Markttechnik
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Die 1-2-3 Formation der Markttechnik

Worum es sich bei der 1-2-3 Formation der Markttechnik überhaupt handelt

Die 1-2-3 Formation gehört zu den interessantesten Chartformationen, da viele Trends, die in den Märkten entstehen, ein 1-2-3-Hoch beziehungsweise ein 1-2-3-Tief als Ursprung haben. Joe Ross – ein amerikanischer Profi-Trader – war einer der Berühmtheiten, die diese Tradingtechnik so populär gemacht haben. Derartige 1-2-3-Formationen entstehen in der Regel nach mittleren Hochs oder Tiefs eines Marktes. Als Bedingungen für die Möglichkeit des Einsatzes der vielseitig beliebten 1-2-3 Formation der Markttechnik müssen mindestens vier Notierungsstäbe – es handelt sich dabei um Candlesticks – vorhanden sein. Hierbei gilt: je mehr dieser Candlesticks im jeweiligen Chart vorhanden sind, desto besser lässt sich die besagte Markttechnik anwenden, beziehungsweise umsetzen.

Jedoch ist auch ein weiterer Aspekt von großer Wichtigkeit: zwischen Punkt 2 und Punkt 3 sollten nach Möglichkeit nicht mehr als drei bis vier Candlesticks vorhanden sein. Gründe dafür liegen in der Genauigkeit der zu treffenden Aussage – sind mehr Chart-Candles vorhanden, ist der Trader möglicherweise auf einem Irrweg.

Doch wozu ist die so genannte 1-2-3 Formation denn nun überhaupt gut?

Mithilfe der bekannten 1-2-3 Formation der Markttechnik können Trader das Ende von Trends oder auch von Swings erkennen. Denn die Formation an sich gibt Hinweise auf einen bevorstehenden Trendwechsel, da bestehende Chartmuster aktuelle Entwicklungen über Bord werfen und so den Markt beeinflussen. Deswegen wir die 1-2-3 Formation auch oft als Umkehrformation bezeichnet. Hierbei ist noch zu erwähnen, dass die Treffergenauigkeit, welche durch die 1-2-3 Formation erlangt werden kann, erhöht wird, sobald das Momentum während der Formation selbst nachlässt. Wie viele Chartanalyse-Techniken ist auch diese nur eine Möglichkeit, die Marktentwicklungen anhand von bekannten Mustern vorauszuplanen – inwieweit der Markt die bestehenden Hinweise jedoch tatsächlich umsetzt, dass lässt sich sicherlich mit keiner Charttechnik 100-prozentig genau vorausberechnen.

Welche Arten von 1-2-3 Formationen gibt es?

1-2-3 Formation aufwärtsEine Ausprägung der 1-2-3 Formation ist das so genannte 1-2-3 Tief. Es handelt sich dabei um ein mittleres bis großes Tief, welches erreicht wird, sobald die Notierungen – also die Candlesticks – vom jeweiligen Tiefpunkt ausgehend eine Aufwärtsbewegung machen. Das Tief, von welchem die Aufwärtsbewegung ausgeht, wird somit zum Punkt 1 der 1-2-3 Formation auf dem entsprechenden Chart. Der vorher angedeuteten Aufwärtsbewegung folgt in der Regel eine sofortige Korrektur, die in Richtung des Ausgangstiefs verläuft. Nach dieser Korrektur kommt es in der Regel zu einem sich neu bildenden Hoch – dieses Hoch ist der charakteristische Punkt 2 der 1-2-3 Formation. Hierbei gibt es natürlich noch Ausnahmefälle sowie auch Erscheinungen, bei denen die Korrektur anders verläuft, als oben beschrieben. Oft kommt es daher auch dazu, dass die Korrektur den Punkt 1 nicht wieder erreicht und die Kurse in diesem Zusammenhang wieder steigen. In diesem Fall wir der neu entstandene Punkt, der etwas höher als das Tief von Punkt 1 liegt, als Punkt 3 bezeichnet. Und nun wird es erst richtig interessant für den Trader: denn wird der Punkt 2 in der Aufwärtsbewegung gebrochen, so zeichnet sich hier bereits die erste Kaufgelegenheit ab – für den Trader ist es zu diesem Zeitpunkt günstig, das CFD oder die Aktie per „Long“-Befehl einzukaufen.

1-2-3 Formation abwärtsEine weitere Form der 1-2-3 Formation ist aber auch das 1-2-3 Hoch. Im Wesentlichen gelten hier die gleichen Regeln, wie bei einer 1-2-3 Tief Formation, jedoch sind diese umgekehrt anzuwenden. Im Gegensatz zum 1-2-3 Tief ertönt ein Verkaufssignal hier jedoch beim Durchbrechen von Punkt 2. Für den Trader ist es zu diesem Zeitpunkt also relativ günstig, das jeweilige CFD oder die jeweilige Aktie per Befehl „Short“ zu verkaufen. Natürlich gibt es noch weitere Beispiele der 1-2-3 Formation der Markttechnik, für den Neuling unter den Tradern sind die beiden genannten Formationen jedoch erstmal die wichtigsten.

Weitere Informationen über die 1-2-3 Formation der Markttechnik

LedgesWeitere Erscheinungen, die bei den 1-2-3 Formationen zu beobachten sind, sind z.B. auch so genannte Leisten – oder auch Ledges. Es handelt sich dabei um Trend-Pausen, die nur dann vorkommen, insofern sie die Chart-Candle-Werte in einer Trendbewegung – also in einer starken Aufwärts- oder Abwärtsbewegung befinden. Gründe für diese oft nur kurzzeitigen Pausen können z.B. Gewinnmitnahmen anderer Trader sein oder sind auch häufig ein Ausdruck für Marktunsicherheit. Im Grunde genommen handelt es sich bei den Ledges um Konsolidierungsbereiche, die aus mindestens vier aber nicht aus mehr als zehn Candlesticks bestehen. Des Weiteren weisen diese zwei gleiche Tiefs und auch Hochs auf. Jedoch gilt zu beachten, dass die entsprechenden Hochs und Tiefs mindestens durch ein Chart-Candle voneinander getrennt sind.

SeitwärtskonsolidierungenAber auch so genannte Staus – oder auch Congrestions – können auftreten. Es handelt sich hierbei um Seitwärtskonsolidierungen des Charts. In diesem Fall befindet sich der aktuelle Markt im relativen Gleichgewicht – ohne dabei nennenswerte Veränderungen hinsichtlich des Angebots und der Nachfrage aufzuweisen. Diese Chart-Staus sind in der Regel zwischen elf und zwanzig Chart-Candles lang, bevor dann ein relativ starker Ausbruch nach oben oder auch nach unten stattfindet.

Markttechnik-SchiebezoneTrading Ranges – zu Deutsch: Schiebezonen – sind die Giganten unter den Konsolidierungen. Diese bestehen in der Regel aus Seitwärtsbewegungen von einundzwanzig oder mehr Chart-Candles. Viele Statistiken belegen, dass die Ausbrüche aus derartigen Schiebezonen hauptsächlich zwischen der 21. und der 29. Chart-Candle stattfinden, weshalb derartige Schiebezonen schon rein psychologisch ihre natürlichen Grenzen erreichen und nicht endlos fortgesetzt werden. Ein weiterer interessanter Punkt ist aber auch, dass die Explosivität – also der Ausbruch nach oben oder nach unten aus der besagten Schiebezone – umso größer ist, je kleiner die Schiebezone ist und er ist umso kleiner, je größer die Schiebezone ist.

Natürlich gibt es noch eine Vielzahl weiterer Auffälligkeiten bei der 1-2-3 Formation der Markttechnik, jedoch sind die obigen die am häufigsten auftretenden und sind für den Trader sicherlich am hilfreichsten.


Bildmaterial. © Irochka/Fotolia

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2 Kommentare

stefan 11. August 2020 at 15:59

So ein Quatsch…, nirgends wird mehr Müll geschrieben als über die Börse

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Smartmoneynews 26. August 2020 at 12:47

Das sehen wir aber genauso. Da muss man schon genau hinschauen, ob es sich nicht vielleicht um Satire handelt…

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