Strategien & Wissen

Aus der Korrektur heraus handeln – wie geht das?

Es gibt verschiedene Arten, verschiedene Märkte zu traden. Unzählige Strategien werden insbesondere für Forex, CFDs und Futures eingesetzt.

Da gerade diese Märkte oftmals besonders volatil reagieren, ist es schwierig, kleinste Kursbewegungen vorherzusehen und somit Geld zu verdienen. All zu oft wird ein Stop Loss zu eng platziert, sodass die Position mit einem Verlust geschlossen wird.

Wenn Sie noch keine große Tradingerfahrung haben, empfiehlt sich für Sie daher ein Trendfolgemodell. Das bekannte Sprichwort „The trend is your friend“ ist heute immer noch genau so gültig wie eh und je. Es bedeutet, dass es in großen Zeitabschnitten immer wieder in den verschiedenen Märkten zu Trendphasen und den sogenannten Korrekturen kommt.

Wenn ein Markt, beispielsweise ein großer Aktienindex in einem Trend verläuft, leitet dies immer eine gewisse Aufbruchstimmung an der Börse ein. Logischerweise möchte jeder so früh wie möglich einsteigen und dem Trend so lange wie möglich mit seiner Position folgen.

Die Trendanalyse ist beim Korrektur-Trading das Wichtigste!
Die Trendanalyse ist beim Korrektur-Trading das Wichtigste!

Einen Trend frühzeitig zu erkennen verlangt jedoch eine gewisse Erfahrung, da kurzzeitige Ausbrüche gerade in volatilen Märkten oftmals den Beginn eines Trends „antäuschen“, sich jedoch schnell wieder zurückentwickeln.

 

Trendanalyse im Korrektur-Trading

Es ist einfacher, eine Korrektur zu traden. Hierfür bedarf es der Chartanalyse, eine Disziplin der Charttechnik – das Auslesen von Informationen aus einer bildlichen Darstellung von Börsenkursen. In jedem Markt, in dem es einen starken Trend gibt, wird es früher oder später auch eine Korrektur geben, denn kein Trend verläuft absolut linear nach oben oder nach unten.

Eine Korrektur bedeutet also, dass der Trend „pausiert“ oder auch umkehrt. Hierfür gibt es Signale, die der Trader deuten kann. Ein Basiswert entwickelt sich über einen bestimmten Zeitraum entweder in einem Trend oder in einer sogenannten Range, also einem seitwärtsgerichteten Markt.

Eine Range sollten Sie als Anfänger nicht traden, dies ist schwierig und oftmals mit hohen Verlusten verbunden, da es hier viele Fehlsignale gibt, die einen Trend andeuten, welcher sich dann jedoch nicht fortsetzt. Achten Sie also zunächst auf eindeutige Signale, die dafür sprechen, dass der Markt eine eindeutige Richtung eingeschlagen hat.

 

Unterstützungen und Widerstände als Einstiegssignale

Widerstand und Unterstützung
Unterstützungen und Widerstände als Einstiegssignale nutzen

Wenn Sie einen Basiswert gefunden haben, den Sie traden möchten, sollten Sie nach Unterstützungs- und Widerstandszonen Ausschau halten. Diese werden die wichtigsten Werkzeuge sein, um Trendphasen und Korrekturphasen zu bestimmen.

Ein Widerstand ist ein Punkt, also ein gewisses Preislevel, an dem der Markt in der Vergangenheit bereits gescheitert ist, oft auch mehrmals. Es handelt sich häufig um psychologische Preismarken, die der Basiswert trotz mehrmaligem sogenannten „Antesten“ nicht durchbrechen und hinter sich lassen konnte. Eine sehr bekannte Marke ist beispielsweise die 10.000-Punkte-Marke im DAX. Nachdem der Markt einen Widerstand angetestet hat, wird es für Sie als Trader interessant. Sollte das Preisniveau weiter ansteigen, kann man in den meisten Fällen von einem frisch eingeleiteten Trend ausgehen.

Ähnlich verhält es sich mit Unterstützungen. Hier ist ein Preislevel gemeint, das den Markt in Shortphasen aufgefangen hat, sodass die Marke in einer schwachen Börsenphase im wahrsten Sinne des Wortes Unterstützung geboten hatte. Hier gilt das gleiche Vorgehen: Durchbricht der Preis eine Unterstützung deutlich nach unten, folgt meist ein Abwärtstrend. Ändert der Markt an einer bedeutenden Unterstützung seinen Kursverlauf von short nach long, wird er sich meistens wieder in Richtung des nächsten Widerstandes bewegen.

 

Der Preis respektiert wichtige Zonen und korrigiert seine Bewegungen an diesen

Natürlich ist weder ein Widerstand noch eine Unterstützung ein allgemeingültiges Signal für den perfekten Einstieg. Wie bereits oben erwähnt wurde, gibt es in volatilen Märkten oft Ausbrüche nach oben oder unten, die mitunter zwar schnell und impulsiv sind, es kann jedoch auch immer ein kurzfristiger Ausschlag bleiben, der zum Beispiel von einer wichtigen Wirtschaftsnachricht beeinflusst wurde und sich ebenso schnell selbst korrigiert.

Diese Art zu traden ist enorm riskant und sollte nur von absoluten Profis betrieben werden. Einen kurzen Scalptrade nach einer bestimmten Nachricht darf man nicht mit dem Traden von Widerstand und Unterstützung betrachten. Es handelt sich beim Trading von bedeutenden Preisniveaus eher um Swingtrading – länger ausgerichtet als Daytrading, jedoch im Gegensatz zu Buy-and-Hold Strategien auf den Kauf und Verkauf je nach Trendphasen ausgerichtet.

 

Historische Widerstände und Unterstützungen

Um Ihnen dies zu veranschaulichen bietet sich zunächst der Monatschart des DAX an. Hier sieht man deutlich, wie der Markt auf bestimmte Marken reagiert und wie man diese Signale traden kann. Zum Einen respektiert der Preis die Trendlinie, an der er sich orientiert. Erst wenn ein wichtiger Widerstand auftaucht und diese gebrochen wird, ändert sich auch der übergeordnete Trend. Hierbei sind kleine Korrekturen sogar als Trendbestätigung zu betrachten.

Trend und Korrekturen im DAX
Der Deutsche Aktienindex im Monatschart

 

Im Monatschart des S&P 500 wird dies nochmals deutlicher. Als der Index Mitte 2013 die wichtige Marke von knapp 1.600 Punkten brechen konnte, folgte ein starker Aufwärtstrend. Andererseits bot die psychologische Marke von knapp 800 Punkten bisher immer eine starke Unterstützung, wo sich Abwärtstrends wieder auffangen ließen.

Trend und Korrektur im S&P500
Der S&P 500 im Monatschart

Wählen Sie anfangs größere Zeiteinheiten aus

Für Trader, die bereits einiges an Erfahrung mit Trendfolgestrategien haben, bieten sich auch kleinere Zeiteinheiten an, wo die Trends kürzer weilen aber dafür häufiger auftreten. Hier gibt es jedoch häufig Fehlsignale und die Anzahl an Verlusttrades ist im Verhältnis deutlich höher als in großen Zeiteinheiten. Diese Anzahl muss demnach mit einigen Gewinnen aufgefangen werden, damit unter dem Strich ein Gewinn übrigbleibt.

Es empfiehlt sich daher, Trendfolge zu trainieren. Dies kann man am besten umsetzen, indem man sich eine Strategie aussucht, die auf festen Ein- und Ausstiegssignalen beruht, wie beispielsweise das Verhalten des Kurses an einer wichtigen Widerstands- oder Unterstützungszone. Korrigiert der Markt nach einem Trend, warten Sie ab, wie er sich verhält, wenn er die Trendlinie antestet. Sollte die Korrektur den Trend bestätigen, können Sie hier einsteigen. Tendiert der Basiswert eher zum ranging, lassen Sie am besten die Finger davon und warten zuerst einmal ab, denn auf absehbare Zeit wird er viele Fehlsignale produzieren, die Sie im schlimmsten Fall viel Geld kosten werden.

Durchbricht der Markt eine wichtige Unterstützung nach unten, verkaufen Sie ihre Position oder positionieren sich short. Durchbricht der Markt eine bedeutende Widerstandszone nach oben, ist dies ein starkes Einstiegssignal in Kaufrichtung. Lassen Sie dem Markt Zeit, Signale zu bestätigen. Verzichten Sie im Zweifelsfalle lieber auf einige wenige Pips, handeln dafür aber nicht gegen den Trend aufgrund eines Fehlsignals. Betrachten Sie kleine Korrekturen immer als Trendbestätigung. Ein zu starker Ausschlag nach oben oder unten hat meist eine impulsive und unvorhersehbare Auswirkung auf die Anleger, weswegen der Markt und dessen Teilnehmer oftmals hektisch darauf reagieren werden. Ein Trend braucht Zeit, um sich zu entwickeln.

 

Kein Korrektur-Trading ohne Verlustabsicherung

Achten Sie aber auch auf Ausstiegssignale. Am besten ist es, sich ein festes Stop-Loss-Limit zu setzen oder per Trailing Stop immer eng nachzuziehen. Zu eng sollten Sie diesen jedoch auch nicht setzen, da sonst eventuell eine aussichtsreiche Position vorzeitig geschlossen wird.


 

Bildmaterial: © Aleksandra Gigowska/Shutterstock.com; © Olivier Le Moal/Fotolia; © Tomas Griger/123RF

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