Swingtrading oder Daytrading lernen
Strategien & Wissen

Daytrading lernen – Der Weg zum erfolgreichen Trader

Daytrading, das ist für viele der Traum vom schnellen Geld. Ganz so einfach ist es allerdings nicht: Neben dem richtigen Handwerkszeug sind auch entsprechendes Wissen und ein kühler Kopf entscheidend. Mit diesen Tipps werden Sie zum erfolgreichen Trader.

In der aktuellen Niedrigzinsphase klingen die Renditen, die zahlreiche Daytrading-Portale versprechen, einfach zu verlockend. Doch eine hohe Rendite geht in der Regel auch mit einem hohen Risiko einher. Erfolgreiche Trader stürzen sich deshalb nicht Hals über Kopf in den schnellen Handel, sondern beginnen gut vorbereitet mit dem Kauf und Verkauf von Wertpapieren. Daytrading kann man lernen. Der Weg dahin ist allerdings mit viel Training verbunden.

Was ist Daytrading eigentlich?

Daytrader analysieren Börsenkurse
Daytrader bei der Arbeit

An der Börse geht alles oft ganz schnell. Aktien, die zu Tagesbeginn noch erfolgversprechend aussehen, können beim Läuten der Closing Bell schon deutlich ins Minus gerutscht sein. Manchmal dauert es aber auch nur wenige Augenblicke: Im Dezember 2014 verlor die Apple-Aktie innerhalb von Sekunden 40 Milliarden US-Dollar an Börsenwert. Genau diese Wertschwankungen innerhalb eines Handelstages machen sich die Daytrader zunutze. Wer im richtigen Moment auf den Knopf drückt, kann viel verdienen.

Beim Daytrading werden Wertpapiere in Echtzeit gekauft und verkauft. Dabei kann es sich um Aktien, Devisen, Futures oder sogenannte Derivate handeln. Diese Papiere sind für sich genommen schon komplexe Konstrukte. Derivate beispielsweise sind Wertpapiere deren Wert sich von anderen Produkten ableitet. Sie können an Aktien, Indizes oder Rohstoffe gekoppelt sein, man spricht bei dem Basiswert von sogenannten „Underlyings“. Der Trader muss jederzeit einen guten Überblick über den Markt haben und innerhalb von Sekunden eine Entscheidung treffen.

Im Laufe eines Tages durchlaufen Wertpapiere zahlreiche Kursschwankungen. Davon versuchen Daytrader zu profitieren. Das Prinzip ist schnell erklärt: Vermutet der Trader einen Anstieg des Kurses, wird er kaufen. Vermutet er hingegen einen Wertverlust, wird er verkaufen. Das Besondere am Daytrading ist die Schnelligkeit, in der diese Entscheidungen gefällt werden. Innerhalb von Sekunden muss der Händler die Entscheidung treffen, ob ein bestimmtes Papier gekauft, verkauft oder gehalten werden soll. Ein falscher Klick kann viel Geld kosten.

In der Branche ebenso legendär wie gefürchtet ist der sogenannte Fat Finger: Gibt ein Händler in all der Hektik einen Wert falsch ein, entsteht oft ein Verlust, der in die Hundertausende oder Millionen geht. Dabei ist irrelevant, ob die Verkaufsmenge zu hoch angesetzt oder der Eintrag bei der falschen Aktie oder zum falschen Preis erfolgte. Manchmal reicht es auch, wenn der Händler vergisst, eine Obergrenze festzulegen: Im vergangenen Jahr kostete dieser Fehler einen Aktienhändler in London 500.000 Euro.

Sie sehen also: Nicht nur mangelndes Wissen kann Ihnen beim Daytraden zum Verhängnis werden, auch ein scheinbarer Leichtsinnsfehler wird in diesem hochspekulativen Geschäft oft teuer. Vor dem Einstieg ins Geschäft ist daher Training angesagt.

Ihr Start ins Daytrading – so funktioniert´s

Wichtige Entscheidungen müssen beim Daytraden innerhalb von Sekunden getroffen werden. Doch wie schafft man den Einstieg ins Daytrading? Kann wirklich jeder traden lernen?

Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt, lautet ein berühmtes Zitat des griechischen Dichters Hesiod. Das gilt auch für das Daytrading. Wer sich daran versuchen möchte, sollte in jedem Fall über die aktuelle Berichterstattung informiert sein, einen guten Marktüberblick haben und auch über Hintergrundwissen verfügen. Es gibt zahlreiche Bücher oder auch Online-Magazine auf dem Markt, die einen guten Einstieg in das Thema vermitteln.

Daytrader beim LernenAußerdem ist ein gewisses Training der Routinen und Grundregeln absolute Voraussetzung. Zahlreiche Online-Broker bieten hierfür entsprechende Programme an. Bei einigen Anbietern ist ein Demokonto sogar völlig kostenlos. Unter täuschend echten Handelsbedingungen können Sie sich hier völlig risikofrei mit den Gegebenheiten vertraut machen und ein Gefühl für den Markt entwickeln. Sobald Sie sich dazu entschließen, mit einem Live-Konto in den Markt einzusteigen, sollten Sie darauf achten, dass dieses den Markt tatsächlich in Echtzeit anzeigt. Denn die Verzögerung von wenigen Sekunden kann für Sie viel Geld bedeuten. Sogenannte „Requotes“ sind für viele Händler ärgerlich. Bei einem Requote geht der Trade nicht einfach durch, sondern dem Kunden wird ein neues Preisangebot unterbreitet. Das kann nicht nur teuer werden, sondern kostet vor allem viel Zeit. Zeit, die Trader mit einer kurzen Haltedauer einfach nicht haben. Größere Anbieter haben bei der Schnelligkeit der Ausführung der Trades oft einen Vorsprung.

Auch sollte man den Handel in einem Live-Konto nicht unterschätzen. In der Regel geht es hier sehr viel schneller zu. Zudem spielt auch der psychologische Effekt eine Rolle: Wenn es plötzlich um echtes Geld geht, ist es nicht mehr ganz so leicht, einen kühlen Kopf zu bewahren. Anders als im Live-Konto werden Trades in einem Demo-Konto nicht abgelehnt.

Das Praktische: In der Regel sind auch Tools für die technische Analyse in diesen Daytrading-Konten integriert. Die Charttechnik kann gut als Ergänzung verwendet werden, um potentielle Einstiegspunkte zu identifizieren.

Darauf achten sollte man zudem, dass man keinen allzu hohen Betrag pro Auftrag zahlt. Wer an einem Tag häufig kauft und verkauft, für den eignet sich eine Flatrate oder ein Konto ohne Ordergebühr. Die Transaktionskosten sollten zudem nicht unterschätzt werden. Der Studie „The Cross Section of Speculator Skill Evidence from Day Trading“ der University of California zufolge, können nur rund 15 Prozent der Daytrader nach Abzug der Transaktionskosten einen Gewinn verbuchen.

Rendite oder Risiko: Warum es sich lohnt, Daytrading zu lernen

Immer mehr Menschen scheuen davor zurück in Aktien zu investieren. Während es zu Beginn des Jahrtausends noch knapp 13 Millionen Aktionäre in Deutschland gab, schrumpfte die Zahl im vergangenen Jahr auf unter etwa acht Millionen. Und das, obwohl Indizes wie etwa der DAX in diesem Jahr ein Rekordniveau erreichte. Klar ist: Irgendwann muss die Reise wieder abwärts gehen, spätestens wohl dann, wenn die Zinsen wieder steigen. Doch bis dahin lässt sich mit dem richtigen Einstieg in den Markt jede Menge Geld verdienen. Der spekulative Aspekt ist beim Daytrading allerdings noch höher als bei Aktien – doch auch die potentielle Rendite ist deutlich lukrativer. Wer also gut informiert in den Handel startet, kann gutes Geld verdienen.

Sehr beliebt ist die Spekulation auf Währungen. Hier kann man mit einem relativ geringen Einsatz aber einem großen Hebel entsprechenden Gewinn verbuchen, wenn man richtig liegt. Im Forex-Handel, also dem Handel mit Devisen, gibt es zahlreiche Forex Broker auf dem Markt. Manche Experten raten hier einen STP (Straigh Through Processing)- oder ECN-Broker (Electronic Communications Network) zu wählen. Der Vorteil dieser Anbieter: Sie agieren nicht selbst als Händler, sondern leiten Ihre Order nur weiter. Die Gefahr besteht daher nicht, dass sie die Marktpreise zu Ungunsten des Kunden verändern. Diese Gefahr besteht hingegen bei den sogenannten Market Makern. Wer hingegen mit CFDs handeln möchte, kommt um einen Market Maker nicht herum.

Auch der Handel mit sogenannten CFDs (Contracts for Difference oder Differenzkontrakte) also Finanzprodukten mit Hebelwirkung ist beliebt. Als Anfänger sollte man davon aber zunächst die Finger lassen. Nicht nur das eingesetzte Kapital kann bei dieser Form des Daytradings verloren gehen, auch darüber hinausgehende Verluste sind möglich. Sammeln Sie zunächst genügend Erfahrung im Daytrading und denken Sie erst dann über einen Wechsel zu den außerbörslich gehandelten CFDs nach. Auch hier empfiehlt es sich, mit einem CFD-Simulator zu beginnen, um einen praxisnahen Einblick in den Handel mit Differenzkontrakten zu bekommen. Nicht nur die Handelsrichtung, auch Limits können festgelegt werden.

Zusammenfassend kann man sagen: Daytrading lohnt sich – entsprechendes Wissen und Training vorausgesetzt – aufgrund der Hebelwirkung. Mit einem relativ geringen Kapitaleinsatz können gute Gewinne erzielt werden. Ein Leverage-Effekt von 1:100 bedeutet, dass sie mit nur einen Euro Kapital einsetzen müssen, um 100 Euro bewegen können – oder mit nur 100 Euro bereits 10.000 Euro. Man sollte jedoch jederzeit bedenken, dass sich bei einer größeren Chance auch das Risiko erhöht. Setzen Sie nur Geld ein, dass Sie wirklich entbehren können.

Mit der richtigen Strategie satte Gewinne einfahren

Nicht nur das entsprechende Wissen und die Übung sind entscheidend. Erfolgreiche Trader handeln zudem nicht willkürlich, sondern nach einer bestimmten Strategie. Diese muss man sich erst erarbeiten. Abhängig ist die passende Strategie beispielsweise von der Zeit, die man selbst zur Verfügung hat, um Charts zu analysieren und Nachrichten durchzugehen. Auch auf Vergangenheitswerte sollte man achten. Entscheidend ist, dass die Strategie zu Ihnen passt. Eine funktionierende Strategie eines anderen einfach zu übernehmen ist hingegen keine gute Idee. Erfahren Sie in diesem Artikel, wie Sie eine profitable Trading-Strategie entwickeln.


Bildmaterial: © DragonImages/Fotolia; © Matej Kastelic/Shutterstock.com

 

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