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Türkei senkt den Hebel beim Forex-Trading auf 1:10 und erhöht minimale Margin

Die türkischen Behörden ergreifen starke Maßnahmen gegen Klienten der Forex-Handelsdienste im Land.

Die globale brutale Maßregelung für die Forex-Industrie  wird in der Türkei mit neuen Maßnahmen fortgesetzt. Die türkische Finanzaufsicht (Capital Markets Board) kündigte heute offiziell an, dass in maximal 45 Tagen das maximale Leverage beim Forex-Handel auf 1:10 gesenkt wird.

Weiterhin wird die Größe der minimalen Margin erhöht, wenn ein ausländisches Trading-Konto eröffnet wird. Die offizielle Verlautbarung ist, dass Kunden mit weniger als 50.000 Türkischen Lira (etwa 13.500 Dollar) Kapital, nicht auf dem Forex-Markt handeln sollen.

Akın Abbak, der Vertreter von Law & Mangaging Partner of Abbak Attorneys bei Law Istanbul, kommentierte: „Es gab keine Diskussion oder einen Hinweis dazu, dass der Hebel im türkischen Forex-Handel so weit gesenkt wird. Dies ist eine sehr wichtige Entscheidung. Ich denke, dass dieser Beschluss mit den Marktteilnehmern besprochen werden müsste.“

„Ungefähr 6.500 Personen arbeiten in der türkischen Brokerunternehmen“, erklärt er.

Die Maßnahme in diesem Fall der türkischen Behörden ist ein weiteres Beispiel dafür, wie engmaschig die Wirtschaft in der Türkei mittlerweile kontrolliert wird.

Abbak erwartet einen starken Nachlass des Handelsvolumens, da die meisten Trader nicht den Produkten interessiert sind, wenn sie keinen Zugang zu höherem Fremdkapital haben. Da die meisten Händler einen Leverage-Faktor um 1:100 nutzen, können Broker eine Abnahme des Handels erwarten.

Die Restriktionen werden in 45 Tagen auf den aktiven Handel angewandt. Diese Frist wird den Händlern gewährt, um adäquate Maßnahmen zu treffen, um sich an die Änderung anzupassen. Neue Konten können jedoch nur eröffnet werden, wenn die Kunden mit einer minimalen Rate von 50.000 Türkischen Lira (13.500 Dollar) haften und sich an den Leverage-Faktor von höchstens 1:10 halten.

Stärkung von freiem Wettbewerb

Die drakonischen Veränderungen in der Türkei werden vermutlich auch erhebliche unbeabsichtigte Konsequenzen für Broker im Land haben. Die Ankündigung der türkischen Finanzaufsicht ist dafür ebenfalls verantwortlich, da die Behörde keine Rücksprache mit dem Börsensektor hielt. Es animiert türkische Bürger außerdem, zu Offshore-Brokern zu wechseln, die nicht ihr bestes Interesse im Sinn haben.

„Trader in der Türkei können einfach auf ausländische FX-Broker zurückreifen, die Hebel bis zu 1:400 zulassen. Die CMB, die alle Marktteilnehmer, inklusive Brokerunternehmen und Dienstleistungsanbieter, schützt und kontrolliert, sollte es zum Ziel haben, den Handel in der Türkei zu halten und intern zu kontrollieren“, sagt Abbak.

Die Maßnahmen könnten den Schutz der Kunden in der Türkei erheblich senken, da der Handel ins Ausland abwandert.

Abbak führt weiter aus: »Die CMB mag vielleicht das Gewinn-Verlust-Verhältnis im Auge gehabt haben, als sie sich zu diesem Schritt entschieden hat. Die Verlustrate in der Türkei beträgt 70-80 Prozent, allerdings würde sich das vermutlich nicht stark ändern, wenn man dies mit Verlusten bei Dividenden, Optionen beziehungsweise zukünftigen Verträgen und Obligationen vergleicht. Ich denke, dass der Hauptgrund für das Herausheben von Forex-Handel in der Türkei ist, dass es einen Aufschrei dagegen gab.

Der Mittelpunkt des türkischen Finanzhandels in MENA

Die Aussicht der Pläne, Istanbul zum neuen Finanzzentrum im Mittleren Osten und Nordafrika zu machen, ist fraglich. „Dieser Schritt der CMB reflektiert nicht das Ziel hinter dem Istanbul Finance Center-Projekt. Wenn die Regulatoren diejenigen schützen würden, die es nötig haben, sollten sie sich auf das Finanzbewusstsein und die Finanzliteratur konzentrieren. Sie könnten auch mehr Broker-Kontrollen bezüglich Werbung machen und so weiter, aber die Senkung des Hebels auf 1:10 ist keine Lösung“, führt Abbak aus.

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