Trendanalyse, Trendfolge-Strategie
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Die Trendanalyse – Wie erkenne ich einen Trend?

Ein Trend steht für eine Richtung und ist einer der wichtigsten Grundsteine der Chartanalyse. D. h. die Trendanalyse ist der erste Schritt, den ein technischer Analyst vollziehen wird, bevor er weitere Maßnahmen ergreift. Entgegen der Annahme, dass es nur zwei Trendrichtungen gibt, stelle ich Ihnen im Folgenden die drei grundlegenden Richtungen vor:

1. Seitwärtstrend

Seitwärtstrend

Wie im oberen Beispiel bildhaft dargestellt, verläuft der Markt trendlos. Charakteristisch befindet er sich im Gleichgewicht. Die Widerstands- und Unterstützungskraft sorgt dafür, dass der Kurs immer wieder in seine Range zurückfällt und seitlich weiterläuft. Das kann so lange andauern bis entweder fundamentale Impulse oder technische Bestätigungen diese auflösen. Ein Schlusskurs ober- oder unterhalb dieser Zonen wäre hierfür sehr hilfreich. Es gibt Trader, die speziell für diese Situationen die passende Strategie haben. Grundsätzlich sind diese trendlosen Märkte bei den meisten Tradern nicht gern gesehen, da viele Systeme und Indikatoren auf Trendfolge basieren. Eine Vielzahl der technischen Hilfsmittel funktionieren in diesen Phasen des Marktes nicht. Deshalb sollte man sich vor Augen führen, dass man in solchen Seitwärtsranges ganz anders traden und das passende Werkzeug dafür parat haben muss. Faktisch verlieren sehr viele Trader ihr Geld in solchen Sessions, weil Sie oftmals nicht die Geduld aufbringen und abwarten können, bis der Markt wieder zum Handel einlädt.

2. Aufwärtstrend

Aufwärtstrend

Ganz anders gestaltete sich dies in den nun folgenden Trendphasen. Ein Aufwärtstrend besteht immer aus alternierenden höheren Hochs und höheren Tiefs. Diese habe ich mittels der grünen Rechtecke gekennzeichnet. Auf eine Impulsbewegung in Trendrichtung folgt eine Korrektur. Auf das Prinzip von übergeordneten und sekundären Trends gehe ich später noch ein. In erster Linie sollen Sie an dieser Stelle das Grundprinzip erkennen. In der Praxis gibt es diverse Ansätze wie man dem Trend in solchen Phasen folgen kann.

1. Ich kaufe mich in die Korrektur
oder
2. in neue Hochs ein, sobald der Kurs wieder Fahrt aufgenommen hat.

Den Stopp setzt man grundsätzlich unter das letzte Tief. Gleitende Durchschnitte bieten sich dafür aber auch sehr gut an. Beide Strategien sollten, hinsichtlich des Ein- und Ausstiegs, unter Zuhilfenahme von Indikatoren weiter verfeinert werden.

3. Abwärtstrend

Abwärtstrend
Ein Abwärtstrend besteht immer aus alternierenden tieferen Tiefs und tieferen Hochs. Hier gilt das gleiche nur in umgekehrter Richtung. Abwärtsbewegungen sind häufig impulsiver – man kann die Panik der Marktteilnehmer förmlich spüren.

Eine sehr verbreitete Taktik in Trendmärkten allgemein ist das Pyramidisieren. Die Idee ist, dass man anfänglich nur einen Bruchteil seiner eigentlichen Positionsgröße einsetzt und dann sukzessive, auf Basis der vorgestellten Varianten, nachkauft. Das hat den Vorteil, dass man mitunter einen Großteil seiner Position schon im Gewinnbereich hat und stetig nachbessern kann. Bestenfalls hat man dann eine Positionsgröße erreicht, die ohne das Pyramidisieren nicht möglich gewesen wäre.

4. Der Trend im Trend

Trend im Trend
Ein Trend lässt sich nicht nur anhand seiner Richtung klassifizieren, sondern auch aufgrund seiner Dauer. Es gibt langfristige, auch übergeordnete Trends genannt, die über Jahre andauern können. Mittelfristige und kurzfristige Trends sind als untergeordnete zu betrachten und halten nicht so lange an. Im nun folgendem Bild versuche ich Ihnen dies zu verdeutlichen. Mittels der arabischen Zahlen stelle ich den übergeordneten Trend dar und mit den Buchstaben den sekundären bzw. mittelfristigen Trend, sprich die eigentliche Korrekturbewegung des langfristigen Trends. Gerade in Hinblick auf die übergeordneten Trends ist es wichtig zu realisieren, welche Phase der Bewegung – auch als Welle bezeichnet – man zurzeit durchläuft. Folgt man dem Haupttrend, getreu dem Sprichwort: „The trend is your friend“, oder ist dies nur eine Korrektur.

Fazit

Die Trendbestimmung ist der erste und wichtigste Schritt einer sinnvollen Chartanalyse sowie Voraussetzung für die Umsetzung einer entsprechenden Strategie. Dabei sollte man sich die übergeordneten Timeframes als Erstes anschauen, um sich einen „Lageplan“ zu erstellen. Nach dessen Bestimmung kann man ohne weiteres in die kleiner Zeiteinheiten umschalten. Trendlose Märkte sollte man ohne eine passende Tradingstrategie generell meiden. Gegenteiliges führt zu Verlusten! Um effektiv handeln zu können, muss man auf Trendbestätigungen warten können um diesem dann in seine jeweilige Richtung zu folgen. Ansonsten hat man mitunter kein Kapital mehr, wenn die Rally so richtig Fahrt aufnimmt.


Bildmaterial: © Olivier Le Moal/Fotolia

 

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