Trading für Anfänger
Strategien & Wissen

Trading für Anfänger – Wie starte ich am Besten?

Wie kann Traden für Anfänger aussehen? Als Anfänger kann Trading wie eine undurchdringbare Wissenschaft aussehen. Es ist kaum abschätzbar, wie lange es dauern wird, bis man selbst zu denen gehören wird, die wirklich beim Traden Geld verdienen oder sogar davon leben können.

Gottseidank gibt es mittlerweile allerhand Hilfestellung, die Sie unterstützen kann, erfolgreich beim Trading zu werden. Bei den meisten Anfängern ist zwar die Lernbereitschaft hoch und auch der Arbeitseinsatz vorbildlich, doch ist es manchmal schwierig, überhaupt herauszufinden, womit man anfangen soll. Daher sollten Sie Schritt für Schritt vorgehen um sich einen Rahmenplan zu entwickeln.

 

Definieren Sie vorab Ihre Ziele, die Sie mit dem Trading verbinden

Definieren Sie als Trading Anfänger vorab Ihre Ziele
Definieren Sie als Trading Anfänger vorab Ihre Ziele

Sie sollten sich zuerst einmal bewusst machen, warum Sie sich eigentlich für das Thema Trading interessieren. Wie sind Sie dazu gekommen, Trader werden zu wollen? Die meisten Anfänger hinterfragen dies nicht und stürzen sich kopfüber in das Thema, ohne eigentlich eine realistische Vorstellung zu haben, was sie beim Trading eigentlich erwartet und was sie eigentlich umsetzen wollen.

Trading kann vieles gleichzeitig sein: ein reines Hobby, ein Vollzeitjob oder auch nur eine Möglichkeit, kalkuliert neben dem eigentlichen Beruf Geld zu verdienen. Je nach Zielsetzung sind die Voraussetzungen vollkommen unterschiedlicher Natur. Daher ist es notwendig, dass Sie sich fragen, was Sie eigentlich mit Ihrer Karriere als Trader in ferner Zukunft für ein übergeordnetes Ziel haben.

 

Überlegen Sie sich, was Trading eigentlich bedeutet

Trading bedeutet das Handeln von bestimmten Werten an der Börse. Egal, in welcher Form Sie es betreiben wollen, heißt das, dass Sie Geld aufwenden müssen, das Sie in einen Basiswert Ihrer Wahl investieren werden. Börse bedeutet Risiko. Nicht immer muss dieses Risiko jedoch zu Verlusten führen, diese können Sie durch korrekte Kalkulation, entsprechende Vorbereitung und mit der notwendigen Ernsthaftigkeit minimieren und somit einen realen Profit erwirtschaften.

Dabei hilft es, wenn Sie wirklich step by step anfangen, das Thema zu verinnerlichen und sich damit auseinandersetzen, was Traden für Sie persönlich bedeuten wird. Wenn Sie sich sicher sind, welche Ziele Sie an der Börse erreichen wollen, können Sie dazu übergehen, wie Sie diese Ziele konkret erreichen möchten und sich dafür auch einen passenden Zeitrahmen überlegen. Es spricht grundsätzlich nichts dagegen, sich auch sehr hohe Ziele zu setzen, denn diese motivieren Sie immer weiterzumachen und immer wieder neu an sich zu arbeiten. Stetige Verbesserung ist das, was Sie schlussendlich ans Ziel bringen wird.

 

Machen Sie Ihre Planung vom Großen zum Kleinen

Ihre Planung als Anfänger, hinsichtlich Ihres Tradings sollte nicht dort anfangen, wo die kleinen Stellschrauben sind, sondern dort, wo Traden Ihr wirkliches Leben tangiert. Fangen Sie nicht damit an, welche Indikatoren Sie benutzen möchten, oder welche Handelsplattform Ihnen optisch am besten gefällt. Diese Entscheidungen können Sie zu gegebener Zeit immer noch treffen. Es ist viel wichtiger und auch elementarer, dass Sie das Thema Trading in Ihrem Leben korrekt einordnen und ihm die entsprechende Bedeutung zumessen.

Gestalten Sie Ihre Lebensplanung und kalkulieren Sie Traden als Beschäftigung mit ein. Hierbei ist es natürlich wichtig, dass Ihre Familie, Freunde und Ihre allgemeine Freizeit nicht zu kurz kommen. Es wird Ihnen nichts bringen, sich nur noch mit Trading auseinanderzusetzen. Diesen Fehler machen leider viele Anfänger und sind deshalb irgendwann regelrecht isoliert vom realen Leben, da sie nur noch in Kursbewegungen denken. Über kurz oder lang kann so ein Zustand unzufrieden machen. Achten Sie daher darauf, einen Ausgleich zum Börsenstress einzubauen, der auch als Katalysator dienen kann – ein freier Kopf trifft bessere Entscheidungen als ein überlasteter.

Wenn Sie als Anfänger nach und nach in das Thema Traden einsteigen wollen, kann es hilfreich sein, sich einen Plan zu machen, welche Literatur, welche Informationen etc. Sie konsumieren wollen. Hierbei können Ihnen die vielen Bewertungen und Rezensionen im Internet helfen. Suchen Sie sich gezielt beispielsweise Bücher, Vorträge, Seminare, Blogs und Magazine heraus, die die Themen behandeln, die Ihnen gerade als Anfänger wichtig sind oder schwerfallen. Nochmal: es bringt nichts, sofort bei den unwichtigeren Details zu starten, sondern es hilft Ihnen vielmehr, das Thema Trading ganzheitlich zu erfassen. Deswegen sind die grundlegenden Informationen wesentlich wertvoller für einen Trading Anfänger.

 

Machen Sie sich Ihre Renditeerwartung klar

Traden für Anfänger - Machen Sie sich Ihre Renditeerwartung klar
Machen Sie sich Ihre Renditeerwartung klar

Ein Punkt, der absoluten Vorrang vor allem anderen hat, ist Ihre persönliche Erwartung der Rendite, also der Einnahmen auf Ihr eingesetztes Kapital, welche Sie erzielen möchten. Leider wird dieser Punkt meistens stiefmütterlich behandelt. Machen Sie sich als Anfänger daher folgendes wirklich bewusst:

Der globale Aktienmarkt erwirtschaftete in den letzten ca. 200 Jahren eine durchschnittliche passive Rendite von ungefähr 6% im Jahr.

Das bedeutet folgendes: Sie hätten mit einfachen Investments in globale Aktien eine Verzinsung von 6% auf Ihr Kapital erreicht, wenn Sie langfristig investiert gewesen wären und nicht dauerhaft gehandelt hätten, also ge- und verkauft.

Daytrader versuchen „den Markt zu schlagen“, das bedeutet, durch Auswahl verschiedener Basiswerte und deren Kauf und Verkauf zu bestimmten vorteilhaften Kursen diese passive Marktrendite zu schlagen und mehr zu erwirtschaften.

 

Absolute Profitrader erwirtschaften monatlich 2% und mehr. Bei einer angenommenen Rendite von glatten 2% im Monat entspricht das einer realen Verzinsung von 26,8% im Jahr!

Dies ist wirklich die Oberliga, die wenigsten Trader schaffen konstant eine solche Performance. Es geht schließlich darum, diese Performance zu halten und nicht lediglich ein Jahr übermäßigen Erfolg zu haben. Auch der passive Aktienmarkt bot bereits in manchen Jahren solche Renditen, hier geht es aber um einen langfristigen Durchschnittswert.

Dies bringt uns zurück zum Punkt Ihrer persönlichen Renditeerwartung. Viele Trading-Anfänger gehen mit der Vorstellung in den Markt, ihr Kapital innerhalb kürzester Zeit zu verdoppeln, zu verdreifachen oder gar zu verzehnfachen und schnell reich zu werden. Diese Illusion führt zu einer schnellen Enttäuschung, denn es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Mit einer Nettorendite von 10% jährlich würden Sie schon zu den sehr guten Tradern gehören, wenn Sie diesen Wert halten könnten.

Bezogen auf ein Beispielinvestment von 10.000 Euro, ein Rahmen, mit dem viele Trader beginnen, bedeutet das eine Mehrung Ihres Kapitals von 1.000 Euro im ersten Jahr. Zunächst hört sich das nicht viel an. Ohne weitere Einzahlungen und mit einer stetigen Performance von 10% jährlich hätten Sie jedoch aus diesen einmaligen 10.000 Euro in 30 Jahren über 174.000 Euro gemacht.

Dazu gehört jedoch die entsprechende Vorbereitung, Bildung und Disziplin, auf die wir später genauer eingehen werden. Merken Sie sich lediglich diese Werte im Unterbewusstsein, damit Sie Ihre Renditeerwartungen anpassen können. Es ist schlichtweg nicht möglich, aus Ihrem Kapital von 1.000 Euro nach einem Jahr 5.000 Euro und nach 5 Jahren 2 Millionen zu machen. Bei einer Schritt für Schritt Planung Ihrer Karriere als Trader sollten die Erwartungen zu allererst feststehen, damit Sie später nicht unangenehm überrascht werden.

 

Als Anfänger ist es nicht einfach, das geeignete Tradingkapital abzuschätzen. Zwar macht es erst ab einem bestimmten Betrag überhaupt Sinn, in den Markt einzusteigen, ein zu hoher Betrag kann Ihnen aber auch Schwierigkeiten machen. Den für Sie persönlich passenden Betrag können Sie anhand verschiedener Kriterien ermitteln:

Ihre Ausgaben müssen zuerst gedeckt sein, bevor Sie Kapital investieren können. Wenn Sie eine Familie haben, denken Sie immer daran, dass diese abgesichert sein muss, bevor Sie Geld riskieren. Übriges Geld können Sie zur Seite legen und es zu einem späteren Zeitpunkt auf Ihr Tradingkonto überweisen.

Denken Sie vorher darüber nach, wie viel Geld Sie überhaupt investieren wollen. Es ist nicht so, dass ein höheres Investment automatisch besser ist. Wenn für Sie ein kleinerer Betrag angenehmer ist und Sie dann ruhiger schlafen, ist das vollkommen in Ordnung. Als Anfänger müssen Sie sowieso erst die notwendige Erfahrung sammeln, bevor Sie hohe Summen aufs Spiel setzen.

Dies führt uns zur Planung des Money- und Risikomanagements. Der Punkt wird oftmals zwar angesprochen, aber am Ende doch vernachlässigt. Oft hat die Selbstkontrolle damit zu tun, dass ein Trader, insbesondere ein unerfahrener Trader sein vorher gut durchdachtes Konzept über den Haufen wirft. Die Gier, doch noch mehr Geld aus einem Trade herausholen zu können, führt zu irrationalen Entscheidungen und kann schlussendlich viel Geld kosten. Kapital, das nicht mehr für den nächsten Trade zur Verfügung stehen wird, wurde verschenkt. Damit Ihnen das nicht passiert, definieren Sie für sich feste Regeln, wie viel Geld Sie pro Trade einsetzen können. In diesem Artikeln haben wir diese Berechnung bereits verdeutlicht.

Die Wichtigkeit der persönlichen Risikoeinschätzung wird oftmals nicht wahrgenommen. Zwar kann auch eine Reihe von Bauchentscheidungen eine lange Zeit gutgehen, lediglich die Wahrscheinlichkeit, am Ende doch mit einem großen Verlust dazustehen, ist wesentlich höher, als wenn Sie von Anfang an feste Regeln definieren und diese zu jeder Marktlage einhalten. Auch wenn ein Trade potentiell noch mehr Pips abwerfen könnte, Ihre Regel aber eigentlich schon vor 50 Pips einen Ausstieg vorgegeben hat.

Nachdem Sie die wesentlichen Punkte abgearbeitet haben, können Sie nun mit dem Handeln starten. Als Anfänger empfiehlt sich ein Demokonto, auf dem Sie kein Geld verlieren können. Leider wird dieses Konto nicht immer mit der notwendigen Ernsthaftigkeit geführt, sodass Verluste, welche ja nur mit Spielgeld realisiert werden, leichter in Kauf genommen werden. Dies führt zu einer größeren Risikoneigung, wenn es später um Ihr echtes Geld geht. Behandeln Sie das Demokonto wie Ihr richtiges Konto und halten Sie sich auch beim Einsatz von Spielgeld an Ihre Regeln. Dann werden Sie es auf dem Livekonto wie von selbst genauso handhaben.

 

Ein wertvoller Tipp für Trading Anfänger ist die Führung eines Trading Tagebuchs. Hier tragen Sie alle Trades ein, die Sie eingehen. Sie können auch Trades eintragen, die Sie eventuell gerne eingegangen wären, aber aus irgendeinem Grund nicht eingegangen sind. Schreiben Sie sich immer den entsprechenden Grund dazu auf und verfolgen Sie den Trade trotzdem weiter, damit Sie sehen wie sich der Trade entwickelt hätte. Verluste werden genauso kritisch hinterfragt wie Gewinne, sodass Sie immer einen Überblick haben, wieso Sie in dieser bestimmten Situation genau so gehandelt haben.

Im Rahmen Ihrer Planung haben Sie sich nun von den großen und wichtigen Entscheidungen immer weiter gearbeitet zu den kleinen Stellschrauben, die Ihr Handeln immer weiter optimieren. Wichtig ist es, dass Sie die wichtigen Entscheidungen dabei nicht aus den Augen verlieren. Viele Anfänger halten sich anfangs sehr genau an ihre Konzepte und alles sieht nach einer wirklich erfolgsversprechenden Strategie aus. Dann kommt jedoch die Detailverliebtheit, wenn es um das eigentliche Handeln an der Börse geht.

Sachen wie der beste Basiswert, die besten Handelsplattformen und Broker, die geeigneten Indikatoren sind nur Beiwerk, welche im Endeffekt zwar Ihren Erfolg unterstützen, verantwortlich für den Erfolg sind aber die großen Entscheidungen darüber, was für ein Trader Sie sein wollen.

 

Hören Sie nicht zwingend auf andere

Dieser Tipp sollte nicht so verstanden werden, dass Sie die Weisheiten, die andere schon nach vorne gebracht haben, arrogant ignorieren sollen. Im Gegenteil: Sie sollten so viele Informationen wie möglich selektiv aufnehmen, um sich immer weiter fortzubilden. Dabei ist nicht die Quantität, sondern die Qualität entscheidend. Es geht hier eher darum, dass Sie nicht vorbehaltlos alles glauben sollen, was Sie von vermeintlichen Profis vorgesetzt bekommen. Auf der Suche nach einer erfolgversprechenden Strategie lassen sich viele Trader zu leicht blenden. Lassen Sie Ihren gesunden Menschenverstand die Informationen beurteilen und nicht Ihren nachvollziehbaren Wunsch nach Erfolg beim Traden.

Ein gutes Beispiel hierfür ist der neuere Trend des Social Tradings. Hierbei sind oftmals die Trader am beliebtesten, welche die höchste Rendite erwirtschaften und vermeintlich extrem erfolgreich sind. Sie wissen mittlerweile, dass eine hohe Rendite aber auch mit einem hohen Risiko erkauft werden muss. Vertrauen Sie daher nicht darauf, dass dieser Trader den heiligen Gral gefunden hat, sondern gehen Sie eher davon aus, dass er hohe Risiken eingeht, um die Gewinne zu erwirtschaften. Bedenken Sie, dass Sie die Person hinter dem Nickname nicht kennen – es könnte ebensogut ein Zocker sein, der keine Ahnung hat, was er tut.

 

Zusammenfassung

Auf dem Weg vom Anfänger zu einem erfolgreichen Trader gibt es viele Hürden zu überwinden. Wenn Sie jedoch beim Trading so vorgehen, wie Sie auch bei anderen Lebensentscheidungen vorgehen würden, entwickelt sich eine vollkommen neue Sichtweise. Sie würden auch bei einem Hausbau nicht zuerst planen, welche Farbe die Deckenlampen haben, sondern sich zuerst ein Grundstück aussuchen. Gehen Sie beim Handeln genau so vor. Treffen Sie wichtige Entscheidungen mit Bedacht und beachten Sie die vielen guten Tipps, die Ihnen den Weg zu Ihrem Ziel erleichtern.


Bildmaterial: © Ollyy/Shutterstock.com; © rangizzz/Shutterstock.com; © Stasique/Shutterstock.com

 

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