Trader werden
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Trader werden – Raus aus dem Hamsterrad

Raus aus dem Hamsterrad… Ach ja, wenn das so einfach wäre. Millionen Menschen träumen davon einmal groß im Lotto zu gewinnen, um endlich das alltägliche Hamsterrad, bestehend aus Arbeitsplatz, Büro, Stress, Hektik, wenig Freizeit und kaum Zeit für die Familie, verlassen zu können. Ja das wäre schön, wenn man sich einfach die Zeit frei einteilen könnte, ohne dabei finanzielle Einbussen zu haben. Wenn man frei wäre und zu jeder Zeit an jedem Ort der Welt sein könnte, wenn man ganz viel Zeit für Partner und Kinder hätte?

Doch wie groß ist die Chance auf einen Sechser im Lotto? Jeder der Lotto spielt, weiß im Grunde, um die kaum vorhandene Möglichkeit groß abzuräumen und dennoch wird Woche für Woche der Lottoschein gespielt. Bekanntlich stirbt die Hoffnung ja auch zuletzt.

Doch finanzielle Freiheit und die Freiheit arbeiten zu können, von wo aus man immer Lust hat, die gibt es auch noch woanders. Die Lösung ist recht einfach, sie müssen Trader werden.

Habe ich überhaupt das Zeug um Trader zu werden?

Trader werden? Was ich? An der Börse handeln? Ja, diese Fragen schießen natürlich jedem erst einmal durch den Kopf, der mit diesem Ausweg aus dem Hamsterrad konfrontiert wird. Nicht selten wird der Gedanke ganz schnell verworfen, denn es fehlt den meisten ohnehin am nötigen Kleingeld, um damit diese vermeintlich hoch riskanten Geschäfte am Aktienmarkt tätigen zu können.

Mit diesem Vorurteil leben die Trader nämlich und genau dieses ist auch das, was übers Trading oft medial immer weiter verbreitet wird. Es sind die spekulativen, riskanten Geschäfte, die im besten Fall nur einen „unseriösen“ Touch haben, im schlimmsten aber als „Zocken“ verteufelt werden.

Das Geschäft mit den Hebeln wird gerne auch als Zocken mit geborgtem Geld abgetan, denn natürlich lassen sich so zwar mit geringen Investments große Gewinne machen, aber eben auch große Verluste. Ein noch schlechteren Ruf hat das Geschäft mit den Niederlagen, sprich die Möglichkeit auf den fallenden Kurs einer Aktie oder Währung zu setzen und dadurch Gewinne zu erwirtschaften.

Mit einem richtigen Beruf wird dies jedenfalls nur selten in Verbindung gebracht. Dabei gibt es zahlreiche kleine, private Trader, welche inzwischen nicht mehr ihrer bisherigen Hamsterradtätigkeit nachgehen, sondern längst hauptberuflich als Trader ihr Geld verdienen.

Warum also nicht auch Trader werden? Und da fallen sie den meisten eben wieder ein, die Horrorvorstellungen vom schnellen Bankrott, welchem große Hoffnungen vorausgegangen waren. Inzwischen werben Broker ja auch im Fernsehen damit, per Trading das schnelle Geld zu verdienen. Die Verlockungen sind groß. Ein tolles Haus, ein Luxusschlitten, eine Yacht, glaubt man einigen tatsächlich etwas unseriösen Werbeversprechen im Internet, ist es fast alles wie beim Lottogewinn.

Traden ist harte Arbeit

Erfolgreicher Trader werdenViele glauben dann tatsächlich die Trader sitzen am heißen Karibikstrand, in der einen Hand einen kühlen Caipirinha und in der anderen die Maus, mit welcher in zwei, drei Klicks schnell ein paar Kursbewegungen einer Währung den tollen Lebensstil absichern. Doch so einfach geht das nun wirklich nicht. Der Bankrott würde auf solche Typen tatsächlich schnell warten. Trading ist Arbeit und zwar harte Arbeit. Nein nicht etwa körperlich, es ist eine mentale Schlacht, die Trader mit sich selber und den Kursen Tag für Tag auszufechten haben.

Wer sich letztlich entscheidet Trader zu werden, sollte sich das traumhafte Leben, wie nach einem Lottogewinn ganz schnell aus dem Kopf schlagen. Es ist natürlich möglich mit dem Trading verdammt viel Geld zu verdienen, doch in der Regel wird dies wohl eher die Ausnahme sein. Doch dies heißt nicht, dass Trader nicht doch auch ein schönes Leben haben können. Millionär werden wohl die wenigsten, aber die Freiheit überall arbeiten zu können, wo ein Notebook, Tablet und eine Internetverbindung besteht, hat doch auch ein bisschen was vom Millionär sein. Ob es finanziell am Ende besser läuft als im alten Hamsterrad, hängt natürlich auch ein wenig von der Ausgangslage und dem späteren Erfolg des Traders ab.

Und da sind wir schon beim größten Problem. Die meist nicht so rosige Ausgangslage. Wer Trader werden und das Hamsterrad verlassen will, ist meist auch mit seinem Leben und Beruf unzufrieden. Folglich ist auch das Bankkonto oftmals nicht gerade gut gefüllt und Geld zum investieren ist eigentlich kaum vorhanden.

Traden ist immer mit einem Risiko verbunden

Trader bei der Arbeit

Doch ohne Geld geht es nun einmal nicht. Viele Broker bieten inzwischen aber auch sogenannte Mikrokonten an, bei welchen Einzahlungen sogar schon von 100 Euro möglich sind. Für den Anfang ist dies sehr gut, auch wenn sich mit diesen geringen Kontengrößen wohl kaum solche Profite erwirtschaften lassen, um davon Leben zu können.

Doch genau dies wäre ohnehin der falsche Weg. Warum hat sich denn die Meinung so manifestiert, dass Trader alle schnell ihr Erspartes verzocken? Weil es tatsächlich so war und ist! Sehr viele haben tatsächlich Scheuklappen vor den Augen und sehen die Gefahren des Tradens nicht. Die Hoffnung auf traumhafte Renditen und dem schnellen Geld unterliegen fast alle. Ohne sich wirklich vorher die benötigten Grundlagen und das Wissen über den Markt anzueignen, wird gekauft und verkauft, alles aus dem Bauch heraus. Das Schlimmste dabei ist, wenn solche Anfänger auch noch das Glück haben richtig zu liegen und tatsächlich gleich am Anfang große Gewinne einfahren. Viele denken, das geht nun immer so weiter. Unbelehrbar verzocken sie dann tatsächlich ganz schnell ihr gesamtes Vermögen.

Genau deshalb schaffen es nur ganz wenige, mit dem Traden tatsächlich langfristig erfolgreich zu sein. Das sind die Menschen, welche bereit waren, etwas dafür zu tun. Menschen die den ernsthaften Beruf des Traders erkannt haben und nicht der Meinung waren, einfach mal so ohne jegliches Wissen loszulegen und das große Geld zu erhoffen.

Traden muss man lernen

Traden lernenIn jedem anderen Beruf ist es ganz normal, dass es eine Ausbildungszeit von einigen Jahren/Semestern gibt. Zudem kostet die Ausbildung meist auch eine Menge Geld. Anders ist dies auch beim Traden nicht. Wer Trader werden will, sollte also eine Ausbildungszeit in sein Vorhaben Einberechnen. Das Gute an dieser Zeit ist, dass sie tatsächlich auch von zu Hause oder nebenbei am Arbeitsplatz erfolgen kann. Denn jeder kann sich quasi selber ausbilden. „Learning by doing“ heißt die berühmte Zauberformel und dies muss gar nicht zwangsläufig echtes Geld kosten. Fast alle seriösen Broker bieten inzwischen sogenannte Demokonten an, in welchen angehende Trader ganz ohne Risiko versuchen können das Gelernte umzusetzen.

Zudem ist das Internet voll mit Informationen, um sich die wichtigen Grundlagen kostenlos anzueignen, seien es nun fundamentale Dinge oder verschiedene Kerzenformationen, Strategien und Verhaltensweisen, wie das zwingend notwendige Risiko-Management, ohne welches jeder Trader schnell mit leerem Konto dastehen würde. Es gibt zahlreiche Kurse, Bücher und inzwischen sogar Fachzeitschriften. All dies können angehende Trader nutzen, um sich die Theorie zu lehren. Die praktische Umsetzung erfolgt dann im Demokonto.

Wer es schafft, mit dem Demokonto über einen längeren Zeitraum Gewinn zu erwirtschaften, der kann sich auch an ein kleines Mikrokonto heran trauen, denn auch bei dieser Umstellung muss wahrscheinlich nochmal das sogenannte Lehrgeld bezahlt werden. Es ist letztlich doch ein kleiner Unterschied, ob es Spielgeld oder eigenes Geld ist. Beim eigenen Geld kommt nun nämlich auch die Psyche des Traders mit ins Spiel. Kleine Verluste, welche auf dem Demokonto gar nicht interessiert haben, schmerzen plötzlich im Portemonnaie. Hier gilt es nun ebenso cool zu bleiben, wie im Demo-Modus. Auch das will gelernt sein.

Sofort hauptberuflich Trader zu werden, ist nicht empfehlenswert. Wer dies, mit all seinen Vorzügen werden möchte, muss sich einfach Zeit geben. Wer zudem nur wenig Geld zur Verfügung hat, muss eben mit diesen kleinen Summen anfangen kleine Gewinne zu erwirtschaften. Auch das lohnt sich durchaus. Wer jeden Tag nur einen Euro Gewinn macht, wird schnell sein kleines Konto von nur 100 Euro verdoppelt und verdreifacht haben. Schon lassen sich mit der selben Strategie drei Euro erwirtschaften usw.

Es dauert nicht lange, da wächst auch das Konto zu einem stattlichen Tradingkonto heran, mit welchem man solche Gewinne einfahren kann, dass sich davon auch gut leben lässt. Dies setzt aber eben einen kühlen Kopf und einige Strategien voraus, die funktionieren. Und da schließt sich der Kreis, denn dafür benötigt es einfach eine Menge an Wissen und Erfahrung.

Mit diesem Wissen und der im Demokonto gesammelten Erfahrung kann Trading nicht nur ein Ausweg aus dem Hamsterrad sein, sondern auch die private Altersvorsorge etwas hochprozentiger als in der heimischen Bank aufpolieren. Wer jetzt gleich wieder von 100%iger Rendite träumt, hat definitiv nicht verstanden, worum es beim Traden geht. Aber wer auch immer behauptet, es würde sich gar nicht lohnen, der hat wahrscheinlich selber noch nie ernsthaft getradet oder hat eventuell auch eben anderes vor mit dem Geld des Traders. Je nach Interessenlage unterscheiden sich da nämlich auch die Artikel in den Medien. Natürlich wollen Banken und Versicherungen die privaten Anleger gerne selber behalten. Man stelle sich mal vor, diese fangen nun alle an zu Traden. Doch davor müssen die Banken keine Angst haben. Viele werden merken, dass Traden vielleicht doch letztlich zu kompliziert, zu zeitaufwendig oder gar zu spannend für sie ist. Andere werden aber genau das am Traden lieben. Sie werden sich in die Materien stürzen, jede Info wie ein trockener Schwamm aufsaugen, es ausprobieren und wenn alles klappt, auch Trader und erfolgreich werden.


Bildmaterial: © TSUNG-LIN WU/Fotolia; © kasto/Fotolia

 

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