Forex Demokonto
Strategien & Wissen

Forex Demokonto – Devisenhandel auf Probe

Besonders wichtig für alle angehenden Trader, ist sich nicht gleich in den Devisenmarkt zu stürzen, sondern vorher ein Forex Demokonto zu nutzen. Wieso das so wichtig ist und was Sie dabei beachten sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.

 

Aller Anfang ist schwer

Trading Fehler vermeiden

Wer sich bislang noch nicht an die Börse gewagt hat, sollte die ersten Schritte mit Bedacht wählen. So mancher Tradingstürmer hat sein ganzes Konto platt gemacht und schlimmer noch, er musste wegen eines Margin Calls eine deftige Nachzahlung leisten. Das kann man mit einem Forex Demokonto verhindern, da man hier nicht mit echtem Geld handelt und sich vorsichtig an das Trading gewöhnen kann. Man sollte seine Kräfte bzw. sein Wissen nie überschätzen. Es ist sinnvoll, sich zunächst intensiv mit der Materie zu beschäftigen. Dazu gibt es teilweise kostenlose Kurse im Internet, wo man das Einmaleins des Tradens erlernen kann. Hilfreich ist eben wie gesagt ein Forex Demokonto, das fast bei jedem Forex Broker in Realtime im Angebot ist. Die Kurse werden wie bei einem Echtgeldkonto ohne Zeitverzögerung bereitgestellt. Ein Forex Demokonto enthält vorwiegend die hauptsächlichsten Währungen. Man spricht allgemein von den Majors als Hauptwährungen. Dazu gehören der amerikanische Dollar, der Euro, der japanische Yen, das britische Pfund, die Schweizer Franken, der kanadische Dollar, der australische Dollar und der neuseeländische Dollar. Einige Währungspaare werden vielfach unter Tradern mit einem Spitznamen belegt, die oft auch in Tradingkursen Gebrauch finden und die es daher zu wissen lohnt.

Dazu hier eine informative Gegenüberstellung:

Spitzname Abkürzung
Euro EURUSD
Cable GBPUSD
Swissy USDCHF
Yen USDJPY
Loonie USDCAD
Aussie AUDUSD
Kiwi NZDUSD

Für Anfänger ist es sinnvoll, sich auf die Majors zu beschränken. Minors wie zum Beispiel die Türkische Lira stehen eher für illiquide Währungspaare. Da Exoten-Währungen wie der Mexikanische Peso oder der Singapur Dollar zunehmend von Spekulanten getradet werden, steigt allmählich auch das Volumen dieser Währungen. Zu den Exoten oder Minors, die es anfangs besser zu meiden gilt, gehören die folgenden Währungen:

Minor Abkürzung Minor Abkürzung
Argentinischer Peso ARS Norwegische Krone NOK
Brasilianischer Real BRL Polnischer Zloty PLN
Chinesischer Renminbi / Yuan CNY Russischer Rubel RUB
Dänische Krone DKK Schwedische Krone SEK
Ägyptisches Pfund EGP Singapore – Dollar SGD
Hong-Kong-Dollar HKD Slowakische Krone SKK
Ungarischer Forint HUF Thailändische Baht THB
Indische Rupie INR Türkische Lira TRY
Koreanischer Won KRW Taiwan-Dollar TWD
Mexikanischer Peso MXN Südafrikanischer Rand ZAR

 

Die Demokonten beinhalten nicht alle diese Währungen. Zum Teil sind sie auch tatsächlich nur auf die Majors beschränkt. Aber es gibt durchaus Demokonten, die eine große Anzahl handelbarer Währungspaare anbieten.

Welche Forex Demokonten werden angeboten?

  • Demo-Konto mit oder erst nach Echtgeld – Kontoeröffnung

Einige profilierte Broker oder Banken erlauben die Eröffnung eines Demokontos nur gleichzeitig mit einem Echtgeldkonto und nach erfolgter Valutierung. Das ist nur zu empfehlen, wenn man ansonsten von dem Broker überzeugt ist und keinerlei Negativberichte zu finden sind. Deshalb ist es ratsam, sich intensiv die AGB des entsprechenden Unternehmens vorher genau durchzulesen.

  • Demo-Konto begrenzt 1 Woche, 14 Tage, 4 Wochen o. ä.

Einige Forex Broker verlangen die Eröffnung eines Echtgeldkontos nach einem begrenzten Zeitraum bzw. begrenzen die Demokonten entsprechend. Nicht alle profilierten Broker sind bereit, nach dem Ablauf der Testphase ein bestehendes Forex Demokonto zu reaktivieren. Das ist nicht sinnvoll für den einzelnen Trader, da in diesem kurzen Zeitraum nicht genug Tradingerfahrung aufgebaut werden konnte und das Risiko von Verlusten bei Echtgeldkonten immer noch viel zu groß ist.

  • Demo-Konto unbegrenzt

Ein unbegrenztes Demokonto für das Forex Trading ist natürlich das Beste. Man hat genügend Zeit zur Verfügung, steht nicht unter Druck einer Zeitbegrenzung, die ja durch die eigenen Zeitgrenzen wegen Job oder anderen Verpflichtungen noch zusätzlich verringert wird. Außerdem besteht die Möglichkeit, mehrere Demokonten bei verschiedenen Brokern gleichzeitig auszuprobieren. Man lernt auf diese Art und Weise die unterschiedlichen Konditionen kennen und kann sich später besser für ein Echtgeldkonto entscheiden.

Die verschiedenen Handelsplattformen

Forex Trading mit einem Demokonto

Zunächst sei etwas zu den verschiedenen Brokertypen gesagt. Der meisten Forex Broker sind Market Maker. Hierbei werden die Orders nicht direkt an den Markt weitergeleitet. Der Market Maker stellt selbst An- und Verkaufskurse zur Verfügung, die sich preislich vom realen Markt unterscheiden. STP-Broker hingegen leiten die Orders direkt zu einem Liquiditätspool, dem auch Banken angehören. Dessen Beschaffenheit ist entscheidend für die Qualität der Kurse. ECN Broker binden die Kunden direkt an ein Netzwerk an. Für eine Echtgeldkontoeröffnung für eines der beiden letzteren genannten Broker sind hauptsächlich erfahrene und finanzkräftige Trader angesprochen. Bereits bei der Demokontenwahl kann man im Vorfeld hier seine Entscheidung treffen.

Die meisten heute bekannten Broker haben firmeneigene Plattformen in der Downloadversion, webbasiert oder mobil, in die es sich einzuarbeiten gilt. Nebenbei bieten aber viele Broker den MetaTrader 4 an, der sich als professionelle Handelsplattform inzwischen einen sehr guten Namen gemacht hat. Bei der Anmeldung werden dann die Zugangsdaten über den Anbieter festgelegt. Für Future -Trading ist auch besonders die Handelsplattform NinjaTrader zu empfehlen.

Forex Trading mit einem Demokonto

Das Traden mit einem Forex Demokonto sollte genauso vorbereitet werden und ablaufen, wie das Traden mit einem Echtgeldkonto. Es gilt vorher, den Markt zu analysieren, sich Positionen herauszusuchen und anhand der eigenen Einstiegssetups die Orders zunächst als Sell/Buy/Stop/Limit notfalls für den Gewinn mit einem Trailingstopp zu positionieren. Den Markt direkt zu traden, verlangt vom Trader, dass er ununterbrochen vor dem Bildschirm sitzt und seine Positionen beobachtet. Man sollte nicht unvorbereitet in den Trade gehen und einfache Gewinne erkennen lernen. Häufige Tradingsfehler treten auf, wenn man sich zu sehr auf die Software verlässt, ein schlechtes Timing hat, durch fehlende Notizen, ein schlechtes Chance-Risiko-Verhältnis angesetzt hat, vom Plan abgekommen ist, keine Grenzen eingehalten hat oder eine allzu große Gewinneuphorie hat walten lassen. Mit folgenden Begriffen muss man sich auch im Demokonto auseinandersetzen:

Pip, wie viel ist ein Pip wert?

Ein Pip ist der kleinste Wert, um den sich ein Währungspaar ändert, also die letzte Nachkommastelle einer Währung. Der Wert eines Pip ergibt sich aus der Formel:

Pip als Dezimalzahl / Marktpreis = Wert eines Pip

2, 4 Stellen oder 5 Stellen nach dem Komma

Mit Ausnahme des japanischen Yen mit 2 Nachkommastellen wird ein Pip als 1/100 von einem Cent, als 0.0001 angezeigt. Bei einigen Brokern sind auch 5 Nachkommastellen zugelassen.

Bid und Ask

Bid bedeutet Geldkurs, für den Kaufkurs. Ask bedeutet Briefkurs, der niedrigste Preis als Verkaufspreis

Was ist ein Spread?

Der Bid-Ask-Spread ist die Differenz vom angebotenen Käuferpreis zum angebotenen Verkäuferpreis. Auch hier gibt es Unterschiede zwischen den Brokern.

Psychologie des Tradens

Auch die Psyche des Traders kann über ein Demokonto trainiert werden. Worauf sollten Sie achten, wenn Sie später mit Echtgeld traden?

1. Das Beherrschen von Emotionen
Dazu gehören vor allem Angst, Gier, Stress, Freude und Zorn. Man kann über ein Demokonto emotionale Phasen, das Trading und die Märkte risikofrei kennen lernen und damit Angst weitestgehend ausschalten. Durch das Setzen von Kurszielen legt man seine Gewinnstrategie fest. Seinen eigenen festgelegten Handelsplan sollte man beibehalten und nicht auf noch höhere Gewinne warten, wenn das Ziel erreicht ist. Die Gier auf einen noch größeren Gewinn als vorher in der eigenen Strategie festgelegt, hat oft zu massiven Verlusten geführt. Stressige Lebenssituationen beeinflussen bewusst und unbewusst das Tradingverhalten. In solchen Zeiten sollte man vom Trading Abstand nehmen. Auch Freude kann dazu führen, seine Positionen optimistisch zu überschätzen. Das verleitet zu mehr Risiko und kann ebenfalls zu Verlusten führen. Genauso führt Zorn zu einer eher provokativen unangepassten Handelsstrategie mit negativen Auswirkungen.

2. Kein sentimentales Traden

Man sollte sich nicht davon leiten lassen, Underlyings nach früheren Erfolgen zu bewerten und zu traden. Ein früherer Gewinnbringer ist kein Garant für das Folgetrading.

3. Geduld üben und anerziehen

Es ist anzuraten, keinen Märkten nachjagen oder in bereits angelaufene rasante Kursbewegungen noch hineinzuspringen. Disziplin muss man sich anerziehen. Man halte sich an seinen eigenen Handelsplan und an ein vorher festgelegtes Stop/Limit – Szenario.

Hat man eine Einstiegssetup verpasst, sollte auf das nächste Signal gewartet werden.

4. Ein wichtiger Punkt – ruhig bleiben!

Das heißt, den Stresslevel zu reduzieren durch einen definierten Handelsplan, der ohne jegliche Emotionen umzusetzen ist. Dazu gehört,

  • sich Ziele zu setzen, indem man den Kaufgrund und das Handelsziel notiert.
  • ein Tradingbuch zu führen.

Alle Handelsaktivitäten sollten protokolliert werden. Dadurch erlernt man, auf lange Sicht seine Aktivitäten zu optimieren. Positionsgrößen sollten dem Konto angepasst sein.

5. Konsequent sein

Die konsequente Verwirklichung des eigenen Handelsplanes ist entscheidend, da sich die Kapitalmärkte auch schnell und dynamisch bewegen.

Der Devisenhandel wird oft als der fairste Markt der Welt bezeichnet.

Die Vorteile für den Trader sind:

  • kein Informationsvorsprung einzelner Akteure
  • unendliche Liquidität
  • niedrige Transaktionskosten
  • ununterbrochener Handel von Sonntagabend bis Freitagnacht
  • hohe Finanzhebel auch für kleine Konten

Es lohnt sich also, sich über ein Forex Demokonto das nötige Know How zu verschaffen. Man gewinnt einen ersten Eindruck bezüglich der Seriosität des Brokers, der Benutzerfreundlichkeit der Handelsplattform, der schnellen und korrekten Orderausführung und erhält einen Einblick in das Research – Material wie News und Analysen.


Bildmaterial: © Gustavo Frazao/Shutterstock; © DragonImages/Fotolia; © spaxiax/Fotolia

 

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