Risikomanagement

Was ist der Maximum Drawdown beim Trading?

Drawdown ist eine allgemeine Bezeichnung für eine Verlustphase in einer bestimmten Zeitperiode. Der sogenannte Maximum Drawdown ist dabei insbesondere beim Börsenhandel eine wichtige und oft betrachtete Kennziffer. Was man alles an ihm ablesen kann, wird dieser Artikel genauer erklären.   Klassischer Drawdownbegriff In jedem Fall handelt es sich beim Drawdown um eine Kennziffer, die in der Bewertung von Basiswerten und / oder Händlern eine große Beachtung findet. Mit dieser Kennziffer kann man, zusammen mit der Auswertung weiterer Zahlen, das Risikomaß eines Investments auslesen. Es handelt sich dabei um eine von vielen Zahlen, die sich auf einen bestimmten Zeitraum berechnen lassen und angeben, wie hoch die Wertschwankungen eines Investments über diese Periode waren. Es gibt verschiedene Bedeutungen hinsichtlich der verschiedenen Arten des Wertpaierhandels, die man unbedingt richtig voneinander unterscheiden muss. Eigentlich kommt der Begriff Maximum Drawdown aus dem Aktienhandel und hat auch hier eine etwas andere Bedeutung als beim Forex- und CFD-Handel. Der ursprüngliche Begriff Maximum Drawdown bedeutet die relative Verlustphase eines Basiswertes anhand seiner historischen Kursentwicklung. Als Beispiel nehmen wir den DAX mit einem Höchststand von 12.000 Punkten im Jahr 2015. Bezogen auf Anfang 2016 beträgt der Rückgang vom Stand 12.000 aus auf ca. 8700 Punkte. Dies bedeutet einen temporären Rückgang um 3300 Punkte oder 27,5%. Dabei ist folgendes zu beachten: Je kürzer die Periode, desto aussagekräftiger ist der Wert. Bei einer Betrachtung über 20 Jahre ist in einem großen Aktienindex ein Maximum Drawdown von 27,5% ein extrem positiver Wert. Jedoch über einen Betrachtungszeitraum von nur einer Woche sollten hier die Alarmglocken schrillen. Die Umstände der Betrachtung geben also beim Prozentwert das eigentliche Risiko des Investments an. Die Berechnung des Drawdown muss nicht unbedingt heißen, dass das Investment im Gesamten gefallen ist und zu Ende der Periode unter dem Anfangswert steht. Der Maximum Drawdown gibt lediglich an, wie hoch prozentual die höchste Verlustperiode von einem bestimmten Kurs aus war.   Interpretationen beim Daytrading Im Bereich des Daytrading existieren mehrere Drawdownbegriffe, die es voneinander abzugrenzen gilt. Sie müssen als Trader die Kennzahlen, die Sie mit in Ihre Bewertung Ihres eigenen Handels oder des Handels anderer Trader, insbesondere beim Social Trading, richtig interpretieren. Besonders die Kennzahlen, die sich mit der Bewertung des Handelsrisikos befassen, sind eminent wichtig und können einen Aufschluss über die Risikotoleranz anderer Trader geben sowie über Ihren eigenen Handelserfolg. Unter Umständen können Sie aus Ihren eigenen Zahlen ablesen, ob Sie potentiell zu viel oder zu wenig Risiko am Markt eingehen und wie Sie Ihre Strategie dahingehend optimieren können. Im Bereich des Leveragehandels kommen drei Drawdownbegriffe vor, die Sie kennen sollten: der Absolute Drawdown, der Relative Drawdown und der Maximum Drawdown. Sie alle sind in Bezug auf das Tradingkapital zu sehen, geben also an, wie sich das eingesetzte Kapital des Traders anhand seiner Positionen verändert und entwickelt hat. Beim Daytrading haben die angesprochenen Werte nichts mit einem bestimmten Basiswert zu tun sondern beziehen sich immer auf das Handelskonto des Traders, unabhängig davon, welche Positionen im Einzelnen gehandelt wurden.   Der Relative Drawdown Der Relative Drawdown gibt an, wie sich das Tradingkapital in Abhängigkeit eines momentanen Höchstwertes verändert hat. Nehmen wir als einfaches Beispiel, dass ein Trader 10.000 Euro auf sein Handelskonto einzahlt und damit verschiedene Trades erfolgreich abschließt, bis er sein Kapital irgendwann auf 20.000 Euro verdoppelt hat. Die 20.000 stellen einen Höchstwert seines Kapitals dar, auch Peak genannt. Nehmen wir nun an, dass ein nächster Trade weniger erfolgreich verläuft und er einen Verlust von 5.000 Euro realisiert. Nun beträgt der Relative Drawdown immer den größten Abstand nach unten vom damaligen Höchstwert, im jetzigen Fall 5.000. Der Zeitwert 15.000 Euro wird in diesem Zusammenhang als Valley bezeichnet. Sie sehen, dass der Trader einen verhältnismäßig hohen Drawdown erreicht hat, auch wenn sein Handelskonto nie seine ursprüngliche Einlage von 10.000 Euro unterschritten hat. Daran ist zu erkennen, dass die Kennziffer sehr wichtig ist, denn sie gibt das Risikoverhalten des Traders an. Auch wenn die ersten Trades sehr erfolgreich verlaufen sind und das Kapital verdoppelt haben, hat der Trader schnell einen hohen Drawdown erreicht. Dieser gilt solange vom Peak aus, bis ein neues Peak erreicht ist. Dies ist deshalb so wichtig, da einige unerfahrene Trader schnell große Gewinne einfahren, diese aber nicht dauerhaft halten können, weil sie beispielsweise zum Erwirtschaften des Gewinne viel zu hohe Risiken eingegangen sind. Ein möglichst niedriger Relative Drawdown spricht für ein großes Risikobewusstsein des Traders und eine gute Absicherung der Positionen.   Der Maximum Drawdown Dieser gibt, wie der Name schon vermuten lässt, über die gesamte Tradinghistorie den höchsten Drawdown im Kapital des Traders an. Auch hier lässt sich die Risikotoleranz eines Traders messen. Für die gesamte Trading-Strategie ist dieser Wert zwar weniger aussagekräftig, jedoch kann man an einem sehr hohen Maximum Drawdown erkennen, dass der Trader vermutlich mit einem sehr weit entfernten Stop-Loss oder sogar gänzlich ohne handelt. Beachten Sie jedoch folgendes: Ein Drawdown ist nicht gleich ein Verlust! Eine Position verzeichnet und speichert in der Historie des Traders den Drawdown auch dann, wenn die Position schließlich wieder in den Gewinnbereich gelaufen und vielleicht sogar erfolgreich beendet wurde. Der Drawdown stellt sozusagen nur eine Momentaufnahme inmitten des Verlaufs einer Position dar und speichert diese. Ein hoher Maximum Drawdown kann also zweierlei bedeuten: entweder ist eine einzelne Position des Traders sehr weit ins Minus gelaufen oder der Trader hat eine länger andauernde Verlustperiode gehabt und viele einzelne Trades sind schiefgelaufen.   Der Absolute Drawdown Dieser ist eine Kennzahl, die die Erfolgswahrscheinlichkeit einer Strategie oder auch eines Traders angibt. Der Absolute Drawdown bezieht sich nicht auf Peak und Valley sondern immer auf das Einlagekapital. Besonders wichtig ist er bei der Bewertung einer bestimmten Strategie mittels eines Backtests und bei der Evaluierung einzelner Trader und ihrer Konten. Wer beispielsweise darüber nachdenkt, Follower eines Traders beim Social Trading zu werden, sollte unbedingt nachsehen, wie lange dieser bereits sein Konto hat und wie hoch der Absolute Drawdown ist. Dieser berechnet sich immer in Bezug auf das Einlagekapital. Er beschreibt also den größten Abstand nach unten zwischen dem jemals erreichten Tiefstwert des Kapitals und der ursprünglichen Einlage. Zwei Dinge sind hier wichtig: Auch…

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Ihre Trading Strategie muss diese Dinge enthalten!

Eine Trading Strategie ist eine Arbeitsanweisung für den Trader. Schritt für Schritt erklärt sie, wann wie und warum man in den Markt ein- oder aussteigt. Diese Strategie entwirft man im Optimalfall selber, sodass sie passgenau zugeschnitten ist. Alternativ kann man natürlich auch vorgefertigte Strategien erwerben oder sich irgendwo zusammensuchen. An dieser Stelle ist es unerheblich wo Ihre Strategie ihren Ursprung hat. Vielmehr soll dieser Artikel verdeutlichen, welche Dinge in einer Trading Strategie zwangsweise enthalten sein müssen und was eher ein netter Zusatz ist.   Ein- und Ausstiegskriterien Die Trading Strategie muss klar definieren, welche Kriterien erfüllt sein müssen, damit man am Markt aktiv wird. Die Anzahl der Kriterien bestimmt dabei größtenteils auch die Häufigkeit der Trades, denn je mehr Kriterien gleichzeitig erfüllt werden müssen, desto seltener tritt dieser Fall am Markt ein. Bei vorgefertigten Trading Strategien sind die Kriterien in der Regel bereits definiert und Sie müssen an dieser Stelle nichts weiter tun, als sich an die Regeln zu halten. Viel interessanter wird es, wenn man seine eigene Strategie entwickelt. Im Backtesting kann man statistisch auswerten, welche Kombination aus Kriterien das profitabelste Ergebnis liefert. Um das zu verdeutlichen, machen wir an dieser Stelle ein kleines Beispiel: Angenommen Sie haben 10 verschiedene Indikatoren ausgesucht, anhand derer Sie in der Trading Strategie die Ein- und Ausstiege festlegen. Testen Sie nun verschiedene Kombinationen aus diesem Pool von Indikatoren. Beispielhaft könnte das in etwa so aussehen. Anzahl Indikatoren Trades im Zeitraum Take Profit Stop Loss Ergebnis 5 100 70 30 +600 6 90 65 25 +700 7 70 60 10 +500 8 50 45 5 +400 9 30 28 2 +250 10 20 19 1 +180 Die Werte sind an dieser Stelle frei erfunden, sollen aber verdeutlichen, worauf Sie achten müssen. Wir stellen zum Einen fest, dass eine wachsende Anzahl an Indikatoren zu weniger Trades im Zeitraum führt. Prozentual gesehen, erreichen zwar mehr Trades ihr Ziel, bringen aber im Endergebnis weniger Gewinn. Während 6 Indikatoren noch zu einem besseren Ergebnis führen als 5, wären alle ab 7 schon wieder kontraproduktiv, da in der Summe einfach weniger Gewinn dabei entsteht. Rein theoretisch kann man dieses Spiel mit beliebig vielen Indikatoren spielen. Beachten Sie allerdings, dass die Anzahl der möglichen Kombinationen rasant ansteigt. Zudem gibt es hier nicht nur die Variante Ja oder Nein für einen Indikator, sondern auch den Wert, den dieser aufweisen muss. Nehmen wir beispielsweise den Relative Strength Index (RSI). Ab wann ist er Ihrer Meinung nach überverkauft? Ab 70? Ab 80? Noch höher, nur um sicher zu gehen? Sie sehen schon, dass hier auch innerhalb der meisten Indikatoren noch weitere Kombinationsmöglichkeiten auftauchen können. Die optimale Einstellung zu finden, kann daher schon einige Zeit in Anspruch nehmen, wobei diese wiederum abhängig vom gewählten Zeitraum der historischen Daten ist. Lange Rede, kurzer Sinn: Mehr ist nicht immer besser. Die Anzahl der Kriterien in der Trading Strategie beeinflusst die Trefferquote, da Sie den Markt immer feiner auf bestimmte Szenarien filtern, die Ihrer Meinung nach zu vorhersehbaren Bewegungen führen. Zumindest, wenn man die technische Analyse als Grundlage nimmt. Je genauer Sie filtern, desto seltener tritt der Fall ein. Für die meisten Trader ist das Ziel jedoch, in einem Zeitraum den bestmöglichen Gewinn zu erzielen. Nehmen wir eine fiktive Strategie an, die in einem Jahr zu 10 Trades führt, die mit einer Wahrscheinlichkeit von 100 % ihr Ziel treffen und pro Trade 100 € bringen. Damit verdienen Sie im Jahr 1.000 €. Nehmen wir nun eine weitere fiktive Strategie, die in einem Jahr zu 100 Trades führt, die mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % ihr Ziel treffen. Pro Gewinner verdienen wir 100 € und pro Verlierer geben wir 50 € wieder ab. 50 * 100 – 50 * 50 = 2.500 €. Bei der Wahl der Strategie ist es meist wichtiger auf das Endergebnis zu achten, als sich auf einzelne Zahlen zu fixieren. Natürlich wäre eine Trading Strategie mit einer Trefferquote von 100 % genial, aber warum sollte man sich daran festhalten, wenn der 50-50 Trader nebendran 2,5 Mal so viel Gewinn macht, obwohl er jeden zweiten Trade verliert Sinnvollerweise bewerten Sie ihre Strategie beim Testen nach zwei Kriterien. Zum Einem dem Endergebnis in Form von Profit und zum Anderen anhand des Drawdowns. Niedrige Gewinne bei geringem Drawdown bedeuten, dass die Trading Strategie relativ konstant Gewinne erzielt, ohne in Verlustphasen davon wieder viel abzugeben. Hohe Gewinne bei hohem Drawdown bedeuten, dass die Trading Strategie sehr risikobehaftet ist. Sie suchen bei der Auswertung also hauptsächlich nach der Kombination, die die meisten Gewinne liefert während Sie unter dem Drawdown bleibt, den Sie noch als akzeptabel erachten. Money Management Money Management ist die Kunst, das vorhandene Kapital so einzusetzen, dass die Verlustphasen weitaus weniger ins Gewicht fallen, als die Gewinnphasen. Klingt logisch, ist aber eigentlich unmöglich. Woher wissen Sie denn, wann eine Verlustphase anfängt oder aufhört? Im Grunde läuft es nur darauf hinaus, dass man anhand des zu erwartenden Ergebnisses der Trading Strategie die Positionsgrößen so anpasst, dass Sie bei gegebenem Stop Loss und Take Profit gewisse Limits nicht überschreitet. Die typische 1 % Regel würde in dem Fall sagen, dass ein Trade nicht mehr als 1 % des Gesamtkapitals kosten darf, wenn er ausgestoppt wird. Nehmen wir an, wir haben ein Konto mit 10.000 €. Laut 1 % Regel wäre unser Stop Loss also 100 €. Nun gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder wir arbeiten mit einer festen Positionsgröße und damit einem variablen Stop Loss, oder die Strategie gibt den Stop Loss vor und wir arbeiten dementsprechend mit einer variablen Positionsgröße. Ähnlich wie bei der Strategie selbst ist auch hier wieder eine Kombination aus Risiko und Ertrag das Ziel. Allerdings kommt hier noch die eigene Risikobereitschaft ins Spiel. Nehmen wir beispielsweise an, dass unsere Trading Strategie im Durchschnitt eine Trefferquote von 60 % aufweist. Im Umkehrschluss heißt das, dass wir im Normalfall auf 100 Trades rund 40 Verlierer haben, und im schlimmsten Fall alle 40 hintereinander. Der Fall ist zwar ziemlich unwahrscheinlich, aber als Benchmark für die Risikoverteilung ganz gut zu gebrauchen. In diese Rechnung fließt zudem noch Zinseszinsrechnung mit…

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Erfolgreiches Risiko- und Moneymanagement beim Trading

Was sind Risikomanagement und Moneymanagement? Risiko- und Moneymanagement sind Faktoren, die jeden Trader von Anfang seiner Karriere an betreffen. Es handelt sich dabei mit um die wichtigsten Disziplinen, die beim Trading zu beachten sind. Wer über lange Sicht erfolgreich traden möchte, kommt nicht daran vorbei, sich gegen Verluste und die hohen Risiken, die der Finanzmarkt mit sich bringt, abzusichern. Wer unkontrolliert Risiken eingeht, kann zwar eine Zeit lang Glück haben und zeitweilig Gewinne erwirtschaften, wird aber auf Dauer nicht erfolgreich sein. Es gehört zum ernsthaften Börsenhandel dazu, Risiken einschätzen zu können und gezielt entgegenzuwirken, um sein Geld dauerhaft zu vermehren. Auch wenn Trading ohne anständiges Risikomanagement eine Zeit lang gutgehen kann, wird irgendwann der eine Trade kommen, der alles vernichtet. Dies ist rechnerisch und auch statistisch zu belegen, da niemand dauerhaft ausschließlich Gewinntrades haben wird.   Was bedeutet Risikomanagement in Bezug auf Trading? Das Risikomanagement heißt grundsätzlich so viel wie die Kontrolle und das Wissen über die eingegangenen Risiken. Ganz vermeiden lassen sich Risiken nicht. Es ist nicht möglich, an der Börse Geld zu verdienen, ohne dieses Geld bedingt zu riskieren. Wohl aber gibt es zwischen verschiedenen Strategien haushohe Unterschiede hinsichtlich des eingegangenen Riskos. Risikomanagement darf also nicht so verstanden werden, dass Risiken am Ende ausgeschlossen werden können. Wohl aber sollten Sie nach einem richtigen Management Ihres eigenen Risikos noch ruhig schlafen können und wissen, dass Sie niemals bei einem Trade Ihr ganzes Geld aufs Spiel gesetzt haben.   Warum ist Trading ohne Risikomanagement so gefährlich? Insbesondere am Anfang bedeuten die absolvierten Trades eines Traders einen hohen Lerneffekt. Dies bringt mit sich, dass Trader, die ohne nennenswertes Risikomanagement traden, auch negative Lerneffekte haben. Wer von Anfang an nur nach Bauchgefühl tradet, viel zu hohe Positionen kauft, keinen Stop Loss benutzt etc. und damit eine Zeit lang erfolgreich ist, der wird von selbst nicht anfangen, diese Art zu traden abzulegen. Dies wird ihn früher oder später das Konto kosten – todsicher. Dies beantwortet auch schon die nächste Frage, nämlich, warum Risiko- und Moneymanagement so wichtig sind. Wer mit Trading anfängt, macht sich vielleicht noch nicht gerade Gedanken, wie es um das Konto und den Börsenhandel in zehn oder zwanzig Jahren stehen wird. Genau das sollen Sie aber eigentlich tun. Denn Ihr Handel soll erfolgreich sein und nicht in einem Jahr ein fünf- oder sechsstelliges Konto vernichtet haben. Der finanzielle Ruin steht und fällt jedoch mit einem vernünftigen Umgang mit Risiken. Auf lange Sicht sind nur die Trader erfolgreich, die Risikomanagement ernst nehmen und von Anfang an die Regeln befolgen. Früher oder später werden die chaotischen Trader scheitern.   Wie kann man sich Risikomanagement in der Praxis vorstellen? Risikomanagement umfasst all die Strategien, die von Tradern angewandt werden können, um die Risiken des persönlichen Handels in Grenzen zu halten, kalkulieren zu können und in bedingter Hinsicht auch vorherzusehen. Dafür werden unterschidlichste Ansätze verfolgt, von denen einige zur absoluten Grundvoraussetzung für erfolgreichen Börsenhandel geworden sind. Dazu zählen heute vor allem: die richtige Wahl der Kontogröße die richtige Beurteilung des Marktes das Nutzen von Stop Loss und Limit viele psychologische Faktoren im Umgang mit Geld und der Börse   Wie unterscheidet sich Risikomanagement vom Moneymanagement? Moneymanagement ist eher als die Art und Weise zu betrachten, wie Sie Ihr Tradingkapital richtig einsetzen und am Markt handeln. Es kommt dabei nicht auf den Basiswert und das individuelle Risiko eines bestimmten Trades an, sondern eher, wie Sie berechnen und entscheiden, wie viel Geld Sie überhaupt für einen Trade einsetzen sollten und wie Sie auch zukünftig Ihre Gewinne anhand Ihres verfügbaren Kapitals vorausplanen. Wer zu hohe Positionsgrößen eingeht, geht auch automatisch zu hohe Risiken ein, selbst wenn der Trade eigentlich nicht besonders riskant wäre. Jeder noch so gute Trade kann irgendwann einmal schief laufen – genau dann muss die Größe der Position stimmen, auch wenn sie mit einem Stop Loss abgesichert worden ist. Auch wenn die Position beispielsweise bei einem Verlust von 30 % abgesichert worden ist, bringt das nicht viel, wenn der Trade mit 80 % Ihres gesamten Kapitals eröffnet worden ist. Denn dann haben Sie einen Gesamtverlust von 24 % erlitten. Hieran sehen Sie, dass Risiko- und Moneymanagement immer Hand in Hand gehen müssen, um Sie bestmöglich vor hohen Verlusten zu schützen.   Wie baut man Risikomanagement und Moneymanagement sinnvoll in einer Strategie ein? Zunächst sollten Sie unbedingt folgendes bedenken: Nur ein Trader, der sich vorab Gedanken um den Trade macht, ist ein guter Trader. Vielleicht kennen Sie das: Sie sehen sich einen Chart an und entdecken auf einer kleinen Zeiteinheit eine gut aussehende Chance, einzusteigen. Wenn Sie dann schon öfter den Fehler gemacht haben, ohne eigentliche Analyse direkt eine Bauchentscheidung zu treffen, wird es, wie bei den meisten, schon oft schief gelaufen sein. Denn solche Entscheidungen trifft man nicht im Bauch. Ein Trade Setup muss wohlüberlegt sein, nicht nur hinsichtlich der aktuellen Marktsituation, sondern auch in Bezug auf Ihr Kapital und Ihre Erwartungen. Wenn Sie also ein Setupn entdecken, das Ihrer Meinung nach einen Trade wert ist, fangen Sie zuerst damit an, sich selbst zu überprüfen. Ist es tatsächlich der Markt, der eine aussichtsreiche Chance bietet, oder haben Sie nur Lust, eine Position zu eröffnen? Sie sollten also wirklich zuerst den Markt analysieren und mittels der allgemeinen Methoden eine echte Chance abwarten, um nicht ins Overtrading zu verfallen. Es ist erwiesen, dass Trader, die zu häufig traden, Verluste erleiden. Nicht nur aufgrund der Gebühren, die gezahlt werden müssen, sondern auch deshalb, weil eine gewisse Verlustquote dazugehört und weil auch oft Fehlentscheidungen darunter sind. Die wichtigsten Regeln zum psychologischen Management von Risken beginnen immer bei Ihrem eigenen Verhalten. Sie müssen sich immer wieder vor Augen führen, dass Trading kein Hobby sein sollte. Sie traden nicht zum Spaß, sondern Sie wollen Geld verdienen. Leider werden heutzutage die Trader von den Brokern immer mehr dazu ermutigt, Trading als Spaß, Freizeitbeschäftigung etc. zu betrachten und möglichst viel zu traden. Der einzige, der damit jedoch auf Dauer Geld verdienen wird, ist der Broker! Denn dieser lebt von Ihren Trades und den Spreads, die Sie bei jedem Trade bezahlen. Ein Market…

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Wie berechne ich die richtige Positionsgröße für mein Handelskonto?

Erklärung wichtiger Begrifflichkeiten Die Positionsgröße beschreibt beim Trading, wie viel Geld der Trader in ein Asset investiert. Da beim Trading viel mit Dezimalstellen gearbeitet wird, ist es elementar wichtig, dass die Positionsgröße im Vorfeld richtig berechnet wird, damit die Position später nicht beispielsweise um ein Zehnfaches zu groß ist. Dies würde den Trader einem enormen Risiko aussetzen und allein aufgrund des Spreads einen hohen Verlust verursachen. Für jedes Asset gibt es eine Basiswährung. Beim Trading wird oft der Begriff „Lot“ verwendet. Ein Lot ist die Einheit, in der die Positionsgröße berechnet wird. Hierauf basieren alle anderen Dezimaleinheiten, in denen die Position heruntergerechnet werden kann. Dies hat den Vorteil, dass jedes Asset sich in sogenannten Lots berechnen lässt und man eine Verallgemeinerung schafft, die immer anwendbar bleibt. In den meisten Fällen werden drei hauptsächliche Lotgrößen benutzt, um die Position zu quantifizieren. Das Standard-Lot, auch einfach nur Lot genannt. Daneben existieren die beiden kleineren Einheiten Mini-Lot und Micro-Lot. Ein Lot umfasst immer 100.000 Einheiten der Basiswährung. Ein Mini-Lot umfasst 10.000 Einheiten, ein Micro-Lot umfasst 1.000 Einheiten. Dies gilt für alle Plattformen, alle Assets und alle Währungen, sprich: es handelt sich um ein skalierbares System.   Was bedeutet Basiswährung genau? Da es sich beim Thema Trading im Allgemeinen oft um Devisenhandel im speziellen handelt, muss sichergestellt werden, dass die Begrifflichkeiten immer richtig verwendet werden, um grobe Missverständnisse auszuschließen. Daher werden Begriffe wie Basiswährung und Kurswährung benutzt. Im Devisenhandel bezeichnet Basiswährung immer die zuerst genannte Währung und Kurswährung die Gegenwährung. Im EUR/USD beispielsweise also wäre die Basiswährung der Euro und die Kurswährung der US-Dollar. Ein Lot im EUR/USD würde also bedeuten 100.000 Euro zu besitzen und sie gegen den USD zu handeln. Entsprechend würde ein Micro-Lot dann bedeuten, 1.000 Euro zu handeln.   Was sind Pips? Die wichtigste Kenngröße im Daytrading sind die Pips. Im Devisenhandel wird die Preisänderung eines Devisenpaares in Pips gemessen. Pip bedeutet „percentage in point“. Es handelt sich dabei um Dezimalstellen vier bis fünf Stellen hinter dem Komma. Es wird unterschieden zwischen Devisenpaaren, welche lediglich eine Stelle vor dem Komma besitzen, wie beispielsweise der EUR/USD und denjenigen, welche mehrere Stellen vor dem Komma besitzen, beispielsweise die Yen-Paare. Bei den meisten Handelsplattformen werden die Devisenpaare mit einer Stelle vor dem Komma entweder mit vier oder fünf Nachkommastellen dargestellt. Der Pip, also die relevante betrachtete Preisänderung bezeichnet hier die vierte Nachkommastelle. Ändert sich das Investment also von 1,1234 auf 1,1235 ist es um einen Pip gestiegen. Bei den Yenpaaren bezeichnet Pip lediglich die Änderung um 0,01.   Wie wirkt sich dies auf den Wert des Investments aus? Der Wert, oder besser die Wertänderung des Investments wird einerseits über die Dezimaländerung der Pips berechnet, andererseits muss die Lotgröße mit einberechnet werden. Dann kann exakt bezeichnet werden, wie viel genau bei diesem einen Investment ein einzelner Pip wert ist. Anhand dessen muss später auch das Risk- und Money-Management einberechnet werden. Hiernach richtet sich im Prinzip alles: Der Stop-Loss, Ausrichtung an Fibonacci-Retracements und der benutzte Leverage des Brokers. Der Trader muss wissen, wie viele Pips Verlust er verschmerzen kann, bzw. wie viele Pips er an Risiko tragen kann, ohne beispielsweise Margin Call zu erleiden oder seinen Stop-Loss aus finanziellen Gründen zu eng setzen zu müssen. Hierzu wird ein einzelner Pip mit dem momentanen Kurswert ins Verhältnis gesetzt. Dazu wird zunächst der Nominalwert eines Pips, nämlich 0,0001 durch denen momentanen Kurswert dividiert. Beispielrechnung: Momentaner Kurswert des EUR/USD bei 1,1318. 0,0001 / 1,1318 = 0,000088. 0,000088 ist also der Faktor, welcher mit der Positionsgröße multipliziert wird, um den Gegenwert eines Pip in der gehandelten Währung zu erhalten. Da die Basiswährung, wie oben bereits erwähnt, Euro lautet, ist bei einem momentanen Stand von 1,1318 USD pro Euro ein Pip bei folgenden Lotgrößen folgendes wert: Standard-Lot: 100.000 * 0,000088 = 8,83 € Mini-Lot: 10.000 * 0,000088 = 0,88 € Micro-Lot: 1.000 * 0,000088 = 0,088 €   Was hat die Wahl des Tradingkapitals mit dem Money-Management zu tun? Grundlegend ist das Thema Money-Management eines der wichtigsten auf dem Weg zu einem erfolgreichen Trader. Dieses Thema allein füllt unzählige eigene Artikel und sollte stets beachtet werden, da es über Erfolg und Misserfolg beim Trading maßgeblich mitentscheidet. Hierzu helfen Ihnen einige grundlegende Regeln, wie das optimale Kapital zum Trading ermittelt werden kann und in Abhängigkeit davon Leverage und somit die optimale Positionsgröße bestimmt werden. Grundsätzlich sollten Sie wissen, wie hoch Ihre Ausgaben sind und im Gegensatz dazu Ihre Einnahmen. Eine präzise Rechnung sollte im Vorfeld erfolgen, damit Sie wissen, wie hoch Ihr Kontostand bei Ihrem Broker sein sollte. Vergessen Sie niemals, dass Tradingkapital Risikokapital ist und Sie im Wort Case auch alles verlieren können. Daytrading bedeutet ein gewisses Risiko des Totalverlustes Ihres eingesetzten Kapitals. Sie sollten daher immer nur so viel riskieren, wie Sie auch wirklich bei Eintritt des schlimmsten Falles verschmerzen können, ohne an anderer Stelle dann finanzielle Schwierigkeiten zu erleiden.   Die Wahl der Positionsgröße ist Teil des Risikomanagements Wenn Sie Ihr optimales Tradingkapital ermittelt haben, haben Sie bereits eine der wichtigsten Entscheidungen getroffen, nämlich wie viel Risiko Sie grundsätzlich bereit sind, einzugehen. Dies gilt allerdings in Bezug auf Ihr gesamtes Geld, also auch das Geld, das mit Ihrer Tätigkeit als Trader nichts zu tun hat. Jedoch müssen Sie auch lernen, wie das Kapital beim Trading richtig gemanagt wird. Dies ist Teil des Risikomanagements. Wenn Sie ermitteln möchten, wie viel Geld Sie pro Trade riskieren, müssen Sie sich zuerst die Frage stellen, was Sie von Ihrem Trade erwarten. Sie sollten also zunächst Ihr gewünschtes Asset genau analysieren. Hier helfen Ihnen Werkzeuge wie die technische Analyse und die Chartanalyse weiter. Sie sollten eine ungefähre Vorstellung davon haben, wo sich der Kurs Ihres Assets hinbewegen wird, damit Sie einschätzen können, wie groß die Bewegung sein wird. Nur dann macht es überhaupt Sinn, die Positionsgröße zu ermitteln.   Hierzu ein Beispiel: Sie möchten in den EUR/USD investieren, da sich ein Szenario eines Channel-Breakouts oder die Überwindung eines Widerstandes angedeutet hat. Damit Sie aber wissen können, wie viel Sie in diesen Trade eingehen, sollten Sie vorab eine Einschätzung treffen, wie groß die Bewegung in…

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Ist ein Stop Loss überhaupt wichtig für mein Trading?

Angenommen, Sie steigen morgens in ihr Auto und stellen fest, dass die Bremse auf einmal fehlt. Würden Sie überhaupt losfahren? Im Trading gibt es zwei Arten von Stop Loss. Zum einen den Wert, den Sie festlegen und zum anderen den Wert, bei dem ihr Broker die Positionen automatisch schließt, auch Margin-Call genannt. Der Unterschied ist relativ simpel. Einen Stop Loss können Sie festlegen, den Margin-Call bestimmt ihr Broker und lässt Ihnen keine Wahl. Nehmen wir als Beispiel an, Sie haben 1.000 € als Kapital zum Handeln. Ihr Broker legt den Margin-Call bei einem Margin-Level von 50 % fest. Sie eröffnen eine Position mit 1.000 € Margin und diese läuft ins Minus. Bei einem Verlust von 500 € wird ihr Broker die Position automatisch schließen, da ihr Margin-Level die Grenze erreicht hat. Mit einem Stop Loss können Sie die Position vorher schließen lassen und den Verlust beispielsweise auf 100 € beschränken. Wie funktioniert ein Margin-Call? Rein theoretisch können beim Trading Verluste in unbegrenzter Höhe entstehen. Da kein Trader über unbegrenztes Kapital verfügt, muss ein Broker sich anderweitig absichern. Zu diesem Zweck wird ein Margin-Level berechnet. Dieses setzt sich zusammen aus Ihrer Equity und der Margin, die für Ihre Positionen hinterlegt ist. Der Broker legt nun einen Wert fest, bei dem er das Margin-Level für zu bedenklich hält und seinen Margin-Call ausführt. Hierbei werden der Reihe nach Ihre Positionen zwangsgeschlossen, um den Verlust auf Ihre Einlagen zu begrenzen. Die Grafik verdeutlicht, wie es zu einem Margin-Call kommt. Die Equity (Balance +- offene Positionen) fällt, die Marginanforderung bleibt jedoch gleich, da die Positionen nicht verändert werden. Das Margin-Level sinkt dementsprechend, bis es den Wert erreicht, an dem Ihr Broker einschreitet, um im Endeffekt zu verhindern, dass Sie Schulden machen. In diesem Beispiel würde ihr Verlust durch den Margin Call 500 € betragen, also 50 % des Accounts. Hätten Sie stattdessen einen Stop Loss gesetzt, hätten Sie den Verlust auf beispielsweise 100 € begrenzen können, ergo 10 % des Accounts. An dieser Stelle der Hinweis, dass nicht jeder Broker den Margin-Call bei 50 % ausführt. Manche lassen 20 % zu, andere schreiten schon bei 100 % ein. Wie funktioniert ein Stop Loss? Ein Stop Loss ist im Grunde nichts anderes, als ein optionaler Parameter zu einem Handelsauftrag, welcher zwangsläufig aus vier Angaben bestehen muss, nämlich dem Symbol, der Positionsgröße, dem Einstiegskurs und der Richtung, sprich Long oder Short. Zusätzlich können Sie einen Take Profit und Stop Loss setzen. Der Einstiegskurs legt fest, zu welchem Kurs Sie in den Markt einsteigen. Der Take Profit bestimmt den Kurs, an dem die Position automatisch geschlossen werden soll, um den Gewinn zu realisieren. Ein Stop Loss ist das Gegenteil und bestimmt den Kurs, zu dem Sie aus dem Markt aussteigen möchten, um den Verlust zu begrenzen, falls Ihre Einschätzung der Marktentwicklung falsch lag. Warum ist ein Stop Loss wichtig für mein Trading? Wie bereits verdeutlicht wurde, ist Trading ohne Stop Loss ohnehin nicht möglich. Der Unterschied zum Margin-Call ist lediglich, dass Sie selber festlegen können mit welchem Verlust Sie die Position schließen. Sie könnten ebenfalls auf den Stop Loss Parameter verzichten und die Position von Hand schließen, bevor Sie vom Broker geschlossen wird. Hierbei spielt allerdings die Psychologie eine große Rolle. Jeder Trader hat unterschiedliche Vorstellungen, ab wann ein Verlust „zu groß“ ist. Dies ist nicht nur abhängig von dem verfügbaren Kapital, sondern auch von Ihrer persönlichen Einstellung zu Geld und Risiko. Wenn es zudem beim Trading an Disziplin mangelt, können Emotionen ins Spiel kommen. Diese sind beim Trading meist „tödlich“. Der Ablauf könnte wie folgt aussehen: Sie gehen in einem Währungspaar Long, da Sie denken, der Kurs muss steigen. Die Position läuft einige Pips ins Plus und alles sieht nach einem profitablen Trade aus. Der Markt dreht wieder um und die Position läuft ein einige Pips ins Minus. Sie denken sich „Naja, das wird schon“ und lassen die Position laufen. Nach einigem Hin und Her zwischen Gewinn und Verlust entschließt sich der Markt letztendlich dazu, fallende Kurse anzustreben und die Position läuft weiter ins Minus. Ohne Stop Loss wird die Position solange weiter ins Minus laufen, bis Ihr Broker sie zwangsschließt. Ebenfalls wird Ihre Einstellung dazu, wie vertretbar der Verlust ist, sich schlagartig ändern. Während Sie bei 10 € Verlust noch gedacht haben „Nicht so dramatisch, das gehört dazu!“, ist bei 100 € Verlust vermutlich schon eher ein „Der Markt muss jetzt aber langsam umdrehen!“ angesagt. Bei 200 € Verlust sind Sie dann bei „Ich lasse den Trade laufen, bis sich der Markt erholt…“ und bei 400 € Verlust machen Sie sich Vorwürfe, warum Sie nicht schon längt ausgestiegen sind. Ihren Broker wird es wenig interessieren, ob Sie Geld verlieren. Dieser schließt die Position, wenn ihm das Risiko zu groß wird. Sie hingegen haben freie Wahl, wann Sie aussteigen. Ein Stop Loss beim Trading hat also mehrere Aufgaben. Zum einen lässt sich damit der Verlust auf ein vorher definiertes Limit begrenzen. Idealerweise legen Sie diesen Wert zu Beginn des Trades fest, bevor irgendwelche Emotionen oder irrationale Entscheidungen ihren Einfluss nehmen können. Ob es sich bei dem Stop Loss nun um einen festen Wert handelt, einen Prozentwert des Kapitals oder irgendetwas dazwischen spielt keine Rolle. Sie legen zu Beginn fest, wann Sie aussteigen und übergeben Ihrem Broker diesen Auftrag mit dem Stop Loss Parameter. Sie wissen also von Anfang an, dass Sie Betrag X verlieren, wenn Sie falsch liegen. Zum anderen, was vermutlich der viel wichtigere Faktor ist, schützen Sie sich damit vor Emotionen. Dem Stop Loss Parameter ist völlig egal, wie hoch der Verlust ist. Sobald der angegebene Kurs erreicht wird, wird die Position geschlossen, vorausgesetzt natürlich, Sie haben den Parameter zwischenzeitlich nicht verändert, womit wir auch im Knackpunkt der Fragestellung angelangt sind.   Ist ein Stop Loss überhaupt wichtig für mein Trading? Ein Stop Loss ist nichts weiter, als ein Werkzeug, dass Ihnen beim Handeln die Möglichkeit gibt, Verluste zu beschränken, unabhängig davon, ob Sie gerade den Markt verfolgen oder nicht. Der Parameter gibt Ihrem Broker eine Anweisung, die er ausführt, wenn die Bedingungen erfüllt sind. All…

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Managed Accounts – Was sollten Anleger beachten?

Ein Managed Account gewährt jedermann die Möglichkeit, erfolgreich zu traden, ohne dabei selbst als Händler aktiv zu werden. Der Handel mit Devisen Der Handel mit Devisen, Aktien, Edelmetallen und Rohstoffen ist sehr spekulativ. Er beschert nur demjenigen eine hohe Rendite, der Geduld mitbringt und auch Verluste verkraften kann. Der Devisenhandel lässt sich bis in das Jahr 1880 zurückverfolgen, wo es erstmals möglich war, Geldzahlungen aus dem Ausland auf einem eigenen Konto gutzuschreiben. Nach Gründung des IWF und der Weltbank wurden Schwankungsbreiten der Wechselkurse verschiedener Währungen festgelegt, welche im Jahr 1973 beseitigt wurden. Seitdem unterliegen die einzelnen Währungen unterschiedlichen Schwankungen, die besonders in Krisenzeiten stärker sind. Gegenwärtig befindet sich der Leitzins der europäischen Zentralbank auf einem historisch niedrigen Niveau. Sparkonten und Staatsanleihen werfen kaum eine Rendite ab. Viele Trader entdecken den Forex-Handel (Devisenhandel) als interessante Alternative zu Konten oder Anleihen. Jedoch benötigt der Forex-Handel eine sehr lange Einarbeitungszeit, bis der Händler genügend Erfahrung für den Handel mit realem Geld gesammelt hat. Ein Trader muss ständig am Ball bleiben und sich umfangreiches Wissen über Finanzmärkte und technische Analysen aneignen. Normalerweise wendet er sich an einen der zahlreichen Online-Broker und eröffnet dort ein Handelskonto. Manche Trader beginnen sofort zu handeln und erreichen dabei hohe Gewinne, aber auch große Verluste. Für viele ist es vielleicht sinnvoller, Profis mit Handelsentscheidungen zu beauftragen. Auch haben nicht alle Menschen genug Geduld, sich zunächst umfangreich mit dem Forex-Trading zu beschäftigen und die technische Analysen zu erlernen. Für solche Trader kann ein sogenannter Managed Account eingerichtet werden. Managed Account Mit einem Managed Account beauftragt der Anleger einen anderen erfahrenen Trader oder Anbieter, mit der Verwaltung und Vermehrung seines Kapitals. Der Anleger erteilt somit dem Account-Manager eine Vollmacht für das Handelskonto. Der Manager hat die Funktion eines Vermögensverwalters und wird beginnen, das ihm anvertraute Kapital gut und sicher zu vermehren. Da ein solcher Trader das Geld vieler Kunden verwaltet, ist die Sache für ihn natürlich interessant und lukrativ. Das Managed Account Konto wird jedoch grundsätzlich nach festen vertraglich festgelegten Vorgaben geführt. Je nach Broker können im Rahmen von Managed Accounts nicht nur Devisenpaare, sondern auch „Contracts for Differences – CFDs„, Futures und Aktien gehandelt werden. Je nach Strategie kann eine risikofreudige oder vorsichtige Vorgehensweise ausgewählt werden. Trader mit Neigung zum Risiko können in einer kurzen Zeit große Gewinne, aber auch Verluste erwirtschaften. Ein Trader hat grundsätzlich auch keinen Zugriff auf das Kapital des Kunden. Nur der Kunde nimmt Ein- und Auszahlungen vor und entscheidet alleine über die Höhe seiner Einlage.  Anbieter eines Managed Accounts können eigenständig in das Handelsgeschehen eingreifen und die Größe von Lots bestimmen oder Positionen eröffnen und schließen. Der Kunde wird regelmäßig über alle Bewegungen und den Stand des Kontos informiert. Er behält die vollständige Verfügungsgewalt über sein eigenes Konto und hat das Recht, jederzeit den Handel zu beenden oder sich das Kapital ganz oder teilweise auszahlen zu lassen. Performence Historie bei Managed Accounts Die Investition durch Managed Accounts erfolgt meist durch eine technische Strategie. Die häufigsten Strategien sind die Trendfolge-, Ausbruch- und Swing-Strategie. Kunden, die einen Vergleich verschiedener Managed Accounts anstreben, sollten wissen, welche Strategie verfolgt wird, wobei als Bemessungsgrundlage die in der Vergangenheit erzielten Renditen herangezogen werden können. Bei einem Vergleich sollten monatliche, vierteljährliche sowie jährliche Renditen miteinander verglichen werden. Je weiter die Performance Historie zurückreicht, umso zuverlässiger ist sie. Ebenso sollte das Maximum-Drawdown herangezogen werden. Diese Größe gibt den höchstmöglichen Verlust (Maximalverlust) an, den ein Anleger in einem bestimmten Zeitraum erleiden kann, wenn er zum Höchststand gekauft und zum Tiefststand verkauft hätte. Risikobereitschaft des Traders Je nachdem, wie groß die Risikobereitschaft des Kunden ist, sollte er zu Beginn bei Managed Acconts höchstens zehn bis zwanzig Prozent seines Vermögens investieren. Dadurch erreicht er, dass selbst bei einem hohen Drawdown im Managed Account ein Verlust immer noch überschaubar bleibt. Transparenz des Account Traders Kunden, die ihr Kapital einem Managed Account Trader anvertrauen wollen, sollten darauf achten, dass alle Transaktionen bis in das letzte Detail einzusehen sind. Dabei sollten der Zeitpunkt und Kurs bei Eröffnung einer Position, der gehandelte Wert, das Volumen sowie Zeitpunkt und Kurs bei Positionsschließung und der erzielte Gewinn oder Verlust nachvollziehbar sein. Der Account Trader sollte also über eine Handelssoftware verfügen, bei der der Kunde alle Trades nachvollziehen kann. Er sollte jederzeit Einsicht in sein Konto nehmen dürfen und sich zusätzlich über die jeweiligen Trades informieren können. Automatisierte Systeme Ein Managed Account Trader wird bei der Auswahl seiner Entscheidungen in der Regel durch ein automatisiertes Handelssystem unterstützt. Die Manager berufen sich dabei ausschließlich auf messbare nachvollziehbare Auswertungen durch das System. Diese sind so entwickelt, dass Gewinnchancen maximiert werden. Es analysiert das Marktgeschehen und rechnet wiederkehrende Muster in die vorzunehmenden zukünftigen Prognosen ein. Handelssysteme beziehen sich immer auf eindeutige Anweisungen und Regeln, die für die jeweilige Marktsituation angewendet werden. Institutionelle Anleger, wie Banken oder Brokerhäuser wenden seit Jahren solche Systeme an, die den gesamten Handel automatisch steuern. Jedoch nehmen professionelle Trader auch bei automatischen Handelssystemen laufend eine Überwachung und Anpassung vor. Risiko- und Money-Management Vertraut ein Kunde sein Kapital einem Managed Account Trader an, ist ein striktes Risiko- und Money-Management notwendig. Beim Money Management sucht der Trader das richtige Investment aus. Das Risiko Management versucht, das Risiko für das Depot des Kunden so gering wie möglich zu halten. Dabei werden erzielte Gewinne abgesichert oder bei Eintritt eines Verkaufssignals wird rechtzeitig durch Verkauf der Position im richtigen Moment ausgestiegen. Dazu werden Stops gesetzt, die den automatischen Verkauf bei einem festgelegten Tiefstwert auslösen. Anbieter von Managed Accounts Die einzelnen Anbieter von Managed Accounts unterscheiden sich teilweise erheblich. Teilweise können Kunden schon ab wenigen Tausend Euro ein Account-Konto eröffnen. Andere Anbieter verlangen jedoch als Mindestanlage Beträge von 50.000,00 € oder mehr. Kapitalerträge sind grundsätzlich steuerpflichtig, wobei die gesetzlich vorgesehene Abgeltungssteuer gezahlt werden muss. Anbieter, die ihren Sitz im Ausland haben, führen in der Regel keine Steuern an ein deutsches Finanzamt ab. Erträge müssen in diesen Fällen vom Anleger zum Jahresende in der Einkommensteuerklärung angegeben werden. Kunden sollten bei Wahl eines Managed Accounts auf eine transparente, nachvollziehbare Kostenstruktur achten. Grundsätzlich fallen hier weder ein Agio (Aufgeld) noch laufende Gebühren für…

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Professionelles Trade Management – Das Risiko im Griff

An der Börse Geld verdienen Viele Trader stellen sich die Frage, wie sie an der Börse viel Geld verdienen können. Dazu kommt gleich als nächstes Thema auf, wie ein Risiko gemanagt werden kann, sodass möglichst wenig finanzieller Schaden entsteht. Wer an der Börse handelt, der ist ständig einem Risiko ausgesetzt. Das Risiko kann dabei der beste Freund, aber auch der größte Feind werden. Jedoch ist klar, dass es ohne Risiko überhaupt kein Trading gibt. Risikomanagement ist daher von großer Bedeutung für jede Art von Engagement an der Börse. Risikomanagement Trader müssen sich zwangsläufig mit Risikomanagement auseinandersetzen. „Risikomanagement“ beschäftigt sich damit, wie viel des eingesetzten Kapitals ein Trader bereit ist, bei einem Trade zu riskieren, was die Möglichkeit beinhaltet, dieses Kapital auch maximal zu verlieren. Jeder Trader muss sich diese Frage vor Einstieg in einen Markt beantworten. Er kennt die Hoffnung, dass sich bei einer Position, die sich nicht wie erwartet entwickelt, wieder gegen ihn läuft beziehungsweise dass die Kursbewegung sich wieder dreht. Damit verbunden ist die Erwartung, den Trade ohne beziehungsweise mit möglichst wenig Verlust zu beenden. Bewegt sich der Kurs nicht weiter, wie erwartet, steigt der Verlust. Bei einem Trader wächst Hoffnung aber auch gleichzeitig Verzweiflung, bis er irgendwann entnervt mit großem Verlust verkauft, weil er die Anspannung nicht mehr länger aushalten kann. Gerade beim Daytrading, das den kurzfristigen Handel mit Wertpapieren umfasst, kann diese Situation sehr schnell eintreten. Oft dreht ein Kurs anschließend nach dem Verkauf wieder in die „richtige“ Richtung, wodurch ein Trader jetzt psychisch völlig erledigt ist. Hier sollte ganz klares und konsequentes Risikomanagement betrieben werden. Emotionen Viele Trader lassen sich von Emotionen, wie überhöhtem Selbstvertrauen, Angst oder Gier leiten. Gerade die eigene Selbstüberschätzung ist eine Besonderheit von Menschen. Haben Trader beim Trading eine Glückssträhne, werden sie oftmals immer risikofreudiger und investieren weitere, größere Summen in Trades, ohne Verlustbegrenzung zu betreiben. Durch diese Unvorsichtigkeit wird aktives Risikomanagement häufig vergessen. Grundregeln Die Grundregel für professionelles Trade-Management lautet, Verluste zu begrenzen und Gewinne laufen zu lassen. Beim Börsenhandel besteht die Gefahr, dass aus kurzfristigen Trades, Trades mit langer Laufzeit werden, weil an Verlusten festgehalten wird und die Hoffnung besteht, dass sich daraus wieder ein Gewinn entwickelt. Diese Verlustaversion sollte vermieden werden. Sinn eines konsequenten Trade-Managements ist, Kapital dadurch zu akkumulieren, indem Gewinne maximiert und Verluste begrenzt werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass einzelne Verluste alle Gewinne auslöschen. Beim Traden müssen diese Grundprinzipien angewendet werden. Entscheidend ist nicht eine hohe Trefferquote, sondern eine Strategie mit möglichst hoher Gewinnerwartung. Zudem sollten Trader immer das Risiko kennen, das sie beim Einstieg in einen Trade eingehen. Disziplin Trade-Management zeichnet sich durch ein großes Maß an Disziplin aus. Stops oder „Average Downs“ sollten bei einer Position nachträglich nicht bewegt werden. Vor allem sollte nicht versucht werden, Verluste bei einem fallenden Trade dadurch zu reduzieren, indem noch weiter zugekauft wird, um den durchschnittlichen Kaufpreis zu senken. So besteht die Gefahr noch größerer Verluste. Vorbereitung Bevor das Trading beginnt, sollte der Trader festlegen, welche Summe er investieren möchte. Er sollte nur Geld einsetzen, das er gegebenenfalls entbehren kann und Börsenhandel niemals auf Kredit betreiben. Anschließend muss er den maximal vertretbaren Verlust bestimmen. Dabei sollte er sich darüber im Klaren sein, wie schwer es ist, verlorenes Geld wieder zurückzugewinnen. Möchte der Trader beispielsweise von einem Kapital in Höhe von 50.000,00 Euro maximal zehn Prozent Verlust riskieren, verliert er höchstens 5.000,00 Euro. Sollte dieser Fall eintreten, muss er elf Prozent zurückgewinnen, damit er wieder den Ausgangsbetrag erreichen kann. Dabei ist es noch nicht zu einem Gewinn gekommen. Präferenzen und persönliche Ziele Zu Beginn sollte ein Trader seine Positionsgröße wählen, die in großem Maße von seinen persönlichen Präferenzen und Zielen abhängt. Ein risikoscheuer Trader wird eine andere Taktik favorisieren, ob als ein risikofreudiger. Die Frage nach der richtigen Taktik beginnt zunächst mit einer realistischen Selbsteinschätzung: Wie ist die grundsätzliche Risikoneigung? Welche Rückschläge kann der Trader emotional verkraften? Welche Verluste ist er bereit, auszuhalten? Antworten auf diese grundlegenden Fragen können einem Trader helfen, eine Vorauswahl zu treffen. Einerseits kann er nicht risikoscheu sein und andererseits gleichzeitig 100 Prozent Rendite jährlich erzielen wollen. Das richtige Erkennen der Ziele grenzt die Frage nach der Positionsgröße ein. Im Vordergrund aller Ziele sollte stehen, diese mit dem kleinstmöglichen Risiko zu erreichen. Ein nebenberuflicher Trader, der ab und an etwas hinzuverdienen möchte, wird einen anderen Ansatz auswählen, als ein hauptberuflicher Trader. Neben der Risikoneigung und den eigenen Zielen spielt auch die Kontogröße eine Rolle. Diese sollte im richtigen Verhältnis zum Rest stehen. Positionsgrößenbestimmung Verluste gehören auch bei Verlustbegrenzung und Geldmanagement zum Traden dazu. Nehmen Verluste große Ausmaße an, steht schnell fest, dass etwas schief läuft. Fehlerhafte Positionsgrößen können auch zu hohen Verlusten führen. Anleger sollten sich die Frage stellen, bei welchen Positionsgrößen sie sich noch wohlfühlen oder bei welcher Verlusthöhe die Hände beginnen, zu schwitzen. Trader müssen sich im Klaren sein, wie hoch der Verlust in Bezug auf den Kontostand sein darf. Durch die falsche Wahl einer Positionsgröße läuft er Gefahr, den mit seiner ursprünglichen Strategie verbundenen Vorteil zu nutzen, da er sein Konto bereits vorzeitig ruiniert hat. Maximalrisiko und Money-Management Money-Management befasst sich mit der Frage, wie viel Kapital ein Trader pro Trade riskieren kann. Im Gegensatz dazu befasst sich das Risikomanagement mit Begrenzung von Verlusten. Nach Festlegung des Gesamtrisikos verteilt der Trader es auf die verschiedenen Posten seines Depots. Er legt fest, wie viel Risiko er pro Position eingehen will. Dazu sollte er einen Stop-Loss setzen. Sobald das erreicht ist, wird die Position glattgestellt und der Verlust begrenzt. Er muss jedoch berücksichtigen, dass das Risiko einer einzelnen Position höher ausfallen kann, als die Stop-Loss-Begrenzung. Kommt es beispielsweise über Nacht zu einem unerwarteten Ereignis, kann dies am nächsten Morgen zu einer unvorhersehbaren Kurslücke führen, die außerhalb der Stop-Loss-Schwellen liegen kann. Gewinn-Verlust-Monitoring Beim eigenen Gewinn- und Verlust-Monitoring vergleicht der Trader seine tatsächlichen Trading-Ergebnisse mit den selbst gesetzten Zielen. Er kann Probleme schneller erkennen und gegebenenfalls korrigierend eingreifen. Regeln zur Risikobegrenzung Eine der wichtigsten Regeln beim Börsenhandel und vor allem beim Daytrading ist, ein Tages-Loss-Limit zu haben. Dies sollte so hoch sein, dass der Trader…

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Einsatz des richtigen Chance-Risiko-Verhältnis (CRV)

Trotz einer Trefferquote von 30% kontinuierlich Geld verdienen – damit leben einige Trader recht gut. Andere verringern beständig ihren Kontostand trotz einer Trefferquote von 75%. Was steckt dahinter, und wie kann das Chance-/Risikoverhältnis (CRV) Informationen für das Trading liefern? Das Chance-/Risikoverhältnis wird während der Analyse eines potentiellen neuen Trades berechnet. Es ist ein essentieller Bestandteil des Risikomanagements und sollte demzufolge nicht nur als eine interessante Information zur Kenntnis genommen werden. Im Zusammenspiel mit anderen Faktoren lässt sich mit Hilfe des CRV festlegen und erkennen, ob ein Trade eingegangen oder vermieden werden sollte. Setup-Analyse Vor der Berechnung des Chance-/Risikoverhältnisses sowie dessen Verwendung möchte ich kurz auf das wichtige realistische Festlegen der beiden Ausstiegspunkte eingehen. Sowohl für das automatisierte als auch das manuelle Aufsetzen von Trades wird jeder Trader festlegen, mit welchem maximalen Risiko der Trade eingegangen werden soll. Für das Festlegen des Stop Loss und dementsprechend des maximal möglichen Verlustes für diesen Trade gibt es zahlreiche Möglichkeiten: % des Portfoliowertes Unterstützungen gleitende Durchschnitte unterschiedliche Zeitrahmen durchschnittliche Schwankungsbreite der vergangenen Handelstage usw. Oder, idealerweise, eine Kombination derselben. Ist z.B. eine Unterstützung sehr weit entfernt und ein Stop Loss unter dieser Unterstützung und würde den maximalen %-Verlust des Portfolios überschreiten, so wäre dieser Trade ein No-Go. Die Bewertung der Chance und das Festlegen des Wertes für den Take Profit erfolgt nach gleichem Muster. Wird der Take Profit an einem Punkt gesehen, der deutlich jenseits der Schwankungsbreite der vergangenen Tage liegt, oder über zwei großen Widerständen, so ist die Betrachtung der Chance für diesen Trade wohl zu überdenken. Unrealistisch weit entfernte Ausstiegsziele werden zwar ein sehr schönes CRV zeigen, dem Trade jedoch wenig helfen. Berechnung des CRV Die Vorgehensweise bei der Berechnung des Chance-/Risikoverhältnisses ist denkbar einfach (hier beispielhaft für einen Long-Trade): a) möglicher Gewinn = Take Profit – Einstiegskurs (z.B. 70 Pips) b) möglicher Verlust = Einstiegskurs – Stop Loss (z.B. 35 Pips) c) CRV = möglicher Gewinn : möglicher Verlust = 70:35 = 2:1 So weit, so gut. Doch was soll diese Information von 2:1 aussagen bzw. wie kann sie dem Trader beim weiteren Aufsetzen des Trades helfen? Information von bereits geschlossenen Trades Bevor es mit dem eigentlichen Trade-Setup weitergeht, ist ein Blick auf die Vergangenheit gefragt. Diesmal jedoch nicht im Chart, sondern im Konto: Wie hoch war bisher die Trefferquote (respektive Verlustquote) für die Strategie, mit der der neue Trade aufgesetzt werden soll? Diese Information ist zwar alleine für sich nicht sehr aussagekräftig, gepaart mit dem berechneten CRV jedoch ergibt sich ein sehr interessanter Informationsgewinn. Unterstützung beim Trade Setup Während des Trade Setups wurde das CRV berechnet, aus der Kontohistorie ist die Trefferquote bekannt. Die Kombination dieser beiden Informationen gibt Aufschluss darüber, ob beim Trade Setup in Bezug auf Take Profit und Stop Loss etwas geändert werden sollte der Trade aus Sicht des Chance-/Risikoverhältnisses nicht sinnvoll und zu riskant erscheint alles wunderbar aussieht und es losgehen kann. Wie werden diese beiden Werte kombiniert? Die bisherige Trefferquote wird mit der Chance multipliziert, vom Ergebnis abgezogen wird das Multiplikationsergebnis von Verlustquote und Risiko. Bleibt ein finaler Wert über Null, sieht das geplante Trade Setup rosig aus und es kann losgehen. Bei einem Ergebnis unter Null sollte geschaut werden, ob Take Profit oder Stop Loss anders gesetzt werden können. Ist dies nicht der Fall, sollte es keinen Trade geben. Eine etwas übersichtlichere Darstellung der Berechnung sowie zwei Rechenbeispiele: (Trefferquote * Chance) – (Verlustquote * Risiko) = Trade ausführen Ja (größer 0) oder Nein (kleiner 0) Beispiel 1: 40% Trefferquote, 60% Verlustquote, CRV 2:1 (0,4 * 2) – (0,6 * 1) = 0,8 – 0,6 = 0,2 Beispiel 2: 30% Trefferquote, 70% Verlustquote, CRV 2:1 (0,3 * 2) – (0,7 * 1) = 0,6 – 0,7 = -0,1 Analyse nach geschlossenem Trade Nach dem Schließen eines Trades sollte eine Analyse des CRV für diesen Trade durchgeführt werden. War der Take Profit zu nah am Einstieg, lief der Kurs noch weiter? Lag der Take Profit zu weit weg, war ich schon deutlich im Gewinn und wurde doch noch ausgestoppt? War der Stop Loss zu eng gesetzt und der Kurs drehte später in Richtung meines Take Profits? Lief alles perfekt und war kaum verbesserungsfähig? Nach der Analyse des Trades folgt die Portfolioanalyse mit der wichtigen Frage: Ist ein Trend bei den oben gestellten Fragen zu erkennen, d.h. mache ich immer wieder die gleichen Fehler (z.B. Take Profit zu nah am Einstieg)? Wozu dient das CRV letztendlich? Die Berechnung des Chance-/Risikoverhältnisses vor Eingehen eines Trades hilft nicht beim Erkennen, ob der Trade ein Gewinner oder Verlierer werden könnte. In Kombination mit der bisherigen Treffer- und Verlustquote jedoch gibt das CRV eine deutliche Indikation, ob der geplante und ausgearbeitete Trade dergestalt sinnvoll erscheint oder nicht. Der meist vergebliche Versuch noch ein paar Pips auf die Schnelle mitzunehmen, verbunden mit einem signifikant höheren Risiko, sollte nunmehr der Vergangenheit angehören. Bildmaterial: © vetkit/Fotolia; © MK-Photo/Fotolia.com  

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Das richtige Money Management schützt Ihr Depot

Was versteht man unter Money Management? Trading kann man nicht nur als das Investieren von Geld am Finanzmarkt betrachten – beispielsweise in Devisen, Aktien, CFDs oder anderen Anlageklassen. Es ist vielmehr auch als eine Kunst zu verstehen. Die Kunst, sich selbst zu disziplinieren und sich an eigene, gut durchdachte Regeln zu halten. Jeder Trader braucht eine Strategie, nach der er seine Geschäfte abschließt. Diese Strategie umfasst im Wesentlichen festgelegte Signale für den Ein- und Ausstieg am Markt und die Bestimmung der Investitionsgröße. Hier kommt das Money Management, auch bezeichnet als Risikomanagement, ins Spiel. Es beschreibt, zu welchen Konditionen der Trader in den Markt geht, und ebenso, zu welchen Konditionen er den Markt wieder verlässt – unabhängig davon, ob er Gewinn oder Verlust erwirtschaftet hat. Es geht hier darum, dass der Trader Geld riskiert und nur bis zu einem gewissen Grad bereit sein darf, sein Kapital aufs Spiel zu setzen. Andernfalls droht der Totalverlust.   Die verschiedenen Aspekte beim Risikomanagement In erster Linie muss eine feste Positionsgröße bestimmt werden, die der Trader bei einem Trade einsetzt. Hier wird in der Regel ein Prozentsatz vom gesamten Kapital festgelegt, die für den Trade zur Verfügung stehen darf. Die Erfahrung hat gezeigt, dass für einen vernünftigen Tradingplan höchstens eins bis drei Prozent für einen einzigen Trade riskiert werden sollten. Da bei den meisten Tradern der Anteil an Gewinntrades geringer ist, als der Anteil an Verlusttrades, muss rechnerisch für einen langfristigen Gewinn am Markt der Überhang aus den Gewinntrades die vielen Verluste überdecken können. Zusätzlich zum Bestimmen einer festen Investitionsgröße ist es elementar wichtig, dass nach den eigens aufgestellten Ein- und Ausstiegsregeln gearbeitet wird. Dies geht Hand in Hand mit viel Disziplin. Die meisten Trader, die gerade erst anfangen, werden feststellen, dass dieser Faktor mitunter sehr schwer zu beherzigen ist. Die Gier, schnell reich zu werden, ist meistens genauso vorhanden, wie die Angst, viel Geld zu verlieren. Es gibt kein Patentrezept hierfür, dennoch muss jeder Trader, der über lange Sicht erfolgreich am Markt bleiben möchte, feste Regeln einhalten und danach arbeiten. Aus diesem Grund sollten bei jedem Trade vorher Signale festgelegt werden, zu denen der Trade eingegangen wird. Dies kann zum Beispiel das Durchbrechen eines Widerstandes oder einer Unterstützung sein, ein bestimmtes Preisniveau, eine bestimmte Tageszeit oder ähnliches. Jedenfalls sollte ein Trade nie unvorbereitet oder unüberlegt eingegangen werden. Gleiches gilt für den Ausstieg: ein festes Gewinn- und Verlustlevel sollte vorher bereits feststehen, damit am Ende keine böse Überraschung droht. Dies kann durch einen automatischen Stop-Loss bzw. Take-Profit heutzutage sehr bequem vom Broker erledigt werden.   Gewinne laufen lassen Weiterhin sollten Gewinne nicht zu schnell mitgenommen werden – ein Fehler, den viele Trader zu Anfang machen. Genauso ist es ein weit verbreiteter Anfängerfehler, dass Verluste zu lange laufen gelassen werden, in der Hoffnung, dass der Markt sich doch noch umkehrt und der Trade wieder in die Gewinnzone läuft. Aber dies passiert höchst selten und deshalb kann sich auf diese Art ein großer Verlust schnell kumulieren. Auch hier gilt wieder: feste Regeln, die für Gewinn – als auch für Verlusttrades einheitlich gelten, und die nicht aus Angst oder Gier gebrochen werden. Zugegeben, dies erfordert gerade am Anfang ein hohes Maß an Selbstbeherrschung; es ist aber der einzige Weg, dauerhaft an der Börse erfolgreich zu sein. Eine weitere wichtige Regel ist es, regelmäßig Gewinne zu sichern. Es bringt auf die Dauer keinen Erfolg, wenn nach einigen Gewinntrades der Einsatz erhöht wird. Diese Art zu investieren gleicht mehr dem Glücksspiel als einer ernsthaften Art, an der Börse zu handeln. Es sollten daher regelmäßig Gewinne gesichert werden, die gleichzeitig auf Dauer eine Art „Polster“ bilden können, falls einmal eine Durststrecke eintritt.   Die Mathematik hinter dem Money Management Eigentlich ist es leicht zu verstehen: Große Gewinne zu erwirtschaften ist beim Trading weitaus weniger wichtig, als auf Dauer Verluste zu minimieren und auch zu begrenzen. Nur, wer dauerhaft versucht, sich selbst zu disziplinieren und seine Verluste auf ein Minimum zu begrenzen, kann langfristig erfolgreich sein. Dies hat die Geschichte bewiesen. Auch, wer einige risikoreiche Trades eingeht und damit schnell viel Geld verdient, verliert auf Dauer, wenn er dauerhaft viel Geld riskiert. Denn niemand schafft es, gänzlich ohne Verluste zu traden. Dies bewirkt dann, dass nach einem hohen Verlust umso mehr Gewinn erwirtschaftet werden muss, um den Verlust auszugleichen. Und sollte es dann einmal einen längeren Drawdown geben, wird bei hohem Risiko und entsprechend hohen aufeinanderfolgenden Verlusten schnell das gesamte Trading-Konto gefährdet.   Fazit Um noch einmal zusammenzufassen, worauf es beim Money Management ankommt, werden hier nochmals die wesentlichen Faktoren abschließend aufgezählt. Um langfristig erfolgreich zu traden, ist es wichtig, dass der Trader sich einen Plan aufstellt, den er auch in Verlustzeiten beibehält. Ständiges Ändern der Strategie hilft hier nicht weiter, denn in jeder Strategie wird es Verlusttrades geben. Außerdem müssen Ein- und Ausstiegsregeln beachtet werden, nach denen der Markt betreten und verlassen wird. Eine feste Größe, am besten als Prozentsatz vom Gesamtkapital berechnet, sollte die Investition bestimmen. Die Position, die eingegangen wurde, sollte zudem durch Gewinn- und Verlustgrenzen abgesichert werden, da die Bewegungen am Markt nie vorhersehbar sind. Trading wird von vielen als Art und Weise verstanden, schnell reich zu werden – das ist es aber nicht. Der Handel mit Hebelprodukten kann gefährlich sein und auch schnell hohe Verluste bringen. Deshalb sollte sich niemand einbilden, damit in kürzester Zeit Millionär zu werden; der Anteil an jenen, die am Markt schon alles verloren haben, ist um ein Vielfaches höher, als der Anteil an denen, die am Markt schnell reich geworden sind. Deshalb sollte man sich vor allem in Gewinnzeiten nicht selbst überschätzen. Feste Regeln sowie ein langer Atem zahlen sich auf Dauer beim Börsenhandel aus. Bildmaterial: © alexbrylovhk/Fotolia  

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