschäften genutzt. Entwickelt wurde das System ursprünglich von Dr. Bruce Gould in den USA. Später wurden die Berechnungen und die Anwendung weiter verfeinert. Bei der Erstellung der Pivot Points geht man davon aus, dass die Werte des Vortages eine Voraussicht auf die Entwicklung des heutigen Tages möglich machen. Dabei gilt ein Mittelwert als PP, als Pivot Point. Er dient zur Bestimmung der allgemeinen Entwicklung. Da mit diesem System die Stände von Support, also Tiefststand und Resistance, also Höchststand, ermittelt werden, gibt es zusätzlich zu einer Linie, die den PP anzeigt, noch zwei Linien über und unter ihm. Sowohl beim Support als auch beim Resistance setzt meist eine Gegenbewegung ein. Kann man diese Punkte ungefähr bestimmen, ist es möglich auf eventuelle Veränderungen also schon im Vorfeld zu reagieren. Wie wird der Pivot Point berechnet? In der Theorie ist der PP selbst sehr einfach zu bestimmen. Es gibt eine vereinfachte Formel für ihn: PP = (Höchststand gestern + Tiefststand gestern + Schlussstand) / 3 Wie erwähnt, ist diese Formel nur vereinfacht. Sie beinhaltet nicht den Anfangswert, mit dem ein Wert in den Handel startet. Aber dies ist die Grundgleichung mit der sich alle anderen Dinge berechnen lassen. Will man die Support- und Resistance-Grenzen des heutigen Tages bestimmen, muss man die Formel einfach nur umstellen. Heute werden diese Berechnungen meist mit genaueren Formeln durch den Computer ausgeführt. Diese Formeln sind um einiges komplexer und werden daher von Menschen nur selten genutzt. Wie können die Pivot Points im Handel helfen? Besonders im Daytrading finden Pivot Points Anwendung. Denn hier gibt es nur eine beschränkte Auswahl von Daten, die man nutzen muss. Mit ihr lassen sich mögliche Höchst- und Tiefststände recht genau vorhersagen. So können Trader vor Eintritt des Ereignissen kaufen oder verkaufen. Versuche, die Formel auf längerfristige Prognosen anzuwenden, sind bislang fehlgeschlagen. Die Formel kann keine plötzlichen Änderungen abfangen und bietet nur wenige Ansatzpunkte für Widerstände. Pivot Points sind keine 100% Garantie! Auch Pivot Punkte sind kein 100% erfolgreiches Handelssystem. Dennoch gibt es markante Stellen im Börsenhandel, die eben eine besonderer Bedeutung haben und an denen sich viele Händler orientieren. Genau aus diesem Grunde entstehen dort Widerstände oder Unterstützungen. Im dargestellten Chart sind die drei letzten Tageskerzen des Eur/Usd dargestellt. Der Docht der ersten Kerze prallte am Resist 2 der Pivot Punkte ab und die Lunte am Sub 2, also Unterstützung 2. Die zweite Kerze fand ihr Ende ebenfalls an Pivot Punkten und die aktuelle Tageskerze schaffte es nicht, den Pivot Punkt zu überwinden und war mir Docht und Lunte zwischen zwei weiteren Pivot Punkten gefangen. Das Wissen um diese Punkte kann einem Händler als Puzzle-Teil enorm weiterhelfen, wenn er diese in seine Überlegungen mit einbezieht. Bildmaterial: © Sinisa Botas/123RF  

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