technische Analyse

Warum Sie mit technischer Analyse nicht reich werden

Die technische Analyse bzw. Chartanalyse erfreut sich unter privaten Trader großer Beliebtheit. Täglich werden unzählige Analysen über die „technische Verfassung“ der Märkte veröffentlicht. Heute kann jeder mit einem einfachen Charting-Tool Indikatoren einfügen und Trendlinien ziehen. Die Benutzung dieser Werkzeuge vermittelt schnell den Eindruck, eine fundierte Analyse durchgeführt zu haben. Es wäre doch so einfach: Man macht eine saubere Chartanalyse in einem einzigen Chart. Es werden für den jeweiligen Markt Ein- und Ausstiegssignale ermittelt. Ein bisschen wie Malen nach Zahlen. Für Börsen-Neulinge sehr verlockend: Die technische Analyse ist einfach zu erlernen (genauso viele können es einem beibringen) und gleichzeitig so vielversprechend. Aber ob das ausreicht, um profitabel traden zu können? Ich habe hier weder vor, die Relevanz der technischen Analyse zu hinterfragen, noch einen Vergleich mit der Fundamentalanalyse aufzustellen. Am Ende des Tages möchte ich mit dem Börsenhandel Geld verdienen. Und dazu bediene ich mich nur jener Methoden, die – mit machbarem Aufwand – mir die besten Chancen auf Gewinne geben. Und mit dieser Einstellung muss ich auch der technischen Analyse begegnen. Jeder Trader muss sich fragen, ob er mit seiner Vorgehensweise im Trading eine Chance hat, im Haifischbecken der Finanzmärkte zu überleben. Gehen wir mal davon aus, dass ein gutes Risikomanagement gegeben ist. Dann benötigen wir nur noch Trades, die eine möglichst hohe Trefferquote und ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis haben. Ich will also herausfinden, in welche Richtung sich der Kurs am wahrscheinlichsten bewegen wird. Die entscheidende Frage ist nun: Gibt mir die technische Analyse diesen statistischen Vorteil? Empirische Belege für den Erfolg der technischen Analyse sind nicht leicht zu finden. Auch wird man lange nach Tradern mit einer langfristig profitablen Performance suchen müssen. Die erfolgreichsten Trader und Investoren sind dagegen keinesfalls technische Analysten gewesen. Ben Graham, Warren Buffett, Peter Lynch, John Templeton, Philip Fisher, George Soros, John Neff und viele andere haben jeweils verschiedene Ansätze gehabt, keiner unter ihnen war jedoch ein Chartanalyst. Warum sollten Sie sich dann ausgerechnet mit der Chartanalyse befassen? Warren Buffet soll gesagt haben: „Als ich den Chart umgedreht und zum selben Resultat gekommen bin, merkte ich dass technische Analyse nicht funktioniert.“ Genau das trifft ein Hauptproblem der technischen Analyse: der große Interpretationsspielraum. Es ist nicht leicht, einen Chart völlig objektiv zu bewerten. Zu zahlreich sind die Chart-Muster, die sich finden lassen. Welche anderen Methoden lassen sich für private Trader außerhalb der technischen Analyse noch finden? Anstatt auf die verschiedenen Bereiche der Fundamental-Analyse oder gar Volumentrading einzugehen, möchte ich Ihnen eine grundsätzlich andere Sichtweise auf die Finanzmärkte vermitteln. Als Trader will ich mich mit dem „großen Geld“ positionieren. Ich will die Geldströme der großen Anleger antizipieren. Wäre es da nicht extrem vorteilhaft, zu wissen, wie professionelle Investoren und Trader agieren? Denn letztendlich sind es diese, die die Märkte nachhaltig bewegen. Gerade in einem hochliquiden Markt wie Forex geht das Handelsvolumen privater Trader völlig unter. Und in den allermeisten Fällen handeln die Kurstreiber eben nicht aufgrund eines gleitenden Durchschnitts oder überkauften Indikators. Dementsprechend unwahrscheinlich ist es, mit Charttechnik meine Wettbewerber im Markt schlagen zu können.   Professionelle Trader verlassen sich nicht auf technische Analysen Durch meine verschiedenen Tätigkeiten im professionellen Investment-Geschäft, unter anderem bei Investmentbanken und einem Hedgefonds, habe ich die Vorgehensweise der großen Marktteilnehmer kennengelernt. Seitdem würde ich mich nie wieder ausschließlich auf Chartanalysen verlassen wollen. Professionelle Trader handeln ein Szenario, das sich in 6-12 Monaten mit der höchsten Wahrscheinlichkeit abspielt. Von diesem Szenario ausgehend werden Trades aufgrund von Änderungen im Sentiment oder Fundamentaldaten angepasst. Hierin liegt die Hauptaufgabe des Traders. Er muss unter Berücksichtigung verschiedener Asset-Klassen das Sentiment der Investoren erfassen und sich die Szenarien, die der Markt handelt, herleiten. Mit dem richtigen Verständnis über aktuelle Kurstreiber lassen sich auch Nachrichten viel besser einordnen. So können Sie einschätzen, ob eine Nachricht die vorherrschende Investment-These bestätigt oder widerlegt, und welche Auswirkungen dies auf die Märkte haben wird. Klingt das kompliziert? Nun, es ist sicherlich nicht so einfach wie ein paar Linien im Chart zu ziehen. Aber wenn ich für diesen Mehraufwand entsprechend belohnt werde, mache ich mir auch die Mühe. Und es ist keineswegs unmöglich, ein fundamentales Verständnis über die Marktzusammenhänge zu erlangen. Heute finden Sie im Internet alle Informationen, zu denen auch die Profis Zugang haben. Sie müssen nur noch die richtigen Zusammenhänge erkennen und vernünftige Rückschlüsse ziehen. Dazu gehört insbesondere, das Zusammenspiel der verschiedenen Märkte zu verstehen. Kaum ein privater Trader berücksichtigt bei seiner Trade-Entscheidung im DAX die anderen Aktienmärkte wie den Nikkei oder S&P500, ganz zu schweigen von den Zinsmärkten, Wechselkursen oder dem Ölpreis. Wer denkt, mit geringem Aufwand viel Geld durch Traden verdienen zu können, wird früher oder später enttäuscht. Gerne teile ich mit Ihnen mein Wissen über den professionellen Börsenhandel. Schauen Sie dazu doch einfach über folgenden Link in unserer Facebook-Gruppe vorbei!

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Trading nach Markttechnik – Wie funktioniert das?

Für die Frage, wie Trading nach Markttechnik funktioniert, sollte man sich zuerst damit auseinandersetzen, was Markttechnik ist, wie sie zustande kommt und wie man sie für sich nutzen kann. Hierzu sind die Grundkenntnisse über das allgemeine Geschehen an der Börse unerlässlich. Nur wer versteht, wie sich ein Kurs eines bestimmten Basiswertes zusammensetzt, kann diesen auch richtig lesen und interpretieren. Erst dann, wenn die eigentlichen Funktionsweisen der Börse verinnerlicht sind, lassen sich Strategien entwickeln, nach denen man Handeln kann. Dieser Artikel bietet eine Einführung in die Markttechnik und vertieft gleichzeitig wichtige Grundvoraussetzungen zum Verständnis des Börsenhandels.   Wie ein Kurs entsteht Grundsätzlich gibt es an der Börse nur zwei Arten von Geschäften: Kauf und Verkauf. Logischerweise gibt es dementsprechend Käufer und Verkäufer. So wie bei jedem anderen Geschäft wird ein bestimmter Basiswert, also beispielsweise eine Aktie, zu einem bestimmten Preis an einen anderen Händler verkauft. Bei dem Preis, wo sich Käufer und Verkäufer einigen, kommt ein Geschäft zustande und der Basiswert wechselt den Besitzer. Der Preis wird maßgeblich durch das vorhandene Angebot in Relation zur Nachfrage bestimmt. Der Preis des Basiswertes ist in seinem Kurs zugrunde gelegt. Der aktuelle Kurs bestimmt also die Kennzahl, die bezahlt werden muss, um eine Einheit des Basiswertes zu erwerben. Durch den aktuellen Kurs können Angebot und Nachfrage grafisch dargestellt werden und auch die Entwicklung des Wertes über einen bestimmten Zeitraum verfolgt werden.   Was bedeutet Trading nach Markttechnik? Markttechnik umfasst die professionelle Analyse eines Kursverlaufes mit entsprechender Nutzung und Ableitung in eine Trading-Strategie. Hierzu wird die grafische Darstellung des Preisverlaufes eines Basiswertes nach bestimmten Mustern oder Formationen durchsucht und Parameter für eine Kauf- oder Verkaufsoption festgelegt. Nach diesen Parametern entsteht eine Strategie, die regelt, zu welchen Bedingungen ein Basiswert gekauft oder verkauft werden soll. Im Wesentlichen basiert die Markttechnik auf Beobachtungen über Vorgänge in der Vergangenheit, die sich regelmäßig wiederholen. So lassen sich eindeutige Muster ableiten, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit wieder so eintreten, wie es bereits vormals der Fall gewesen ist. Dies können bestimmte Preisniveaus sein oder grafische Muster, die durch den Chart dargestellt werden. Es handelt sich also bei der Markttechnik um positive Erwartungswerte, die aus dem Verhalten des Kurses in der Vergangenheit abgeleitet werden und so zu einer strategischen Umsetzung für das eigene Trading genutzt werden können. Um größtmögliche Erfolgswahrscheinlichkeit zu erreichen, sollte sich die Strategie dabei bestenfalls über einen möglichst langen Zeitraum bewährt haben und hinreichende Ergebnisse gebracht haben. Dabei spielt der betrachtete Zeitraum eine ebenso große Rolle wie die Häufigkeit des betrachteten Chartmusters und auch die Erfolgsquote, die über einen sogenannten Backtest ermittelt wird.   Welche verschiedenen Ansätze gibt es? Die Ansätze der Markttechnik beginnen immer beim Kurs selbst. Es ist allgemein bekannt, dass ein Kurs sich nie gänzlich linear in eine Richtung entwickelt, er wird immer wieder kleine Korrekturen erfahren, auch im stärksten Trend. Diese Korrekturen können Aufschluss über die Stärke und die Richtung einer Trendbewegung geben und sich in eine Trading-Strategie ableiten lassen. Eine weitere wichtige Variante ist das Erkennen von grafischen Mustern im Chartverlauf. Diese Art der Analyse wird als technische Analyse oder auch als Charttechnik bezeichnet. Sie ist eines der wichtigsten Werkzeuge, um einen Kurs und dessen wahrscheinlichen Verlauf zu bestimmen und wird nicht nur von privaten, sondern auch von bedeutenden institutionellen Anlegern verwendet. Kurse lassen sich auf verschiedene Arten grafisch darstellen. Die bekannteste Art ist ein Liniengraph. Hierbei werden die aufeinanderfolgenden Preise eines Wertes durch Punkte dargestellt, die mit einer Linie verbunden werden. So entsteht ein fortlaufendes Linienbild, das den Preisverlauf gut darstellt. Für Trader ist die heute weitaus populärere Art jedoch der sogenannte Candlestick-Chart. Mit diesem werden verschiedene Zeitabschnitte in sogenannten Candlesticks, also Kerzen, dargestellt. Ursprünglich aus Asien stammend, hat sich der Candlestick als ein hochwertiges Werkzeug etabliert, das mittlerweile auf der ganzen Welt genutzt wird. Der Candlestick folgt dem sogenannten OLHC-Modell. Er beinhaltet den Eröffnungspreis (O-pen), den niedrigsten Preis (L-ow), den Höchstpreis (H-igh) und den Schlusspreis (C-lose) einer Zeiteinheit in einer einzigen grafischen Darstellung. Da dies sehr übersichtlich ist, lassen sich hier diverse Muster lesen, die eine Preisentwicklung zumindest mit einer hohen Wahrscheinlichkeit vorhersagbar machen. Die Kurse bilden gewisse Preisentwicklungen in Relation zur Vergangenheit ab, aus denen sich Vorhersagen über den Verlauf des Kurses in der Zukunft treffen lassen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten. Dies geschieht auf der Basis der Erfahrungswerte aus der Vergangenheit. Eine weitere Art, Markttechnik anzuwenden, sind grafische Muster, auch Chart Patterns genannt. Jedem dieser Muster ist eine Bedeutung zugewiesen, das heißt, in jedem dieser Muster lässt sich ein gewisses Verhalten der Anleger ablesen. Da der Chart, in welcher Darstellungsform auch immer, letztendlich nur das Verhalten und die Stimmung der Anleger widerspiegelt, lassen sich anhand der grafischen Interpretationen Aussagen über die vorherrschende Stimmung und damit die Richtung des Marktes treffen, die bemerkenswert oft richtig liegen.   Beispiele zum Trading nach Markttechnik Channels:   Flags:   Double Top:   Spezifisches Marktverhalten und das Erkennen von Trends Nicht alle Formationen sind eindeutig und erscheinen wie ein klares Bild auf dem Bildschirm, sodass Sie nur noch eine Legende daneben legen müssen. Erfahrung spielt beim Erkennen von Mustern und Formationen eine große Rolle. Nicht jeder Basiswert verhält sich außerdem gleich, es kommt zusätzlich auf eine Vielzahl von anderen Faktoren wie z.B. Volatilität an. Trotz allem gibt es einige verlässliche grafische Formationen, die einen Trend, einen Trendwechsel oder auch einen Seitwärtsmarkt ankündigen können. Eines der wichtigsten Utensilien ist die sogenannte Trendlinie. Sie kann in einen Chart eingezeichnet werden, um einen Trend zu analysieren. Eine Linie von links unten nach rechts oben kennzeichnet dabei einen Aufwärtstrend, eine Linie von links oben nach rechts unten kennzeichnet einen Abwärtstrend. Diese können dazu benutzt werden, einen Trend zu erkennen und auch klare Einstiegssignale kennzeichnen. Der sogenannte Bruch einer Trendlinie bedeutet dabei, dass ein Trend zu einem Ende gefunden hat und der Markt sich nun in die Gegenrichtung bewegen wird.           Markttechnik kann als eine Art „Sprache“ der Börse verstanden werden, die man als Trader sprechen muss, um Bewegungen im Markt zu verstehen. Das zielorientierte Erkennen von Trends und Ausbrüchen, Signalen, Indikatoren etc. ist nur möglich,…

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Spotware’s cTrader integriert Trading Central Research und Signals

Das Unternehmen hinter cTrader, Spotware Systems, hat die Integration eines Trading Central Moduls bekannt gegeben. Die Firma Spotware Systems, die die cTrader Plattform entwickelt hat, hat soeben bekannt gegeben, dass eine aktualisierte Version der Software eingeführt wird, die eine vollständig integrierte Lösung von Trading Central beinhalten wird. Die marktdatenbasierte Analyse-Lösung des Unternehmens wird eine umfangreiche Ergänzung für die Trader sein, die sich für eine unabhängige Analyse von Trading Central interessieren. Trading Central ist eines der ersten Unternehmen, die Trading Signale anbietet und verschiedene Broker diese kostenlos an ihre Kunden weitergeben. Die Kunden der Broker, die den cTrader anbieten, werden die Möglichkeit erhalten, kostenfrei auf eine große Datenbank von Handelsvorschlägen von Trading Central Zugriff zu erhalten, ohne die Handelsplattform cTrader verlassen zu müssen. Das cTrader Tool innerhalb der Handelsplattform empfängt Aktualisierungen in Echtzeit und erlaubt es Tradern damit ebenfalls auf Trading Centrals Research zu agieren, in dem sie unverzüglich einen Handel eingehen. Die Charts von cTrader werden nicht nur durch einen Indikator mit dem Tool aktualisiert, sondern eignen sich auch als vollständig verwertbare Handelssignale. Trader können ihre Aufträge mit dem von Ihnen gewünschten Handelspreis platzieren und zusätzlich kann die von Trading Central bereitgestellte Funktion genutzt werden, die Aufträge zu einem vorgeschlagenen „Take Profit“ und „Stop Loss“ zu übernehmen. Wahlweise können Händler aber auch einem alternativen Szenario folgen, welches bei jedem neuen Signal vom Programm vorgeschlagen wird. Der Entwickler der neuen Lösung innerhalb der Plattform, James Glyde, Entwicklungsmanager des Unternehmens, sagt hierzu: “ Das vollständig funktionsfähige Tool geht Hand in Hand mit dem bereits im cTrader vorhandenen Chart Trading und Quick Trade Eigenschaften. Dies ist unerlässlich, um den Wert der Plattform für beide, Trader und Broker, zu steigern.“ Ergänzend erklärt er: „Einige unserer Kunden bieten bereits den Service von Trading Central an, sodass die Integration für uns eine selbstverständliche Entwicklung war. Wir haben bereits viele positive Rückmeldungen von unseren Kunden erhalten und erwarten dasselbe von ihren Tradern.“

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Die Grundlagen der technischen Analyse

Charts sind toll! Ein kurzer Blick genügt, um zu wissen, wann man hätte kaufen oder verkaufen sollen. Jetzt fehlt nur noch eine Zeitmaschine … Spaß bei Seite, natürlich weiß man es im Nachhinein immer besser, aber bekanntlich wiederholt sich die Geschichte von Zeit zu Zeit. Die technische Analyse ist kein Wunderwerkzeug und wird auch nicht immer brauchbare Ergebnisse liefern. Man kann sie aber wunderbar als Unterstützung einsetzen, um zumindest potentielle Einstiegspunkte zu filtern. In diesem Artikel werden wir einige Gedankengänge beschreiben, mit denen man einen Markt relativ schnell und einfach analysieren kann.   Was macht man bei der technischen Analyse? Man kann ein Chart mit einer breiten Masse an Indikatoren überziehen, jeden Preis in seine Atome zerlegen und mit komplexen Formeln wissenschaftlich beweisen, dass das meistens verschwendete Zeit war. Man könnte die Zeit aber auch nutzen, um sich auf das Wesentliche zu beschränken. Behalten Sie folgenden Satz im Hinterkopf: Der Markt basiert auf Angebot und Nachfrage. Wodurch bestimmen sich Angebot und Nachfrage? Durch die Mehrheit der Trader. Und was veranlasst die Mehrheit der Trader zu Ihren Handlungen? Meinungen, Gefühle und das, was die Mehrheit macht. Ein System am Markt funktioniert schon dann, wenn die breite Masse daran glaubt. Warum? Weil die Mehrheit dann danach handelt. Und worauf läuft das jetzt hinaus? Wir werden anhand eines Charts analysieren, was die breite Mehrheit vermutlich tun wird und uns (theoretisch) einfach anschließen.   Wie soll das funktionieren? Als kleines Theoriespiel betrachten wir folgendes Chart und legen einen beliebigen Punkt als „Jetzt″ fest. Jegliche Überlegungen basieren auf der Annahme, dass wir uns gerade bei „Jetzt″ befinden würden und der Rest des Charts noch unsichtbar wäre. Springen wir zunächst in der Zeit zurück (13.04.2015) und sehen uns EUR/USD an. Der schwarze Kasten ist die Zukunft. Wir sehen also nicht, was dort passiert. Wir stellen uns nun einige Fragen bezüglich des Charts. Wie sehen RSI und Moving Average gerade aus? Wo ist der Preis auf Support und Resistance gestoßen? Die Überlegungen sind zunächst eher langfristig ausgelegt, weswegen uns egal sein kann, dass die Indikatoren ein wenig verzögert reagieren. Wir stellen auf den ersten Blick also fest: Der RSI ist überverkauft, was dafür spricht, dass der Kurs nach oben korrigieren könnte. Wir befinden uns zudem recht nahe am Tiefpunkt, welcher ja bereits einmal gehalten hat. Das Risiko hält sich also zunächst in Grenzen. Der MA100 nähert sich dem MA200, was wiederum bei einem Durchbruch als Long Signal gelten würde. Wenn wir tendenziell eine Long Position in Betracht ziehen, wäre die nächste Frage, wo die Ziele zu platzieren sind. Zum Einen wären die Widerstandszonen interessant, beziehungsweise etwas davor. Es ist gut möglich, dass der Markt diese erneut antasten wird. Zweitens sind Fibonacci-Level bei sehr vielen Tradern beliebt. Das macht Sie nicht etwa zum heiligen Gral, aber wie bereits festgestellt wurde, bewegt die Masse den Markt. Wenn also viele Trader auf diese Level zielen, kann es gut sein, dass allein dadurch der Kurs in diese Richtung wandert. An dieser Stelle ein kurzer Exkurs: „Harmonic Trading″ basiert fast ausschließlich auf Fibonacci-Zahlen und den daraus resultierenden Preisleveln. Hierbei geht man davon aus, dass bestimmte Muster (Pattern) immer wieder auftreten. Diese Muster bestimmen sich aus festgelegten Kursbewegungen zwischen verschiedenen Fibonacci-Punkten. Wenn ein Pattern vollständig ist, folgt danach mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit eine vorhersehbare Bewegung. Dies hat mit den Grundlagen zwar nicht viel zu tun, spricht aber dafür, den Fibonacci-Tools eine gewisse Aufmerksamkeit zu widmen. Wer sich damit nicht allzu stark beschäftigen möchte, merke sich einfach zwei bestimmte Level: 61,8 % und 38,2 %. Dies sind mitunter die wichtigsten Kennzahlen, wenn man sich nur aufs Retracement beschränkt. Kleines Beispiel: Man konnte feststellen, dass die Resistance Zone zum zweiten Mal angetastet wird (auf den kurzen Zeitraum betrachtet). Geht man davon aus, dass sie erneut halten wird, könnte man auf den Retrace setzen und potentiell die Fibonacci-Level als Ziele sehen. Das klappt zwar auch nicht immer, ist aber als Informationsquelle nicht verkehrt. Nebenbei bemerkt: Die letzte größere Bewegung nach unten, mit ein bisschen Fibonacci bemalt, ergibt folgendes Bild. Hierbei sei zu erwähnen, dass man die Fibonacci-Level bereits am 15.03.2015 genau so einzeichnen konnte. Bevor Sie nun aber direkt losrennen und wie wild Fibonacci Level einzeichnen, man hätte Sie auch am 08.03.2015 einzeichnen können. Fibonacci kann wunderbar als Unterstützung bei der Zielfindung eingesetzt werden, beantwortet aber nur selten die Frage, wann man eine Position eröffnen sollte. Eine Strategie sollte immer mehrere Kriterien beinhalten.   Chartbeispiel: Grundlagen der technischen Analyse Zurück zum Hauptthema: Wir befinden uns weiterhin am 13.04.2015 im Markt und möchten Long gehen. Wir wollen nun potentielle Ziele ermitteln. Da das Chart auf den ersten Blick vermutlich dem Kunstwerk eines Grundschülers entspricht, hier einige Erläuterungen, warum die einzelnen Punkte so gewählt wurden. Stops: Diese liegen unterhalb des Tiefs. Geht der Markt weiter nach unten, liegen wir wohl falsch und steigen aus. Es kann jedoch gut sein, dass der Markt das Tief erneut antastet, weswegen wir uns ein Stück darunter platzieren, anstatt genau darauf. #1: An dieser Stelle hat der Markt zuvor Unterstützung gefunden. Eine der Grundregeln bei Widerstand und Unterstützung lautet: Wird es durchbrochen, wird es zum Gegenstück. Widerstand wird zu Unterstützung und Unterstützung wird zu Widerstand. Das erste Ziel liegt also etwas darunter, für den Fall das der Markt diese Zone antastet, aber nicht durchbricht. An dieser Stelle würde die Position tendenziell auch abgesichert werden, sprich die Stops werden nun über dem Einstiegspunkt platziert. Alle weiteren Ziele sind nun ein Bonus und man kann sich zurücklehnen. #2: Innerhalb dieser Zone hat der Markt mehrfach die Richtung gewechselt. Hier herrscht also bei vielen Tradern eine unterschiedliche Meinung, wo der Kurs hingehört. Wir platzieren uns demnach irgendwo mittig darin und schauen, ob dieses Mal die Bullen gewinnen. #3: Hier hat sich eine starke Widerstandszone gebildet, die bereits drei Mal gehalten hat. Wir gehen davon aus, dass sie bei einer Korrektur wahrscheinlich noch ein viertes Mal getestet wird. #4: Sofern wir das dritte Ziel erreichen, steht zunächst kein großartiger Widerstand im Weg. Bei dieser Zone hat der Markt ebenfalls länger überlegt, wohin es nun gehen soll. Ergo platzieren wir uns wieder relativ mittig…

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Fundamentale oder Technische Analyse?

Diese beiden Analysearten weichen grundsätzlich in Gänze voneinander ab. Die Lager beider Seiten sind nicht verfeindet aber gespalten. Nach dem Motto, „Hey, die technische Analyse ist das einzig Wahre und Ihr Fundamentalisten rührt nur im Kaffeesatz!“. Sorry, für meine plumpe Art an dieser Stelle, aber ich versuch mal ein paar Emotionen ins Spiel zu bringen. Primär soll dieser Artikel aber genau so sachlich und humorlos erscheinen, wie das Thema es verlangt. Ich werde erst einmal beide Methoden kurz vorstellen, danach werfen wir alles zusammen in einen Topf und schauen mal was am Ende dabei heraus kommt. Fundamentale Analyse Bei diesem Analysestil betrachtet man vor allem ökonomische Kennzahlen. Die klassische Angebots- und Nachfrageanalyse mit daraus resultierenden Preisprognosen wird hierfür meist als Grundlage genutzt. Immer wenn Angebot und Nachfrage starken Schwankungen unterliegt, bewirkt dies Preisveränderungen. Sollte z. B. das Angebot eines Gutes viel größer sein, als die Nachfrage, wird der Preis sehr wahrscheinlich sinken. Vergessen wir nicht die Mikroökonomie, die sich der Bilanzanalyse von Unternehmen bedient. Hier werden einige wirtschaftliche Kennzahlen (Eigenkapitalquote, KGV, etc.) besonders unter die Lupe genommen, um so die „günstigsten“ Papiere zu ermitteln. Festzuhalten bleibt, dass der Fundamentalist stets versucht den tatsächlichen Wert eines Produktes zu ermitteln. Speziell für das Forex Trading sind folgende Makro-Theorien interessant: Kaufkraftparität (Kaufkraft wird durch Wechselkurse angeglichen) Zinssatzparität (Gleichheit der zu erwartenden Renditen) Zahlungsbilanzmodell (Kursschwankungen aufgrund der Leistungsbilanz) Asset-Marktmodell (Intermarkethandel mit Aktien und Rohstoffen wirkt sich auf das Preisniveau von Währungen aus) In der Praxis sind vor allem die Aussagen der großen Notenbanken zur aktuellen Zinspolitik interessant. Zinsen und Inflation sind eng miteinander verknüpft und oft die Treiber für große Bewegungen. Steigt der Zins einer Währung wird diese für die Anleger interessanter, d. h. ihr Kurs wird steigen. Zusätzlich bedienen sich fundamentale Trader verschiedener weiterer Indikatoren wie dem Bruttoinlandsprodukt, Arbeitslosenzahlen, Erzeuger- und Verbraucherpreisindexe um nur einige zu nennen. Es wird also versucht die wirtschaftliche und politische Situation eines Landes zu untersuchen und daraus Rückschlüsse für künftige Bewegungen zu ziehen. Vor- und Nachteile der fundamentalen Analyse: Vorteile: kann zusätzliche Informationen liefern, die dem technischen Trader nicht zugänglich sind fundamentale Prognosen können gewisse Bewegungen voraussehen kann unklare technische Szenarien aufdecken Nachteile: Timing ist problematisch erfordert Erfahrung und ein gutes Gespür für die aktuellen Zahlen Technische Analyse Im Gegensatz zur fundamentalen Analyse bedient sie sich derer Daten, die man aus einem Chart ablesen kann, d. h. die Analyse beruht auf vergangenen Preisbewegungen. Die Chartanalyse funktioniert vor allem, weil Menschen gewissen Verhaltensmustern folgen (z. B. Euphorie, Gier und Angst). Ein triviales Beispiel dafür ist die Tatsache, dass auf große Bewegungen oft Konsolidierungsphasen folgen. Letztendlich spürt man hier förmlich die Unsicherheit. Viele nehmen Ihre Gewinne fürs Erste mit, so dass Käufer und Verkäufer in diesem Moment pari stehen. In solchen Marktsituationen entstehen häufig gewisse Muster, die einem technischen Analyst sehr wohl bekannt sind. Die Rede ist von Flaggen, Wimpeln und Dreiecken. In den meisten Fällen wird solch eine Bewegung dann fortgesetzt und wer die Prinzipien solcher rein technischen Aktionen versteht, kann sich an diesen Punkten sehr gut und günstig positionieren um Gewinne zu erzielen. Bleibt festzuhalten, dass vor allem der Herdentrieb und die Emotionen für gewisse sich wiederholende Szenarien verantwortlich sind und diese Art der Analyse hervorragend funktionieren kann. Wie bei der fundamentalen gibt es auch bei der technischen Analyse verschiedene Methoden und Indikatoren. Bei der Methode bzw. Strategie ist jeder sein eigener Herr und Meister. Von Break Out bis hin zu Trendfolge kann jeder individuell entscheiden, welche die beste Form des Handels ist. Die Indikatoren in seiner Vielzahl gilt es sauber aufeinander abzustimmen, um so das passende System, mit den entsprechenden Handelssignalen, zu kreieren. Vor- und Nachteilen der technischen Analyse: Vorteile: funktioniert aufgrund des Herdentriebes Timing kann fast perfektioniert werden liefert gute Signale Nachteile: funktioniert nicht immer bedarf stetiger Anpassung Fazit Beide Seiten haben für ihre Art der Analyse gute Argumente. Jeder Mensch ist individuell und arbeitet mit der Methode, die Ihm am Besten gefällt. Der Eine stöbert gern in Bilanzen und Wirtschaftsblättern, der Andere zeichnet gerne Linien ein und wartet auf gute Signale, ohne ein Interesse für Ursache und Wirkung zu verspüren – um nur der Tatsache ins Auge zu schauen. Ich behaupte, dass eine Kombination aus Beiden der beste Weg ist, denn das eine schließt das andere nicht aus. Ein Fundamentalist kann mit der Charttechnik sein Timing verbessern und der Techniker kann ein unklares Chartbild mit Hilfe der anderen Seite aufklaren.

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Die Trendanalyse – Wie erkenne ich einen Trend?

Ein Trend steht für eine Richtung und ist einer der wichtigsten Grundsteine der Chartanalyse. D. h. die Trendanalyse ist der erste Schritt, den ein technischer Analyst vollziehen wird, bevor er weitere Maßnahmen ergreift. Entgegen der Annahme, dass es nur zwei Trendrichtungen gibt, stelle ich Ihnen im Folgenden die drei grundlegenden Richtungen vor: 1. Seitwärtstrend Wie im oberen Beispiel bildhaft dargestellt, verläuft der Markt trendlos. Charakteristisch befindet er sich im Gleichgewicht. Die Widerstands- und Unterstützungskraft sorgt dafür, dass der Kurs immer wieder in seine Range zurückfällt und seitlich weiterläuft. Das kann so lange andauern bis entweder fundamentale Impulse oder technische Bestätigungen diese auflösen. Ein Schlusskurs ober- oder unterhalb dieser Zonen wäre hierfür sehr hilfreich. Es gibt Trader, die speziell für diese Situationen die passende Strategie haben. Grundsätzlich sind diese trendlosen Märkte bei den meisten Tradern nicht gern gesehen, da viele Systeme und Indikatoren auf Trendfolge basieren. Eine Vielzahl der technischen Hilfsmittel funktionieren in diesen Phasen des Marktes nicht. Deshalb sollte man sich vor Augen führen, dass man in solchen Seitwärtsranges ganz anders traden und das passende Werkzeug dafür parat haben muss. Faktisch verlieren sehr viele Trader ihr Geld in solchen Sessions, weil Sie oftmals nicht die Geduld aufbringen und abwarten können, bis der Markt wieder zum Handel einlädt. 2. Aufwärtstrend Ganz anders gestaltete sich dies in den nun folgenden Trendphasen. Ein Aufwärtstrend besteht immer aus alternierenden höheren Hochs und höheren Tiefs. Diese habe ich mittels der grünen Rechtecke gekennzeichnet. Auf eine Impulsbewegung in Trendrichtung folgt eine Korrektur. Auf das Prinzip von übergeordneten und sekundären Trends gehe ich später noch ein. In erster Linie sollen Sie an dieser Stelle das Grundprinzip erkennen. In der Praxis gibt es diverse Ansätze wie man dem Trend in solchen Phasen folgen kann. 1. Ich kaufe mich in die Korrektur oder 2. in neue Hochs ein, sobald der Kurs wieder Fahrt aufgenommen hat. Den Stopp setzt man grundsätzlich unter das letzte Tief. Gleitende Durchschnitte bieten sich dafür aber auch sehr gut an. Beide Strategien sollten, hinsichtlich des Ein- und Ausstiegs, unter Zuhilfenahme von Indikatoren weiter verfeinert werden. 3. Abwärtstrend Ein Abwärtstrend besteht immer aus alternierenden tieferen Tiefs und tieferen Hochs. Hier gilt das gleiche nur in umgekehrter Richtung. Abwärtsbewegungen sind häufig impulsiver – man kann die Panik der Marktteilnehmer förmlich spüren. Eine sehr verbreitete Taktik in Trendmärkten allgemein ist das Pyramidisieren. Die Idee ist, dass man anfänglich nur einen Bruchteil seiner eigentlichen Positionsgröße einsetzt und dann sukzessive, auf Basis der vorgestellten Varianten, nachkauft. Das hat den Vorteil, dass man mitunter einen Großteil seiner Position schon im Gewinnbereich hat und stetig nachbessern kann. Bestenfalls hat man dann eine Positionsgröße erreicht, die ohne das Pyramidisieren nicht möglich gewesen wäre. 4. Der Trend im Trend Ein Trend lässt sich nicht nur anhand seiner Richtung klassifizieren, sondern auch aufgrund seiner Dauer. Es gibt langfristige, auch übergeordnete Trends genannt, die über Jahre andauern können. Mittelfristige und kurzfristige Trends sind als untergeordnete zu betrachten und halten nicht so lange an. Im nun folgendem Bild versuche ich Ihnen dies zu verdeutlichen. Mittels der arabischen Zahlen stelle ich den übergeordneten Trend dar und mit den Buchstaben den sekundären bzw. mittelfristigen Trend, sprich die eigentliche Korrekturbewegung des langfristigen Trends. Gerade in Hinblick auf die übergeordneten Trends ist es wichtig zu realisieren, welche Phase der Bewegung – auch als Welle bezeichnet – man zurzeit durchläuft. Folgt man dem Haupttrend, getreu dem Sprichwort: „The trend is your friend“, oder ist dies nur eine Korrektur. Fazit Die Trendbestimmung ist der erste und wichtigste Schritt einer sinnvollen Chartanalyse sowie Voraussetzung für die Umsetzung einer entsprechenden Strategie. Dabei sollte man sich die übergeordneten Timeframes als Erstes anschauen, um sich einen „Lageplan“ zu erstellen. Nach dessen Bestimmung kann man ohne weiteres in die kleiner Zeiteinheiten umschalten. Trendlose Märkte sollte man ohne eine passende Tradingstrategie generell meiden. Gegenteiliges führt zu Verlusten! Um effektiv handeln zu können, muss man auf Trendbestätigungen warten können um diesem dann in seine jeweilige Richtung zu folgen. Ansonsten hat man mitunter kein Kapital mehr, wenn die Rally so richtig Fahrt aufnimmt. Bildmaterial: © Olivier Le Moal/Fotolia  

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Trendlinien – Die Wegweiser jedes Traders

Das Einzeichnen von Trendlinien, um gewisse Trendszenarien zu identifizieren und zu markieren, ist ein weiteres grundlegendes technisches Hilfsmittel für die erfolgreiche Chartanalyse. Dennoch sollte der Umgang mit diesem recht trivialen Mittel nicht unterschätzt werden. Was auf den ersten Blick den Charme von „Malen nach Zahlen“ hat, muss dennoch geübt werden und erfordert etwas Wissen und Erfahrung. Ein Trend setzt sich in der Regel aus mehreren alternierenden Trendbewegungen und Korrekturen zusammen. Genau diesen Umstand gilt es sich aus charttechnischer Sicht, zunutze, zu machen. D. h. der Charttechniker erkennt und markiert sich nicht nur die wichtigsten Widerstände und Unterstützungen, die ich Ihnen bereits in einem vorherigen Artikel vorgestellt hatte, sondern erweitert dies indem er durch das Einzeichnen von Trendlinien versucht wichtige Bereiche zu identifizieren und vor allem optisch hervorzuheben. Diese Filterfunktion ist für einen technischen Analysten ein ganz wichtiger Aspekt und mitunter die effizienteste Möglichkeit wichtige Reaktionspunkte und Handelszonen für seine Orders zu lokalisieren und zu planen.   Trendlinien – die Technik des Zeichnens Wie wir oben sehen, handelt es sich in meinem Beispiel um einen Abwärtstrend. Ein Abwärtstrend definiert sich über tiefere Tiefs und tiefere Hochs. Daraus lässt sich schließen, dass also mindestens ein tieferes Tief und ein tieferes Hoch vorhanden sein müssen, um den Trend zu bestätigen. Da eine Linie im Allgemeinen immer mindestens zwei Verbindungspunkte benötigt, haben wir die erste und einzige Bedingung bereits abgehandelt. Da hier nun konkret ein Abwärtstrend vorliegt, zeichne ich die Linie diagonal von oben nach unten und verbinde die äußersten Punkte miteinander. In unserem Bild sind es sogar 4 Bestätigungspunkte geworden. Ich habe Ihnen die Punkte zur Verdeutlichung markiert. Wichtig, speziell bei einem Abwärtstrend, ist die Tatsache, dass ich die Linie oberhalb des Kurses einzeichne, analog dazu in einem Aufwärtstrend unterhalb.   Welchen Nutzen hat diese Form der technischen Analyse? Dafür habe ich Ihnen einen weiteren Trend visualisiert. Sie sehen einen Aufwärtstrend mit einer entsprechenden Trendlinie, wie oben beschreiben. Die ersten beiden Punkte bilden den Ursprung und die Bestätigung des Trends. Insofern könnte man beim dritten Punkt (erster roter Pfeil) einen Einstieg planen. Im Folgenden korrigiert der Trend nochmals auf das Niveau der Trendlinie und auch hier wäre ein weiterer Einstieg durchaus sinnvoll gewesen. Die Trendlinie ist zwar gebrochen, jedoch nicht so nachhaltig, dass man sich mit einer gesunden Stopptechnik durchaus ein paar schöne Pips verdient hätte. Speziell in diesem Beispiel gibt es noch weitere technische Muster, die ich Ihnen jedoch erst in meinem nächsten Artikel näher bringen möchte. Letztendlich kann man dennoch nach dem ersten Fehlausbruch und dem letzten Aufbäumen den nachhaltigen Bruch der Trendlinie erkennen.   Im Zusammenspiel mit Unterstützungen und Widerständen Um direkt eine Verknüpfung zu meinen vergangenen Ausführungen herzustellen, möchte ich Ihnen noch zeigen, wie man verschiedene charttechnische Mittel miteinander Verbinden kann, um wichtige Punkte zu ermitteln. Das sind nur zwei aus dem gesamten Portfolio der technischen Analyse aber diese sind so trivial, dass man davon ausgehen kann, dass sie von vielen Tradern genutzt und exakt so gehandelt werden. Im oberen Beispielbild sehen Sie zwei Widerstands- und Unterstützungszonen kombiniert mit der vorhergehenden Trendlinie. Faktisch trifft der Kurs in den beiden markierten Punkten nicht nur auf die Trendlinie, sondern auch auf einen wichtigen Unterstützungsbereich, was das Signal für den geübten Trader um ein Vielfaches verstärkt. Im Umkehrschluss heißt das, je mehr Signale Sie erhalten, desto wahrscheinlicher ist eine entsprechende Reaktion. Im zweiten Szenario kommt der Kurs zwar noch mal ordentlich zurück, sodass man sich sogar zwischenzeitlich im Minus befindet, jedoch erholt er sich auch relativ fix wieder um dann richtig durchzustarten. Dennoch muss ich Ihr Augenmerk auf den letzten Punkt meines Beispiels lenken. Es ist nicht immer alles Gold, was glänzt, heißt es so schön. Und auch wenn diese Taktik immer wieder funktioniert, gibt es dennoch auch andere, in denen es schief geht.   Das Wichtigste zum Schluss Deshalb ist es wichtig, egal wie simpel Ihre Strategie auch sein mag, sie wird nur funktionieren, wenn Sie sich darüber im Klaren sind, dass es auch Fehl- und Verlusttrades geben wird. Wenn Sie diese Strategie tatsächlich traden würden, hätten Sie zwei gute Gewinner und einen ordentlichen Verlierer zu verbuchen gehabt.

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Japanische Candlesticks

Candlesticks oder auch Kerzen genannt sind im Rahmen der technischen Chart-Analyse unter den Chartisten sehr beliebt. Doch warum hat sich diese Kerze, die erst seit Anfang der 90er Jahre, aus Japan stammend, so schnell in der technischen Chartbetrachtung durchgesetzt? Im Gegensatz zum klassischen Linienchart bietet sie uns eine Vielzahl von weiteren Informationen, die man als Trader für zusätzliche Signale nutzen kann. Welche Informationen liefert uns ein Candlestick? Kerzencharts übermitteln uns im Prinzip die gleichen Informationen wie Balkendiagramme. Im Einzelnen sind dies der Eröffnungs- und Schlusskurs sowie das Hoch und das Tief der gewählten Zeiteinheit. Dennoch unterscheiden sie sich im Wesentlichen in ihrer Optik. So wirkt eine Kerze gegenüber einem Balken markanter und auf den ersten Blick übersichtlicher. Zudem wird sie durch sehr viele Trader genutzt und demnach werden ihre Signale und Muster von vielen Marktakteuren erkannt.   Zur Visualisierung habe ich Ihnen beide Arten oben dargestellt, damit Sie sich direkt ein Bild machen können. Wie Sie sehen, sind die Informationen tatsächlich deckungsgleich. Grundsätzlich besitzt die sogenannte Kerze jedoch einen Körper, der sich aus der Bewegung zwischen Eröffnungs- und Schlusskurs bildet und einen Schatten. Diesen Schatten unterteilt man zusätzlich noch in Docht und Lunte, was dem Candlestick zu seiner Bezeichnung „Kerze“ verhilft. Der Körper wird natürlich nur dargestellt, wenn der Eröffnungs- und Schlusskurs nicht übereinstimmt. Um die Visualisierung zu komplettieren, werden Open und Close, je nach Verlauf, in unterschiedlichen Farben dargestellt, wie man im oberen Beispiel sehen kann. So bildet sich eine weiße Kerze, wenn der Schlusskurs über dem Eröffnungskurs liegt und umgekehrt eine schwarze, wenn der Schlusskurs unter der Eröffnung liegt. Welchen Nutzen ziehen wir aus diesen Informationen? Anhand der Form eines Candlesticks kann man in erster Linie die Volatilität und vor allem die Verfassung des Marktes ablesen. So geben uns z.B. große Kerzen die Information, dass der Markt in Bewegung ist und kleine sagen wiederum das Gegenteil aus. Hier ist vor allem auf das Verhältnis von Eröffnungs- zum Schlusskurs zu achten. Candlesticks werden grundsätzlich in allen Zeiteinheiten angewendet und zur Analyse in der Regel isoliert oder in Kombination mit anderen Kerzen – zur Mustererkennung – betrachtet, sind aber vor allem in den größeren Timeframes aussagekräftiger. Candlestick-Formationen werden meist zur Identifizierung von Trendumkehr genutzt. Diese Muster möchte ich Ihnen jetzt näher bringen Candlestick-Muster Es gibt sehr viele Candlestick-Muster, von denen ich Ihnen im Folgendem, eine Auswahl der geläufigsten vorstellen möchte. Bevor es losgeht, bleibt noch zu erwähnen, dass Sie vor der Anwendung immer die aktuelle Trendrichtung bestimmen müssen, um die richtigen Signale generieren zu können.   In einer Abwärtsbewegung wird diese Kerze als Hammer bezeichnet und umgekehrt als Hanging Man. Sie weist einen kleinen Kerzenkörper auf, dessen Lunte mindestens doppelt so lang ist. Dabei fokussieren wir uns vor allem auf die Lunte. Der Docht ist in diesem Fall sehr klein oder gar nicht vorhanden. Die Kerzenfarbe des Hammers ist außer acht zu lassen, da die psychologische Kraft, die dahinter steckt, fast gleich ist. Denn der Markt schließt in der Nähe des Eröffnungskurses und kann die Abwärtsbewegung nicht fortführen. Wenn, wie im Beispiel beschrieben, ein Abwärtstrend vorliegt, kann man den Hammer als bullishes Signal deuten. Liegt ein Aufwärtstrend vor, dann bezeichnet man diesen Candlestick als Hanging Man. Hier gilt es aber auf jeden Fall die nächsten Kerzen abzuwarten, um die Formation zu bestätigen, also auf einen Schlusskurs unterhalb des Hanging Mans zu warten, um diese Formation zu bestätigen und ein bearishes Signal zu generieren. Festzuhalten bleibt, je länger die Lunte und kleiner der Körper, desto bedeutender ist diese Kerze für uns.   Dieses Kerzenmuster besteht aus zwei Kerzen. Wie in den Beispielen abgebildet, gibt es zwei Varianten. Eine gilt für den Aufwärtstrend und die andere für den Abwärtstrend. Wichtig ist hierbei, dass die zweite Kerze die erste umschließt und in die Gegenrichtung tendiert. Wie im zweiten Beispiel zu sehen, ist damit vor allem der Körper gemeint, nicht unbedingt der Schatten. Je größer das Verhältnis der beiden Kerzen zueinander, desto signifikanter ist auch ihre Wirkung. Psychologisch betrachtet, „verschlingen“ die Marktakteure den aktuellen Trend und holen direkt zur Gegenbewegung aus.   Das Spinning Top besteht wiederum nur aus einer Kerze. Es vermittelt uns eine Pattsituation im Markt und besteht aus einem kleinen Körper und relativ langen Schatten. Schluss- und Eröffnungskurs liegen demzufolge nahe beieinander. Weder Käufer noch Verkäufer konnten sich in dieser Situation durchsetzten. In einem starken Aufwärts- oder Abwärtstrend ist das Spinning Top als erstes Warnsignal zu deuten. Die Farbe des Körpers spielt dabei eine nebensächliche Rolle, vielmehr ist die Länge des Schattens interessant.   Diese einzelnen Kerzen findet man nicht so oft vor. Sie haben in ihrer Aussage eine hohe psychologische Wirkung. Wichtig hierbei ist, dass die Kerze keinen Schatten in die Gegenrichtung aufweißt, das heißt, der Kurs schießt mit Eröffnung gegen die Trendrichtung und der Schlusskurs tendiert nahe dem Tageshöchstkurs. Oft werden damit Gaps auf Tagesbasis geschlossen. Der Eröffnungskurs der nächsten Kerze (des nächsten Tages) ist im jedem Fall abzuwarten und sollte die Gegenbewegung in jedem Fall bestätigen.   Das bullishe und bearishe Harami gehört jeweils zu der Gruppe der Umkehrmuster und besteht aus zwei Kerzen. Auf eine lange Kerze in Trendrichtung folgt ein Anstieg, der jedoch innerhalb der größeren Kerze stattfindet. Die Bildung der kleineren Kerze sollte mit steigenden Umsätzen verbunden sein. Hier gilt es als Bestätigung wiederum die nächste Kerze abzuwarten, die in die entsprechende Gegenrichtung tendieren sollte.   Der Inverted Hammer ist eher als schwaches Umkehrsignal in einem Abwärtstrend zu finden. Die Bedingungen des Kerzenaufbaus sind identisch zum Hammer, nur dass dieser quasi auf dem Kopf steht. Deutlich interessanter und stärker ist der Shooting Star in einem Aufwärtstrend zu bewerten, der auf eine weiße Kerze folgt. Der Shooting Star kann sowohl schwarz als auch weiß sein. Der Schlusskurs des Tages sollte über dem Schlusskurs des Vortages liegen. Wie bei den anderen Mustern muss man auf eine Bestätigung mit der folgenden Kerze abwarten.   Long-Legged-Doji Er ist wie ein Spinning Top anzusehen und verdeutlicht die Pattsituation im Markt um so mehr. Dragonfly-Doji Das Gegenstück zum Gravestone ist der Dragonfly. Nach einem deutlichen Kursverlust kam es innerhalb dieser Kerze…

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Die Macht der 200-Tage-Linie in der Technischen Analyse

In der Technischen Analyse liest und hört man regelmäßig von der „200-Tage-Linie“ und deren enormer Relevanz bei der Einordnung der Verfassung eines Basiswerts. Doch weshalb beachten Finanzmarktexperten diesen gleitenden Durchschnitt und warum scheint auch der Kurs magisch darauf zu reagieren. Wir blicken auf die Hintergründe dieses Phänomens. Die Grundlagen gleitender Durchschnitte Gleitende Durchschnitte sind einfache, mathematische Indikatoren. Sie bilden einen Mittelwert vergangener Betrachtungsperioden. Da sie den oftmals schwankenden Kursverlauf glätten und so eine vereinfachte Einschätzung ermöglichen, spricht man von einem „fairen Kurswert“. Nahezu alle Marktakteure achten auf die gleitenden Durchschnitte, beziehungsweise den aktuellen Preis eines Basiswerts in Bezug auf diese. Aufgrund der freien Wählbarkeit der betrachteten Historie ist es möglich, Trendbewegungen zu filtern und zügig zu visualisieren. Oftmals werden zur gleichen Zeit verschiedene gleitende Durchschnitte zur Analyse eingesetzt und deren Verhalten zueinander und zum Kurswert untersucht. In Chartprogrammen zählen sie zu den Standard-Indikatoren. Die Verwendung ist in allen Zeiteinheiten möglich.   Psychologische Funktionsweise gleitender Durchschnitte in der Technischen Analyse Da der Wert eines börsengehandelten Basiswerts meist schwankt, ist es für Marktteilnehmer von Interesse, einen Durchschnittswert zu ermitteln und so eine Art „fairen Kurs“ zu bestimmen. Da nahezu alle Akteure, egal ob Spekulanten oder Investoren, auf diese gleitenden Durchschnitte achten, finden oftmals gebündelte Aktionen an diesen Preislevels statt. Aufgrund dieser „Schwarmintelligenz“ kommt es regelmäßig zu entsprechenden Kursbewegungen, welche die Beachtung erneut ver- und bestärken. Somit können wichtige gleitende Durchschnitte sowohl als Widerstand und Unterstützung für Erholungen, als auch als Signal für einen Durchbruch, gelten. Einfacher gleitender Durchschnitt (SMA) Der einfache gleitende Durchschnitt wird auch kurz SMA genannt – diese Abkürzung stammt aus dem Englischen (simple moving average). Er bildet einen Mittelwert aus allen betrachteten Perioden. Die Masse der Investoren mit einem langfristigen Anlagehorizont verwendet ihn. Als vielbeachtet gelten die Einstellungen über 200 und 250 Perioden. So erhält man beispielsweise in der rückwärtigen Betrachtung von 250 Handelstagen den mittleren Kurswert von rund einem Jahr – zieht man von einem Kalenderjahr Wochenenden und Feiertage ab, so bleiben rund 250 Börsentage.         Exponentiell geglätteter, gleitender Durchschnitt (EMA) Der exponentiell geglättete, gleitende Durchschnitt wird auch kurz EMA genannt – auch diese Abkürzung stammt aus dem Englischen (exponential moving average). Dieser berechnet den Mittelwert unserer betrachteten Zeitreihen mit abnehmenden Gewichten in die Vergangenheit. So werden die jüngeren Kursdaten stärker gewichtet, als weiter zurückliegende Werte. Unter der logischen Annahme, dass die jüngere Vergangenheit einen höheren Einfluss auf die aktuelle Preisbildung oder die zukünftige hat, scheint die Verwendung eines EMA sinnvoller als die Betrachtung eines SMA. Vor allem kurz- und mittelfristig orientierte Marktakteure verwenden daher den EMA. Als vielbeachtet gelten die Einstellungen über 20, 50, 100 und 200 Perioden. Letztere Variante wird auch als die sogenannte „200-Tage-Linie“ bezeichnet. Der Trendfilter – Trading mit der „200-Tage-Linie“ Wie bereits beschrieben filtern gleitende Durchschnitte die Schwankung der Märkte und lassen so vorherrschende Trends erkennbar werden. In der Praxis handelt der trendfolgende Trader bei Kursen über der „200-Tage-Linie“ nur in die Long-Richtung, bei Notierungen darunter stellt der diese Positionen glatt und wechselt auf die Short-Seite. Beachtung auf allen gängigen Zeitebenen finden die genannten EMA´s in allen börsengehandelten und liquiden Basiswerten, sodass diese vom Trader vielseitig eingesetzt werden können.

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Widerstand und Unterstützung

Heute möchte ich Ihnen eine weitere Grundlage der technischen Analyse vorstellen. Nachdem ich im letzten Artikel auf die verschiedenen Trendarten eingegangen bin, soll dieses Wissen im Folgenden noch etwas verfeinert und um ein weiteres Thema, zum Verständnis für das Trendkonzept, vertieft werden.   Was ist Widerstand und Unterstützung? Widerstands- und Unterstützungszonen ergeben sich aus dem Verlauf des Kurses. Sie stellen Bereiche dar, die aufgrund eines ausgeglichenen Marktes entstehen, d.h. Käufer sowie Verkäufer sind in etwa gleich stark vertreten. Verliert der Kurs seinen Impuls und setzt seine Bewegung nicht fort, trifft er auf einen Widerstandsbereich. Ein Unterstützungsbereich hat die Eigenschaft, dass er die Korrektur aufhält und es zu einer Gegenbewegung in Trendrichtung kommt. Sobald ein Kurs eine dieser Bereiche nachhaltig durchbricht, fungiert er gegenteilig. Ein Widerstand wird zur Unterstützung und analog dazu eine Unterstützung zum Widerstand. Psychologisch gesehen sind diese Zonen so interessant, dass es in diesen Bereichen zu Reaktionen der Marktteilnehmer kommt. Ein Kurs muss im Allgemeinen auf ein gewisses Niveau steigen aber auch wieder korrigieren, damit die Bewegung fortgeführt werden kann. D. h., weitere Händler müssen für günstige und Erfolg versprechende Trades angelockt werden. Da einer Ausbruchsbewegung auch in der Regel eine Korrektur bzw. ein Retest folgt, kann man dies für sich und eine vielversprechende Strategie nutzen. Sicherlich muss dies viel mehr umfassen, ist aber für den Anfang eine gute Basis, die man sich zu nutzen machen kann. Der Grund, warum man nie ein neues Hoch kaufen darf, liegt demzufolge auf der Hand. Allein durch das Einzeichnen sogenannter Support- und Resistance- Zonen lassen sich gute Einstiegspunkte vorhersagen. Im Allgemeinen verschaffen diese Zonen zusätzlich einen guten Gesamtüberblick und sind gerade in der Planungs- und Vorbereitungsphase für Ihre Trades sehr hilfreich.   Widerstands- und Unterstützungszonen im Kursverlauf Im folgenden Beispiel habe ich dies für Sie veranschaulicht: In dieser Darstellung sehen Sie einen Aufwärtstrend im USD/JPY auf Tagesbasis. Die grünen Bereiche stellen die wie oben beschriebenen Widerstands- und Unterstützungszonen dar. Man kann sehr schön erkennen, dass der Kurs nach einem Schlusskurs oberhalb des besagten Bereiches durch diesen bricht. Im weiteren Verlauf fungiert er später als Unterstützung und stoppt die Shortbewegung. Ein Verständnis dieses Grundprinzips des „Treppensteigens“ ist gerade in Bezug auf Trendphasen sehr hilfreich. Wenn man dieses Konzept als Basis für eine Strategie verfolgt, gilt es diese allerdings noch zu verfeinern. Grundsätzlich muss man aber den Bruch dieser Zone auf Schlusskursbasis abwarten. Letztendlich ist es sinnvoll auf den Pullback zu warten, man kann aber seine Position auch direkt mit der nächsten Kerze eröffnen. Das ist strategieabhängig. Sicherlich bekommt man im Nachgang nicht jeden Pullback mit einer Pendingorder, sie ist aber aus Sicht des Risk- and Moneymanagements gesünder. Den Begriff der Pendingorder und weiterer Orderarten, werde ich bei Bedarf in einem meiner nächsten Artikel erläutern. Dies gilt im Übrigen für alle Zeiteinheiten, unabhängig davon, in welcher Sie gerade traden. Wie im Beispiel beschrieben, habe ich dieses relativ einfache Setup auf Tagesbasis erstellt, also warte ich auch auf einen Bruch und Retest in besagter Zeiteinheit. Ich verspreche Ihnen, in den meisten Fällen kommt der Kurs noch einmal zurück. Wenn man dieser Idee nichts abgewinnen kann, läuft man immer Gefahr, dass man ein neues Hoch kauft und der Kurs fortan entgegengesetzt läuft. Was mich zur nächsten Übersicht bringt.   Ausbruchssignal nur auf Schlusskursbasis Wie wichtig es ist, auf einen nachhaltigen Bruch und das Ende einer Kerze zu warten, sehen Sie in diesem Beispiel. Die oberen markierten Kerzen suggerieren, während Sie andauern, dass es weiter Richtung Norden geht und ein Ausbruch kurz bevor steht. Letztendlich schafft es jedoch keine der Beiden mit einem neuen Hoch zu schließen. Das ist erst mal kein Grund zur Besorgnis, denn häufig schafft der Kurs dies erst beim dritten Anlauf. In seinem weiteren Verlauf bricht er allerdings sogar das Unterstützungsniveau und wird erst im dritten Supportbereich aufgehalten. Psychologisch betrachtet, entscheiden sich Anfänger häufig für einen verfrühten Einstieg (hier long) und werden im Weiteren ausgestoppt. Zu guter Letzt gehen sie dann sogar eine Shortposition ein und werden wiederum bestraft.   Fazit Unterstützungen und Widerstände sind ein grundlegendes Thema der technischen Analyse. Wie man sich diese letztendlich zu nutze macht, hängt von der jeweiligen Strategie ab. Ein Verständnis darüber, was in diesen Zonen eigentlich passiert, sollte allerdings jeder Trader haben. Bildmaterial: © Tomas Griger/123RF  

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