Managed Account
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Managed Accounts – Was sollten Anleger beachten?

Ein Managed Account gewährt jedermann die Möglichkeit, erfolgreich zu traden, ohne dabei selbst als Händler aktiv zu werden.

Der Handel mit Devisen

Devisenhandel

Der Handel mit Devisen, Aktien, Edelmetallen und Rohstoffen ist sehr spekulativ. Er beschert nur demjenigen eine hohe Rendite, der Geduld mitbringt und auch Verluste verkraften kann.

Der Devisenhandel lässt sich bis in das Jahr 1880 zurückverfolgen, wo es erstmals möglich war, Geldzahlungen aus dem Ausland auf einem eigenen Konto gutzuschreiben. Nach Gründung des IWF und der Weltbank wurden Schwankungsbreiten der Wechselkurse verschiedener Währungen festgelegt, welche im Jahr 1973 beseitigt wurden. Seitdem unterliegen die einzelnen Währungen unterschiedlichen Schwankungen, die besonders in Krisenzeiten stärker sind.

Gegenwärtig befindet sich der Leitzins der europäischen Zentralbank auf einem historisch niedrigen Niveau. Sparkonten und Staatsanleihen werfen kaum eine Rendite ab. Viele Trader entdecken den Forex-Handel (Devisenhandel) als interessante Alternative zu Konten oder Anleihen. Jedoch benötigt der Forex-Handel eine sehr lange Einarbeitungszeit, bis der Händler genügend Erfahrung für den Handel mit realem Geld gesammelt hat. Ein Trader muss ständig am Ball bleiben und sich umfangreiches Wissen über Finanzmärkte und technische Analysen aneignen.

Normalerweise wendet er sich an einen der zahlreichen Online-Broker und eröffnet dort ein Handelskonto. Manche Trader beginnen sofort zu handeln und erreichen dabei hohe Gewinne, aber auch große Verluste. Für viele ist es vielleicht sinnvoller, Profis mit Handelsentscheidungen zu beauftragen. Auch haben nicht alle Menschen genug Geduld, sich zunächst umfangreich mit dem Forex-Trading zu beschäftigen und die technische Analysen zu erlernen. Für solche Trader kann ein sogenannter Managed Account eingerichtet werden.

Managed Account

Mit einem Managed Account beauftragt der Anleger einen anderen erfahrenen Trader oder Anbieter, mit der Verwaltung und Vermehrung seines Kapitals. Der Anleger erteilt somit dem Account-Manager eine Vollmacht für das Handelskonto. Der Manager hat die Funktion eines Vermögensverwalters und wird beginnen, das ihm anvertraute Kapital gut und sicher zu vermehren. Da ein solcher Trader das Geld vieler Kunden verwaltet, ist die Sache für ihn natürlich interessant und lukrativ. Das Managed Account Konto wird jedoch grundsätzlich nach festen vertraglich festgelegten Vorgaben geführt.

Je nach Broker können im Rahmen von Managed Accounts nicht nur Devisenpaare, sondern auch „Contracts for Differences – CFDs„, Futures und Aktien gehandelt werden. Je nach Strategie kann eine risikofreudige oder vorsichtige Vorgehensweise ausgewählt werden. Trader mit Neigung zum Risiko können in einer kurzen Zeit große Gewinne, aber auch Verluste erwirtschaften. Ein Trader hat grundsätzlich auch keinen Zugriff auf das Kapital des Kunden. Nur der Kunde nimmt Ein- und Auszahlungen vor und entscheidet alleine über die Höhe seiner Einlage.  Anbieter eines Managed Accounts können eigenständig in das Handelsgeschehen eingreifen und die Größe von Lots bestimmen oder Positionen eröffnen und schließen.

Der Kunde wird regelmäßig über alle Bewegungen und den Stand des Kontos informiert. Er behält die vollständige Verfügungsgewalt über sein eigenes Konto und hat das Recht, jederzeit den Handel zu beenden oder sich das Kapital ganz oder teilweise auszahlen zu lassen.

Performence Historie bei Managed Accounts

Die Investition durch Managed Accounts erfolgt meist durch eine technische Strategie. Die häufigsten Strategien sind die Trendfolge-, Ausbruch- und Swing-Strategie. Kunden, die einen Vergleich verschiedener Managed Accounts anstreben, sollten wissen, welche Strategie verfolgt wird, wobei als Bemessungsgrundlage die in der Vergangenheit erzielten Renditen herangezogen werden können. Bei einem Vergleich sollten monatliche, vierteljährliche sowie jährliche Renditen miteinander verglichen werden. Je weiter die Performance Historie zurückreicht, umso zuverlässiger ist sie. Ebenso sollte das Maximum-Drawdown herangezogen werden. Diese Größe gibt den höchstmöglichen Verlust (Maximalverlust) an, den ein Anleger in einem bestimmten Zeitraum erleiden kann, wenn er zum Höchststand gekauft und zum Tiefststand verkauft hätte.

Risikobereitschaft des Traders

Je nachdem, wie groß die Risikobereitschaft des Kunden ist, sollte er zu Beginn bei Managed Acconts höchstens zehn bis zwanzig Prozent seines Vermögens investieren. Dadurch erreicht er, dass selbst bei einem hohen Drawdown im Managed Account ein Verlust immer noch überschaubar bleibt.

Transparenz des Account Traders

Kunden, die ihr Kapital einem Managed Account Trader anvertrauen wollen, sollten darauf achten, dass alle Transaktionen bis in das letzte Detail einzusehen sind. Dabei sollten der Zeitpunkt und Kurs bei Eröffnung einer Position, der gehandelte Wert, das Volumen sowie Zeitpunkt und Kurs bei Positionsschließung und der erzielte Gewinn oder Verlust nachvollziehbar sein. Der Account Trader sollte also über eine Handelssoftware verfügen, bei der der Kunde alle Trades nachvollziehen kann. Er sollte jederzeit Einsicht in sein Konto nehmen dürfen und sich zusätzlich über die jeweiligen Trades informieren können.

Automatisierte Systeme

Ein Managed Account Trader wird bei der Auswahl seiner Entscheidungen in der Regel durch ein automatisiertes Handelssystem unterstützt. Die Manager berufen sich dabei ausschließlich auf messbare nachvollziehbare Auswertungen durch das System. Diese sind so entwickelt, dass Gewinnchancen maximiert werden. Es analysiert das Marktgeschehen und rechnet wiederkehrende Muster in die vorzunehmenden zukünftigen Prognosen ein. Handelssysteme beziehen sich immer auf eindeutige Anweisungen und Regeln, die für die jeweilige Marktsituation angewendet werden. Institutionelle Anleger, wie Banken oder Brokerhäuser wenden seit Jahren solche Systeme an, die den gesamten Handel automatisch steuern. Jedoch nehmen professionelle Trader auch bei automatischen Handelssystemen laufend eine Überwachung und Anpassung vor.

Risiko- und Money-Management

Vertraut ein Kunde sein Kapital einem Managed Account Trader an, ist ein striktes Risiko- und Money-Management notwendig. Beim Money Management sucht der Trader das richtige Investment aus. Das Risiko Management versucht, das Risiko für das Depot des Kunden so gering wie möglich zu halten. Dabei werden erzielte Gewinne abgesichert oder bei Eintritt eines Verkaufssignals wird rechtzeitig durch Verkauf der Position im richtigen Moment ausgestiegen. Dazu werden Stops gesetzt, die den automatischen Verkauf bei einem festgelegten Tiefstwert auslösen.

Anbieter von Managed Accounts

Die einzelnen Anbieter von Managed Accounts unterscheiden sich teilweise erheblich. Teilweise können Kunden schon ab wenigen Tausend Euro ein Account-Konto eröffnen. Andere Anbieter verlangen jedoch als Mindestanlage Beträge von 50.000,00 € oder mehr.

Kapitalerträge sind grundsätzlich steuerpflichtig, wobei die gesetzlich vorgesehene Abgeltungssteuer gezahlt werden muss. Anbieter, die ihren Sitz im Ausland haben, führen in der Regel keine Steuern an ein deutsches Finanzamt ab. Erträge müssen in diesen Fällen vom Anleger zum Jahresende in der Einkommensteuerklärung angegeben werden.

Kunden sollten bei Wahl eines Managed Accounts auf eine transparente, nachvollziehbare Kostenstruktur achten. Grundsätzlich fallen hier weder ein Agio (Aufgeld) noch laufende Gebühren für das Management an. In der Regel erhält der Trader eine Gewinnbeteiligung, die sich je nach Anbieter zwischen 10 und 30 Prozent bewegen kann. Häufig kommt bei der Berechnung der Gewinnbeteiligung die High-Watermark Methode zur Anwendung. Dabei fällt eine Erfolgsprovision nur an, wenn im Vergleich zum letzten Abrechnungsstichtag ein neuer Höchststand erreicht werden konnte. Der Kunde muss keine Provision zahlen, wenn lediglich Verluste aufgeholt wurden. Anbieter sollten keine versteckten Kosten, wie für Jahresberichte, Versendung von Kontoauszügen oder die Erstellung von Prospekten haben.


Bildmaterial: © nastia1983/Fotolia

 

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