Widerstand und Unterstützung
Strategien & Wissen

Widerstand und Unterstützung

Heute möchte ich Ihnen eine weitere Grundlage der technischen Analyse vorstellen. Nachdem ich im letzten Artikel auf die verschiedenen Trendarten eingegangen bin, soll dieses Wissen im Folgenden noch etwas verfeinert und um ein weiteres Thema, zum Verständnis für das Trendkonzept, vertieft werden.

 

Was ist Widerstand und Unterstützung?

Widerstands- und Unterstützungszonen ergeben sich aus dem Verlauf des Kurses. Sie stellen Bereiche dar, die aufgrund eines ausgeglichenen Marktes entstehen, d.h. Käufer sowie Verkäufer sind in etwa gleich stark vertreten. Verliert der Kurs seinen Impuls und setzt seine Bewegung nicht fort, trifft er auf einen Widerstandsbereich. Ein Unterstützungsbereich hat die Eigenschaft, dass er die Korrektur aufhält und es zu einer Gegenbewegung in Trendrichtung kommt. Sobald ein Kurs eine dieser Bereiche nachhaltig durchbricht, fungiert er gegenteilig. Ein Widerstand wird zur Unterstützung und analog dazu eine Unterstützung zum Widerstand.

Psychologisch gesehen sind diese Zonen so interessant, dass es in diesen Bereichen zu Reaktionen der Marktteilnehmer kommt. Ein Kurs muss im Allgemeinen auf ein gewisses Niveau steigen aber auch wieder korrigieren, damit die Bewegung fortgeführt werden kann. D. h., weitere Händler müssen für günstige und Erfolg versprechende Trades angelockt werden. Da einer Ausbruchsbewegung auch in der Regel eine Korrektur bzw. ein Retest folgt, kann man dies für sich und eine vielversprechende Strategie nutzen. Sicherlich muss dies viel mehr umfassen, ist aber für den Anfang eine gute Basis, die man sich zu nutzen machen kann. Der Grund, warum man nie ein neues Hoch kaufen darf, liegt demzufolge auf der Hand. Allein durch das Einzeichnen sogenannter Support- und Resistance- Zonen lassen sich gute Einstiegspunkte vorhersagen. Im Allgemeinen verschaffen diese Zonen zusätzlich einen guten Gesamtüberblick und sind gerade in der Planungs- und Vorbereitungsphase für Ihre Trades sehr hilfreich.

 

Widerstands- und Unterstützungszonen im Kursverlauf

Im folgenden Beispiel habe ich dies für Sie veranschaulicht:

Widerstand und Unterstützung
Support- und Resistance Zonen

In dieser Darstellung sehen Sie einen Aufwärtstrend im USD/JPY auf Tagesbasis. Die grünen Bereiche stellen die wie oben beschriebenen Widerstands- und Unterstützungszonen dar. Man kann sehr schön erkennen, dass der Kurs nach einem Schlusskurs oberhalb des besagten Bereiches durch diesen bricht. Im weiteren Verlauf fungiert er später als Unterstützung und stoppt die Shortbewegung. Ein Verständnis dieses Grundprinzips des „Treppensteigens“ ist gerade in Bezug auf Trendphasen sehr hilfreich. Wenn man dieses Konzept als Basis für eine Strategie verfolgt, gilt es diese allerdings noch zu verfeinern. Grundsätzlich muss man aber den Bruch dieser Zone auf Schlusskursbasis abwarten. Letztendlich ist es sinnvoll auf den Pullback zu warten, man kann aber seine Position auch direkt mit der nächsten Kerze eröffnen. Das ist strategieabhängig. Sicherlich bekommt man im Nachgang nicht jeden Pullback mit einer Pendingorder, sie ist aber aus Sicht des Risk- and Moneymanagements gesünder. Den Begriff der Pendingorder und weiterer Orderarten, werde ich bei Bedarf in einem meiner nächsten Artikel erläutern. Dies gilt im Übrigen für alle Zeiteinheiten, unabhängig davon, in welcher Sie gerade traden. Wie im Beispiel beschrieben, habe ich dieses relativ einfache Setup auf Tagesbasis erstellt, also warte ich auch auf einen Bruch und Retest in besagter Zeiteinheit. Ich verspreche Ihnen, in den meisten Fällen kommt der Kurs noch einmal zurück. Wenn man dieser Idee nichts abgewinnen kann, läuft man immer Gefahr, dass man ein neues Hoch kauft und der Kurs fortan entgegengesetzt läuft. Was mich zur nächsten Übersicht bringt.

 

Ausbruchssignal nur auf Schlusskursbasis

Wie wichtig es ist, auf einen nachhaltigen Bruch und das Ende einer Kerze zu warten, sehen Sie in diesem Beispiel. Die oberen markierten Kerzen suggerieren, während Sie andauern, dass es weiter Richtung Norden geht und ein Ausbruch kurz bevor steht. Letztendlich schafft es jedoch keine der Beiden mit einem neuen Hoch zu schließen. Das ist erst mal kein Grund zur Besorgnis, denn häufig schafft der Kurs dies erst beim dritten Anlauf. In seinem weiteren Verlauf bricht er allerdings sogar das Unterstützungsniveau und wird erst im dritten Supportbereich aufgehalten. Psychologisch betrachtet, entscheiden sich Anfänger häufig für einen verfrühten Einstieg (hier long) und werden im Weiteren ausgestoppt. Zu guter Letzt gehen sie dann sogar eine Shortposition ein und werden wiederum bestraft.

 

Fazit

Unterstützungen und Widerstände sind ein grundlegendes Thema der technischen Analyse. Wie man sich diese letztendlich zu nutze macht, hängt von der jeweiligen Strategie ab. Ein Verständnis darüber, was in diesen Zonen eigentlich passiert, sollte allerdings jeder Trader haben.


Bildmaterial: © Tomas Griger/123RF

 

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