Seriöse Broker für binäre Optionen
Broker & Ausbildungen

Wie seriös oder unseriös können Broker sein?

Hunderte von Online-Brokern tummeln sich auf dem Markt für den Handel mit derivativen Finanzprodukten wie Binäre Optionen oder Contracts for Difference (CFD). Oft, aber nicht immer, sind sie seriös. Der große Vorteil des Internets ist, dass die große Masse der Anleger schnell über unseriöse Geschäftspraktiken informiert werden kann. Das Internet bietet genügend Erfahrungsberichte und Vergleichstests zu Online-Brokern, sodass schwarze Schafe erkannt und gemieden werden können. Somit dürfte die Auswahl eines seriösen Brokers nach der notwendigen Beschäftigung mit dem Thema letztendlich jedem gelingen.

Wie erzielen Broker von Binären Optionen Gewinne?

Laut Definition auf wirtschaftslexikon.gabler.de besteht die Tätigkeit eines Brokers darin, zu vermitteln. Er fungiert als Zwischenhändler auf Rechnung des Kunden und erhält dafür eine Vermittlungsgebühr, die Courtage oder Brokerage genannt wird. Bei Brokern für Binäre Optionen verhält es sich ähnlich, allerdings gibt es gewisse Unterschiede und es haben sich die Sonderformen Broker-Dealer und Discount-Broker entwickelt. Sie erzielen ihren Gewinn einerseits aus dem Spread, also dem Unterschied zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis eines Wertpapieres. Dieser Preisunterschied ist sehr gering und beträgt meistens nur wenig mehr als 1 Cent. Deshalb muss ein Broker schon sehr viele Transaktionen abwickeln, ehe sich ein relevanter Verdienst ergibt. Eine weitere Einnahmequelle ist deshalb viel wichtiger. Sie ergibt sich aus der Differenz der Auszahlungshöhe im Erfolgsfall und der Rückzahlung im Verlustfall. Dabei kommt es nicht darauf an, wie viel Händler gewinnen und wie viel verlieren. Selbst bei dem sehr unwahrscheinlichen Fall, dass die Summe der verlierenden Händler gleich der Summe der gewinnenden Händler ist, würden die Ausgaben des Brokers seine Einnahmen nicht überschreiten. In der Praxis ist das sogar der günstigste Fall für den Broker, da Call- und Put-Optionen gleich verteilt sind und er zur Deckung der Positionen keine Calls oder Puts kaufen muss. Das muss er nämlich tun, um alle von den Händlern gekauften Positionen gegen Verlust abzusichern. An zwei Beispielen soll das verdeutlicht werden.

Beispielrechnung mit den Kennzahlen:

  • 80 Prozent Gewinn im Erfolgsfall
  • 15 Prozent Rückzahlung im Verlustfall
  • Call trifft ein
Transaktion Einnahmen Broker Ausgaben Broker
10 Händler kaufen einen Call zu je 100,- € 1.000 €
20 Händler kaufen einen Put zu je 100,- € 2.000 €
Broker muss 10 Puts zu je 100,- € kaufen 1.000,- €
Auszahlung der Gewinne an die Call-Käufer 800,- €
Auszahlung der Rückzahlung für verlorene Optionen an die Put-Käufer 300,- €
Gesamt: 3.000 € 2.100 €
Gewinn Broker: 900,- €

Beispielrechnung mit den Kennzahlen:

  • 80 Prozent Gewinn im Erfolgsfall
  • 15 Prozent Rückzahlung im Verlustfall
  • Put trifft ein
Transaktion Einnahmen Broker Ausgaben Broker
10 Händler kaufen einen Call zu je 100,- € 1.000 €
20 Händler kaufen einen Put zu je 100,- € 2.000 €
Broker muss 10 Puts zu je 100,- € kaufen 1.000,- €
Auszahlung der Gewinne an die Put-Käufer 1.600,- €
Auszahlung der Rückzahlung für verlorene Optionen an die Call-Käufer 150,- €
Gesamt: 3.000 € 2.750 €
Gewinn Broker: 250,- €

Diese Beispiele zeigen, dass Broker für Binäre Optionen es nicht nötig haben, manipulativ zu agieren. Softwareprogramme übernehmen automatisch das Hedging der Positionen. Das heißt, in dem Moment, in dem ein Händler einen Call auf steigende Kurse kauft, bucht der Computer des Brokers einen Put auf fallende Kurse im gleichen Umfang. Hat vorher ein Händler schon Put-Optionen mit halbem Umfang gekauft, muss der Computer des Brokers nur noch die Differenz zwischen beiden Positionen ausgleichen. Die maximale Rendite beträgt bei normalen Binären Optionen etwa 87 Prozent. Im Verlustfall zahlen die Broker im günstigsten Fall 15 Prozent des Einsatzes zurück. Beide Zahlen sind Maximalzahlen, die Sie in dieser Kombination bei keinem Broker finden werden, da er sonst bei jeder Transaktion 2 Prozent Verlust hätte. Laut www.binäre-optionen.eu/bdswiss/ liegen diese Werte beim Broker BDSwiss bei 82 Prozent Rendite im Erfolgsfall und 10 Prozent Absicherung im Verlustfall. Das macht 8 Prozent Gewinn in der Summe aller Transaktionen. Der Broker BDSwiss hat es seit Gründung im Jahre 2012 in nur drei Jahren zum deutschen Marktführer für den Handel mit Binären Optionen geschafft. Ein hohes Werbebudget zur Kundengewinnung durch Fernsehwerbung lässt schon auf die Seriosität des Brokers schließen. Unseriöse Broker sind lediglich auf Gewinnoptimierung bedacht und geben kaum Geld für Werbung aus.

Kriterien, die einen seriösen Broker ausmachen

Besonders in der Anfangszeit des Handels mit Binären Optionen ab 2008 wurden viele Broker noch nicht von einer Aufsichtsbehörde reguliert. Das musste nicht zwangsläufig auf einen unseriösen Broker hindeuten, da der Prozess der Regulierung einige Zeit in Anspruch nimmt. Sich heute für einen Broker zu entscheiden, der nicht reguliert ist, grenzt allerdings an Kamikaze. Es sei denn, der Broker ist wirklich ganz neu auf dem Markt und hat die Prozesse für die Regulierung bereits in Gang gesetzt. Ansonsten ist die Regulierung gewissermaßen Voraussetzung, um auf dem Markt als seriös zu gelten. Es gibt aber noch einige weitere Punkte, die seröse Broker ausmachen:

  • sämtliche Vertragsinhalte sind auf der Webseite abrufbar und in der Sprache verfasst, in deren Land der Broker tätig ist
  • Verwaltung der Kundengelder auf einem vom Vermögen des Brokers getrennten Konto
  • gesicherte und SSL-verschlüsselte Internetverbindung für den Handel
  • leicht verständliche Erklärungen zu Bonusregelungen
  • Offenlegung aller Kosten für den Händler wie Auszahlungs- oder Transaktionsgebühren
  • Hinweis des Brokers darauf, dass der Handel mit Binären Optionen risikoreich ist

Ehrlich währt am längsten

Dieser vom Volksmund geprägte Spruch trifft auch auf die Finanzmärkte zu. Broker, die von vornherein in betrügerischer Absicht handeln, mögen eine Zeit lang unentdeckt bleiben. Auf lange Sicht wurde ihnen in der Vergangenheit aber immer das Handwerk gelegt. Bestes Beispiel dafür ist der betrügerische Bankrott der Peregrine Financial Group (PFGBest) in den USA aus dem Jahr 2012. Über einige Jahre hinweg hatte es der Broker geschafft, die US-Aufsichtsbehörden mit gefälschten Kontoangaben und Unterschriftsfälschungen hinters Licht zu führen. Die Schadenssumme belief sich auf mehr als 100 Millionen Dollar. CEO Russell R. Wasendorf Sr. versuchte sich mit einem Suizidversuch aus der Verantwortung zu ziehen. Dieser missglückte jedoch und er wurde zu einer Haftstrafe von 50 Jahren verurteilt.

Für die bis 2011 siebtgrößte Unternehmenspleite in den USA sorgte der Broker MF Global. Der Broker kam in beträchtliche finanzielle Schieflage, weil er außerhalb der offiziellen Bilanzen Pensionsgeschäfte tätigte, namentlich Spekulationen auf italienische und portugiesische Staatsschulden. Ende Oktober 2011 folgte dann der Zusammenbruch, weil MF Global die Verluste mit Kundengeldern zu decken versuchte. Der Schaden belief sich im Endeffekt auf 1,6 Milliarden Dollar. In diesem Fall kamen die Kunden aber noch einmal glimpflich davon. Etwa drei Jahre später wurden sämtliche Vermögenswerte der Firma veräußert und zur Zurückzahlung an die Kunden verwendet.

Im Bereich der Broker für Binäre Optionen machte im November 2013 der Broker iOption Schlagzeilen. Die Verluste für Kunden hielten sich zwar in Grenzen. Allerdings zeugte laut binoptpoint.de die mangelnde Kommunikationsbereitschaft des Brokers nicht unbedingt von einem vertrauensvollen Umgang mit den Geldern der Kunden. Über Wochen war der Broker nicht zu erreichen und die Kunden mussten um ihre Einlagen bangen.

Nicht immer ist die Pleite eines Brokers das Resultat von betrügerischem Geschäftsgebaren. Dass auch politische Entscheidungen wie beispielsweise die Frankenfreigabe der Schweizer Nationalbank einen Broker in Bedrängnis bringen können, zeigte sich Anfang 2015. Laut fxguide.de waren davon Alpari UK und der neuseeländische Broker Global Brokers betroffen und mussten Konkurs anmelden.

Hinweise auf unseriöse Broker

Genauso wie gewisse Verhaltensweisen der Broker auf ein seriöses Geschäftsgebaren deuten, lassen einige Hinweise darauf schließen, dass es sich um einen unseriösen Broker handelt. Achten Sie insbesondere auf folgende Punkte:

  • Ist das Impressum deutlich sichtbar auf der Webseite platziert und enthält alle wichtigen Kontaktdaten?
  • Wird der Broker von einer Aufsichtsbehörde eines EU-Landes kontrolliert?
  • Gibt es wesentliche Unterschiede in den verschiedenen Sprachversionen oder weisen die Übersetzungen einen schlechten Sprachstil auf, weil sie lediglich mit Google Translate übersetzt wurden?
  • Gibt es negative Erfahrungsberichte im Netz, in denen Vergleichsportale oder Kunden von unüblichen Praktiken berichten?

Fazit

Der Handel mit Binären Optionen oder Devisen ist sehr risikoreich und kann unter Umständen im Totalverlust enden. Da solche Transaktionen nur mithilfe von Brokern möglich sind, ist es wichtig, einen seriösen Broker zu finden. Vergleichsportale im Internet geben zu den wichtigsten am deutschen Markt vertretenen Brokern Erfahrungsberichte und wichtige Informationen zum Unternehmen. Deshalb sollte sich jeder Händler vor Kontoeröffnung genauestens über seinen Broker informieren. Nur so kann verhindert werden, dass zu einem möglichen Totalverlust durch den Handel nicht auch noch ein Totalverlust der Einlagen durch betrügerische Aktionen des Brokers hinzukommt.


Bildmaterial: © cardephotography/Fotolia.com

 

Das könnte Sie auch interessieren

Regulierungsbehörde in Zypern widerruft die Lizenz für Capital Option und SkyFX

Rudolf T.

London Stock Exchange erwägt Fusion mit Deutscher Börse (Reuters)

Rudolf T.

FCA warnt regulierte CFD Anbieter und drängt zum Handeln

Rudolf T.

Hinterlassen Sie einen Kommentar